Bauer Willi
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…keinen Spaß mehr an der Arbeit

Ein großes landwirtschaftliches Online-Portal (www.topagrar.com) stellte vor kurzem die folgende Frage:

“Zum Erntedankfest haben viele Bürger und Bauern zu mehr gegenseitigem Respekt aufgefordert. Was macht die wachsende Kritik an der Landwirtschaft mit Ihnen ganz persönlich?”

4% wussten auf diese Frage keine Antwort, 13% fühlten sich davon nicht betroffen. 9% werden dem Tier- und Umweltschutz noch mehr Bedeutung beimessen und 12% werden sich und den Betrieb öffnen und mehr erklären.

62% der abgegebenen Stimmen meinten „Ich bin enttäuscht und habe keinen Spaß mehr an der Arbeit“. Das sind (fast) zwei von drei Landwirten.

Auch wenn dies keine repräsentative Umfrage ist (immerhin rund 3000 Stimmen) so gibt mir dies doch zu denken. Nur wenige sind bereit, auf die Kritik zu reagieren. Nur etwa jeder Zehnte beabsichtigt, sich und seinen Betrieb zu öffnen und mehr zu erklären, bzw. dem Tier- und Umweltschutz mehr Bedeutung beizumessen.

Was sagt das über Landwirte aus? Stellen Sie sich vor, diese Umfrage würde in der FAZ, im „Spiegel“ in der Tagesschau oder dem  heute-Journal präsentiert? Wie würden ihre Freunde, ihre Nachbarn reagieren? Welches Bild gibt dies von den Landwirten ab?

Vielleicht wird es verständlicher, wenn man die Umfrage mal auf den privaten Bereich überträgt: ihr Ehepartner/in (oder moderner ausgedrückt: Lebensgefährt/in) kritisiert Sie zunehmend. Vorausgesetzt, dass Sie an einer guten Beziehung  weiterhin interessiert sind, würden Sie doch wohl kaum auf die Idee kommen „enttäuscht zu sein und keinen Spaß mehr an einer Beziehung zu haben“.  Vielmehr würden Sie sich in einer stillen Minute mal selbst fragen, welche Gründe diese Kritik haben und was Sie persönlich tun können, um wieder eine tragfähige Beziehung herzustellen.

Doch dazu war von den Befragten nur etwa jeder Zehnte(!) bereit.

Ob Sie es wollen oder nicht, Kommunikation ist ein Betriebszweig, genauso wie Gemüsebau oder Schweinemast. Er kostet Zeit und Geld. Und er ist wichtiger denn je, wollen Sie auch in Zukunft noch Landwirtschaft so, wie sie heute betrieben wird, weiter praktizieren. Anderenfalls werden andere über die  Landwirtschaft entscheiden. Wollen Sie das?

Übrigens: Wenn man nicht kommuniziert, kommuniziert man auch. Nicht antworten ist auch eine Antwort. Meinung macht der, der den Mund aufmacht!

Also: nehmen Sie das Heft des Handelns wieder in die eigene Hand. Öffnen Sie die Hoftore, werden Sie aktiv, egal ob in der Gemeinde, der Politik, in Verbänden oder sonstigen Organisationen. Oder auch im Internet, wie es schon viele Landwirte machen.  Zeigen  Sie unseren Mitbürgern, den Medien, wie Sie arbeiten. Es gibt so viele Möglichkeiten, die jeder nach seinen persönlichen Fähigkeiten nutzen kann. Gerne weise ich an dieser Stelle auf die von Landwirten gegründete Initiative „Heimische Landwirtschaft“ (www.heimischelandwirtschaft.de) hin. Wer also wirklich keine Zeit hat, das persönliche Gespräch scheut oder schlichtweg Angst vor dem Dialog hat, kann sich hier mit einem sehr überschaubaren finanziellen Beitrag  in die Kommunikation einbringen. Sie müssen es aber auch tun!

Meint euer Bauer Willi

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81 Kommentare

  1. Franz Dabbelt sagt

    Lieber Willi ich bin Nicht deiner Meinung. Ich denke die Umfrage ist anderes zu werten. Es zeigt vielmehr die Aussichtslosigkeit die viele Kollegen verspüren! Mittlerweise ist es doch so das jeder Landwirt seine Arbeit und sein Hof gerne zeigt und sich gerne Zeit nimmt seine Arbeit jedem zu erklären. Leider ist es so das es in unserer Gesellschaft starke Kräfte gibt die unsere Landwirte als Feindbild brauchen. Mit denen ist niemals ein Konsens möglich. Da kann es gibt es nur wir oder ihr! Am Ende sollte jeder überlegen ob er unter diesen Bedingungen Landwirtschaft in Deutschland betreiben will und Energie in diesen Kampf gegen diese Typen stecken will. Vielleicht sollte man diese Energie besser in die Familie stecken und warten bis diese Ideologie sich selber tot läuft.

  2. bauerhans sagt

    “es nicht nur die Landwirtschaft ist, sondern die Probleme vielfältig sind.”

    sabine,es sind die familienclans,die in diesen ländern willkürlich egoistisch handeln und auch durch und durch korrupt sind.

