Bauer Willi
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Klein, aber oho!

Bio-Bauer Franz (Kinker) aus dem Allgäu hat sich  Gedanken gemacht, was Corona mit uns macht und welche Lehren wir daraus ziehen…könnten…

Wie ein klitzekleiner Virus die Welt verändert

Mit noch nie dagewesener Wirkung und Geschwindigkeit verbreitet es sich ein Virus auf dem ganzen Globus. Covid 19, so nennt man diesen Virus. Er zeigt uns mit aller Härte, was er draufhat. Kein Tag vergeht, an dem nicht neue Warnungen und Hiobsbotschaften in den Medien verbreitet werden. Unzählige Menschen leiden und sterben an den Folgen der Infektion. Die Weltwirtschaft ist in den Grundfesten erschüttert und kommt schwer ins Straucheln. Verschwörungstheorien gab es in jüngster Zeit immer wieder. Diejenigen, die gerne düstere Geschichten erzählen gingen davon aus, dass Computerhacker irgendwann einen Virus verbreiten, der alles zum Erliegen bringt. Dass diese Aufgabe nun ein bislang unscheinbarer, natürlicher Virus übernimmt, damit haben wohl die Wenigsten gerechnet.

  • Die Wirtschaft, ein Motor der lief wie geschmiert

Bislang waren wir gewohnt, dass Firmen jedes Jahr satte Gewinne einfuhren, besonders die börsennotierten. Auf den jährlich stattfindenden Aktionärsversammlungen wurden satte Zuwächse erwartet. Um die Wünsche der Aktionäre zu befriedigen wurde in den Firmen rationalisiert, die Lagerbestände heruntergefahren, und alles Unnötige, Teure und Umweltschädigende ins Ausland verlagert. Die Unternehmen standen mit feiner, weißer Weste da. Die Produktion verlief „just in time“. Was am Fließband benötigt wurde, das lieferte die Spedition im Optimalfall quasi ans Band. Wenn nach kaufmännischer Analyse bei ausländischer Produktion auch nur ein Cent mehr verdient wurde, dann zog man das auf Biegen und Brechen durch. Wie viele heimische, treue Lieferanten auf der Strecke blieben, das war egal. Das finanzielle Ergebnis des Betriebes war das Maß aller Dinge. Auf den Aktionärsversammlungen wurden jährliche Gewinnsteigerungen erwartet. Man war vom Erfolg verwöhnt und die Bäume wuchsen und wuchsen immer weiter in den Himmel…….
Damit dieses System reibungslos funktionierte, transportierten Frachtflugzeuge und mit Schweröl betriebene Containerschiffe unablässig Waren um die halbe Welt. Klimatischen Auswirkungen interessierten wenige. Die Hauptsache war, dass die Konsumgüter ständig, ausreichend und billig in heimischen Regalen lagen.

  • China reichte uns die Hand und viele Geldscheine

Die cleveren Asiaten sorgten mit ihrer Einkaufstaktik dafür, dass wir Europäer Zug um Zug abhängiger von ihrer Produktion wurden. Mit der Gründung der „Neuen Seidenstrasse“ kamen sie uns Schritt für Schritt näher.  Für innovative Firmen legten die Geschäftsmänner aus dem Osten viel Geld auf den Tisch. Was anfänglich nach dem großen Deal aussah, entpuppte sich zunehmend als reines Absaugen von lange entwickeltem, deutschem know how. Mit diesem Wissen ausgestattet blühte die chinesische Wirtschaft auf, und zeigte dem Rest der Welt, wie effektives Wachstum funktioniert.

  • Alles nur aufgeblasen?

Wenn ich unser bisheriges wirtschaftliches Leben betrachte komme ich zu der Erkenntnis, dass wir uns in eine regelrechte Scheinwelt hineinmanövriert haben. Die Wertschätzung für Nahrungsmittel, handwerkliche Arbeit, sozialer Umgang, menschliche Werte und Übernahme von Verantwortung verschwand immer mehr. Wir verloren uns in Bürokratie, Zocken mit fragwürdigen Geldanlagen, Ellenbogenmentalität und Streben nach Hochschulabschlüssen. Wer morgens mit Anzug und Krawatte aus dem Haus gehen konnte, der hatte es geschafft, der war angesehen.  Handwerkliche Berufe – ausgeschlossen. Unser Kind soll es mal besser haben, es macht das Abitur! So der Tenor vieler Eltern.

Wenn ihr mich fragt, so glaube ich, dass die Zeit reif dafür war, dass jemand auf den Reset-Knopf drückt und damit meint: Halt, so geht´s nicht weiter! Dass dies ausgerechnet ein unbedeutendes Virus tut, das hat uns alle überrascht.

  • Welche Lehren ziehen wir nun daraus?

Als Konsequenz aus dem Ganzen sehe ich eine Rückbesinnung auf die regionale Versorgung mit Wirtschaftsgütern, Pharmaka, Nahrungsmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs. Vieles ließe sich wieder in Deutschland produzieren. Auch wenn es auf den ersten Blick ein Stück weit teurer ist. Made in Germany, das war mal der Inbegriff für beste Qualität. Dieses Siegel findet man leider nur noch selten. Ich wünsche mir aber, dass es in Zukunft wieder auf vielen Produkten zu entdecken ist.
Der Anblick leerer Regale ist für viele Menschen aus unserer Wohlstandsgesellschaft etwas völlig Neues. Sie reagieren auf diese Situation mit panikartigen Hamsterkäufen.
Um sich für künftige Ereignisse abzusichern lohnt es sich unter Umständen, auf Omas Weckgläser zurückzugreifen, die bestenfalls noch im Keller stehen.
Vielleicht verschwindet auch der eine oder andere Steingarten vor einem modernen Haus und weicht einem grünen, blühenden Rasen mit Hochbeet, in dem das Gemüse für den täglichen Bedarf wächst? Regionaler kann eine Gurke gar nicht sein als die, die vor der Haustüre wächst.

  • An den wirtschaftlichen Folgen der Krise werden wir noch lange zu knabbern haben.

So schlimm das Virus für den Einzelnen sein kann: Es soll uns alle zum Nachdenken über unser Verhalten anregen. Ich hoffe, es schenkt uns eine neue Achtsamkeit für die wesentlichen Dinge des Lebens wie Anstand, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und was ich mir als Landwirt besonders wünsche: Die Wertschätzung von Lebensmitteln und die Arbeit der Bauern, die diese erzeugen.
Die Natur, die wird uns immer eine Nasenlänge voraus sein. Und das ist auch gut so. Zum Glück dürfen wir Landwirte mit und in dieser schönen Natur arbeiten und diese mitgestalten. Seien wir dankbar dafür!

Bleibt gesund und zuversichtlich, euer Bauer Franz

Wenn ihr wissen wollt, wo der Franz wohnt: hier geht es zu seiner Homepage.

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97 Kommentare

  1. Ostbauer sagt

    Nabend,
    bin gerade vom Feld gekommen weil ich den Spuranreißer vor lauter Staub nicht mehr sehen konnte.( 1l Regen in den letzten 4 Wochen)
    Habe mir den Blog mal durchgelesen.
    Also mir geht es so, dass ich es totz einiger Lebenserfahrung im Moment noch nicht genau einnorden kann , wie ich mit der Krise umgehe. Einerseits sind da die nackten Zahlen, die einem sagen”ruhig Blut Junge”; andererseits auch die Erkenntnis, dass wir so gut wie nichts wissen über dieses Virus. Also ,man hangelt sich so lang. Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann, ist die teilweise lustige Art sich über die Folgen zu äußern.
    Lasst doch einfach mal das ganze philosophische Gequatsche weg (geht jetzt nicht gegen fingerphilosoph).
    Die wirtschaftlichen Folgen werden verherend sein und welchen Wert dann Geld hat, wissen wir allesamt noch nicht.
    Und wenn ich sehe, wie jetzt schon gejammert und protestiert wird, wo wir eventuell noch am Anfang der Pandemie stehen, dann frage ich mich, was passiert eigendlich, wenn es eine zweite Welle gibt? Jedes Bundesland,jeder Nationalstaat reagiert für sich allein. EU -tote Hose.
    Ich denke schon, das die Globalisierung auf ein erträgliches Maß zurückgefahren werden muss; ging ja vorher auch.
    Wir werden uns hier in den nächsten Monaten über Probleme unterhalten, die hatten wir so bestimmt nicht auf dem Schirm.
    Einen schönen Abend euch Allen und bleibt gesund!!

