Bauer Willi
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Macht Bio alle satt?

Eine Auseinandersetzung, die immer wieder aufflammt: Kann Bio die Welt ernähren?

Der Autor von „Zwischen Bullerbü und Tierfabrik“, Andreas Möller, hat in der BZ einen Artikel geschrieben, dessen Titel manch einen provozieren wird. „Warum Bio niemals alle satt machen wird“.

Andreas Möller ist kein Landwirt, sondern arbeitet als Kommunikationsmanager für ein großes Unternehmen des Werkzeugbau.

https://www.bz-berlin.de/welt/warum-bio-niemals-alle-satt-machen-wird?__FB_PRIVATE_TRACKING__=%7B%22loggedout_browser_id%22%3A%22bfcd31f4e2e34084c3a296d018cc4bd6d0581986%22%7D

Eine andere Meinung vertritt logischerweise der Ökolandbau:

https://oekolandbau.de/service/zahlen-daten-fakten/kann-oekolandbau-die-welt-ernaehren/

Ob man mit Ökolandbau die Welt ernähren kann? Die Aussage: Ja, wenn sich die Ernährungsgewohnheiten ändern.

Wohin wird der Weg gehen? Oder wird es eine „Hybrid“-Landwirtschaft geben?

 

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125 Kommentare

  1. Bob der Bongmeister sagt

    Egal ob konventionell oder bio:

    Solange 20 % des Ackerlandes für „Bio“-Energie und -Sprit draufgehen, solange täglich 60 ha täglich unwiderruflich für EFH im Grünen und Versandzentren der bequemen, linksgrünen Städter versiegelt werden, Lebensmittel wegen Aussehen und Überflussangebot im Müll landen und dieser perverse Billigfleischkonsum hoch bleiben, solange sollte keiner die Landwirte verantwortlich machen.

    Sicher hat Biolandwirtschaft einige gute Ansätze hinsichtlich vielfältiger Fruchtfolgen, Bodengesundheit und Artenvielfalt. Das meiste davon lässt sich jedoch auch in „konventionellen“ Maßstäben umsetzen. Zahlt lieber vernünftige Preise für vernünftige Ware, unterstützt die heimische Landwirtschaft, anstatt dieses Schwarzweißdenken weiter zu befeuern.

    Von Bio allein wird die Welt nicht satt, und der Biobauer von nebenan ist Geschichte. Billigbio wird mittlerweile industriell in der Ukraine oder China hergestellt!

  2. Obstbäuerin sagt

    Wenn ich die Bio-Strategen richtig verstanden habe, soll die Tierproduktion auf ein Minimum runtergefahren werden und die Menschen sollen mehr Getreideprodukte und Obst- und Gemüse essen. Gerade die Obst- und Gemüseproduktion belegt im derzeitigen Bioanbau mit etwas mehr als 30% keine herausragende Position. Von den restlichen 70% haben 60% mehr oder weniger mit Tierproduktion zu tun. Das hat Gründe. Durch die Globalisierung wächst der Druck neuer Krankheiten und Schädlinge, die sich auch von Biolabeln nicht beeindrucken lassen. Gleichzeitig werden immer mehr Pflanzenschutzmittel verboten und führen zu hohen Verlusten (bei uns derzeit in Sauerkirschen Kirschessigfliege). Sollte sich die Bio-Anbaufläche für Obst und Gemüse hier erhöhen, muss also gleichzeitig die Fläche in Afrika, die für die Bio-Insektizide Chrysanthemen anbauen wesentlich erweitert werden, weil auch diese dann nicht mehr konventionell erzeugt werdend dürfen. Durch die Beschränkung des Düngers im Getreide erreicht Bio-Getreide oft nicht die Back-Qualität und wird als Futtergetreide verwertet. Dieses wird aber gar nicht mehr in dem Ausmaß gebraucht, wenn die Tiere reduziert werden.

  3. Mark sagt

    Was bei der ganzen Bio-Konvi-Diskussion immer zu kurz kommt ist die Tatsache, dass der Bioanbau bisher massiv von den Konvis profitiert. Die Konvis halten Ackerflur sauber von Unkräutern mit großräumigem Ausbreitungspotential (z.B. Disteln etc.) und vorallem mit Pilzkrankheiten wie Gerstenflugbrand, Weizensteinbrand, Schwarzbrand etc. Laut Getreideerfasser nehmen diese Krankheiten vorallem in Gegenden mit höherem Bioanteil deutlich zu. Man darf sich also auf die 30% oder gar 50% Bioanteil richtig freuen…,.
    https://www.youtube.com/watch?v=Hge-I6lW8lY

  4. fruchtking sagt

    es ist egal ob bio oder nicht. solange Importe aus ländern kommen die billiger produzieren können, wird das Bauernsterben weitergehen. den Preisdruck (auch bei bio) sieht man jeden tag im LEH. bei diesen daraus folgenden Erzeugerpreisen hat die größte Leidenschaft mal ein ende. und frau kööckners Ackerbaustrategie 2035 wird für die sein, die übrig bleiben. und zwar : ein; paar grosse betriebe, die billig produzieren können und ein paar kleine, bei denen ca. 20 % der verbraucher einkaufen, die sich das leisten können; der wollen.

  5. Johannes sagt

    100%Bio wüde gehen wenn :man den allgemeinen Konsum von Lebensmitteln senken würde + Fleisch Konsum senken würde + Schweinereien wie Vernichtung von Überproduktionen um den Markt künstlich aufrecht zu halten einfach mal weglassen.

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Johannes,
      100 % Bio in der heutigen rein ideologisch geprägte dogmatischen Marktabgrenzung ist ein Schwachsinnsprojekt, das durch die realen Zusammenhänge ad absurdum geführt werden wird, wie so viele Weltuntergangs – und Rettungsreligionen davor. Der derzeitige Bio-Anbau würde eher einen höheren Anteil an tierischer Nahrung erfordern, weil 82 % der in den „vielfältigen Bio-Fruchtfolgen“ erzeugten Produkte reine Futtermittel sind !!! Die Vernichtung der Überproduktion zur Marktregulierung ist übrigens ein Relikt der Vergangenheit.

      • Johannes sagt

        1,5 Milliarden tonnen pro Jahr verschwendeter Lebensmittel, und Bauern die überall ihre Ernten unterpflügen weil“ es sich nicht lohnt “ während woanders hunderte milionen hungern gehört nicht zur Vergangenheit. Und Fruchtfolgen kann man auch so gestalten das kein oder weniger Tierfutter mit dabei ist.

        • Reinhard Seevers sagt

          Ja vor allem Gras lässt sich gut verzehren…warum dennoch so viele hungern scheint ein Rätsel zu sein…….Welche Fruchtfolge gibt es noch mal bei Gras?
          In Indien gibt es die meisten Vegetarier und die meisten Hungernden innerhalb eines Volkes….was machen die falsch in der Fruchtfolge?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Da fällt mir ein, Gurken und Salat wurden vernichtet, bei mir waren es jede Menge an Zwetschen.
          Alles Lebensmittel die man problemlos nach Afrika transportieren könnte, gell?

          Überlassen wir das Denken den Ochsen, die haben größere Köpfe.

          • Inga sagt

            Ich dachte den Pferden…

            Aber, ich habe Gerstern mit einer über 70igjährigen Geossstädterin gesprochen.
            Ihre Tochter hat aufs Dorf geheiratet, sie haben keine Landwirtschaft, aber Haus (1 für alt und 1 für Jung) aud dem Grundstück mit Garten.
            Ihre 80 jährige Schwiegermutter bewirtschaftet den Garten nach wie vor.
            Sie bekommt von ihrer Schwiegermuttter dann auch mal einen Kopf Salat audgedrängt, wenn dieser schiesst. Darf ja nichts umkommen.

            Aber sie hat an dem Tag gar keine Lust, Salat zu zubereiten und findet die Schwiegermutter aufdringlich,
            Dann wollte die Schwiegermutter ihr auch noch Johannisbeeren aus dem aufschwätzen.
            Wollte sie auch nicht.
            Und selber pflücken bestimmt schon 2mal nicht.
            Sie hat sich dann ein Glas Johannisbeermarmelade aufdrängen lassen.

            Haben sie auch gegessen und gut,
            Meinte meine Bekannte, die 70igjährige aus der Grossstadt.

            Hier kann man sehen, was die meisten Leute aus der Gesellschaft für Einstellungen dazu haben.

            Diese Leute sind dann auch in Politik, Wirtschaft und auch in den Massenmedien!

    • bauerhans sagt

      die frage nach 100% bio stellt sich gar nicht!
      vernichtung von überproduktion ist bei obst und gemüse wegen verderblichkeit und qualitätsansprüchen normal.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Politik ist seit jeher darauf bedacht, eine Überproduktion, bzw. genügend Importe aufrecht zu erhalten, nur so gibt es die billigen Preise.

