Bauer Willi
Kommentare 11

Kommunikation…

Eine deutsche Ministerin hat den Signs-Award verliehen bekommen. Das ist nun nicht unbedingt berichtenswert. Die Begründung der Jury fand ich allerdings sehr interessant, weil lehrreich.  Was wäre, wenn wir alle so kommunizieren würden?  Hier die Begründung im Wortlaut:

“Sie vertritt ihre politische Positionen leidenschaftlich, aber respektvoll Andersdenkenden gegenüber. Sie argumentiert oft aus einer persönlichen Werte-Haltung heraus und nicht infolge von Meinungs-Opportunismus oder politischer Korrektheit. Sie setzt dabei immer wieder auf mutige Offenheit und Ehrlichkeit, zuweilen gegen den medialen Mainstream. Klöckner setzt dabei häufig auf Humor als verbindendes Element politischer Debatten.”

https://www.theeuropean.de/europan-redaktion/14115-signs-award-fuer-julia-kloeckner

Leidenschaftlich, respektvoll, mutig, offen und ehrlich. Humor als verbindendes Element.

Das hat was. Was wäre, wenn wir immer so miteinander umgehen würden…

Bauer Willi

 

 

 

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11 Kommentare

  1. Obstbäuerin sagt

    Wie offen und respektvoll Kommunikation ausfällt, hängt nicht nur von einem Kommunikationspartner ab. Wenn der eine Behauptungen aufstellt, die so nicht stimmen, aber die geballte öffentliche Meinung hinter ihm steht, welchen Sinn macht dann ein nettes: »so ist das aber gar nicht« und ein Aufschrei »das ist alles gelogen« bringt auch nicht viel. Ich glaube, es ist keine Frage der Kommunikationsfähigkeit sondern eine Frage der Meinungshoheit. Wenn z.B. unsere Biobäuerin bei jeder Gelegenheit sagt: »wir zeigen doch, dass es geht« aber jeder im Umkreis weiß, dass der Ertrag oft nicht einmal 30% unseres Ertrages erreicht, kann natürlich höflich entgegnet werden: »das stimmt aber so nicht ganz« oder »das ist doch glatter Unsinn« – es wird an der Tatsache nichts ändern, dass wir als konventionelle Bauern die A…karte haben.

  2. Friedrich sagt

    Am letzten Sonntag hatte ich Standdienst auf einer Gewerbeschau im Bauerverbandspavillion. Wir mußten die Feldrundfahrten organisieren. Ich bin so etwas wie entsetzt über das Natur-und Landwirtschaftswissen der Leute , daß kann ich garnicht richtig ausdrücken. Meine Kollegen stuften das Wissen auf 4. – 6. Klasse ein und das bei Erwachsenen bis ins Rentenalter. Immer wieder kam nur Internet- , NGO- und Medienwissen
    hervor. Die Leute haben sich nach den Feldrundfahrten immer bedankt über die vielen Neuigkeiten und das es ja ganz anders wie außerhalb der Landwirtschaft dargestellt wird.
    Gegen dieses Unwissen ist fast kein Kraut gewachsen. Die Leute reden klug über Nachhaltigkeit , Energiesparen , Umweltschutz, Klimawandel , aber machen tun die garnichts sondern planen weiterhin ihren Fernurlaub. Nur das zählt , alles andere wie Politik , Gemeinwesen, Ehrenamt usw. können ja Andere machen , hauptsache ich habe meine Ruhe. Diese Leute werden mal ganz tief aus ihren Welten gerissen , denn happyness ist irgendwann vorbei.

  3. Friedrich sagt

    Wie es in den Wald hinnein schallt , so schallt es auch wieder raus. Auch wenn man einen Menschen mit anderer Meinung vor sich hat , kann man sich dessen Sicht der Dinge ruhig anhören und dann auch seine eigene Meinung äußern. Erst dann kann eine Diskussion um den richtigen Weg stattfinden. Meistens lernen Beide etwas dabei , denn es gibt nicht immer nur den einen Weg zum Ziel.

  4. Stadtmensch sagt

    Wie es sich für eine Vertreterin einer konservativen Partei gehört, ist alles gut so wie es ist.
    Bloß nicht anecken, sonst macht man keine Karriere. Und dann behängen sie sich gegenseitig mit Preisen. Wofür hat Junker gleich nochmal den Karlspreis bekommen? Für seine Steueroase? Für seine Kürzungsdiktate mit denen sie Griechenland in die Depression geschickt haben? Für seine TTIP- und Schiedsgerichte Träume? Für seine Gleichgültigkeit gegenüber der Schnüffelei transatlantischer Geheimdienste?

    http://www.deutschlandfunk.de/eu-agrarpolitik-unter-reformdruck-ringen-um-die-zukunft-der.724.de.html?dram:article_id=419234

    “Für die neue deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU, wird die Diskussion um die Reform der Europäischen Agrarpolitik die erste Nagelprobe sein. Bisher hat sie sich mit Stellungnahmen zur Zukunft der europäischen Landwirtschaft erstaunlich zurückgehalten. In ihrer Regierungserklärung vom vergangenen März blieb Julia Klöckner eher wolkig”

    “Wie sich die neue Ministerin für die Umwelt einsetzen will, dazu gibt es bisher allerdings wenig Hinweise. Verbindliche Umweltmaßnahmen als Bedingung für EU-Beihilfen etwa sind von ihr nicht zu erwarten. Da ist sie sich mit dem Deutschen Bauernverband einig.”

    • Bauer Willi sagt

      Es sollte eigentlich nicht um Frau Klöckner gehen. Sondern um den Stil, mit dem wir miteinander kommunizieren…
      Bauer Willi

      • Paulus sagt

        @Willi, willst Du damit zum Ausdruck bringen, dass Du mit der Art mit der wir hier kommunizieren nicht zufrieden bist? Wenn dem so ist, kannst Du das auch „offen und ehrlich“ äußern, ohne Umwege über irgendeinen unbedeutenden Award zu nehmen.
        Von einem bekannten bayrischen Politiker stammt der Spruch „Everybody’s darling is everybody’s Depp.“ Der hatte allerdings auch Achtung vor seinen politischen Gegnern und zumindest nach meiner Wahrnehmung den berühmten Spruch, der einem gewissen Monsieur Voltaire zugeordnet wird, verinnerlicht.
        Auch wenn es hier nur am Rande um Julia Klöckner geht; sie macht mir zu sehr einen auf „everybody’s darling“ und verhält sich im Sinne ihrer Karriere ausgesprochen geschmeidig.
        Ich möchte mich in diesem Forum auch weiterhin so äußern dürfen wie ich es bisher getan habe. Wenn diese verlogene Political Correctness als Maßstab gilt, kann ich es mir sparen.

        • Bauer Willi sagt

          @Paulus
          nein, keine Kritik an den Kommentaren. Mir hat lediglich die Beschreibung gut gefallen, weil ich die Parameter selbst nicht immer einhalte. Vor allem, was den Respekt vor der Meinung anderer angeht. Und da dachte ich, dass es anderen vielleicht auch so geht 🙂

          Was Frau Klöckner angeht, so teile ich Deine Einschätzung: Verliebt in den Konsens und zu wenig “klare Kante”. Aber vielleicht kommt das ja noch.
          Bauer Willi

  5. bauerhans sagt

    “Leidenschaftlich, respektvoll, mutig, offen und ehrlich. Humor als verbindendes Element.”

    das trifft aus meiner sicht hier auf deinen blog zu!

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