  2. Friedrich sagt

    @ R.Seevers. Von den z. Zt. 82 Beiträgen hier , hast du fast 30 geschrieben und das geht nun schon einige Zeit so. Merkst du noch was ??

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Friedrich, ich habe die Beiträge zwar nicht gezählt, aber das ist von ihm doch schon Standart in allen Blogs die Willi auflegt. Sein überhebliches Auftreten geht mir schon lange auf den sprichwörtlichem” Sack”.

  3. Friedrich sagt

    Bauer Franz .Toll geschrieben. Du triffst den Nerv der Zeit. Leider wollen viele die Lawine ,die auf uns zurollt , noch nicht wahrhaben. Wir haben zuviel nach China billig ausgelagert und wundern uns heute über das fehlende “Made in Germany”. Das gibt es ja fast garnicht mehr, weil hier nur noch zusammengebaut wird. Die Anzugsleute sind sehr oft jetzt in Homeoffice . Kurzarbeit oder Arbeitslos , während das “niedrige Volk” arbeitet und sich der Ansteckung aussetzen muß. Dafür bekommt dann die Krankenschwester oder LEH-Mitarbeiterin einen kleinen Gehaltsaufschlag , während die PKW-Leute einige Tausend Einmalzahlung bekommen haben und jetzt soll denen auch noch das Kurzarbeitergeld erhöht und eine Abwrackprämie auf die Beine helfen. Ja, Corona läst uns viele seltsame Entscheidungen erleben, aber auch vieles was als unvorstellbar angesehen wurde. Minus Ölpreis, leere Regale im LEH, Wertschätzung der jetzt noch Arbeitenden, zusammenrücken in der Gesellschaft, Hamsterkäufe , Grenzkontrollen innerhalb Deutschlands und der EU, keine Urlaubsreisen und vieles mehr. Wir werden vieles wieder aus China heim holen müßen , um unsere Leute in Lohn und Brot zu halten und das ist jetzt erst der Anfang in unserer wirtschaftlichen Ausrichtung . Viele Gutverdiener werden jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren und sich neu “Erschaffen” müßen. Viel Todgeglaubtes wie z.B die Landwirtschaft wird vielleicht wieder mehr Wertschätzung erfahren. Überall auf der Erde schotten sich immer mehr Staaten ab und horten Nahrungsmittelvorräte , um keine sozialen Unruhen im Lande zu haben. Die EU exportiert als gäbe es keinen Morgen.
    Die derzeitige Trockenheit wird tiefe Spuren bei den zu erwartenden Ernten hinterlassen.
    Ich kann nur hoffen , daß unsere Regierenden es schaffen, daß es zu keinen Unruhen hier kommt. habe da aber bei den Entscheidungsfähigkeiten so meine Zweifel.

    • Reinhard Seevers sagt

      Friedrich kocht wieder Eintopf. Aber Eintopftag war doch immer Sonntags oder nicht?

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin@Seevers, Ihre Arroganz gegenüber anderen Meinungen ist gelinde gesagt , zum
        kotzen.

        • Stadtmensch sagt

          Entspann dich! Wir kommen doch auch gut mit Schmähungen wie “Städtische Eliten, Anzugleute, faule Sesselfurzer,” usw. klar. Ganz neu im Programm: Kinder, die nach höheren Abschlüssen in der formalen Bildung streben – alles nutzloser Quatsch. Sollen sich mal lieber fleißig die Hände schmutzig machen mit den Setzlingen. Brandenburgbauer: die sog. hart arbeitenden kleinen Leute (Joe the Plumper) wählen Diktatoren, weil sie Befehl und Gehorsam gewohnt sind und weil sie diese Ansprüche auch an die Gesellschaft stellen. Gruselig.
          Wenn die Landwirtschaft demnächst nichts mehr hergibt, weil Klimawandel und Trockenheit ganz neue Randbedingungen stellen, dann rücken wir ganz selbstverständlich an und helfen. Ganz ohne Züchtigung. Wenn man es gut erklärt statt zu drohen (wie Friedrich), funktioniert es noch besser.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Sollten sie mich ansprechen, Sesselfurzer habe ich geschrieben, aber ohne “faule” . Noch einen Tipp, lesen sie man die Beiträge eines Stadtmenschen durch:
            **Von mir aus kann der Corona-Modus noch ganz lange weiter gehen. Es macht überhaupt nichts, wenn der „Bestellknopf“ sehr träge ist. Als gelernter DDR-Bürger hat man damit keine Probleme…**
            ** Ich muss den ganzen Tag sitzen. Fast wie Anbindehaltung nur ohne Strick. Also. Kein Mitleid mit Maskenträgern.**

            Heute hat meine Frau einen Bewohner mit Verdacht auf Corona auf Isolierstation verlegt, mit voller Schutzkleidung und FFP3 Maske.

            Aber was ist das schon gegenüber einer Büroarbeit, oder eines Programmierers, eigentlich sollten, oder müssten die Pflegekräfte noch Vergnügungssteuer bezahlen, das sie diese Arbeit verrichten dürfen.;)

            Wenn ich den beruflichen Werdegang von Landwirtskindern sehe, kann ich nicht erkennen, dass denen vorgeschrieben wurde, Berufe zu lernen, wo man sich nur die Hände schmutzig macht.

            1. Der urbane Bürger hat keine Ahnung von einem Landwirtschaftlichen Betrieb und dessen Anforderungen, die im Büro erledigt werden müssen.
            2. Völlig unbemerkt, soll es Bauernkinder geben, die sogar einen Akademischen Abschluss haben und das ist gar nicht so selten.

    • Ja, @Friedrich, du sprichst ein Thema an, das mich auch beschäftigt: Bei Obst und Gemüse liegt unser Selbstversorgungsgrad bei ca. 30%. Man muss sich mal vorstellen, welche Mengen jedes Jahr aus anderen Ländern zu uns hertransportiert werden. Unsere Landwirtschaftsministerin tönt mit voller Überzeugung, dass die Nahrungsmittelversorgung dieses Jahr gesichert sei. Das nehme ich ihr nicht ab. Es fehlt derzeit an fleißigen, belastbaren Menschen, die die Setzlinge in die Erde bringen und es fehlt an Niederschlag.
      Der Clou kommt aber noch: Künftig dürfen wir das, was wächst nicht mal mehr so ausreichend düngen, dass sich die Früchte zu Qualitätsprodukten entwickeln. Grosse Mengen unseres Brotweizens werden im Futtertrog landen, denn sie erreichen die Voraussetzungen zum Backen nicht mehr. Den Backweizen werden wir künftig aus den USA oder Kanada importieren. Ob der dann gentechnisch verändert oder satt mit Agrochemie besprüht wurde, das wird die Wenigsten interessieren. Brot wird eh verpackt beim Discounter gekauft…..

  4. James, du hast sicher in weiten Teilen Recht mit deinen Aussagen. Um die wirtschaftlichen Zusammenhänge genau zu analysieren, fehlt mir die Ausbildung und das Wissen.
    Wo ich mich aber auskenne, das ist mein Hof, die Landwirtschaft und zudem kann ich auf eine gewisse Lebenserfahrung zurückgreifen.
    Eines ist für mich klar: Wenn wir komplett in die alten Muster zurückfallen, und uns diese Situation nicht zum Nachdenken angeregt hat, dann ist uns als Menschheit nicht zu helfen.
    Gerade hier in Deutschland wurden vor der Corona Krise gute Wege in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz eingeschlagen. Auf diesen Pfaden sollten wir bleiben und uns dahingehend entwickeln.

  5. Reinhard Seevers sagt

    Afrikas Bauern sind eher Opfer, als Retter:

    “Landwirtschaft besonders getroffen:
    Vor allem Bauern und Produzenten sind den Angaben zufolge schon zu Beginn der landwirtschaftlichen Saison von der Krise betroffen. Sie haben demnach Schwierigkeiten, hochwertiges Saatgut und Düngemittel zu beschaffen. Die Landwirtschaft macht nach Angaben der Hilfsorganisationen mehr als 30 Prozent der westafrikanischen Wirtschaft aus. Für 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung ist sie die größte Einkommens- und Lebensgrundlage – hauptsächlich für Frauen.”

  6. James Taylor sagt

    Hallo Franz,
    das ist schoene Zusammenstellung aus Ihrer Sicht, authentisch geschrieben. Einige Anmerkungen habe ich dann doch.
    Das Virus heisst SARS-CoV-2 und die dadurch ausgeloeste Krankheit COVID-19, englisch Coronavirus Disease 2019. So hat man schnell das CO, das VI und das D, ebenso die 19. Sie haben recht, eine Verschwoerungstheorie benoetigt man nicht, weil viele Erkrankungen von Tieren auf den Menschen uebergingen und auch in Zukunft uebergehen werden. Selbst bei der letzten grossen Pandemie 1918/1919 mit ca. 50 Millionen Toten, der Spanischen Grippe, waren es Schweine, die einen amerikanischen Farmer infizierten, der in die Armee eingezogen und in der Kueche eines amerikanischen Camps eingesetzt wurde. So etwas ist normal, auch wenn eine Pandemie etwas bedrohliches hat. Der Homo sapiens stirbt als Ganzes jedenfalls nicht aus.
    Die Wirtschaft lief nicht wie geschmiert, weil durch den neoliberalen Humbug in allen Firmen organisatorische Verschlankungen initiiert wurden. Die einst redundanten Lieferbeziehungen und Reserven wurden aufgeloest, um fuer Heuschrecken uninteressant zu werden. Diese stuerzen sich naemlich mit Vorliebe auf Firmen, die „Reserven“ haben, „heben“ diese als Barausschuettung und ueberlassen den Firmenkadaver danach seinem Schicksal. Das Virus erwischte Firmen und Lieferkette am Punkt der hoechsten Ueberdehnung. Das wirtschaftliche Desaster ist zu einem grossen Teil ein Managementfehler, ausgeloest durch die Herrschaften, die nun Foerdergelder und Kredite vom Staat verlangen.
    Die Abhaengigkeit von China ist nicht einseitig, denn China bot Dumpingpreise durch eine kuenstlich abgewertete Waehrung, womit Produktionen in China nahezu konkurrenzlos billig wurden, verlangte im Gegenzug aber Know-how. Im Prinzip wurden ueber Jahrzehnte Kopien der Unternehmen und Produkte hergestellt, eine Taktik, die im 1900 Jahrhundert auch von Deutschland angewendet wurde. Das „Made in Germany“ war einst als Makel ersonnen worden, weil Deutschland dreist und rigoros alle Produkte ohne Beachtung von Patenten nachbaute und dann dafuer Dumpingpreise verlangte. Deutschland war im 1900 Jahrhundert das China von heute.
    Wenn Deutschland die Lehren ziehen wuerde, also viele Produktionen zurueckzuholen und dafuer steigende Preise ertraegt, passiert folgendes:
    1) Der Staat verschuldet sich mit den Coronahilfen bis zur Halskrause
    2) Die Produktionen in Deutschland sind teurer, sprich, die Preise ziehen an und damit die Inflation.
    3) Die Zinsen, momentan -0,7%, sind ein Anreiz dazu.
    Dann bezahlt wer die Kredite zurueck?
    Richtig, wir alle und nicht nur die, die sie bekommen haben. Dadurch sinkt platt ausgedrueckt der Wohlstand aller, mit Ausnahme der oberen 2%. Ist das wirklich klug? Nein.
    Anders sieht es mit regional produzierten Lebensmitteln aus, wobei ich wirklich gespannt bin, was passiert, wenn die Gemueseregale so aussehen wie das, was in diesem Klima waechst. Vor allem wird es interessant zu sehen, mit welchen regionalen Gewaechsen das Hochleistungsvieh in Zukunft gepaeppelt werden soll.
    Franz, ich verstehe Dich, aber es ist leider nicht so einfach. Es waere schoen, wenn die Welt einfach waere und alles auf monokausale Zusammenhaenge hinaus liefe, aber so ist sie nicht. Wir muessen auch nach der Pandemie in Teilen so agieren wie vorher, leider, aber wir koennten Fehler vermeiden, die zu der Ueberdehnung gefuehrt haben und Lieferketten diversifizieren, was geboten ist.

  7. Alexander Borchert sagt

    Ich vermisse einen Punkt in der guten Darstellung der Zusammenstellung:

    Wann kommt die Diskussion auf, mit welchem Recht man nur durch den Besitz von Geld und dessen Verleihung Geld verdienen darf?
    Mit Geld Geldverdienen ohne, dass dadurch der Geldbesitzer irgendeine Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen muss, hält die ganze Welt in einer selbstauferlegten Gefangenschaft. Unser Wachstumszwang kommt aus einem Geldsystem, dass am Jahresende mind. 2-5 % Rendite erwartet. Hinzu kommt, dass mittlerweile mehr Geld im Umlauf ist als die Realwirtschaft wert ist. Das heisst, die Realwirtschaft muss also noch mehr verdienen, um diese Renditen zu gewährleisten. Cororna bläht dieses System nochmal auf. Doch irgendwann platzt auch diese Blase.
    Ich hoffe, wir kommen durch diese Krise an diesen Punkt, dass wir endlich mal über unsere eigene Gier reden.

    • Reinhard Seevers sagt

      Genau so sehe ich es auch Alexander. Die Geschichte mit dem Geld ist die alles verbindende. Als es sie noch nicht gab, gab es die Geschichte mit dem Glauben und der Kirche. Ob das besser war für die unter ihr Leidenden…..

      • Stadtmensch sagt

        Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist ja der Glaube an irgendwas in den Zellhaufen “Mensch” reinkodiert. Diese Glaube manifestierts sich je nach Fortschritt der Evolution in neuen Götzen, die als Leitbild tauglich erscheinen. Also tauglich im Sinne von Reproduktion der Individuen. Laut unserem aktuellen Kenntnisstand wird aber der Glaube ans Geld momentan mindestens ebenso stark strapaziert wie früher vielleicht der Glaube an geistliche Autoritäten und spirituelle Geschichten durch die Aufklärung. Warum soll dieser Wandel je aufhören? Wir müssen uns nur eingestehen, dass das Aufblähen der Geldmenge bei jedem nur ein paar elektronische Bits auf einem Datenträger verändert. Kaufen kann man dafür schon jetzt nichts mehr (außer Plunder). Von mir aus kann der Corona-Modus noch ganz lange weiter gehen. Es macht überhaupt nichts, wenn der “Bestellknopf” sehr träge ist. Als gelernter DDR-Bürger hat man damit keine Probleme…

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Haben sie schon mal an die Menschen gedacht, die nicht die 1,50 Meter Abstand halten können, wie der Rettungsdienst, die Feuerwehr, die Ärzte, das Pflegepersonal, die den ganzen Tag bei der Arbeit Masken tragen müssen?

          • Stadtmensch sagt

            Ich muss den ganzen Tag sitzen. Fast wie Anbindehaltung nur ohne Strick. Also. Kein Mitleid mit Maskenträgern.
            Außerdem meinte ich mit Corona-Modus: Niemand fährt mit seiner Karre rum. Keine “Einkaufserlebnisse”, keine “Freizeitgestaltung”, kein Spaß – herrlich 😉

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Ach so,
              mit den Einkaufserlebnisse und der Freizeitgestaltung von manchen hatte ich es nicht so.
              Im eigenen Garten Kaffee trinken,( bin ja Renter) oder ein Eis zu essen, ohne Verkehrslärm hat schon was. Geht heute Nachmittag nicht, meine Frau hat im Spätdienst das zweifelhafte Vergnügen, ältere Menschen zu pflegen, mit Maske.

              Deshalb kein Mitleid mit Sesselfurzern.;)

            • fingerphilosoph sagt

              Keine Kondensstreifen am Himmel und Sonnenuntergänge, die das Meer in güldenes Licht tauchen. Kein durch Abgase verursachtes grelles Abendrot. Kein Autolärm. Keine lärmenden Wandergruppen auf dem Küstenweg. Keine selbst optimierenden Jogger. Keine Weltverbesserer. Kein Oktoberfest. Himmlische Ruhe. Köstliche Entschleunigung.

              Ich danke den wirklich wichtigen Leuten, den Landwirten, Fischern und Winzern, die dafür sorgen, dass Bauch, Kühlschrank und Weinregal gut gefüllt sind. Mehr braucht es nicht zu einem guten Leben.

              • Reinhard Seevers sagt

                Wer wirklich wichtig für dich wird, merkst du, wenn du krank wirst…..bis dahin hast du lediglich Glück gehabt.

              • firedragon sagt

                fingerphilosoph,
                wo lebst Du denn ?
                Bei uns ist alles “beim Alten” – außer Flugzeughinterlassenschaften, die haben wir auch nicht (Oktoberfest auch nicht) – aber sonst, bei uns wird sich jetzt im Feld optimiert, bis dass die “Schwarte kracht”.

              • Stadtmensch sagt

                Jogger Selbstoptimierer zu nennen hat schon was. Ich betreibe das seit 1993 (im Schnitt ca 6 km pro Tag). Gehört dazu wie Zähneputzen oder für mache Meditieren. Ohne diese “Zeitverschwendung” wäre ich in meiner nicht-artgerechten Menschhaltung schon längst da, wo viele Artgenossen sind (können nix ohne Sprit zu verbrennen).
                Ich bin auch allen sehr dankbar, die mir ein paar leckere Ackerfrüchte aus dem Boden zaubern. Die Produktivität in diesem Bereich ist jedoch nur möglich mit verdammter Technisierung (sei es bei Datenverarbeitung für Züchtung, Transport, Logistik,…). Wo man auch hinschaut, es ist eine Gemeinschaftsleistung…

                • firedragon sagt

                  Wow, Stadtmensch 6km !
                  ’93 habe ich meinem Sport “ade” gesagt.

    • James Taylor sagt

      Hallo Herr Borchert,
      ich stimme zu, moechte aber in Details ergaenzen. Ihr Denken basiert auf der Annahme, dass Geld einen Wert an sich hat. Das ist aber falsch, denn wenn Sie sich eine beliebige Banknote nehmen und beide Seiten genau lesen, steht da, dass Ihnen der Chef der EZB verspricht, fuer die Note den aufgedruckten Gegenwert auszuzahlen. Geld ist nichts weiter als ein Wechsel.
      Das ueber den Planeten vagabundierende Geld, dass nicht mit realen Werten hinterlegt ist, existiert nur als Imagination. Die Gewinne aus diesen Traeumen werden ja erst real, wenn man sie in reale Dinge investiert, und dann verlieren sie entweder rapide an Wert oder nehmen im Wert zu, abhaengig von der gewaehlten Anlageklasse. Die Billionen in der Steueroasen dieser Welt liegen ja platt ausgedrueckt nur unnuetz herum, wirken also nicht auf die Wirtschaftskreislaeufe. Wuerden sie das, also wuerden alle Milliardaere in einen richtigen Konsumrausch verfallen und raushauen bis die Schwarte kracht, waere die Armut besiegt.
      Das wirklich Gefaehrliche an Geld ist jedoch die den Banken zugestandene Geldentstehung aus dem Nichts, insbesondere deshalb, weil die Margins beispielsweise bei Staatsanleihen extrem niedrig oder sogar Null sind. Ebenso werden Kredite, beispielsweise an Firmen, nur minimal hinterlegt. Das waere so, als wuerden Sie einem Bekannten 1 Mio. Euro leihen und als Sicherheit nur 2% hinterlegen. Gewagt ist kein Ausdruck, oder? Alle Finanzkrisen dieser Welt sind deshalb Bankenkrisen.
      Sie sehen, es ist komplizierter.

      • Reinhard Seevers sagt

        Geld ist vor allem eine Geschichte, die uns erzählt wird. An diese Geschichte glauben alle Menschen, sowohl Islamisten, wie Kommunisten, wie Liberale….das ist das größte Problem. Der Wert oder Unwert ist dann nur ein Teil der Geschichte.

        • James Taylor sagt

          Ich wuerde “Geschichte” durch “Maerchen” ersetzen, dann waere es auf den Punkt.

          • Reinhard Seevers sagt

            Märchen enthält bereits eine Wertung, die würde ich zuerst mal vermeiden wollen. Denn andere Geschichten, wie z.B. der Nationalismus oder die Religion sind ebenfalls Geschichten. Diese als Märchen zu bezeichnen, führt unter Umständen zu Mord und Totschlag.

            • James Taylor sagt

              Nun, ich bin Naturwissenschaftler und deshalb widerspreche ich, sorry! “Religionen” und “Nationalismus” sind gefaehrliche Maerchen, wenn sie auf Menschen treffen, die den Text nicht verstehen oder schlicht zu einfach gestrickt sind, so dass sie nicht zwischen Bild und Realitaet unterscheiden koennen. Religionen und Nationalisten sind dann Geschichten, wenn man sie auf Mord und Totschlag reduziert, in eine Akte der Staatsanwaltschaft chronologisch ordnet. und daran wie in einem Buch lesen kann, was passiert, wenn Dummheit auf Buchstaben und einem unverstandenen Sinn trifft.

          • Inga sagt

            Aber von diesemMärchen leben viele, weil es ihr Lebensunterhalt geworden ist, siehe
            Hotel, Gaststätten und Rummelplatzbediener!

            auch Erdbeerhandel im Winter aus Südafrika!
            Flugreisen dahin so wie so!

      • Lady sagt

        “Ihr Denken basiert auf der Annahme, dass Geld einen Wert an sich hat. Das ist aber falsch, denn wenn Sie sich eine beliebige Banknote nehmen und beide Seiten genau lesen, steht da, dass Ihnen der Chef der EZB verspricht, fuer die Note den aufgedruckten Gegenwert auszuzahlen. Geld ist nichts weiter als ein Wechsel.”

        James, die wenigsten hier werden einen Wechsel kennen.
        Geld jedenfalls ist kein Wechsel.
        Und selbstverständlich hat Geld einen Wert. Das merkt man deutlichsten, wenn Geld seinen Wert verliert , nach innen oder auch nach außen. Oder eben die Funktionen des Geldes, die im wesentlichen den Wert bestimmen, nicht mehr durch das Geld erfüllt werden. Wenn es etwa als Tauschobjekt nichts mehr taugt .

        Ich glaube übrigens nicht, dass das Virus die Welt groß verändern wird. Zunächst mal natürlich schon. Das sehen wir ja. Aber danach wird es wie vorher werden, einen bessere Idee hat nämlich niemand. Und mit einer Renationalisierung – gibt es den Begriff?- können wir doch keinen Blumentopf gewinnen. Das sind Hirngespinste, gefährliche.

        • Reinhard Seevers sagt

          Falsch, Geld an sich hat keinen Wert, erst der Glaube an die jeweilige Währung, die Geschichte hinter der Währung macht den Wert. Oder sind indische Rupien das Gleiche wert, wie der Euro? Der Papierwert dürfte aber wohl der gleiche sein…😉

          • Lady sagt

            Mach es wie du denkst, Reinhard.
            Mit Glauben hat eine Währung eher wenig zu tun. Geld definiert sich über seine Funktionen, nicht über seine physischen Wert. Und wenn für dich Kaufkraft nach innen und nach außen keinen Wert darstellt, dann kann ich das nicht ändern. Die meisten Menschen sehen und erleben das anders.

        • James Taylor sagt

          Laut Definition ist der Geldwert die reziproke Groesse zum Preisniveau. Ein Geldschein oder eine Geldmuenze ist ein Zahlungsversprechen, das Ihnen je nach Alter des Scheins entweder Herr Dragi oder Frau Lagarde gibt. Die Unterschrift und der Text auf dem Schein sagt das. Wer an den Wert einer Waehrung glaubt, akzeptiert das und zahlt den aufgedruckten Wert aus, oder eben nicht. Geld ist immer auch der Glauben daran, dass es einen Wert hat.
          Sie haetten recht, wenn Geld auf Werten beruhen wuerde, wie das vor Jahrzehnten war.
          Nehmen Sie Goldmuenzen, dafuer bekommen sie immer den Ankaufpreis von Gold ausgezahlt, unabhaengig davon, welche Wertzahl auf der Muenze steht.
          Es gab frueher auf Gold basierende Dollarnoten, die sind etwas Wert, basieren sie doch auf ein hinterlegten Golddepot.

