Bauer Willi
Kommentare 88

Krüsken, Andres, Spiller, Bender und die „Agrarwende“…

Zukunft der Landwirtschaft – Wie kann eine wirkliche Agrarwende gelingen?

Ja, ich weiß, das Thema ist schon tausendmal diskutiert worden. Diesmal dabei:  DBV, BÖLW, Wissenschaft und BMEL in einer Podiumsdiskussion.

https://www.welt.de/wirtschaft/better-future/video238419249/Paneldiskussion-Zukunft-der-Landwirtschaft-Wie-kann-eine-wirkliche-Agrarwende-gelingen.html

Langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass wir Bauern noch mit unseren Argumenten durchkommen. BÖLW und BMEL argumentieren faktisch identisch, teilweise unterstützt von der Wissenschaft. Und der DBV?

Bin auf eure Antworten gespannt.

 

 

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88 Kommentare

  1. Ferkelhebamme sagt

    Fatales Signal: der Schweinepreis ist gerade um 15 Cent gedrückt worden, weil angeblich kein Absatz da ist. Die Stadien sind voll, am 1. Mai wurde überall gegrillt, wer soll das glauben? 5xD? Kein Thema mehr, im Ausland kann man günstiger Schwein einkaufen.
    In der Wende aus der Kurve geflogen

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    • Markus Kempen sagt

      Im Moment haben wir auf dem Schweinemarkt die (freie) Marktwirtschaft. Da ist ein fallender Preis kein „fatales“ Signal, sondern ganz einfach das Signal an die Erzeuger weniger zu produzieren. Natürlich erleben die Schweinehalter derzeit mal wieder die Schattenseiten der Marktwirtschaft, die besagt, dass sich der Erzeugerpreis nicht primär an den Produktionskosten orientiert. Wenn die Preise steigen sollen um die gestiegenen Produktionskosten zu decken, muss das Angebot erstmal runter. Müssen eben ein paar Ställe vorübergehend oder für immer geschlossen werden. Wer das nicht gut findet sollte sich evtl. doch mal mit den Ideen von ZKL und/oder Borchert befassen, anstatt diese komplett abzulehnen und auf den „Markt“ zu vertrauen. Eine Erlaubnis der betäubungslosen Kastration oder Fortführung der Kastenstandhaltung wird bei den derzeitigen Futterpreisen und Erlösen von 1.80€ auch keinen „retten“.

      • Reinhard Seevers sagt

        Ja, ich lach mich tot…..Marktwirtschaft im 3 Monatsrythmus bei Produktionszyklen von 1 Jahr. Wer Bauern verarschen will, der findet immer neue Märchen. 🙄

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      • Arnold Krämer sagt

        Kann man dem Staat vertrauen ? Nein! ! Man kann bei offenen EU-Grenzen nicht ein Parallelsystem fahren, in dem der Massenmarkt mit ausländischen Schweinen bzw. Schweinefleisch bedient wird ohne massive volkswirtschaftliche Verluste zu erleiden. Die deutsche Schweineproduktion wird mit den Vorschlägen von Borchert und ZKL vor die Wand gefahren. Viele freut’s, die keine Ahnung haben von den Konsequenzen für die Familien und die ländlichen Räume.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Was eine arrogante Aussage. Wollen sie uns wirklich unterstellen, uns nicht mit ZKL und Borchert zu befassen? Bei wem liegt denn gerade der Spielball? Wer will Kastenstand und betäubungslose Kastration unbedingt behalten? Ich möchte es bezahlt haben, ist das so schwer zu verstehen?Ideen haben wir genug, die Umsetzung scheitert an den Behörden (BImSchG) und immer mehr an den Finanzen. Wieviele Ställe sollen denn noch schließen? Wie ist denn der aktuelle Sauen- und Schweinebestand in Deutschland? Wieviel brauchenwir zur Selbstversorgung? Möchten Sie ihr Fleisch aus dem Ausland?
        Im bisherigen Jahresverlauf wurden etwa 10.000 niederländische Schweine nach D exportiert, in der vergangenen Woche viermal so viele! (Fachzeitschrift boerderij). Sind so schön billig. Ja, Marktwirtschaft! Deutsche Standards? Scheiß drauf!
        Doch, es ist ein fatales Signal, vor allem für Sauenhalter als letztes Glied in der Kette. 5xD, Tierwohl, Borchert, angeblich von der Gesellschaft so gewünscht. Sieht man ja…

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        • Markus Kempen sagt

          Ich habe (bewusst) etwas provoziert, weil ich denke, dass die Einstellung „Der Staat soll sich raushalten, dann wird alles gut“ auch nicht zum Ziel führt. Das „dann steigen eben Betriebe aus“, ist nicht das, was ich mir für die Landwirtschaft wünsche. Ich denke aber auch nicht, dass die derzeit schwierige Situation der Schweinehalter nur durch die (überzogenen) Forderungen unserer Gesellschaft/der Grünen entstanden ist. Dazu trägt vieles bei. Tönnies missbraucht seine Machtmacht zu seinem eigenen Vorteil. Tönnies ist Milliardär – die Hoffnung dass etwas zu den Schweinehaltern „durchsickert“, wenn er erstmal reich genug ist, habe ich nicht. Die internationalen Märkte sind sehr volatil. Die Phasen in denen der „Weltmarkt“ zu guten Schweinepreisen geführt haben, waren meist sehr kurz (zuletzt ASP in China). Darauf kann man als Schweinehalter in DE auch nicht bauen. Zudem sind gerade die Chinesen meisterhaft darin, die in Europa entwickelten Technologien zu kopieren. Als die Sau in DE 30 Ferkel pro Jahr aufgezogen hat, und im chinesischen „Hinterhof“ 15 Ferkel, war man in DE trotz Lohnkosten/Lebenshaltungskosten/Umweltstandards usw, wettbewerbsfähig. Wenn die Chinesen aber unseren Stahlbau und unsere Tiergenetik bekommen, verlieren wir in DE den Wettbewerbsvorteil. Dieser Technologietransfer findet statt. Gegen Amerika können wir aufgrund der Futterkosten eigentlich nicht bestehen. Worauf soll der Schweinehalter in DE dann noch hoffen? Bei allen (berechtigten) Kritikpunkten an ZKL/Borchert, fällt mir aber nicht besseres ein, als zu versuchen einen „Deal“ mit den deutschen Konsumenten zu erreichen. So in der Art „Man geht auf die Wünsche der Gesellschaft ein, wenn im Gegenzug der Kosten/Erlössituation Rechnung getragen wird“. Im Moment ist es da ehr der „Bauernversteher“ FDP, der bei der Finanzierung bremst. Aber wie soll es sonst weiter gehen? Was bietet eine bessere Perspektive, als den Deutschen Konsumenten/Gesellschaft mit dem zu versorgen was er/sie „will“, wenn die Bezahlung stimmt? (Das bisher geschrieben gilt in erster Linie für „Friedenzeiten“. Seit Beginn des Ukrainekrieges weiß sich aber auch nicht mehr, was eigentlich noch so ist wie vorher. Die Preissprünge bei Getreide sind auch höher, als (normalerweise) zu erwarten wäre. Vielleicht muss man einfach mal ein Jahr „überstehen“ und dann weiter für die Zukunft planen….)

          • Reinhard Seevers sagt

            Helfen könnte ja schon, wenn die Ansprüche aus Sicht des Tierwohls erstmal ausgesetzt werden. Einfach Mal 5Jahre Luft holen und ohne Druck eine Lösung suchen. Wenn sich aber alle von einer Minderheit treiben lassen, dann ist einfach nicht durch zuhalten.
            Die Umsetzung der LNG-Terminals zeigt doch, welche Konfliktfelder sich nun auftun. Die Umweltschützer weinen ob der Schweinswale, es scheint völlig egal zu sein in welcher Lage Menschen sind, sie haben die moralische Deutungshoheit.
            Und wenn die Auflagen der Tierhalter eben nicht gesellschaftlich durch Geldzahlung honoriert werden, dann muss die Landwirtschaft auch keine Zugeständnisse ala ZKL machen.
            Es steht mehr auf dem Spiel, als das Wohlbefinden von Nutztieren, das den Ansprüchen einer Wohlstandsgesellschaft und seinen Moralinstanzen nicht gefällt.

  2. Elisabeth Ertl sagt

    Wir leben Gott sei Dank noch in einer Demokratie. Was mich hier in diesem Blog schon sehr stört ist, dass einfach ALLES an diesem Konzept schlecht gemacht und das ganze ZKL in Frage gestellt wird. Es führt nun einmal kein Weg herum um eine Verständigung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Da zählen nur konstruktive Verbesserungsvorschläge.
    Man könnte z.B. hier einmal die Frage stellen, ob so ein Gremium, wo es immerhin ums Überleben der Menschen geht, mit 2% Landwirten (wahrscheinlich sinds eh mehr) angemessen besetzt ist, nur weil Nichtlandwirte die Mehrheit der Gesellschaft stellen. In jedem Schulgemeinschaftsausschuss sind drei SchülerInnen, drei LehrerInnen, drei ElternvertreterInnen und der/die DirektorIn. Das hat mit den Zahlenverhältnissen der Interessensgruppen nichts zu tun.

