48 Kommentare

  1. Rufer aus der Wüste sagt

    Ja Gott sei Dank gibt es den Fendt hier sonst waeren alle gleichgeschaltet .

    Eine natuerliche Genveraenderung ist bei mir wenn ich zwei verschiedene Hasen, Schweine, Rinderrasse einkreuze.

    Eine unnatuerliche Genveraenderung ist wenn ich ein Giraffengen in ein Schwein einpflanze weil ich mehr Hals fuer die Grillsaison brauche.

    Kann jemand den Unterschied sehen?

    • Philip sagt

      Wunderbar, dass sie ein Wort aus dem Nationalsozialismus in die Diskussion einfliessen lassen, um dann im 2. Satz eine Vermischung der Arten zu verteufeln. Ist das noch Ironie oder schon Drama?

      Jawohl, ich kann den Unterschied sehen. Das zweite ist ausgedachter Schwachsinn. Es gibt kein Halsgen das man verpflanzen könnte. Sie denken wohl Tiere bestehen aus 10 Genen, oder was? Eins für Kopf, eins für Fuss, usw die man beliebig anderen Tieren einpflanzen kann? Das ist nicht so!

      Schauen sie sich doch mal bei Wikipedia an wie Weizen, Roggen (Thema Hybride) oder (“am schlimmsten”) Triticale entstanden sind. Die wurden über die Artgrenzen hinweg zusammengekreuzt.
      Weizen ist mittlerweile hexaploid (enthält den 6fachen Chromosomensatz), weil es den Ertrag steigert. Warum sollte sowas natürlich sein??

      Und warum sollte Züchtung so viel moralisch besser sein. Betrachten sie dochmal Hunde, da sehen sie was man damit anrichten kann. Und Pflanzen sind genauso überzüchtet, mit dem kleinen Unterschied, dass Pflanzen nicht nach Luft hecheln, an Arthrose zugrunde gehen oder an Herzinfarkt sterben können. Deshalb merkt man das nicht so!

      Aber sich bei diesem Hintergrund hinzustellen, ein Grenze zu ziehen und zu sagen, bis hierhin ist alles bio und gut, ist der blanke Hohn. Tut mir leid gestört zu haben.

      • Andreas Fendt sagt

        volle Zustimmung, gerade weil wir bereits mit der konventionellen Zucht einige Grenzen verantwortungslos überschritten haben wäre es Wahnsinn, diesen Grössenwahn nun mit gentechnischen Methoden weiterzuführen. Da träumen irgendwelche Perversen von der schmerzfreien (Schmerzgen rausgenommen) Milchkuh mit 20000 kg Leistung und realisieren nicht,dass bereits die 9000 kg Kuh eine eindeutige Qualzucht ist, weil sie ihre natürlichen Bedürfnisse, wie z.B. grössere Strecken zu laufen wegen Schenkelödemen in Folge zu grossem Euter nicht mehr ausleben kann. Qualzucht ist lt TSG verboten nur die Agrarlobby entscheidet momentan über die Auslegung. Die 9000 kg Kuh wäre ja noch nahcvollziehbar, wenn wir einen enormen Mangel an Milch hätten, aber wir haben so viel davon, dass wir nicht wissen wohin damit und Milchbauern ihre Existenz verlieren.

      • Rufer aus der Wüste sagt

        Wenn man zwei Hunde miteinander kreuzt kann ich das verstehen. Verstehen kann ich nicht wenn man ein Schweinegen in einen Hund einkreuzen will um mehr Schinken zu bekommen. Auch der asiatische Markt muss beruecksichtigt werden.

        Ich bin jetzt am ueberlegen wie man durch meinen Satz auf den Nationalsozialismus kommen kann?

        Egal. Ich warte hier noch auf die Vorteile vom Freihandlelsabkommen mit den USA, damit man man noch 5 Liter mehr Milch produzieren kann.
        Vielleicht kommt das ja noch.