  3. Friedrich sagt

    Umfragen muß man immer kritisch sehen. Neulich war in unserer Tageszeitung ein Artikel über die Motivation von der arbeitenden Bevölkerung. Arbeiter und Angestellte 8 – 12 %, Beamte, Selbstsändige und Manager um die 15% und Bauern 25% . Das sieht doch garnicht schlecht aus, oder. Öffentlichkeitsarbeit kann auch heißen zu Grünenveranstaltungen zu gehen und sich als Bauer zu erkennen geben. Das reicht schon. Die Diskussion läuft dann schon anders. Habe ich oft erlebt. Wir haben mehr Mitstreiter in der Bevölkerung , als wir glauben. — In Niedersachsen haben wir über 50% gewerbliche Mäster. Die haben natürlich keine Futterfläche . Viele Landwirte bringen das Getreide zum Futtermischwerk und bekommen beim Fertigfutter die Mengen verrechnet. Also eigenes Getreide. Ich setze 80% Getreide in meinen Futtermischungen ein .Alles was ich nicht habe , wie Soya, Kartoffeleiweiß,Mineralstoffe, kaufe ich zu. Das geerntete Getreide kann ich alles selbst lagern und verkaufe noch nicht benötigte Mengen. — Unsern Willi habe ich in der ZF Jülich kennengelernt. Er war dort für die Landwirte zuständig. Das Managment von P+L sitzt in Bonn. Er hat sich damals für uns viel Zeit genommen , was ich ihm heute noch hoch anrechne. Danke noch einmal. — Mit der Gentechnik wird das solange nichts , wie es der Verbraucher nicht will. Für mich ist die Gentechnik nur eine Lizenz, also Sortenschutz, weil es Sortenschutz nur in Europa gibt. Gentechnik heißt auch Züchtung im Labor und im Feld und dauert bis eine Sorte fertig ist 2- 5 Jahre. Die normale Züchtung dauert 7 -12 Jahre mit dem selben Ergebnis. Hier wird über Jahre nur selektiert, um das gewünschte zu bekommen. In beiden Fällen wird die Genetik der Pflanze verändert. Letzlich geht es nur um den Sortenschutz, also ein Patentschutz und um den Nachbau zu verhindern, denn der Züchter muß viele Millionen Euro an Vorleistungen erbringen. Hier in Deutschland zahlen die Landwirte eine Nachbaugebühr , daß gibt es aber weltweit nicht . Wußtet ihr , daß der Mitgründer von Greenpaese ausgetreten ist , weil er nicht verantworten konnte , keine Gentechnik einzusetzen, um den blind geborenen Kindern in Indien zu helfen. Auch hilft die Gentechnik den Pflanzenschutz zu verringern. Da muß man halt entscheiden ? was wichtiger ist ?

  4. Teils Teils hast du Recht. Den Kopf in den Sand stecken und keinen Spaß mehr an der Arbeit zu haben ist mit Sicherheit nicht Ziehlführent und bringt keinen Weiter ganz im Gegenteil. Aber ich bin ehrlich egal wo eine Diskusion findet meiner Meinung immer auf Augenhöhe statt. Mit 90 % der Leute die Ich treffe und mit den Ich Diskutiere klappt das auch wunderbar. Ich nehme aber inzwischen Intensiv Abstand davon, diese Leute von meiner Meinung überzeugen zu wollen. Das macht mir nur Stress und macht mich Unzufrieden denn einige Dinge sind so sehr in den Köpfen verankert da muss man schon über Jahre Intensivst Öffentlichkeitsarbeit betreiben um das Rauszukriegen. Aber bekanntlicher weise ( Steter Tropfen höhlt den Stein ) . Die Restlichen 10 % vergessen Leider das auch wir Landwirte nur Menschen mit eigenen Problemen sind . Dann ist keine Diskussion auf Augenhöhe Möglich. Und dann kann mann sich auch nur noch für das Gespräch bedanken , demjenigen einen Schönen Tag wünschen und gehen.

    • Achso… Vertrauen und Glaubwürdig ist man nur wenn man eine Diskussion authentisch führt. Das kann man aber nur sein wenn man an die Dinge glaubt die man erzählt. Jetzt gibt es jede Menge Berichte im Fernsehn, die uns Als Tierhalter in extrem schlechtem Licht stehen lassen… Schaut man sich diese Selber mal an kann ich nur sagen das ich als Verbraucher auch extrem Schockiert wäre. Und Schau ich mir dies als Tierhalter an muss ich leider sagen das auch bei Uns im Betrieb nicht immer alles gut ist. Ich kann dies jetzt als Einzelfälle abtuen und evtl. sagen diese Bilder sind Manipuliert. Aber glauben wird mir das mit Sicherheit keiner. Wenn dann Bilder wegdiskutiert werden ( von den Betroffenen Landwirten und inzwischen auch betroffenen Politikern ) macht mich das Persönlich extrem Wütend….

      • Sandra Schobel sagt

        Malte,
        die Aussagen des Fleischatlas sind auch mit Vorsicht zu genießen, die Interpretation einzelner Studien ist manchmal.. naja.. kreativ.

        Die Kreislaufwirtschaft kann im Übrigen auch über mehrere Höfe stattfinden, dann ergibt die Spezialisierung Sinn.
        Mein ackerbauernder Nachbar baut für mich Getreide und Ackerbohne an, im Gegenzug bekommt er von mir (außer Geld für die Waren) wertvollen Dünger für die Pflanzen. Muss doch nicht alles in einem Betrieb sein, wäre viel zu arbeitsintensiv und Spezialisten können sich besser kümmern und haben, wie der Name vermuten lässt, Ahnung von ihrem Gebiet.

