Bauer Willi
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Nimmt es denn kein Ende?

Noch nicht einmal wirksam geworden, streben SPD und Grüne bereits eine Novellierung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (gültig bisher nur für Schweinefleisch) an. Die offizielle allgemeine Begründung findet man hier:

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw51-de-tierhaltungskennzeichnungsgesetz-1033276

Wer Zeit und Interesse hat kann sich heute (Freitag, der 20.12.24) um 13.20 Uhr auch die parteipolitischen Positionierungen dazu anhören.

Detaillierteres findet man hier:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/140/2014034.pdf

Unverschämt sind m.E. dort die Behauptungen:

  • Es gibt keine Alternativen
  • Kein Aufwand für Bürgerinnen und Bürger
  • Der Aufwand für die Wirtschaft beträgt jährlich nur 4,6 Mio. Euro und einmalig 3,3 Mio. €uro
  • Die Verwaltungen haben keinen Aufwand

Dies ist nur ein Beispiel von so vielen, wie der Politikbetrieb in D abläuft.
So wird das nichts mit dem Bürokratieabbau. So kommt D volkswirtschaftlich nicht wieder in die Spur.

Vielen Dank an Arnold Krämer für den Hinweis

(Aufrufe 2.252 gesamt, 2 heute)

69 Kommentare

  1. Ferkelhebamme sagt

    Kleiner aktueller Hinweis, warum die doofen Bauern kein Tierwohl machen wollen:
    zur Belohnung, dass wir eine bestehende (!) Baugenehmigung für Ställe der HS 1 auf Hs 4/5 ändern wollen, dürften wir 4000 m2 Wald anpflanzen. Ist es nicht schön?
    Zusätzlich zum höheren Flächenverbrauch, den viel höheren Baukosten und dem demnächst viel höheren Arbeitsaufwand. Deutschland, bezahlst du das?

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    • Arnold Krämer sagt

      Hähnchenmäster, die ihre nach BImSchG genehmigten Anlagen von Stufe 1 auf Stufe 3 (Außenveranda = Frischluft) hochstufen, aber im Tierbesatz zurück gestuft werden wollen, bekommen keine Genemigung. Einer „meiner“ Landwirte klagt deshalb z. Zt. gegen den Landkreis Emsland vor dem OVG in Lüneburg. Die Juristen und die Politiker haben sich mittelerweile völlig „verheddert“ in den Zielkonflikten zwischen (angeblichen) Verbraucherwünschen, Tierwohl, Immissionsschutz, Produktionseffizienz, Regionalentwicklung usw. usw.

      Eigentlich braucht D auch schon einen Mann/eine Frau mit „Kettensäge“.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Ja Mensch, dazu braucht es natürlich ganz neue immissionsschutzrechliche Berechnungen (natürlich vom LW zu tragen), von denen die Ämter aber nicht wissen, wie die zu beurteilen sind, weil die Referenzwerte fehlen. Dann mal gleich eine komplett neue UVP und der unteren Naturschutzbehörde fällt noch ein, dass sie Staub und Bioaerosole bewertet haben möchte. Hat’s noch nie gegeben, aber wir sind ja bei wünsch dir was. Während das Forstamt aus Prinzip direkt blockiert, weil der Schutz des benachbarten Waldes bedingungslos ist. Auch wenn es sich seit der letzten Dürre nur noch um ein Trockengesteck handelt.
        Kettensäge um einen Tanker zu wenden? Wo soll man denn da ansetzen?
        Unsere Strategie ist gerade, durch Hartnäckigkeit in den Burnout treiben. Das Problem ist, dass die „Nachrücker“ meist noch schlimmer sind.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Du musst nur richtig wählen beim nächsten Mal:

          „Wir unterstützen unsere Landwirte bei der artgerechten Tierhaltung. Wir sorgen für die verlässliche Finanzierung tierwohlgerechter Ställe und schaffen genehmigungsrechtliche Hürden ab. Verbraucher müssen klar und verbindlich über Tierwohl und Herkunft….“
          (Aus dem CDU Wahlprogramm )

          Bis TA-Luft, Baugesetzbuch, Bundesimmissionsschutzgesetz, Bundesnaturschutzgesetz, etc. zu einer auch nur minimalen Änderung hin zum Positiven angepasst werden, ist keiner von uns mehr auf dieser Erde.