    Man darf aber auch nicht vergessen: Bevor diese ZKL die gesamte Landwirtschaft auf biovegan umstellen kann, finden noch sehr viele weitere Wahlen statt. Mehr als 50% der Bevölkerung sind adipös, da kann ein kleines Mangeljahr sich in vielerlei Hinsicht einmal als „gesund“ erweisen.
    Und apropos Adipositas: die hat tatsächlich damit zu tun, dass Produkte der Intensivlandwirtschaft zu wenige Spurenelemente und Vitamine enthalten, und der Appetit dann Klasse durch Masse ersetzt. Daran können offnebar auch mineralische Nahrungsergänzungen nichts ändern. Ganz falsch ist das auch nicht, was Andres sagt.

    Der Mensch hat aber auch noch andere als körperliche Bedürfnisse.
    Die Leute sind hier in der Oststeiermark gerade wieder scharenweise mit ihren Elektrorädern unterwegs. Die Landschaft hier gilt als sehr schön. Da wird die zugehörige Landwirtschaft automatisch als ökologisch wahrgenommen, obwohl wir hier nur wenige Biolandwirte und viel Intensivlandwirtschaft haben. Es ist nicht alles nur eine Frage wissenschaftlicher oder bürokratischer Definitionen. Im menschlichen Nervensystem sitzt auch noch irgendwo ein Gemüt. Urs Niggli nimmt auch auf die ästhetischen Bedürfnisse der Bevölkerung Rücksicht und sieht im precision farming eine Chance, Ertrag, Ökologie und Ästhetik unter einen Hut zu bringen: https://www.youtube.com/watch?v=pzNBXgEp7rw (Minute 19)

    Auch bei uns sperren jetzt wegen des Preisdrucks viele große Schweineställe zu und stellen auf reinen Ackerbau um. Aber die kleinen Betriebe mit ihren Freilaufschweinen müssen sich um den direkten kostendeckenden Absatz ihrer Produkte keine Sorgen machen. So ist es.
    Ich würde dieser vorgestellten Runde vor allem die Stickstoff-Frage stellen: Wenn sowohl Kunstdünger als auch Tiermist nicht mehr gefragt sind, dann braucht es mindestens den gesamten Klärschlamm. Der wird aber auch verboten. Wie kann die Bevölkerung davon abgehalten werden, giftiges Zeug in den Kanal zu schütten? Muss die Politik eingreifen und nur noch biologisch abbaubare Putzmittel etc. erlauben? Das ist ebenso wichtig, wie dass mehr für Lebensmittel gezahlt wird.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Inga, du vermischt auch wieder alles zu ein großen Brei und verortet es ebenfalls bei der Landwirtschaft.
      Über- und Fehlernährung ist IMMER eine persönliche Entscheidung
      Das Abwälzen auf andere ist eine typische sozialistische Denke. Die meisten Übergewichtigen gibt es übrigens in Polynesien.
      Und nein, ein zentralisietes Abwassersystem verursacht immer Fehl- und Falschwürfe, ist beim Müll genauso.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Liebe Frau Ertl,
      aus meinem persönlichen Umfeld weiß ich, dass genetisch dahin veranlagte Kinder mit „gutem Fruchtzucker“ (ich meine explizit in frischen und getrockneten/verarbeiteten Früchten) oft „bessere Masterfolge“ verzeichnen können, als vorwiegend mit Weißmehl, verarbeiten Produkten und Weißzucker ernährte Kinder.
      Letztlich ist (fast) alles eine Frage der Energiebilanz und sonst nix. Wer viel „Frisst“ und sich nicht bewegt, wird wahrscheinlich dick. Wer viel Energie verbraucht (Sport, Arbeit etc.) kann auch ein „Vielfraß sein, ohne dick zu werden.
      Mit Bio- oder nicht hat das per se nix zu tun, aber schon ganz viel mit der Lebensweise.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Moderne Zuchtsorten mit viel Fruchtzucker erhöhen die Gefahr von Fructose-Intoleranz.

        • Reinhard Seevers sagt

          Jaaaa, genau…und Dauersmartphone-Nutzung verblödet! Die Studie dazu gibt es irgendwo im Netz, glaub mir.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      „Wenn sowohl Kunstdünger als auch Tiermist nicht mehr gefragt sind, dann braucht es mindestens den gesamten Klärschlamm. Der wird aber auch verboten. Wie kann die Bevölkerung davon abgehalten werden, giftiges Zeug in den Kanal zu schütten? Muss die Politik eingreifen und nur noch biologisch abbaubare Putzmittel etc. erlauben? Das ist ebenso wichtig, wie dass mehr für Lebensmittel gezahlt wird.“

      Frau Ertl, in den 90ziger Jahren suchte unser Bürgermeisten fieberhaft nach Abnehmern von Klärschlamm, ich sagte zu ihm, er soll in behalten und alle meine Kollegen verzichteten auf den Klärschlamm. Selbst wenn es nur noch umweltfreundliche Putzmittel gäbe, Medikamente, die im Urin ausgeschieden werden, sind auch nicht ohne, genau so die Stoffe, die Illegal über das Abwasser entsorgt werden.

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  3. Arnold Krämer sagt

    @Thomas Bröker: „Der Eia-Popeia-Konzilianz-Weg des DBV ist ein Irrweg!“
    Ich frage mich seit langem, warum der DBV nicht langsam eine klare Gegenposition zu den vielen, auf falschen Fakten basierenden, Anfeindungen der NGO‘ s, vieler Öko-Vertreter und Politiker aufbaut. Was steckt dahinter? Ein schlechtes Gewissen, dass in der Lobbyvertretung vergangener Jahrzehnte manches schief gelaufen ist, dass es Schwarze Schafe im Berufsstand gibt, die Angst, zukünftig weniger Subventionen zu erhalten?
    Dem eigenen Haupt-klientel, dem westdeutschen Familien-Landwirt tut man mit der gezeigten Demutshaltung keinen Gefallen. Also wem will man „gefallen“?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Die Frage ist berechtigt…eigentlich müsste der DBV den Ausstieg aus der ZKL ankündigen und die Kooperation aufgeben. Grund: Vertrauensverlust und keine Aussicht auf NACHHALTIGE Umsetzung!

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      • Reinhard Seevers sagt

        …ach ich vergaß, dafür benötigt man ja ein Mandat!! 😮
        Hatten die das eigentlich für die Zustimmung der ZKL – Ziele? 😎

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    • evo.... sagt

      Ich denke beim BV fehlt es einfach an Wissen um es mit den NGO´s aufzunehmen und dann hält man lieber das Maul. Vorne dran stehen Groß-Agrarier, die zufrieden sind, wenn die Politik ihnen das Auskommen sichert. Und wenn einer was „gegen den Strom“ sagt, gefährdet das die Karriere.

      Ich habe vor 20 Jahren schon gesagt, der BV solle ein paar Ökotrophogs einstellen und Wissen sammeln.

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  4. Thomas Bröcker sagt

    Ich hatte vorhin mal die halbe Stunde Zeit, mir das Video anzutun. Während Krüsken im Eingangsstatement die DBV-Schiene fährt: :wir wollen ja alle, dass die Landwirtschaft nachhaltiger wird“ und versucht unter dem Motto: Wir sind ja alle Bauern und müssen uns nicht streiten und so tun, als wären die Richtungen Bio und Klassisch Konfessionen, langt Frau Andres vom BÖLW voll zu mit frei erfundenen Zahlen und „eigenen Untersuchungen“.

    Der Eia-Popeia-Konzilianz-Weg des DBV ist ein Irrweg! Auch weil Krüsgen mit dem Eingangsstatement so tut, als gäbe es mit dem BÖLW irgendeinen Konsens – DEN GIBT ES NICHT! Die Herangehensweise des DBV ebnet der Argumentation und den Erzählungen der Ökos geradezu den Weg.

    Der richtige Aufschlag gegenüber dem BÖLW wäre z.B. die Erwähnung der Tatsache gewesen, dass im Bio-Bereich nicht 60, sondern 72 % des Getreides im Trog landen und zudem sehr viel ineffektiver in nutzbare tierische Erzeugnisse umgewandelt werden.
    Auch der Anteil Futteranbauflächen (ohne Dauergrünland) liegt (MIT SILOMAIS) in der klassischen Landwirtschaft bei 26 % und im Bio-Anbau bei 31 %. Diese Verteilungsverhältnisse haben sich seit 2012 kaum verändert. In beiden Systemen liegt der Anteil Getreideanbau auf der Ackerfläche bei rund 50 %. Nur sind das in absoluten Zahlen rund 44 mio to Getreide aus dem klassischen Anbau und 17 mio to davon für die menschliche Ernährung (bei 60 % im Trog).