        • Malte Scholl sagt

          Sandra, welche Aussagen und Interpretationen am Fleischatlas sind den “kreativ”? Bitte Beispiele…

    • Bauer Willi sagt

      Fragen Sie bei dem, der das geschrieben hat. Ich bin kein Schweinemäster und kann das nicht beurteilen, lieber Malte Scholl.
      Bauer Willi

    • So ganz ist das nicht richtig. Allerdings kommt ein Großteil des Futters zumindest aus der Region. Natürlich gibt es Bestandteile, die nur durch Import ( z.B Sojaschroot ) zu realisieren sind ( Ca 10 % ) . Diese können aber zunehmend auch durch Heimische Pflanzen ersetzt werden ( z.B Rapsschroot ) .

      • und Sabines Ackerbohnen!

        @Malte,
        Bohnen und Erbsen sind wichtige Eiweißträger für die Ernährung eines Schweines.

        Die Sojabohnen müssen wir einführen und die Ackerbohnen wachsen auch auf unseren Äckern.

        Mit Torstens Rapsschrot funktioniert das vielleicht auch, aber ich keine Erfanrung damit!

    • Moin,

      ich kann nicht für jeden deutschen Schweinehalter sprechen… Aber ich kann kurz auf die Futtererzeugung auf meinem Hof eingehen, daher hier einmal die durchschnittliche Ration über alle Wachstumsabschnitte:

      2% Mineralfutter
      14 % Soja
      6% Ackerbohnen
      25% Gerste
      53% Weizen

      Hinzu kommt, als nasse Komponente noch anteilig Molke aus einer regionalen Molkerei (wir füttern flüssig)
      .
      Es sind also in der Summe 16% Zukaufkomponenten, Tendenz dank Ackerbohnen fallend. Ich persönlich würde den Satz daher mit Nachdruck unterschreiben, mein Futter überwiegend selbst zu erzeugen.

      • Malte Scholl sagt

        Der Hof als geschlossener Kreislauf und Organismus, wie in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft wird aber immer seltener umgesetzt, die Futtermittel in der Regel zumindest regional zugekauft da die Höfe sich spezialisiert haben

        • Spezialisierung ist ja nicht per se schlecht – es gibt für jedes Handwerk eigene Ausbildungsberufe und entspr. Spezialisten für verschd. Themengebiete. VW baut auch v.a. Fahrzeuge…

          Ein geschlossener Kreislauf ist aber Quatsch – auch in der Biolandwirtschaft (wie sollen 300.000 Bauern dann 82 Mio Menschen ernähren?). Nichtmal in afrikanischer Subsistenzlandwirtschaft wird dies vollständig erreicht. Denn: Sobald Früchte verkauft werden, müssen die entnommenen Nährstoffe durch mineralischen oder organischen Dünger zugeführt werden – von der natürlich vorkommenden Nährstoffauswaschung ganz abgesehen. Die Sonne hilft hier nur beim Stickstoff (über den Leguminosenanbau), aber das auch nur in engen Grenzen.

          Den regionalen Zukauf finde ich auch nicht dramatisch: Wenn ein Landwirt nicht genug eigenes Getreide hat, schaut er nach guten Weizen-, Gersten- und Triticalebeständen in der Nachbarschaft und spricht die entspr. Landwirte an, kauft dann oft ab Feld. Das ist nicht viel anders, als wenn man sich Flächen in 50km Entfernung zupachtet.

        • Das ist ja hier so historisch gewachsen.

          und wenn das Getreide wenig als solches einbringt, dann gibt man es lieber den Tieren zu fressen, und holt sich den Erkös dann da raus!

  5. Andreas Müller sagt

    Super, jetzt wird auch noch Werbung für eine vermeintliche Grasrootsmarketingplattform mit völkischem Namen gemacht: Heimische Landwirtschaft, mitgegründet von einem Beratungstechniker der BASF und heute Vorstand eines Agrarindustriebetriebs mit über 4000 ha
    http://www.agrar-weissensee.de/

    Juppi, ich bin dabei! Werde ich da als Landwirt mit 40 ha überhaupt ernstgenommen?

    • Bauer Willi sagt

      Ich habe 37 ha. Und mache da auch mit.

      Was soll der Scheiß mit dem “völkischen Namen”? Und was spielt es für eine Rolle, was EINER der Mitinitiator früher mal gemacht hat? Es geht doch um die Sache, oder?
      Bauer Willi

      • Dann ist ja auch nicht wichtig, das ” Bauer Willi” früher in der Zuckerrübenindustrie bei Pfeiffer & Langen gearbeitet hat….

        • Bauer Willi sagt

          “Pfeifer” schreibt man mit einem “f”. Ich mache aus meinen Vergangenheit auch keinen Hehl. Aber wenn die Argumente fehlen, muss man halt gegen Personen schießen…
          Bauer Willi

      • Andreas Müller sagt

        bleibt einfach bei moderner oder konventioneller Landwirtschaft, da weiß man wer dahinter steckt – den Biolandwirtschaft ist hier nicht gemeint

        siehe Wikipedia Heimat

        “Auf die Begriffe Heimat und Heimatbewegung nahm früh die völkische Bewegung Bezug. Sie forderte unter anderem eine Germanisierung des Christentums und einen Rückgriff auf einen vermeintlichen vorchristlichen Volksglauben (Neopaganismus). Heimat wurde als Grundlage einer „unverwechselbare[n] völkische[n] Eigenart und Überlebensfähigkeit“ interpretiert, womit oft die Betonung völkischer Überlegenheit verbunden war. Der Heimatbegriff wurde von der NSDAP aufgegriffen und in ihren Dienst gestellt.

        Heutige rechtsextreme Gruppierungen wie die freien Kameradschaften sowie Angehörige der Neuen Rechten verbinden Themen wie Umweltschutz, Natur- und Heimatverbundenheit mit einer völkischen Blut-und-Boden-Ideologie.”

        • Sabine sagt

          Netter Versuch, Andreas, netter Versuch.
          Also nach meiner sehr persönlichen Wahrnehmung werden in einer Internet-Diskussion die Nazis immer ausgepackt, wenn jemand eigentlich keine Argumente mehr hat die seine Position untermauern.
          Irgendwann ist immer irgendwer Rechts wegen, dieser oder jener recht an den Haaren herbeigezogenen Parallele, damit sind auf einen Schlag alle von diesem jemand vorgebrachten Argumente hinfällig und man hat die Diskussion “gewonnen”.
          Und ganz ehrlich, solange die öffentlich-rechtlichen Radios in unserem Land über Sexismus klagen und danach einen us-amerikanischen Sänger von Hündinnen trällern lassen und es sich nicht um ein Lied über Hundezucht handelt oder die Verrohung der Jugendsprache bedauern und danach die Blood Hound Gang senden oder eben auch den latenten Rassismus in unserem Land bedauern und danach den Party-Kracher “Sweet Home Alabama” raushauen, nehm ich sowas nicht ganz ernst.
          Und nein, das liegt nicht daran, dass die Musikredakteure kein Englisch können und sie daher weder die Texte verstehen noch die Diskussionen gerade über letzteres Lied unbekannt sind. Man muss kein Oxford-Diplom oder einen Abschluss in Neuerer Amerikanischen Geschichte haben, um zu wissen wer damals in Birmingham Gouverneur war.

          • Andreas Müller sagt

            Okay Sabine, dann lassen wir die Heimat mal drin. Ist auch was Schönes. Wo sind dann die Biobauer. Sind die geistige Ausländer? Nach den Werbespots sind die nicht inkludiert.

            • Sabine sagt

              Hah, sehr schön. Bin ich Ausländer, weil ich mich nicht dem örtlichen Heimatverein anschließe und einmal im Jahr in der Mode des vorletzen Jahrhunderts durch die Stadt laufe?
              Wohl kaum.
              Ich sehe, dass die verschiedenen Bioverbände seit Jahrzehnten sehr gute Werbung für ihre Methoden machen. Auch, wenn mir das oft zu ideologisch und…. ja, da könnte man dann auch Neopagannismus anbringen, wenn man wollte. Demeter sind ja jetzt nicht unbedingt ne katholische Heilige… zu esoterisch ist. Ich bin da eher kritisch. Ich glaube einfach an viele Methoden nicht uneingeschränkt. Kosmische Energie darf gerne gesammelt werden, am Besten können das jedoch m.M. Pflanzen, ich sehe da vergrabene Kuhhörner mit Mist dann doch eher als weniger geeignet an. Aber ich glaube ja auch nicht an das Gedächtnis des Wassers.
              Ab davon machen die Verbände wirklich gute Öffentlichkeitsarbeit. Da können sich konventionelle Bauern viel abgucken und warum nicht einen Verband gründen und seine Methoden und ihre Vorteile bewerben? Auch wenn man auch von dieser Seite Schwierigkeiten haben wird mich von jeder Methode zu überzeugen.
              Ich glaube, dass die heimische Landwirtschaft nur eine Chance hat, wenn sie einen dritten Weg wählt.
              Offenere Höfe und der gute alte Ideenklau. Wie schon öfters geschrieben, ich find die Carbon-Farm-Szene recht interessant. Ob das jetzt das Back to Eden System, Permakultur ist oder die Dakota Lakes Leute, Cover Crob oder eben auch Mob-Grazing ist. Ich denke, da kann man auch ohne Bio-Zertifikat Ideen abgreifen und für sich und seinen Betrieb was Neues und wirtschaftlich interessantes finden.
              So, und jetzt gehe ich mal Laub bei meinen Nachbarn klauen und hoffe, dass das was die nicht im Kompost haben wollen, einen paar Tage Spiel und Spaß für meine Zwerge bietet und nächstest Jahr 1a-Kompost wird.

        • Stadtmensch sagt

          >>Neopaganismus

          Gehts auch ne Nummer kleiner? Also ich bin kein sog. “Völkischer” aber meine Heimat liebe ich trotzdem. Habe selber ein halbes Jahr in den USA gelebt und weiß, was man alles vermissen kann (z.B. vernünftiges Brot, echte historische Bausubstanz, Felder mit Grün ringsrum…).

