Bauer Willi
Kommentare 86

Landwirtschaft im Sturm

Wenn ein Professor emeritiert ist (also in Rente), dann kann er offener reden als während seiner Dienstzeit. Prof. Schmitz hat dies jetzt getan. Das, was er über die deutsche Landwirtschaft schreibt, gilt sicherlich ähnlich auch für andere europäische Länder. Und es erklärt auch einige Gründe, warum Bauern auf die Strasse gehen.

Die deutsche Landwirtschaft im perfekten Sturm _Prof Schmitz

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86 Kommentare

  1. Bote und Botschaft, einfach mal seinen Namen in Suchmaschinen reinwerfen:
    Herr Schmitz scheint keine objektive Stimme zu sein. Man kann zu seiner Person diverse Berichte finden, die zumindest jeden Leser dazu anregen sollten, kritisch zu bleiben.

    Wer Verbraucher gleichsetzt mit einem Sturm, betreibt übles Verbraucherbashing. Und meine Familie kommt zur Hälfte aus Friesland, was ein blanker Hans ist, weiß ich sehr wohl!

    Oder um ihm zu kontern: Solche bezahlten Lobbyisten und deren Konzerne sind wie ein Kaventsmann für unsere Landwirtschaft. Nach uns die Sintflut.

    Solche Lobbyisten schmieren den Bauern gern Honig ums Maul von wegen der Verbraucher hätte keine Ahnung, mehr Respekt, nur das weiter so kann die Welt ernähren und ähnliches Gedöns. Das ist wie die Bertelsmann Stiftung: Erst an Hartz IV massiv mitwirken, dann über Kinderarmut in Deutschland schreiben. Läuft!

    Dem würde ich nicht weiter trauen, als man ihn werfen kann, so ein Sprichwort. Anders gesagt: Wer WIRKLICH mehr Respekt für die Bäuerinnen und Bauern fordert, sagt das nicht den Bauern, sondern denen, von denen man Respekt erwartet.

    https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten-giessen/neue-vorwurfe-gegen-giessener-agrarokonomen_20841305

    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wissenschaft-und-industrie-gefaehrliche-saat-1.4599547

    https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/giessener-professor-kronzeuge-agrarindustrie-1-13017585.html

    Dann versucht er durch ad hominem Rhetorik, indem er nicht auf den Lobbyismusvorwurf eingeht, sondern den Kritikern methodische Mängel meint vorwerfen zu können, deren Aussagen relativieren zu wollen. Von wegen nur er hätte Ahnung vom Wissenschaftsbetrieb. Was das angeht: Wissenschaft ist Deutschland ist häufig abhängig von Drittmitteln von Konzernen, siehe oben in den Links.

    Bitte nicht auf billigen Populismus und Lobbyismus reinfallen! Das ist nur Fishing for Compliments, baut keine Brücken zwischen Bauern und Verbrauchern, frei nach der Methode Napper, Schlepper, Bauernfänger. Der ist dann noch persönlich auf Kriegsfuß mit Vegetariern und Veganern … läuft. Da kann man auch gleich Bayer-Monsanto fragen …

  2. Friedrich sagt

    Eigentlich ist es doch schlimm, daß unsere “Eliten” sich erst nach ihrer Staatsunabhängigkeit zu den wirklichen Herausforderungen der Zeit äußern. Ich habe den Eindruck , daß das erst schlimmer in den letzten 15 Jahren geworden ist. In meinem Verein hat man versucht aktive Banker zu Vorträgen zur aktuellen Eurolage zu bekommen. Haben alle abgesagt . Zu heiß !Keiner will in Ungnade fallen. Auch in den Medien gibt es kaum noch Fachleute , die nicht der allgemeinen Meinung sind und wer das ist , wird nicht wieder eingeladen. Ich schaue mir bei ARD und ZDF diese Quackelverdummungsrunden schon seit Jahren nicht mehr an. Die Minister der Regierung sollten sich lieber um ihre wirkliche Arbeit kümmern , als auch die schlimmsten Fehlentscheidungen noch gut zu Reden. Fürchterlich. Da ziehe ich mir dann lieber ein aktuelles Volkswirtschaftsbuch rein .

  3. kritischer_Leser sagt

    Wer hier nur quer liest, sollte diesen Abschnitt nicht verpassen:

    “In jedem Fall geht das zu Lasten der Lieferländer, deren Vorteil auf globalen Märkten gerade in der kostengünstigen Produktionliegt. Zwingt man sie bei ihrem derzeitigen Entwicklungsstand zur Einhaltung ehrgeiziger westlicher Standards, geht dieser Vorteil verloren, indem man den zweiten vor dem ersten Schritt geht. Zur Erinnerung: Auch in westlichen Industrieländern sind Menschenrechte erst ab einem gewissen Entwicklungsstand geachtet sowie soziale und ökologische Mindeststandards in der Produktion umgesetzt worden. Das sollte man auch den ärmeren Ländern zugestehen.” (S. 5)

    Ich hoffe hier sind sich alle um die menschenverachtende Bedeutung dieser Worte im klaren, wenn sie sich diesen Text zu Eigen machen!!!

    • Arnold Krämer sagt

      Ist das menschenverachtend oder nur “sauber” beschrieben? Und mit dem Zugeständnis, das Prof. Schmitz einfordert, lässt man Entwicklung vor Ort zu. Was wäre denn die Alternative? Massive Völkerwanderung? Wem nützte das?

      • kritischer_Leser sagt

        Die Argumentation ist also: Die sind halt noch nicht so weit dass sie die gleichen Menschenrecht verdient haben wie wir, also lass sie mal machen?!
        Ich schon immer wieder sehr verblüfft wie unterschiedlich doch die Menschen-/Gesellschaftsbilder so ausfallen.

