Bauer Willi
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Heute 16:30 Uhr: Plastik im Kompost – Vom Versagen der Gesellschaft

Heute um 16:30 Uhr bei Planet e: Wie Plastik in die Ackerböden kommt. Hier kann man sich den Beitrag schon mal ansehen:

https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-vermuellt-und-verseucht—boeden-in-gefahr-100.html

Eine deutliche Aussage “Der Gesetzgeber kapituliert offensichtlich vor der Plastikflut. Und der Bauer muss es dann ausbaden.” (ca. Min 6:50)

Ein sehenswerter Beitrag, der darüber informiert, woher die Plastik-Abfälle kommen und warum sie nicht entfernt werden.

Ein erschreckendes Bild über das Versagen der Gesellschaft.

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54 Kommentare

  1. Sabine, die schaffiebrige sagt

    Mich hat’s schwer gegruselt bei dem Beitrag. Der Reifenabrieb und die Kunstrasen-Problematik ist das eine, aber dass Nahrungsmittel in den Mengen verpackt in den Müll geworfen werden, will mir nicht ins Hirn!
    Und dann höre ich immer wieder, dass den Tafeln die überlassenen Lebensmittel nicht reichen. Wie passt das zusammen? Zahlen die Biogaser an die Lebensmittelmärkte?
    Vielleicht macht es Sinn, den Geschäftsführer/Inhaber des persönlichen Stammgeschäftes mal zu fragen, wie er es hält und dort Druck zu machen?
    Die Drangtonnen gibt’s ja nicht mehr. War deren Abschaffung sinnvoll?

    • Lieschen Müller sagt

      Ich frage mich auch, wie kommt man darauf, alte Lebensmittel samt Verpackung in den Kompost zu werfen? Welche Idiotie! An der Schlei gab es da in den letzten Jahren große Probleme.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es ist halt billiger für den LEH die ganze Packung ink. Kunststoff in den Müll zu schmeißen.
        Wird dagegen eine PR Aktion “Rettet die Bienen gestartet, dann interessiert die Müllschweinerei niemand mehr.
        Beim Verbraucher ist es reine Faulheit.

        • Inga sagt

          Es müßte eine PR-Aktion ” Rettet die Umwelt vor Plastik”, denn es gehört nicht in unsere Umwelt,

          ich dachte da hält man sich schon seit den 70igern dran.
          Da würden doch auch so viel verlässliche Gütezeichen dafür erfunden.
          Und auch das Motto: Holz als Spielzeug ist interessanter!

          Ist das eingeschlafen?
          Dann muß es wenigstens der LEH wieder zumthema machen und seine Miutarbeter gleichzeitig dazu anhalten, die abgelaufenen und nicht verkauften abe rverpackten LEbnesmittel zu entpacken!
          So vie Geld duß da sein!
          Der Konzern kan ja Relame damit machen.

          Gut,
          seit die Chinesen ihre Produkte hier auf den Markt ballern?
          Die brauchen sich ja an unsere Gütezeichen nicht zu halten!

  2. Thomas Apfel sagt

    Interessant an dem Beitrag ist (wie auch bei dem arte-Beitrag von Gestern) das “Hinüberglitschen” von Tatsachen in Behauptungen. In diesem Falle in Bezug auf das Fraunhofer Institut in Bayreuth. Untersucht wurden hier Proben von kompostierten Bio- Abfällen und nicht von Ackerböden. Abgesehen von Autobahn- oder Fernstraßen- nahen Ackerflächen sind in Deutschland bislang glücklicherweise keineswegs alle Ackerflächen Microplastik- verseucht. Damit will ich nicht in Abrede stellen, dass das Problem mit Plastik im Bio-Müll dringend angegangen werden muss, aber diese pauschalisierten inflationären “Wir schlagen Alarm” Meldungen gehen mir gewaltig auf die Ketten.

    • Mark sagt

      “….pauschalisierten inflationären „Wir schlagen Alarm“ Meldungen gehen mir gewaltig auf die Ketten.” Mir in der Regel auch. Aber in diesem Fall handelt es sich wirklich um ein gewaltiges Problem. Das Ausbringen von Biomüllkomposten und -gärresten ist eine Zeitbombe. Die Betreibergesellschaften von Biomüllverarbeitern übernehmen keinerlei Haftung für Spätfolgen, sie berufen sich in der Regel auf bestandene Prüfungen und zertifizierte Gütesiegel. Was von Seiten des Berufstandes kommen müsste, wäre ein Aufruf an die Bauern, jegliche Aufnahme von Material aus Biomüllverwertungsanlagen sofort einzustellen.