        • Andreas Müller sagt

          Stimmt Sabine, Ideenklau könnt ihr konventionellen- rein farblich seid Ihr bei der heimischen Landwirtschaft der Demeter Internetseite sehr nahe, übernehmt jetzt noch die Ideen und die Umsetzung : )

          http://www.demeter.de/

          Übrigens, der kritische Endkunde ist nicht so doof wie ihr denkt ; )

          • Sabine sagt

            Nur um einen Missverständnis vorzubeugen, ich bein kein Landwirt. Und wenn, bin ich wohl so ziemlich der Unkonventionelleste den NRW zur Zeit zu bieten hat. Ich bin die…. das war soo süß von Frau Doktor…. ältere Frau, die nen Misthaufen und so 20 oder 30 Hühner rumlaufen hat. Und weil Lohmanns lieb und produktiv, aber sturz langweilig sind, wuseln bei mir zwischen Topinambur und Beerensträuchern Zwergehennen herum, die ihre Berufung eher in der Gluckigkeit sehen als im Eierlegen und in dieser Haltung von vier teils größenwahnsinnigen Hähnen unterstütz werden.
            Egal, I love Kong Fu Fights in the morning.

    • Reinhard sagt

      Sollte “mitgegründet von einem Beratungstechniker der BASF” eine negative Eigenschaft sein”? Ein “Berater” bietet dem Landwirt Lösungsmöglichkeiten für Probleme an. Auch der Metzger berät mich beim Einkauf, und auch er profitiert von der Beratung. Am Ende enscheidet aber der Bauer/Kunde selbst. Beratung halte ich für allemal besser als reine Werbung. Oder ist “BASF” der Seitenhieb? Chemische Industrie, das ist der Teufel, der nur mit den Nöten der Landwirte Geld machen will und den armen Bauern Zeug aufschwatzt, das sie nicht brauchen. So wie die böse Pharmaindustrie, die nur gesunden Menschen einredet, sie seinen krank, um nutzlose Medikamente verkaufen zu können.

      • Andreas Müller sagt

        Ein Mosaikstein mehr und da Bauer Willi alias Dr. Willi Kremer-Schillings Gentechnik eindeutig fordert, weiss man doch wohin die Reise geht…

        “Kremer-Schillings jedenfalls hat keinerlei Vorbehalte gegen den Einsatz von Gentechnologie: “Die können wir uns nur in einem reichen Land wie Deutschland erlauben”, ist der Agrarexperte überzeugt. “Ich verstehe die gespaltene Akzeptanz beim Einsatz der Gentechnik in der Medizin und dem bei der Erzeugung von Lebensmitteln einfach nicht”, sagt er kopfschüttelnd. Er hält die Aversion gegen Gentechnik in der Landwirtschaft jedenfalls “für ethisch nicht vertretbar.”

        http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rommerskirchen/ein-landwirt-als-querdenker-aid-1.2985938

        Und beim Thema Gentechnik ist der deutsche Verbraucher zurecht empfindlich…

        • Andreas Müller sagt

          “Gentechnik in der Landwirtschaft wird von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt

          Gentechnik in der Landwirtschaft trifft in der Bevölkerung auf deutliche Kritik: 79 Prozent der Deutschen lehnen es ab, dass Nutztiere mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert werden, gut die Hälfte lehnt das sogar strikt ab. Dies lässt auf ein Gesundheits- und Risikobewusstsein der Deutschen schließen, denn gleichzeitig haben nur sieben Prozent überhaupt kein Problem damit, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu essen. Neben den gesundheitlichen Aspekten gibt es aber auch ethische Bedenken. Drei Viertel der Bevölkerung finden, dass der Mensch kein Recht habe, Pflanzen und Tiere gezielt gentechnisch zu verändern.
          In der Diskussion um Gentechnik in der Landwirtschaft spielen zwei Argumente eine wichtige Rolle: Gentechnik als Beitrag zur Bekämpfung des Welthungers und Gentechnik als Beitrag zur Kostensenkung bei Lebensmitteln. Es zeigt sich, dass die Deutschen beiden Argumenten überwiegend ablehnend gegenüberstehen.”

          http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/naturbewusstseinsstudie_2015_infopapier_bf.pdf

          • bauerhans sagt

            “79 Prozent der Deutschen lehnen es ab, dass Nutztiere mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert werden, gut die Hälfte lehnt das sogar strikt ab.”

            und welche nahrungsmittel kaufen die dann??
            bio-fleisch ist bei 1-2% vom gesamtmarkt.
            bio-milch etwas mehr.

          • Sandra Schobel sagt

            Zitat:
            “Dies lässt auf ein Gesundheits- und Risikobewusstsein der Deutschen schließen, denn gleichzeitig haben nur sieben Prozent überhaupt kein Problem damit, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu essen”

            Nein, ich glaube nicht, dass es etwas mit Gesundheits- oder Risikobewusstsein zu tun hat, ich glaube, es liegt daran, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht umreisst, wie Gentechnik funktioniert. Das ganze klingt wahnsinnig komplex (Gene ausschneiden, andere einfügen, mit Tracern versehen etc.) und wenn ich etwas nicht verstehe, bin ich da reflexartig erstmal dagegen. Kann ja nicht gut sein, wenn “die da oben” in unseren Lebensmitteln rumwerken als seien sie Gott.

            Problem ist nur, so funktioniert Züchtung seit Jahrtausenden. Mit den angenehmen Eigenschaften wird weitergezüchtet, die unangenehmen werden eliminiert. Nicht viel anders funktioniert Gentechnik, es geht nur schneller als durch Züchtung, da ich nicht auf die Zufallsmutation angewiesen bin.