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  2. Limes sagt

    Vielen Dank Herr Krämer für diesen Beitrag.
    Der von SPD und Grünen eingebrachte Gesetzesentwurf ist bezüglich der Textformulierungen insbesondere auch der Kosteneinschätzungen ein klassisches Bsp für Politik die uns alle mit immer mehr Bürokratie quält, dies uns auch noch als Fortschritt und große Errungenschaft verkaufen will.
    In dem 44 seitigen Entwurf werden 447 mal § als Abkürzung von Paragraph und 332 mal das Wort Absatz im juristischen Sinne verwendet als Beginn eines juristischen Kauderwelsch welches wohl nur Eingeweihte verstehen. Ich habe als Bürger versucht es zu verstehen was dort geschrieben ist und die Politiker die es geschaffen mir mit diesem Papier sagen wollen, aber habe dann nach einiger Zeit entnervt aufgegeben. Reinstes Bürokratenkauderwelsch und eine klassische feine Politposse.
    Ob ein Imbissbesitzer oder Betreiber eines kleinen Restaurants das auf die Schnelle versteht da habe ich meine Zweifel. Wahrscheinlich wird er einige Zeit benötigen wahrscheinlich evtl auch einen Externen zu Rate ziehen müßen. Zeit ist Geld und Externe sind nicht gerade günsitg. Für mich ist dieser Entwurf eine Verhöhnung all der Menschen die in diesem Geschäftsbereich ihr Einkommen häufig mühsam erwirtschaften wollen bzw müssen.
    Für alle die weniger Bürokratie wollen gibt es 2024 auch eine gute Nachricht! Hatte der GAP Strategieplan Version 3.1 vom 6.12.2023 noch 2218 Seiten (Version 2.0 Stand 22.11.2022 1880 Seiten) hat die Version 5.1 Stand vom 24 Oktober 2024 nur noch 2216 Seiten. Immerhin nach all den Diskussionen und Protesten hat sich etwas bewegt! 2 Seiten weniger hat die Politik zustande gebracht ist doch schon mal ein Anfang oder.

    https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Landwirtschaft/EU-Agrarpolitik-Foerderung/gap-strategieplan-version-5-1.html

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    • Arnold Krämer sagt

      Solche Gesetze (Novellierungen) müssen immer von den Verbänden in „Neufassung“ gebracht und dann den Mitgliedern so vermittelt werden, dass auch der letzte „dumme“ Bauer, Handwerker, Gastwirt usw. es versteht. Aber bereits die Vermittlung an den eigenen staatlichen Verwaltungsgsapparat bereitet immer mehr Probleme gerade auch im Agrarbereich. Manchmal verstehen es auch die Juristen nicht, was sie da verzapft haben oder die Politiker selbst sind doch nicht ganz zufrieden. Dann muss wieder „Reparaturbetrieb“ gemacht werden. Wenns ganz unübersichtlich wird, erfolgt irgendwann vielleicht mal eine amtliche Neufassung eines Gesetzes oder einer Verordnung.
      Auf die Idee, nichts zu regeln oder Bestehendes „runterzuregeln“, kommen Politiker nicht, weil es ihrem Selbstverständnis fast immer widerspricht.

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      • Limes sagt

        ja so läut es wohl aber passen Reperatur und dann Neufassung zu
        – Kein Aufwand für Bürgerinnen und Bürger
        – Der Aufwand für die Wirtschaft beträgt jährlich nur 4,6 Mio. Euro und einmalig 3,3 Mio. €uro
        – Die Verwaltungen haben keinen Aufwand
        Gut für Bürger ist es wohl ohne Aufwand sofern sie nicht höhere Produktkosten zahlen müßen.
        Beim Aufwand für Wirtschaft werden wohl die 4,6 Mio und einmalig 3,3 Mio für Neugestaltung, Erklärung für Verbandsmitglieder bzw Eigenstudium Nichtmitglieder nicht reichen.
        Naja und das der Verwaltung kein Aufwand entsteht glaubt nur wer auch glaubt Zitronfalter falten Zitronen. Verwaltung ist keine gemeinnützige Institution sondern hat einen Gebührenkatalog zumindest meine Lebenserfahrung. Gebühren werden auch bei Position Aufwand Wirtschaft anfallen.

