Bauer Willi
Kommentare 35

Hofnachfolge

Kennt ihr das “Netzwerk ländlicher Raum”. Ich kannte es nicht, habe aber dort einen interessanten Artikel gefunden, der – und das macht ihn interessant- sehr viele Links enthält, die der ein oder andere vielleicht gut gebrauchen kann.

Das Thema Hofnachfolge steht bei jedem ja irgendwann mal an. Bei uns auch bald und wir haben mit den Vorbereitungen schon begonnen.

https://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/service/veranstaltungen/vergangene-veranstaltungen/2021/regionaldialog-zur-hofnachfolge/

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35 Kommentare

    • Thomas Apfel sagt

      Na ja, ich habe gerade nochmal reingesehen in die Kommentare des Beitrags aus 2018. Die Ansichten von Alois haben sich möglicherweise für seinen Betrieb bestätigt (oder auch nicht). Im Allgemeinen hat sich aber das bewahrheitet, was die Skeptiker befürchtet haben und die Geschwindigkeit des Anstiegs der Zahl der aufgebenden Betriebe hat sich eher erhöht. Das liegt im Einzelfall möglicherweise auch unter Einfluss von Pessimismus der “Alten”, im Ganzen aber an den Rahmenbedingungen. Wenn ein Betrieb “floriert” gewinnt der Pessimismus selten die Oberhand.

        • Thomas Apfel sagt

          Ganz leicht ist ihm die Übergabe nicht gefallen, das lese ich zu mindestens so heraus. Spricht ja sehr für die tiefe Verwurzelung im Bäuerlichen Leben und im Betrieb. Mein Glückwunsch an Alois und Jeden, dem es gelingt den Hof an die nächste Generation zu übergeben.
          Trotzdem kann ich Alois´s Wahlspruch ” Mit der Zerstörung des selbständigen Bauerntums, begann die Zerstörung der Gesellschaft” in Bezug auf den Kommunismus nur bedingt nachvollziehen.
          In der ehemaligen Sowjetunion hat der falsche Umgang mit den Bauern letztlich tatsächlich den Stalinismus ausgelöst, der versucht hat die Frage der Ernährung der Arbeiter in den Städten mit Gewalt gegen die Bauern zu sichern.
          Im Osten Deutschlands war das etwas anders. Man hat zuerst versucht die Ernährung auf selbständiges Bauerntum zu stützen (Landverteilung aus großen in kleine Strukturen, Schaffung Kleinbäuerlicher Betriebe) Schlichtweg genau das, wovon die AbL und andere heute träumen. Die spätere Kollektivierung entstand aus der zu geringen Produktivität insbesondere der schlecht ausgestatteten Neubauern-Betriebe. Sie hat letztlich eine andere Form von Gesellschaft generiert, selbige aber nicht in den Untergang geführt. Wenn Zeit und Lust da ist, einfach mal die Langzeitstudie “Die Kinder von Golzow” ansehen. Gerade im gesellschaftlichen Leben im ländlichen Raum hatte das nicht negative Aspekte.

      • Reinhard Seevers sagt

        OT in Bezug auf Pessimist versus Optimist.
        Habe gerade die Baugenehmigung für eine Strohlagerhalle (600m²) für einen Kunden erhalten. Eingereicht am 10.6.2020. 193 Seiten Genehmigung mit Anlagen, darin ist die 115 – seitige Statik noch nicht enthalten.
        Ich glaube, dass der Pessimismus in allen Belangen berechtigt scheint.

    • Lady sagt

      “Wie lange dauert es denn, den Hof an den Nachfolger zu übergeben?”