            • Andreas Müller sagt

              Sandra, ich nehme Gentechnik nicht als verfeinerte Züchtung war. Vielmehr werden Pflanzen mit Resistenzen gegen Pflanzenschutzmitteln erzeugt, im Kombi mit einem speziellem PSM eine unheilvolle Kombi. Unheilvolle Beispiele aus Argentinien und im Sojaanbau gibt es genügend.

        • Bauer Willi sagt

          Geben Sie mal oben rechts als Suchbegriff “Gentechnik” ein. Da gibt es noch mehr Artikel zu diesem Thema. Halten Sie Hunger in der Welt für ethisch vertretbar? Was die Akzeptanz von grauer, weißer, roter (Medizin) angeht, so verstehe ich die Diskrepanz in der Wahrnehmung UND Nutzung tatsächlich nicht.
          Bauer Willi

          • Stadtmensch sagt

            >>Halten Sie Hunger in der Welt für ethisch vertretbar?

            Lieber Bauer Willi,
            vielleicht bekommen wir hier im Blog irgendwann einen allumfassenden Faktencheck “Grüne Gentechnik” hin, aus dem dann zweifelsfrei hervorgeht, dass damit Böden geschont und Ressourcen gespart werden und dass eine auskömmliche Lebensperspektive der Menschen befördert wird. Nach allem, was ich bisher dazu gelesen habe, konnten diese Erwartungen bisher nicht erfüllt werden. Im Gegenteil: die Bauern in den Ländern mit einem Hungerproblem verlieren ihr Wissen über traditionelle Anbaumethoden, ihr traditionelles standortangepasstes Saatgut und meist auch ihr Land, weil sie von Investoren, die Cash-Crops für den Export produzieren, verdrängt werden. Ernst gemeinte Entwicklungshilfe durch Förderung agrarökologischer Methoden, hat in diesen Ländern ein viel höheres Potential
            zur Linderung des Hungers. Ich sage bewusst nicht Ertragssteigerung (selbst wenn auch dass durch viele Studien belegt ist), denn die allein macht noch keinen Menschen satt.
            Es ist wie immer: kaum jemand lässt sich bei seiner Meinung von Fakten beeinflussen.

            • Bauer Willi sagt

              Nö, das mach ich nicht. Es gibt viele Artikel zu dem Thema in diesem Blog. Muss man nur oben ins Suchfeld eingeben. Vieles steht aber im Buch “SAUEREI!”. Dort äußere ich meine Meinung dazu. Ich äußere mich bewusst nicht zu agrarpolitischen Fragen der Welternährung, weil mir dazu die Kenntnisse fehlen. Das ist bei Ihnen ja zum Glück anders. Sie können ja dazu mal einen Artikel verfassen.
              Bauer Willi

            • Stadtmensch sagt

              >>Ich äußere mich bewusst nicht zu agrarpolitischen Fragen der >>Welternährung

              Dann muss aber diese Suggestivfrage unterbleiben:
              Halten Sie Hunger in der Welt für ethisch vertretbar?

              >>weil mir dazu die Kenntnisse fehlen
              Jemand, der Öffentlichkeitsarbeit betreibt und dabei einen Standpunkt zu einem umstrittenen Thema vertritt oder “multipliziert”,
              sollte diesen auch mit Fakten belegen können. Dazu gehört “ideologiefreies” Quellenstudium. “Müsste” und “sollte”, ich weiß das gefällt ihnen gar nicht.

            • Sabine sagt

              Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass da wo gehungert wird, es nicht nur die Landwirtschaft ist, sondern die Probleme vielfältig sind.
              Das fängt sicher bei der Landverteilung und den Wasserrechten an, aber hat oft mehr mit schlechter Bildung, schiefen Sozialsystemen, korrupter Verwaltung und ethnischen Konflikten bis hin zum Krieg zu tun.
              Das “heilt” man weder mit Hilfslieferungen noch mit besserem Saatgut und produktiverem Vieh.
              Allerdings können wir uns wohl auch darauf einigen, dass wir in den “entwickelten Ländern” die Probleme verstärken, auch dadurch, dass wir hier auch in der Landwirtschaft, aber eben nicht nur da, machen.
              Ich flirte immer öfter mit der Idee, dass man nicht die Welt ernähren muss, sondern erstmal sich und seine Familie, dann seine Nachbarn, sein Dorf oder seine Stadt. Ich weiß, dass hört sich nach dem bösen “Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht” an, jedoch wächst bei mir auch die Einsicht, dass weder ich, noch irgendwer wirklich fit für den Weltmarkt ist.

    • Renate sagt

      Die Heimische Landwirtschaft ist keine Grassroots-Organisation, wenn man die eigentliche Bedeutung des Begriffes zugrunde legt. Sie wurde von mehreren Landwirtschaftsbetrieben gegründet und hat mittlerweile in ganz Deutschland Mitglieder (= Landwirtschaftsbetriebe, große, kleine, Haupterwerbsbetriebe, Nebenerwerbsbetieb, Biobetriebe, konventionelle …). Jeder Euro von Mitgliedern fließt direkt in die Finanzierung von Radiowerbung und einen großen Verwaltungsapparat gibt es nicht. Worauf bezieht sich ihre Kritik jetzt genau, Herr Müller?