        Aber bei den Bauern sehe ich es ja ähnlich: Wenn die halt zu blöd oder zu arm (oder zu faul??) sind sich ordentlich anzustrengen um im Markt zu bestehen, dann müssen sie eben weichen. Kann ja nicht sein dass so ein krüppeliger 45ha Betrieb auf Kosten der Produktions- und damit Gewinnoptimierung eines größeren Nachbarn bestehen bleiben darf. Ich finde der Schutz von Grund und Boden sollte erst ab einem gewissen Entwicklungsstand gewährt werden. Wo kommen wir denn da hin! Nur weil der deutsche (Klein-)Bauer mit seinem Trecker fröhlich nach Berlin zum demonstrieren fahren darf, heißt dass ja nicht dass es ihm besser gehen darf als dem Kleinbauern in Afrika.
        (Das ist nämlich die Konsequenz! Irgendwer hält sich nämlich immer für “entwickelter” oder “wohlhabender” als der andere. Da gibt es keinen Grund da vor Ländergrenzen halt zu machen!)

        • Bauer Willi sagt

          Nein, das ist nicht die Argumentation, sondern Ihre Interpretation. Übrigens haben wir einen krüppeligen 40 ha Betrieb…Und der kann sehr wohl bestehen, wenn er Dinge anders macht als seine großen Nachbarn. Ich habe da auch keine Minderwertigkeits probleme

        • Smarti sagt

          Hallo Kritiker, ich verstehe Ihre Gedanken und Empathie. Geht mir ja genauso – . Also etwas machen: nur ist gut gemeint halt oft nicht gut gemacht. Die genannten Argumente im Text sind schlüssig ( auch wenn man sich das nicht eingestehen will ).

        • Thomas Apfel sagt

          Soviel zusammenkonstruiertes Zeug habe ich ja schon lange nicht gelesen. Was genau hat der Kleinbauer in Afrika (auch da sind keineswegs “Kleinbauern” die Versorger der urbanen Gebiete und des LEH) mit dem Bauern zu tun, der mit seinem Schlepper nach Berlin fährt ? Hat der Bauer hier erst das Recht zu demonstrieren, wenn er auf dem Plakat auf der Fronthydraulik alle Konformitätsbekundungen zu allen Problemen der Welt abbildet, befor er sich zu seinem einfachen, berechtigten und ihn bedrückenden Problemen äussern darf. Bitte die Dinge mal ein bisschen auseinanderhalten.
          Lobbyismus ist zentrales Element der Demokratie und nicht per se negativ. Im Grunde unterscheidet Lobbccontrol in (unberechtigten und verdächtigen) Wirtschaftslobbyismus und (fortschrittlichem und unverdächtigem) Lobbyismus der Natur- und Verbraucherschutzorganisationen nebst der damit verbundenen Industrie (Öko-Ernährungswirtschaft, Wind- und Solarenergie und die mit ihnen verbundenen Organisationen und Distributionssysteme). Auch hier ist sachliche Dikussion nur möglich, wenn man sich an die reine Mathematik hält und auf dieser Basis mit- oder gegeneinander argumentiert. Ausserhalb von klar faschistischen und rassischtischen Medien, Äußerungen muss doch irgendwie noch ein normaler Diskurs möglich sein. Oder gilt nur noch: “Wenn ich nicht mehr weiter weiß, find ich DEINE Quellen Scheiß” ??

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich hab kürzlich ein Geografiebuch aus den 1960er Jahren ausgegraben. Da stand drin: Es ist wichtig, den Entwicklungsländern die Möglichkeit zu geben, durch Agrarexporte jene Devisen zu erwirtschaften, mit denen sie eine Industrie aufbauen können.
        Und in den heutigen Geografiebüchern steht noch immer das Gleiche drin.
        Wenn etwas 60 Jahre nicht funktioniert hat, woher nimmt man den Optimismus, dass es in den nächsten 60 Jahren funktionieren wird? Tatsache ist, dass ein großer Teil jener Flüchtlinge, die vor unseren Toren stehen, afrikanische Hungerflüchtlinge sind. Egal wie sie jetzt Landwirtschaft betreiben oder betreiben sollen, wäre es nicht besser, sie würden für sich selber produzieren?

            • Schorsch Summerer sagt

              Na da wird ja ein wildes Zeugs losgelassen. Einerseits fordert man die moderne Landwirtschaft, andererseits macht man die moderne LW für den Humusverlust und Bodendegenerierung verantwortlich.
              Was oft übersehen wird, bei uns sind die Erträge und die Bodenfruchtbarkeit schon deshalb stabiler weil bei uns Böden, die es brauchen, mit Drainagen versehen wurden. Weil es bei uns einen regulierten Wasserabfluss in den Flüssen gibt und so Überschwemmungen verhindert werden und weil Bewässerung geplant und durchgeführt wird. Doch das alles will man jetzt nicht mehr haben.
              Und wenn jetzt eine afrikanische Regierung herginge diese Massnahmen in Afrika auch durchzuführen bricht für die NGOs die Welt zusammen.
              Dass viele afrikanische Regierungen korrupt und unfähig sind das ist allerdings wahr. Doch was hilft die beste landwirtschaftliche Ausbildung wenn notwendige landwirtschaftliche Massnahmen sofort torpediert werden?

        • Lady sagt

          “Und in den heutigen Geografiebüchern steht noch immer das Gleiche drin. ”

          Ob Geografiebücher eine sinnvolle Quelle sind, um sich über die Ursachen wirtschaftlicher Entwicklung eines Landes zu informieren, bezweifele ich.
          Die Fortschritte in der Bekämpfung von Armut und Hunger sind enorm. Das ist kein Grund, in den Bemühungen nachzulassen. Die Globalisierung/ der internationale Handel ist empirisch sehr sicher belegbar die Hauptursache! Auch wenn die Wahrnehmung gerade in der reichen Ländern eine andere ist.

    • Bauer Willi sagt

      Wenn man von den Entwicklungsländer die Einhaltung der westlichen Standards fordert, haben die keine oder nur geringe Chancen. So interpretiere ich das und so ist es ja auch. Es gibt hier Umwelt- und Arbeitsstandards, die auch mit der Zeit gewachsen sind. Ich sage nur Brandschutzbestimmungen und Berliner Flughafen. Die werden Sie in Quito, Lima oder Bogota vermutlich nicht so finden.

      • Lady sagt

        “Wenn man von den Entwicklungsländer die Einhaltung der westlichen Standards fordert, haben die keine oder nur geringe Chancen. So interpretiere ich das und so ist es ja auch. ”
        Völlig richtig.
        Die Interpretation von kritischer Leser ist abenteuerlich verdreht.
        Das könnte man als menschenverachtend bezeichnen, wenn es denn gleich so dicke sein muss. Muss es natürlich nicht, aber einige müssen wohl durch maßlose Übertreibungen ihrer Empörung noch mehr Ausdruck verleihen.