          • Lady sagt

            James schrieb:
            “Ein Geldschein oder eine Geldmuenze ist ein Zahlungsversprechen, das Ihnen je nach Alter des Scheins entweder Herr Dragi oder Frau Lagarde gibt. Die Unterschrift und der Text auf dem Schein sagt das. ”

            In Norddeutschland nennt man solch eine Aussage Dumm Tüch. 😀
            Welcher Text denn? Und es gibt auch kein Zahlungsversprechen. Was soll das denn sein: Für 50 Euro gibt mir die EZB einen anderen 50 Euro Schein? Tatsächlich hält sich dieser Unsinn, aber es stimmt trotzdem nicht.
            Klar früher gab es mal eine Einlösegarantie der Notenbank in Gold. Mehr als theoretische Werthaltigkeit war das allerdings nicht, da es keine Volldeckung war.

            Für Goldmünzen bekommt man der Ladenkasse in D gar nichts . Sie sind da quasi wertlos😂

            • Reinhard Seevers sagt

              Lady, du musst größer denken, weiter….eine Rupie ist kein Euro und dennoch Geld. Der Wert richtet sich nach der Geschichte hinter der Währung. Wenn morgen der Dollar fällt,weil jemand eine Geschichte erzählt, die den Kurs abstürzen lässt, dann ist vielleicht die Rupie genauso viel wert….gleicher Schein, gleicher Text, andere Geschichte.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Wann kommt die Diskussion auf, mit welchem Recht man nur durch den Besitz von Geld und dessen Verleihung Geld verdienen darf?”

      Mit welchem Recht, fordert ein Mensch vom anderen Geld, ohne Gegenleistung?

      Wenn ich mich nicht irren, dann machen sie auch Landwirtschaft. Haben sie keinen Nachfolger, dann gibt es keine mietfreie Wohnung, kein Wasser, Strom umsonst. Dann ist man ganz schnell finanziell am Ende.
      Deshalb baut der kluge Mann vor und legt sich Geld beiseite, Geld das jedes Jahr durch die Inflation an Geld verliert. Die Politik des billigen Geldes führt dazu, dass der Kleinsparer enteignet wird und als Folge davon, die Altersarmut wird politisch gefördert.
      Diese Binse ist bei den meisten noch nicht angekommen, besonders bei denen, die von Gier sprechen.
      Dann kommen wir zu den Aktien, das ist für viele Teufelszeug, weil sie noch nie welche hatten, oder zur falschen Zeit eingestiegen sind, oder verkauft haben.

      Aktien sind Anteile an einer Firma, investiert keiner der bösen Aktienbesitzer mehr, dann geht es mit den Arbeitsplätzen bergab.

      Wenn sie meinen, dass sie Gierig sind, das können sie schnell ändern, ich bin es nicht.

      • James Taylor sagt

        Ich denke, so meinte er das nicht mit der Gier.
        Die Frage ist jedoch, ob Sie, wenn man den Realzins als Einheit nimmt, tatsaechlich etwas vom Sparen haben? Der Zinssatz – Inflation war seit Jahrzehnten bis auf wenige Ausnahmen immer negativ. Muss er auch, weil Staaten sich auf diese Weise entschulden.
        Unternehmensbeteiligungen sind eine Alternative, wenn man nicht mit hohen Kursen einsteigt, den Cost Average Effect im Auge hat und in der Naehe von hohen Scheitelpunkten der Kurse kapitalisiert. Das alles zu tun ist nicht gierig, es ist sogar klug.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wenn ich mich für die Rente erst beim Rentenbescheid Interessiert hätte, stände ich jetzt mit 415.- Euro ausbezahlter Rente da.

          Wer das vorher weiß, der kommt am Ansparen und einem Aktieninvestment nicht vorbei.

          Ein Aktienguru meinte mal, bei Aktien muss man sehr Sozial eingestellt sein.

          Wenn alle Kaufen wollen, muss man an sie verkaufen,
          wenn die sie nicht mehr wollen, kauft man sie denen ab.

          So funktioniert Börse für den Kleinanleger.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Willst Du Aktien kaufen?
              Nein, dann ist es nicht wichtig.
              Vielen Kleinaktionären geht es genau so, trotzdem kaufen manche zur falschen Zeit.

            • James Taylor sagt

              Es gibt den kaufmaennischen Grundsatz: Der Gewinn liegt im Einkauf. Dies gilt auch fuer fuer den Kauf von Aktien.
              Es macht Sinn, sagt der “ehemalige Landwirt” nicht der Herde zu folgen, sondern dann, wenn man langfristig orientiert ist, antizyklisch zu handeln. Auf diese Weise kann man elegant den Wert des Depots nach oben “schaukeln”.

      • Inga sagt

        “Die Politik des billigen Geldes führt dazu, dass der Kleinsparer enteignet wird und als Folge davon, die Altersarmut wird politisch gefördert.”

        Aber normaler Rentner auch, oder?
        Wenn keine Steuern rein kommen und keine Renteneinzahlung von zu wenigen Arbeitnehmern?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Rentenversicherung ist eine andere Baustelle.
          In diese Versicherung bezahlt der Staat auch jede Menge rein, aber die Höhe der Rente hängt an dem, was einbezahlt wurde und die dann gibt es ab und zu eine Rentenerhöhung.

          Spart der noch was an, dann gilt das von mir geschrieben auch.

          Der Selbstständige, oder der wo nur eine mick­rige Rente bekommt, bei dem gilt das nach wie vor:

          „Die Politik des billigen Geldes führt dazu, dass der Kleinsparer enteignet wird und als Folge davon, die Altersarmut wird politisch gefördert.“

  8. Ein Privatier sagt

    Le plus grande article virale du monde!

    Ich frage mich, wie klein ein Reset-Knopf sein muss, das ein klitzekleiner, natürlicher, unbedeutender Virus ihn betätigen kann.
    Und was hat der/das Virus für ein Bewusstsein, dass er/es uns mit aller Härte – Reset-Knopf-Drücken! – zeigen kann, dass wir uns in eine regelrechte Scheinwelt hineinmanövriert haben?

    Zweifellos walten übernatürliche Nanointelligenzkräfte in unseren Zeiten!

    Ist es ein väterlicher Natur-Gott, der uns das natürliche Virus geschickt hat?
    Oder war es eine Bauern-aller-Länder-vereinigt-euch-Göttin? Vielleicht gar eine rotgrüne Göttin?

      • Ein Privatier sagt

        Bestimmt in der Corona-Krise das Sein das Bewusstsein, oder bestimmt das Bewusstsein das Sein?
        (An Sein und Bewusstsein des Virus bin ich nicht interessiert.)

        Helfen Sie, Genosse Seevers.

        • Reinhard Seevers sagt

          Das menschliche Gehirn ist eine Ansammlung biochemischer Algorithmen, das kann man nicht selbst steuern, auch wenn es ihnen immer versprochen wurde.
          Der Geschichtenerzähler beeinflusst die biochemischen Algorithmen….wenn man den Erzähler wechselt, oder eine andere Geschichte erfindet, dann ändert sich alles. Welche Geschichte möchten sie erzählen?

          • Ein Privatier sagt

            Jetzt bin ich doch an Sein und Bewusstsein des Virus interssiert.
            Any educated ideas, comrade Seevers?

              • Ein Privatier sagt

                Ja, denn, wenn selbst der Mensch gemäß Ihrer Per-Anhalter-durch-die Galaxis-Theorie kein Selbsbewusstsein hat, was für einen biochemischen Algorithmus hat dann das Virus in Wechselwirkung mit biochemischen Algorithmen der Menschen, da es doch zumindest ein Sein an sich und in Wechselwirkung mit Menschen hat?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Biochemische Algorithmen besitzen kein Bewusstsein….sie reagieren lediglich….ob mit dir oder mit mir, das ist ihm egal! 🙂

  9. fingerphilosoph sagt

    Wenn Covid-19 uns in aller Härte zeigt, was es drauf hat, dann deshalb, weil die Menschen offenbar zu Weicheichern mutieren, je mehr die Digitalisierung/Technisierung voranschreitet.

    Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass 99,6% der Menschheit das Virus körperlich unbeschadet überleben werden, und von den 0,4% wären mehr als die Hälfte (oder sogar fast alle) sowieso noch in diesem Jahr an ihren diversen Vorerkrankungen verstorben.

