Bauer Willi
Kommentare 39

Reisen bildet

Am Mittwoch war ich auf einer Veranstaltung in Venlo. Eingeladen hatte das deutsch-niederländische Interreg-Projekt “Circular Bio” zu einer Exkursion in die “Insect School”.

Vorher gab es eine Einführung zum Thema “Insektenzucht und deren Verwendung”, wobei aktuell nur der Schwarzen Soldatenfliege größere Bedeutung zukommt. Die Larven wachsen auf Lebensmittelabfall, werden anschließend getrocknet und dann in die Fraktionen Öl und Mehl zerlegt. Die Produkte finden heute ihren Absatz in der Kosmetik-Industrie und im Haustierfutter. Die Larve selbst wird nicht als Ganzes verzehrt.

Von den 35 Teilnehmer der Exkursion waren einige deutsche Landwirte dabei, die eine Alternative zur Schweinehaltung suchen. Die Stallungen wären nach einem Umbau durchaus dafür geeignet.

Der Eigentümer der “Insect school” war sehr offen. Keine Frage blieb unbeantwortet. Hier seine Homepage: https://www.insectschool.com/

Was mir bei dieser Veranstaltung klar geworden ist:

  • Bevor man investiert und produziert muss zuerst klar sein, wer der Kunde ist.
  • Um rentabel zu sein, ist eine gewisse Größe unabdingbar
  • Wer meint, dass man sich in diesem Markt erst am Anfang befindet, der irrt
  • Im Markt der verzehrbaren Insekten tummeln sich auch die ganz Großen der Agrarbranche
  • Die aktuelle Einschätzung: die Produkte gehen nur in marginalen Zahlen in den menschlichen Verzehr, sondern überwiegend ins Futter.
  • und ganz banal: Insektenzucht ist auch nur Tierhaltung…

 

 

 

(Aufrufe 1.411 gesamt, 1 heute)

39 Kommentare

  1. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    ” Insektenzucht ist auch nur Tierhaltung” — Insektenzucht ist ganz eindeutig ein Teil derjenigen Agenda, die uns das gute, echte, gesunde Fleisch vom Teller nehmen will!


    Und dann ist da noch etwas, was die menschenverachtenden Globalisten uns verschweigen:

    “Review . 2018 Apr;54(2):213-223. doi: 10.1007/s12016-017-8600-0.
    Chitin and Its Effects on Inflammatory and Immune Responses
    Daniel Elieh Ali Komi , Lokesh Sharma , Charles S Dela Cruz Affiliations
    PMID: 28251581 PMCID: PMC5680136 DOI: 10.1007/s12016-017-8600-0
    Free PMC article
    FULL TEXT LINKS
    Clin Rev Allergy Immunol
    1 2 3 4 5
    Abstract
    Chitin, a potential allergy-promoting pathogen-associated molecular pattern (PAMP), is a linear
    polymer composed of N-acetylglucosamine residues which are linked by β-(1,4)-glycosidic bonds. Mammalians are potential hosts for chitin-containing protozoa, fungi, arthropods, and nematodes; however, mammalians themselves do not synthetize chitin and thus it is considered as a potential target for recognition by mammalian immune system. Chitin is sensed primarily in the lungs or gut where it activates a variety of innate (eosinophils, macrophages) and adaptive immune cells (IL-4/IL-13 expressing T helper type-2 lymphocytes). Chitin induces cytokine production, leukocyte recruitment, and alternative macrophage activation. Intranasal or intraperitoneal administration of chitin (varying in size, degree of acetylation and purity) to mice has been applied as a routine approach to investigate chitin’s priming effects on innate and adaptive immunity. Structural chitin present in microorganisms is actively degraded by host true chitinases, including acidic mammalian chitinases and chitotriosidase into smaller fragments that can be sensed by mammalian receptors such as FIBCD1, NKR-P1, and RegIIIc. Immune recognition of chitin also involves pattern recognition receptors, mainly via TLR-2 and
    Dectin-1, to activate immune cells to induce cytokine production and creation of an immune network that results in inflammatory and allergic responses. In this review, we will focus on various immunological aspects of the interaction between chitin and host immune system such as sensing, interactions with immune cells, chitinases as chitin degrading enzymes, and immunologic applications of chitin.
    Keywords: Adaptive immunity; Chitin; Chitinase; Immune system; Innate immunity.”

      • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

        Leider nicht. Aber Sie können jeweils große Teile des Textes bei google-translate eingeben und sich recht anständig übersetzen lassen. Das dauert nur einen Augenblick.
        Falls das nicht klappt, kann ich Ihnen eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte auf Deutsch schreiben.