        Ab wann ist denn der Zeitpunkt erreicht wenn man gegen die Natur handelt?
        Manche bekommen in ihrer Gier wohl nie den Hals voll. Fuer was? Damit man nachher 30 % wegschmeisst.
        So eine Gesellschaft ist dem Untergang geweiht.

      • Stadtmensch sagt

        Ich gebe zu, dass ich von der Gentechnik wie ein Blinder von der Farbe spreche, aber Stand der Debatte zum Für- und Wider von Hybriden ist doch so:

        Für 20% Ertragssteigerung macht man sich abhängig vom Hersteller für Hybridsaatgut (man könnte auch sagen, der Bauer lässt sich entmündigen).

        Damit einher geht eine Knowhow-Konzentration, die zwangsläufig sehr einträglich für die Patentinhaber ist (essen muss jeder) sowie der Zwang zu speziell abgestimmten Hilfsstoffen.
        Ganz zu schweigen vom Verlust der Artenvielfalt, Zitat:
        “Nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO gingen in den letzten 100 Jahren drei Viertel der noch um 1900 verfügbaren Sortenvielfalt verloren”
        http://www.vielfalterleben.info/samenfeste-sorten-versus-hybridsorten/
        . Wenn nahezu weltweit Getreide mit dem gleichen Genmaterial angebaut wird, dann möchte ich nicht wissen was passiert, wenn sich mal ein Pilz oder Schädling “angepasst” hat und sich
        Dank globalisierter Güterströme schnell ausbreitet (wie damals beim Mehltau).
        NS-Vokabular schleicht sich immer mal ein. Das fängt bei “gleichgeschaltet” nicht an und hört bei “Gutmensch” nicht auf. Aber deswegen die große Keule rausziehen…?
        Ich denke, man bräuchte hier im Blog so eine Art Kategorie zur Erfassung der wichtigsten Konfliktpunkte: Gentechnik, Strukturwandel, Subventionen, Ökolandbau, Zahlen und Fakten),

        • Philip sagt

          Gentechnik (zumindest in dem Sinne in dem hier im Blog über sie geredet wird) hat nichts mit Hybridtechnik zu tun. Hybride entstehen aus klassischen Kreuzungen. Aus meiner Sicht sind Kreuzungen zwar auch Gentechnik, aber gut, lassen wir das.

          Wenn Sie der Meinung sind, dass man auf die 20% Ertrag durch Hybride verzichten kann, ok kann sein.

          Allerdings steckt auch hinter Saatgutbehandlung (angefangen bei Lagerung bis Beizung) ziemlich viel Arbeit und Know How, das die Bauern gern abgeben.

          • Stadtmensch sagt

            Ok, in diesem Fall habe ich mich auf dein\ihr Posting weiter oben bezogen, wo es um Triticale und Hybride ging und dazu fällt mir doch plötzlich wieder ganz viel ein: Im Netz (gefährliches Halbwissen) steht jede Menge zum Erhalt der alten Landsorten
            (Getreide , Gemüse, usw.) in Gendatenbanken. Aus diesen Genpools bedienen sich die Forschungslabore, wenn sie mal wieder eine neue Superertragssorte basteln wollen oder eine bestehende an neue Umwelteinflüsse anpassen müssen. Das konservierte Saatgut muss regelmäßig durch Aussaat im Freiland regeneriert werden. Dabei ist es vorteilhaft wenn diese Freilandaussaat in einem möglichst großen Umfang und an verschieden Standorten erfolgt. Optimal wäre zweigleisig zu fahren: also die alten Sorten draußen (in vivo) und drinnen (in vitro) zu erhalten. Das wäre sicher auch eine Nische für Ökolandbau.
            Um den Ertrag geht es dabei gar nicht sondern um die genetische Vielfalt. Die kann man leider nicht für Geld kaufen oder syntetisieren. Die ist in zehntausenden von Jahren durch Züchtung und Evolution entstanden und heutzutage im Freiland weiltweit komplett weg. In den Kriegswirren des letzten Jahrhunderts (Zerstörung von Gendatenbanken) hat sie auch arg gelitten. Ich bin kein Angshase, aber wenn ich Einfluss drauf hätte, würde ich mein Schicksal nicht von Hochertragssorten abhängig machen.

