Bauer Willi
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#grüneKreuze: Gemeinsam geht´s!

Hier meine persönliche Meinung, wie aus einem stillen Protest eine positive Weiterentwicklung werden kann.

Gemeinsam! Nur so geht´s!

Wenn das Agrarpaket durchgewunken wird, wenn all die anderen Forderungen, die sonst noch im Raum stehen (Freihandelsabkommen, Düngeverordnung, mehr Bio per Gesetz…) in die Realität umgesetzt werden,  wird es für alle Landwirte eng. Egal ob groß oder klein, West oder Ost, Ackerbauer, Gemüsebauer, Obstbauer, Winzer oder Tierhalter, bio oder traditionell.  Die einfache Botschaft lautet:

Landwirte müssen in Deutschland eine Zukunft haben

Ja, Landwirtschaft wird es in Deutschland weiter geben, aber die Beschlüsse der letzten Monate sind der Beginn einer Agrarwende. Aber nicht, wie sie so oft politisch propagiert wird. Diese Agrarwende wird in kurzer Zeit hin zu einer Landwirtschaft führen, wie sie sich niemand wünscht. Größer und unpersönlicher. Und das bei bio und traditionell. Ja, Digitalisierung hat Vorteile, aber nicht jeder kann sich das leisten.

Landwirtschaft gehört in die Hand von Landwirten

Ja, Landwirtschaft wird es in Deutschland immer geben. Die Betriebe sollen aber auch Landwirten gehören. Derzeit legen immer mehr außerlandwirtschaftliche Investoren ihr Geld in Ackerland an. In diesem Wettbewerb um die Fläche bleibt der Landwirt chancenlos. Das zu ändern geht nicht? Doch, das geht. Man muss es nur wollen! 

Billige regionale Lebensmittel und Weltmarkt geht nicht

Nun wird der Bürger sagen „Was soll´s, ist anderen Branchen ja auch so gegangen“. Stimmt. Aber ist Landwirtschaft wirklich eine Branche wie jede andere?

Wenn die Antwort ja ist, dann könnt ihr unsere Betrieb abwickeln. Aber dann bitte auch so sozialverträglich wie in anderen Branchen.

Wenn die Antwort nein ist, dann unternehmt verdammt noch mal was, dass unsere landwirtschaftlichen Betriebe überleben können.

Die Landwirte (bio und traditionell) werden zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen mit immer schärferen Auflagen und dem gnadenlosen Preis-Wettbewerb mit anderen Ländern aufgerieben. Der Lebensmitteleinzelhandel kauft da, wo er für sich die größte Marge hat. Regionalität interessiert ihn nicht, und wenn, dann nur auf dem Etikett.

Lösungen liegen auf dem Tisch

Eine Vielzahl von Lösungsansätzen liegen auf den Tischen der Ministerien. Die Ideen wurden von uns Landwirten in diversen Arbeitskreisen abgerufen und diskutiert. Im Agrarpaket findet man davon so gut wie nichts wieder.

Mehr Naturschutz? Gerne! Das geht auch ohne Volksbegehren. Macht Naturschutz zu einem Betriebszweig! Verlässlich und langfristig planbar. Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch. Auch beim BMEL und BMU. Übrigens: wir können auch Soja, aber nicht zum Weltmarktpreis

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2018/2018-Vilm_11Punkte_final_clean.pdf

Also: Lösungen sind da! Man muss es nur wollen! 

Die Botschaft

An alle gesellschaftlichen Bewegungen, (NGO, Firmen, Verbände, Politik) die wollen, dass den Bauern die Luft bleibt für mehr Naturschutz, für mehr Artenschutz und für mehr Tierwohl: Wer all das ernsthaft will, kann das nur mit den Landwirten gemeinsam machen. Klar, das geht nicht von heute auf morgen und erfordert Geduld. Mit Sätzen wie „das geht uns noch nicht weit genug“ macht man es sich etwas zu leicht.

Wer selber etwas tun will, kann die Petition „Gemeinsam für Bienen und Klima“ unterstützen:

https://www.change.org/p/bundesumweltministerium-gemeinsam-f%C3%BCr-bienen-und-klima

Stadt und Land – Hand in Hand

Zeigen Sie sich solidarisch mit der Aktion #grüneKreuze. Ja, das erfordert Mut und Rückgrat.  Machen wir es gemeinsam!

Bauer Willi

Euer Bauer aus der Nachbarschaft

Hier der Text als Word-Datei:   Gemeinsam_geht´s   Gerne auch zum Weitergeben.