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        • Arnold Krämer sagt

          Für die Kostenschätzungen sind das Statistische Bundesamt und der Normenkontrollrat zuuständig.
          In diesem Fall hat man wahrscheinlich auch unterstellt, dass die wesentlichen Bürokratiekosten schon mit dem „Ausgangsgesetz“ verbunden sind und mit dieser Novelle nur noch ein bisschen für die Gastronomie und die Großküchen „obendrauf“ kommt.
          Hinter der Novellierung des Gesetzes steht der politische Wille, die Nachfrage nach Tierwohlfleisch und -wurst (zunächst nur Schwein) zu erhöhen durch (sanften) moralischen Druck, weil man gemerkt hat, dass über den LEH die Nachfrage begrenzt und vielleicht sogar wieder rückläufig ist.
          Rot-Grün sorgt sich ja nicht nur um den Verbraucher sondern auch um die Landwirte 😎

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          • Sonnenblume sagt

            Was ist eigentlich aus dem Normenkontrollantrag des Landes Berlin beim Bundesverfassungsgericht bezüglich der Schweinehaltung geworden?
            Hat es Meldungen zu einem Urteil gegeben??

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  3. Ludwig Bauer sagt

    Eine Tierhaltungskennzeichnung ist sinnvoll – wird wohl nur mit eine Gesetz gehen – Umsetzung sollte möglichst effizient sein. Wenn mehr Konsumenten wissen wollen wo das Schnitzel herkommt ist der erste Schritt gemacht.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Wenn mehr Konsumenten wissen wollen wo das Schnitzel herkommt ist der erste Schritt gemacht“.

      Wenn es sich aber um eine Minderheitenmeinung handelt, dann gilt das auch gelle? Was für ein Schwachsinn.
      Ich weiß auch nicht, wo die Banane herkommt, möchte es aber gerne wissen. Welches Land, welche Farm, welche Region, welches Flurstück, welcher Baum…..merkste selber oder nicht?🥳

      P.s.: Wenn der Verbraucher wissen will, wo sein Schnitzel herkommt, kann er sich genauso gut durchfragen. Warum soll der Erzeuger dies über alle Teile kommunizieren? Es gibt auch eine Hohlschuld, die Bringschuld ist einfach Unsinn.
      Der Anspruch spiegelt eine Vollkaskomentalität in Sachen paternalistische Staatsdienstleistung wieder.

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      • Manuela sagt

        So ganz einfach ist die Sache ja wohl nicht. Es gibt nicht nur die Super-Bio-Einkäufer und und die Billigfleischheimer. Und dass nicht jeder einzelne sich mit jedem landwirtschaftlichen (Ur-)Produkt auseinandersetzt, ist auch klar. Es muss eine einfache, für alle einfache und aussagekräftige Krnnzeichnung sein, dann würde ich das auch als vorteilhaft bezeichnen.
        Wenn ich grad beim Edeka einkaufe, weil es auf der Strecke liegt und die Kinder auch schon quengeln, dann kauf ich halt noch schnell ein Strohschweingeschnetzeltes und alle sind zufrieden.
        Wenn ich einfach „nur“ „in Deutschland produziert“ kaufen will, weil ich denke, das passt schon, stosse ich schnell an meine Grenzen, zumindest ab 1. Verarbeitungsstufe (also z.b. auch schnöder Apfelsaft). Gut, der Edeka muss auch das richtige aufs etikett schreiben und eigtl hatten wir das ja schon mal…
        Ich fands gut.

        • Ferkelhebamme sagt

          Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, bei Fleisch ab Geburt !, wäre ein Anfang. Die Haltungskennzeichnung ist quasi der zweite Schritt, der vor dem ersten gemacht wurde. Und das, ohne die Erzeuger mitzunehmen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Nach meiner Ansicht ist es unverhältnismäsig, die Kennzeichnungspflicht auf die Erzeuger runterzubrechen. Es wäre so einfach, beim LEH Bereiche einzurichten, in denen nach Regionen Regale kennbar gekennzeichnet sind. Dann bräuchte der Verbraucher nicht erst den Beipackzettel lesen, sondern lediglich das richtige Regal nutzen.

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          • Schmeckt gut sagt

            siehe GB, Frankreich … Ist schon mehrfach mit den „Größen“ des LEH diskutiert worden, stößt aber auf wenig Gegegliebe. Warum wohl?