      • Bauer Willi sagt

        So sehe ich das auch. Unsere berufsständischen Vertreter hätten hier wirklich ein gutes Argument, machen aber nichts draus.

        • Walter Parthon sagt

          Schülerdemos für Klimaschutz: „Das ist eine Sache für Profis“
          faz.net
          Sönke Hauschild. Foto: archiv

          Flugverzicht spart mehr Kohlendioxid als Fleischverzicht. Foto: pixabay
          Kära Greta, Du setzt Dich weltweit für den Klimaschutz ein – was wir gut finden. Du machst selbst ernst damit und fährst lieber Zug, statt zu fliegen. Bald ist Ferienzeit. Dann beginnt die Zeit der echten Demos: Wer fliegt in den Urlaub? Wer fährt Zug? Der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke wurde vor Kurzem kritisiert. Was meinst Du: Passt es zusammen, gegen den massenhaften Verbrauch an Coffee-to-go-Bechern zu lamentieren, aber selbst zwischen München und Kalifornien zu pendeln? Unser Umweltbundesamt erklärt es damit, dass die meist gut gebildeten Klimasünder den CO2-Ausstoß ihrer Fernreisen unterschätzten. Dafür kaufen sie Bio, essen weniger Fleisch und fahren in der Stadt Fahrrad. Wir finden, das passt nicht. Denn ein Flug nach Mallorca pustet mehr als doppelt so viele Klimagase raus wie der Fleischverzehr eines ganzen Jahres! Wusstest Du das? Die gut gebildeten Vielflieger wissen das offenbar nicht.
          Du liebst Dein Land, sonst würdest Du nicht demonstrieren. Doch das Flugzeug pflegt keine Landschaft oder Artenvielfalt wie die Kuh auf der Weide. Bei uns ist die Kuh sogar für den Urlaub wichtiger als das Flugzeug! Wir schlagen Dir deshalb eine Klimaschutzmaßnahme vor: Bauernhof statt Balearen! In Schweden gibt es klasse Bauernhöfe, so wie bei uns. Das weißt Du sicher. Aber ist es Deinen Eltern klar? Einen Ferienhof gibt es fast überall, also auch nebenan. Klimaschutz geht nicht besser! Kannst Du das auch denen sagen, die immer auf uns Bauern schimpfen? Vielleicht hören sie ja auf Dich …
          Ach, noch etwas: 1 t CO2 darf ein Deutscher pro Jahr ausstoßen, soll die Erderwärmung unter 2 K bleiben. Das wird in Schweden ähnlich sein. 11 t sind es derzeit – im Schnitt. Besonders klimafreundlich leben übrigens die Hartz-IV-Bezieher – weil sie kein Geld haben. Das ist doch schräg, oder? Aber wie kommen wir da hin? Nun wird den Geringverdienern geraten, dem Klima zuliebe auf Fleisch zu verzichten. Eine seltsame Sichtweise. Die französischen Gelbwesten-Demos zeigen, dass die Klimafrage in Konkurrenz zur sozialen Frage tritt. Was ist wichtiger? Oder wie kann beides gehen?
          Gleichzeitig leben gebildete und finanzstarke Klimasünder wie Hannes Jaenicke eine ablassorientierte, aber verzichtsfreie Klimamoral. Er fliegt und lässt dafür Bäume pflanzen. Weißt Du, was Papst Franziskus dazu sagt? Mit dieser Logik könnten auch Rüstungskonzerne Krankenhäuser für jene Kinder einrichten, die ihren Bomben zum Opfer fielen. Wir meinen: Wer’s zahlt, wird nicht selig! Der Kampf gegen den Klimawandel beweist sich im Tun, nicht im Fingerzeigen. Wer es ernst meint, der lässt den Geringverdienern das Schnitzel und verzichtet selber auf Spaßflugreisen. Fleisch statt Fliegen: Das würde doch echt was bringen!
          Du forderst eine Art “Gutes-Klima-Gesetz”. Aber brauchen wir nicht vorher eine “Ich-kann-es-mir-leisten-Politik”? Wir stellen uns die Frage: Wie sieht das Konzept für eine Wirtschaft aus, die nachhaltig ist und zugleich unseren Lebensstandard sichert? Was ist Deine Idee? Lass uns darüber reden – und nicht dabei stehen bleiben! Wir sagen aber gleich: Wir halten nichts von Panik, aber viel von Teamanstrengungen. Dann darf Team aber nicht die Abkürzung sein von “Toll, ein anderer macht’s”! Einen schönen Urlaub wünschen wir Dir!