      Dieses Frühjahr hat man gesehen, was sich abspielt, wenn mal die Regale leer sind, wohlgemerkt, nur die Regale waren leer, nicht die Lager.

      Bei der Vernichtung von Überproduktionen sollten sie sich mal sachkundig machen, die Natur lässt sich nicht abschalten, wie die Bänder bei Daimler.

  6. Bauer S sagt

    Bio wird die Bevölkerung nicht satt machen weder den Bauern, weil nicht finanzierbar. Beispiel: Wo ich anfing bekam ich für 100kg/ Weizen 50DM! Heute 17 € plus 4€ Subventionen. Damals kostete eine
    Monteurstunde 25DM , heute 67€ ! Eine Versechsfachung !! Also enormer Kostendruck, weil keine 6 mal so hohen Erträge. Dies führt zur Aufgabe!
    PS : In der Nachbarstadt werden ca 4600€/ Monat verdient. Ein weiterer Grund zur Aufgabe

    • Inga sagt

      Ja,
      in deiner Nachbarschaft die haben dank Gewerkschaft gutbezahlte Berufe. Sie erzeugen gut Gefragtes, egal ob es unserer Umwelt gut tut, auch teuer ist.
      Die brauchen sich nicht darum zu kümmern, sie haben nur das Recht sich Gedanken darüber zu machen und auch deswegen zu demonstrieren, was denen in der geregelten Freizeit bestimmt auch noch Spaß macht!.

      Der Bauer als selbstständiger Unternehmer hat nicht davon, er muß anders in unserer Volkswirtschaft funktionieren und sehen wo er bleibt (so entsteht Massentierhaltung u, Biogasanlagen).
      Er muß als Biologe, Tierhalter, Pflanzenschützer und -bauer mit Führerschien T , Mechaniker, Buchhalter, Kaufmann alles unter einen Hut bekommen.

      Kein Wunder, dass man da von einem Sachbearbieter oder anderen Sesslfu… ausgelacht wird, er verdienst sein Geld einfacher udn hat wohlverdienten Feirabend und Urlaub.
      Wehe ein Bauer mäht in der Zeit ein Feld neben seinem Einfamilienhäuschen mit Terrasse am Ortrand! Da pocht er aber auf seine Rechte und lässt sich das Sonntagsbrötchen schmecken.

    • Johannes sagt

      Das ist aber einer Frage der Preispolitik und nicht der Tauglichkeit von Bio generell.

      • bauerhans sagt

        bio würde bei uns ohne die doppelten agrargelder und andere vorteile nicht funktionieren.

        • Johannes sagt

          Heisst nicht unbedingt das Bio generell zwingend
          von Agrargeldern abhängig sein muss.
          Und Konventionelle Landwirtschaft wird ja auch (viel mehr) gefördert. Und ehrlich gesagt, als Steuerzahler sehe ich lieber meine Gelder in Bio und Umweltprojekte fließen anstatt in die Hände von gierigen Grossinvestoren. Darüber hinaus
          machen Agrargelder im Vergleich mit Geldern die wir in die Rüstung schmeißen auch nur 1/10 aus. Wenn die Panzer wenigstens pflügen könnten,und die Soldaten spargel stechen während sie auf den nächsten Weltkrieg warten.

  7. Schorsch Summerer sagt

    Wieder einmal zeigt sich das theoretische Gebrabbel über die Landwirtschaft von seiner „besten“ Seite. Da hat Herr Möllers durchaus recht. Hässliches Gemüse, weniger Fleisch, regional essen, weniger wegwerfen, warum macht man es nicht einfach? Weil es zu unbequem, nicht dem (optischen) Geschmack entspricht oder zu billig ist? Nein weil es einfach nicht funktioniert. Verderbliche Ware muss ein wenig im Überfluss vorhanden sein damit der Bedarf jederzeit gedeckt werden kann. Just in Time ist anfällig für unvorhergesehene Lieferschwierigkeiten, Corona lässt grüssen. Auf ein Auto kann mal auch ein paar Monate warten, aber auf Nahrung? Das ist der schlichte Grund dafür warum ein globaler freier Markt für Bauern als letzte in der Nahrungskette ein Desaster ist. Fatal, weil ein bischen mehr als der Bedarf die Preise ins bodenlose fallen lässt. Weil Ware immer dahin wandert wo mehr bezahlt wird. Weil Länder in denen es mit der Rechtsstaatlichkeit nicht weit her ist ihre Importe mit Lebensmitteln bezahlen. Weil in vielen unterentwickelten Ländern die Erträge so stark schwanken.
    Nährstoffe aus der Kläranlage? Bei Bio? Im Ernst? Selbst recycelt hab ich als koventioneller wirklich Probleme damit. Was unsere lieben Mitbürger so über die Toilette entsorgen, will ich das wirklich auf meinen Feldern haben? Und warum werfen die das Zeug in den Ausguss? Weil es so bequem ist? Das man das nicht darf müsste doch jeder wissen.
    Und Nährstoffüberschüsse auf Null? Jetzt mal ehrlich, kann mir einer von denen die das behaupten sagen wie hoch mein Ertrag von meinem Feld in diesem Jahr, diesem Monat oder nächste Woche beim Grasschnitt ist und wie hoch ich dafür vor 4 Wochen düngen hätte müssen und wieviel davon bei einem Gewitterregen mit lokalen Überflutungen verlorengeht?
    Dann noch der superhoch subventionierte Bioanbau, der ja für alle reichen würde, theoretisch natürlich.
    Bio ist Mangelwirtschaft. Deshalb hat man weniger und unsicherere Erträge. Deshalb braucht die Menschheit eine grössere Anbaufläche und die wird nur im Urwald zu finden sein. Der brennt eh schon. Ist das den Leuten noch zuwenig?
    Kommen wir nochmal zur Tierhaltung. Geschichtlich gesehen hat die Menschheit vor ca 80000 Jahren eine globale Katastrophe nur knapp überlebt. Ein Vulkanausbruch zerstörte die Nahrungspflanzen. Überlebt haben überwiegend die Fleischesser. Die Forschungsergebnisse sind hier noch etwas dünn aber bis jetzt stellt es sich so dar.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Toba-Katastrophentheorie
    Auch in der sogenannten kleinen Eiszeit musste ein wechsel von pflanzlicher Nahrung zu Fleischnahrung erfolgen da Tiere eine schlechtere Pflanzenqualität eher vertragen haben. Tiere wurden sozusagen eine Überlebensversicherung.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit
    Entschuldigt aber nicht den hemmungslosen Fleischkonsum den manche heutzutage praktizieren. Dass ihre Lebensmittelproduzenten ein ernstes Einkommenproblem haben scheint dazu viele auch nicht zu interessieren. Der Supermarkt hat ja alles, oder?
    Ich muss zugeben, manchmal lässt mich die Ahnungslosigkeit, das Desinteresse und die völlige unreflektiertheit des eigenen Verhaltens meiner Mitmenschen ratlos zurück.

    • Johannes sagt

      „Bio ist Mangelwirtschaft. Deshalb hat man weniger und unsicherere Erträge. Deshalb braucht die Menschheit eine grössere Anbaufläche und die wird nur im Urwald zu finden sein.“
      Nicht ihr ernst oder? Bei einer überfressenen und fettleibigen Gesellschaft mag bio als Mangelwirtschaft erscheinen, in dem Sinne ist es aber besser ein bißchen runterzukommen, mit dem Konsum und folglich mit der Produktion. Das wir auch nicht permanent in der Eiszeit leben bedeutet das auch nicht das wir immer auf Fleisch/Milchprodukte angewiesen sind. Es muss ja auch nicht ganz drauf verzichtet werden. Wenn es anstatt 7 Tage die Woche nur 1 Tag ist dann würde einiges an Fläche tierfrei werden. Und für die Urwaldrodungen/Brände wird eher Konventionelle Soja und Co. angebaut oder Palmöl für Streichschokolade.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Sie sollten ihr Anliegen morgen vor einem Discounter, oder bei EDEKA vorbringen, da werden sie besser gehört, als in diesem Forum. 🤣

          • bauerhans sagt

            DOCH,du hättest eine chance,aber menge,preis,lieferbedingungen und qualität müssen stimmen.

            • Johannes sagt

              Die zeigen mir dann die Werbung wo sie den Bauern aus der Region auf dem Erdberfeld umarmen und Händeschütteln und glücklich machen und das wars.

              • bauerhans sagt

                „wo sie den Bauern aus der Region auf dem Erdberfeld umarmen und Händeschütteln“

                stimmt,ich arbeite mit einem zusammen,der hier die läden im umkreis beliefert und seine genauen anweisungen bekommt.
                z.b. waschmittel und erdbeeren im sonderangebot.