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          • Limes sagt

            „Es wäre so einfach, beim LEH Bereiche einzurichten, in denen nach Regionen Regale kennbar gekennzeichnet sind.“
            so kenne ich es von Rewe und Edeka regionale Ware und dann noch Bio Ware jeweils in seperaten Bereichen. Bei Bio ist es dann eine Mischung von Bio aus aller Herren Länder.
            Bei Discounter Aldi, Lidl, Penny… gibt es das in dieser Form nicht

  4. Sonnenblume sagt

    Wir diskutieren heut die Fortsetzung vom Beitrag “ Doppelmoral „.
    Das Thema wird von der Politik bis ins Kleinste bearbeitet. Man will jetzt keine Verbote aussprechen. Das ist mit dem Veggieday schon mal voll daneben gegangen.
    Sie haben das Ziel aber nicht aus den Augen verloren. Wie abgehoben müssen Politiker und Entscheider in den Chefetagen sein, dass sie die Auswirkungen ihrer Entscheidungen nicht mehr abschätzen können. Die Insolvenzwelle rollt und hier setzt man wieder neue Stolpersteine ins Land. Hier und da ein paar Mill.. Dann die Mrd. für Umbauten in der LW.
    Diese Leute leben doch in einer Fantasiewelt, fern ab von jeder Realität.

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  5. Smarti sagt

    Nimmt es denn kein Ende ?
    Ich sehe es bildlich vor mir. Ein grosses Einkaufszentrum mit Regalen voller in Kleinportionen verpackten Lebensmitteln. Da auf der Plastikverpackung zu wenig Platz ist, sind vor den 250 g Hackfleisch nochmals 250 g Papier, auf denen die Herkunftsbezeichnungen und Zertifikate, die Unbedenklichkeitsbescheinigung und das 25.te wer- weiss-noch-Alles-Zertifikat zu finden ist. Preis: 6.99 Euro.
    Jeden Monat kommen ein paar Gramm Fleisch weg- dafür ein paar Gramm Zertifikat dazu. Bis dann irgendwann nur noch Papier in der Packung ist.
    Das ist dann das Ende… und solange heisst es durchhalten. Es dauert auch gar nicht mehr lange.

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  6. Arnold Krämer sagt

    Aus der Geschichte weiß man, wohin Dekadenz führt. Nur heutzutage läuft alles viel schneller ab.

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  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Die Bürger-BILD klärt auf:

    https://www.bild.de/leben-wissen/mein-recht-verbraucherportal/leere-regale-metro-chef-warnt-vor-engpaessen-bei-lebensmitteln-676401886944e3468649128a

    Anlässlich der Bilanzpressekonferenz von Metro welche hehren Aussichten!?

    Tags darauf rationiert unserer größter Einzelhändler die Abgabezahl für das erste Grundnahrungsmittel, dem Metro-Chef Dr. Steffen Greubel zufolge ist das erst der Anfang.

    Seine Erkenntnis, die aufmerken lässt:

    „Wenn man sich anschaut, was bei Fleisch, Obst und Gemüse in der Produktion hier in Deutschland/der EU getan wird, wie sich das verändert und verschiebt, muss man den Herstellern entgegengehen! Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln wird langfristig die größere Herausforderung sein als der Preis! Das habe etwas mit Klima zu tun, aber auch mit Regulation und politischem Willen!…“ – Unsere zweibeinigen „Rindviecher“ agieren hier und heute eben genau gegenläufig – Problem nicht erkannt, überhaupt nicht gebannt, damit längerfristig das Ziel grandios verfehlt!

    Die vielen kopflosen Kühe und Rinder fluten keine Regale mehr, deren Milchleistung existiert nicht einmal mehr auf dem Papier, dennoch schiebt man diese noch immer hin und her. Das böse Erwachen steht kurz bevor.

    Unsere staatlich alimentierten Entscheidungsträger in den zweiten Reihen wuchsen heran in Zeiten der Butter-, Getreide- und Zuckerberge, von gigantischen Milch- und Weinseen, das rote Früchtchen, unsere Tomate, kippte man angesichts von Absatzproblemen in Spanien schmerzbefreit ins Meer. – Übrigens, das billige Tomatenmarkt, das hierzulande in den Regalen verfügbar ist, wird in hohen quotalen Anteilen aus dem fernen Osten importiert dem Vernehmen nach, fälschlicherweise mit dem Herkunftsland Italien deklariert. Der deutsche Verbraucher will offensichtlich belogen sein!?