  2. Smarti sagt

    Pfälzer Buh hat eine interessante Seite eines Hundefutterherstellers – Ofrieda – angegeben. Das stehen viele interessante Sachen über die Soldatenfliegenlarve, die wird nur 13 Tage alt, bevor sie sich verpuppt ? Das geht ja schnell.
    Was aber gleichzeitig die Verunglimpfung soll gegen Rindfleisch ( “Rinder fressen Regenwald..”) kann ich nicht verstehen – wer jemanden/ etwas schlechter macht, um sich besser zu verkaufen ist nicht besser, sondern armselig…
    Zwar kann 80 % des Insekts für die Ernährung von Menschen ( oder eben Hunden ) verwendet werden, beim Rind sind es etwa die Hälfte Fleisch zur menschlichen Ernährung und der Rest wird zu Tierfutter weiter verarbeitet. Beim Rind landet also kaum Fleisch, das für die menschliche Ernährung geeignet ist, im Tierfutter- bei der Soldatenlarve dagegen 100 Prozent.
    Ein weiterer spannender Punkt ist die Ernährung der Larven – obwohl es wie Schweine Allesfresser sind, werden sie mit Getreideschrot gefüttert. Und da das Getreide bestimmt nicht nur mit Luft und Liebe wächst, braucht es entweder Gülle ( vom phösen Rind z.B. ) oder Kunstdünger ( dann ist die Soldatenfliegenlarve aber nicht mehr CO2 – frei wie behauptet) .
    Wie gehabt: Landwirte stellen den Rohstoff ( Larven ) günstig zur Verfügung und eine “hippe Firma” macht ein Riesengeschäft, indem sie eine “grüne Geschichte” verkauft.

    9
  3. Jürgen Donhauser sagt

    Hat hierzu der Tierschutz schon offiziell seinen Segen erteilt? Haben Insekten eigentlich Gefühle? Empfinden Insekten Schmerzen? Übersteigt die Besatzdichte nicht extrem dem der natürlichen Lebensweise? Fragen über Fragen – ob sich da nicht noch eine NGO berufen fühlt dagegen zu sein.

    5
  4. Pälzer Buh sagt

    Kenne die Insektenzucht schon seit längerem aber bisher nur gelesen ( gefördert von der EU). Insektenzucht für den menschlichen Verzehr kenne ich von Mehlwurm und Heuschrecke. Einmal probiert(wenn die Gewürzmischung stimmt,lecker) vor Jahrzehnten auf der grünen Woche in Berlin.

    1
  5. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Also, ich bin dafür, den Chinesen Schweine zu liefern,die uns dann mit Essen versorgen und den Holländern die Gülle zu schenken.
    win-win-win

    2
  6. Elisabeth Ertl sagt

    Der Veganer lässt mit seinen Lebensmittelabfällen lieber Insekten füttern als Schweine oder wie? Weil sie keine höheren Tiere sind?

    2
    • Wolfgang Kolbe sagt

      Es sind auch Lebewesen. Der Wettbewerb unter den Arten funktioniert nach dem Schema fressen und gefressen werden. Grüne Moral und Ethik Vorstellungen sind da nicht eingeplant und völlig fehl am Platz.

      6
    • Smarti sagt

      Frau Ertl, die Soldatenfliegenlarve wäre ein Allesfresser, wie das Schwein. Da die Zucht aber dem Lebensmittelgesetz unterstellt ist, dürfen weder Küchenabfälle, noch Knochen oder Gülle gefüttert werden. Am Besten wachsen sie mit Getreideschrot…, würden aber wohl auch mit Karton nicht verhungern.

      1
      • Reinhard Seevers sagt

        Jüngst gab es einen Bericht über Gemüseanbau auf Gräbern von Wiener Friedhöfen.
        Analog kann ich mir vorstellen, dass man sich die Maden der Verstorbenen Angehörigen bis zum Endstadium zu Gemüte führt.
        Reinkarnation und Recycling in Einem ……Amen und Halleluja!

        • Smarti sagt

          Tomaten wurzeln nicht viel tiefer als einen halben Meter – trotzdem will ich keine Grabtomaten essen…
          Der Rest ist pietätlos… obwohl: wenn die Energiepreise weiter so steigen wird die Feuerbestattung unbezahlbar, die Erdbestattung ja ebenso… also was bleibt einem übrig ?

        • Sowas wurde früher mal aus der Nachkriegszeit erwähnt.

          Sowohl meine Schwiegermutter uns auch ihre Mutter, wollten keinen Garten unterhalb des Friedhofes. wo das Leichenwasser reinzieht und vom Salat aufgenommen wird.

