188 Suchergebnisse für: glyphosat

Anders kommunizieren!

Wer kennt das nicht: da reden wir mit unseren Mitbürgern, erklären warum wir Bauern was und warum machen, glauben, alles richtig erklärt zu haben und dann kommt als Antwort: „Mag ja alles sein, aber ich glaube das nicht“. Wir sind frustriert. Wir haben alles nach bestem Wissen und Gewissen erklärt, und er glaubt uns nicht. Was läuft da falsch? Wer wenig weiß, kann unsere Argumente nicht beurteilen und glaubt das, was er am häufigsten gehört hat. Wenn die gleiche Botschaft aus unterschiedlichen Quellen immer wiederholt wird, gilt sie irgendwann als wahr. Wir können dann gerne von zielgerichteter Düngung nach N-min-Methode (die er nicht kennt) erzählen, dass wir mit N-Sensoren arbeiten (die er auch nicht kennt) und nur nach „Entzug“ düngen (klingt irgendwie nach Drogen). Er weiß nur aus der Presse, dass ja das Trinkwasser mit Nitrat „verseucht“ ist. Irgendeiner muss das da ja hineingebracht haben. Im Zweifel die Bauern. Wer wenig weiß, hat vor vielen Dingen eher Angst. Wir erklären, dass Nitrat ein lebenswichtiges Element ist, er glaubt, dass es giftig ist und verweist auf …

Feldhamster – schützen kann schwierig sein…

In der vergangenen Woche war ich bei uns im Rathaus. Dort fand eine Veranstaltung statt, zu der die örtlichen Landwirte eingeladen waren. Es ging um den Feldhamster. Zum Hintergrund In unserer Gemeinde gab es ein sehr großes Hamstervorkommen. 2006 wurden in einem eng begrenzten Gebiet von ca. 60 Hektar rund 200 Hamsterbauten gezählt. Darauf hin wurde im gleichen Jahr ein Hamsterschutz-Programm aufgesetzt, an dem sich fast alle Landwirte in diesem Gebiet beteiligen. Etwas später hat man mich auch angesprochen, weil meine Flächen in etwa 1.500 m Entfernung liegen. Das Ziel: das ursprüngliche Siedlungsgebiet zu erweitern. Damit wurden meine Flächen zum “Hamster-Erwartungsland”.  Für die diversen Maßnahmen (lange Stoppel, keine tiefe Bodenbearbeitung, erste Bodenbearbeitung ab Oktober, stehen lassen von Getreide bis ins Frühjahr) gab es einen Betrag von rund 375 € pro Hektar  und Jahr.  Der Vertrag lief über 5 Jahre. In 2015 wurde das Gebiet erneut kartiert, es wurden (nach meiner Erinnerung) noch 8 Bauten gezählt, in 2018 keinen einzigen mehr. In der Zeit von 2006 bis heute hat es in diesem Gebiet weder eine Flurbereinigung …

Die Landwirtschaft drückt sich vor ihren kritischen Themen

Prof. Dr. Matthias Michael kennt sich mit Kommunikation aus (siehe unten „Zur Person“). Im Februar hat er über das Ansehen der Landwirtschaft einen Vortrag auf der DLG-Wintertagung gehalten. Ich habe ihm ein paar Fragen gestellt.   Herr Michael, was sind – aus Ihrer Sicht – die Ursachen für das schlechte Bild der Landwirtschaft? Wobei der Landwirt in der Nachbarschaft ja durchaus beliebt ist. Der Landwirt ist bei denen beliebt, die ihn kennen. Sie können seine Perspektive einnehmen, weil sie ihn verstehen mit seinem Tun und seinen persönlichen Herausforderungen. Aber die meisten Menschen – nämlich jene, die in den Städten leben – kennen ihn nicht. Die urbane Öffentlichkeit misstraut einer industriellen Landwirtschaft mit unterstellter Tierquälerei, Profitgier und Umweltverschmutzung. Der Bauer steht unter Generalverdacht. Die Ursachen für die schlechte Reputation liegen vor allem darin begründet, dass die Landwirtschaft ihre Risikothemen nicht behandelt hat. Das bedeutet: Sie dokumentiert nicht genügend Bewusstsein für ihre schwierigen Themen. Es fehlt an diskutablen Lösungen – mit all deren Schwächen und Konflikten. Nehmen sie die Beispiele Ferkelkastration, Kastenstand, Anbindehaltung, Schnäbel-, Hörner- und Schwanzkupieren, …