    Schweden führt uns vor, dass sich das Virus in Ländern, die keine Ausgangssperren verhängen und keinen Lockdown machen, auch nicht aggressiver verhält als in gesperrten. Frankreich hingegen führt uns vor, dass eine äußerst radikale Ausgangssperre selbst nach fünf Wochen keinen positiven Effekt in Sachen Neu-Infektionen und Sterberaten zeitigt.

    Als der Lockdown Mitte März verhängt wurde, hatten wir täglich 1.400 Neuansteckungen. Jetzt, wo der Lockdown wieder gelockert wird, haben wir wieder so um die 1.400 Neuansteckungen täglich. Wäre das Virus wirklich gefährlich, könnte man das allerdings nicht so machen. Da man das nun aber tut, heißt also, dass die Regierenden inzwischen gemerkt haben, dass sie einem digitalen Wahn aufgesessen sind und jetzt versuchen, aus der Sache wieder rauszukommen, ohne das Gesicht zu verlieren. Wie sinnreich, dass ausgerechnet das Tragen von Masken vor dem Gesichtsverlust schützen soll.

    Richtig ist allerdings, dass wir uns mit unserem Wirtschafts- und Finanzsystem in eine Scheinwelt hineinmanövriert haben. Erst recht mit der Digitalisierung. Ich glaube aber nicht, dass dieser Virus-Wahn uns auf den Boden der Realität zurückholt oder gar zurück zu einem natürlicheren Leben. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Wir schlittern nolens volens in den Überwachungsstaat, in dem wir noch weit mehr kontrolliert und gegängelt werden als bisher. Aber offenbar will der größte Teil der Menschheit es ja gar nicht anders. Des Menschen Wille sei also sein Himmelreich.

    Was derzeit stirbt, ist nicht die Menschheit, sondern die Freiheit, wobei die allerdings auch schon seit Längerem an diversen Vorerkrankungen leidet.

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Lösung á lá Fingerfilosoph ist also: macht alles wieder offen und nehmt die Toten in Kauf, die wären sowieso gestorben! (Könnte von Trump oder Berlusconi, oder Erdogan stammen) Na, dann geh mal los und biete deine Lösung auf dem Rathuasplatz deiner Stadt an, mal sehen, ob die dumme Mehrheit sich das gefallen lässt.
      Der Anspruch auf “Wahrheit” ist seit Jahrtausenden der Stoff für Folter und Krieg….dann mal los Filosof!

        • Reinhard Seevers sagt

          Naja, der Satz vom Filosophen: “Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass 99,6% der Menschheit das Virus körperlich unbeschadet überleben werden, ..”
          impliziert eine “Wahrheit” im Sinne von: ich weiße es besser, als alle Fachleute und ich weiß es schon, bevor die Krise beendet ist.

          • fingerphilosoph sagt

            Nun ja, wenn nun allmählich Geschäfte wieder geöffnet und Unterricht wieder aufgenommen wird, heißt das, dass eben die von Ihnen hochgeschätzten Fachleute und Regierenden davon ausgehen, dass der Höhepunkt der sog. “Krise” überwunden ist. Zumindest, was den medizinischen Teil dieses Unternehmens angeht.

            • Reinhard Seevers sagt

              Nee Filosoph, du vereinfachst immer. Die Regierenden und die Fachleute wägen ständig ab. Der Druck von Seiten der Wirtschaft, die Emotionen in den Familien, die Hiobsbotschaften der Paritätischen Wohlfahrtsverbände, die Epidemiologen, die Virologen, die Kirchen usw…..alle reden mit und die Politik wägt ab. In jedem Bundesland übrigens anders. Insofern muss man mal die Kirche im Dorf lassen.

              • fingerphilosoph sagt

                Bei einer Weltbevölkerung von annähernd 8 Milliarden
                sind 0,4% = 32 Millionen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zahl in diesem Jahr bzw. in dieser Pandemiewelle erreicht wird, wenn wir nach drei Monaten Pandemie aufgerundet 180.000 Todesfälle zu verzeichnen haben?

                Ich denke da schon, dass eher ich es bin, der die Kirche im Dorf lässt als solche Panikverbreiter wie Sie.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich verbreite keine Panik, ich warne nur vor “Wahrheiten”, die Menschenleben kosten können. Niemand hat die 50 Millionen angeblichen Toten der spanischen Grippe gezählt, aber, dass viele daran gestorben sind, möchtest du doch nicht leugnen oder? Willst du am Ende entscheiden, wer an was gestorben ist? Willst du am Ende die Verantwortung übernehmen und sagen, oh, sorry, es waren doch 0,1% mehr, naja die paar Millionen mehr oder weniger. Hauptsache ich lebe! …uuups, vielleicht doch nicht?

                • fingerphilosoph sagt

                  Nicht die “Wahrheiten” kosten Menschenleben, sondern Krankheiten und Altersschwäche. Und ja, ich bin trotz permanenter Medienhysterie immer noch der Ansicht, dass der Tod zum Leben gehört. Ich habe mich schon lange mit meiner eigenen Sterblichkeit angefreundet, wahrscheinlich deshalb sehe die Hysterie derer, die den Tod auch bei über 80jährigen für eine Katastrophe und Tragödie halten, mit einigem Staunen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Tja Fingerfilosoph, dann musst du die Öffentlichkeit nur noch fragen, ob sie den Tod als euthanasia interior, oder als euthanasia exterior möchten.
                  Also als leichten Tod oder als schweren Tod….du wirst das schon machen!

                • fingerphilosoph sagt

                  Wenn es Ihnen um einen “leichten” oder “schweren” Tod geht, dann frage ich mich, warum Sie nicht angesichts der Krebs-Neuerkrankungen und der Krebs-Todesfälle in Panik geraten.

                  Seit 1970 haben sich die Krebs-Neuerkrankungen verdoppelt und belaufen sich auf annähernd 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr, während die Todesfälle von 193.000 (1980) auf 235.700 (2017) gestiegen sind.

            • Schorsch Summerer sagt

              Nein, wenn man jetzt die Geschäfte langsam wieder öffnet bedeutet das nur dass nur so viele krank werden sollen wie man bestmöglich auch behandeln kann. Eine Aussortierung von Patienten die dann nicht behandelt werden wie im Elsaß oder in Italien will man verhindern. Auch einer meiner Bekannten, ein 84jähriger Altbauer aus dem Elsaß, kerngesund, erkrankte an Covid19 und “durfte” ohne Beatmungsgerät und teure Medikation nur elend verr….n, äh sterben. Jeder hier sollte sich überlegen ob er das für sich oder seine älteren Angehörigen oder Bekannten will!

              • Andreas sagt

                Tatsache ist doch, es gibt keine Medikamente,
                die gegen Covid 19 helfen.
                Auch das Beatmungsgerät überleben nur ca. 10 %
                und das in der Regel mit schweren Lungenschäden

                • Schorsch Summerer sagt

                  Beatmungsgerät ist nicht gleich Beatmungsgerät! In den Ländern mit vielen Toten trotz Beatmung fehlt es an hochwertigen Beatmungsgeräten. Diese sind besser einstellbar und funktionieren daher auch. Sehr schlecht sind jene die im Grunde genommen nur stur Luft pumpen. Aber was sagt uns das? Wir müssen vorsichtig und geduldig sein. Wir müssen Zeit gewinnen. Ob das gelingt bezweifle ich wenn ich die aufwieglerischen Kommentare in den Foren lese.

                  Gsund bleibm. :<)

                • Obstbäuerin sagt

                  In unserer Stadt mit 55.000 Einwohnern gibt es jetzt noch 1 (in Worten einen) Infizierten von ehemals 23. Da grenzt es schon an ein Wunder, sich anzustecken aber die Menschen sind misstrauisch und haben Angst vor ihren Mitmenschen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Obstbäuerin, woher weißt du, das es nicht weitere Infizierte gibt, die nur nicht getestet sind? Glaskugel extra neu geputzt?

                • Obstbäuerin sagt

                  Und nachdem ich die Glaskugel dreimal geputzt habe, sehe ich glasklar Reinhard Seevers, Dein Einkommen wird sich proportional zu Deinen Sorgen entwickeln.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Obstbäuerin, du solltest dir evtl. eine moderne Art der Vorhersage zulegen, Glaskugeln sind nicht so zuverlässig, wie du vermutest.😎

        • Mark sagt

          Der Fingerphilosoph öffnet uns hier häufig die Augen für eine andere Sicht der Dinge. An sowas ist Seevers nicht interessiert, kommentiert er doch regelmässig mit tumpen Totschlagargumenten darauf.