    Legt man die derzeitige Ertrags und Anbaustruktur und Futternutzung des Bio-Anbaus auf die gesamte Ackerfläche um (also quasi 100 % BIO) wären das nur noch knapp 20 mio t Getreide insgesamt und davon 6 mio t für die menschlicher Ernährung geeignet – weniger als 40 % des realen Bedarfes !

    Der Öko-Anbau konnte sich, seine Spielwiesen und auch seine Propaganda nur AUF DER BASIS DER DURCH DIE MODERNE LANDWIRTSCHAFT ABGESICHERTE ERNÄHRUNGSSICHERHEIT entwickeln. Da muss doch auch ein Bauernverband diese Verhältnisse mal klarstellen oder wenigstens ansatzweise in den Diskussionen durchschimmern lassen.

    Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: BIO ist und bleibt eine ineffektive Spielwiese für die verwöhnten urbanen Eliten und ist in keinster Weise in der Lage die Ernährung der gesamten Bevölkerung auch nur ansatzweise abzusichern.

    Genau diesen Tatsachen entsprechend muss der DBV auch die Interessen der modernen Landwirtschaft vehement vertreten und nicht dauernd rumsäuseln !!!

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    • Andreas sagt

      Herr Bröcker, sie Mathe-Genie, dann rechnen sie mal aus wieviel Erdgas notwendig ist, um den in Deutschland verwendeten Kunstdünger zu erzeugen ?
      Dann rechnen sie bitte aus, wieviel Fläche notwendig ist, diese Gasmengen mit Hilfe von Biogasanlagen zu erzeugen.
      Vielleicht gehen ihnen dann die Augen auf.

      • Reinhard Seevers sagt

        Andreas, rechne doch mal aus, wie viel Energie rein für Spaß und Digitalisierung verbraucht wird…..Wenn man tot ist, braucht man kein Smartphone mehr.
        Denk mal drüber nach, wie lange man ohne Nahrung auskommt und dann schlag hier wieder auf.

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        • Schmeckt gut sagt

          Den Spaßfaktor mal aussen vor. Die Biogasmengen und/oder Solarstrommengen für die Stickstoffgewinnung mit dem Haber-Bosch-verfahren sind auf jeden Fall problemlos hier in D zu gewinnen. Dazu gehört selbstverständlich ein „Maßregeln“ der Energie, die für Spaß und Digitales verbraucht wird. Es geht in Zukunft darum, nachvollziehtbar nachhaltig Nahrung zu erzeugen. Dies gelingt nur mit dem medial völlig falsch dargestellten „Kunstdünger“. Der Import von mit viel Bewässerung erzeugten „Bio“-rohstoffen ist gelinde gesagt Schwachsinn. Aber die Nutzung von Billigstarbeitskräfte in den Erzeugerländern haben schon einen gewissen Reiz – für Konzerne und Großkapital 😉

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      • Obstbäuerin sagt

        Andreas, dann rechnen Sie bitte auch die Flächen in Afrika für die Erzeugung der „Bio-Pestizide“ mit und den Energieverbrauch für die Herstellung des Substrates und den Transport.

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        • evo.... sagt

          Neulich geisterte doch doch hier eine Zahl von 2 % des Weltenergieverbrauchs für das Essen herum. Ich mein 2% für so einen grundlegenden Faktor ist ein Fliegenschiss.

          Und dann muss der Andreas noch realisieren, dass ohne mit Kunstdünger erzeugte Produkte Bio nicht funktioniert.

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      • Arnold Krämer sagt

        Andreas, Sie sind offensichtlich ein westdeutscher Biobauer der ersten Stunde. Bei Ihrem missionarischen Eifer für diese Form der Landwirtschaft blenden Sie offensichtlich völlig aus, dass für größere Bio-Anteile im Verbrauch (wird doch politisch gefordert) längst auch Bio-Betriebe technischen Fortschritt in der ganzen Breite (Ausnahme chemisch-synthetische PSM und DM) nutzen müssen. Und sie wachsen in Größenordnungen hinein, die man auch getrost mit dem von Ihrer Seite verwendeten Vokabular als „Massentierhaltung“ bezeichnen darf. Einer „meiner“ Landwirte hat gerade für weit über 1 Mio Euro einen Stall für die Aufzucht von Bio-Junghennen fertiggestellt. 30.000 Plätze, formal 5-fach unterteilt, wegen der „Galerie“ bzw. Außendarstellung. Alles aber sehr professionell und kapitalistisch, weil auch die „alternativen“ Eierproduzenten (die mit den Mobilställen und die, die ihre Hühner mit den von Öz. vorgestellten Warnwesten ausstatten 😀) gesunde Junghennen brauchen. Also lassen Sie die Kirche im Dorf und freuen sich über die Nische, die Sie offensichtlich in voller eigener Zufriedenheit besetzt halten.

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        • Andreas sagt

          Herr Krämer, seit ich ökologisch wirtschafte, hat sich die Zahl der Biobauern in Bayern ca. 6 x verdoppelt (im Durchschnitt alle 5 Jahre)
          Wie oft hat sich sie Zahl der konv. Landwirte halbiert, seit sie Berater sind und die Bauern Richtung Stückkostensenkung missioniert haben.
          Wenn ein Schüler von ihnen nun als Biobauer einen Stall für 30.000 Junghennen baut, dann sicher um in ihren Sinne die Kostenführerschaft zu erreichen.

          • Arnold Krämer sagt

            Andreas, ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig.
            1. Die Zahl landw. Betriebe und ihre Entwicklung allein sagt nichts aus. Welche Einkommen erwirtschaften die Biobauern, die statistisch gesehen mehr geworden sind. Wieviel Einkommen erwirtschaften sie, für sich, für die Verpächter, die Banken, die Mitarbeiter. Zahlen sie Einkommensteuer oder sind sie nur Subventionsempfänger und/oder leben sie von außerlandwirtschaftlichen Einkünften z.B. auch der Ehefrau?
            2. Ich bin kein Fetischist in Sachen Kostenführerschaft. Sie müssen allerdings immer bedenken, dass es Sinn macht, in Größenordnungen zu produzieren, in denen die Arbeitskräfte (der Familie) bei Nutzung „normaler“ Technik (auch außerbetrieblich beschafft) produktiv beschäftigt sind. Es darf keine „versteckte Arbeitslosigkeit“ geben, weil sonst in der Tat die Lohnansprüche auf zuwenig produzierte Einheiten umgelegt werden müssen. Dann sind die Stückkosten (auch für einen Biobetrieb) unerträglich hoch.
            Sie müssen auch immer bedenken, dass es Sinn macht, wenn die Landwirte mit ganzen Futtertanklastzügen beliefert werden können, wenn beim Verkauf der Tiere oder sonstiger Erzeugnisse immer ganze LKW’s gefüllt werden können und wenn die Verarbeiter/Käufer der Produkte geringe Erfassungs- und Distributionskosten haben. Man kann einfach nicht erwarten in unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaftsordnung, dass der Konsument jeden verlangten (für jeden Einzelbetrieb kostendeckenden) Preis zu zahlen bereit ist.
            Wenn Sie als Biolandwirt dirket mit dem Endkunden zu tun haben sollten, wissen Sie bestimmt, dass Sie im Einzelfall Abstriche in der Preisgestaltung machen müssen.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Bei uns wurde ein Verein, Bioregion Mittelbaden, begleitet von wohlwollenden Medien gegründet. Laut HP sollen es 100 Mitglieder gewesen sein, nach Insiderwissen, soll die Zahl aus 6 Mitglieder geschrumpft sein.

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      • Schütt sagt

        Mineraldünger bitte,Bio macht auf keinen Fall satt.Wer möchte kann’s ja tun aber soll die anderen Bauern arbeiten lassen.

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        • Thorens sagt

          Kein Mensch, der nur halbwegs bei Verstand ist, kann die absolute Notwendigkeit der mineralischen Düngung heute noch anzweifeln, wenn wir wirklich alle Menschen auf diesem Planeten ernähren wollen. Es muss vielmehr verwundern, dass darüber überhaupt noch diskutiert wird.

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      • @Andreas. Für die Herstellung des in Deutschland eingesetzten mineralischen Stickstoffdüngers wäre ungefähr eine Anbaufläche von 300.000 Hektar für Biogas notwendig. Bei aktuell ca. 1,5 Mio Hektar Energiepflanzenanbau für Biogas sollte es kein Problem sein.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Ich greife ganz theoretisch mal die Statistiken ab:
        In aller Kürze und vereinfacht:
        120 kg/ha N mineralisch werden durchschnittlich gedüngt, das sind rund 8 Gigajoule
        110 l Diesel werden durchschnittlich je Hektar verbraucht, das sind 3,9 Gigajoule. Das sind zusammen gut 12 GJ Input fossiler Energie je Hektar im Durchschnitt der konventionellen Landwirtschaft. Der Anteil Diesel dürfte in beiden Systemen ähnlich sein.

