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Notmaßnahme Unterblattspritze

Ihr könnt jetzt gerne von mir behaupten, dass ich ein schlechter Landwirt wäre. Damit muss ich leben. Aber in einigen Parzellen – nicht in allen – hat die Unkrautbekämpfung nicht richtig funktioniert. Normalerweise sorgen bestimmte Wirkstoffe dafür, dass keimende Unkräuter absterben und sich nicht zu Pflanzen entwickeln können. Das funktioniert aber nur, wenn der Boden feucht ist. Da wir seit über 6 Wochen keinen nennenswerten Regen bekommen haben (ich berichtete darüber bei der letzten Feldbegehung) ist der Boden so trocken, dass die erwünschte Wirkung ausgeblieben ist und nun doch Unkräuter (vor allem Melde-Plfanzen) aufgelaufen sind. Eine Flächenspritzung macht keinen Sinn, da die Rübenblätter einen Teil des Bodens (und damit auch der Unkräuter) beschatten.

Ein netter Berufskollege von mir hat ein Unterblattspritzgerät und hat sich freundlicherweise bereit erklärt, diese Notmaßnahme jetzt für mich durchzuführen. In zwei Wochen wissen wir, was es gebracht hat. Alle Unkräuter werden wir damit jedenfalls nicht „erwischt“ haben und es bleibt noch genug Arbeit, den Rest von Hand mit „Holz und Eisen“ (= Handhacke) zu entfernen.

Die letzte Unterblattspritzung in unserem Betrieb ist sicherlich 30 Jahre her. Doch gut, dass es noch solche Geräte gibt.

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51 Kommentare

  1. Ich seh das so sagt

    @Jürgen Straßer
    Ich versuch´s mal mit einem Vergleich und einem Problem, daß rund die Hälfte der Menschheit betrifft. Ich gehe mal davon aus, daß z.B. auch bei ihnen das Gesicht der Teil ist, mit dem sie sich in der Öffentlichkeit bestmöglich vermarkten bevor es dann zu den inneren Werten geht. Wenn sie aber nun mit Bartwuchs zu kämpfen haben, stehen sie täglich, wöchentlich oder monatlich (oder in sonst unsteuerbaren Abständen) vor dem Problem, daß hier etwas mehr oder weniger wuchert, was sie aus vielen Gründen nicht haben wollen.

    Nun mag sich die Frage stellen, wie sie diesem (ihre äußeren und inneren Werte) negativ beeinträchtigenden Naturbewuchs Herr werden.
    A) Sie können das großflächig auf dem Gesichtsfeld mit dem schnellen Ausbringen (Besprühen) von Rasierschaum (enthalten leider chemische Elemente von Konzernen oder Töchter der selben Firmen die auch Medikamente oder Pflanzenschutzmittel erzeugen) der dann unter Zuhilfenahme eines Naßrasieres ihre Werte wieder freilegt. B) Sie könnten aber auch einen Elektro-Trockenrasierer nehmen (mit dem sie leider die Atomstromkonzerne fördern).
    C) Sie könnten aber natürlich auch täglich, wöchentlich oder monatlich Haar für Haar “wegzupfen”.

    Rund 99 % jener, die Variante C) auch nur einmal versucht haben, steigen gerne wieder auf A) oder B) um und nehmen die Vorwürfe der Bartträger in Kauf, daß sie Konzerne fördern und natürlich Wachsendes völlig unsinnigerweise einfach entfernen. Die können ihnen auch hundertmal erzählen, daß es für sie und die Welt viel besser ist, wenn sie überhaupt Bart tragen.

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    • Andreas Müller sagt

      Ich trage gerne meinen Bart und rasiere alle 4 Tage mit dem Langhaarrasierer nach.

  2. Friedrich sagt

    Im Rheinland gab es in diesem Jahr extrem wenig Regen , sodaß die Herbizide gegen Unkraut nicht richtig gewirkt haben. In solchen Jahren gibt es nur wenige Möglichkeiten der Unkräuter Herr zu werden. Die Unterblattspritzung haben wir gesehen. Man könnte mit der Maschinenhacke auch einen Teil der Unkräuter weg bekommen und dann bliebe als letzte und teuerste Maßnahme die “Langstielige dänische Hacke”, also Handarbeit !! Ich hätte mich auch für die Unterblattspritzung entschieden. Die Maschinenhacke zerstört zuviel Seitenwurzeln der Rüben und zerstört den noch vorhandenen Herbizidschutz.
    Also Willi Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Das ist nun mal Landwirtschaft , jedes Jahr eine andere Herausforderung. Kein Jahr ist wie das andere. Was in diesem Jahr richtig ist , ist im nächsten Jahr völlig daneben , aber das macht den Beruf eben so spannend.

  3. Schweinebauer Piet sagt

    Moin Willi, da spritzt Du dann das gute Glyphosat, das ungefährlich für uns Menschen ist? !

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bei Glyphosat bräuchte er keine Unterblattspritzung durchführen, das ginge auch von oben. Der positive Aspekt wäre, er würde die Ernte sparen. 🙁

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Natürlich geht das in Streifenspritzung, dann ist immer noch die Handhacke gefragt. Die Erdbeeren, werden in Folien gepflanzt.

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