  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Das Risiko reist als blinder Passagier stets mit an Bord. – Nachstehendes nur als kurze Anregung zum morgendlichen Denksport:

    Die Niederländer waren schon immer unternehmerisch beherzt unterwegs beim Zubau von Gewächshäusern für ihr Gemüse, insbesondere auch im Segment des Luxuskonsums von Schnittblumen etc. pp..

    Wenn der Kunde aber nicht mehr kauft, weil diese Ware unbezahlbar wird (gigantische Mengen an Energieverbrauch in den Wintermonaten), dann werden diese rasant wieder dicht gemacht werden müssen.

    Gerade die Niederländer sind allerdings auch vom Klimawandel mit am stärksten betroffen, wenn die Temperaturen noch weiter im Steigen begriffen sind, steigt parallel dazu auch der Meeresspiegel bedrohlich an, …mit fatalen Auswirkungen.

    Ein gesichertes Indiz dafür ist der aktuelle Anstieg der Meerestemperaturen auf der Deutschen liebsten Urlaubsinsel von normal etwa 25-26 auf jetzt 30 Grad. Unlängst hat ein dortiges Unwetter mit riesigen tennisballgroßen Hagelkörnern sogar ein 2jähriges Kind erschlagen. Geschuldet ist ein solches Horrorszenario der Tatsache, dass das Meerwasser sich dort jetzt so extrem erwärmt hat.

    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Es gibt Kontinente, da gehören Insekten in jeder Lebenslage längst zum Standard. Der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“, wenn wir nicht mehr umhin kommen, uns mit eben diesen Formen der Ernährung bzw. einer Verwertung in anderweitigen Luxuskonsumbereichen auseinandersetzen zu müssen, so werden wir uns eben ganz zwangsläufig damit arrangieren.

    Wo bereits mächtige Konzerne hier auf eben diesen Spuren wandern, sollten wir Bauern uns nichts vormachen wollen: Der große Reibach landet -wie ansonsten auch- sicherlich nicht auf unseren Bauernkonten, insbesondere dann, wenn hier funktionierende Produktionsstraßen jenseits der Nische etabliert sind…

    12
    • Bauer Willi sagt

      Gewohnheitstier: wenn das Insektenprotein in Pulverform zugesetzt wird, werden wir es alle verzehren. Aber eben nicht als erkennbares Lebewesen.
      Ob es ein Zukunftsmarkt für Landwirte ist…da hab ich meine Zweifel…

      9
      • Reinhard Seevers sagt

        Wenn man ganz weit vom Bild zurücktritt, dann wird immer deutlicher, dass die Abschaffung der tradierten Landwirtschaft und seiner Bauern in den ehem. Exportnationen, besonders der Schuldbeladenen Deutschen ein gut vorstellbares Ziel des Militärisch-Industrieellen-Wissenschaftskomplexes ist.
        Man kann uns IT in jeglicher Form verkaufen oder erzeugen lassen. Das ist ausschließlich positiv besetzt und angeblich zukunftsorientiert. Alles wird digital, wir ebnen denen den Weg durch die Errichtung von 5G landesweit, und zack ist die Abhängigkeit komplett, weder hard- noch software sind im Lande verfügbar, aber jeder ist von ihr abhängig, täglich….immer.
        Und das Essen kommt ebenfalls aus der Retorte, weil die konventionelle Landwirtschaft abgeschafft wurde und die “Natur” mit all ihren Arten zurückgekehrt ist. Isset nicht schön? Die Welt ist gerettet, jedenfalls in den deutschen Köpfen und in den Geldbörsen der big five.
        Es kann nur um Geld gehen, ansonsten gibt es keinen alternativen Antrieb für diese Art der Erzeugung. Und der Motor für dieses Geschäft ist eine Erzählung, die lautet: Rettet die Welt durch Fleischverzicht und Verzicht auf tierische Nahrungsmittel. (gemeint sind natürlich nur Nutztiere, die sich seit Jahrtausenden in Bauernhand befinden).
        Spaßhaben darf man weiterhin mit z.B. Videogames…..hat der Bund gerade mit 50Millionen Fördergelder bedacht. Zukünftig wird man dann wohl ein Vielfaches für soziale und psychosoziale Aktivitäten zur Behandlung von geistiger Verarmung und Spielsucht einsetzen, aber heh, was solls, die Welt ist gerettet und Spielen macht so viel Spaß! 😎

        7
    • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

      Ich gehöre zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Einwohnern Europas, wenn nicht sogar der Welt! Isch schwör’!
      In meinem Auto herrschen nicht selten Temperaturen von über 55 Grad Celsius!