          • Reinhard Seevers sagt

            Deine Augen scheinen aber immer noch geschlossen, sonst wären die Tasten anderes gedrückt worden….Wenn ich Totschlagargumente liefere, wie bezeichnest du deine? Persönliches Anpi..en?

    • @fingerphilosoph
      Ich denke, die Politiker werden sich gut überlegen, welche Einschränkungen sie uns auferlegen. Es steht die neben der Volksgesundheit auch die Wirtschaftskraft auf dem Spiel.
      Bisher hatte ich für viele Maßnahmen Verständnis. Wenn es allerdings dazu kommt, dass ich mit einer App täglich überwacht werde wo ich mich aufhalte, dann schmeiss ich das Ding in die Ecke oder bind es einer Kuh um den Hals.

  10. Thomas Apfel sagt

    Was für ein apokalyptischer Schwachsinn, Herr Parthon. Viel erschreckender ist für mich, wie eine derart verflochtene und dadurch angeblich starke Wirtschaft in 8 Wochen derartig an die Wand fahren kann. Der Unterschied ist hoffentlich, dass nicht wie vorher in zwei Weltkriegen der Zustand “Blank is Beautifull” über materielle Zerstörungen zu Gunsten der Finanzmärkte hergestellt wird. Gestern im Radio (RBB) hat der Chef der “Denkfabrik” AGORA (die sitzen in Berlin nahe am Kanzleramt und beraten die Regierung) gesagt “diese Krise ist die schwerste seit 1930/31 und könnte die damalige noch übertreffen. Die Regierungen sollten jetzt ungehemmt Geld in die Hand nehmen und gezielt in Zukunftstechnologie, die dann auch an die nächste, nämlich die Klimakrise, angepasst ist, investieren.” Wie man die Überschuldung wieder abbauen könne, daran solle man später arbeiten.

  11. Thomas Apfel sagt

    Ich habe das Gefühl, dass wir vor weit größeren Umbrüchen stehen, als der Renationalisierung von Wirtschaftskreisläufen. Wir Bauern haben da immer so einen sehnsuchtsvollen Blick drauf: Jeder soll doch hier erzeugte Ware zu hier kostendeckenden Preisen kaufen. Wir sind ja letztlich selbst in Wirtschaftskrise durch den Besitz an Landwirtschaftlicher Nutzfläche abgesichert. Wir machen aber nur einen ganz kleine Teil der Gesellschaft aus und die Sicherheit des Landbesitzes kann jederzeit durch Beschlüsse der Mehrheit aufgehoben werden. “Kaufen Sie Land, davon wird nichts mehr produziert” (Mark Twain) ist in der jetzigen Praxis auch eine “Enteignung der Gesellschaft”, da sich Lebensgrundlagen in immer wenigen Händen konzentrieren. Da wird die Gesellschaft drauf reagieren, also man sollte sich betreffs seines Besitzes nicht zu sicher fühlen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Das war aber zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte anders…..die Sicherheit des Eigentums war noch nie absolut gegeben.

      • Thomas Apfel sagt

        Der Bäuerliche Landbesitz war sogar über die Zeit des Sozialismus in Ostdeutschland nicht angetastet und ist durch die Bodenreform eingefroren auf dem Stand von 1946 nach der Wende wieder in den Bodenmarkt eingetreten. Bäuerliche Betriebe sind daraus weitgehend nicht wieder entstanden. Bäuerlicher Landbesitz war bisher das Rückgrat einer bis vor 80 Jahren weitgehend regionalen Lebensmittelerzeugung.
        Er war noch nie so prinzipiell in Frage gestellt wie heute. Und zwar entgegen den politischen Glaubensbekenntnissen und Bestandssicherungserklärungen, einfach durch die Mechanismen der Globalisierung. Vergleichbar mit solchen Sprüngen in der Eigentumsverteilung war z.B. das Bauernlegen in Nordostdeutschland, das zu den dort schon im 18. und 19. Jhd. vorhandenen Großbetrieben (Gütern) meist in adligem Besitz geführt hat. Das ganze unter anderem auch wegen der ausgeprägten Subsistenzwirtschaft der bäuerlichen Betriebe auf der einen Seite und der notwendigen Versorgung der wachsenden Städte und nicht zu letzt des Militärs auf der anderen Seite.

        • Reinhard Seevers sagt

          Naja, wennman das so sehen möchte…die “Verkoppelung” im 18. und 19. Jahrhundert hat genau den umgekehrten Weg genommen. Die Rückführung der genossenschaftlichen und in allmende bfeindlichen Fluren in Privatbesitz.

          • Thomas Apfel sagt

            Was für genossenschaftlichen Besitz gab es im Mittelalter in Nordostdeutschland? Der Streit ging doch darum, ob die z.B. Bauernhufen Eigentum oder Besitz waren. Die Eigentumsrechte der Bauern wurden oft für nichtig erklärt und die Allmende zum Besitz der “Grundherren”.
            Für die meisten betroffenen Bauern dürfte der Unterschied zwischen Besitz und Eigentum bis dahin im täglichen Leben nicht so relevant gewesen sein. Ich bin kein Historiker, aber fällt mir gerade ein: “Waren die Frondienste sozusagen Gegenleistung für Eigentumsrechte am Besitz der Grundherren?” Vieleicht können Sie da mal aufklären, Herr Seevers.

            • Reinhard Seevers sagt

              Je nach Region und Zeitalter verlief die Verkoppelung und die Bauernbefreiung unterschiedlich aus. Das Land war ja von unterschiedlichsten Feudalsystemen beherrscht. Im Norddeutschen Raum fiel die Verkoppelung in einigen Gegenden mit der Revolution 1848 zusammen. Die Abschaffung von Frohndienst und Leibeigenschaften führten zu selbstständigen Bauern (Kötner, Halbmeier, Vollmeier, etc.) In anderen Gegenden gab es ledigiglich sog. “Flurbereinigungen” ohne Besitzänderung….die Welt war damals noch viel differenzierter, als heute. 🙂

              • Thomas Apfel sagt

                Na ja, ganz einfach gefragt: “Wie ist es zu adligem Großgrundbesitz gekommen? Warum ist er in einigen Gegenden dominanter und in anderen Gegenden weniger dominant gegenüber Bäuerlichem Grundeigentum/Besitz? Das ist ja nicht vom Himmel gefallen. “Als Adam grub und Eva spann, Wo war denn da der Edelmann”?… war ja nicht versehentlich Frage der “Bauernkrieger” des Mittelalters.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Thomas, hier ist nicht der richtige Ort um über Feudalherrschaft von Karl dem Großen bis zum Alten Fritz zu diskutieren, findest du nicht auch?
                  Ist auch am Thema vorbei denke ich.

                  Adam und Eva sind noch weniger Thema, sind lediglich erfundene Wesen in einer überlieferten Geschichte.

                • Thomas Apfel sagt

                  Es ging im Anfang um die Bedeutung der Bäuerlichen Landwirtschaft und damit das Bäuerliche Eigentum und seine zukünftige Rolle. Ich glaube, dass diese Rolle aus der Bäuerlichen Blase heraus völlig überschätzt wird. Das sehe ich auch in dem Beitrag von Franz. Das ist der Zusammenhang!

                • Lady sagt

                  “Na ja, ganz einfach gefragt: „Wie ist es zu adligem Großgrundbesitz gekommen?”

                  Lieber Thomas, ich nehme die Provokation gerne auf 😀
                  Meine Familie, die zu den ältesten in Deutschland gehört, hat grundsätzlich den Deppen von Bauern mächtig auf den Kopf gehauen, und sie anschließend über Jahrhunderte dazu verdonnert bei Brot und Wasser auf den erbeuteten Feldern zu schaffen.
                  Dann kamen die blöden Sozialisten, und sie gingen auch wieder 😅😅 Diese 40 Jahre waren eher unbedeutend.
                  Insofern ja, Grundbesitz ist relativ sicher. Allerdings ist und war es noch nie einfach, davon zu leben. Ein Selbstgänger ist das auch zu früheren Zeiten nicht gewesen.