        Geht man bei Weizen von 200 kg N/ha aus, sind das an mineralischem Stickstoff 13 Gj. mehr Input je Hektar als im Bio-Anbau. Der Mehrertrag konventionell liegt bei rund 80 % (50 dt/ha X 1,8 = 90 dt/ha). Bei einem Energiegehalt (Brennwert) von 4 kWh/kg Weizen werden mit diesem Mehr an Stickstoff konventionell 58 Gigajoule mehr Output erzeugt als im Bioanbau. Die Energieausbeute liegt um den Faktor 4,5 höher als der Energieeinsatz des mineralischen Stickstoffdüngers.

        Wichtiger ist aber, dass man den Mehrertrag ganz praktisch essen kann, während die Energieeinsparung über Bioanbau ohne mineralischen Stickstoffdünger eine theoretische abstrakte Zahl ist, die auf die gesamte deutsche Weizenanbaufläche bezogen einfach 11 mio t weniger Weizen bedeutet.

        Man kann es drehen und wenden wie man will, Andreas, am Ende ist halber Hektarertrag = halbe erzeugte Menge = Mangel = Import.

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Zugegeben, Baerbock und Habeck verkaufen sich derzeit gut, wer Özdemir hochjubelt, kommt vom Tal der Ahnungslosen.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Er ist eloquent und beherrscht als Pädagoge perfekt die Kunst des Geschichten-Erzählens. Reicht doch

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Er ist Diplom-Sozialpädagoge (FH), deshalb versteht er so viel von Landwirtschaft.😉

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          • Inga sagt

            Der wollte sich doch reinknien.
            Und für eine ehrliche Entlohnung für die Bauern sorgen .
            Als Sozialpädagoge kann er sich doch gut da reinversetzen, oder nicht?
            Er hat es uns doch versprochen.

    • evo.... sagt

      Dir Grünen sprechen die Neigung der Deutschen zum Faschismus an. Man sollte sich mal über Holocaust und Krieg hinaus mit den Nazis befassen, dann erkennt mann, dass Hiddlör heute ein Grüner wäre.

      Geht doch schon los damit, dass Demeter in diversen Kz´s und von der SS in den eroberten Gebieten betrieben wurde. Oder dass Hiddlör als kranker Vegetarier heute treuer Bio-Kunde wäre.

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wie resümierte erst dieser Tage ein Biologe, der mich von den Vorzügen des Bio-Landbaus überzeugen wollte:

    „Aktuell diskutieren wir mit den Bauern und setzen uns mit diesen auseinander (Anmerkung: Knüppelchen aus dem Sack).

    Auf meine Frage hin, wie eben solche Diskussionen künftig verlaufen werden, wenn kleinere und mittlere Betriebe zunehmend von der Bildfläche verschwinden, dafür mächtige Konzerne die Oberhand gewinnen innerhalb der Nahrungsmittelproduktion, folgte die Antwort meines Gegenübers prompt: „Nun, dann streiten wir uns wohl direkt mit deren Anwälten vor Gericht…“

    Ja, die grüne Ideologie darf Geld zuhauf kosten, zumindest solange gefühlt noch Geld vorhanden ist – unser aller Geld!!!

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  6. Smarti sagt

    Die traurige Nachricht, dass Herr Donhauser und seine Söhne die Schweinehaltung einstellen, macht mich betroffen. Das ist sehr schade, obwohl ich die Gründe dafür absolut nachvollziehen kann und es langfristig für die Gesundheit des Betriebes und damit auch der Familie sicher die richtige Entscheidung war.
    Vielleicht liegt diese Gemengelage, dass Betriebe aufhören müssen, obwohl sie eigentlich gar nicht wollen, obwohl es genügend fähige und fleissige Leute auf dem Betrieb gibt… auch an dem Grund, dass der einzelne Landwirt einfach zu viele Menschen ernährt ?
    Dass es ( noch ) nicht auffällt, wenn die „kritische Masse der aktiven Landwirte“ weltweit bald unterschritten ist ?
    Der Ukrainekrieg und vorher Corona verschleiern dieses Problem – noch.
    Umweltschützer, Tierschützer, Corona, sowie „Putin und Co“ arbeiten mit ganzer Kraft, um zusammen und auch noch gleichzeitig mit einem Energiemangel zu einer richtigen Katastrophe weltweit zu werden. Einer davon hat´s gemerkt und nützt die Dummheit von Tausenden von anderen Aktivisten aus. Weitere Millionen sagen nichts….sie denken wahrscheinlich noch, es würde sie nicht betreffen. Und die Essensmacher resignieren zusehends. Klar, was will Einer gehen Hunderte „Experten“ (die nicht viel anderes zu tun haben) auch anreden… finanziell ankämpfen…

    Die Kommentare zu diesem Thema finde ich trotzdem sehr ermutigend, einer ist besser/motivierender um weiterzumachen als der andere !
    Ich stelle mir immer öfter eine Wand vor, darauf lauter grüne Flecken, konnte da jemand nicht mehr rechtzeitig bremsen ? :).

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  7. Jürgen Donhauser sagt

    @Willi, ich liebe und schätze Deinen Blog. Er hat mich immer wieder inspiriert und motiviert selbst etwas zu schreiben und für unseren Schweinebetrieb, aber vor allem für die Zukunft meiner Söhne zu kämpfen. Dieser Kampf ist jetzt vorbei…..
    Deine Worte: „Langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass wir Bauern noch mit unseren Argumenten durchkommen.“ – sprechen mir aus der Seele!

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        • Arnold Krämer sagt

          Kein Wunder, wenn man Parlamente hat mit Leuten, die oft nichts können und auch nicht lernen wollen (oder lernen können, weil sie zu dumm sind!), weil sie in eine Fraktionsdisziplin eingebunden sind , die eigenständiges Denken und Argumentieren bei Verlust eines später sicheren Listenplatzes nicht zulässt.

          Auch Parlamentssitze sind teilweise zu „bullshitjobs“ geworden.

          Deshalb meine Forderung immer wieder: Die Hälfe der Parlamente abschaffen und gleichzeitig auch die Zahl der Parlamentssitze darin halbieren. Nur Menschen mit mehrjähriger Berufserfahrung zulassen und dann ordentlich bezahlen.
          Das jetzige System in D, (andere Länder kann ich nicht beurteilen) zieht Mittelmaß an und macht Wirtschaft und Gesellschaft kaputt.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Wichtig ist, sich klarzumachen, dass eine Notbremse kein persönliches Versagen ist, sondern unvorhergesehene Ereignisse (ASP, Corona, Krieg), die nicht planbar waren, zu dem wirtschaftlichen Fiasko führten. Dazu der Tritt ins Kreuz mit barer Absicht von ganz Oben. Sonst droht man innerlich daran zu zerbrechen.
      Wer noch irgendwie durchhalten kann hatte meist Glück: Glück, durch Erbschaft nun aus einem großen Vermögen ein kleines Vermögen zu machen, Glück, noch genug eigenes Getreide zu haben, Glück, Dünger vorrätig oder früh vorgekauft zu haben, Glück, die Kriterien für Coronahilfen zu erfüllen, Glück, diese auch ausbezahlt zu bekommen. Oder ist dumm.
      Hätten unsere Kinder schon diese Verantwortung, diese Sorgen und seelischen Belastungen zu tragen, wäre ganz schnell Feierabend. Materielle Dinge, auch ein Hof, sind nichts im Vergleich zur Familie.
      Wir werden immer satt werden, denn wir wissen wie es geht. Die Verantwortung für die Gesellschaft trägt sie selbst, wir leben in einer Demokratie.

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  8. evo.... sagt

    Was erwartet ihr denn?

    Die müssen ihren Stil weiter betreiben, sonst machen sie sich lächerlich und verlieren einen Teil ihrer Wähler. Für die seriöse Landwirtschaft heißt es jetzt Geduld haben. Deren Fehler beobachten, nicht mit ihnen zusammen arbeiten und eigene Ideen entwickeln. Nach der Devise „Wessen Brot ich Ess, dessen Lied ich sing“ , werden sich Wissenschaftler ausrichten müssen.

    Ich denke, der Bio-Karren ist ist so verfahren, dass D ohne Hilfe von außen nicht mehr herausfindet. Ich verkehre regelmäßig in einer „Firma“ in der Stadt. Wenn die Azubis dort meine Kinder wären, würde ich Panik kriegen. Ich habe der Chefin schon gesagt, dass sie ihren Angestellten eine Gehaltserhöhung geben soll, damit die sich was Gescheites zum Essen leisten können.

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    • Ferkelhebamme sagt

      „“Wessen Brot ich Ess, dessen Lied ich sing” , werden sich Wissenschaftler ausrichten müssen.“
      Das treibt gerdae ganz dolle Blüten: https://www.topagrar.com/panorama/news/bezahlt-von-peta-uni-bremen-forscht-ab-jetzt-zum-tierrecht-13085008.html

      Wer kann, wartet ab, bis die Realität die Traumtänzer einholt. Argumentieren funktioniert nicht mehr und man ist irgendwann auch einfach müde. Da bleibt nur ignorieren, einen eigenen Weg gehen und hoffen durchzukommen oder resignieren. Machen gerade erschreckend viele. Habe wieder von zweien erfahren, die den Stall zusperren. Ausserdem hatten wir heute einen Anruf vom Vet-Amt, ob wir nochmal Proben wg. Aujetzky ziehen. Schon wieder? Das letzte mal ist erst ein halbes Jahr her? Antwort: Wir haben doch nur noch so wenig Sauenhalter im Kreis…

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      • Jürgen Donhauser sagt

        @Ferkelhebamme: “ Wer kann, wartet ab, bis die Realität die Traumtänzer einholt.“
        Richtig – wer kann! Es zerreißt mir das Herz wie viel junge Leute derzeit nun mehr ohne Hoffnung von den Betrieben gehen und damit Wissen und Herzblut verloren geht. Dem Volk laufen die Bauern davon und die Auswirkungen davon wird es erst begreifen wenn es zu spät ist.

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      • Smarti sagt

        Erst wenn Dir das Veterinäramt fast leid tut, weisst Du, dass die Kacke wirklich am Dampfen ist.. 🙂 .

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  9. Elisabeth Ertl sagt

    Gerade im ORF eine PK gesehen zum Thema Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln:

    Versorgung in Ö. vorerst gesichert, kann sich aber im Herbst ändern, falls Russland das Gas abdreht. Die Lebensmittelbranche braucht 10% des Erdgases. Man arbeitet an mehr Unabhängigkeit im Bereich Energie: Molkereien steigen auf Biogas um.

    Österreich kann sich theoretisch mit allen Lebensmitteln selbst versorgen, hat sich aber zu sehr in Abhängigkeiten begeben (Gemüse und Obst), sodass hier ein Problem existiert, mit dem man sich beschäftigen muss. Es braucht mehr Betriebe in diesem Bereich, und die Betriebsgenehmigungen sollen beschleunigt werden.

    Ohne Kunstdünger keine Versorgungssicherheit!
    Daher arbeitet das Lw-Ministerium an einer Bevorratungsstrategie für Lebensmittel, aber auch für lw. Betriebsmittel: die Herausforderung dabei: wie macht man das, ohne dass die Preise noch weiter steigen.

    Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen, das ist nicht zu vermeiden. Eine Senkung der Mehrwertsteuer ist trotzdem nicht geplant, weil sie nicht zielsicher ist. Besserverdiener sollen durchaus animiert werden, weniger wegzuwerfen. Es geht um finanzielle Unterstützung der Geringverdiener.

    Ö. ist mit tierischen Produkten noch überversorgt, aber immer mehr Bauern lassen bereits ihre Ställe leer, weil der Verkauf von Futtermitteln lukrativer ist. Die Politik muss die Viehbauern so weit in der Produktion halten, dass die Versorgung nicht unter 100% sinkt. Das kostet Geld.

    Österreich wird nicht umhin kommen, zusätzliche Menschen zu versorgen, sei es als Flüchtlinge aus dem Orient und Nordafrika, sei es, dass man sie mit Lebensmittelspenden von der Flucht abhält. Daher bringt Österreich 9000 ha Brachflächen zusätzlich in die Produktion. Das bedeutet keinen Verzicht auf Biodiversität, denn es bleiben noch immer 150 000 ha Biodiversitätsflächen. Überhaupt will man sich in der EU dafür stark machen, die Widersprüche in der Farm to Fork – Strategie zu beseitigen. Immer mehr Flächen aus der Produktion nehmen und gleichzeitig die Eigenversorgung aufrecht erhalten, wird sich nicht ausgehen.

    Österreich arbeitet intensiv an grünen Korridoren, um Lebensmittel aus der Ukraine heraus zu bringen, nicht nur für die Versorgung in Österreich, sondern auch, um sie an bedürftige Länder weiter zu leiten. Gleichzeitig hilft man der Ukraine bei der Weiterbewirtschaftung der Flächen, hat beispielsweise Kartoffel-Saatgut gespendet.

    Solche Infos kann man der ö. Bevölkerung zumuten, obwohl ja bei uns auch alle ökobewegt sind. Wir haben schon 26% Biolandbau, und der Film „Der Bauer und der Bobo“ verzeichnen höchste Zuschauerwerte.

    2
  10. Ludwig sagt

    Erstens kommt es anders und Zweitens als die denken. Kein Produktionsbetrieb in Deutschland arbeitet so Nachhaltig und in Kreislaufwirtschaft wie die Landwirtschaft. Auch nutzen wir schon immer die Sonnenenergie für das Wachstum der Pflanzen. Auch der durch die Warmzeit erhöhte CO2 -Anteil in der Luft hat zu stark erhöhten Ernteerträgen geführt.
    Was die selbsterklärten Diskutanten da von sich geben wird so nichts , weil letztlich Staatswirtschaft. Seit fünfzig Jahren will man die Landwirtschaft steuern. Heraus kommt ständiges Höfesterben weil man den permanenten Preisdruck über die LEHs alle eigenen Ansätze in der Landwirtschaft ständig zerstört. Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen wo fast alles ausgereizt wurde. Eine Kuh die ständig gemolken wird , muß auch gefüttert werden und das findet für die Bauern nicht mehr statt. Drei Jahre Demos ohne das sich etwas geändert hat läst jetzt den Bauern nichts anderes über ,als die Produktion einzustellen , zu reduzieren , oder andere Wege des Einkommens zu gehen. Das Maß ist voll und den Versprechungen und Träumereien der Politik glaubt keiner mehr. Die Reißleine ist gezogen. Die Schweineschlachtungen sind von 1,1 Mill. Schweine/Woche auf gut 700.000 gefallen und es geht noch weiter runter weil die Erzeugerpreise nicht kostendeckend sind. Enteignung auf „Kalten Wege“ und der LEH ist ein williger Erfüllungsgehilfe der Politik. Das Kartellamt hat immer vor der Marktkonzentration des LEH gewarnt , doch die Politik hat immer per Ministerbeschluß die Konzentration gefördert. So sind wir bei einem Monopol angekommen. Ohne Zerschlagung diese Monopols wird sich nichts ändern. Aber auch unsere immer Regierungsparteien sind mit ihrem Latein am Ende , denn die jetzige Krise ist überwiegend „Hausgemacht“. Corona und Ukraine sind nur der 4. und 5. „Schwarze Schwan“ des Endes unserer Parteien. Auch das Ahrtaldesaster hat jedem vor Augen geführt das nichts mehr klappt hier und das hat fast 200 Menschen das Leben gekostet.

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  11. Klemens Minn sagt

    Diskussonen um Landwirtschaft ohne Adressierung der Frage „Wieviel Stunden müssen Menschen in der Landwirtschaft arbeiten, um ein Ergebnis zu erzielen?“ sind verlorene Zeit. Gleiches gilt auch für die Frage, wie viel Energie (Diesel) muss eingesetzt werden.

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  12. Limes sagt

    „Langsam gebe ich die Hoffnung auf….. “
    Lieber Willi, Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aufklärung wie in Deinem blog hilft die komplexe Materie Landwirtschaft zu verstehen. Mein Eindruck der Podiumsdiskussion ist: Es gab keine wirkliche Diskussion. Hier haben „Drei“ auf dem Podium nähmlich Andres, Spiller und Bender mit missionarischem Eifer versucht ihre Sicht der Welt zu vermitteln im besten Fall noch Hr. Krüsken zu überzeugen. Der hat differenzierter argumentiert und sich nicht parteiisch vereinnahmen lassen. Obwohl die „Drei“ betont haben es wird nicht zu einer Zwangsmissionierung kommen sondern man will durch Überzeugung den Bürger zu einer „gesünderen Ernährung“ führen bleiben dennoch Zweifel wenn man den Zwischentönen folgt. Interessant die Rolle von Fr Anders die hier unverhohlen ohne Widerspruch Werbung für ihr Geschäftsmodell machen konnte. Aber gut Lobbyisten nutzen jede möglich Gelegenheit das ist ihr Geschäft.

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    • Bauer Willi sagt

      Danke. Die „Töne“ von Frau Andres fand ich auch bemerkenswert. Die eher versöhnlichen Worte von Felix zu Löwenstein sind dahin, es geht um klare Abgrenzung von Konvi zum eigenen Vorteil von Bio.