      Vielleicht will Gaia mich strafen? Die halte ich nämlich für eine alte Schlampe …

      1
    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Insektenpellets!? – Keine Denkblockaden bitte, die Kosmetikindustrie liefert schließlich keine Wärme und ist hier auch schon im Rennen… (Ironie off)

      7
  8. Reinhard Seevers sagt

    Holländer “machen” erstmal…….wenn es dann nicht klappt, sind sie so schnell wieder raus, wie sie eingestiegen sind.
    Deutsche müssen erst Prüfungen, Nachweise auf Unbedenklichkeit, Businesspläne ohne Kenntnisse des Finanzierers, TA-Luft Kennwerte usw. vorlegen…..bis dahin hat sich die Welt so oft gedreht, dass Insekten wieder out sind.😎
    Es gibt in diesem Land nicht Mal die Möglichkeit neue Haltungssysteme für Schweine ohne Grunddaten für Emissionen zu etablieren. Und da wird die Nachbarschaft bei Fliegenlarven noch ganz andere Ängste auffahren….meine Sicht auf die Dinge….

    17
    • Arnold Krämer sagt

      So ist es. Die Niederländer sind Geschäftsleute, die Deutschen sind schuldbeladene Bedenkenträger. Die Beschreibung der deutschen Eigenart wird uns in dem Maße jetzt volkswirtschaftlich zum Verhängnis, wie sie auch charakteristisch für die deutsche Politik geworden ist. Das war sie früher ja nicht. Sonst wäre unser Land ja nie zum Exportweltmeister geworden.

      15
      • Reinhard Seevers sagt

        “Sonst wäre unser Land ja nie zum Exportweltmeister geworden.”

        Tja, der Weg dahin ist gepflastert mit Artensterben und Biodiversitätsverlust, sagen ganz viele…..deshalb wollen und sollen wir da nie wieder hin. 🙄

        2
        • Schmeckt gut sagt

          Grübel, Grübel. Wird uns dann Bolzonaro in Zukunft überhaupt noch Grundlebensmittel verkaufen, wenn wir diese nicht mehr mit Maschinen “made in Germany” bezahlen können? Wichtige Lebensmittel sollen (NGOs), dürfen (Gesetze und VO) und können (Bauern sind ja weg) wir ja in Zukunft nicht mehr selber erzeugen.

          7
        • Können wir unsere Industrie nicht auch umweltfreundlich gestalten? So, dass wir doch wieder dahin können?

          Oder es machen andere, die diese ökologischen Auflagen nocht erfüllen.

        • Arnold Krämer sagt

          Inga, Bedenkenträger wurden die Deutschen in einem schleichenden Prozess. Das “Elend” begann mit den 68ern.

          6
          • Danke, genau das wollte ich wissen.
            Was könnte man heutzutage dagegen tun?
            Die 68iger waren ja Kinder der “Nazis”.
            Das war irgendwie ein Prozess der Aufarbeitung für sie.

            Aber die jetzige Generation?

            1
      • Elisabeth Ertl sagt

        … und in Österreich ist alles erlaubt, was ausdrücklich verboten ist. Im Mölltal wurde ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Offiziell wurde er bis heute nicht erwischt. Inoffiziell … https://kaernten.orf.at/stories/3171891/
        Das Mölltal lebt wirtschaftlich vom Tourismus, v. a. vom Wintertourismus. Hier muss man grundsätzlich damit rechnen, im Winter von der Außenwelt abgeschlossen zu sein. Das ist der Grund, warum in den Alpen schon die Leibeigenschaft nur schlecht funktioniert hat.
        Stromausfälle und Sparzwang werden jetzt keine Gäste mehr anlocken. Die größeren industriellen Arbeitgeber der Region werden an den hohen Energiepreisen pleite gehen. Spätestens seit dem Ukrainekrieg ist klar, dass genau die großen Städte keine attraktiven Fluchtpunkte mehr sind wie in den letzten Jahrzehnten. Wer hier überleben will, muss sich das Essen selber erzeugen können. Im unteren Mölltal wächst auch Getreide, aber die Milch war immer Hauptnahrungsmittel. Wer diesen Menschen die Landwirtschaft verunmöglicht, bedroht sie mit dem Tod. Wer mit dem Tod bedroht wird, hält sich an keine Gesetze mehr.

        8
  9. Frikadellen piet sagt

    Moin das ganze hört sich sehr interessant an nur der erste wäre ich bestimmt nicht bei mir in der Gegend der sowas anfängt und wann ist der richtige Zeitpunkt auf jeden Fall müsste man erst viel andere Betriebe besuchen die das ganze praktizieren um selber einen Eindruck zu kriegen nur zu viel Konkurrenz darf es auch nicht geben sehr sehr interessantes Thema

    2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert