Bauer Willi
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Kein Schmerz oder kein…

Ein internationales Forscherteam hat sich mit dem weit verbreiteten Schmerzmittel Ibuprofen beschäftigt. Demnach steht der Wirkstoff im Verdacht, beim Mann Unfruchtbarkeit auszulösen. Veröffentlich wurde der Artikel in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“

http://www.pnas.org/content/early/2018/01/03/1715035115.full

https://kurier.at/wellness/fuehrt-ibuprofen-zu-unfruchtbarkeit-beim-mann/305.865.118

Ich erinnere mich da an einen Satz von Frau Hendricks: „Solange die gesundheitlichen Risiken nicht restlos geklärt sind sollte das Mittel nicht zugelassen werden. Es gilt das Vorsorgeprinzip.“  Es ging dabei um ein Pflanzenschutzmittel.

https://www.bmub.bund.de/rede/statement-von-dr-barbara-hendricks-zur-wiederzulassung-von-glyphosat/

Gilt das Vorsorgeprinzip nur bei Pflanzenschutzmitteln? Muss der Gesetzgeber jetzt nicht auch handeln? Ibuprofen ist frei verkäuflich, ebenso wie andere Schmerzmittel auch. Wer glaubt, dass er jetzt auf Aspirin oder Paracetamol ausweichen kann, sollte folgenden Artikel lesen. Demnach ist Paracetamol bereits in geringer Überdosierung tödlich, aber auch bei normaler Einnahme drohen Leberschäden.

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/risiko/tid-24809/toedliche-schmerzmittel-verbieten-aspirin-und-paracetamol-gefaehrden-leben_aid_703225.html+

Übrigens dürfen Landwirte Pflanzenschutzmittel nur dann anwenden, wenn sie über einen gültigen Sachkunde-Ausweis verfügen. Jede Anwendung ist zu dokumentieren und wird bei Kontrollen überprüft. Das ist bei den genannten Schmerzmitteln nicht der Fall.

Eines ist klar: sowohl Pflanzenschutzmittel als auch Medikamente sind potentiell giftig. Bei beiden kommt es auf einen sachgemäßen und richtig dosierten Gebrauch an. Und am besten ist es, wenn man beide nicht benötigt!

Euer Bauer Willi

 

 

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145 Kommentare

  1. Brötchen sagt

    Dann hast du mit verunkrautung zu tun und manche Sorten fallen um. So der Experte bin ich auch nicht, man muss ja auch jeden Tag genau gucken usw. Kartoffeln sind schon nicht so einfach. Experten fragen. Z.b. bei dem Link kann man auch fragen. ich würde sagen frühe Sorten nehmen, dann ist man aus der schwierigen Zeit raus. Sind vielleicht nicht so lagerfähig.

  2. „Eines ist klar: sowohl Pflanzenschutzmittel als auch Medikamente sind potentiell giftig. Bei beiden kommt es auf einen sachgemäßen und richtig dosierten Gebrauch an. Und am besten ist es, wenn man beide nicht benötigt!“

    Seit 1995 ist die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland relativ konstant geblieben. Der Absatz chemischer Pflanzenschutzmittel hat sich allerdings von 29.000 Tonnen Wirkstoff (1995) auf fast 49.000 Tonnen WIRKSTOFF (2015) . Der Mehrverbrauch kann sich ja kaum daraus erklären, dass ihr mehr Menschen satt kriegen müsst. Und meines Wissens ist in Deutschland in dem beschriebenen Zeitraum kaum einer an Unterernährung gestorben, der nicht gerade an Magersucht oder einer anderen vergleichbaren Krankheit gelitten hat.

    Wollt ihr Bauern allen Ernstes behaupten, dass ihr den Chemieeinsatz auf den Feldern in der Summe „richtig dosiert“ und „sachgemäß einsetzt“? Und glaubt Ihr allen Ernstes, dass der vermehrte Eintrag von Giften ohne Folgen für die nicht agrarische Flora und Fauna bleibt und auch nicht für den Menschen, die nichtabgebaute Gifte über die von euch produzierte Nahrung aufnehmen?

    Immer wieder erinnert ihr mich in euren Diskussionen an die unschuldigen Hände des Pilatus.

    • Brötchen sagt

      Ab einer bestimmten Ertragsgrenze (die heute recht hoch ist) rechnet sich der Anbau nicht! Das ist das Problem. Unter keckl.de findet man einen interessanten Artikel zur Entwicklungsgeschichte der Subventionen und auch einen Umgestaltungsvorschlag.

    • Mark sagt

      Wo haben Sie denn Ihre Zahlen her?? Mir scheint, Sie betreiben hier bewusst ein falsche und mithin übles Spiel um vorsätzlich die Landwirtschaft in Misskredit zu bringen!!
      Bisher sind mir von Ihresgleichen Zahlen bekannt, wonach die abgesetzte Wirkstoffmenge seit 1993 um 36 Prozent angestiegen sei. Allerdings kommt die Wahl des Referenzjahres einem statistischen Trick gleich: 1993 wurden in Deutschland so wenig Pflanzenschutzmittel abgesetzt wie in keinem anderen Jahr seit 1973. Dafür gab es zwei Gründe: In der EU wurde die obligatorische
      Flächenstilllegung erstmals wirksam und es
      liefen Aufbrauchfristen für Restbestände aus DDR-Zeiten aus. Hätte man das Jahr 1987 mit dem historisch höchsten Absatz als Referenz gewählt, man hätte argumentieren können, dass der Pflanzenschutzmittel-Absatz in den zurückliegenden 30 Jahrenum über 10 Prozent gesunken ist. Aber auchdiese Aussage wäre wissenschaftlich nicht redlich, wobei dies bei Ihnen ja ganz offensichtlich kkeine Rolle spielt!

      • Brötchen sagt

        Ich denke es ist unmöglich Wirkstoffe gegenzurechnen, wie soll das gehen? Man kann nur die Stoffgruppen angeben, aber das versteht kein Laie.

      • Wenn Sie vermuten, dass ich hier ein „falsches Spiel treibe“ und die „Landwirtschaft vorsätzlich in Misskredit bringen will“ und das mit „statistischen Tricks“ und Meinesgleichen sowieso „unredlich“ ist, dann hätte ich nach der Frage „Woher haben Sie Ihre Zahlen“ zuerst einmal die Antwort abgewartet.

        Zu den Zahlen: Die stammen vom Umweltbundesamt, und es tut mir leid, dass die Statistik Sie jetzt leider Lügen strafen muss. Ihre Anwürfe nehme ich sportlich 😉

        Wenn ich die Zunahme des PSM Einsatzes wirklich in Misskredit hätte bringen wollen, dann hätte ich hier die Steigerung innerhalb der letzten 5 Jahre beschrieben. Die ist viel entlarvender.

        Hier der Link zur graphischen Aufbereitung der amtlichen Statistik
        https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/3_abb_pflanzenschutzmittelabsatz_2017-03-21.pdf

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Ich bin ihnen Dankbar, dass sie diese Statistik veröffentlichen. Können sie diese Statistik auch auswerten, sieht nicht danach aus.

          • Immer dieses „Nachklappen“, „.. sieht nicht danach aus“, „So sieht Hetze aus.“ Was soll das?

            Mit den Inerten Gasen zur Vorratshaltung gebe ich Ihnen ja mit Einschränkung recht. Einschränkung insofern, dass „Inert“, ja nicht heißt, dass Sie für die Umwelt unbedenklich sind.
            „Durch den Menschen hat sich die jährliche Freisetzung von Stickstoffverbindungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts verzehnfacht. Führende internationale Wissenschaftler sehen die Grenzen der Belastbarkeit unserer Erde schon heute als überschritten an“. heißt es auf den Seiten des Bundesumweltamtes. Stickstoffverbindungen zusammen mit dem CO2 sind ja bekanntlich die Hauptklimakiller, solange sie nicht nicht gebunden sind. Diese „Schadgase“ fangen Sie ja nicht nach der Behandlung des Erntegutes wieder ein, oder?

            Aber auch der Rest der Statistik zeigt, dass sich im Laufe der Jahre der Einsatz der PSM deutlich nach oben entwickelt hat und ich vermute mal, dass sich auch ihre Wirkung intensiviert hat.

            Alles in allem, da gibt es aus meiner Sicht nicht wirklich was zu verharmlosen. Schon gar nicht mit deutlich manipulativen Vergleichen wie „Paracetamol ist riskanter als Pflanzenschutzmittelrückstände“ oder wie dieser Tage „Bienen“ und „Tote, die von der Leiter fallen“ sind gefährlicher als Lebensmittel. Und ihr werft mir hier „simplifizierenden Quatsch“ vor?

            • Mark sagt

              Wer sich nur aus dem UBA informiert, erfährt z.B. nicht, dass die mit Abstand höchste Steigerungsrate der letzten Jahre bei Pflanzenschutzmitteln, die auch im ökologischen Pflanzenbau eingesetzt werden können, stattgefunden hat. Dies führt allerdings nicht zu einer Intensivierung der Wirkung, so dass ihre Vermutung schon wieder falsch ist. Dass das UBA keine seriöse Institution mehr darstellt ist inzwischen mehrfach nachgewiesen..

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Was sie vermuten ist ihre Sache, Landwirte müssen mit der Realität umgehen.
              Auch wenn es ihnen nicht passt, Paracetamol ist nach dem LD50 Wert doppelt so giftig wie Glyphosat.

              Kritik üben ist eine Sache, für sachliche Kritik bedarf es ein Fachwissen.

    • Aufklärer sagt

      Was für ein simplifizierender Quatsch.

      Ich hab selbst jetzt keine Daten und Zusammenhänge parat, aber die Produktion nur am Verbrauch in Deutschland fest zu machen und nicht zu schauen welche Pflanzen mit welchen Bedarfen auf welchen Böden sich geändert hätten, wie hoch der Ertragsdruck heute für Landwirte ist und wieviel von dem Zeug gar nicht bei Landwirten sondern in Gärten genutzt wird.

      Alleine schon diese Vereinfachungen der Kritiker moderner Landwirtschaft, geben ein klares Signal dafür, das ihr euch überhaupt nicht für das Thema interessiert und keinen Diskurs sucht oder zu faul dafür seid bzw. keinerlei Wille zur Einsicht existiert.
      Den Landwirt als Sündenbock herzunehmen, die Produktionsweise ignorieren, technische Bedingungen und sich verändernde Geschäftspraxis – Offenbar alles kein Thema wenn sich mit irgendwelchen Anti-Konvi-LW-Worten / Gesten ein paar Punkte auf dem Konto bioenergetischer Selbstgerechtigkeit machen läßt.

      Ist Ihnen das nicht selbst zu billig?

      • Klar, wenn man mit einfachen und richtigen Tatsachen argumentiert, dann heißt das bei Euch „Simplifizierung“, wenn man hier auf dieser Seite warnt, dann nennt ihr das „Alarmismus“, und wenn man nicht mit euch einer Meinung ist, dann beschimpft ihr Leute „bioenergetischer Selbstgerechtigkeit“ – Daran erkennt man in der Tat den Wutbauern! Dialog sieht anders aus.

        • Mark sagt

          Jetzt machen Sie mal halblang, Sie kommen hierher und provozieren mit unverschämten Unterstellungen “ (Wollt ihr Bauern allen Ernstes behaupten, dass ihr den Chemieeinsatz auf den Feldern in der Summe „richtig dosiert“ und „sachgemäß einsetzt“? Und glaubt Ihr allen Ernstes, dass der vermehrte Eintrag von Giften ohne Folgen für die nicht agrarische Flora und Fauna bleibt und auch nicht für den Menschen, die nichtabgebaute Gifte über die von euch produzierte Nahrung aufnehmen? )“ um am Ende die Bauern als Wutbauern darzustellen. Mit solchen … muss man keinen Dialog führen! Das ist es doch was Sie beabsichtigten, von Anfang an!

    • bauerhans sagt

      „Wollt ihr Bauern allen Ernstes behaupten, dass ihr den Chemieeinsatz auf den Feldern in der Summe „richtig dosiert“ und „sachgemäß einsetzt“? Und glaubt Ihr allen Ernstes, dass der vermehrte Eintrag von Giften ohne Folgen für die nicht agrarische Flora und Fauna bleibt und auch nicht für den Menschen, die nichtabgebaute Gifte über die von euch produzierte Nahrung aufnehmen?“

      die erträge sind pro jahr gestiegen d.h. heute wesentlich höher als vor 20 jahren.
      wasserkooperationen gibts flächendeckend seit anfang der 1990er jahre,die uns auf die finger schauen und laufend proben ziehen.
      unsere produkte werden laufend durch die abnehmer beprobt.
      wenn es schädliche rückstände gäbe,wäre das sicherlich längst aufgefallen.
      allein aus kostengründen versuchen wir den sehr teuren pflanzenschutz so effektiv wie möglich durchzuführen.
      z.b. lassen sich 5L glyphosat durch 3L plus 5kg ssa(schwefelsaures ammoniak)ersetzen.

  3. Ibuprofen ist ein Medikament. Ein Medikament wird im Falle von Krankheit oder degenerativen Erscheinungen notwendig. In diesem Fall nimmt man Nebenwirkungen in Kauf.

    Ein PSM mit Ibuprofen zu vergleichen, heißt, ein PSM in den Rang eines Medikaments zu erheben. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die LW, die ohne PSM nicht auskommt, entweder krank oder degenerativ oder beides ist.

    Wenn nun ein Landwirt PSM mit Ibuprofen in einen Topf wirft, muss man davon ausgehen, dass dieser Landwirt seinen Boden und seine Pflanzen als Patienten sieht.

    Damit hat sich besagter Landwirt aber keinen Gefallen getan. Sondern sich sozusagen selbst verraten 🙂

      • Mark sagt

        „Ein PSM mit Ibuprofen zu vergleichen, heißt, ein PSM in den Rang eines Medikaments zu erheben. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die LW, die ohne PSM nicht auskommt, entweder krank oder degenerativ oder beides ist.“
        Also gut, ich klärs auf: wenn Dein Kausalzusammenhang richtig wäre, dann müsste im Umkehrschluss auch die Medizin krank oder degenerativ oder beides sein. Weder das eine noch das andere ist richtig.

        • Der Umkehrschluss ist richtig. Die Medizin darf die Menschen aus Eigeninteresse heraus gar nicht gesund machen und tut das auch nicht. Sie beschränkt sich auf die Behandlung von Symptomen. Und in vielen Fällen ist sie überflüssig und macht krank. Eine passende Analogie zur LW? Vielleicht, aber Lästern und Frotzeln macht mir zwischendurch eben schon auch mal Spaß. 🙂

          Aber davon mal abgesehen: Wir bewegen uns mit 7-Meilen-Stiefeln auf eine Welt zu, in der Krankheit inklusive Behandlungsbedürftigkeit als der Normalzustand gilt. Das gilt sowohl für den Menschen wie für Pflanzen und Tiere. Und das war schon mal anders.

          Krankheit ist der Versuch des Körpers und der Seele, sich an den umgebenden Kontext anzupassen und die Interaktion im umgebenden Kontext (Umwelt) aufrechtzuerhalten. Das ist eigentlich eine absolut notwendige Fähigkeit jedes Organismus. Ohne diese Fähigkeit gibt es kein Leben.

          Wo Medikamente bzw. PSM gegeben werden, verhindert der Mensch, dass der Organismus sich selbständig anpasst. Die dem Organismus ursprünglich immanente Fähigkeit der Anpassung an die Umwelt geht dabei verloren. Der Verlust dieser Fähigkeit muss anschließend durch permanente Gabe von Medikamenten oder PSM ausgeglichen werden. Weil der Organismus selber mehr und mehr zu einem Fremdkörper innerhalb seiner Umwelt wird.

          Das heißt, dass wir uns in einem Teufelskreis befinden: Je mehr der Schutz eines Organismus von „außen“ über Medikamente, PSM geregelt wird, desto empfindlicher, anfälliger und hilfloser wird er. Desto weniger Verteidigungsstrategien entwickelt er aus sich selbst heraus. Desto mehr Schutz wird notwendig, was neue Medikamente, PSM etc. erfordert. Da steht man also in einem sich beschleunigenden Wettlauf gegen die Zeit.

          Nun versucht man, diesen doch verhängnisvollen Kreislauf durch Gentechnik zu lösen, indem man den Organismen auf künstlich-technische Weise wieder pseudo-natürliche Schutzmechanismen implantiert. Die Frage ist, ob diese gentechnisch veränderten Organismen wirklich an ihre Umwelt angepasst sind. Oder ob mittel- und langfristig die Umwelt in nicht vorhersehbarer Weise verändert wird, dadurch dass man ihr eben in großem Stil künstlich-technische Organismen aufzwingt.

          Wie sich die Umwelt verändert, wenn ein künstlich-technischer Organismus sich ausbreitet, können wir am Beispiel des Menschen nachvollziehen. Der Mensch wandelt sich ja zunehmend in einen künstlich-technischen Organismus um und dabei verändert er auch seine ganze Umwelt. Es entstehen bspw. Städte, die wiederum im Hinterland eine bestimmte Infrastruktur erforderlich machen. Das sind u.a. Kraftwerke, Industriegebiete, Transportwege und industrielle LW.

          Ich gehe davon aus, dass der Aufwand zum Erhalt eines nichtangepassten Organismus immer größer und energieintensiver wird, je mehr er zum Fremdkörper im Kontext wird.

          Möglicherweise „veralten“ gentechnisch veränderte Pflanzen noch schneller als PSM. Und dann hat man den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben.

    • Aufklärer sagt

      Selbstverständlich ist ein Pflanzenschutzmittel ein Art Medikament für die

      Präventive Impfung oder im Notfall wie Krankheitsbefall wird die Pflanze möglichst geheilt oder vor Parasiten und Schädlingen geschützt ggf. die Frucht vor dem Verfaulen gerettet. Genauso sind Düngemittel Nährstoffe für die Pflanze.

      Alles völlig normal. Haustiere erhalten dasselbe. Nutztiere oft noch systematischer entsprechende Zuwendung.

      Wieso sollten Pflanzen zum Zwecke der menschlichen Ernährung nicht genauso gepflegt und gehegt werden wie der Rosenstrauch im Garten oder die Blumenanlage im Park? Gerade für einzelne Bäume wird viel getan, damit sie im Stadtbild nicht verschwinden. Notfalls auch mit chemischen Hilfsmitteln.

      Soll man sich nicht um Lebewesen kümmern? Der Landwirt macht das jedenfalls. Wer weiß ob Pflanzen nicht dankbar dafür wären 😉

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      >>Ibuprofen ist ein Medikament. Ein Medikament wird im Falle von Krankheit oder degenerativen Erscheinungen notwendig. In diesem Fall nimmt man Nebenwirkungen in Kauf.
      Ein PSM mit Ibuprofen zu vergleichen, heißt, ein PSM in den Rang eines Medikaments zu erheben. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die LW, die ohne PSM nicht auskommt, entweder krank oder degenerativ oder beides ist.Ibuprofen ist ein Medikament. Ein Medikament wird im Falle von Krankheit oder degenerativen Erscheinungen notwendig. In diesem Fall nimmt man Nebenwirkungen in Kauf.
      Ein PSM mit Ibuprofen zu vergleichen, heißt, ein PSM in den Rang eines Medikaments zu erheben. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die LW, die ohne PSM nicht auskommt, entweder krank oder degenerativ oder beides ist.<<

      Irgendwie haben sie Recht, Ibuprofen nimmt man, wenn man krank ist, Fungizide und Insektizide muss man vorbeugend anwenden, wenn die Wetterfrösche sich geirrt haben, kann es vorkommen, dass eine Spritzung unnütz war. Das ist jedoch nicht zu vergleichen mit den vielen Antibiotika Verschreibungen, die bei Erkältungen völlig unnütz sind.

      Die Dauerkritiker sind dann froh, dass sie eine Spritzung mehr notieren können.

  4. Friedrich sagt

    @AdT. Meine Tochter arbeitet in einem UNI-Krankenhaus und weis was dort so dokumentiert wird. Laut ihrer Aussage dokumentiere ich im Stall und Feld mehr als das Krankenhaus und ich bin Q+S , sowie ISO 9000 zertifiziert, während die Krankenhäuser überhaupt erst ein Qualitätsmanagment aufbauen. Außerdem wird bei uns auf den Höfen streng kontrolliert von außerhalb. Unser Betrieb hat in den letzten 15 Jahren über 50 Kontrollen gehabt. Solch eine Kontrollwut gibt es in den Krankenhäusern nicht , sonst würde es viele negative Vorkommnisse nicht geben. —
    Nochmal Glyphosat im Bier. Es ist in Deutschland streng verboten in die Braugerste dies zu spritzen. Deshalb ist die hiesige Braugerste auch teuerer und die Brauereien kaufen die meiste Braugerste , weil billiger , auch im Ausland. Deshalb sollten sich die deutschen Bauern diesen Schuh auch nicht anziehen. Zeigt es doch , daß den Brauereien nur der Preis und nicht die Qualität der Braugerste wichtig ist. Der Braugerstenanbau ist in Deutschland in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen.

    • Mark sagt

      Sikkation ist leider noch nicht streng verboten, sondern nur stark eingeschränkt. Meines Erachtens sollte man diese vollständig verbieten, übrigens nicht nur die mit Glyphosat, sondern alle (z.B. Reglone etc.). 5 Tage Wartezeit, dass kann einfach nicht gut gehen. Brauereien z.B. sollten die Herkunft ihrer Braugerste kommunizieren, dann wäre für alle was erreicht.

  5. Friedrich sagt

    Die Sache mit dem Glyphosat war doch nur ein politischer Aufhänger um von den waren Problemen im Wahlkampf abzulenken. Die Quittung haben die ja erhalten. Auch das irrationale Verhalten der Politik zum Wolf wird noch Spuren hinterlassen. Je nachdem was passt wird ein Thema aus der Kiste geholt , um den Leuten ein Thema für die Stammtische zu geben. Die Bauern können den Politikern nach deren Amtszeit keinen Job geben , aber die Industrie , wie wir immer wieder erleben können. Deshalb kloppen die Herrschaften auch alle auf uns rum und merken garnicht , daß mit dem Höfesterben die ganze wirtschaftliche und kulturelle Grundlage auf dem Land kaputt geht. Unsere Politiker sollten mal nach M-P oder südl. Niedersachsen fahren , dann könnten sie schon mal sehen , was sie angerichtet haben. Bei über 8000 geschlossenen Höfen/Jahr werden wir immer mehr Problemgebiete bekommen , die dann sehr teuer unterstützt werden müßen.

  6. Altbauer Jochen sagt

    Wenn es so ist ,das wir mit Nahrung und Medikamenten
    alles mögliche in uns aufnehmen ,muss es entweder mit unseren Ausscheidungen in die Umwelt kommen oder es wird im Durchlauf
    abgebaut und verflüchtigt sich.
    Sonst wäre ja jeder von uns ein Potentielles Giftfass
    und nur mit Handschuhen anzufassen ?

  7. Ärzte müssen auch alles mögliche dokumentieren. Das machen sie schon aus eigenem Interesse. Jede nicht angeratene indizierte Therapie und jede Therapie, über deren Risiken nicht aufgeklärt wurde und ein solches Risiko sich realisiert, ist eine Körperverletzung oder bei Todeseintritt ein sog. Totschlag (im erstgenannten Fall durch Unterlassen). Soweit ich weiß, gibt es im Heilbehandlungsrecht eine Beweiserleichterung für Patienten: was nicht dokumentiert wurde, gilt als nicht unternommen.

    Seine eigene Schmerztherapie darf man dokumentieren, muss man aber nicht. Die Liste der möglichen Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel sollte natürlich vollständig sein. 😉 Lebensmittelrecht/PSM- und Arzneimittelzulassungsrecht unterscheiden sich in ihrer Zielrichtung aber deutlich, s. unten Mark.

    • Mark sagt

      Wenn ich Pflanzenschutzmittel sachgerecht anwende, muß ich davon ausgehen können, dass dies keine Gefährdung für Verbraucher und Umwelt darstellt. Wenn dem nicht so ist, darf nicht angewendet werden. Dies ist völlig unabhängig davon, ob im Arzneimittelbereich Defizite bestehen oder nicht, dafür bin ich nicht verantwortlich. Jedenfalls kann man ein Übel nicht mit einem anderen rechtfertigen.

  8. bauerhans sagt

    weil die KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG eine starke lobby-organisation ist,werden medikamente relativ locker zugelassen.
    stellt euch vor,der BAUERNVERBAND würde ausschliesslich über die verteilung der agrargelder bestimmen.
    glyphosat im bier ist weniger schädlich als der alkohol.

  9. Mark sagt

    Medikamente werden bewusst und gezielt zu sich genommen, wenn jemand jedoch ein Bier trinkt, will er dadurch kein Glyphosat zu sich nehmen. Das ist der Unterschied und auch der Grund, warum die Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel strenger und aufwändiger sind als für Medikamente.

    • Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

      Vielleicht könnte man im Bier auch Rückstände von Arzneimittel oder Drogen feststellen, wenn man es Testen würde. In Baden-Württemberg ist es verboten, was früher erlaubt war, Klärschlemme auf Äcker auszubringen, weil festgestell wurde, das zu viele Rückstände von Arzneimittel und Drogen festgestellt wurden. Ob in anderen Bundesländern das Ausbringen von Klärschlamm noch genehmigt ist, das weis ich nicht.

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