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  13. Marian E. Finger sagt

    In dem weiter unten verlinkten Video beschreibt A. v. Tiedemann den Prozess so: In den ersten zwei Dritteln des vergangenen Jhs. ist die Landwirtschaft, was den Einsatz von Pestiziden angeht, tatsächlich übers Ziel hinausgeschossen. Es wurde zuviel versprüht, und was versprüht wurde, war giftig.

    Mit „Der stumme Frühling“ war Rachel Carson eine der Ersten, die zu Recht als mahnende Stimme aufgetreten ist. In der Folge hat sich aus Kritik an der damaligen Landwirtschaft die Öko-Bewegung herausgebildet. Die Landwirtschaft hat irgendwann auf die Proteste reagiert und die berechtigte Kritik in ihren landwirtschaftlichen Methoden umgesetzt: die Pestizide haben viel von ihrer Giftigkeit verloren, wirken spezifischer, schonen Boden und Bodenlebewesen usw. Doch je besser die Landwirtschaft eigentlich geworden ist, desto lauter wurde die Kritik an ihr.

    Wenn die Kritik schlussendlich dazu geführt hat, dass tatsächlich umweltfreundlichere landwirtschaftliche Methoden entwickelt wurden, ist die Landwirtschaft auf einen guten Weg gebracht worden. Damit hat die Kritik ja ihren Zweck erfüllt. Eigentlich müsste sich die Öko-Bewegung dann auflösen. Tut sie aber nicht.

    Weigern sich die Umweltschützer beharrlich, die gemachten Fortschritte anzuerkennen, ja überhaupt wahrzunehmen und machen sie mit der Kritik immer weiter, dann kommt der Punkt, wo die Kritik kontraproduktiv wird, also anfängt, der Umwelt, der Natur und den Menschen mehr zu schaden als zu nützen.

    Nach den Ausführungen von A. v. Tiedemann ist dieser Punkt erreicht: Jetzt schießen die Umweltschützer übers Ziel hinaus und werden zu der Seite, die sich einer berechtigten Kritik an ihren übertriebenen Methoden stellen müsste, so wie sich vor 50 Jahren die Landwirte der Kritik stellen mussten.

    Das haben die Umweltschützer bis jetzt nicht begriffen. Sie halten starrsinnig an einem Konzept fest, das überholt ist. Was zeigt, dass sie nicht so intelligent sind, wie sie selbst von sich glauben mögen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Medien und Politiker klopfen ihnen (den Umweltschützern) auf die Schulter. Greta darf bei der UNO reden, wird vom Papst empfangen. Die Umweltaktivisten werden mit Staatssekretärsposten „belohnt“. Soviel Anerkennung kann doch nicht geheuchelt oder gelogen sein. Deshalb gibt es auch aus diesem Grund keinen Anlass zur Kurskorrektur.

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    • Mark sagt

      „Sie halten starrsinnig an einem Konzept fest, das überholt ist“ Was heisst das für die Bauern und ihre Berufsvertretung? Sie müssen weiterhin kompromissbereit sein und mit den NGO´s zusammenarbeiten!! Sie müssen noch besser werden?? Um sich dann transformieren zu lassen!! Danach müssen die Bauern wieder effizienter werden!! Anschliessend muss Die Effektivität auf vordermann gebracht werden. Danach werden die ganzen Prozesse wiederholt unter Berücksichtigung des Klimaschutzes, dann der Biodiversität, dann der Nachhaltigkeit, dann des Tierschutzes, dan sozio-ökonomoschen Aspekten, dann einer gesunden Volksernährung, dann – gibt es vielleicht keine Bauern mehr, die den ganzen Schwachsinn mitmachen, aber dafür umso mehr so dämliche Expertenrunden wie oben im Beitrag…..

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      • Marian E. Finger sagt

        Die Landwirtschaft ist so effizient, dass ein Bauer heute 150 Leute ernährt. Die produzierende Wirtschaft ist insgesamt so erfolgreich, dass auf einen, der was herstellt, heute drei Leute kommen, die dem einen sagen, was er alles falsch macht. Wenn erst noch die Kauf- und Büroleute, die hauptsächlich Routinearbeiten erledigen, durch Computer ersetzt werden oder womöglich das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt wird, wird es noch wesentlich mehr Experten geben, die sich ungefragt einmischen.

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  14. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Frau Andres ist eine starke Frau,die wirds aber nicht schaffen,mir und anderen das Fleischessen zu verbieten.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Ob, und in welchem Umfang die Umerziehung auf der Ernährungsebene „gelingt“, hängt am Allerwenigsten vom Landwirt ab. Wenn es denen gelingt die Fleischnachfrage noch weiter zu drücken (was ja offensichtlich Voraussetzung für die „Seeligkeit“ der Menschen ist), werden wir (oder Andere) diesen Markt bedienen. Ich habe schon den Eindruck, dass die Entwicklung tendenziell eher in Richtung „Soylent Green“ geht, als in Richtung Schnitzel, Speck und Hackfleisch.
      Das sehe ich übrigens aus der Perspektive als bekennender überdurchschnittlicher Fleischvertilger. Die stärker pflanzenbasierte Ernährung wird in der Generation meiner Enkel durchschlagen, ob uns das passt oder nicht. Der mediale Dauerbeschuss bleibt nicht ohne Wirkung.

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      • Marian E. Finger sagt

        Bleibt abzuwarten, wie fit die Leute sind, die sich 30 Jahre lang von Soylent Green ernährt haben. Aktuell ist die Lebenserwartung dort am höchsten, wo relativ viel Fleisch gegessen wird. Noch höher ist sie, wo viel Fisch gegessen wird. Deutlich geringer ist die Lebenserwartung jedoch in Ländern, wo wenig Fleisch gegessen wird. Der Beweis, dass eine ganze Gesellschaft, die sich hauptsächlich vegetarisch ernährt, gesünder ist und älter wird als Vielfleischesser, wurde noch nicht erbracht. Was für Einzelne stimmen mag, muss nicht zwangsläufig für die ganze Gesellschaft gelten.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich finde die Diskussion rundum die Korrelation zwischen Ernährung und der Lebenserwartung einfach langsam müßig.
          Alle wollen länger leben und ewig jung bleiben. Das ist ein lukratives Geschäftsfeld, davon leben ganze Branchen. Am Ende hat die Gesellschaft das Problem mit den Gesundheitskosten des Gesellschaftsteiles, jenseits der 60.
          Alt sein wollen die Wenigsten, lediglich alt werden.
          P.s. Auf Sardinien leben die meisten Hundertjährigen….vorwiegend ernähren sie sich von Gerstenbrot, Ziegenkäse und Rotwein….wenig bis kein Fleisch.😉

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          • Marian E. Finger sagt

            Das ist ganz bestimmt so, wie du sagst, dass man sich auf einer Insel nicht von Fisch ernährt, sondern von Gerstenbrot. 🙂

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            • Reinhard Seevers sagt

              @Marian:
              Die Speisekarte birgt schon eher eine Überraschung: Von traditioneller mediterraner, fleischarmer Diät mit viel Fisch wollen die Sarder nichts wissen. Fisch? „Niemals“, lautet meist die energische Antwort der alten Menschen in Villagrande auf diese Frage. Wo auch immer man sie stellt: Hier in den Bergen hat man „eine Abneigung gegen das Meer“. Eine typische Mahlzeit beginnt mit getrockneten Würsten oder Schinken und den „Thipula“. Das sind Krapfen aus Kartoffelpüree, Mehl und Ei. Auf die Vorspeisen folgen oft die „Culurgiones“, birnenförmige Ravioli, die mit Püree, Pecorino und frischer Minze gefüllt sind. Danach kommen die Fleischgerichte: Hammel oder Schwein oder beides, begleitet von einem gemischten Salat. Zum Nachtisch gibt es Obst oder Kuchen. Nicht fehlen darf der „Cannonau“, der lokale Rotwein. Ganz und gar mediterran allerdings sind der Genuss und die Geselligkeit, die die Mahlzeiten begleiten….“

              …“Brot – Grundnahrungsmittel auf Sardinien
              Haltbares Brot spielte bis in die jüngste Vergangenheit hinein eine gewichtige Rolle in der sardischen Küche. Der Grund hierfür: Die Hirten waren oft wochen- oder gar monatelang unterwegs, um ihre Herden zu ergiebigen Weidegründen zu führen. Ihre Esel wurden dazu nur mit dem Nötigsten bepackt – besonders das typische Brot der Insel, trockenes Pane Pasticcu, wurde kiloweise mitgenommen. Die heute beliebte, hauchdünne Variante ist das Pane Carasau. So wird es in den Dörfern auch bis heute gehalten – nur dass in den meisten Fällen das Korn nicht mehr selbst angebaut wird.