    • firedragon sagt

      Guten Morgen Herr Apfel,
      meine “Ahnung” (was Willi mal angedeutet hatte) tendiert u.a. auch in diese Richtung.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Eine Bodenreform wird es nicht geben, da bin ich mir sicher.
        Unsere urbane Gesellschaft müsst dann selbst auf dem Acker stehen und sind wir mal ganz Ehrlich, das werden die sich nicht selbst zumuten.

        Was kommen könnte, wäre eine Ablieferungspflicht, wie während dem letzten Krieg.

        Was dies für meine Mutter bedeutete, eine Landwirtschaft zu betreiben, Lebensmittel abzuliefern und der Ehemann – mein Vater – musste in fernen Ländern das Vaterland verteidigen. Gedankt wurden den Frauen die das selbe Schicksal hatten nie.

        Von der Umweltsaubeleidigung möchte ich mal nicht schreiben.

  12. Walter Parthon sagt

    Liebe Chinesen, gōngxǐ

    Hut ab oder auch Chapeau, wie man so schön sagt. Wahrlich, wahrlich eine strategische Großtat Eure Laborköstlichkeit aus Wuhan.

    Binnen weniger Wochen hat dieser kleine herzige, grüne und stachelige Virus weit mehr zustande gebracht, wozu zwei Weltkriege, Terroristen, der Islamische Staat, Al Qaida, die Ajatollahs, Ebola, die schwarze Pest, die Hongkong Grippe, die spanische Grippe, 9/11, der Irak-Krieg, der arabische Frühling, Angela Merkel, Schweden-Gretl, Tschernobyl oder Fukushima niemals in der Lage gewesen wären.

    Die freie Wirtschaft der westlichen Welt binnen kurzer Zeit nachhaltig vernichtet, die Demokratien weltweit de facto ausgehöhlt, in Angst und Panik verfallene, feige und willfährige Regierungschefs zu traurigen Erfüllungsgehilfen Eurer kommunistischen Träume gemacht und einen einst freien Journalismus weltweit zu hofberichterstattenden Handaffen der Mächtigen degradiert.

    Wie man hört, soll Mao Zedong vor lauter Freude in seinem Mausoleum Yangge tanzen. Irgendwo zwischen dem süß-sauren Fledermauseintopf, den gebratenen Schlangen nach Szechuan Art und Eurem Institut für Virologie in Wuhan, also der effektivsten Giftküche Asiens, nahm dieses trojanische Pferd der jüngeren Weltgeschichte – auch Corona-Virus genannt – seinen Lauf, gut eingeführt und verbreitet mit Euren Gastarbeitern und Touristen, entfaltete es pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest und mit Beginn des Jahres Ratte – welch glückliche Fügung – eine bombastische Wirkung.

    Wir lernen: Die Realwirtschaft in Europa und Amerika sind am Ende, faschistoide Ermächtigungsgesetze, die Bürger- und Freiheitsrechte und damit die Grundverfassung der Staaten wurden nachhaltig vernichtet, eine implodierte EU, ein kaputtes Amerika.

    Und Ihr in China? Den Virus binnen Wochen mit einem Zauberstab getilgt, Eure Großtstädte kaum betroffen gewesen, setzt Ihr nun zum wirtschaftlichen und somit politischen „Endsieg“ an.

    Die gelbe Version von Dagobert, der Peking-Ente der Neuzeit, reibt sich gerade die Hände.

    Milliardengeschäfte mit Grippemasken und Schutzausrüstung heben Eure Staatswirtschaft an, die Pharmaindustrie Eures Landes ist so groß wie nie. Wie einst in der Griechenland-Krise warten Eure Chefeinkäufer bereits sehnsüchtig darauf, die pleite gegangenen Betriebe in Europa und den USA aufzukaufen. Und dank der Dummheit von Merkel, Macron, Kurz und Co werden wir Europäer, so wie einst die USA im Jahr 2008, bei Euch Milliarden-Anleihen – sinnigerweise Corona-Bonds – aufnehmen, zu Schuldnern Eures Heeres der werktätigen Reisschüsseln werden.

    Angeführt von unseren Kümmerlingen an den Staatsspitzen, die ehrerbietige Dankesadressen an die Kommunisten nach China schicken und geistig nicht dazu im Stande sind zu merken, wohin die Reise führt. Albert Einstein sagte:

    „Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ Heute wissen wir, der dritte Weltkrieg wird, beginnend mit Viren, unblutig an den Handelsmärkten geführt, im vierten Weltkrieg essen dafür wir mit Stäbchen. 恭喜

    Gōngxǐ

    https://m.youtube.com/watch?v=Xv6NRtZpN4w

    • Reinhard Seevers sagt

      Die alten Reflexe funktionieren ja noch, chapeau! Wenn nicht der westliche Kapitalismus eine derartige Abhängigkeit geschaffen hätte, dann müsste sich Walter auch keine derartige Geschichte ausdenken.
      Albert Schweitzer zu zitieren ist gewagt. Er der bereits vor 100 Jahren die Armen Afrikas unterstütze, lange bevor hier die Asylunterkünfte brannten, weil diejenigen, die nicht ins System passen sich auf den Weg machten.

    • Ganz ehrlich…..
      Ich glaube diese böse Kriese, hat auch etwas gutes….
      Man rückt wieder näher (Bildlich gesehen) zusammen und hilft sich wieder gegenseitig, sei es durch einkaufen für Risikoperson, Kranke oder auch Menschen die sich einfach nur schlecht selbst helfen können…..
      Das da sein von wie es so schön heißt Systemrelevanten Menschen wird wieder wert geschätzt und ohne diese läuft in einer Krise nix…..
      Doch befürchte ich, das nach der Krise die BWLer wieder nach vorne preschen und meinen sie würden jetzt die Welt retten…..
      Diese Wirtschafter haben tatsächlich immer und immer wieder und weiter optimiert und der kleine Mann durfte es ausbaden….
      Zugegeben hat der kleine Mann auch in vielen Bereichen ( billige Fernseher,verführerische Rabatte wo auch immer ) davon profitiert aber es entstand auch eine immer größere Wegwerfgesellschaft und es wurde immer weniger Repariert oder weiter genutzt obwohl es noch funktioniert …..und damit der kleine Mann sich das alles leisten kann wurde und wird immer mehr in sogenannten Billiglohnländern produziert für so wenig Geld wo hier nur wenige bereit sind zu arbeiten es aber gerne konsumieren……
      Ich hoffe einfach das da jetzt ein wenig umgedacht wird und wieder mehr vor Ort produziert wird um die Abhängigkeit von anderen weniger werden lässt….und uns zu einer alten Stärke zurück führt….

      Denn wir können es !!!
      Aber nur zusammen und ohne Ellenbogen !!!

      • Reinhard Seevers sagt

        Zitat Klaus Weber: ” und uns zu einer alten Stärke zurück führt….”

        Uuups, da schwingt aber etwas ganz merkwürdiges mit. Den gleichen Slogan hört man z.B. von Großbritannien, USA und der Türkei. Das macht einem richtig Angst, mehr als vor dem Virus, finde ich.

  13. Reinhard Seevers sagt

    Durch die Produktion von Gütern und Waren in heimischen Gefilden ist aber nichts geändert. Die für die Produktion der Waren notwendigen Rohstoffe müssen unter den gleichen Bedingungen zu uns gefahren und von uns wieder in die Welt gebracht werden. Wenn man etwas grundsätzliches aus der Kriese ableiten möchte, dann ist es das Handeln des Menschen insgesamt. Reisen und Kultur z.B., ist ohne globaler Kontakte zwischen Menschen nicht denkbar. Handel ohne Globalisierung und damit weiterhin Transport nicht möglich. Die Frage ist doch: Was ist die Alternative zur materiellen Befriedigungskultur?
    Was wenn man den Damen das Reitpferd wegnimmt, den Männern die Alufelgen, den Jugendlichen das handy, den Alten die Fahrt zum Sonntagskaffee? Was kommt anstatt?
    Das Virus ist eine Art Stau, aber wenn sich der Stau aufgelöst hat, wird es in gleicher Art weitergehen…ok, es wird einige Verlierer geben, aber auch Gewinner.
    Wir können ja froh sein, dass es ein Virus ist, dass uns ausbremst. Man stelle sich vor es ist ein Auferstandener, dem seine Jünger folgen und denen dann Millionen kämpferisch gegenüberstehen, um das zu verhindern…..insofern.

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