        Mir gefällt der Artikel richtig gut . Ich kann fast jedes Wort unterschreiben.
        In einigen Teilen dürfte es hier allerdings durchaus auch andere Auffassungen geben. Nicht nur beim Thema Außenschutz 😉

        • Inga sagt

          Mit der funktionierenden Landwirtschaft füg eben die Industrialisierung an.

          Das galt früher und woh auch noch heute.

      • Inga sagt

        Und wer hat sich das mit den Weltmarktpreisen ausgedacht? Ich dachte das wäre, damit die landw. Rohstoffe von da mit unseren preislich gleichgestellt werden, oder unsere mit deren. So kann doch Nestle oder vergleichbare Giganten dann aussuchen. Ist preislich alles gleich. Und die Bauern in den Ländern kännen auch Produlte von GlobelPlayer wie z.B. Siemens und Mercedes kaufen. Da stellen die da eine Fabrik hin und die dortigen Leute verdienen, dann haben die auch Indistrialisierung.

    • firedragon sagt

      In dem Zusammenhang fällt mir ein Film ein “100 Jahre LW” (oder so ähnlich). Was ich nicht wusste, den Nazis war Vortschritt in der LW (zuerst) verpönt. Mit dem Gedanken an Arbeitslosigkeit verbunden.

      • Inga sagt

        Warum verpönt?

        Damit man die Arbeitslosen in der Landwirtschaft einsetzen kann?
        Und auch satt würden?

        Um dann die Industrie aufzumöbeln?

        Was gab es ausserdem noch zu tun?
        Straßenbau, VW?

        Was war mit den anderen Automarken
        Der Eisenbahn, Stausauger, Kühlschränke und Märklineisebahnen soll es auch schon gegeben haben!
        Lanz Bulldog, Krupp in Essen und die chemische Industrie auch.

        Coca Cola und Perlonstrümpfe aus Amerika auch.

    • Eckehard Niemann sagt

      Hallo, “Kritischer Leser”,
      vielen Dank für diesen treffenden Kommentar!
      Und “Bauer Willi” stellt nun auch noch diesen Text auf seine Internetseite…
      Wohin driftet “Bauer Willi”?

      • Arnold Krämer sagt

        Herr Niemann, Ihre pauschale Abwertung dieses von Bauer Willi veröffentlichten Textes kann ich nur so verstehen, dass Sie nicht in der Lage sind, die Auseinandersetzungen und Dispute aus alten 1970er Jahren am Göttinger Institut für Agarökonomie hinter sich zu lassen.

        Hinweis für alle anderen: E. Niemann und Prof. Schmitz haben etwa zur gleichen Zeit in Göttingen studiert und waren unterschiedlichen Lagern zuzuordnen. Wo Herr Niemann studentenpolitisch aktiv war, kann sich jeder denken. Prof. Schmitz hat sich meines Wissens nicht in der Studentenpolitik engagiert.

        • Lady sagt

          Danke für den Hinweis!

          Es wird ja langsam echt albern. Zu albern.
          Vielleicht sollten sich Herr Niemann und andere mal ein andere Sandkiste suchen und dort mit Förmchen spielen oder sich gegenseitig Matsch ins Gesicht schmeißen.

          • Stadtmensch sagt

            Tja, damals gabs wenigstens noch “Politische Menschen”. Darunter könnt ihr BWLer euch nichts vorstellen! Hier, erklär mir doch mal diesen Satz aus dem Text vom Professor:

            “In der Regel wird die Vielfalt der allein von individuellen Unternehmern und ohne staatlichen Einfluss geschaffenen Strukturen unterschätzt. Stattdessen favorisieren marktferne Gremien eher politisch und administrativ leichter steuerbare Systeme und Strukturen. Vielfalt und Wettbewerbsfähigkeit bleiben dabei auf der Strecke.”

            Was hat die markgeformte Struktur (nur noch ein Fleischverarbeiter – Tönnies, nur noch eine Molkerei – Arla, nur noch eine Rasse je Nutztier) mit Vielfalt und Resilienz zu tun?
            Ein Schwein mit ASP und alles bricht zusammen!
            Was hat Tiroler Schinken mit Fleisch aus Norddeutschland und Soja aus Brasilien mit sinnvoller Arbeitsteilung zu tun?
            Wo ist der Wettbewerb? Im Text steht ja auch, dass die 1. Säule jetzt die Hälfte der Einkommen darstellt. Und quasi ein Gewohheitsrecht ist, das man nicht abschaffen kann, weil Bauern ja auch nicht in eine allgemeine Rentenkasse einzahlen. So wie viele andere Berufgruppen auch.

            Etwas durcheinander aber naja. Ist schon spät…

            • Arnold Krämer sagt

              Die unterschätzte Vielfalt, verehrter Stadtmensch, kann man aktuell allein daran daran erkennen, dass die Politik bei ihren Corona-Beschränkungen soviele Wirtschaftsaktivitäten übersieht, immer wieder nachbessern muss, auch bei den Fördermaßnahmen und trotzdem für große Ungerechtigkeiten sorgt. Beispiel: der große Supermarkt, der geöffnet bleibt, obwohl er Textilien, Schuhe, Haushaltswaren etc. anbietet, während das Spezialgeschäft schließen muss.

              Tönnies und andere große Molkereien sind als solche nicht das Problem der landwirtschaft, sondern die strukturelle Überproduktion mit dem Hang zur Selbstausbeutung durch die Landwirte und der Tatsache, dass alle produzierten Schweine, Bullen, Milchmengen unbesehen abgenommen werden. Das passiert in anderen Marktbereichen nicht, Da bleiben die Landwirtte auf ihren Übermengen sitzen z. B. Kartoffeln. Diese gehen dann in die Biogasanlagen oder in den Futtertrog.

              • Stadtmensch sagt

                “Diese gehen dann in die Biogasanlagen”

                Sag ich ja, Verschwendungslandwirtschaft. Können wir leider nicht ändern. Muss erst immer ganz schlimm werden, damit es vorübergehend besser wird.