    Nun, die Anzahl der Vegetarier und Veganer nimmt kontinuierlich zu, Butter und Fleisch in hohen Anteilen sind demnach sukzessive verzichtbar. Unser überaus schützenswertes Dauergrünland mit absolutem Umbruchverbot steht den Menschlein fortan zum Blümchenzupfen zur Verfügung, mit Biene Maja, Karl dem Käfer & Co. frohlockt man dabei unbekümmert, wenn die Sonne lacht, deren Sonnenstrahlen fröhlich die sensiblen Näschen dieser überglücklichen Zweibeiner kitzeln; in Trance versetzt bei gemeinsamen Ringelreihen-Tänzchen.

    Wer Stilllegungsflächen über 4 Jahre hinaus nicht bewirtschaftet, manifestiert damit den Status „Dauergrünland“. Ein grandioser Wertverlust für jeden Eigentümer, der hierfür den in der Pflicht stehenden Bewirtschafter schadenersatzpflichtig machen könnte. (Grundsatzurteil „Ackerstatus“, höchstrichterlich abgesegnet).

    (Noch) schöne heile Welten – eine solche geradezu infame Verlogenheit lässt sich dauerhaft eben nicht aufrechterhalten!

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  8. Alfons Nünning sagt

    Sämtliche Kennzeichnung, Labels oder QS, kosten uns Landwirte Geld und bringen dem Verbraucher nichts.
    Beispiel: Ich habe Montag 2 LKWS (50 to) Speisekartoffeln abgegeben.
    Mein Betrieb ist QS zertifiziert und der Händler hat vorher von der Partie auch eine Probe genommen.
    Gestern kam die Nachricht, die Kartoffeln wären nicht gut und der Preis kann nicht gehalten werden. Auf meine Aufforderung die Ware zurück zu bringen, kam die Meldung, die Ware steht in Prag und der Transport müsste der Händler mit in Rechnung stellen.
    So lange wir hier in Deutschland denken, dass wir von allen genug haben oder beschaffen können wird sich nichts ändern.
    Ich bin seit 35 Jahren SPD- Mitglied, aber ich werde im Februar zum zweiten Mal meine Stimme der AFD geben, damit sich vielleicht irgendetwas ändert, egal ob schlechter oder besser

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    • Reinhard Seevers sagt

      Mein Rechtsverständnis wäre jetzt: QS und Händler verklagen wegen vorsätzlichem Betrug.
      Hat aber sowieso keinen Sinn,…der Streitwert wäre zu gering, und den Nährwert interessiert keinen.🤮

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    • Arnold Krämer sagt

      Vielleicht fehlte die Kartoffel-Zertifizierung nach EUREPGAP ? Man kann ja heute garnicht genug zertifizieren lassen 😎 .
      Ist jetzt nicht böse gemeint, Herr Nünning.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ja, nee klar…Mensch, Gap-QS und die Ware wäre top gewesen…..falsche Deklarierung einer faktischen Evidenz. Vielleicht wird damit deutlich, dass die Zertifizierungen ausschließlich als Hebel des LEH genutzt werden? Who cares?

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    • Smarti sagt

      Herr Nünning
      gibt es denn nur den einen Händler ? Ist es dem egal, dass Sie dem nichts mehr liefern werden ? Und warum steht die Ware in Prag ?!

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    • Ludwig Bauer sagt

      sehr gut – da ist die Politik schuld wenn Sie 2 LKWS (50 to) Speisekartoffeln nicht verkaufen können. Dann wählen Sie aus trotz die AFD …

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  9. Ferkelhebamme sagt

    Wir haben gestern per Post unsere Kennnummer nach Tieraltungskennzeichnungsgesetz erhalten. Nachdem wir gesetzlich dazu verpflichtet waren unsere Haltungsform bis August zu melden, was aber gar nicht möglich war, weil die Meldeprogramme der Länder noch nicht liefen.
    Eine neue Wirtschaftsidentifikationsnummer wird es nächstes Jahr auch noch geben.
    Alle zusätzlich zu den schon vorhandenen zehntausend Beriebsnummern.
    Und hinter jeder Nummer steht mindestens ein Verwaltungssachbearbeiter.