Wichtiger Nachtrag: Ich habe eben erfahren, dass nach der Unterschrift unter die Petition zu einer Spende aufgerufen wird. Der Spendenaufruf ist nicht von mir!! Offensichtlich versucht die Plattform change.org aus dem Erfolg für sich Kapital zu schlagen. Das ist natürlich nicht in meinem Sinne.

 

 

 

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171 Kommentare

  1. Walter Parthon sagt

    An Salamander
    Studie: Deutschland am günstigsten, USA am teuersten
    Das Marktforschungsinstitut IRI untersucht jedes Jahr die Preise für Lebensmittel in sieben Ländern Europas und den USA. Die Wissenschaftler vergleichen verschiedene Produkte, die jeder regelmäßig kauft. Dazu zählen etwa Wurst, Süßigkeiten und Tiefkühlpizza. Insgesamt vergleichen die Marktforscher 18 verschiedene Kategorien. Sie kaufen in jedem Land die gleichen Lebensmittel ein und prüfen am Ende, wo sie wie viel dafür bezahlt haben. Ergebnis beim jüngsten Test: In keinem untersuchten Land waren die Lebensmittel billiger als in Deutschland (siehe unten). Woran liegt das? Was hat Deutschland, was die anderen Länder nicht haben? Antwort: Preiskampf.
    LEBENSMITTELPREISE IM LÄNDERVERGLEICH
    • Die Studie
    Das Marktforschungsinstitut IRI hat in acht Ländern die gleichen Produkte eingekauft. Im Warenkorb waren Lebensmittel, die fast jeder regelmäßig verzehrt: zum Beispiel Wurst, Milch, Tiefkühlpizza oder Getränke. Anschließend verglichen die Forscher die Preise.
    • USA
    In den Vereinigten Staaten war der untersuchte Warenkorb am teuersten. Die Produkte kosteten hier zusammen 31,54 Euro. No-Name-Produkte waren in den USA 34 Prozent billiger als Markenprodukte.
    • Griechenland
    Es ist das teuerste Land in Europa, was Lebensmittel angeht. Der Test-Warenkorb kostete 31,35 Euro. Immerhin: Handelsmarken waren 48 Prozent billiger als Markenprodukte.
    • Italien
    In Italien kosteten die Test-Produkte 30,08 Euro. Der Preisunterschied zwischen Billig- und Markenprodukt war hier am geringsten: er betrug gerade einmal 24 Prozent.
    • Frankreich
    Unser Nachbarland liegt im Mittelfeld. Der Warenkorb kostete 25,48 Euro. Auch der Unterschied zwischen Billig- und Markenprodukt ist eher Mittelmaß. Die Eigenprodukte waren im Schnitt 40 Prozent billiger.
    • Großbritannien
    Die britischen Supermärkte sind in den vergangenen Jahren immer billiger geworden. Der Grund: Es gibt mehr Discounter. Die getesteten Produkte kosteten 22,14 Euro. Eigenprodukte waren 31 Prozent günstiger als Markenware.
    • Spanien
    In Spanien zahlten die Marktforscher 21,36 Euro für den Warenkorb. Billigprodukte waren im Schnitt 40 Prozent günstiger.
    • Niederlande
    In den Niederlanden sind Lebensmittel schon ziemlich billig. Die Testprodukte im Warenkorb kosteten 21,09 Euro. Die Handelsmarken waren 39 Prozent billiger als die teuren Marken.
    • Deutschland
    In Deutschland waren die Lebensmittel am billigsten: Nur 21,01 Euro kostete der Warenkorb im Schnitt. Eigenprodukte kosteten 50 Prozent weniger als Markenprodukte. Das ist der größte Preisunterschied aller Länder.

    Aldi, Netto, Lidl, Norma – die Liste der Discounter ist lang. Es gibt einfach ziemlich viele von ihnen. Und die Kunden kaufen gerne da ein, wo es am billigsten ist. Darum will jeder Laden seine Lebensmittel noch billiger anbieten als der andere. Es kommt zu sogenannten Preiskämpfen. Die Discounter versuchen, sich gegenseitig zu unterbieten. Besonders billig ist Aldi. Um da mithalten zu können, senken andere Märkte ihre Preise auf Aldi-Niveau. Wenn ein Discounter seine Preise senkt, ziehen alle anderen mit. In anderen Ländern gibt es nicht so viele Discounter.