              Das Brot unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen von unseren klassischen Weißbroten aus Weizenmehl. Denn Weizen war auf der Insel immer teuer und den wohlhabenden Grundbesitzern vorbehalten. Für die ärmlichen Hirten des Hinterlands blieb nur die billigere Gerste, die außerdem in den höheren Lagen besser gedieh. Dass sie hiermit das wesentlich gesündere Korn als Basis für ihre Brote nutzten, war ihnen nicht bewusst: Gerste enthält mehr Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe als Weizen. Des Weiteren wurde das Gerstenbrot nicht mit (industrieller) Hefe gebacken, sondern ausschließlich mit natürlichem Sauerteig. Dabei werden natürlich vorkommende Hefen und Milchsäurebakterien kultiviert, die das Brot würzig, locker und schmackhaft machen….“

              Ich kann nix dafür…..😎

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              • Thomas Bröcker sagt

                Als ich vor ein paar Jahren in der Toskana Urlaub gemacht habe, war ich auch ganz erstaunt, wie die tatsächliche „mediterrane“ Kost der Einheimischen aussieht. Z.B. in Volterra auf dem Markt, waren auf den Tischen des besten Hauses am Platze (vorrangig einheimisches Publikum) überwiegend riesige, gut durchwachsene Rindersteaks zu sehen. Überhaupt war Fleisch in allen Varianten die dominante Speise. Unsere „Ernährungsexperten“ wäre die Kinnlade runtergeklappt !

              • Marian E. Finger sagt

                „Eine typische Mahlzeit beginnt mit getrockneten Würsten und Schinken“ …. das ist ja mal wirklich fleischarme Kost 🙂

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ja Marian, ich habe auch eine andere Seite gefunden, in der Fleisch lediglich selten auf den Tisch kam…eben nur Ziegenkäse, Brot und Wein….aber ich hab sie nicht so schnell wieder gefunden. Auf jeden Fall ist allen Berichten gleich, dass sie, auch wenn sie auf einer Insel leben, eben keinen Fisch aßen/essen. 😎
                  Das wollte ich eigentlich untermauern! Weil es so ungewöhnlich ist.

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        • evo.... sagt

          Ich saß am Samstagabend einem LAG-Paar gegenüber, die sich seit 6 Jahren vegetarisch ernähren. Die Frau sagt, dass sie sich seitdem besser fühlt. Sie ist aber schon bisschen füllig, aber sie sieht frisch aus. Der Mann eher hager und faltig.

          Ich habe die Frau, gefragt, wie sich diese Ernährung auf die Libido ihres Partners auswirkt. Hab keine Antwort bekommen. aber aus ihrer Gestik und Mimik schließe ich nichts Positives.

          Männer brauchen halt doch bisschen(mehr) Fleisch. Es unterscheidet sich ja schon die Muttermilch nach dem Geschlecht des Babys.

      • Arnold Krämer sagt

        Der mediale Dauerbeschuss ist auch jetzt schon deutlich spürbar im Bereich Schweinefleisch. Der Markt ist derart schrumpfend, dass alle hochfliegenden Pläne für Tierwohl, Umbau der Ställe eigentlich obsolet werden. Bei stark steigenden Kosten (die vom Staat nicht ausgeglichen werden (weil ihm das Geld dafür fehlt) werden nur wenige dort antizyklisch investieren, insbesondere nicht in Regionen, wo auch heute schon kaum noch Schweinehaltung anzutreffen ist.

        Der Geflügel- und Rindfleischbereich stellt sich vor allem aus demografischen Gründen noch etwas anders dar, wird aber auf längere Sicht auch nicht verschont bleiben.

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        • Marian E. Finger sagt

          Ist schon so, dass in dieser unserer Welt die Medien die Macht haben und die Politiker, den Papst und die Wissenschaftler vor sich hertreiben. Und der Rest der Welt darf die Folgen ausbaden.

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  15. Arnold Krämer sagt

    Überforderung, Naivität, Hochmut, Provinzialismus, Überheblichkeit, Dilettantismus, Dummheit, Engstirnigkeit, Verlogenheit…..
    Man kann kaum genug Begriffe finden, um die Mehrzahl der Aussagen zu charakterisieren.
    Krüsken hat sich bei der 3: 1 Situation gut gehalten. Nur sein Hochgesang auf die ZKL ist für mich unverständlich. Was von dort hängengeblieben ist, sind vor allem die 90 Mrd. externe Kosten jährlich, worauf die Ökoseite prompt ein Gutachten hat erstellen lassen, dass ihre Betriebe das Gegenteil bewirken.
    Warum sagt Krüsken nicht klar und deutlich, dass die finanziellen Lasten einer nationalen Transformation, wenn sie denn nicht vom Verbraucher bei offenen Märkten getragen werden müssen, vom Steuerzahler (nur bedingt identisch mit dem Verbraucher) finanziert werden müssten, was angesichts vieler Verteilungswünsche und immer knapper werdender Mittel (nur Schuldengeld ist scheinbar unbegrenzt verfügbar) völlig unrealistisch ist. Man beteiligt sich also am Bau von Luftschlössern und macht sich und anderen etwas vor. Nur die Landwirte selbst spüren es durch den nicht mehr genutzten Holzschuh, dass eine Menge faul ist an der ganzen Rede von der Agrarwende und der Transformation. Und sie resignieren zunehmend.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      „Nur sein Hochgesang auf die ZKL ist für mich unverständlich.“ Für mich nicht. So wie sich die Gesellschaft entwickelt hat, ist im Moment trotz allem nichts Besseres vorstellbar. Bauern sind nur noch weniger als 2% der Bevölkerung, das wird sich so schnell nicht ändern. Die Bauern kommen zwar auch mit ZKL aus der Feindbildrolle nicht heraus, ohne ZKL aber noch viel weniger. Krüsken macht das Beste daraus: Er bekennt sich dazu, dass er in einer Demokratie lebt und lässt sich trotzdem nicht davon abhalten, seine Sicht der Dinge darzulegen. Wie sprach Habeck vor ein paar Jahren: „Lieber mit der Demokratie in den Untergang als keine Demokratie“

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Sie haben sicherlich recht, werte Frau Ertl, eine derart arrogante, heute erheblich weltfremde Dekadenz kann man sich allerdings nur so lange erlauben, wie der eigene Teller Tag für Tag übervoll auf dem heimischen Esszimmertisch steht.

        Wenn erst einmal der Kampf ums Essen losgeht, werden wir nicht nur in Endlosschleifen sinnlose Diskussionen führen wollen, es geht dann rasant ans Eingemachte…

        Unlängst konnte sich kaum jemand noch einen derart hässlich unerbittlichen Überfallskrieg inmitten Europas vorstellen, heute stecken wir mittendrin.

        Wird es dem Eselchen zu wohl in seiner Haut, geht es auf’s Eis zum Tanzen…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Von Tiedemann hat alle die Argumente, die wir hier seit Jahren diskutieren, dargelegt. Es gibt keinen Widerspruch. Es gibt einen Offenbarungseid der anscheinend „gekauften“ Wissenschaftler der Leopoldina. Man fragt sich wirklich, was diese Professor*innen umtreibt, dass sie Müll erzählen, aus dem ein Gesetz erwächst.
      Die Ursache allen Übels ist und bleibt die Wohlstandsdekadenz, die eine Technologieabneigung generiert, die komischerweise beim Smartphone nicht vorhanden ist, wohl aber beim PSM.
      Spendengeleitete NGOs, die durch sensationsgeile Medien ihre Einnahmen sichern, stehen im Vordergrund der Ursachenfindung. Am Ende stehen industrielle food-creators, die uns Soilent-green als ökologisch und gesund verkaufen, während die foodblogger mit der Bionade am Strand von Malle liegen und uns zeigen, wie man gesund leben kann.
      Verkehrte Welt…..

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    • Arnold Krämer sagt

      Was nützen die anderen Stimmen, wenn sie keinen (ausreichenden) Zugang zu den Meinungsbildnern in den Medien, den Zuarbeitern der EU-Kommission und obersten Bundesbehörden sowie den Entscheidern in der Politik haben?

      In D findet Umdenken immer nur statt, wenn ein Karren komplett vor die Wand gefahren wurde. So sind „wir“, weil wir „die Dinge um iher Selbst willen tun“.

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  16. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    „Der Kaiser von China“ – eine prima Steilvorlage, Herr Seevers:

    Xi Jinping will sich beim Nationalen Volkskongress im Oktober diesen Jahres zum Präsidenten auf Lebenszeit küren lassen. Noch bis 24.02.2022 hatte daran kaum einer überhaupt Zweifel gehegt, dass dies auch gelingen wird. Eine solche unverzichtbar kritische Betrachtung auf die in Erwartung stehenden sehr weitreichenden Konsequenzen haben obige Diskussionsteilnehmer allesamt augenscheinlich nicht auf dem aktuellen politischen Schirm. Weit eher in einer maßlosen Selbstüberschätzung übt dies wohl keinerlei Relevanz aus.