          • Lieschen Müller sagt

            Ich konnte mir noch nie Fernreisen leisten, ich darf also zum Verzicht aufrufen! Ich habe etliche freie Tage im Kleingarten, im Zoo bei uns in der Stadt, beim Radfahren verbracht. Hört doch auf, auf der jungen Frau rumzuhacken, Getroffene Hunde bellen!

            • bauerhans sagt

              “Hört doch auf, auf der jungen Frau rumzuhacken”

              sie ist ein geschäftsmodell.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Kann nicht erkennen, dass speziell an Kära Greta rumgehackt wird, eher an ihrer Gefolgschaft, die Freitags demonstrieren. Vor einer Wochen lief an zwei Tagen im badischen Offenburg zwei Demos. Interessanterweise waren es am Samstag nur noch die Hälfte.
              Ich verstehe das schon, dass man sich am Samstag “ausruhen” muss.

              Kritisiert wird Herr Jaenicke, und das mit Recht, wenn er ständig mit dem Flieger pendelt.
              Ich verstehe auch nicht, dass jüngst die Grünen-Politikerin Katharina Schulze aus Bayern sich mit Plastik-Eisbecher in der Sonne Floridas zum Gruße an ihre Fans in den sozialen Medien meldete.
              Und später sich lapidar mit “das ist Privatsache” herausredete.

              Meine Frau und ich, wir waren auch mal in Florida, man muss als Bauer auch mal aus dem Tal heraus, wo man das Licht (nach städtischer Meinung) noch mit dem Hammer ausmacht. 😉

              • Lieschen Müller sagt

                Doch, ihr nennt Greta ein Kind, dabei ist sie 16 Jahre alt. Warum ist “sie” ein Geschäftsmodell? Sie ist eine junge Frau mit einem Traum von einer besseren Welt. Und sie hat sich getraut, ihren Traum auszusprechen.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Ist man mit 16 Jahren schon erwachsen?
                  Das heißt ja nicht, dass sie keine Meinung haben darf.

                  Beim “Geschäftsmodell” müssen sie den bauerhans fragen, der hat das geschrieben.

                  In erster Linie hat sie die Reichen angegriffen, denen die Größte schuld zu geben, ist für mich ein Neidkomplex.
                  Wir alle könnten etwas zurückstecken, ohne tatsächlich Verzicht üben zu müssen, da sollten die 15 jährigen Erwachsenen mal Innehalten wenn die unter der Dusche stehen, für das warme Wasser braucht mal die fossilen Energien die das erwachsene Mädchen mit ihren Demonstrierenden so fordert.

                • Inga sagt

                  Sie ist bestimmt von Lehrern, Mitschüler und Eltern unterstützt worden!
                  Oder ausgenutzt worden, vielleicht als Maskottchen zu agieren?

                  Jedenfalls um das Thema in der Öffentlichkeit bewusst machen zu wollen!

                  Aber um darüber zu urteilen , muß man die Greta als Person besser kennen!

                • Inga sagt

                  Och Ehemaliger Landwirt,

                  Neid würde ich das nicht nennen,
                  denn die Reichen fliegen ja öfters im Jahr,
                  fahren größere SuVs,

                  aber die naturverbundenen Reichen konsumieren eher qualitativ bessere und umweltschonender Produkte.

                  Sie wollen die fossilen Rohstoffe nicht vergeuden und auch die Geoökologie verpesten!

      • Thomas Apfel sagt

        Hallo Mark,
        da bin ich ein bisschen zwiespältig. Auf meinem Acker will ich keinen Bio-Müll-Kompost sehen. Wir haben da vor längerer Zeit auch schlechte Erfahrungen mit zu hohen Salzgehalten gehabt (nicht im Zertifikat, wohl aber im Kompost) Habe mich schon sehr geärgert, als im letzten Jahr bei angeliefertem Grünschnittkompost auch Plastik drin war. Andererseits habe ich in Lehrzeiten mit Gärtnerischen Erden gearbeitet, die mit Styroporkügelchen zu besseren Durchlüftung “angereichert” waren. Perlite wurde bis vor Kurzem noch verwendet. Wie gefährlich ist Plastik im Boden und welches ist gut und welches ist böse.

        • Heidi Bär sagt

          Ist Perlit nicht natürliches Gestein? Ich habe gerstern noch eine Pflanze mit Bio-Kräutererde eingepflanzt, in der war auch Perlit. Ist das jetzt Plastik oder natürlich oder wie? Ich bin verwirrt. Wer kann mich da aufklären?

  3. Ostendorf ( am Ende mit nur einem "F" ) sagt

    Das passiert, wenn viele Deutsche glauben, sie müssen mit Mülltrennung die Welt retten.
    Dieses bedeutet doch nichts anderes, das in Zukunft nicht nur der Klärschlamm, sondern auch der “Biomüll” verbrannt werden muß, uns so etwas nennt sich dann Kreislaufwirtschaft ?
    Weshalb trennen wir überhaupt den Müll, ein großer Teil der “Wertstoffe” aus dem Gelbensack werden ja sowieso zu Brennersatzstoffen verarbeitet, und dienen anschließend als Ölersatz in Müllverbrennungsanlagen.
    Würde der Biomüll mit dem Hausmüll eingesammelt, hätte dieses noch den Voreilt das damit der Restmüll besser verbrennt.
    Armes Deutschland

  4. Friedrich sagt

    Was wir brauchen sind Biokunststoffe aus Zuckerrüben , Mais, Getreide usw.. Ist natürlich teurer , aber schädigt die Böden nicht. An die Vernunft der Verbraucher glaube ich schon lange nicht mehr , denn die schmeißen alles aus dem Auto , oder laden alles was sie nicht
    gebrauchen können in der Landschaft ab. Sicherlich machen 90% alles richtig , aber wie immer werden Gesetze für die restlichen 10% gemacht , die meinen sich an nichts halten zu müßen. Wir ackern an einer Bundesstraße . Dort sammle ich mehrmals im Jahr den Müll , der aus dem Auto geworfen wird, ein. Zuerst müßte bei Mac Doof die Autoausgabe von Pommes und Co. verboten werden , denn das ist immer bei meiner Sammelaktion dabei. Vor drei Wochen hatte ich wieder den zukünftigen Rübenacker von Müll befreit , als der Sturm kam und danach noch mehr Müll auf dem Acker war. Eine unendliche Aufgabe. Am liebsten würde ich mal bei Mc D meinen Müll abladen. Was haltet ihr davon ? Im letzten Jahr fand ich im Graben am Feldweg zwei LKW-Ladungen mit Reifen. Da gibt es doch Leute, die holen für weniger Geld von den Reifenhändlern die Reifen ab und kippen die dann in die Landschaft. Ein tolles Geschäftsmodell.

    • Sabine, die schaffiebrige sagt

      Äcker zum Kunststoff-Anbau nutzen erscheint mir genau so unsinnig wie der Anbau von Mais etc. nur für die Biogas-Anlagen.

      • bauerhans sagt

        diese verpackungschips aus mais und stroh sind kompostierbar,
        die plastikbelastung der ozeane dauert jahrhunderte!

        • Sabine, die schaffiebrige sagt

          Wir sollten auf Verpackungen gänzlich verzichten. bauerhans, ich sehe in der aktuellen Gesellschaft einen großen Markt für kompostierbare Verpackungsmaterialien, nicht aber den Willen zur Reduzierung. Wenn’s ganz schlimm kommt, baut die Landwirtschaft zukünftig nur noch Verpackungs- und Biogas-Zeugs an und unsere Lebensmittel kommen von anderswo!?

      • Mark sagt

        …..so unsinnig wie der Anbau von Mais etc. nur für die Biogas-Anlagen. Warum?? Bitte erklären.

    • Paulus sagt

      Hallo Friedrich,
      alle Kunststoffe, auch die sogen. Biokunststoffe aus Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben oder sonst was, sind synthetisch hergestellte Polymere. Alles andere ist Quatsch und Augenwischerei. Die schwierige Kompostierbarkeit ergibt sich nach meiner Kenntnis aus den Additiven, die aufgrund der besseren Verwendbarkeit, irgendwelcher lebensmittelrechtlicher Vorschriften oder sonstiger Erfordernisse zugefügt werden. Somit handelt es sich immer um modifizierte natürliche Stoffe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein großer Teil der Plastikbestandteile aus den Kompostanlagen schlicht und ergreifend Biokunststoffe sind, die im guten und naiven Glauben an „alles was bio ist, ist gut“ und falscher Versprechungen oder auch Wahrnehmungen in der falschen Tonne gelandet sind.
      Die gute alte Cellophantüte die jeder kennt, ist nicht nur vermeintlich sondern auch dem Grunde nach tatsächlich bio, aber versuch mal die zu kompostieren. Das kannst Du genauso gut mit einem Autoreifen versuchen.
      Wenn die Landwirte aus den natürlichen Rohstoffen ein Einkommen generieren ist dagegen selbstverständlich nichts einzuwenden.

  5. fingerphilosoph sagt

    Das ist kein erschreckendes Bild über das Versagen der Gesellschaft, sondern über das Versagen der Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker, die Plastik und Kunststoffe erfunden und es zugelassen haben, dass jährlich Millionen Tonnen davon produziert und in die Umwelt verbreitet werden.

    Diese Leute sind doch ach so stolz darauf, das Plastik- und Kunststoffprodukte langlebig sind. Das wurde von diesen Leuten jahrelang als der große Vorteil von Plastik und Kunststoffen angepriesen. Den Ingenieuren, Wissenschaftlern und Technikern war also von Anfang an klar, dass diese Produkte sich auf natürlichem Weg nicht zersetzen, genau deshalb haben sie dieses Zeug ja erfunden.

    Es gehört nicht viel Intelligenz dazu, sich vorzustellen, was mit einem nicht abbaubaren Produkt, von dem jährlich Millionen Tonnen produziert werden, passiert, wenn es in die Umwelt gelangt. Jeder Mensch mit einem IQ von 80 kann das. Es ist ein grandioses Versagen der Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker, wenn sie sich die Frage nicht gestellt haben, was denn langfristig aus dem Plastik und den Kunststoffen wird.
    Solche Fragen zu stellen, gehört zum Job dazu, und wer das nicht tut und der Gesellschaft dafür die Folgen aufbürdet, handelt hochgradig verantwortungslos.

    Die Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker sind dafür verantwortlich, dass sich jetzt massenweise Mikroplastik in der Umwelt anhäuft und nicht die Gesellschaft und auch nicht die Bauern.

    • Inga sagt

      Ja,
      besonders die Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker, die bei diesen Chemiegiganten angestellt sind, eine Menge Geld verdienen und dafür aber auch eine Menge Verantwortung haben!

      Oder?

    • Obstbäuerin sagt

      Doch nun ist die Plaste einmal in der Welt, ob wir jammern oder schimpfen – egal. Der richtige Schritt wäre jetzt für die Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker, zu überlegen, wie man da sinnvoll was draus machen kann. Prof. Braungart hat da schon den richtigen Ansatz mit cradle to cradle.

    • Dorfmensch sagt

      Werter Fingerphilosoph,
      jetzt bin ich aber von den Ingenieuren und Wissenschaftlern enttäuscht. Warum werfen die denn das gesamte Plastikzeugs in die Umwelt? Der “Gutmensch” in der Stadt ist natürlich nicht schuld.
      Den Landwirten kann man nur empfehlen, aus der landwirtschaftlichen Bioabfallkompostverwertung auszusteigen. Mit Plastik verunreinigter Bioabfall ist fast ausschließlich ein Problem der Städte. Warum sollen hier die Landwirte ausbaden, was ihre Kritiker und andere Bürger verursacht haben.
      Trennen Philosophen ihre Müll ordentlich?
      Wenn alles in die gelbe Tonne kommt, sollte nichts in die Umwelt kommen.

      • fingerphilosoph sagt

        Jahrhunderttausende lang war es für die Menschen normal, in die Natur zu werfen, was sie nicht mehr brauchten. War auch kein Problem, weil sich immer Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien fanden, die den Abfall verwerten konnten. Dann haben die angeblich ach so schlauen Ingenieure und Wissenschaftler Plastik und Kunststoffe erfunden, wohlwissend, dass es keine Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien gab, die evolutionär auf das Zeug angepasst waren.

        Man kann von Milliarden Menschen nicht erwarten, dass sie innerhalb von wenigen Jahrzehnten ein Verhalten ablegen, das über Hunderttausende von Jahren ganz gut funktioniert hat, das sozusagen in den Genen verankert ist.

        Die interessante Frage ist doch, ob sich Milliarden Menschen anpassen müssen (können, wollen), bloß weil eine Handvoll Ingenieure und Wissenschaftler etwas erfinden und zu Geld machen. Wieso macht man Milliarden Menschen die Vorwürfe und nicht den Ingenieuren und Wissenschaftlern? Warum werden nicht die Erfinder zur Verantwortung gezogen, die es besser wissen als der Rest der Welt, was sie da eigentlich machen.

        PS: Die gelbe Tonne ist ja wohl bloß ein schlechter Witz, wenn Deutschland einen Großteil des Plastikmülls exportiert, um ihn los zu sein – wie ich gelesen habe, jetzt nach Malaysia, nachdem China blockiert.

        • Inga sagt

          Ich dachte das gehört zum Menschsein dazu,.dass man sein Verhalten schnell der Umwelt anpassen kann!
          Die andern sind unterentwickelt und altmodisch.
          Ist das nicht so, Fingerphilosoph?

          Die Ingenieure und Wissenschaftler haben was erfunden?

          Die gelbe Tonne?

          Die ist auf ihr Anraten vielleicht eingeführt worden.

          Als ich Anfang der 60iger in der Grundschule war, war es nicht erlaubt im Unterricht Kaugummi zu kauen.
          Die Jungen haben es unter die Bank geklebt und in der Pause weiter gekaut.
          Die Lehrerin sagte, dass sie das nichttun und sollten, denn das klebt in 100 Jahren immer noch da, das ist nicht nur unappetitlich, sondern auch unnatürlich, weil es sich in der Natur nicht auflöst, wie andere Stoffe (Bonbon).

          Dabei sagte sie auch,das gleiche gilt für Plastik, das wir in der Umwelt liegen lassen.

          Zur gleichen Zeit bekam ich von meiner Patentante ein Trassenservice aus Porzellan für die Puppen und 4 Eisbecher aus Plastik mit 4 Plastiklöffel dazu!
          Schon aus dem oben genannten Grund habe ich die Eisbecher immer noch und das Trassenservice natürlich auch.

          Und es erinnert mich noch an die Geschichte aus der Schule.
          Auch das Lied von Peter Cornelius: https://www.youtube.com/watch?v=vOqQ8w16ZTM
          Das Kaugummi, das er früher unter die Bank geklebt hat, auf der er mit der Schulkameradin voar 15 Joar g´sessen hat, klebt immer noch da!

          Wenn das die Menschheit nun schon über 50 Jahre weiß, warum nicht sie das Problem nicht ernst?

          Die Ingenieure und Wissenschaftler, die den Fremdstoff kannten haben doch bestimmt darauf aufmerksam gemacht.
          Nur die Verbraucher konnten das nicht fassen.

          Deswegen haben sich später so windige Leute, es brauchen keine Ingenieure und Wissenschaftler zu sein, das System mit dem Gelben Punkt entwickelt und verdienen daran!

          Nur wir Bauern vom Dorfe brauchten keine Mülltonne, den wir haben getrennt, Essensreste für die Schweine im Stall, Katzen und Hühner bekamen auch etwas ab, was für von Natur her für sie bestimmt war.
          Mit Papier wurde Feuer angemacht und der Opa hat auch auch die Dünger- oder Futtermittelsäcke aus Papier draußen irgendwo verbrannt.
          Der Rest, alte Geräte und kaputte Möbeln, später Heuwender oder Waschmaschinen. kam am Dorfrand in die Hecke!

          Das müssen auch Philosophen verstehen!

          • Paulus sagt

            „Nur wir Bauern vom Dorfe brauchten keine Mülltonne …
            Der Rest, alte Geräte und kaputte Möbeln, später Heuwender oder Waschmaschinen kam am Dorfrand in die Hecke!“
            Ich bin jetzt ehrlich gesagt leicht irritiert. Es bestätigt allerdings meine Vermutung was so manche Dörfler betrifft. .-)

            • Inga sagt

              Entschuldigung,
              ich wollte damit deutlich machen, dass die Bauern schon immer Mülltrenner waren.
              Für die ist es kein Thema!
              Ausnahmen bestätigen die Regel.
              Die haben nichts weggeschmissen.
              Alles wiederverwertet und im natürlichen Kreislauf gehalten.
              Deswegen brauchten sie früher keine Mülltonne.

              Aber als das Plastik dazukam, gab es den Natürlichen Kreislauf einfach nicht dafür. Es passte nicht da rein.
              Auch die Maschinen und Geräte konnte man nicht mehr in die Hecke am Dorfrand schmeißen, sie waren zu groß, zu viele und aus zu viel unnatürlichem Grundstoff, Plastik.

              Damit muß man umgehen können.

              Nun denke ich gerade, dass die, ich vermute die im Krieg geboren sind, von den Großeltern erzogen sind, von ihnen die Rohstoffe und ihren Platz in der Natur noch schätzen lernten, besonders in der schlechten Zeit nach dem Krieg die Rohstoffe noch etwas wert waren, das Essen auch,

              dass diese Leute vielleicht
              die 68iger und die ersten Umweltschützer waren,

              sie haben Rohstoffe geschützt aus 2erlei Gründen geschützt,
              1. damit er nicht zur Neige gingen
              2. damit deren Verbrauch nicht die Umwelt belastete.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Paulus,
              ich kann dir versichern, dass es nicht so war.

              In der Tat, Biomüll gab es nicht, weil das verfüttert wurde.
              Müll, dafür gab es eine Müllhalde, na ja besonders umweltfreundlich war es sicher nicht, damals kannte man es nicht anders, in den Städten war es auch nicht anders, nur der Müll wurde abgeholt.

              Alte unbrauchbare Möbel wurden verbrannt, die Anstriche waren meistens aus Leinöl.

              Die Waschmaschinen waren eine Seltenheit, unsere wurde 1956 im Zuge der Stromumstellung Gleichstrom/Wechselstrom angeschafft, damals ein Luxus. Diese Maschine war bis 1979 in Betrieb und ging dahin wie die Heuwender usw., in die Alteisensammlung der Feuerwehr.

              • Inga sagt

                Biomüll kam nicht nur in den Stall zum verfüttern, sondern auch auf den Misthaufen.
                Man sah auch , wie dieser dann mit den verrotteten Sachen, die man da drauf geschnissen hat, im Feld eingearbetet wurde.
                Im Herbst kam etwas davon auch auf die Erdbeeren im Garten!

                Ach die Feuerwehr holt bei Euch auch so etwas?
                Dann war Eure Waschmaschine bestimmt eine MIELE, unsere in den 50igern angeschafft war eine Construkta, die hielt bis 1972.

                Es war ein Teil Weißmöbel, ob es nun eine Waschmaschine war oder Kühlschrank, weiß ich nicht, das da in de rHecke lag, auch alte Kinderwagen, oder wenigstens einer, lagen da, ist ja auch egal, Umweltfreundlich war es nicht, aber man hat daraus gelernt!
                Jedenfalls war es schon Ende der 60iger, da hörte ich im Radio, dass welche aus der Stadt solchen Müll in den Wald entsorgten.
                Das war noch schlimmer.
                Jedenfalls hat ihn danach ja der Sperrmüll geholt!

                Die Leute im Dorf mußten sich eben länger Gedanken darüber machen, deswegen trennen die auch ordentlicher als die Großstädter.

                Da hat sich bestimmt noch jeder einzelne dafür verantwortlich gefühlt und die soziale Kontrolle war stärker!
                So meinte ich das!

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Eine Zanker Waschmaschine war es. Die war noch zu gebrauchen, aber mit unserer Heirat 79/80 kauften wir eine Miele.

          • bauerhans sagt

            “Nur wir Bauern vom Dorfe brauchten keine Mülltonne”

            doch,aber eine ganz grosse,ein brunnenring,der zweimal im jahr geleert und zur müllkippe gebracht wurde.
            die müllkippe war in einer senke abseits,wo man auch kriegsversehrte traf,die nach metallen suchten,um ihre minirente aufzubessern.
            nach heutigen maßstäben waren die müllkippen inmitten von biotopen.

            • Inga sagt

              Aber sie wurden dann von den Biotopen durch den Brunnenring abgetrennt und nicht einfach so in die Landschaft geschmissen.

              ach so ,die draußen vorm Dorf, ja die waren inmitten der Biotopen. Hecken wuchsen drüber, war gut, denn damit sah man sie weniger. Denn sie waren irgendwie nicht ok.

              Aber als dann immer mehr Müll kam, wie Waschmaschinen, Kühlschränke u. Autoreifen dazu kamen, da ging das ja nicht mehr!

              Das mußte dann politisch durch die Sperrmüllabfuhr geregelt werden, oder so.
              Jedenfall hat man sich Gedanken darübergemacht, nur nich tmehr in jedem einzelelnen Haushalt, sie früher auf dem Dorf!

          • bauerhans sagt

            “alte Geräte und kaputte Möbeln, später Heuwender oder Waschmaschinen.”

            holten die “klüngelskerle” für ganz kleines geld,die alten möbel (brautschätze) kamen in den stall oder in die werkstatt,obwohl die teilweise aus 1600 stammten.

            • Inga sagt

              Hast Recht Bauerhans,
              Altes Eisen hat der “Eisenmann“, der “Klüngelkerl” mitgenommen und auch zu einer irgendeiner sinnvollen Verwertung gebracht.

              Ja und die wertvollen uralten Möbelstücke haben auch ihren Dienst in Werkstatt und Stall getan, man dachte ja immerhin noch billiger als neu kaufen für den Stall.
              Ansonsten wurden sie kaputt gesägt um im Küchenherd verfeuert!

              Hab mal eine Menge Bohnen und Karotten im Garten und koche die ein, die brauchen 2 Stunden, weißt du wie viel Strom das kostet? Kann man sich doch sparen, oder?
              So hat man früher gedacht!
              Alles wurde eben verwertet.
              ‘Und heutzutage???