            • Philip sagt

              Es freut mich zu lesen, dass sie sich um den Ertrag sorgen!

              Sie haben in der Tat ganz recht, die Saatgut-“Industrie” war immer sehr diversifiziert, einfach um Sorten zu züchten die optimal an das Mikroklima und Bodenverhältnisse der Region angepasst sind.

              In der Tat, auch ich habe dabei Bauchschmerzen, wenn ich bedenke, dass z.B. Monsanto dieses System ausgehebelt hat, indem sie einfach eine glyphosat resistente Sorte hingesetzt haben, die die anderen Sorten verdrängt. (wobei man fairerweise sagen muss, dass die Bauern diese auch bereitwillig gekauft haben, weil sie eben gut funktioniert, kurzfristig gesehen zumindest).

              Also ich glaube das sind sehr gute Ideen, die sie da entwickeln, und hoffe auch, dass sich das System etwas in diese Richtung bewegt.

              In punkto Ökolandbau würde mich das auch interessieren. Andreas (oder jemand anderes) wie ist das bei euch?
              Habt “ihr” eure eigenen Sorten?
              Hast du deine eigene Sorten?
              Dürft ihr konventionelle Sorten benutzen?

            • Andreas Fendt sagt

              Philip, ich baue schon seit 14 Jahren immer wieder vom eigenen Getreide an, ähnlich wie bei der Bedingungszucht gehe ich davon aus, dass sich die Sorte über Generationen an die spezifischen Bedingungen hier wie Boden und Wetter adaptiert.
              Bei Gemüse ist das kritischer, zunächst müssen wir Biopflanz/saatgut nehmen und wo verfügbar auch samenfeste Sorten. Ich gebe zu, dass ich bei Tomaten auf eine alte Hybridsorte setze, ganz einfach weil sie sich bewährt hat.
              Bei einigen Gemüsen sind nur CMS Sorten verfügbar (Brokkoli u.a.) die aber weil gentechniknahe verboten sind. Da gibt es veil zu tun. Aber wir Bios haben viele eigene Züchter und Sorten, angefangen vom Getreide und zunehmend auch Gemüse. Bis auf wenige Ausnahmen ist Biosaat-/Pflanzgut inzwischen auch verfügbar. Ich habe für den Privatgebrauch dieses Jahr Borretane Zwiebel gesät, die waren konv. Die gab es einfach nirgends in Bio. Das sind die weissen kleinen Zwiebeln die man in Balsamico einlegt, sehr lecker…

  2. bauerhans sagt

    den gemeinen verbraucher interessiert nur der preis,nämlich dass der günstig ist.
    was drin ist,interessiert ihn,wenn medien wieder irgendwas gefunden haben,
    aber auch nur 3 wochen,dann hat ers wieder vergessen.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Nein Hans, da stimme ich Dir nicht zu. Der Verbraucher wählt nach Gefühlen. Wenn er beim Produkt ein gutes Gefühl hat, dann kauft er immer wieder ohne zu überlegen. Der Preis steht nicht an erster Stelle beim Wiederkauf. Beim ersten mal hat der Preis eine höhere Bedeutung. Schafft man es aber das gute Gefühl beim Käufer zu bestätigen, dann greift er immer wieder zum gleichen Produkt und schaut den Preis nicht mehr an.

      • bauerhans sagt

        natürlich kauft der verbraucher nach gefühl,da hast du recht!
        aber er geht auch davon aus,dass alle,ihm zusagenden produkte, ok sind und wählt das günstigste.

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