      • Thomas Apfel sagt

        Guten Morgen Johannes,
        Sie haben einen grundsätzlichen Denkfehler (wie alle BIO Dogmatik Protagonisten) :
        Der Öko-Landbau in seiner derzeitigen Form ist ein extrem Tier-betontes System. 82 % der „Bunten Fruchtfolgen“ sind TIERFUTTER und werden zudem noch ineffektiv in nutzbare tierische Erzeugnisse umgesetzt. Beispielsweise gehören zu jedem Liter Milch im konventionellen System 40 g Rindfleisch (die gegessen werden müssen) im Öko-Landbau sind das 70 g je Liter Milch (Zahlenbasis 2016). Um die „Versorgungsphantasien“ zu realisieren müsste der Öko-Landbau auf 50 % der Fläche Qualitätsgetreide erzeugen, das ist illusorisch und das Ende der „Bunten Fruchtfolgen“ und vor allem das Ende der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, weil Bio Anbau in der Gesamtbilanz mit weniger Tier zum Raubbau am Boden degeneriert !

        • Reinhard Seevers sagt

          Thomas, sie haben es immer noch nicht verstanden….da die Menschen sowieso alle zu dick sind, können sie auf die Hälfte verzichten……Johannes hat nur noch nicht auslosen lassen, wer auf diesem Planeten seiner Ernährungsstrategie entsprechend, den Löffel abgeben soll. Das kommt wahrscheinlich mit der Preisfindung der Bioware automatisch. 😉

    • fingerphilosoph sagt

      Wenn ein Mann in seinem Leben 500 Milliarden Samenzellen produziert, um maximal 5 Nachkommen zu zeugen, ist das Verschwendung. Wenn ein Baum jährlich 25 Tonnen Nüsse produziert, um sich fortzupflanzen, ist das Verschwendung.
      Leben ist Verschwendung. Maßlosigkeit. Überfluss pur. Natur ist der Versuch, Leben überall hinzutragen, selbst dorthin, wo es nach menschlichem Ermessen gar nicht mehr gedeihen kann. Dort, wo es von allem zuviel gibt, entstehen neue Arten. Entsteht Vielfalt. Die Zahl der Nüsse bestimmt die Zahl der Eichhörnchen. Die Zahl der Weidetiere bestimmt die Zahl der Wölfe (okay, schlechter Witz).

      Das Gegenteil von Natur ist Effizienz. Was heißt, bei geringst möglichem Input den größtmöglichen Output zu erzielen. Effizienz ist das Anliegen von Ökonomen, Unternehmern, Landwirten. Mit Natur hat das nichts zu tun.

      Die Effizienz muss ständig gesteigert werden, sagen der Ökonom, der Unternehmer, der Landwirt. Der Landwirt verfügt heute über die Technologien, um für jeden einzelnen Getreidehalm den notwendigen Input (Dünger, PSM) zu berechnen, um den größtmöglichen Output (Ertrag, Fallzahl) zu bekommen.

      Es ist doch logisch, dass die Gesellschaft diese Effizienz-Denke vom Getreidehalm auf den Menschen überträgt und genau ausrechnet, wieviel Proteine, Fette, Kohlehydrate, Vitamine, Mineralstoffe der einzelne Mensch zu sich nehmen muss, um möglichst reibungsfrei zu funktionieren. In dieser Denke sind dicke Menschen nun mal die Verkörperung von Ineffizienz.

      Der Landwirt kann nicht Effizienz auf seinem Acker praktizieren, um dann der Gesellschaft, dieselbe Effizienz bei der Verwertung der Nahrungsmittel vorzuwerfen. Wenn man dem Getreidehalm milligrammgenau das gibt, was er notwendig für den größtmöglichen Ertrag braucht, warum soll man dann den Menschen einen Überfluss an Nahrung zur Verfügung stellen müssen?

      Der größte Denkfehler liegt darin, Landwirtschaft mit Natur gleichzusetzen. Landwirtschaft ist Unternehmertum, aber nicht Natur.

      • Reinhard Seevers sagt

        Zitat FF: „Wenn man dem Getreidehalm milligrammgenau das gibt, was er notwendig für den größtmöglichen Ertrag braucht, warum soll man dann den Menschen einen Überfluss an Nahrung zur Verfügung stellen müssen?“

        Erzeugung und Verteilung bzw. Konsum sind von der Erzeugerseite nicht kompatibel umsetzbar. Der eine erzeugt, ein anderer vermarktet und ein dritter verbraucht.
        Bei zunehmender Urbanisierung und zunehmender Arbeitsteilung wird man wohl oder übel irgendwann nur noch Industriebetrieben die Versorgung überlassen müssen, siehe Insekten und Invitro-Produktion……?

      • Thomas Apfel sagt

        „Leben ist Verschwendung, Maßlosigkeit, Überfluss pur. Natur ist der Versuch das Leben überall hinzutragen,…“
        Meines Erachtens ist das auch eine idealisierte Betrachtung von Natur.
        Natur ist Konkurrenzkampf um jedes Gramm Nahrung/Nährstoff, um jeden Zentimeter Lebensraum. Effizienz ist auch in der Natur das Ausschalten/Einschränken der konkurrierenden Mitgeschöpfe im Interesse der größt- und schnellstmöglichen Eigenvermehrung. Der grundsätzlich falsche Ansatz ist die Vorstellung, „die Natur“ gäbe einem etwas freiwillig (so quasi ohne „Hintergedanken“). Wenn man sich die Entwicklung einer „friedlichen“ Vegetation im Zeitraffer anschauen würde, sähe man ein ständiges Hauen und Stechen, Beschatten, Vergiften und Erwürgen. Begrenzende Faktoren sind die Verfügbarkeit von Licht, Kohlendioxid, Nährstoffen und zuallererst WASSER.
        Schon daher ist der sinnvollste Umgang mit dem VON NATUR AUS immanenten Konkurrenzkampf, die Beseitigung derselben durch Hacken, Pflügen, Spritzen, oder auch innovativen Methoden die da noch kommen mögen, auf den Anbauflächen unserer Kulturpflanzen.
        Biodiversität und „Natur“ bitte außerhalb derselben, denn wenn die Ressource Wasser knapp wird, muß sie effekktiv in Nahrung umgewandelt werden und nicht dazu führen, dass die Kulturpflanze nebst den (für uns ineffektiven) Konkurrenzkräutern verdorrt.

        • Johannes sagt

          „sähe man ein ständiges Hauen und Stechen, Beschatten, Vergiften und Erwürgen“ Das scheint ihre alleinige interpretation zu sein. Ich hab noch nie eine Pflanze gesehen die irgendjemand/etwas vergiftet hat oder geschlagen,wenm man der définition dieser Wörter treu bleiben will.

          • firedragon sagt

            Hm Johannes, die Bäume schlagen regelmäßig im Frühling aus – Spaß.
            Ich empfehle Dir, nur mal eine Ackerwinde zu beobachten, was die bspw so treibt…

            • Johannes sagt

              Die Ackerwinde rankt ja auch, Erwürgen bedeutet etwas anderes. Das sie für das Geschäft des Landwirtes lästig ist bleibt außer Frage.

              • firedragon sagt

                Grins – jep, sie rankt sich an anderen Pflanzen hoch. Man könnte es auch eine recht heftige Umarmung nennen und die umrankte Pflanze (ein Getreidehalm bspw) kann dieser Umarmung nicht stand halten, knickt und „erstickt“. Also ein verstecktes „Erwürgen“.

                • Johannes sagt

                  Die hektaren mit Getreidehalmen sind ja auch eine „künstliche“ Erschaffung des Menschen,die früher ja nichtmal Wind und Wasser richtig ausgehalten haben bis man die stengel Kürzer gezüchtet hat. In einer normalen natürlichen Hecke oder Wiese mit gemischhtem Bestand kann die Ackerwinde sich ausbreiten ohne das andere Pflanzen dafür kommen müssen.

                • firedragon sagt

                  Sicherlich. Aber auch auf einer Wiese sollte nicht nur Ackerwinde wachsen. Kühe mögen die nicht so, gäbe es nicht so gute Milch und man könnte nicht so guten Käse machen 😉.

          • Obstbäuerin sagt

            Ein ganz bekanntes harmloses Beispiel, Johannes:
            Nadelbäume statten ihre Nadeln mit Inhaltsstoffen aus, die wenn sie heruntergefallen sind, jegliche Vegetation unterbinden (abtöten). damit schalten sie Nahrungs- und Wasserkonkurrenten aus. In diesen Wäldern (Thüringen) kann man sehr gut spazieren, wenn das Unterholz nicht stört.

