Bauer Willi
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Ich verstehe es nicht…

Seit Jahren wird über Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration diskutiert und um den besten Weg gerungen. Der Termin 1.1. 2019 rückt immer näher, ohne dass es zu einer Einigung der Marktteilnehmer gekommen wäre.

In dieser Situation erscheint nun ein Interview mit Werner Schwarz, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (und Schweinemäster) mit einem Interview in der Rheinischen Post.

https://rp-online.de/politik/deutschland/bauernverband-will-preise-fuer-schweinefleisch-verdoppeln_aid-25107725

Die letzten Sätze des Interviews sind bemerkenswert, weil er dort eine der Alternativen, die Immunokastration, als “Hormonbehandlung” darstellt. Er müsste wissen, dass sie das nicht ist. Von daher ist eine solche Darstellung nicht nur ärgerlich sondern kontraproduktiv. Ich verstehe schlichtweg nicht, wieso der DBV so reagiert. Er fordert mit Recht eine faktenorientierte Diskussion. An die sollte er sich dann aber auch selbst halten.

Was die Fakten angeht, kann Nadine Henke viel besser die unterschiedlichen Lösungsansätze darstellen. Sie ist Tierärztin,  Ferkelerzeugerin und Trägerin des Ceres Award. Hier ihr Beitrag:

Hormone im Fleisch? Vollkommen normal.

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62 Kommentare

  1. Powerferkel sagt

    Das Hauptproblem in der Improvac -Anwendung ist doch, das der Mäster es machen muß!
    Und da hab ich doch ganz einfach mal, von meinen Mäster zu hören bekommen: Kastration ist Sache des Ferkelerzeugers, Ebermast scheidet auch aus, weil der Markt gesättigt ist und alles Andere muß der Tierarzt machen , der sowieso schon keine Zeit mehr hat…

    • Der schlanke Hans sagt

      Jepp. Ich habe über meine Vermarktungsgesellschaft nur mal angefragt, ob wir nicht mal ein Durchgang VERSUCHSWEISE mit Improvac durchlaufen lassen können. ALLE Ferkelabnehmer lehnten dies vehement ab mit dem Verweis dann Ferkel aus DK aufzustallen! Die Kosten für die Improvacimpfung hätten wir vom Ferkelpreis natürlich abgezogen, so mein Vorschlag. War aber vergebene Müh…. Wir laufen so ins offene Messer!

  2. Nauert Hans-Albert sagt

    Was für eine Sauerei die da abläuft. Die männlich Ferkel gehören kastriert und damit pasta. Gott sei Dank sind wir aus der Schweinezucht ausgestiegen. solange wir im geschlossenen System noch Mastschweine gemästet haben wurden von mir tausende Ferkel ohne Probleme kastriert. Wenn die Ferkel nun betäubt werden sollen, ginge es am Besten mit einem Mittel zum aufsprühen, das desinfiziert und örtlich betäubt. Alles ander ist zu aufwendig.

  3. Also, allen, die der Auffassung sind, Improvac stelle einen Eingriff in den Hormonhaushalt dar, sei gesagt – der größte Eingriff in den Hormonhaushalt von so einem Schwein ist die Kastration 😉

    • Harald Müller sagt

      Schon klar. Aber erklär das mal dem Verbraucher, wenn Grüne und NGOs die erste Kampagne gegen das “neue Hormonfleisch” fahren.

      Da hilft auch nur wenig, dass die Bios den Weg der Immunokastration eingeschlagen haben. (Wie “bio” ist Improvac eigentlich?)

    • Harald Müller sagt

      “Bisher habe ich noch von keinem „Skandal“ gehört. Es kommt halt darauf an, wie man kommuniziert…”
      halte ich für arg blauäugig.

      “Bisher wurde noch keine Kampagne gegen das >>neue Hormonfleisch<< gefahren. Es kommt darauf an ob das auch so bleibt…"
      dürfte es eher treffen.

      • Da die Bio-Branche und NGO in Improvac das geringste Übel sehen, ist da zur Zeit keine Kampagne zu befürchten.
        Schwieriger ist es, dass der Markt (Handelsketten) derzeit nicht ausreichend echte bzw. Iprovac-Eber abnehmen will bzw. kann.

  4. Hartmut Keller sagt

    Ich kann Herrn Schwarz voll verstehen. Anders ist das der Bevölkerung nicht zu erklären. Rewe wollte ja schon früher kein Fleisch von betäubungslos kastrierten Ferkeln verkaufen. Als die Rewetante uns die Werbekampagne dafür vorgestellt hatte, habe ich sie gefragt, ob denn auch dann den Verbrauchern die Imunokastration erklären würden. Darauf kam nur ein : Um Gottes Willen, nein! Ich bin auch davon überzeugt, das die NGO’s schon ihre Kampagnen in Sachen Hormonfleisch in der Schubladen haben und nur darauf warten sie mit großem Getöse loszutreten. Warum sind sie sonst in dieser Sache so zurückhaltend? Die Politik wird die Sache aussitzen. Keinem ist es Wert, sich an dieser Sache die Hände zu verbrennen. Auch wenn heutzutage man höchstens sein Amt verliert. Es trifft doch nur die Ferkelerzeuger.☹

    • sonnenblume sagt

      @ Bauer Willi, Du schreibst weiter unten, dass Immuno-Fleisch aus Belgien hier angeboten wird. Ist das als solches deklariert und für den Verbraucher klar erkennbar?

      • Bauer Willi sagt

        Einfache Antwort: Nein. Oder hast Du jemals einen Hinweis gesehen? Es besteht auch keine Pflicht dazu.
        Bauer Willi

        • sonnenblume sagt

          Da ich kein Fleisch einkaufe, jedenfalls nicht im Handel, ist mir das auch nicht geläufig. Ich weiß, dass Importware die gefroren nach D. kommt, z.B. Lamm aus Neuseeland, auch als solches gekennzeichnet wird.
          Aber Schweine die aus z. B. lebend aus Belgien kommen, hier geschlachtet und zerlegt werden, kommen dann doch ohne weitere Kennzeichnung als deutsche Ware in den Handel, weil zuletzt in D. bearbeitet.
          Sehe ich das so richtig?
          Somit geht der Kunde ja gar nicht davon aus, dass er Immuno-Fleisch aus Belgien einkauft.
          Das ist doch sicher auch ein Punkt, warum sich die Branche gegen eine genaue Herkunftskennzeichnung sträubt. Das würde doch eine sehr komplizierte Angelegenheit.
          Im Moment stellt sich ja auch die Frage, in wie weit diese Thematik schon beim Verbraucher angekommen ist? Und wenn es im Bio-Bereich üblich ist, wie viele Kunden sind darüber wirklich informiert, oder interessieren sich dafür?
          Könnte man sich vorstellen, dass das in D. alles so problemlos durchläuft?
          Da habe ich doch arge Bedenken.

          • Brötchen sagt

            sonnenblume bei uns (mitteldt)
            kommen Lkw mit belgischen hälften bzw. zerlegeware. das weiss ich von einem Kunden.

            • sonnenblume sagt

              Für Schweinehalter wäre es doch wichtig zu wissen, was am Markt passiert, wenn diese Fakten publik werden. Wie reagieren Markt und Verbraucher darauf? Den wenigsten Verbrauchern ist dieses Hin und Her der Warenströme im Fleischsektor doch richtig bewusst.

            • Brötchen sagt

              sonnenblume du sagst es, deshalb ist marktkenntnis sehr wichtig! schweinehalter wissen das auch, weil die schon immer jede Bewegung des Marktes gespürt haben.

            • sonnenblume sagt

              Hallo Brötchen, das ist mir nicht neu, wir leben selber damit. Was jetzt alles auf uns zukommt ist doch nochmal eine ganz andere Hausnummer. Man kann vorsorgen, aber es bleiben doch sehr viele Unwägbarkeiten.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es mag sein dass das Immuno-Fleisch aus Belgien niemand interessiert, besonders nicht die Medien, ich bin mir aber sicher, in Deutschland angewandt, wird die Schlagzeile so aussehen.

      Skandal

      Hormone im deutschen Schweinefleisch.

      Das ist dann das was den Verbraucher interessiert, dann greift er lieben nach dem American Beef, Hormongemästet.

      Import ist zwar nicht erlaubt, kann man das nachweisen?

        • Brötchen sagt

          Moin Willi!

          meines Wissens nach diskutieren einige Verbände auch jetzt, ob sie das machen.
          bei Bio haben sie ja sowieso einen eigenen Warenstrom, allein des Preises wegen. wie gesagt relevante Großschlachtereien müssen sonst alle warenströme mal 2 organisieren.
          man kann improvac einsetzen, muss aber das vorher mit dem potentiellen Abnehmer absprechen und vertraglich regeln. Und dann nimmt einem auch niemand anders die Tiere ab.
          Meines Wissens ist auch die ebermast leicht rückläufig, manche gehen wieder zurück. Aus diversen Gründen.
          Alles für den aussenstehenden eine verwirrende Situation.
          das beste Mittel ist die Praxis. rufe Abnehmer Schweine und Schlachthälften an und frage, du hast eber und geimpfte Tiere, Preis 1,30 Euro (Lockmittel) 60 Stück, ob die dir die abnehmen.

          • Ferkelhebamme sagt

            Wir bleiben gerade auf unseren Ferkeln sitzen, unser fester Abnehmer modernisiert seinen Stall und braucht länger als geplant. Eberferkel sind im freien Markt nicht zu platzieren. So sieht‘s aus

            • Brötchen sagt

              sag ich doch! hebamme. wir hatten auch mal einen Abnehmer schlachthälften. zur Zeit sind die unverkäuflich. selbst fast geschenkt. Grüsse!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Es kommt darauf an, wie die Medien damit umgehen, ein negativer Artikel und alle springen darauf an.
          Das Biobetriebe das Improvac anwenden, das ist meines Erachtens für die Medien nicht interessant, Biobetriebe gehören zu den Guten.

          Genau so geht man mit PSM im Bioanbau um, da liest man nur, dass im Bioapfelanbau angeblich keine Pestizide angewendet werden, dass die in diesem Jahr mehr als doppelt so viel wie konventionelle gegen Mehltau gespritzt haben, wird von den Medien verschwiegen.

  5. Sönke Hauschild sagt

    Die Behandlung mit Improvac ist keine Hormonbehandlung. Es ist aber auch keine Impfung. Und trotzdem redet man von einer solchen. Also was soll die ganze Aufregung? Das Thema ist doch, dass die Befürchtung besteht, es könne zu einer Hormondiskussion kommen. Und das ist nicht ungerechtfertigt, weil Improvac ja in den Hormonhaushalt eingreift.

  6. Harald Müller sagt

    Auch wenn es sich bei der Improvac-Impfung nicht um eine Hormongabe handelt, ist es doch eine Maßnahme, die in den Hormonhaushalt eingreift. Früher oder später wird eine gewisse Partei auch dieses Fleisch dem Verbraucher als “Hormonfleisch” madig machen, auch wenn es aktuell laut Frau Henke von NGOs als “Königsweg” angesehen wird.

    Daher kann ich es Herrn Schwarz nicht wirklich verübeln, dass er hier der anderen Seite zuvorkommt.

    Disclaimer:
    Als kleiner Mäster, der ausschließlich einen Landmetzger beliefert, lehne ich Improvac schon deswegen ab, weil keine äußerliche Kontrolle über den Erfolg der Maßnahme möglich ist.
    Tönnies kann eventuelle “Stinker”, die erst während des Schlachtprozesses identifizeirt werden, noch irgendwie marktfähig machen. Ein Landmetzger kann das aber nicht. Für Landmetzger sind Schweine mit Hoden also ein No-Go.
    Umgekehrt bin ich daran gebunden, welche Methode mein Ferkellieferant verwendet. Wenn mein Lieferant auch noch andere (größere) Kunden bedient, die mit der Improvac-Impfung klar kommen, wird er wohl kaum für mich und meinen Metzger eine “Extrawurst” braten. Die Alternative, den Lieferanten zu wechseln, um exklusiv weibliche Tiere aufzutreiben, mag in den Veredelungsregionen funktionieren. In Regionen, in denen ohnehin schon fast alle Sauenhalter aufgegeben haben, klappt das nicht…