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    • Arnold Krämer sagt

      Nur die rot-grüne Landesregierung in Hannover hatte gehorsamst über das LAVES in Oldenburg eine rechtzeitige Meldemöglichkeit für die niedersächsischen Mäster geschaffen. Später hat sich Bayern dort „eingeklinkt“. Ist ja auch Schwachsinn, in allen Bundesländern eigenständige EDV-Lösungen zu entwicklen, abgesehen von dem grundsätzlichen Schwachsinn.
      Wie sieht das in den anderen Bundesländern aus? Die wollten ja eigentlich fast alle nicht mitmachen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        NRW doch auch…möglichst bürokratiearm sogar.😎

        „Bei der Entwicklung in Nordrhein-Westfalen ist Wert darauf gelegt worden, eine möglichst bürokratiearme Lösung für Landwirtinnen und Landwirte zur Verfügung zu stellen: Schweinehalterinnen und Schweinehalter können sich mit ihrer bestehenden ‚Hi-Tier-Datenbank‘-Kennung im Meldeportal registrieren. Verfügbare Betriebsdaten liegen dann bereits voreingestellt vor. Die Landwirtinnen und Landwirte müssen ihre Daten zur Stallfläche, Anzahl der Tiere und der Haltungsform eintragen und dazu vorliegende Nachweise, etwa Bescheinigungen von Zertifizierungsunternehmen wie beispielsweise ITW oder die Ökozertifizierung, hochladen. Die Betriebe erhalten innerhalb von zwei Monaten eine unbefristete behördliche Kennnummer mit der Kennung der angegebenen Haltungsform.“

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        • Arnold Krämer sagt

          … NRW (wie auch Bayern) war aber nicht Anfang August fertig, so wie es das Bundes-Gesetz erforderte.

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  10. Smarti sagt

    Das Schwein wird hier mal wieder von hinten aufgezäumt.
    Würde man mal Schweinehalter mal fragen, warum sie nicht über Haltungsstufe „Stall“ kommen, dann würden die Politiker nur noch ausgelacht werden ! Es gibt noch ein paar wenige Schweinehalter, die schon jahrelang versuchen, eine Umbaubewilligung zu kriegen. Und dabei hunderttausende private Euros versenken. In Deutschland, dem Land der Gesetze und Verbote ist ein Offenstall für Schweine aber nicht vorgesehen. Ein paar wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Und ist ein Schweinestall tatsächlich mal bewilligt, dann treten sogenannte Bürgerinitiativen (= von Veganhetzern aufgescheuchte „Nachbarn“) die Stallpläne wieder platt.
    Unser Dorfmetzger hat schon immer von aussen gut sichtbar den Wochenlieferant für seine Schweine drauf. Er versucht, regional zu kaufen, aber die Orte kenne ich meist nicht mehr, die sind zu weit weg.

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    • ferkelhebamme sagt

      Und die Realität ist, dass die Schlachter gerade mit allerlei Tricks versuchen, die Zulieferung von ITW Schweinen zu begrenzen, da der Markt vollkommen übersättigt ist und sich für Haltungsform 2 keine Abnehmer mehr finden.
      Die großen Player suchen zur Imagepflege noch HF 3 Schweine, faire, langfristige Verträge gibts aber nicht als Gegenangebot. Planungssicherheit für den Erzeuger somit auch nicht.
      Und den Verbraucher ständig als Quelle dieser Forderungen anzuführen wird immer offensichlicher Lüge. Keinen Menschen im Restaurant interessiert die Kindheit seines Schnitzels.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das wäre doch ein guter Test: Das Restaurant muss dem Kunden 5 Schnitzel gleicher Art und Weise auf den Tisch stellen, damit er wählen kann, deklariert mit den Kennzeichen. Die Preisstaffelung ist natürlich transparent dargestellt. Das wäre dann die vollendete Transparenz unter kompletter paternalistischer Verblödung, aber konform mit den Wünschen der wokeness-Politik.😎

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    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, „regional“ ist ja noch mal eine ganz andere Nummer. Die Regionalität soll nach Aussage der Grünen auch in einen definierten Kontext gestellt und mit einem Siegel versehen werden….dann ist das Chaos perfekt.
      Die lernen nur durch Schmerz: Abwahl in die Bedeutungslosigkeit!

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  11. Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

    Es ist anzunehmen, dass der Antrag dieser Wirtschaftsschädlinge keine Mehrheit finden wird.
    Die haben noch gar nicht begriffen, dass ihre Zeit abgelaufen ist. Mit zusammen nur mehr 28% Wählern hinter sich (14% SPD und 14% Grün) wollen sie weiter das Volk traktieren. Leider ist Merz auch keine Alternative,der hat jetzt schon gesagt,mit Grün könnte er sich es vorstellen. Hauptsache dieser abgetakelte Mann im Alter von mehr als 69 Jahren wird Bundeskanzler. Eine Schande für ganz Deutschland was da abläuft.