                Mich stört nur, dass immer alle von optimaler Mittel-Allokation durch das freie Spiel der Marktkräfte reden. Die Realität sieht doch anders aus oder täusche ich mich da?

                • Arnold Krämer sagt

                  Energie in D ist nächtens oft knapp. Da sind die grundlastfähigen Biogasanlagen doch ein Segen. Man braucht dann auch weniger Mais, gut wegen Vermaisung oder so, oder ?

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Hier wird sehr gut erklärt, warum der erste Blackout innerhalb der nächsten 5 Jahre SICHER kommt und nicht der einzige bleiben wird. Umstieg auf erneuerbare Energie heißt nichts anders, als dass Menschen und kleine Gemeinschaften von einer sicheren Stromversorgung von außen unabhängiger werden müssen. https://www.youtube.com/watch?v=4EBaAn69i2U&feature=youtu.be
                  Und da frage ich mich dann schon, wie das ohne dezentrale Lebensmittelversorgung möglich sein kann. Von der Politik ist also nicht viel zu erwarten.
                  Hierzulande setzt die Landwirtschaft immer mehr auf Direktvermarktung, mittlerweile sind es 6% und der Sektor boomt.

                • Stadtmensch sagt

                  @Elisabeth: bei Minute 23 hatte er mal einen Lichtblick: “Energiewende wird allgemein als Stromwende gesehen” und das führt eben zu falschen Schlüssen.

                  Alles was zu viel an Energie aus den Regenerativen kommt, muss möglichst schnell in elektrische Verbraucher geleitet werden, die Wärme pumpen oder Akkus aufladen. Nur so kann man quasi technisch problemlos in den Hauptverbraucher fossiler Energie, den Wärme- und Bewegungssektor, hinein puffern. Dazu brauchen wir meiner Meinung nach schleunigst flexible Ab- bzw. Zuschaltvorrichtungen. Smartmeter, Smartgrid wie auch immer. Diese Anwendungsfälle sind nicht zeitkritisch bzw. lassen sich relativ leicht zeitlich entkoppeln.

              • fingerphilosoph sagt

                “Wachsen oder weichen” ist doch generell ein Problem des freien Marktes, nicht nur der LW, wo das Problem durch Flächensubventionen noch verstärkt wird. Am Ende des ökonomischen Prozesses bilden sich so gut wie immer konzernartige Strukturen heraus. Jüngstes Beispiel: das Internet, das von einigen wenigen Big Playern dominiert wird.

                Es ist ein Denkfehler, natürliche Evolutionsprozesse mit marktwirtschaftlichen Entwicklungen in einen Topf zu werfen. Natürliche “Nischen” sind nicht mit marktwirtschaftlichen “Nischen” zu vergleichen, natürliche “Vielfalt” nicht mit Unternehmen. In der Natur geht es nicht darum, “Gewinn” zu machen. Die Natur hat in diesem Sinne weder Ziel noch Zweck, ein Unternehmen jedoch schon. Arbeitsteilung bringt doch nicht “Vielfalt” hervor, sondern genormte Eintönigkeit.

                Man muss sich doch stattdessen die Frage stellen, ob der moderne Mensch diese angebliche Vielfalt, was Produktion und Konsum angeht, überhaupt will. Die meisten Menschen wollen doch gar nicht selbstverantwortlich und unabhängig etwas auf die Beine stellen, sprich sie wollen gar nicht Unternehmer sein. Die meisten ziehen ein Leben als Angestellte mit einer staatlich gesicherten Rente vor. Diesen Unternehmensgeist, der hier oft beschworen wird, gibt es doch gar nicht (mehr) bzw. ist zu einer Randerscheinung mutiert. Die meisten Menschen wollen auch nicht ständig irgendwelche neuen (individuell erzeugten) Produkte kaufen, sondern normierte Massenware.

                Bei der “Resilienz” handelt sich sich ebenfalls um eine falsche Analogie. Ein natürliches System ist bei größerer Vielfalt resilienter, ein Wirtschaftssystem nicht. Strukturen brechen hier nur zusammen, um jeweils durch noch größere Strukturen ersetzt zu werden, d.h. die Tante-Emma-Läden haben pleite gemacht, um durch Supermärkte ersetzt zu werden. Wenn Supermärkte pleite machen sollten, dann werden nicht wieder Tante-Emma-Läden entstehen, sondern ein Super-Amazon.

                • Stadtmensch sagt

                  “Es ist ein Denkfehler, natürliche Evolutionsprozesse mit marktwirtschaftlichen Entwicklungen in einen Topf zu werfen.”

                  Marktwirtschaftliche Entwicklungen (also Konzentrationsprozesse, Spezialisierung, Arbeitsteilung, Vernetzung) sind meiner Meinung nach schon Ausdruck von Evolution.
                  Wir waren ja auch alle mal Euglena, bevor es Organe und ein Rückenmark (Internet) gab.

                  “In der Natur geht es nicht darum, „Gewinn“ zu machen. ”

                  Warst du das mit dem Spruch: “Die Natur ist verschwenderisch”?

                  Das Muster kann ich auch hier im Umgang mit unseren natürliche Lebensgrundlagen feststellen: Das meiste Metall und die meiste Kohle, die man auf deutschem Territorium ausgebuddelt hat, hat man in Kriegen verschwendet, …endlos.

                  Oder hier “Humankapital”: Menschen studieren mühsam kompliziertes Zeug, um schicksalhaft bei repetitiven Sachbearbeitungen zu versauern.

                  Aber ich kann dich beruhigen, man kann auch innerhalb eines großen Konzerns als Angestellte Dinge “unternehmen”. im Alleingang ist das aber kaum möglich. Die Verantwortung
                  will dabei immer niemand “unternehmen”.

                  Dabei hab ich die Hoffnung auf “gut gemachte Evolution” noch nicht aufgegeben.

                • Arnold Krämer sagt

                  „Wachsen oder weichen“ ist doch generell ein Problem des freien Marktes” ….. und nicht “mit marktwirtschaftlichen Entwicklungen in einen Topf zu werfen”.