    • Bauer Willi sagt

      Frage: was machst Du ab dem 1.1.2019? Das interessiert mich nun wirklich!
      Bauer Willi

      • Brötchen sagt

        Willi die werden die Frist aussetzen bzw. auf ein anderes Datum setzen. Da bin ich rel. sicher.

        • Ferkelhebamme sagt

          Bayern hat im Bundesrat schon eine Fristverlängerng von 5 Jahren gefordert, Niedersachsen schließt sich mit 3 Jahren an. WLV Meldung vom 17.08.

        • Ferkelhebamme sagt

          Bayern hat im Bundesrat eine Fristverlängerung von 5 Jahren gefordert, Niedersachsen schließt sich mit 3 Jahren an. WLV Meldung vom 17.8.

      • Harald Müller sagt

        Keine Ahnung, wie es weitergeht. Mein Lieferant weiß es ja auch nicht. Und der ist ja aktuell das “ausführende Organ”.
        Also erst mal auf eine Verschiebung hoffen. Und positiv denken.

        Und immer wieder darauf hinweisen, dass die angeblichen Verfechter einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft mit ihrer Forderung einmal mehr genau das Gegenteil dessen bewirken, was sie vorgeben erreichen zu wollen.
        Wenn mit Vollnarkose kastriert werden muss, bedeutet das laut folgendem Dokument (lesenswert!) einen Kostennachteil von 5 € pro männl. Ferkel von Kleinbetrieben gegenüber Großbetrieben, siehe Tabelle 7:
        https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iem/dateien/stellungnahme_auswirkungen_kastrationsverbot.pdf
        Damit wird es noch unattraktiver, in kleinen Einheiten zu wirtschaften.

        Vielleicht lässt sich ja mit dem Metzger doch irgendein Deal aushandeln, die Kosten durchzureichen. Vielleicht auch nicht; auch der Metzger muss mit jedem Cent kalkulieren. Die Erfahrung aus früheren Verhandlungen stimmt mich nicht gerade optimistisch.

        Problematischer dürfte es sein, überhaupt einen Tierarzt zu finden, der die Betäubung übernimmt. Da die Ferkel in den ersten Tagen kastriert werden sollen, bedeutet dies bei unsynchronisierter Abferkelung, dass er so alle ein bis zwei Wochen vorbeikommen müsste, um einen oder zwei Würfe zu betäuben.
        Die paar Großtierärzte in der Gegend arbeiten ja heute schon am Limit. Außerdem sind alle im Altersbereich 60+…

  7. Ferkelhebamme sagt

    Hat er das wirklich so gesagt? Oder wurde er nur falsch zitiert? Das Thema ist ja schon sehr komplex und die Wirkungsweise von Improvac nicht leicht zu verstehen. Solche Aussagen würde ich von dummen Laien mit Halbwissen erwarten, die damit die „german Angst“ befeuern.
    Wenn er das wirklich so gesagt hat, wäre das an Inkompetenz kaum zu überbieten. Das wäre gezielte Fehlinformation und Angstmacherei. Warum??
    Es wäre wichtiger darzustellen, dass Improvac eine tierfreundliche Alternative ist, in Deutschland aber keine Chance haben wird, solange deutsche Mäster ausländische Kastraten beziehen dürfen, die mit hier verbotenen Methoden kastriert wurden!

    • Brötchen sagt

      Hebamme, das Thema ist sowas von tod. Ich habe es ja oben erklärt, warum.

      Argumentation anders herum, wenn. Herr Schwarz das nicht zu vermitteln ist, dann versteht das garantiert jeder.

      • Brötchen sagt

        Mir fällt ein, vielleicht will er damit Druck bei Frau Klöckner machen, weil die vielleicht noch meint,” was wollt ihr denn, macht doch improvac”

        Weil es muss das Gesetz geändert werden und die Zulassung von den Medikamenten ist auch nicht ohne.

    • Bauer Willi sagt

      Habe oben schon geschrieben, dass ich mich vorher über die Echtheit seiner Aussage vergewissert habe.
      Bauer Willi

  8. Brötchen sagt

    Heinrich das kann ich dir erklären in skandinavien steht im Gesetz…….unter schmerzreduzierung oder weitgehender ….bei uns steht.. .unter schmerzausschaltung

    das höhere Gesetz ist das Eu Gesetz, du kannst das im Land verschärfen. wenn die Tiere gesetzeskonform im Ursprungsland behandelt wurden, kannst du die importieren. zuständig ist Behörde vor Ort.

      • Brötchen sagt

        Heinrich logisch, den letzten beissen die Hunde. ich kann es doch auch nicht ändern. schöne Welt Globalisierung und eine Regierung im tiefschlaf.
        Lenin sagte wohl mal über die dt. Revolution geht da nicht, die müssen erst eine bahnsteigkarte lösen.

  9. Heinrich Steggemann sagt

    Werner Schwarz ist Sauenhalter, ob er die Ferkel auch selber mästet, kann ich nicht sagen (Ist jedenfalls kein reiner Schweinemäster). Er hat seit einigen Jahren eine Webcam im Abferkelstall installiert.
    Warum setzt man im skandinavischen Raum mit Ferkelüberschuss auf die Lokalbetäubung?
    Warum dürfen lokalbetäubte Ferkel ab dem 01.01.2019 importiert werden, obwohl dieses Verfahren den deutschen Ferkelerzeugern bis jetzt nicht erlaubt ist?
    Warum soll ein Mäster Geld für Improvac ausgeben, wenn er alternativ kastrierte Ferkel aus dem Ausland einstallen kann und sich parallel die Arbeit mit dem zweimaligen impfen ersparen kann.
    Ich bin noch nicht vorbestraft. Mein Hoftierarzt hat mir schon signalisiert, aus zeitlichen Gründen keine Vollnarkose bei den Ferkeln durchführen zu können(bei anderen Hoftierärzten wird es wohl nicht anders sein) . Also werde ich auch nach dem 01.01.2019 weiterhin unter Gabe von Schmerzmitteln die Ferkel kastrieren, um nicht spätestens ab März 2019 die Hälfte der Ferkel als unverkäufliche Ladenhüter im Stall zu behalten.
    Aus meiner Sicht gibt es zwei Lösungswege:
    1. Auch in Deutschland wird die lokale Betäubung ab dem 01.01.2019 zugelassen.
    2. So lange die Lokalbetäubung nicht in Deutschland zugelassen ist, dürfen auch keine lokalbetäubten Ferkel importiert werden, auch keine rein weiblichen Liefergruppen!!!! Dem Schweinemäster blieben nur die Alternativen: Ebermast (Markt ist bereits jetzt gesättigt), einstallen von unter Vollnarkose kastrierter Ferkel oder einstallen von Eberferkeln mit Improvac-anwendung.

    • Brötchen sagt

      Heinrich das kann ich dir erklären in skandinavien steht im Gesetz…….unter schmerzreduzierung oder weitgehender ….bei uns steht.. .unter schmerzausschaltung

      das höhere Gesetz ist das Eu Gesetz, du kannst das im Land verschärfen. wenn die Tiere gesetzeskonform im Ursprungsland behandelt wurden, kannst du die importieren. zuständig ist Behörde vor Ort.

    • Bauer Willi sagt

      @Heinrich,
      ich kenne die Diskussionen. Es geht mir hier lediglich darum, dass die Immunokastration eine von vielen Alternativen ist. Sie von Seiten der Landwirtschaft als Hormonbehandlungen zu bezeichnen, ist “unklug”. Und das ist sehr vorsichtig ausgedrückt.
      Bauer Willi

      • Heinrich Steggemann sagt

        Dem “unklug” stimme ich zu. Man kann eine Alternative auch an den Fakten vorbei kaputtreden(man sollte sich immer alle Optionen offen halten/man kann nie wissen, welche Detailverbesserungen es noch gibt).
        Und lassen wir die Kostenfrage mal aussen vor.
        Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, das die breite Masse der reinen Mäster zum Ende der Mast freiwillig eine Impfspritze in die Hand nimmt, um die Mastschweine zu immunisieren, solange es Alternativen beim Ferkeleinkauf gibt ( mit dieser Aussage will ich den Mästern nichts Böses// ich persönlich impfe lieber 3 Ferkel als eine Jungsau in Gruppenhaltung)
        Gäbe es die Möglichkeit die Immunisierung vor dem Einstallen in die Mast zu erledigen, wäre das eine echte Alternative und ich als reiner Ferkelerzeuger hätte ein Stück weit das Heft des Handelns in der Hand, genauso wie bei der Kastration unter lokaler Betäubung.

        • Brötchen sagt

          Heinrich das wird wohl nie passieren. ich glaube auch nicht das zoetis da noch geld reinsteckt, die pokern. Die 1. Impfung ist eine vorsensibilisierung, die zweite löst das ganze aus. Wenn du Tiere länger hälst, musst Du sogar 3 mal impfen.
          Ich weiss in Spanien nutzen sie den Effekt bei den Sauen, die nach einem Jahr auf die Weide (dehesa) kommen. Das die nicht rauschen, auch wegen den Wildschweinen, die Keiler kommen sonst.

          • Heinrich Steggemann sagt

            Zusammen mit allem Anderen was sonst noch diskutiert wird, sehe ich aktuell immer weniger Licht am Ende des Tunnels für die noch verbliebenen deutschen Familienbetriebe mit Sauenhaltung. Mastbetriebe mit der gleichen Familienstruktur und vergleichbarem Jahresarbeitsaufkommen können wesentlich entspannter in die Zukunft schauen( ein Sauenplatz + Ackerbau vergleichbar mit 10 Mastplätzen +Ackerbau)
            Diese Mäster sollten sich bewusst machen, welche Gruppengrösse kann ein vergleichbarer Sauenhalter in “seiner Grösse ” überhaupt liefern. Bei gleichem Preis und gleicher Ferkelqualität also im Zweifel für den deutschen Familienbetrieb und ein paar Einstalltermine mehr pro Jahr.
            Die wenigsten Mäster werden in ein paar Jahren 3000 bis 5000 Mastplätze managen wollen, um die Mastschweine noch vermarkten zu können. Bei den Sauenhalter n hält aber weiter der Druck zum Wachstum Richtung 300 bis 500 Sauen an. Viele andere Betriebszweige kann man auch mit kleineren Einheiten führen, ohne auf seinem Verkaufsprodukt sitzen zu bleiben, wie Bauer Willi beweist. Also nicht jammern, wenn auf Dauer deutsche Ferkel für entsprechende Programme 4x D oder ähnlich fehlen. Den freien Markt kann ich nicht aushebeln, ich möchte hier nur nachdenklich machen.

            • Bauer Willi sagt

              So ist es. Man sollte sich immer alle Optionen offenhalten.

              Nach der Diskussion heute verstehe ich es immer noch nicht, warum er faktisch eine Option ausschließt. Die Gesellschaft (wer immer das ist) möchte nicht, dass am Tier “rumgeschnibbelt” wird. Andere Länder zeigen, dass die Immunokastration vermittelbar ist. Übrigens findet man solches Immuno-Fleisch (z.B. aus Belgien) auch in deutschen Kühltheken und keinen interessiert es.
              Bauer Willi

            • sonnenblume sagt

              Ebermast und Immunokastration bergen immer ein Risoko für die Mäster. Jedes Tier das geruchsauffällig ist bringt Abzüge. Das ist sicher auch ein Grund für eine ablehnende Haltung, oder? Dann wurde mir noch gesagt, dass 4xD bevorzugt in den Export nach China geht. Stimmt das?