          • Thomas Apfel sagt

            Hauen und Stechen ist natürlich sinnbildlich gemeint. Ich will damit nur sagen, allein die Tatsache, dass Pflanzen langsamer in ihren Interaktionen sind, macht sie noch nicht zur der „Harmonischen Natur“ deren Existenz wir seit dem Auszug aus dem Paradies so gern wieder hätten. Seit dem „Auszug“ des (aus unserer Harmoniesucht entstandenen) Paradieses sind Konkurrenz und Selbstbehauptung Hauptmerkmal und Triebkraft der Evolution.
            Ein schönes Beispiel sind z.B. die Strobilurine (Fungizide), diese und ähnliche Stoffe produzieren Pilze zur Abwehr anderer Pilze (also Fungizide) von ihren Nahrungsgrundlagen, „natürlich gelebter chemischer Pflanzenschutz“ sozusagen.

            • fingerphilosoph sagt

              Akazien schicken Bitterstoffe in ihre Blätter, sobald diese von Giraffen oder Gazellen angefressen werden, um dem Viech den Appetit zu verderben. Sämtliche im Umkreis von 100 Metern stehenden Akazien tun innerhalb von Minuten dasselbe, sodass die Giraffe erst in gebührendem Abstand das nächste Häppchen zu sich nehmen kann.

              • Johannes sagt

                Dadurch verhindern die Akazien das die Giraffen nicht zuviel fressen, was gut für beide ist.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Der Mensch ist das einzige Säugetier, das mehr frisst und säuft, als es verträgt…..
                  Das liegt nicht an den Pflanzen. Johannes, es wird immer schwurbeliger hier, hab ich das Gefühl.

                • Johannes sagt

                  Jaja sag das mal den Bauern denen das Vieh ausbricht und sich mit Getreide vollhaut um danach an den Folgen von Pansenazidose zu verrecken.

                • firedragon sagt

                  Johannes, das liegt nicht am Getreide. Sondern am Zaun und evtl wenig Futterangebot auf der Weide.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ok, dann grenzen wir es eben ein: Wildtiere!
                  Die Giraffe würde in einem Zoo auch leicht überernährt werden können, wenn man sie überversorgt….

                • Johannes sagt

                  Ach komm, der Zaun oder der Hunger ist schuld das das Vieh oder der Mensch sich am Getreide und weiteren süsskram bis zum Tode vollfrist? Es liegt wohl mehr am Suchtpotential.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Nee Johannes, ist bei den Menschen genauso….wenn man sie die Nahrung würde suchen oder anbauen lassen, würde die Mehrheit verhungern. Durch die ubiquitäre Versorgung essen sie mehr, als sie durch Selbsterzeugung jemals schaffen würden…..
                  Selbstverantwortung ist das Schlagwort, nicht die Verantwortung delegieren an eine Minderheit, die die Mehrheit versorgt, das ist heuchlerisch.

                • firedragon sagt

                  Äh Johannes, eben warst Du noch bei ausgebrochenen Kühen. Wie kommst Du denn jetzt auf Süsskram, der Suchtpotential hat?
                  Käse kann auch „süchtig“ machen, wenn er gut ist (Anmerkung, um in der Nähe der ausgebrochenen Kühe zu bleiben).

                • Johannes sagt

                  Firedragon wenn sich das Vieh vollfrist bis zum Sterben dann hat das doch wohl etwas damit zu tun das im Hirn etwas passiert ist was die Kontrolle hat verlieren lassen. Das meine ichit Suchtpotential.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Es handelt sich immer um domestizierte Tiere, auch bei Hund und Katze kommt das vor….sobald sich die Tiere ihr Fressen selber suchen müssen, ist das vorbei.
                  Wer in der freien Wildbahn zu fett ist, wird gefressen, weil er zu träge wird…..
                  Lass den Stubenkater raus und gib ihm nichts mehr zu fressen, du wirst sehen, der wird rank und schlank.

                • firedragon sagt

                  Johannes, hast Du mit Tieren zu tun?
                  Wie Herr Seevers schon geschrieben hat, domestizierte Tiere neigen dazu, wenn sie die Möglichkeit haben, sich zu überfressen.
                  Das passiert auch, wenn die Weidesaison beginnt. Pferde bspw werden angeweidet. Bei Kühen pendelt sich’s dann ein.
                  Ich klinke mich jetzt mal aus dem Geplänkel aus.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Johannes, dass Viecher sich totfressen kommt nur vor , wenn sie das Falsche fressen. Die Mägen von Rindern, Schafen und vor allem auch Pferden sind auf Gräser, sprich überwiegend Rohfaser ausgelegt. Kiloweise Getreide führt zu Rupturen, sie verrecken elendig.

                • Johannes sagt

                  Reinhard, dann hat es sich ja mit deiner Aussage „Der Mensch ist das einzige Säugetier, das mehr frisst und säuft, als es verträgt…..“, erledigt, und mit dieser auch „es handelt sich immer um domestizierte Tiere“da sich ja bekanntlich auch Waschbären und Füchse mit Müll vollfressen.

                • Inga sagt

                  Es kam mal ein Ehemann angetrunken aus der Kneipe,

                  Sagte seine Frau dazu:
                  Unsere Kuh im Stall wann sie genug gesoffen hat,
                  Antwortete der Mann:
                  Ja, wenn es Wasser wäre,
                  wüsste ich das auch!

                  Es liegt also an der Zubereitung unserer Speisen und Getränke.

              • Inga sagt

                Das ist auch der Grund, weshalb kleine Kinder keinen Spinat, auch im abgekochten Zustand nicht mögen.

                Deswegen sind viele Nahrungsmittel nur im abgekochten oder gegarten Zustand für uns verträglich.

        • fingerphilosoph sagt

          Leben ist exponenzielles Wachstum, das früher oder später an sich selbst ersticken würde, ähnlich manchen Urwäldern, die an sich selbst ersticken, wenn sie nicht durch Feuer verjüngt werden. Exponenzielles Wachstum ist gleichbedeutend mit Überfluss. Konkurrenzkampf ist ein Mittel, um exponenzielles Wachstum wenigstens in lineares Wachstum zu überführen, also um den Überfluss einzudämmen. Das gelingt manchmal mehr, manchmal weniger.

          Die Fotosynthese ist der wichtigste biochemische Prozess der Erde, da sie Nahrungs- und Energiegrundlage der meisten Lebewesen ist. Aber selbst die Fotosynthese ist nicht effizient, denn sonst wären unsere Pflanzen schwarz. Stattdessen sind sie grün. Die Grünlücke bezeichnet den Bereich zwischen 490 und 620 nm des Sonnenlichts, welcher außerhalb des Absorptionsspektrums von Chlorophyll liegt. Pure Verschwendung also. Und dann haben die Pflanzen ja zudem auch noch eine Überflussbremse, sprich Schutzeinrichtungen gegen zuviel Sonnenlicht, das nennt sich non-photochemical quenching (NPQ), die nicht-photochemische Löschung von Licht.

          Friedlich geht es bei der Eindämmung des Überflusses natürlich nicht zu: das ist Fressen oder Gefressenwerden.

      • firedragon sagt

        fingerphilosoph, zu „Effizienz muss ständig gesteigert werden“. Es ist nur dann sinnvoll etwas zu steigern, wenn es auch vermarktbar ist.
        Ich bin der Meinung, dass man eben nicht alles noch steigern muss. So nach dem Motto höher, weiter, schneller – irgendwann kommt man nicht mehr hinterher.

        • Inga sagt

          „Effizienz muss ständig gesteigert werden“
          Is ein Gesetz des Maketings, wie aich die Werbung.

          Dieses Marketinggesetz ist Sünde und schadet der Ökologie, oder? Wie lange wollen wir noch über unsere Verhltnisse leben?

        • Inga sagt

          Machen wir doch uns doch endlich mal Gedanken darüber. Also erstmal Entschleinigung üben?

  8. Bauer Fritz sagt

    Ergänzend ein realitätsbezogener Beitrag der DLG:
    (https://www.dlg.org/de/mitgliedschaft/newsletter-archiv/2020/29/konventionell-und-oeko-aschenputtel-und-edler-prinz)
    „Konventionelle Landwirtschaft bleibt auf lange Sicht das leitende Modell der deutschen und internationalen Landwirtschaft. 20 bis 30 Prozent Ökolandbau sind wohl möglich, wenn alle Potenziale ausgeschöpft werden und manches Liebgewordene aber Unzeitgemäße in den Richtlinien entstaubt wird. Bleiben 70 bis 80 Prozent konventionelle Landwirtschaft. Das ist der Kern der Branche.
    Wenn es also ernst sein soll mit Klimaschutz, Artenvielfalt und Sozialverträglichkeit, muss Ökolandbau produktiver werden und die konventionelle Landwirtschaft muss ihre Ökoperformance erhöhen.“

    Es täte vor allem der Medienbranche gut, nicht jede noch so kleine Minderheit als Maß aller Dinge hochzuhypen. Sie verliert damit zwangsläufig den verbleibenden „Rest“ im Ausmaß von 95-99%.
    Auch das Bio Gut – Konventionell Böse Schema wird sich bei einem Verhältnis von 20 zu 80% nicht aufrechterhalten lassen. Alleine das schon einzusehen wäre eine Bereicherung und ein Fortschritt.

  9. Friedrich sagt

    Das Gutachten ist von Ideologen geschrieben, während Herr Möller mehr die Realität beschreibt, aber genau das ist hier in diesem Lande das Problem. Die Wissenschaft folgt dem Mainstream um überhaupt Forschungsgelder von der Politik zu bekommen. Am Schlimmsten kann man das beim Podsdaminstitut mit Herrn Schellenhuber immer wieder im Fernsehen erleben. Der bietet als Wissenschaftler alles an , was die Ideologiepolitik hören und argumentiert haben will. Da ist von Freiheit der Wissenschaft und Forschung nichts mehr zu sehen. Eine gefährliche Entwicklung !! Das können wir z.B. beim EEG , Energiewende , Elektroauto gerade erleben. Alles ideologische Politiksteuerung auf dem Weg gegen die Wand zu fahren. — Man kann heute genau erkennen , wer nur dem Mainstream zuhört und die wenigen Mitmenschen die sich breiter informieren , vielleicht sogar „nicht angesagte Bücher , Zeitschriften, Internetvideos“ usw .sich mal reinziehen , aber das sind dann Rechte , Klimaleugner , Untergangsbeschwörer usw. . Diese Leute werden belächelt und ausgegrenzt, mal harmlos festgestellt. –Zurück zur Welternährung. Die meisten Bauern auf der Welt wirtschaften überwiegend bio als Hauswirtschaften zur Selbsternährung. Dort kommt es auch immer zu Hungersnöten , wie jeder immer wieder erleben kann. Die anderen Bauern nutzen den technisch ,biologischen Fortschritt und puffern die Weltdefizite ab. Wenn also die Bauern in diesen Ländern auf bio umstellen würden , dann gäbe es keinen Welthandel mit Agrarprodukten mehr, denn jeder würde sich dann selbst ernähren und der Hunger käme mit riesigen Schritten zurück. Die Idee mit bio kann natürlich nur in den satten Industrieländern entstehen , wo man sich bei gutem Einkommen und viel Freizeit bei großen Überfluß alles vorstellen kann. Ideologie eben , aber wehe die Regale sind leer ? Das konnten wir ja jetzt mit Corona erleben und das wird nicht der letzte Niederschlag sein , denn mit den lfd. Kraftwerksabschaltungen laufen wir auch auf einen bundesweiten Blackout zu. Im Juni 2019 hatten wir drei bundesweite Fastblackouts ! und das ist erst der Anfang , denn inzwischen sind schon wieder Kraftwerke abgestellt und die paar Windräder und PV-Anlagen werden uns nicht retten . –Jeder sollte sich einmal den Rechnungshofbericht zur Energiewende anschauen – Niederschmetternd !!

    • Thomas Apfel sagt

      Was man auch nicht vergessen darf: Die kleinbäuerliche „Bio-Landwirtschaft“ des späten Mittelalters war, entgegen den heutigen Behauptungen der „Selbstregulation“ dieser landwirtschaftlichen Systeme, von ständig wiederkehrenden Insektenplagen bedroht (was man in allen dörflichen Kirchenbüchern nachlesen kann). Das ist einfach so, wenn man die Populationsspitzen von „Schadinsekten“ nicht, wie mit dem heutigem modernen Pflanzenschutz, brechen kann. Auch die Verbesserungen in der Landwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert hatten um 1850 ihre Möglichkeiten ausgeschöpft. Mehr als 2 Mrd. Menschen konnten nicht ernährt werden.
      Der Rest ist Herrn Liebig, dem Haber Bosch Verfahren, der Züchtung und dem Pflanzenschutz zu verdanken. Da sich weder die Insekten, noch die Unkräuter und Krankheiten für Ideologie interessieren, geht die Entwicklung von Öko- und IP unaufhaltsam aufeinander zu, weil einfach die gleichen Probleme zu lösen sind. Den behaupteten Stillstand gibt es so nicht. Wenn Bio eines Tages das „Anti-Mineraldünger-Dogma“ fallen lässt (ohne diesen Schritt wird die Ertragsdifferenz sich kaum verkleinern), sind beide Wirtschaftsweisen kaum noch zu unterscheiden. Bin gespannt, wie dann die, für die hohen Bio-Preise notwendige, Marktabgrenzung organisiert wird.

      • Mark sagt

        Bio ist längst nicht mehr das, was viele glauben, nämlich Verzicht auf Pflanzenschutz und Dünger. Die Kataloge von Betriebsmitteln von Biobetrieben werden jedes Jahr größer. https://www.biofa-profi.de/de/#slide-3
        Was bleiben wird, ist die Ideologie, die dahintersteht. Und das Prinzip, nämlich dem Diskreditieren der konvenionellen Konkurrenz. Wenn man selbst nicht besonders gut ist, geht es halt nur so.

        • fingerphilosoph sagt

          Es liegt doch im System selbst, dass Bio sich der konventionellen LW wieder angleichen muss, je mehr Bio-Produkte vom Verbraucher gekauft werden. Irgendwoher müssen die Sachen in den entsprechenden Mengen ja kommen.

          Bei Eiern wird besonders deutlich, dass Bio mit Tierwohl und Qualität inzwischen häufig nichts mehr zu tun hat.

          https://www.youtube.com/watch?v=qBzVREEXc7M

          • Reinhard Seevers sagt

            Wenn man weiß, dass sogar Demeter seinen Mitgliedern in den unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Anforderungen an die Haltung von z.B. Legehennen ermöglicht, und es innerhalb des Verbandes deswegen rumort, dann weiß man, dass allein der Mammon „Geld“ die Triebfeder für alles ist.

            • Inga sagt

              Vielleicht haben die verschiedenen Ländern verschiedene Gesetze in Beziehung der Haltung und daran muß sich Demeter auch halten, oder?

              • Reinhard Seevers sagt

                Nein Inga, Demeter ist hardcore-bio. Darüber gibt es nichts. Demeter-Richtlinien werden komischerweise dort aber niedrigschwelliger umgesetzt, als in Deutschland. Die Erzeugnisse werden dann bei uns unter dem gleichen Label vermarktet…..

                • Reinhard Seevers sagt

                  mit „dort“ war die Niederlande gemeint!

          • Johannes sagt

            „Bei Eiern wird besonders deutlich, dass Bio mit Tierwohl und Qualität inzwischen häufig nichts mehr zu tun hat“
            Bio ist halt auch (wie überall wo gut Geld zu machen ist) nicht von Spekulationen verschont.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Es ist noch nicht verboten, mit Landwirtschaft seinen Unterhalt zu verdienen.
              Bekannte haben eine Hofladen mit bis zu 100 glücklichen Hühnern, jeder kann dies sehen.
              Es ist nicht so, das sich die Kunden um die Eier prügeln

              • Johannes sagt

                Ich sehe ein Unterschied in „Unterhalt verdienen“ und „Profitgier der Spekulanten“:der erste lebt und liebt sein Job die zweiten sitzen in irgendwelchen Wolkenkratzern und haben noch nie eine Hacke in die Hand genommen aber dazu beigetragen das einige der ersten ihre Hacke vergraben müssen.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Warum sind die so groß geworden, weil man bei den so hochgejubelten
                  bäuerlichen Betrieben auf keinen grünen Zweig kommt.

                  Der Run auf die Hofläden wird verblassen, wenn es einem Impfstoff gibt (hoffentlich). Wen 10 % der zusätzlichen Kunden verbleiben, dann hatts sich.

                  Bei den Eiern ist es so, dass wenn BIO draufsteht, dann fühlt sich jeder glücklich, aber mehr als 10 Cent sollte die Zehnerpackung nicht kosten.

                  Wenn ich jetzt lese, dass eine Partei die Schlachtbetriebe verkleinern möchten und kleinere neu Errichten wollen, dann kann ich nur sagen, das die Halbwertszeit die nächste Wahl nicht überstehen wird.

                  Soll ich ihnen sagen, warum bei meinem Link ehemaliger Landwirt steht, weil unsere Kinder es vorgezogen haben, in anderen Berufen das doppelte mit weit weniger Arbeitsstunden verdienen, ganz ohne Handhacke.