                  Philosophisch kann ich Ihnen nicht das Wasser reichen, aber ich meine, das das Prinzip “Wachsen und/oder Weichen” nicht nur auch ein Naturprinzip sonbdern auch ein Wirtschaftsprinzip ist.
                  Alles was lebt, wächst. Was nicht mehr wächst ist tot. Zwischendurch gibt es die Ruhephasen, wie jetzt im Winter. Die Pflanzen, die in 2-3 Monaten nicht wieder grün werden, sind tot.
                  In jungen Phasen der Entwicklung sind die Wachstumschritte größer, in den Spätphasen geringer und gegen “Null” gehend. Und ist das nicht bei den Menschen auch so.
                  Ich habe “meinen” Landwirten immer gesagt: “Wachsen heißt Lernen” und weil es grundsätzlich keine Grenzen des Lernens gibt, gibt es abgesehen von der Endlichkeit materieller Ressourcen auch keine Grenzen des Wachsen.

                  Und die Landwirte, die schnell und besser lernten, hatten immer die Nase vorn, weil sie Entwicklungen schneller verstanden haben, weil sie Verhalten schneller und konsequenter verändert haben, weil ……

                  Die allermeisten Landwirte/Bauern waren, als die kapitalistische Entwicklung der Landwirtschaft in den 1960 Jahren in hohem Tempo einsetzte, keine Unternehmertypen, oft fleißige, ehrliche, gute Menschen, aber eben oft zu langsam in der Übernahme /Adaptation des technischen Fortschritts und dem was dazu gehörte. Die die heute als Vollerwerbslandwirte noch erfolgreich dabei sind, wären meist in der Lage, auch außerlandwirtschaftlich erfolgreich Unternehmungen zu leiten.

                • bauerhans sagt

                  “In der Natur geht es nicht darum, „Gewinn“ zu machen.”

                  da siegt immer der stärkere.

                • fingerphilosoph sagt

                  Wir halten an diesen Natur-Analogien fest, weil wir uns nicht eingestehen können, dass wir uns längst von der Natur verabschiedet haben, wobei ich hier unter Natur Selbstorganisation verstehe. In der Natur hat kein Lebewesen ein Anderes “im Griff” und kontrolliert es bewusst, so wie der Mensch das tut. Der Mensch ist vom Kontrollzwang besessen. Und genau darum geht es in der Natur nicht. Es ist falsch zu sagen, die Räuber “kontrollieren” die Beutetiere. Kein Wolf sitzt da und stellt Berechnungen über die Zahl der Kaninchen und Lämmer an. Außerde sind Wolf, Kaninchen und Lämmer verschiedene Spezies, während Unternehmer A, Unternehmer B und Landwirt C zur selben Spezies gehören. Die Naturanalogien sind vollkommener Quatsch.

                  Das organische Wachstum, das aus ständigen Aufbau- und Abbauprozessen besteht ist doch nicht mit Wirtschaftswachstum zu vergleichen, wo Unternehmerfamilien über Generationen hinweg Vermögen anhäufen.

                • Stadtmensch sagt

                  “Das organische Wachstum, das aus ständigen Aufbau- und Abbauprozessen besteht ist doch nicht mit Wirtschaftswachstum zu vergleichen”

                  Wirtschaftswachstum gabs nur jetzt mal kurz, weil wir die gespeicherte Sonnenenergie aus dem Carbon ausgebuddelt haben. Wir werden sehr schnell zur Organik zurück kehren, wenn das nicht mehr zur Verfügung steht.

                  Außerdem kontrolliert der Schneehase sehr wohl seine Prädatoren (bewusst oder unbewusst ist egal), indem er sie aushungert. Er vermindert einfach seine Reproduktion. Neulich auf Arte gelernt.

                • fingerphilosoph sagt

                  Bewusst oder unbewusst ist eben nicht egal, sondern macht diesen kleinen Unterschied aus, den man “Vernunft” nennt. Diese dauernden Vergleiche von menschengemachten Prozessen wie Wirtschaftswachstum, die eigentlich mit eben diesem Instrument Vernunft gehandelt werden sollten, mit nicht-reflexivem Naturgeschehen, ist eine komplette Absage an die Vernunft und damit an den Menschen.

                  Künftig werden wir die organischen Systeme mit Hilfe von Sonnenenergie mehr noch als in der Vergangenheit zu unseren Zwecken umgestalten und kontrollieren. Das ist keine Rückkehr zur Organik, sondern weitere Herauslösung aus dem Naturgeschehen. Zu festgelegten Zwecken gesteuerte Selbstorganisation ist keine Selbstorganisation, sondern umfassende Kontrolle.

            • Thomas Apfel sagt

              Ich würde gern aus diesem “Gewohnheitsrecht” der “50 % Erste Säule” raus – mal so prinzipiell (bei mir sind es real nur 12 % und bis 2007 waren die Dauerkulturen gar nicht in diesem System). Aber verschiedenste Kräfte suchen nach Möglichkeiten dieses Subventionsmodell zu beenden. Warum das so schwierig ist, hängt mit den (so erfolgsrelevanten) Wohlstandsdifferenzen dieser Welt zusammen (gemeinhin auch Standortvorteile genannt). Diese sind die Basis der “Erfolge” von Staaten, Konzernen und Handelsriesen.
              Und ja, die Bauern zahlen nicht in das allgemeine Rentensystem ein. In Praxi heisst das für mich z.B. rund 600,- € Monatsbeitrag und nach 36 Jahren rund 380 € Rente. Also freiwillig ist das nicht. Und ja, ein Rentensystem, in das Alle, wirklich Alle (auch Selbständige und Beamte) einzahlen wie in Österreich, wäre ein heres Ziel.
              Persönlich muss ich nicht maulen, auch als bald Ehemaliger habe ich bezahltes Wohneigentum und genossenschaftliches Grundeigentum. Die Möglichkeiten die sich daraus ergeben, heben meine Altersversorgung schon auf ein erträgliches Maß – nur muss ich halt auch ständig am Arbeiten bleiben – ich könnte mir für den Lebensabschnitt bis ich “Gemüse im Kopf” bin, auch ne gute Rente und völlige Neuorientierung vorstellen. Aber das sind wohl Luxusprobleme.
              Die Idee der “Rückkehr” zur nicht arbeitsteiligen kleinteiligen Mischbetriebslandwirtschaft ist Bullerbü Romantik, die man Niemanden zumuten kann und soll. Und, lieber Stadtmensch, wenn Du Dir die Realität der deutschen Landwirtschaft ausserhalb der Agrarwende-Propagandisten anschaust, ist sie nach wie vor vielfältig und äusserst divers und lernfähig. Das wird auch noch lange so bleiben, weil ALDI und Co. ganz schnell merken, dass Eigenproduktion zu Vollkosten deutlich teurer ist, als das was jetzt da ist.