          • Andreas Müller sagt

            und wer ist davon Bio? – ich klicke doch nicht alle 1200 durch… Sag mir doch bitte zwei…

            das ist eine Seite nicht für heimische Landwirtschaft, sondern für konventionelle, moderne Landwirtschaft – nicht Biolandwirtschaft und die ist doch auch heimisch

  6. Friedrich K. sagt

    Das Ergebnis der Umfrage ist doch klar. Gegen die Massenmeinungsbildungsindustrie (NGOs, Medien, insb. öffentlich-rechtlicher Rundfunk) hat es ein einzelner Bauer schwer, selbst anzugehen, insbesondere, wenn er als konventioneller Landwirt schon längst von denen als “nicht gesellschaftsfähig” stigmatisiert und in den Medien geschnitten wird. Die paar Leute, die sich auf Facebook und hier vernetzt haben, reichen bei weitem nicht aus.

  7. bauerhans sagt

    ” Kommunikation ist ein Betriebszweig”

    einige meiner kollegen wissen,dass ich in foren meine meinung kund tue bzw. auch mal nen leserbrief an zeitungen schreibe,wenns passt.
    die meisten schütteln mittem kopf: “son quatsch,das bringt doch nix,vertane zeit,wir haben was besseres zu tun”,nämlich produzieren auf deubel komm raus!

    • Bauer Willi sagt

      Und weil viele so denken “bringt ja doch nichts”, ändert sich auch nichts. Bauer Hans macht übrigens bei Heimische Landwirtschaft mit. So wie ich.
      Bauer Willi

  8. Brigitta Blume sagt

    Glaubst Du wirklich,. mit einem erhobenen Zeigefinger, einer Runde “das tut man nicht” und “selber Schuld” und dem Hinweis darauf, daß 300.000 Leute nur genug reden müßten um 80 Millionen Andere zu ändern wäre es getan?

    Sorry, aber für so naiv (und dazu für so einen schlechten Psychologen) hätte ich Dich nicht gehalten, und ich denke, für ein solches Urteil bist Du auch noch nicht lange genug dabei. Mit solchen Aussagen motiviert man niemanden.

    Eine einfache Frage an Dich, Willi:
    WIE LANGE soll man denn reden?

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Brigitta,
      ich verstehe Deine Reaktion nicht. Wo schreibe ich was von “das tut man nicht” oder “selber schuld”? Wo fälle ich “ein Urteil” und wie lange muss man wo dabei sein, um sich ein “Urteil” erlauben zu müssen?
      Ja, ich bin wahrscheinlich naiv, weil ich weiterhin daran glaube, dass wir Landwirte durch mehr Offenheit und durch ein Zugehen auf unsere Mitbürger etwas erreichen können. Das hat mir der REGIO DAY auf unserem Hof gezeigt und das hören wir auch von denen, die dabei mitgemacht haben. Die Menschen sind interessiert und in der Regel auch unvoreingenommen. Das gleiche habe ich auf dem ErlebnisBauernhof in Bonn gesehen. Leider war die Berichterstattung unsachlich und unfair.
      Die Antwort auf Deine Frage: “Von Bewusstseinsänderung bis zur Verhaltensänderung braucht es im Schnitt 5 Jahre” sagen die Verhaltensforscher. Wären bei mir dann noch dreieinhalb Jahre. Vielleicht bin ich ja dann lange genug dabei 😉
      Bauer Willi

      • Brigitta Blume sagt

        “Das tut man nicht” bezieht sich auf “Den Kopf in den Sand stecken”. Habe ich Dich da mißverstanden?

        Und “selber Schuld” bezieht sich auf den gesamten Artikel, der, zumindest so wie ich ihn verstanden habe, doch deutlich machen soll: wenn mehr Bauern mehr Reden würden, wäre alles besser? Im Umkehrschluß: weil ihr den Kopf in den Sand steckt und weil nicht genug von euch mitmachen, sieht die Lage so aus wie sie ist.

        Und das sehe ich halt beides inzwischen (nach reichlich über 10 Jahren Beschäftigung mit dem Thema) anders.

        Meine Frage ist noch offen. Wie lange sollte eine Öffentlichkeitsarbeit, wie Du sie Dir im Idealfall vorstellst, durchgehalten werden?

        • Bauer Willi sagt

          Liebe Brigitta, von Kopf in den Sand stecken habe ich nichts geschrieben, wohl einer der Kommentatoren. Ich habe die Zahlen versucht zu interpretieren, und da sagen sehr wenige, dass sie sich öffnen wollen, 62% sind frustriert. Das klingt bei Dir auch etwas durch, und ich habe ab und zu auch solche Phasen, wo ich am liebsten “die Brocken hinwerfen” würde. Könnte ich ja leicht machen, mich zwingt ja keiner. Dann ist es halt wieder einer mehr, der frustriert ist und “keinen Spaß an der Arbeit” mehr hat.
          Ja, die Lage sieht so aus wie sie ist, weil wir selbst so wenig reden, schreiben und versuchen, Brücken zu bauen (siehe Bild) Wir Bauern als Person sind authentisch und glaubwürdig. Mich hat noch kein Fernsehsender, keine Rundfunkstation oder Zeitung “in die Pfanne” gehauen. Die sind alle interessiert, aber oft zu bequem, auf uns zuzugehen. Wenn das mehr machen , wenn wir das in unseren Alltag mitnehmen, und keine noch so kleine Gelegenheit zum Gespräch auslassen, würden wir auch positiver wahrgenommen. So mein vielleicht naiver Glaube, aber auch Erfahrung aus 35 Jahren beruflichen Umgang mit sehr vielen Landwirten. Ich war mein Leben lang Optimist…
          Was mich wirklich interessieren würde: was siehst Du anders? Und warum?
          Auf die Frage Zeitraum habe ich Dir geantwortet. Siehe oben. Aber ergänzend: das ist ein ständiger Prozess, der ist nie beendet.
          Bauer Willi