    • firedragon sagt

      Habe mir den Öko – Text durchgelesen; ziemlich viel „muss weniger“.
      Hm… warum nicht – muss weniger Mensch?
      Könnte ja auch mal so rum diskutiert werden…

      • Thomas Apfel sagt

        Was dem Öko-Text an „hätte würde könnte“ anhaftet, haftet dem Möllertext an Klischee´s über Nitrat und Viehhaltung an. Selbst, wenn um Berlin (also in Brandenburg) 600.000 neue Schweinemastplätze entständen, wäre das Optimum von 1 GVE/ha über die Gesamtfläche Brandenburgs nicht erreicht. Die Verteilung der Nährstoffe lässt sich technisch ohne Probleme lösen und Nitratprobleme entstehen daraus auch nicht zwangsläufig. Nur ist die Tierhaltung ja schon dermaßen verpönt, dass rentable Anlagen gar nicht mehr erstellt werden können. Herr Brauer (ODEGA) versucht gerade im Oderbruch die vorhandenen Ställe wieder zu aktivieren. Da sind aber schon 30.000 Hähnchenmastplätze oder 15.000 Putenmastplätze zu viel für die „besorgten Bürger“. Unterhalb dieser Zahlen dürfte auch BIO-Mast kaum rentabel sein, oder was sagen die Spezialisten dazu ?

        • Brötchen sagt

          Hähnchenmast kannst du schon kleiner aufziehen.
          Die Größenordnung brauchst Du da nicht unbedingt.

          Ist eben alles die Frage der Abnahme.

          BB ist neben mv das dünnbesiedelste Land in d.

          Lw. ist eben nicht so gewollt, wenn man sieht was plötzlich bei Tesla alles mit Genehmigung geht und jetzt kommt noch ein Batteriefertigung dazu, dann muss man schon staunen.
          Uns machen sie wegen ein paar Gramm Stickstoff die Hölle Heiss und Tesla wird wohl den Landkreis bezüglich der Wasserversorgung an seine Grenzen bringen, liest man so.
          Ich persönlich habe nichts gegen das Vorhaben und finde sowas gut, ist eben bloße wie mit zweierlei Mass gemessen wird. Es geht wohl um 1 Mio m3 Wasser pro Jahr.

          • Paulus sagt

            @Brötchen, wenn wir schon etwas abseits vom Thema sind, noch ganz kurz zu Tesla: Ich bekam einige Stellenausschreibungen von denen zum Lesen und finde deren Anforderungen gelinde gesagt ambitioniert. Mir ist schleierhaft aus welchem Pool die ihre Mitarbeiter rekrutieren wollen.
            Abgesehen davon, dass manches mit deutschen Gesetzen und Regelungen unvereinbar ist.
            Ich kenne zwar amerikanische Verhältnisse aus eigener Erfahrung, aber mir scheint, bei Tesla haben sich die Staffing-Teams, also die smarten Mädels und Jungs in Sachen Human Resources and Recruiting einige Linien Koks zuviel rein gezogen.
            Ok, ich habe unsere polnischen Nachbarn nicht bedacht, die sind möglicherweise qualifiziert und ausreichend leidensfähig. Hätte nicht gedacht, dass der Manchester-Kapitalismus mit Mr. Elon Musk seine Wiederkehr ausgerechnet in Brandenburg feiert. Allerdings wurden dort schon so manche Höhenflüge wieder geerdet.

            • Brötchen sagt

              Paulus ich halte die Rekrutierung des Personals auch für das größere Problem. Baumässig liegen die gut im Zeitplan. Kann sein sie haben Glück, weil ja jetzt überall Leute abgebaut werden und musk hat ja den Mythos was neues auf die Beine zu stellen, was auch funktioniert! Schon allein, da mitmachen zu können wird einige anlocken!
              Berlin und das Umfeld ist auch als Wohngegend attraktiv. Grünheide liegt am Wasser. Es soll wohl jetzt eine Bahnverbindung geschaffen werden 1 h bis Stettin.

              • Brötchen sagt

                Du darfst auch nicht vergessen,wenn du im zug Richtung Hannover unterwegs bist, da sitzen massig leute die nach Wolfsburg pendeln. Und VW schwächelt mächtig.

            • Thomas Apfel sagt

              Die Ansiedlung (Standortwahl) zielt von vorn herein auf vorrangig polnisches Personal, ähnlich wie es ja auch bei Zalando war. Die Löhne/Gehälter in Polen liegen im qualifizierten Bereich unter 50 % der in Dt. üblichen Höhe. Lediglich Führungsfunktionen, insbesondere bei Banken und im öffentlichen Dienst schnellen nach oben. So erzählt zu mindestens mein polnisches Personal.

              • brötchen sagt

                Thomas glaube ich nicht, das ist der Standort!

                Der Musk geht da sehr strategisch vor.

                Der braucht Personal, was genau arbeitet und entsprechend ausgebildet ist.

                Allen Unkenrufen zum Trotz ist da D. noch ein recht guter Standort.

                • Obstbäuerin sagt

                  Irgendwo habe ich gelesen, dass als erstes eine polnischsprechende Personalverwaltung aufgebaut werden soll. Wir werden es demnächst erleben, wie es wirklich abläuft.

                • Thomas Apfel sagt

                  Genau, es ist der Standort und seine Nähe zu Polen. Wie kommst Du darauf, dass die Polen nicht genau arbeiten und nicht gut ausgebildet sind ? Volkswagen hat große Teile seiner Fertigung nach Polen verlegt, weil die billiger und trotzdem nicht dämlicher sind. Trotzdem bleibt ein Caddy aus Posnan ein deutsches Auto. Musk geht quasi einen ähnlichen Weg, er lässt die Fertigung wegen des Images in Deutschland und holt preiswerte Arbeitskräfte heran.

                • Brötchen sagt

                  Glaube ich nicht das Polen im Vordergrund stand.

                  Die wusstem am Anfang ja nicht mal das Grünheide nicht Berlin ist und das die Stadt Brandenburg was anderes ist als das Land Brandenburg.

                  „Wie kommst Du darauf, dass die Polen nicht genau arbeiten und nicht gut ausgebildet sind ?“
                  Meine Lebenserfahrung.

                  Selbst innerhalb D. gibt es feine Unterschiede zwischen dem tiefsten MV und einem techn. Tüftler aus dem Erzgebirge oder aus Würtemberg.
                  Für mich wäre das schon wichtig, wenn ich ein gehobenes Produkt aus der Taufe hebe, das Neuland beschreitet und das auch sicherheitstechnisch eine Herausforderung ist.

        • firedragon sagt

          Ja, eventuell.
          Johannes, was macht Dich so sicher, dass Du denkst, 100% Bio funktioniert? Betreibst Du Bio LW?

          • Johannes sagt

            Ich antworte dir so : für mich sind als Produzent, and aber auch als Konsument gewisse Faktoren notwendig um Nachhaltigkeit und somit langfristigen Erfolg für alle zu erreichen :Qualität/gesunde Erzeugnisse als Konsument, and als Produzent so zu arbeiten das ich dem (unwissenden) Kunden ein ehrliches Produkt anbieten kann und die Umwelt dabei nicht mehr als nötig in Mitleidenschaft ziehe. Von mir aus kann es Pestizide geben, gespritzt werden usw. Wenn diese Faktoren nicht davon beeinträchtigt werden. Ob man es Bio oder Konventionell nennt ist mir wurscht,( übrigens war früher Bio das Konventionell) und ich esse lieber ein Apfel vom Nachbarn der nicht bio ist weil er kein siegel hat, als die holländische Biotomate aus Holland die nach nix schmeckt. Ich kenne den Unterschied weil ich ihn schmecke, am Leibe spüre, auf dem Feld, bei den Tieren und in der der Umwelt sehe und nicht weil ich Gretchen und ihre genossen gefolgt bin.

            • Thomas Apfel sagt

              „Übrigens war früher Bio das Konventionell“
              Genau, per Bio-Definition beginnt die konventionelle Landwirtschaft Ende des 19. Jhd.s mit der Einführung der Mineraldüngung und des chemisch synthetischen Pflanzenschutzes.
              „Übrigens“ genau aus dem Grund, dass das „Bio“ von damals auch schon die geringe Anzahl an Menschen (im Vergleich zu Heute) nicht ernähren konnte und die Böden bis zur Unfruchtbarkeit ausgelaugt hatte.

            • Reinhard Seevers sagt

              Was in ihrem Definitionskatalog nicht vorkommt ist die Existenzfähigkeit des Erzeugers und die Erwerbsfähigkeit des Verbrauchers. Die wird als gegeben angenommen?
              Alles wächst ohne Zutun und wird dem Bürger kostenlos in den Hals gesteckt? Ist das die sog. Transformation der Gesellschaft? 🙂

            • firedragon sagt

              Guten Morgen Johannes, danke für die Antwort – darf ich Dich so verstehen, dass konventionelle LW nachhaltig sein kann, wenn sie nicht mehr als nötig in den Naturkreislauf „eingreift“?