            • Arnold Krämer sagt

              Die Agrarstatistiken sind in vielen Bereichen nur begrenzt aussagefähig. Sie bilden die ökonomische Wirklichkeit nicht hinreichend genau ab. Viel Landwirte betreiben nicht nur einen landwirtschaftlichen Betrieb sondern oft mit ihren Familienmitgliedern auch weitere steuerlich selbständige Einheiten teils mit, teils ohne Flächenbewirtschaftung. Die EU-Prämien spielen nur eine untergeordnete Rolle. Unmittelbar einkommenswirksam sind sie nur für die Eigentumsflächen und deren Anteil ist bei westdeutschen Vollerwerbsbetrieben meist gering. Was sie korrekt wiedergeben ist das Auf und Ab der Einkommensentwicklung und die Unterschiede hinsichtlich der Produktionsschwerpunkte. Die EU-Prämien sind faktisch eine Subvention des Faktors Boden und durch sehr hohe und zunehmende Pachtanteile mittels der Überwälzung eine breite Förderung des ländlichen Raums.

            • Lady sagt

              “Tja, damals gabs wenigstens noch „Politische Menschen“. Darunter könnt ihr BWLer euch nichts vorstellen! Hier, erklär mir doch mal diesen Satz aus dem Text vom Professor:

              „In der Regel wird die Vielfalt der allein von individuellen Unternehmern und ohne staatlichen Einfluss geschaffenen Strukturen unterschätzt. Stattdessen favorisieren marktferne Gremien eher politisch und administrativ leichter steuerbare Systeme und Strukturen. Vielfalt und Wettbewerbsfähigkeit bleiben dabei auf der Strecke.“ ”

              Tja, Stadtmensch als Nicht-BWLer und durchaus politischer Mensch fühle ich mich eigentlich nicht angesprochen. Und besser zählen als du kann ich auch, das sind 2 Sätze 😃
              Vielfalt braucht ein entsprechende Umgebung, die Vielfalt zumindest nicht verhindert noch besser fördert. Das hat grundsätzlich mit Wirtschaft nichts zu tun. Aber wer es übertragen möchte ,erkennt schnell, welche Vorrausetzungen hier vorliegen müssen.
              Was gibt es da zu erklären?
              “Der Staat” hat ein völlig anderes Anreizsystem und trifft auch Entscheidungen “anders”. Und genau das sind zwei ganz entscheidende Aspekte wirtschaftlichen Handels.

          • Eckehard Niemann sagt

            Liebe “Lady”,
            da haben Sie wieder mal recht –
            aber ich kann wirklich nichts dafür…

        • Eckehard Niemann sagt

          Lieber Herr Krämer,
          da liegen Sie völlig daneben.
          Ich kenne Herrn Schmitz überhaupt nicht persönlich und bin ihm auch im Studium nicht begegnet. Ob Sie das was durcheinanderbringen? Ich hätte mir gewünscht, mit Herrn Schmitz damals (oder später) zu diskutieren – der Agrarökonomie wäre vielleicht etliches erspart geblieben…

          Auch Sie sind mir in meinem Agrarökonomie-Studium nicht begegnet – altershalber: Und dennoch behalte ich mir vor, Sie zu kritisieren. Was nicht schwer fällt…

          Ist es nicht schlimm, dass Sie versuchen, inhaltliche Kritik auf die Ebene von angeblichen Studien-Begegnungen herabzuzerren?

          Ich bin ziemlich enttäuscht… Wohin sind Sie geraten?
          Sie bleiben ziemlich unter Ihren Möglichkeiten:
          Nun denn.

          • Eckehard Niemann sagt

            Hallo, Herr Krämer,
            laut Laudatio der Uni Gießen für Herrn Prof. Schmitz hat der in Göttingen nicht Landwirtschaft sondern “nur” Volkswirtschaft studiert:

            “Er wurde 1949 in Bad Gandersheim (Niedersachsen) geboren und studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen. 1979 promovierte er am Fachbereich Agrarwissenschaften der Universität Göttingen in der Fachrichtung Agrarökonomie.”

            Ich habe in Göttingen von 1968 bis 1974 Landwirtschaft (Agrarökonomie) studiert.

            Ich hoffe, bei Ihren Ausführungen zur Landwirtschaft sind Sie weniger spekulativ…

            Einfach mal selbstkritisch nachdenken, was Sie in letzter Zeit so verlautbaren lassen..

            In wirklich besorgter Intention
            Eckehard Niemman

            • Arnold Krämer sagt

              Habe ich irgendetwas von persönlichen Disputen geschrieben, Habe ich geschrieben, dass Sie gemeinsam Agrarökonomie studiert haben ? Muss ich mir meinerseits jetzt Sorgen machen? Ich war übrigens von 1973 bis 1978 in Göttingen.

          • Arnold Krämer sagt

            Lesen Sie meinen Text bitte genau. Ich habe nichts von persönlicher Bekanntschaft geschrieben.
            Als Erst- oder Zweitsemester kennt man die höheren Semester, umgekehrt natürlich nicht.
            Abgesehen davon. Inhaltliche Kritik in Ihren Beiträgen kann ich hier schon seit geraumer Zeit nicht lesen.

            • Eckehard Niemann sagt

              Lieber Herr Krämer,
              trotz dieser neuerlichen Ausflüchte und Behauptungen:
              Ihr mögliches Niveau liegt wirklich oberhalb dieser unterirdischen Behauptungen…

  4. Mark sagt

    Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Professoren erst in den Ruhestand gehen müssen, um etwas brauchbares von sich zu geben! Beim kurzen Querlesen komme ich zur weitgehenden Zustimmung, mehr heute abend.

    • Ich kann halt nicht schweigen sagt

      Nur zur Ergänzung:
      Wenn das Fett der Nüsse ranzig geworden ist, liegt es nicht an der Anbaumethode. Und. Die verschimmelten Paranüsse waren wohl nicht aus Bio-Anbau! Darüberhinaus noch der Hinweis das die EU-Kommissionpräsidentin eine „schwarze“ ist und der Landwirtschafts-Kommissar eher ein „brauner“ als ein „grüner“

      Aus den Artikeln:
      „ „Das Fett in den Nüssen kann durch Sauerstoffeinfluss oder durch schlechten Lichtschutz bei der Lagerung ranzig werden“, so Bauer. Dies könne aber sowohl bei konventionellen Produkten als auch bei Bioprodukten passieren. Warum diesmal gerade Bioware verstärkt betroffen war, konnten die Tester nicht erklären.“

      • Schorsch Summerer sagt

        Heut in der Früh kam im BR 1 ein Betrag zu Aufbacksemmeln. Neben einigen anderen Ergebnissen auch folgendes, Bioaufbacksemmeln von ALDI sind mit Pilz belastet. Zwar noch unterhalb der Grenzwerte aber…. für Kinder kann der Grenzwert bei grösserem Verzehr erreicht werden.

      • Bauer Willi sagt

        Rückrufe wegen Fusarien in Bio-Müsli sind auch nicht gerade selten. Und da liegt es nicht an der Lagerung.
        Fragen Sie mal einen Tierarzt oder Metzger nach der Leber eines Bio-Schweines. Die sind unverkäuflich.
        Was ich sagen will: es gibt bei jeder Produktionsform Vor- und Nachteile. Und eben auch bei Bio und das geben die Bio-Bauern auch zu.

        • Ich kann halt nicht schweigen sagt

          Statt der Falschaussage von Frau Ertl entgegenzutreten legen Sie, Herr Dr. Kremer-Schillings noch ein paar Gerüchte drauf! Googeln Sie mal „Bio-Schweineleber“. Gibts reichlich im Angebot. Ich selbst hab mit Metzgern mehr geredet als Sie vermuten. Mein Vater war Metzger, wir haben dreißig Jahre Hausschlachtung gemacht, es gab immer geräucherte Leberwurst, manchmal gebackene Leber. Biolandhof seit 1986 nebenbei erwähnt . Ein ehemaliger Studienkollege betreibt seit 15Jahren Weideschweinhaltung ohne gesundheitliche Auffälligkeiten. Biobetrieb von Anfang an. Aber das will hier vermutlich keiner hören.

          • firedragon sagt

            Hören vielleicht nicht, aber lesen.
            Interessant wäre, wieviel Platz braucht so ein Schwein?
            Welche Rasse (oder ist das egal),wie lange braucht es zur Schlachtreife, werden die auf Dauergrünland gehalten, wird nachgesät oder sind das Äcker, die nach Bedarf zur Haltung hergerichtet werden?

          • Ferkelhebamme sagt

            Jede Haltung hat Vor- und Nachteile, bei konventionellen leidet die Lungengesundheit, Bio hat einen sehr hohen Parasitendruck mit entsprechenden Folgen, das zu leugnen zeugt von Unwissen.
            Wie will der Weideschwein-Halter seine Schweine vor der ASP schützen? Nur ein doppelter Zaun reicht nicht, auch Vogelkot kann den Erreger eintragen.

            Hier eine dänische Studie zur Schweinegesundheit Bio – Konventionell:
            http://www.animal-health-online.de/gross/2015/04/24/bioschweine-konventionelle/29903/

          • Elisabeth Ertl sagt

            Ich produziere zwar nicht zertifiziert, aber praktisch doch Biolämmer. Viele Jahre lang haben wir wunderbare Lebern gehabt. Dann trat auf den Weiden irgendwoher der Leberegel auf, gegen den es kein wirksames Antiparasitikum gibt. Ein konventioneller Bauer kann dann auf Stallhaltung umstellen, ich nicht, ich will das auch nicht. Und jetzt müssen wir die Lebern entsorgen. Konventionelle Landwirtschaft hat eben mehr Möglichkeiten, Pilzen, Parasiten und Keimen zu entgehen. Das ist so. Es macht keinen Sinn, das abzustreiten.

        • Ich kann halt nicht schweigen sagt

          Ich finde die „nicht gerade seltenen Rückrufe von Bio-Müsli“ nicht! Ich finde Verunreinigung mit Glas, Plastik oder Ethylenoxid bei Sesam. Aber nicht die genannten Fusarien. Auf welche Quelle wird den hier Bezug genommen? Frau Ertl, Herr Dr. Kremer-Schillings, können Sie mir helfen?

  5. Arnold Krämer sagt

    Tempo und Umfang der geforderten Veränderungen überfordern nicht nur die Landwirte vor Ort sondern auch die entsprechenden Verwaltungen. Es gibt immer weniger, die die Inhalte vermitteln können und die Landwirte sind vom Tempo und vom Inhalt der Vorschriften und Forderungen schlichtweg überfordert. Weil sie nicht nur die Dinge aufnehmen, verstehen, akzeptieren sondern gleichzeitig oder anschließend auch umsetzen müssen. Dabei haben sie ohnehin schon als Haupterwerbslandwirte genug zu tun mit der alltäglichen Arbeitserledigung.

    • Heinrich Steggemann sagt

      Und wenn man dann noch an gesamtgesellschaftlichen Lösungen mit gleichbleibenden oder sinkendem Verwaltungsaufwand grübelt, ist das Chaos im Kopf perfekt. Mein persönlicher Aufhänger ist der Liquid Carbon Pathway und die Verknüpfung verschiedener Wirtschaftsbereiche, die erst mal marktwirtschaftlich nicht viel miteinander zu tun haben. Mit mittels Bodenproben nachgewiesenem zusätzlich aufgebauten Humus sollten Landwirte Geld verdienen können. Geht nur mit mehr Bodenleben. Die Flächenbewirtschaftung wird vielfältiger. Der Druck auf die Autoindustrie wird geringer zu schnell auf alternative Antriebe umzusteigen. Das Geld für den Humusaufbau kommt von den Nutzern fossiler Energieträger. Als Beispiel: ein Cent pro gefahrenen Kilometer sind ca. 60 Euro pro to CO2. Dafür steigen viele nicht sofort auf alternative Antiebe um, da ja auch die Stromversorgung aus regenerativen Quellen noch gar nicht gesichert ist. Eine Win Win Situation, nicht nur für Landbewirtschafter und Industrie sondern auch für die Artenvielfalt und Umwelt. Ebenso macht ein arbeiten mit wirtschaflichen Anreizen mehr Spass und fördert Innovationen als mit detaillierten Verboten um ans gleiche Ziel zu kommen.