  10. Christian Krupp sagt

    Und du Willi wolltest Schwarz sehen…. dieser Verband schießt doch einen Bock nach dem anderen… Vertretung und Eintreten für ihre Mitglieder meiner Meinung nach Fehlanzeige…

    Viele Grüße Biobauer Christian

    • Bauer Willi sagt

      “Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern” (Adenauer, Rheinländer)

      Im Ernst: Höre ich da eine gewisse Schadenfreude heraus? Ja, ich kenne Herrn Schwarz sonst anders. Drum schreibe ich ja auch, dass ich es nicht verstehe. Und bisher hat es mir auch noch niemand erklärt.
      Bauer Willi

  11. bauerhans sagt

    das ist das typische verhalten der politik gegenüber bauern!
    die können ja nicht ihre betriebe dahin verlegen,wos einfacher ist,wie die industrie.
    auch sind sie auf die agrarzahlungen angewiesen,die fürs wirtschaftliche überleben unverzichtbar sind.
    dass w.schwarz auf hormone hinweist,ist provokation.

    • Brötchen sagt

      bauerhans denke ich auch er wollte aufmerksamkeit und er wollte provozieren. so läuft das eben leider heute.

  12. Brötchen sagt

    Willi ich glaube nicht, das er alles so gesagt hat. der normale Mensch versteht den Unterschied nicht, was ein Hormon ist und was nicht.

    der Impfstoff wirkt nicht nur beim Schwein und wurde sogar für den Menschen entwickelt. der stoff wird abgebaut.

    was die Rechnung bezüglich des Gehaltes betrifft, müsste eigentlich gesagt werden, das ist der Erlös und nicht verdientes Geld, da hat der mäster ca. 90 Euro vorfinanziert mind. eher noch 20 Euro mehr.

    ich glaube die Botschaft sollte sein. …wenn wir die Lw umgestalten wird das richtig teuer und die grössenordnungen sind schon richtig dargestellt. ein Golf kostet heute auch nicht mehr 5000 dm.
    Du hast doch selbst letztens festgestellt, das dein Dialog Ziel schwierig umzusetzen ist.

    • Brötchen sagt

      habe ich noch vergessen, die grossen Schlachthöfe haben alle 50 % exportquote. als damals die importeure gerochen haben, das bei uns was mit improvac läuft, haben die sich versichern lassen, dass da keine “geimpfte” Ware bei ist. das ist bestimmt 2 Jahre her. ab da hatte sich das erledigt. die grossen schlachtereien haben immer wieder gesagt: wir können keine zwei warenströme organisieren! das ist auch das Problem mit den ebern. du musst dann sicherstellen, das jedes Stückchen Fleisch in die eberkiste muss. das kriegst du keinem bulgaren o.ä. beigebracht, das klappt nicht mal mit einem Dr. die haben heute nachweismethoden, da ist ebernachweis aus dem fleischsaft einer kiste eine leichte übung. die Verbraucher denke ich würden das schon teilweise kaufen. nun kann man sagen: ihr könnt doch jedes Tier zurück verfolgen, wieso geht das nicht mit den teilstücken?

      ich denke due Wahrheit liegt in der Mitte und da sind wir wieder beim doppelten Preis. ein verworfenes Tier und geruchsauffällige Tiere sind nur nach Behandlung verzehrsfähig!
      Zack sind 130 Euro weg, das ist das Geld was man einer halben fuhre verdient. und keiner weiss, was passiert wenn wirklich alles eben oder geimpfte Tiere kommen, dann wird nämlich die geruchsregelung nicht so grosszügig ausgelegt wie heute.

      so und nun versuche das mal einem zeitleser zu erklären, viel Erfolg!

      ich kann dir voraus sagen, an welchen stellen, die dir das auseinandernehmen.

    • Bauer Willi sagt

      Habe vorher nachgefragt. Soll mir keiner schlechten Journalismus vorwerfen. Die Aussage wurde bestätigt.
      Das Thema Preis/Erlös/Gewinn ist ok. Hormon ist nicht ok.
      Bauer Willi

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