      Das ist eben ganz unterschiedlich, es sind schließlich 2 Seiten betroffen. Bei Alois klingt es ein bisschen danach, als ob vorwiegend die “Alten” nicht loslassen können. Das wollte er anders machen. Das stimmt sicher auch manchmal, aber häufig eher nicht. Die junge Generation zögert aus ganz unterschiedlichen Gründen. Und manche verzichten dann auch .
      Hier im Osten ist es teilweise wieder anders, weil es auch um Betriebe mit vielen Gesellschaftern geht. Das ist dann doch eine andere Story als die Hofnachfolge “klassischen Typs”.
      Am Leitspruch von Alois ist meiner Meinung nach sehr viel dran. Wenn ein Start eine andere Gesellschaft möchte, muss er alte funktionierende Strukturen zerstören. Und dazu gehörten eben auch die bäuerlichen Betriebe . Und vor allem das Selbstverständnis der Bauern. Sie waren ihr eigener Herr und auch prägend für das dörfliche Leben. Bereits 1952 hat die DDR massiv kleine selbstständige Betriebe und eben auch bäuerliche Familienbetriebe sehr aggressiv eingeschüchtert. Die größeren hatte man eh schon weggejagt. Und damit begann in der Tat die beschleunigte Zerstörung der Gesellschaft, was auch beabsichtigt war. Weil man einfach die Folgen nicht überblickt hat. Und die Folge war u.a eine Abstimmung mit Füßen. Und wir sollten das wirklich im Hinterkopf behalten, Menschen bewegen sich…
      Heute passt das in einem etwas weiteren Kontext auch durchaus. Ausgedehnt auf den gesamten Mittelstand, die Selbstständigen ,wird es für mich durchaus stimmig.

      • Thomas Apfel sagt

        Historisch betrachtet darf man den politischen Hintergrund der Nachkriegszeit nicht aus den Augen verlieren. Die drei Westalliierten waren dem Vorschlag der Sowjetunion nicht gefolgt, der da lautete: alle Siegermächte ziehen sich abgestimmt und organisiert aus Deutschland zurück und Deutschland wird zur absoluten Neutralität verpflichtet resp. gezwungen. Die Russen hatten genug eigene Probleme mit dem Wiederaufbau der völlig zerstörten Wirtschaft und Infrastruktur, die hatten eigentlich an Deutschland gar kein Interesse. In Österreich ist dieses Modell (Rückzug der Sowjets gegen zugesicherte und erzwungene Neutralität) ja realisiert worden.
        Die Teilung Deutschlands ist real durch die Westalliierten mit der Gründung der Bundesrepublik, der separaten Währungsreform und dem Marshallplan vollzogen worden. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass die Westalliierten den Kommunismus am liebsten gleich mit erledigt hätten und auch deshalb so spät in den Krieg eingegriffen haben. Alles im Sinne von Churchills sinngemäßer Äußerung:
        “Je mehr sich von Denen gegenseitig die Schädel einschlagen, desto besser für uns”.
        Mit der Bodenreform haben sich eher die deutschen Agrarutopisten und Landreformer aus der Zeit nach dem ERSTEN Weltkrieg durchgesetzt, als die Kommunisten.
        Damals wie heute war der Denkfehler der Befürworter der Wiedereinrichtung bäuerlicher Familienbetriebe, dass ich nur Jemanden, der das auch will, mit Land beglücken muss, und schon läuft alles. Bäuerliche Selbständigkeit ist über Arbeit und Kampf über viele Generationen mit dem notwendigen Kapital (Hof, Stall, Scheune und Land) gewachsen. NUR diese Tatsache macht die bäuerliche Selbständigkeit so resilient, wie sie im Westen und Süden unseres Landes ist. Dass Landwirtschaft und Gesellschaft auch ohne selbige geht beweisen die Umstände im Osten. Die resiliente bäuerliche Selbständigkeit im Westen bewegt sich peu a peu in die selbe Richtung.
        Vom “Wiedererrichten” bäuerlicher Familienbetriebe kann ich ein Lied singen, schließlich habe ich (mich eingeschlossen) so ein Modell (17 Neustarter) entwickelt und jetzt über 30 Jahre begleitet.

        • fingerphilosoph sagt

          Mit der Gründung der ersten Stadtstaaten in Mesopotamien hat der Mensch erstmals Gemeinschaften entwickelt, deren Mitglieder sich nicht mehr persönlich kennen müssen, sondern die aufgrund eines gemeinsamen Narrativs miteinander verbunden sind, der religiös, national, ideologisch usw. begründet wird. Diese Gemeinschaften sind im Laufe der letzten paar tausend Jahre immer größer und abstrakter geworden, mit immer mehr Mitgliedern und ständig wachsendem Verwaltungsaufwand haben sich die Staaten über die ganze Welt verbreitet. Jetzt stehen wir an der Schwelle zur Weltgemeinschaft. Mit dieser Dynamik einher geht der Glaube, dass je größer die Gesellschaft, sich die Probleme des Einzelnen wundersamerweise von selbst lösen, d.h. dass “die Gesellschaft” für den Einzelnen von der Wiege bis zur Bahre so gut sorgen wird wie die Eltern für ihr Kind. Probleme wie Klima oder Viren schreien ja förmlich nach einer Weltregierung.

          Die “bäuerliche Selbständigkeit” ist so eine Art Gegenmythos zu dieser Dynamik. Der bäuerliche Familienbetrieb als Gemeinschaft, in der alle persönlich eng miteinander verbunden sind und ihre Probleme vor Ort selbst lösen. Der bäuerliche Familienbetrieb als Selbstversorger, als kleine autarke Einheit, wo jeder sich einbringen und frei entfalten kann. Das ist ein Mythos, der vielleicht in einigen Bergregionen noch gelebt wird. Aber selbst dort muss man erst mal sehen, inwieweit die “Selbständigkeit” von Subventionen abhängt.

          Man muss die “bäuerliche Selbständigkeit” als das sehen, was sie ist: ein Mythos.
          Vergleichbar dem Mythos von den ach so “glücklichen Naturvölkern, die im Einklang mit der Natur leben”.

          • Reinhard Seevers sagt

            Gibt ja noch andere Formen des Zusammenackerns, Genossenschaftsformen wie der Kibuzzim oder der Moshavim…..wenn man Mal ausprobieren möchte? 😉

    • Bauer Willi sagt

      Ich habe keinerlei Kontakte mehr zu Alois. Er wollte es so. Zu unseren damaligen gemeinsamen Bekannten hat er alle Kontakte abgebrochen. Wie ich gehört habe, ist er mittlerweile geschieden und lebt nicht mehr in Deutschland.

      Der Vertrag zur vorgezogenen Erbauseinandersetzung mit unseren Kindern ist fertig geschrieben. Es gibt noch einen äußeren Anlass, warum er noch nicht unterschrieben ist.

  1. Phillip Brändle sagt

    @ Thomas Apel: Nur zur richtigstellung: meine Forderung richtete sich an Flächen in öffentlicher Hand wie Sie z.B. von der BVVG verwaltet werden. Sie sprechen von Flächen in Privatbesitz. Zumindest wenn ich Sie richtig verstehe – das ist ein gewaltiger Unterschied!

    • Thomas Apfel sagt

      Schön, Herr Brändle, wieder von Ihnen zu hören. Grundsätzlich haben Sie natürlich mit den BVVG Flächen recht, mit denen haben wir auch Probleme (immer höhere Pachtforderungen und keine Reaktion auf Kaufgebot). Trotzdem ist es so, dass Flächen allein (zumal es bei der BVVG momentan kaum zusammenhängende Flächen sind) nicht das Hauptproblem einer Neugründung/ Übernahme eines bäuerlichen Familienbetriebes sind. Es ist das Problem der finanziellen, oder halt materiellen Ausstattung (Technik, Gebäude und sonstige Infrastuktur) beim Neustart. Wer will sich bei den heutigen Unsicherheiten in den Rahmenbedingungen so hoch verschulden ? Die hohen Flächenpreise kommen noch dazu, deshalb sind ja Fremdinvestoren oder sehr große Betriebe eher am Zuge.
      Initiativen zur Flächensicherung für Neuansiedlungen gibt es ja einige (Stiftungen), in die durchaus auch private Flächen eingelegt werden (sollen). Umfang und Erfolg sind eher mäßig. Wir sind übrigens selbst quasi eine solche Initiative zur Neuansiedlung (im Sonderkulturbereich).
      Wie siehts bei Ihnen aus, wenn ich fragen darf, haben Sie inzwischen einen eigenen Betrieb ?

      • Christian Bothe sagt

        Das würde mich auch einmal interessieren…Ob der H.Brändle einen eigenen Betrieb nun hat???? Alles andere sehe ich auch so,Th.Apfel.

      • Phillip Brändle sagt

        Guten Morgen,

        es lag mir fern zu suggerieren der Zugang zu Flächen wäre das einzige Problem. Es ist so wie Sie es sagen – es ist die Kapitalintensität ingesamt. Trotzdem halte ich es für Sinvoll das Politik an den Stellschrauben wo es Ihr möglich ist, (z.B. öffentliche Flächen) gegensteuert.

        Beste Grüße,
        Phillip Brändle

        • Reinhard Seevers sagt

          Bei einer Blühflächenvorrang-Schaltung wird wohl niemand Flächen vom Staat haben wollen. Wenn man damit kein Geld verdienen kann, wird es nicht gemacht. Ok, wenn der Staat auf die Flächen einen staatlichen Mitarbeiter setzen möchte, der dann zu 100% alimentiert agieren soll, dann ja dann ist alles möglich in dieser Märchenrepublik.

  2. Thomas Apfel sagt

    Der einzelne konkrete Fall und die allgemeine Tendenz sind nicht immer deckungsgleich.
    Außenstehende haben die Idee, macht es doch Quereinsteigern leichter ! Ich denk da an die Diskussionen mit Phillip Brändle (AbL), der meinte, es müsse mehr Fläche für Neueinsteiger oder Hofübernehmer vorgehalten werden.
    Diese Auffassung geht voll an der Wirklichkeit vorbei, weil die Fläche nur das eine Problem ist. In der Regel ist es der “Wert” des Betriebes, der für die Aufbesserung der Altersrente gebraucht wird, wenn kein Nachfolger da ist. Gerade kleine Höfe ohne Nachfolger haben oft zusätzlich das Problem eines erheblichen Investitionsstaus, der sich aus der Bewirtschaftung nicht finanzieren lässt (von Nischen mal abgesehen). So werden die Eigentumsflächen möglichst teuer verpachtet, wer kann baut auf Vermietung und macht seine Dächer mit Solar blau. Die Landwirtschaft wird sich aus den Mittelgebirgsregionen weitgehend verabschieden weil Wirtschaftlichkeit nicht herbeigeredet werden kann und die Selbstausbeutung Grenzen hat und von den Jungen nicht als zukunftsfähig angesehen wird. Ich habe hier bei uns im Flachland einige Betriebe sowohl im Aufbau, als auch in der “geordneten Abwicklung” begleitet. Auch wenn man im Einzelfall den Eindruck hat, die persönlichen Fehler seinen die Ursache, stehen doch objektive Gesetze des Wachsens oder Weichens dahinter, die im Grundsatz nicht zu ändern sind, solange die Erzeugerpreise nicht mit den Steigerungen der Kosten mitwachsen.
    Bei mir in der Nähe ist ein Weg wegen Brückenbauarbeiten gesperrt. Das Schild “Sackgasse” wurde gestern mit dem Schriftzug “Frei bis zum Friedhof” ergänzt. Sollte man vielleicht sinnbildlich nicht zwingend reinfahren, sondern nach geeigneten Umwegen suchen. Es gibt auch Leben außerhalb der Landwirtschaft.

    • Brötchen sagt

      gerade gestern kam auf Arte RE: Bergbauern in Not

      untermalt das etwas…..geht um die Schweiz und wird auch zum Einkommen was dargestellt.

      Wurde schon des öfteren gezeigt.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich frage mich, wozu gibt es dieses neue “netzwerk” eigentlich. Es scheint doch wieder so zu sein, dass Politik sich in Brüssel etwas ausgedacht hat, was für die gesamte EU nützlich sein soll, was es aber in vielfältiger Form bei uns schon lange gibt.
      Neben der Agrarsozialengesellschaft über Kammern, Beratungsringen, und privaten Institutionen ist bei uns eigentlich bereits all das vorhanden, was man in diesem Netzwerk neu sortiert, neu angestrichen und mit neuen Geldern gefüllt hat.
      Auffällig ist, dass im Bereich Tier und Umwelt als erstes ein Webinar steht, das von den Landgesellschaften initiert und beworben wird.
      Ich halte das Netzwerk für eine weitere Luftnummer, ein deutschnationales Umsetzungs-Muss mit der allgegenwärtigen EU- Flagge.

      • Bauer Willi sagt

        Schon mal darüber nachgedacht, dass es Landwirte gibt, für die so etwas nützlich sein könnte?
        Weiß nicht, ob es für Architekten auch so was gibt…😏☺️

        • Reinhard Seevers sagt

          Ja, sicher, ich kann aber nicht den Mehrwert für deutsche Bauern insgesamt erkennen….vielleicht bin ich ja etwas voreingenommen. Steh ich aber zu.

    • Stadtmensch sagt

      Meiner Meinung nach ist ein Wirtschaftssystem, in dem der Erhalt einer produktiven Kulturlandschaft unwirtschaftlich ist, zum Scheitern verurteilt. Essen müssen alle. Weltbevölkerung nimmt auch zu. Anbaufläche geht netto weltweit zurück.
      Aber was will man erwarten von Ökonomen, die den Wert ihrer Arbeit nach BIP und DAX beurteilen.

    • Phillip Brändle sagt

      Nur zur richtigstellung: meine Forderung richtete an Flächen in öffentlicher Hand wie Sie z.B. von der BVVG verwaltet werden. Herr Apfel spricht von Flächen in Privatbesitz. Zumindest wenn ich ihn richtig verstehe – das ist ein gewaltiger Unterschied!

      • Thomas Apfel sagt

        Flächen der BVVG werden/wurden schon gelegentlich mit dem Vermerk “bevorzugt ortsansässige arbeitsintensive Unternehmen” angeboten. Das letzte Beispiel, das ich (vor einigen Jahren) wahrgenommen habe waren Flächen im Kreis Anhalt Zerbst, mit durchaus interessanten Losgrößen und guten Böden (70 – 80 BP). Was denken Sie, wie viele davon tatsächlich an Neugründungswillige gegangen sind ? Soweit mir bekannt ist Null (ich bin regelmäßig in der Gegend, weil meine Eltern dort zu Hause sind).

    • firedragon sagt

      “… solange die Erzeugerpreise nicht mit den Steigerungen der Kosten mitwachsen. …”

      Dieser Satz ist der eigentliche Knackpunkt.
      Was wieder meine Frage aufwirft – Warum wird alles außenherum immer teurer ?

      Die Entwicklung am Getreidemarkt ist zur Zeit ja ganz passabel, beruht aber auf Knappheit bzw mangelnder Qualität.
      Betriebsmittel ( Dünger, Saatgut, Ersatzteile usw) steigen allerdings auch in ihrem Preis.
      Und ein ganz normaler Ackerbaubetrieb tut sich schwer Rücklagen zu bilden.

      Ohne ausreichend Kapital wird ein Junglandwirt von der Schule oder Studium keinen Betrieb aufbauen können, selbst wenn da Land zugeschustert werden würde.
      Und ohne Sicherheit bekommt man auch kein Geld von den Banken.

      Ich hab ja mal geschrieben, dass wir Menschen hier bei uns beobachten, wie sie kommen und wieder gehen, versuchen Landwirtschaft zu spielen und alles durcheinander machen. Zwischendurch schreien sie nach Hilfe, gut helfen wir, aber das kann kein Dauerzustand sein.
      Es ist nicht so einfach, wie manche sich das in ihren Träumen ausmalen, die Realität holt so manchen da knallhart auf den Boden zurück.