      • Stadtmensch sagt

        “Mit mittels Bodenproben nachgewiesenem zusätzlich aufgebauten Humus sollten Landwirte Geld verdienen können”

        Mein Reden….

        Aus dem Text vom Prof.:

        “Statt mit sektoralem Klein-Klein in der Agrar-und Ernährungspolitik Klimaschutz zu betreiben, sollte Politik endlich die Vorschläge der Fünf Weisen ernst nehmen, und das erfolgreich erprobte Konzept des EU-Emissionshandels auf möglichst viele weitere Sektoren übertragen und dabei auf ad-hoc Preiseingriffe verzichten. Es reicht nämlich aus, die höchstzulässige CO2-Emissionsmenge festzulegen. Der Preis bildet sich dann von allein…”

    • kritischer_Leser sagt

      Und so schleichen sich hier immer wieder die Neu-Rechten Medien mit ihren “Corona-Skeptikern”, “Islamkritikern” und all den anderen “Freidenkern” ein.

      Selbst beim Querlesen müsste dem Autor dieser Seite hier langsam auffallen, was für eine Filterblase sich hier mittlerweile gebildet hat.

      • firedragon sagt

        Dann ist doch toll, dass wenigstens der Tod eine so sichere und unleugbar Tatsache ist…auf den ist Verlass.

      • Arnold Krämer sagt

        Es bleibt aber doch offen, wer den einfachen Menschen (= die Mehrheit) die Welt und die Weltenläufe besser und undogmatischer erklärt, die Neu-Rechten oder die Neu-Alt-, bzw. Alt-Linken, deren Ideen in der Umsetzung bisher eigentlich immer gescheitert sind. Über China will ich jetzt kein Urteil fällen.

        • Stadtmensch sagt

          Das Problem ist, dass die meisten Menschen mit einfachen Erklärungen, Bauchgefühl, Instinkt, Gewohnheit, Tradition ein gutes Gefühl haben. Und dieses Bedürfnis nach Bestätigung des eigenen Tellerands kann die Reaktion einfach besser bedienen.
          Hat ja auch Vorteile, wenn nicht alle gleich losspringen, nur weil “Progressiven” ständig was Neues einfällt.

          Aber dass die Massen so träge sind ist schon frustrierend.

      • Ostbauer sagt

        Tja, und so stolpert man von einer “Blase”in die nächste und übernächste “Blase”.
        Der Sinn liegt eben darin, sich aus der Vielfalt der “Blasen” eine eigene Meinung zu bilden.

        • Arnold Krämer sagt

          Deshalb ist “kritischer Leser” ja vermutlich auch bei “Willi” unterwegs. Kann ihm nicht schaden.

          • kritischer_Leser sagt

            Jaein! Für den Glauben an die Menschheit wäre es sicher besser sich hier nicht zu tummeln. Andererseits, man muss ja auch vorbereitet sein auf was für Quatschköppe man “draußen” so stoßen kann.

            • Bauer Willi sagt

              @lieber kritischer Leser,
              Sie möchten mir hier rechte Tendenzen unterstellen, was Ihr gutes Recht ist. Gleichzeitig bringen Sie Ihre Botschaften hier “unters Volk” was auch Ihr gutes Recht ist.
              Es ist aber auch das gute Recht von Brötchen, einen Artikel von achgut zu posten, der ihr gefallen hat (auch wenn er nichts mit dem Thema zu tun hat)
              Ich habe neulich ein fachlich sauberes Video von Tichy gebracht. Bin ich jetzt Nazi?
              Immerhin finde ich es gut, dass sich unsere Blasen jetzt berühren. Das ist doch ein Fortschritt. Hoffentlich für alle Seiten.
              Das mit dem Glauben an die Menschheit und den Quatschköppen habe ich jetzt überlesen…

              • Paulus sagt

                Immerhin hat ein gewisser Bauer Willi meine Wenigkeit mit rechts in Verbindung gebracht. Auf meinen Kommentar ist er nicht eingegangen. Und ja, ich bin stinkig!
                Wisst ihr was, liebe Bauern? Bleibt in eurer Blase, die Welt außerhalb der Hoftore wird euch verschlossen bleiben.

              • Lady sagt

                “Es ist aber auch das gute Recht von Brötchen, einen Artikel von achgut zu posten, der ihr gefallen hat (auch wenn er nichts mit dem Thema zu tun hat) ”

                Auch OT: Brötchen was bist du denn nun?
                Zunächst dachte ich, du seist eine “sie”, dann passte das später nicht mehr. Und Nazis sind eh immer Kerle 😃 Und nu spricht Willi wieder von einem Mädel.

                • Smarti sagt

                  das ist mir auch sofort aufgefallen – wollte nicht die Erste sein :). Das würde mich ja schon sehr interressieren. Tippe auf m.

              • Eckehard Niemann sagt

                “Bauer Willi” behauptet nunmehr: “Ich habe neulich ein fachlich sauberes Video von Tichy gebracht.”
                Ich empfehle zur Beurteilung dieser kühnen Behauptung und damit zur Einschätzung von “Bauer Willi” seinen früheren Beitrag
                “Strom – Müssen wir uns Sorgen machen?” und die dazu abgegebenen Kommentare…

                • Stadtmensch sagt

                  Herr Niemann. Was ist denn nun mit “ad hominem” oder wie das heißt. Sie hätten doch mal ausführen können, warum ihnen das Interview (also nur das dort Gesagte ohne Ansehen der Person) nicht zielführend oder sonstwas erscheint. Würde mich interessieren.

                • Stadtmensch sagt

                  @Eckehard

                  wie lange muss man youtube gucken, um sowas zu finden?

                  Ab Minute 13:20! Jenau!
                  😉

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