  9. Hans-Jürgen Gresch (Der Brandenburgbauer) sagt

    Die hier dargestellte Kritik kann ich auf mich persönlich nicht beziehen. Als aktiver Landwirt habe ich keinen Aufwand und keine Mühe gescheut mit Verbrauchern ,Medien ,Politikern ,Kirchenvertretern und NOG,s ins Gespräch zu kommen. Geblieben ist Enttäuschung auf der ganzen Linie.
    Unsachlichkeit, Besserwisserei sowie eine unreale Vorstellung was die Bauern unternehmen um eine gesellschaftliche Anerkennung zu erfahren prägen die Einstellung der Mehrzahl jener die uns kritisieren.
    Kurz und knapp ich will nicht mehr. Es wurde nichts erreicht.

    • Bauer Willi sagt

      Das ist keine Kritik, sondern die Aufforderung, sich einzubringen. Wer es persönlich nicht will, nicht kann oder schlicht Angst vor dem Dialog hat (was durchaus verständlich ist), kann sich ja auch anders einbringen. Zum Beispiel bei der Initiative Heimische Landwirtschaft, die von Bauern für Bauern ist.
      Bauer Willi

      • Mark Rössler sagt

        Mit zunehmender Öffentlichkeitsarbeit hat auch die Kritik zugenommen,
        alles einfach abzutun und auf Angst mit dem Dialog zu verweisen ist fehl am Platz.

        Die Kampagnen der NGOs und Grünen nehmen laufend zu und werden immer unsachlicher, die Medien freut es haben die doch ihre Schlagzeilen.

        • BUND steht auf „Online Spenden“

          „Online spenden“ – es gibt wohl kein Button, den man häufiger auf den Seiten des BUND findet, als diesen. Und es gibt wohl kein Thema, das sich besser als Spendenmagnet eignet als die Massentierhaltung. Eine Definition? Gibt es nicht, verdirbt den Angst-Charakter der Botschaft. Stattdessen: Attacke!

          „In industriellen Mastanlagen fristen Schweine ein qual¬volles Dasein.“
          Wahr oder falsch? Wären solche „Anlagen“ industriell, dann wären selbst die kleinsten Schweinbetriebe Industrie. Denn das ist gute fachliche Praxis auf dem aktuellen Stand des Wissens.

          „So liegen Sauen während der Säugezeit in engen Verschlägen, die ihnen nicht einmal das Umdrehen erlauben.“
          Wahr oder falsch? Solche „Verschläge“ soll es sogar bei Biobetrieben geben, siehe Herrmannsdorfer Landwerkstätten. In der Natur überleben nur die Hälfte der Ferkel, in solchen „Verschlägen“ sind es dagegen 75 Prozent. BUND: Ist das verwerflich?

          „Dieses qualvolle und von Stress geprägte Leben ertragen die Tiere nur durch den massiven Einsatz von Antibiotika.“
          Wahr oder falsch? Der Antibiotikaverbrauch der Landwirtschaft wurde auf die Hälfte heruntergefahren. Klasse, oder?

          „Besonders alarmierend ist der hohe Einsatz von Reserveantibiotika.“
          Wahr oder falsch? Der Einsatz von Reserve-Antibiotika wurde von einem geradezu lächerlichen Niveau – wenige Tonnen – noch weiter heruntergefahren. Das ist eine starke Leistung, ein Lob wäre angebracht, BUND! Aber dann werden die Klicks auf dem „Spenden online“-Button ja weniger.

          „ Jahr für Jahr sterben zwischen 7.500 und 15.000 Menschen an antibiotika¬resistenten Keimen, rund eine halbe Million Patienten infizieren sich damit.“
          Im Namen der Redlichkeit: Woher stammen diese Keime? Aus der Landwirtschaft, wie behauptet? Ist es nicht vielmehr so, dass Resistenz-Keime vor allem in Regionen mit wenig Tierhaltung auftreten?

          Der BUND recherchierte „Gülleunfälle“, die der besseren Wirkung halber in Liter statt Kubikmetern angegeben werden. Gülle, lieber BUND, ist ein Wertstoff, Nahrung für Nahrungsmittel! Es ist kein Chemieunfall!

          Um die Spendenbereitschaft weiter zu treiben, veröffentlicht der BUND Karten, auf denen “selbst recherchierte“ neue Tierplätze für Schweine und Geflügel veröffentlicht werden. Als wenn es kriminell wäre, Ställe zu bauen. Was will der BUND damit bezwecken? Illegale Stallbesuche? Ein neues Überwachungsbürgertum?

          Und ewig blinkt der Spenden-Button…

  10. In der Tat eine erschreckende Umfrage. Aber mit Öffentlichkeitsarbeit alleine ist es nicht getan. Nur 9 % wollen Probleme im Bereich der Tierhaltung und Umwelt vermindern. Es gibt viele Belege dafür, dass es vielen Betrieben auch wirtschaftlich besser ginge, wenn sie bestehende Probleme etwa in der Tierhaltung durch Fortbildung und bessere Beratung angehen würden.

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