Maischberger…und nun? Diskurs über Naturschutz

Der typische Konflikt zwischen Bürgern und Bauern. Und ein Paradebeispiel für eine journalistisch unfaire und unsachliche Gesprächsführung. Hier die ganze Sendung: http://mediathek.daserste.de/Maischberger/Rettet-die-Biene-sch%C3%BCtzt-den-Wolf-Was-/Video?bcastId=311210&documentId=60689468 Achtet mal darauf, wer die meisten Wortbeiträge liefern “darf”. Und wer ständig unterbrochen wird. Ich habe persönlich den Eindruck, dass immer dann, wenn Fakten zur Sprache kommen, abgebrochen wird. Die Moderation der Sendung ließ jedenfalls sehr zu wünschen übrig. Zum Inhalt: Mir gefallen die Wortbeiträge von Frau Konrad (ab Minute 41, ab Minute 52) und Herrn Fleischhauer (ab Minute 48). Frau Schulze bemüht sich sehr, den (konventionellen!) Landwirten nicht die Schuld in die Schuhe zu schieben. (ab Minute 45)  Leider ohne Erfolg. Ihre Vorlieben konnte sie nicht verbergen. Bei Andreas Kieling muss ich immer an den roten Glyphosat-Kanister denken, den es nicht gibt. Das Video (aus 2017) siehe unten. Schade, dass es in der Sendung nicht wirklich zu einem Dialog kam, der lösungsorientiert war. Irgendwie typisch für die heutigen Formate von Talk-Shows und ein Parade-Beispiel, wie man Dialoge nicht machen sollte. Denn nicht immer hat der Lauteste auch recht… Bildquelle: ARD Mit dem Laden …

Baggern – die Suche nach dem Fehler!

Ja — wir haben derzeit mit der Datenbank bei unserem Blog ein ungelöstes Problem! Schon zum zweiten mal innerhalb weniger Tage mussten wir heute die Datenbank rücksichern, weil die Zuordnung der Kommentare plötzlich nicht mehr stimmte. Vom Blickpunkt des Lesers aus waren alle Kommentare verschwunden. Auf der Datenebene waren sie schon noch alle da. Nur, die Kommentare wussten nicht mehr zu welchem Beitrag sie gehörten. Und deshalb mussten wir die Sicherung der vergangenen Nacht wieder einspielen. Was defacto bedeutet, dass alle Kommentare des aktuellen Tages bis dahin verloren gingen. Das heißt, ganz verloren sind sie nicht. Ich habe die Kommentare alle zusammen in eine Datei gesichert und poste diese unter diese Mitteilung. Nur, wie schon gesagt, die Zuordnung ist nicht mehr bekannt. Ich kann also nicht mehr sagen zu welchem Artikel der Kommentar gehört. Aber so könnt ihr wenigstens diese Kommentare nachlesen. Oder, wer möchte kopiert seinen eigenen Kommentar und fügt ihn dort ein, wo er oder sie ihn einst gepostet hat. Die Sache ist mehr als ärgerlich. Mehr als 3 Jahre sind wir vor …

Die Ackerbaustrategie des BMEL…

…soll im Frühjahr 2019 vorgestellt werden. Bisher ist von den möglichen Inhalten noch nichts durchgesickert. In welche Richtung  könnte es gehen? Und was hat das mit den letzten Landtagswahlen zu tun? Die Agrarpolitik richtet sich zukünftig noch mehr an den Erwartungen (Forderungen/Ansprüchen) der Gesellschaft aus. Primäres Ziel ist nicht mehr die Nahrungsmittelproduktion, sondern Biodiversität, Natur-und Artenschutz und Maßnahmen gegen den Klimawandel. Der Fokus der neuen Ackerbaustrategie wird bevorzugt auf dem chemischen Pflanzenschutz liegen. Das Thema Nitrat (bzw. Düngung allgemein) steht nach wie vor unter Beobachtung, hat aber an Aktualität eingebüßt und wird deshalb in der Ackerbaustrategie eine geringere Bedeutung zugewiesen, zumal die neue Düngeverordnung gerade erst umgesetzt wird. Konkrete Maßnahmen: Nachdem die Neonicotinoide weitestgehend verboten wurden, werden die noch verbliebenen Wirkstoffe aus dieser Gruppe ebenfalls vom Markt genommen. Die Beizung von Saaten mit chemischen Wirkstoffen wird untersagt, es gibt eine Übergangsfrist bis Ende 2025 (In dieser Zeit sollen andere Verfahren der Saatgutbehandlung weiterentwickelt werden). Der Wirkstoff Glyphosat wird nach 2021 nicht mehr zur Verfügung stehen. Bis dahin wird die Anwendung nur noch für besondere Einsatzbereiche erlaubt. Hierfür ist ein …