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  12. Reinhard Seevers sagt

    „72 Prozent der Endverbraucher geben an, dass sie mindestens einmal im Monat in einem Restaurant, einer Gaststätte oder einem Wirtshaus essen.1 Außerdem ge­ben 85 Prozent der Endverbraucher an, dass für sie vor allem Informationen zu den Haltungsbedingungen der Tiere, von denen Lebensmittel stammen, von gro­ßer Bedeutung sind.“

    1. Es scheint dem Bürger immer noch sehr gut zu gehen.
    2. Die Verbraucher haben eine kognitive Dissonanz im Reden und Handeln
    3. Die Grünen haben einen Realitätsverlust.

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  13. Hartmut sagt

    Vor 5 Jahren hätte ich dieses noch befürwortet. Doch heute ist es nur noch absoluter Schwachsinn, da das Kind (deutsche Schweinehalter) schon längst in den Brunnen gefallen ist. Vor 5 Jahren hätte man damit noch einige einheimischen Schweinehalter halten können. Jetzt müssen die Restaurants froh sein, wenn zukünftig die gewünschte Menge noch von ihrem Großhändler bekommen. Da spielt die Herkunft demnächst überhaupt keine Rolle mehr. So auch der Chef von Metro dieser Tage. Wird jetzt wieder versucht mit der Brechstange das Ruder rumzureißen? Das geht schief! Diesmal auf Kosten der Gastronomie.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “ Da spielt die Herkunft demnächst überhaupt keine Rolle mehr.“

      Das tut sie jetzt schon nicht und hat es nie getan….es ist alles ein großes Lügengebäude und/oder ein Kindergarten.

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  14. Sonja Dengler sagt

    Nein, das hört nie auf, erst dann, wenn der Sozialismus/Kommunismus eingeführt und etabliert ist. Erst dann, wenn alle arm aber angeblich glücklich sind,
    Aber; das macht man ja auch mit anderen Berufszweigen und daher habe ich die Hoffnung, dass sich genug Widerstand erhebt, um dieses Ziel einer Handvoll Superreichen, die sich verdummter, tauber und blinder Politiker bedienen, nicht zu erreichen. Jede Bösartigkeit hat sich in der Menschheitsgeschichte bisher noch immer selbst zerstört. Eine Frage der Zeit.
    Keine Hoffnung habe ich bezüglich der anstehenden BT-Wahl: bei SPD/Grünen/FDP weiß man ja wo man ist, aber Umfragen zeigen angeblich dass die CDU immer noch von einer Mehrheit gewählt werden wird – DAS ist mir unverständlich: Merz macht deutlich, dass er unwählbar ist.
    Aber: wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.

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    • Stadtmensch sagt

      Hahaha: Kommunisten!

      Im untergegangenen „Kommunistischen Unrechtsregime“ DDR hat Landwirtschaft vergleichsweise gut funktioniert. Es mussten keine leistungslosen Einkommen für Verpächter generiert werden. Es gab eine Planwirtschaft zur optimalen landwirtschaftlichen Nutzung der Produktionsstandorte. Herrlich! Alle satt und zufrieden!

      Nun leidet denn an euren dekadenten Konsumzombis und ihrem weltfremden, Dilettantismus. Ich schaue gern zu, wie die Marktwirtschaft es nicht schafft, alle halbwegs zufrieden zu stellen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Stadtmensch, ich habe es ja schon häufig genug geschrieben. Landwirtschaft kann nicht gleichwertig im globalen Markt unter den reinen kapitalistischen Bedingungen funktionieren. Deshalb wird es immer einer Regulierung, Steuerung und Eindämmung geben müssen. Ob es aber einer etisch-moralischen Zuschreibung geben muss, damit ein suggerierter Mehrwert zum Griff ins Regal animiert, das bleibt doch mehr als fraglich.
        Stell dir vor, du sollst nur noch Unterhosen kaufen können, die die Entwaldungsfreiheit nachweisen, die Co-2 neutral hergestellt sind, keine Kinderarbeit beinhalten, regional hergestellt sind, Biobaumwolle enthalten, keine chemischen Farbstoffe benutzen….und gut aussehen und am Ende noch passen und bezahlbar sind. Es wird zu einer Unterhosenmangellage kommen, wetten?😎

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        • Stadtmensch sagt

          Ich möchte jedenfalls nicht, dass sich eine Haltung durchsetzt, dass menschliches Leben auf der Erde zwangsläufig zu ihrer Zerstörung führt. Hier ist eben jetzt eine Kultur gefragt, die nach bestem Wissen versucht, sich selbst zu beschränken, bevor „Mutter Natur“ reguliert. So wie es derzeit aussieht, sind wir mental aber noch lange nicht so weit. Hat auch nichts mit Angst vor Katastrophen und vorzeitigem Ableben zu tun.