        • firedragon sagt

          Herr Seevers,
          Das ist ein bestehender Betrieb, der Sohn führt den weiter, haben viele Standbeine.
          Also ganz normale Hoffortführung durch den eigenen Nachwuchs, der da mitreingewachsen ist und die Seniorchefs noch dabei sind.
          Wer überschaubar investiert hat und weiterhin überschaubar investiert, bei dem hat Pessimismus (wie Herr Apfel anmerkt) selten eine Chance.
          Es kommt immer auf den Istzustand eines Betriebes an, Absatzmärkte usw usf

          Es wurde sich ja hier auch über Neueinsteiger unterhalten und dass es nur Land bräuchte für eine Betriebsneugündung.

          • Reinhard Seevers sagt

            Feuerdrache, es sollte eigentlich eine kleine Aufheiterung sein…..da eine Verdreifachung des Kuhbestandes umgesetzt wurde, dessen Gesamtbestand in Verbindung mit der Investitionssumme (Stall, Roboter, Fahrsilo, Güllebehälter) eigentlich völliges Kopfschütteln verursachen müsste….

            • firedragon sagt

              Herr Seevers,
              Wenn ich eine Kuh habe und auf drei aufstocke, hab ich meinen Viehbestand auch verdreifacht.
              60 Tiere ist eine händelbare Größenordnung, von der man leben können sollte.
              Thema Investitionen – wie der Um-Ausbau finanziert wird oder wo das Geld herstammt … muss jeder für sich klar machen.
              Herr Seevers, warum der Artikel bei Ihnen Kopfschütteln verursacht ist mir schleierhaft … freuen Sie sich doch, dass es noch ein paar “Verrückte” gibt, die Ställe um- oder neuplanen 🙂

              • Reinhard Seevers sagt

                Mir ist völlig egal, was wer planen möchte. Das hab ich ja auch immer betont. Der Architekt ist die Hure des Bauherrn, das war immer so. 😉
                In diesem Blog wird stehts und ständig über betriebswirtschaftliche Richtigkeit, Sinnhaftigkeit, staatliche Förderung und Wachstum, Größenklassen usw. usw, diskutiert.
                Und immer gibt es für alles und jedes Rechtfertigungen und Begründungen…wenn es denn alles relativ ist, dann ist doch gut und niemand und keiner muss sich über irgendwas in Bezug auf Kosten oder Erlöse mehr echauffieren, so what, mir eh wurscht.

                Zitat: “…muss jeder für sich klar machen.” = jupp!

  3. Reinhard Seevers sagt

    …die Welt besteht nicht nur aus Schweinebauern…..

    “Wie weltfremd und instinktlos muss man sein, auf eine billige wertlose Seite zu verweisen in so einer dramatischen Lage.”

    Echt jetzt? Ich glaube die Einordnung von Dramatik ist hier etwas eindimensional.

  4. Bauherr sagt

    Preis für Schlachtsauen pro kg Schlachtgewicht auf 0,72€ gefallen.
    Die Aufgaberate der Ferkelzüchter ist so hoch, dass Schlachter das Schlachten nicht nachkommen.

    Wie weltfremd und instinktlos muss man sein, auf eine billige wertlose Seite zu verweisen in so einer dramatischen Lage.

    Jeder blamiert sich so gut er kann LOL

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Bauherr
      Was halten Sie davon, wenn Sie Ihren Frust woanders loswerden?
      Wenn Ihnen meine Themen nicht gefallen, ist das in Ordnung. Sie müssen mir das aber nicht jeden Tag mitteilen.

      • Bauherr sagt

        Ach Bauer Willi, das ist etwas billig. Haben sie nicht kürzlich das TV kritisiert? War das auch Frustabbau? Können die nicht auch so reagieren und sagen: Niemand muss das sehen!?

        Es ging mir am Morgen darum, die Reaktionsgeschwindigkeit ihres Sprechers Herrn Seevers zu testen. Wenn der nicht innerhalb von 20 Minuten reagiert hätte, wäre meine Sorge groß gewesen.
        Locker bleiben 😃

    • Inga sagt

      Wenn die auf Leistung hochgezüchteten Sauen, wie die hochgezüchteten Küche ein kürzeres Leben haben, dann sind doch auch ohne Betriebaufgabe genügend Sauen da,oder?

      Jedenfals kann man davon gute Dauerwurst machen,
      da sollte ich der Bauherr doch drüber freuen!

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