  10. Mark sagt

    Ökolandwirtschaft ist die Folge einer Dämonisierung der konventionellen Landwirtschaft. Dabei ist die Ökolandwirtschaft lediglich ein Zwischenschritt, sie wird gleichzeitig mit der konventionellen Landwirtschaft untergehen. Daher ist auch die Diskussion über Hybridlandwirtschaft jetzt schon überholt. In Zukunft ernähren wir uns so: https://www.youtube.com/watch?v=s-KtnU4Z1qs
    Und damit dies auch so kommt, muss jetzt schon begonnen werden, die Landwirtschaft, das konvetionelle Agrobuissiness und danach natürlich auch die Ökolandwirtschaft kaputt zu machen.

    • Thomas Apfel sagt

      Was für ein Schwachsinn, die Menge auf dem „Roboterbeet“ reicht vielleicht für eine Woche veganes Essen mit dauerhaft knurrendem Magen. Zudem haben die, wie alle Bio-Gemüse-Enthusiasten, überhaupt nicht auf dem Schirm, wer da noch so an dem Gemüse herumknabbert. Die begrenzenden Faktoren bleiben auch hier die Verfügbarkeit von Licht und Nährstoff sowie der Schutz der Pflanzen vor „Mitessern“ (also PFLANZENSCHUTZ). Die Grundstoffe für künstliches Fleisch sind quasi auch Futter(anbau) und die Umsetzung in Essbares geht nach wie vor am effizientesten über Tiere. Hier könnte ich mir allerdings vorstellen, wenn die Akzeptanz von „Kunstfleisch“ besser wird, ist da tatsächlich viel Entwicklungspotential.

      • Mark sagt

        Natürlich ist das Schwachsinn. Nur, wenn sich die geistigen Eliten der Welt in Silicon Valley sammeln und dann schwachsinnige food start ups Gründen, dann komme ich ins Zweifeln. Wenn in diese food start ups in Silicon Valley mehr Geld investiert wird als in jede andere Branche, dann komme ich ins Grübeln. Wenn diese Invests irgendwann mal rentabel sein sollen, dann komme ich ins Nachdenken. Wenn dann mit allen Mitteln verhindert werden muss, diese Invets keine Fehlallokation von Kapital werden sollen, dann wird mir einiges klar.

  11. bauerhans sagt

    bio würde bei sich uns,ohne die in etwa doppelten agrarzahlungen, gar nicht rechnen!
    geiz ist geil!
    die bauern haben schuld!

    • Brötchen sagt

      Die 180 Schweine pro Jahr verteilen sich pro Platz auf einen Umschlag von 3 pro Jahr, sind also nur noch 60 die ständig da stehen pro km2.

      Außerdem werden heute die Tiere wesentlich schwerer geschlachtet mit 95 kg nicht mehr mit 85, das ist 20 Jahre her. Pro Sau werden etwa 30 Ferkel pro Jahr erzeugt. Ich bin auf Ca. 450 Betriebe mit 3000 Plätzen pro Betrieb gekommen. BB ist mit mv das dünnbesiedelste Land in D. Sachsen hat eine doppelt so hohe Bevölkerungsdichte. MV wäre bestimmt auch froh, wenn die liefern könnten und die ehemalige Kornkammer und Fleischhochburg weiter östlich auch.

      Die strassen sind dann auch nicht voller, heute ist man da fast allein unterwegs , wenn man 100 km auf der Landstrasse von Berlin entfernt ist. Zu ostzeiten habe ich mich auf dem Rad alle halbe Stunde umgedreht, ob ein Auto kommt.
      Heute ist Tierhaltung auch nicht mehr zwingend mit Nitratbelastung verbunden, das ist Unsinn. Heute gibt es ganz andere ausbringungs- und Lager Technik.
      Ansonsten was den Landverbrauch betrifft ist dem zuzustimmen.

  12. Reinhard Seevers sagt

    Es geht in der öffentlichen Diskussion in diesem Land nicht um die Frage der Aufrechterhaltung der Ernährungssicherheit. Es geht ausschließlich um die moralische Höherstellung und den Erlass der Sünden, die durch das eigene Handeln entstanden sind.
    Gestern in DAS (NDR) ging es die ganze Zeit um weniger Fleisch und wenn Fleisch, dann nur von glücklichen Tieren.
    Das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamten Sender…..es ist eine Art Gehirnwäsche.

    • Mark sagt

      Wobei ich mich immer noch frage, ob es zu einer moralischen Höherstellung führt, glückliche Tiere zu fressen. Für die unglücklichen tue ich doch was gutes , wenn ich sie fresse, es ist eine Erlösung….

      • Brötchen sagt

        Das Endziel ist doch ein anderes, keine Tierhaltung mehr.

        Alles andere davor ist nur Geplänkel.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Mark,da bist du ja im wahrsten Sinn des Wortes, ein “ Erlöser“.

      • Inga sagt

        In der menschengemachten Tierhaltung braucht es doch gar keine unglücklichen Tiere zu geben.
        Die Ställe sind genormt und modern, das Tier ist gesund und fühlt sich wohl,

        Und das spürt man dann auch an der Klassifizierung des Schlachtköpers und auch auf dem Konto!

        Das Hochspielen von unglücklichen Tieren ist nur das Nichtwissen des Verbrauchers, das dann auch Mißtrauen erzeugt und so etwas behauptet.
        So braucht er sich ja nicht drum zu kümmern, die Journalisten und NGOs machen es schon.

        • Gephard sagt

          Wenn die Menschen nicht einmal in der Lage sind Ihresgleichen so zu halten, dass sie glücklich sind, wie soll dass dann bei Tieren funktionieren? Frage mal einen Therapeuten, was Menschen andern Menschen in ihrer Obhut so alles antun.

          Davon abgesehen ist Glück ein ziemlich schlechter Maßgeber für gute oder schlechte Tierhaltung. Wer kann schon Glück allgemeingültig definieren?

          Und so ein genormter Stall ist sicher so glückselig machend wie eine Plattenbausiedlung. Tierhaltung ist immer Gewaltausübung, die steckt sogar schon im Wort selbst drin. Natürlich ist auch der Ackerbau ein Akt der Gewalt wie auch das Leben an sich. Die Frage ist nur, wieviel Gewalt ist nötig, um uns zu ernähren. Da Tiere grundsätzlich mit Pflanzen ernährt werden, der Mensch aber auch rein pflanzlich leben kann, ist die gewaltvollere (und meist unökologische) Umwandlung von Pflanzen in Fleisch nicht zwingend notwendig. Spitzfindigkeiten wie Eiweißwertigkeit oder B12 sind zu genüge ausdiskutiert und eben kein großes Thema.

          Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt. Solange jemand 1000 oder mehr Hühner halten muss, erübrigt sich die Diskussion über vermeintliches Tierwohl. Keiner, der das Wesen der Hühner kennengelernt oder gar erforscht hat, wird behaupten können, Hühner fänden es irgendwie prickelnd unter so vielen Mitgeschöpfen leben zu müssen.

          • firedragon sagt

            …oh ja, ich war heute sehr gewalttätig – mit der Hacke Schosser eliminiert…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Habe es schon mal geschrieben, meine Mutter hielt ca. 25 Hühner, alles glückliche Hühner, die hatten keinen Zaun um das Freigelände. Das Ei kostete 25 Pfennig, so vor 50 Jahren. Als die Eier im Laden 24 Pfennige kosteten, blieben die Kunden weg. Habe für einen radikalen Schnitt gesorgt, seither nur noch für den eigenen Bedarf.

            Kannte Hühnerhalter (keine Käfighaltung) die 200 bis 1000 Hühner hielten, die Ställe sind alle leer.

            Aber zu glauben, dass die Mehrheit der Bevölkerung auf Fleisch und tierische Produkte verzichtet, ist pure Illusion.

            • Thomas Apfel sagt

              Als der Mensch die Erde noch nicht beherrschte, haben sich Tiere FREIWILLIG zu Herden, Schwärmen von Hunderttausenden bis Millionen Exemplaren zusammengetan, eben solange genug Futter da war und die Gemeinschaft einen Schutz vor anderen Fleischfressern als dem Menschen bot.

              • Inga sagt

                Ja,
                das ist aber evolutionär bedingt!

                Das müssen wir bei ihren Nachfahren, unseren daraus domestizierten Nutztieren auch bei deren Haltung im Stall berücksichtigen.
                Pferde sind Steppentiere, Kühe sind Herdentiere usw., und Schweine suhlen sich gerne…

                Demnach wird die Stalleinrichtung und auch die Fütterungs- u. Entmistungsanlage ausgesucht!

          • Inga sagt

            Das ist ja eine Beleidigung der Architekten gegenüber!
            Die bauen doch so schöne wohngerechte Wohnhäuser und auch Wohnungen in Miethäuser.
            Waren die früher ,als die Toi draußen auf dem Hof mit Herzchen in der Türe oder auf halber Treppe besser? Waren die Menschen da noch glücklicher?