          Es ist halt ziemlich frustrierend, dass ohne Not alles kurz und klein geschlagen, denaturiert, transformiert, recyclet, konsumiert wird, bevor man es ausgiebig bestaunt, erkannt, verstanden hat.

          Wie wäre es, statt über Hemmnisse beim Waren produzieren mal über die Wirtschaftsordnung zu diskutieren?
          https://www.telepolis.de/features/Welche-Wirtschaft-brauchen-wir-10199930.html
          Es ist leider unmöglich. Die kulturelle Evolution steckt in einer Sackgasse und das wird wohl zum Absterben der Kultur führen.

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      • zmp_nachfahre sagt

        Wenn es denn Marktwirtschaft wäre!
        Wir sind hier doch eher wie bei einem Marathon, wo der eine geknebelt ist, der nächste in Handschellen und der dritte muß Sackhüpfen machen. Und dann gibt es die, wo bei der Dopingkontrolle nicht so genau hingeschaut wird…
        Die Marktwirtschaft ist nicht azu da, die Ziele zu definieren, das muß anderswo passieren. Sie sorgt dann dafür, diese Ziele möglichst effizient zu erreichen – wenn man sie läßt.

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  15. Thomas Wörle sagt

    Warum sollte irgendjemand in der Politik (Behörden Ämter Verwaltung) Bürokratie abbauen wollen. Da könnte vielleicht sonst einer auf die Idee kommen wir brauchen ihn gar nicht .Der Sraat muss schlanker werden . Wird aber nicht passieren man sägt doch nicht am eigenen Ast .Darum wird es solange weitergehen bis das System aus Kosten gründen selbst kollabiert .Nennt man Sozialismus

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  16. Bergamasca sagt

    „Der Endverbraucher kann sodann … am Imbiss eine informierte Kaufentscheidung hinsichtlich der Haltungsbedingungen ..
    treffen“

    Selten so gelacht, hätte ich gesagt, wenn’s nicht so traurig wäre.

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    • Bauer Willi sagt

      @Bergamasca
      Was ich für besonders kritisch halte: mit solchen Gesetzen wird das Vertrauen in die Politik weiter untergraben. Der Bürger und Verbraucher will nicht (mehr) ständig gegängelt werden. Und das scheinen Rot-Grün (immer noch nicht) kapiert haben. Was passiert? Die Bürger wählt… anders…

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      • Bergamasca sagt

        Wenn Sie schon das Fass mit der Wahl aufmachen, kann ich OT gleich noch einen Aufreger zum Besten geben:
        Neulich habe ich mir auf dem hiesigen Konsulat den Antrag auf Eintrag ins Wählerverzeichnis für Auslandsdeutsche mitgenommen.
        Dabei habe ich erfahren, dass die deutschen Gemeinden erst am 4. Februar anfangen können, die Briefwahlanträge zu verschicken.
        Das heißt, der Briefwahlantrag geht kurz vor dem 10. Februar bei mir ein, dann muss ich ihn zurückschicken und die Briefwahlunterlagen abwarten.
        Auch bei Inanspruchnahme von Expresstarifen wird meine Stimme somit kaum bis zum Wahltag in Deutschland eintreffen. Und damit dürfte ich nicht allein sein.
        Ein veritabler Skandal, der aber niemanden zu interessieren scheint.

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  17. Frikadellen piet 46 sagt

    moin es wurde zwar gesungen alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei aber ich befürchte dass diese Wurst ohne Fleisch gemacht wird und wahrscheinlich sehr viele Ideologien an dem Gesetz beteiligt waren also viele Unwahrheiten ich bin gespannt ob die im neuen Jahr doch noch mal wach werden und das ganze überdenken

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  18. Ex-Baumschuler sagt

    „gültig bisher nur für Schweinefleisch“ – haha, dann sollen die das mal bei Dönerfleisch versuchen!

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