              Man ist eben schon seit mehren Generationen froh und eingebildet, dass man einen gut bezahlten Job in der Industrie hat und sich solche Gedanken nicht mehr machen braucht,
              das ist aber falsch!!!!
              Man darf eben nicht so eingebildet sein!
              Hochmut kommt vor dem Fall!
              Und wenn das die Menschheit nicht von alleine weiß, dann muß eben daran geforscht werden!
              Das kostet auch wieder Geld!

              Aber wir haben es ja!

        • Dorfmensch sagt

          Werter Fingerphilosoph,

          warum sollen/müssen die Landwirte immer etwas tun? Die Restbevölkerung braucht demnach sich nicht ändern in ihrem umweltschädlichen Tun. Das ist für mich unlogisch, aber entspricht dem Zeitgeist. Dürfen diese Leute auch weiterhin ihren Plastikmüll in die Umwelt entsorgen? Schuldig sind ja die Ingenieure und nicht die Philosophen!

          • Inga sagt

            Die Bauern sind nicht schuld,
            die Techniker, Ingenieure und Wissenshalfter, die diesen unnatürlichen Stoff entwickelt haben und zu Anwendung gebracht haben,
            hätten auf nachhaltigen Gebrauch mit dem Stoff dringen müssen.
            Und das hat Fingerphilosoph mit recht gefordert, oder?

            Das haben sie vielleicht auch, aber die meisten wollten das nicht hören, denke ich.

            Und wenn deren Warnung nicht fruchtet, dann muß eben die Politik oder Gesetzgeber ran!

        • Inga sagt

          Ja, Jahrhunderttausende lang war es für die Menschen normal, in die Natur zu werfen, was sie nicht mehr brauchten,

          es war ja auch nicht schlimm, denn es waren ja alles biologische Rohstoffe, die nach und nach verrotteten und dem Natürlichen Kreislauf wieder zufloss.
          Denk an die Leute im Dorf,
          Bioabfälle als Tierfutter oder für Dunghaufen, Papier und Pappe für Feueranzündhilfe, Holzabfälle, alte Möbel u.ä. als Werkstoff oder zum Verfeuern. Nichts wurde weggeschmissen!
          Dann kam der Werkstoff EISEN noch dazu, dessen Abfall konnte man auch wieder einschmelzen, es war nicht schlimm, wenn der nicht verrottete.
          Aber die Mülldeponien am Dorfrand fingen langsam an zu wachsen, mit Sachen, die von natürliche Kreislauf nicht aufgenommen wurden.
          Es wuchs noch Gras drüber.
          Man nahm die verschandelte Natur nicht war.

          Wenn man dann aber anspruchsvollere Konsumgüter, industriell hergestellt wie weiße Waschmaschinen, Kühlschränke, Kinderwagen, Radios oder kleine Motoren (eventuell mit Altöl) und Autoreifen da fand, dann war es sichtbar und irgendwie unästhetisch.

          Fingerphilosoph,
          passt nun der gefährliche Abfallstoff für die Natur (im Labor nachweisbar) dieser Deponie und das unästhetische für unserer Augen
          irgend wie überein?

          Empfindet unsere Ästhetik je nach Gefährlichkeitsgrad für der Natur am Beispiel der Mülldeponie am Dorfrand!?
          Kommen da 2 Fachbereiche auf einen Nenner?

          Könnten die Fachleute beider Disziplinen aus dem gleichen Grund dagegen demonstrieren?

          Und heutzutage kommt das in die Gelbe Tonne,oder?

  6. Altbauer Jochen sagt

    Genau das Problem hatten wir bei den Stadtwerken
    in Schleswig, Vergärung von Bioabfällen die vorher
    mitsamt Plastik geschreddert wurden.
    Anscheinend haben die Sandfilter unzureichend gereinigt.
    Von hier gelangte es in die Schlei (Meeresarm) und lagerte sich am Strand ab.
    Die Verantwortung wird hin und her geschoben .
    Der Verpackungswahnsinn ist irre ! Wer noch Kompost oder auch
    Klärschlamm auf den Acker bringen will,
    sollte sich vorher genau kundig machen !

    • Inga sagt

      wer sortiert denn Plastik in Biomüll, der verotten soll, um ihn der Natur zurück zu geben!?

      • bauerhans sagt

        wenn ich zu besuch in berlin bin,komme ich immer an den mülltonnen im hinterhof vorbei-grausam-alles durcheinander,einschliesslich fleisch-und essensreste und ne rattenplage.

        • ein Zeichen, dass die Berliner keine Beziehung zur Natur mehr haben.

          Ich dachte doch wirklich die Großstädter sind viel schlauer als wir einfachen Bauern von Dorf!

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