            Eben Menschengerecht!
            Die Menschen sind für ihr Glück selber verantwortlich!
            Aber ich habe von dem Phänomen von zu engen Wohnverhältnissen schon mal gelesen und jetzt während Corona, wo keine raus durfte, war es bestimmt doppelt schlimm.
            Das wird doch bestimmt von Architekten erforscht, wie groß eine Küche oder Bad mindesten sein muß.

            Das machen auch Architekten, die aienne Stall planen.
            Die wissen sogar, dass die Schweine gerne suhlen, dafür kommt Spielzeug in den Stall, das andere wird eben alles Schweine-gerecht gemacht.
            Das wird sogar an Unis erforscht.
            Die Teilspaltenböden konnte man sich leisten, weil Schweine saubere Tiere sind, und machen nur dahin wo es naß und schmutzig ist.
            Das wurde sogar früher mit Stroheinstreu auch bei mechanischen Entmistungsanlagen ausgenutzt.
            Der Bauer mußte nicht nur Biologe, Kaufmann, Mechaniker usw sein, sondern auch Mister und Melker.

            Alles erforschte Gebiete.
            Man schaue sich nur die teuren und anspruchsvollen Entmistungsanlagen vor Spaltenböden und Melkmaschinen an, sie wurden immer komplizierter und größer bei der Massentierhaltung, aber auch tiergerecht.

            Wird ein Tier nicht tiergerecht gehalten, kann es keine Leistung (in Fleisch oder Milch bestimmt auch Eier) bringen, dann lohnt es sich nicht, davon kann man keinen teuren Stall abbezahlen.

            Davon werden aber Journalisten und NGOs nichts in die Öffentlichkeit bringen.

            Tiergerecht muß ja nicht glücklich heißen, es heißt nur Zufriedenheit.

            Die Menschen in der Plattenbausiedlung können auch zufrieden sein, denn sie sind menschengerecht.
            Vielleicht sind die Wände auch zu geräuschdurchlässig, dass die Menschen da die Musikanlage nicht voll aufdrehen können. Aber draußen ist ein Spielplatz für die Kinder und sonst auch genügend Platz zum toben, was ein Mensch braucht!

            Ja um uns zu ernähren?
            Das geht nur mit Gewalt, wie bei den Wildtieren auch.
            Sie beißen das Gras ab, oder töten sich gegenseitig wie der Wolf.
            Wir Menschen haben das nur rationalisiert, indem wir auch domestiziert haben.
            Die Tiere können im warmen, tiergerechten Stall leben und sind keinen Gefahren ausgesetzt und wir Menschen brauchen ihnen weniger Gewalt anzutun, als wenn wir sie in der Natur erlegen müßten.
            Wie viel Wildtiere brauchen wir jetzt bei diesen Menschenmassen?
            Wie groß müßte der Wald sein?
            Die Nutzpflanzen sind auch bequemer von Acker zu holen, als in der Wildnis zu sammeln, wie groß müßte da der Wald sein, damit das für alle reicht?

            Und ob es in dem Wald auch so viele Hühner gäbe, dass wir genügend Eier hätten.
            Wir könnten nicht so viel Biskuitkuchen backen, denn der braucht auch Eier und ob wie Backweizen für den Biskuit hätten glaub eich nicht!
            Ach und das Obst auf den Biskuitkuchen, das müssen wir mit Gewalt von Sträuchern und Bäumen pflücken.

            Das funktioniert nur im Kulturanbau.
            Ach für ausreichned zucker haben wir die zckerrübe in die Fruchtfolge eingebaut.

            Früher bei verhacken und vereinzeln brauchten wir auch Gewalt, um die zu viel da standen zu vernichten,

            heutzutage werden nur die harten Männchen (Schosser) mit Gewalt aus dem Bestand gerissen oder gehackt, weil sie den Rüben wie Beikräuter Licht Luft und Nährstoffe klauen und weil sie zu hart für die Erntemaschine sind. Denn die verstopfen sie, bringen sie zum Totalausfall!

      • Johannes sagt

        Warscheinlich gibt es Leute die darauf Wert legen Tiere ohne heuchlerische Zuchtmethoden zu verzehren 🙂

    • Berthold Lauer sagt

      Den Nagel auf den Kopf getroffen, Herr Servers! Ernährungssicherheit interessiert offensichtlich niemanden! Und warum sollten wir , auch wenn es sehr an unserem bäuerlichen Selbstverständnis nagt, und deswegen den Kopf zerbrechen?? Das sollte doch die Protagonisten dieser Ideologie tun oder die Politik, die ihnen speichelleckend hinterher rennt!

  13. Herwig Scholz sagt

    Zum Thema verzehrfähige Produkt an Hilfsbedürftige abgeben:
    Bei uns hat vor Jahren mal eine wohltätige Organisation Äpfel von Streuobstbäumen geerntet und an die örtliche Tafel gegeben. Nach zwei Wochen haben sie nachgefragt wieviel sie wieder ernten und bringen können. „Die Äpfel von vorletzte Woche können sie wieder abholen. Die will hier keiner.“
    Selbst in der solidarischen Landwirtschaft gibt es den einen oder anderen, der meckert, wenn man am Chinakohl mal etwas putzen muss, oder er bleibt gleich liegen und der Aufräumdienst muss ihn dann entsorgen.
    So einfach ist es nicht, verzehrfähige Produkte auch an die Verbraucher heran zu führen, solange es von allem noch genug zu geben scheint.

  14. fingerphilosoph sagt

    Bio ist Teil einer Dynamik, bei der es anscheinend darum geht, absichtlich Mangelsituationen zu erzeugen, Wohlstand zu zerstören, Hunger zu befördern, Energie zu verknappen. Wie der religiöse Mensch glaubt, Gott durch Askese näher zu sein, so glaubt die moderne Gesellschaft offenbar, der Natur durch Verzicht näher zu kommen. Während der Asket sich jedoch in der Regel damit begnügt, sich schweigend selbst zu kasteien, schreit die moderne Gesellschaft oder zumindest Teile davon den Verzicht immer lauter herbei. Religiöse Büßer-Bewegungen hat es auch in der Vergangenheit schon immer gegeben. Auch Kreuzzüge. Bio ist beides zugleich: ein Kreuzzug gegen die konventionelle LW und eine Büßer-Bewegung.

    • Inga sagt

      Absichtlich Mangelsituationen zu erzeugen?
      Das wäre nur ein Nebeneffekt, nicht die gewollte Dynamik!
      Wer 100% Bio will, der muß mit Mangelsituationen rechnen.

      Vielleicht steht in der Bibel dass Dekadenz Sünde ist,
      so glauben viele vielleicht, mit Askese näher bei Gott zu sein, kann sein!
      Der Natur kommt man durch Verzicht näher, in dem man sie nicht ausbeutet!

      Das ist nun unser Zeitgeist,
      während im vorigen Jahrhundert aus unserem Planeten ohne schlechtes Gewissen alles auf Teufel komm raus entrissen wurde, weil da der Zeitgeist auf dekadent stand!

      Jedoch es war absehbar, dass wir uns damit ins eigene Fleisch schneiden,
      das Bundesumweltamt wurde gegründet und auch die ersten Umweltbewegungen stampften aus dem Boden, Die Hitsw im Radio behandelten die Umweltsünden, egal Sue Kramer oder Reinhard Mey mit seinem Käfer Karl usw.

      hat sich vielleicht dadurch kaum was jedenfalls zu wenig geändert,
      worauf dann Greta entsprechen reagiert.

      Sie wirft uns erwachsenen ja mangelnde Taten in der Beziehung vor, oder?

  15. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, zwei sehr lesenswerte Beiträge, jedenfalls für mich. Der Beitrag von A.Möller überzeugt mich allerdings mehr da er realistischer ist was die Zukunft betrifft.
    Bei der Studie vom FiBl stehen allerdings prinzipielle Forderungen dahinter was die Duchsetzung betrifft.
    “ Weniger Lebensmittel wegwerfen und weniger Fleisch essen“, Forderungen die nicht so einfach wenn überhaupt erfüllbar sind.
    Um die erste zu erfüllen, reicht es allein nicht , verzehrfähige Produkte an Hilfsbedürftige zu spenden.
    Es geht nur wenn das Preisniveau für den Verbraucher spürbar nach oben verändert wird.
    Das will aber die Politik nicht und die großen Ketten des LEH erst recht nicht. Die niedrigen Verbraucherpreise was Lebensmittel besonders in Deutschland betrifft, sind ja die “ Zugpferde „deren sich der LEH bedient, um die Kunden in ihre Geschäfte zu locken.
    Übrigens die Idee mit der „Hybrid“-Landwirtschaft sollte man überdenken
    Allen hier bei Willi, einen erholsamen Sonntag und für unsere Region Regen.

    • Bauer Willi sagt

      Wir hatten diese Nacht 13 mm. Haben bis 23 Uhr gemäht. Jetzt haben wir noch einen halben Tag Arbeit und die Weizenernte ist durch. Raps auch noch ein paar Stunden.

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