Brötchen

Erntedank 2018

Meine Nachbarin hat mich gebeten, ihr, so wie jedes Jahr, einen Text für den Erntedank-Gottesdienst zu schreiben. Habe ich, wie immer, gerne gemacht. Es ist wieder soweit. Morgen feiern wir Erntedank, so wie jedes Jahr. Die Kirchen sind wieder festlich geschmückt, die Früchte des Feldes und der Gärten liegen um den Altar. Wobei in diesem Jahr manches davon bei REWE und ALDI gekauft wurde und aus Spanien stammt, weil es hier ja so trocken war und unsere Gärten nicht viel Brauchbares hergegeben haben, wenn wir nicht fleißig Gießkannen geschleppt haben. Aber ansonsten war es ein schöner Sommer, die Sonne hat so viel geschienen wie selten. Wir konnten ins Freibad gehen oder, wenn man Bauer war, die Beregnung umstellen. Denn auch die sind so viel gelaufen wie in kaum einem Jahr zuvor. Wenn man denn eine Beregnung hatte. Ansonsten blieb nur hoffen und beten, dass der Regen kommt. Der dann oft genug trotzdem ausgeblieben ist. Die Getreide- und Rapsernte war mäßig bis schlecht. Deutschland kann sich nicht mehr selbst versorgen, also werden wohl so um die 6 …

Brasilien, Fruchtfolge und der Wald

Beim letzten Besuch von Daniel habe ich ihn zu Glyphosat befragt. Einige Kommentatoren haben die Frage gestellt, wie es mit dem Abholzen des Regenwaldes aussieht und ob die Bauern in Brasilien nur Monokulturen anbauen. Diese und andere Fragen habe ich Daniel in diesem Video gestellt. Und ganz nebenbei auch was über “Schwarzen Hafer” erfahren. Euer Bauer Willi Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Verblüffende Parallelitäten…

“Dennoch ist nach Ansicht von Fachleuten auf absehbare Zeit kein Stoff in Sicht, der …….mit gleicher Wirkung vollständig ersetzen könnte”.  Nein, die Rede ist nicht von Glyphosat sondern von Kupfer, der im biologischen Land- und Weinbau als Pflanzenschutzmittel gegen eine Vielzahl von Pilzen gespritzt wird. Nachzulesen in folgendem Artikel, einem Fachportal für den Öko-Landbau. https://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/pflanzenschutz/pflanzenschutzmittel/kupfer-im-oekolandbau/ Und weiter heißt es: “Doch Kupfer ist nicht unproblematisch. Vor allem auf Mikroorganismen und Weichtiere kann das Metall bereits in geringen Konzentrationen toxisch wirken. Hinzu kommt, dass sich Kupfer vor allem in den oberen Bodenschichten anreichert. So weisen Böden in Weinbergen oder Obstbauanlagen umso mehr Kupfer auf, je länger sie bewirtschaftet wurden.” Auf der Seite von Bioland ist zu lesen: “Ein Verzicht auf kupferhaltige Präparate würde zu einem sofortigen Rückgang des ökologischen Landbaus in Deutschland führen”, warnt das Julius Kühn-Institut auf seiner Homepage. Denn einen ökotauglichen Ersatz gibt es nicht. Bislang wurde kein im Biolandbau zulässiges Präparat gefunden, das so breit wirkt wie Kupfer und zugleich deutlich umweltverträglicher wäre.” http://www.bioland.de/im-fokus/artikel/article/kupfer-im-biolandbau.html Und das erinnert mich dann doch wieder an Glyphosat. Mit dem Unterschied, …

Sag mal, Ottmar…

Sag mal Ottmar, wie kommt es eigentlich, dass Du als konventioneller Bauer in der AbL bist? Da sind doch sonst nur Bio-Bauern… Lieber Willi, das ist ein weitverbreitetes Vorurteil! Erst kürzlich wurde ich von einem Grünen-Ortsverein als Diskussionspartner angefragt zum Thema Glyphosat. Es sollte ein Gespräch zwischen mir und einem konventionellen Kollegen stattfinden, und die Verwunderung war groß, als ich antwortete: Ich bin ja ein konventioneller Bauer! Aber entgegen dieser vorgefassten Meinung vertritt die AbL eben sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Betriebe, geschätzt etwa halbe-halbe. Geschätzt, weil wir die Wirtschaftsweise unserer Mitglieder nicht erfassen. Bei uns sind eher kleinere und mittlere Höfe organisiert, wir haben aber durchaus auch Kollegen mit 300 ha Ackerbau oder 200 Kühen. Bekommt Dein Betrieb von den Millionen, die Frau Klöckner gerade verteilt, auch was ab? Wie sieht es bei Dir aktuell mit der Futterversorgung aus? Wir haben hier in Ostfriesland auch starke Dürreschäden, wobei wir im Vergleich mit manchen anderen Gegenden noch mit einem blauen Auge davongekommen sind. Mir fehlt vom Grünland der halbe zweite und der komplette dritte …