    Uns Bauern erzählt man nach wie vor die Münchhausener Kanonendonnerversion von Seiten eben vorstehender Protagonisten, dass China über mehr als 50% der weltweiten Bevorratung verfügt und bestimmt. Wie aber widerspiegelt sich die Lage eben dort in China tatsächlich!? Prof. Spiller und Konsorten sollten uns endlich reinen Wein einschenken wollen. Das Sandmännchen lassen wir dabei lieber einmal bewusst Zuhause in unseren abgeschotteten Elfenbeintürmen.

    In diesem großen weltmächtigen Land haben derzeit knapp 100 Mio. Menschen Hunger, tagtäglich scheinbar nicht genug zum Essen, um satt zu werden. Ich frage mich, warum unsere geistigen Eliten nicht imstande sind, uns hier grundehrlich reinen Wein einzuschenken. Im Zuge es solchen elitär wirklichkeitsfremden Denken kann wohl einfach nicht sein, was nicht sein darf!?

    BÖLW strebt ganz offensichtlich hartnäckig, extrem zielstrebig die Fleischdiktatur an – will Chinas mächtigster Mann auf Lebenszeit an der Macht bleiben, muss er gegenteilig für mehr Fleisch auf viel mehr Tellern Sorge tragen. Wer in China Fleisch überreich servieren kann, repräsentiert damit seinen eigenen Reichtum. Fleisch ist in China der Wohlstandsgradmesser schlechthin. Die Partei, die dato dort an der Macht ist weiß um die fatalen Auswirkungen, sofern an eben diesen gesellschaftlichen Grundpfeilern massiv gerüttelt werden sollte.

    Für unsere NGO-Marionetten zwei beeindruckende Zahlen, die es, kaum zu glauben, wider aller Blockaden bis zu uns geschafft haben, sogar bis zu uns Bauern durchgedrungen sind mittlerweile:

    Im Januar 2022 hat China am Weltmarkt insbesondere für russische und ukrainisches Schwarzmeergetreide etwa 400 € pro Tonne bezahlt. Zwischenzeitlich verzeichnet man bis zum heutigen Tage eine äußerst negative Entwicklung der Getreidebestände in China, ganz gegensätzlich zu den Glaskugel-Publikationen der USDA-Agrarexperten, wonach im Reich der Mitte alles in geordnet grünen Bahnen verlaufen solle, segensreich heranwachsen solle. Angeblich suchte China schon Ablauf März bei Preiszugeständnissen von über 500 €/t Ware am Weltmarkt. – Überaus rosige Aussichten für unsere Händler, die hierzulande spottbillig schon Vorkontrakte für die Ernte 2022 auf einem Preisniveau von 220-280 € pro Tonne tätigen konnten, angeblich 40-50% hat man demgemäß längst in der Tasche.

    An die Adressen von Frau Staatssekretärin Bender im BMEL sowie Herrn Spiller im wissenschaftlichen Beirat unserer Bundesregierung:

    In Nordamerika hat die Waldbrandsaison bereits begonnen, so früh wie noch nie. Im Westen des nordamerikanischen Kontinents herrscht jetzt schon ein fataler Wassermangel vor.

    Auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem Subkontinent Indien sind Temperaturen um die 50 Grad aktuell zu messen, eine die dort lebenden Menschen vorherrschende, extrem geißelnde Hitze. Rückschlüsse aufgrund eben dieser Gegebenheiten auf das dortige Pflanzenwachstum ziehen zu können, dürfen wir leider sicherlich kaum erwarten. Reichen dafür die geistigen Kapazitäten nicht aus!?

    In eben dieser sich katastrophal zuspitzenden Gesamtgemengelage den Pflanzen JETZT in einer weltweiten Gunstregion verheerenderweise ein entbehrungsreiches Hungern politisch zu verordnen, offenbart welche Geisteshaltung solcher „Vordenkereliten“ in einer unter Amtseid geleisteten Vor- und Fürsorgepflicht stehend!?

    Noch(!) haben wir keine Probleme unsere Tische bis zum Biegen voll zu kriegen – in rauen Mengen stehen schließlich in Bälde die Ernten von unserem überaus geschützten Grünland zu Verfügung, Manna für unsere zahlreichen Vegetarier u. Veganer. Ob dies schlussendlich die grandiose Erwartungshaltung an unsere Versorgungssituation insgesamt decken kann, dahingehend müssen wir erst einmal der Zukunft harren; zeitnah erst einmal, wenn unsere Getreidekörner im Sommer aus dem Mähdreschertank rieseln, in welchen Mengen. Im eigentlichen sollten wir Bauern sehr sparsam mit unserem Düngereinsatz sein, um eben solchen geistigen Irrläufern die brutalen Konsequenzen ihrer Ernährungsdiktatur real aufzeigen zu können. Eben letztere setzen allerdings ganz im Gegensatz zur eigenen Geisteshaltung bei den Bauern auf eine weitaus verantwortungsbewusstere Mitmenschlichkeit, noch dort zu verorten, während beherzt immer mehr Sargnägel eingeschlagen werden…

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  17. Elisabeth Ertl sagt

    Ich bin der Meinung, die Landwirtschaftsvertreter sollten weiterhin alle Gelegenheiten nutzen, ihre Sicht in die Öffentlichkeit zu tragen. Es darf nicht so sein, dass man sich später den Vorwurf machen muss, die Gesellschaft im Unklaren gelassen zu haben.
    Wovon man sich aber in Deutschland offensichtlich verabschieden muss – das zeigt mir die Diskussion – dass man sich in der gegenwärtigen Situation damit Freunde macht. Man muss seine Feindbildrolle aushalten. Diesbezüglich sehe ich nach dieser Diskussion vorerst kein Licht für irgendeinen Imagegewinn. Özdemir hat die große gesellschaftliche Mehrheit auf seiner Seite, daher wird sich die Landwirtschaft in Deutschland so entwickeln, wie er das will, was immer man davon hält. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Die Gesellschaft wird die bitteren Konsequenzen tragen, und sie wird in der Lage sein, sie zu tragen. Dazu ein Text von Eugen Roth: „Ein Mensch, der sich ein Schnitzel briet, bemerkte, dass ihm dies missriet. Jedoch, da er es selbst gebraten, tut er, als sei es ihm geraten, und um sich nicht zu strafen Lügen, isst er`s mit sichtlichem Vergnügen“ Ich traue der deutschen Gesellschaft zu, dass es ihr gelingt, am entscheidenden Punkt selbst Hunger zu einer Tugend zu machen, wenigstens eine Zeit lang …. bis dann halt irgendein Marketing-Heini es schafft, die Bauern zu Helden zu stilisieren.

    Was mich an dieser Diskussion besondern erschreckt, das ist ein haarsträubender Provinzialismus, den ich in diesem Ausmaß nicht einmal von unserem kleinen Land mit seinem durch Berge begrenzten Horizont kenne.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, ich würde es nicht nur Provinzialismus bezeichnen, sondern Blasiertheit/Hochmut.
      Wenn man die Komplexität der Problemlage sieht, dann wird einem schwindelig.
      Die Landnutzungskonflikte in diesem Lande werden gerade noch verschärft. Man will 400.000 neue Wohnungen pro Jahr schaffen, 2% der Landfläche mit Windenergie zubetonieren, pro Jahr mind. 60 Brücken erneuern, LNG-Terminals bauen, usw…..parallel den Co² – Ausstoß verringern und die Agrar- und Ernährungswende schaffen.
      Achja, und die Folgen eines Krieges mit abhaken.
      Und am Ende haben wir die Welt gerettet und unsere Jahrhundertschuld zweier Weltkriege sowie die Wohlstandsmehrung durch Industrielle Ressourcenverschwendung gesühnt!

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Mit Provinzialismus meine ich die Haltung: „Deutschland Deutschland über alles“

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    • Ingeborg Krausbauer sagt

      „Özdemir hat die große gesellschaftliche Mehrheit auf seiner Seite, daher wird sich die Landwirtschaft in Deutschland so entwickeln, wie er das will, was immer man davon hält. “

      Wird er die wirklich nach seinem Stimmvieh entwickeln, immer weiter so?
      Billig billig billig?

      Oder wird er mit den Bauern zusammen eine lukrative und dennoch ökologische Lösung finden?
      Die gelingt nur wenn da berufsinterne mit entscheiden!

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  18. Reinhard Seevers sagt

    Sie bekommen es schlicht nicht gebacken……die Frau Andres ist im Übrigen eine Sprechblase der NGOs, und sie hat in einer Milchmädchenrechnung die Externalisierungskosten einer selbst geschaffenen und berechneten Korrelation ihrer Mitgliedsbetriebe gegenüber gestellt….Hurra, so einfach geht Rechnen!
    Am Ende ist es eine Oberlehrerhafte realitätsferne Wunschvorstellung einer elitären urbanen Politik. Wenn 30% Bio in Deutschland einen globalen Effekt haben sollten, dann bin ich der Kaiser von China.
    Krüsken fand ich gut.

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