  2. Salamander sagt

    Ein EMP in all seinen Auswirkungen ist schwer vorstellbar. Bis auf ein paar Oldtimer inklusive ein paar alter Fendts und ein paar Pferdekutschen würde der gesamte Verkehr stillstehen, weil in allen Fahrzeugen neueren Datums haufenweise Elektronik verbaut ist.
    Ein EMP ist allerdings wahrscheinlicher als ein Atomkrieg, weil die Hemmschwelle, eine Atombombe in die Atmosphäre zu schießen, ohne direkt zu töten, deutlich geringer ist, als damit auf Peking, New York oder Berlin zu zielen. So viel zu Bullerbü. Aber eigentlich ging es mir nicht darum.

    Was ich sagen will, ist folgendes: Wer heute regiert, ist der Markt und das Geld und nicht die Politik und auch nicht der Idealismus. Das heißt, im Krisenfall bestimmt das Geld, wohin die Nahrungsmittel gehen und nicht der Staat. Wenn im Falle einer wie auch immer gearteten Krise chinesische Einkäufer mehr Geld bieten als die verarbeitende Lebensmittelindustrie in Deutschland, gehen die von deutschen Landwirten erzeugten Rohwaren nach China und nicht in meinen Kochtopf. Und der Landwirt hat hier überhaupt nichts mitzureden, weil er nur Zulieferer ist. Mir als Verbraucher wird eine Ernährungssicherheit vorgegaukelt, die so überhaupt nicht besteht. Die Butterkrise 2017 war in dieser Hinsicht ein Warnschuss. Was ich sagen will ist, dass ich nicht bereit bin, für eine vorgegaukelte Ernährungssicherheit und für eine vorgegaukelte Souveränität zu bezahlen. Für mein Geld will ich einen adäquaten Gegenwert und keine Illusionen.

    Die Erzeugnisse aus der deutschen Landwirtschaft unterscheiden sich qualitativ nicht von europäischen oder außereuropäischen Produkten. Wenn ich für deutsche Erzeugnisse mehr bezahlen soll als für (außer)europäische, muss die deutsche Landwirtschaft mir einen entsprechenden Gegenwert bieten. Angebliche Ernährungssicherheit und angebliche Souveränität sind Pseudo-Argumente, die mich nicht überzeugen. Ich nehme den deutschen Landwirten auch nicht ihren Idealismus ab, die armen Hungernden in Asien und Afrika ernähren zu wollen. Wäre es wirklich so, müssten sich die Bauern über billige und noch billigere Nahrungsmittel freuen, die die Armen sich leisten können. Das tun die Bauern aber nicht, sondern sie beschweren sich über zu billige Nahrungsmittel. Sie wollen die Nahrungsmittel verteuern, sodass die Armen sie sich nicht leisten können. Also wieder nur eine Illusion, für die ich bezahlen soll.

    Noch mal: welchen realen Gegenwert können die Landwirte mir bieten? Solange ich auf diese Frage keine einleuchtende Antwort bekomme, habe ich keinen Grund, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben.

    • Mark sagt

      “Das heißt, im Krisenfall bestimmt das Geld, wohin die Nahrungsmittel gehen und nicht der Staat.” Grottenfalsch, wie so vieles von Salamander: Als 2007/2008 die Weltmarktpreise für Gerteide etc. explodierten (u.a. wg.China) wurden von der EU sofort Exportzölle erlassen, um einen ungestümen Abfluss an Getreide etc. zu verhindern. Ohne Inlandsproduktion könnte diese Karte nicht gespielt werden!!

      • Salamander sagt

        Wenn Sie schon die Nahrungsmittel(preis)krise 2007/2008 als Beispiel bringen, sollten Sie nicht unerwähnt lassen, dass diese hauptsächlich durch Spekulationen auf Terminkontrakte mit Getreide ausgelöst wurde. Sie sollten nebenbei vielleicht auch erwähnen, dass nicht etwa Menschen in Deutschland gehungert haben, sondern 75 Millionen zusätzlich in Asien und Afrika.
        Follow the money.

          • Salamander sagt

            Aus der Nahrungsmittel(preis)krise 2007/2008 leite ich nicht ab, dass die Ernährungssicherheit im Krisenfall durch die EU garantiert ist, sondern dass eine Ernährungskrise immer die Armen trifft, in welchem Kontinent sie auch beheimatet sind. Sollte Europa verarmen, was angesichts der derzeitigen EU- und Bundespolitik im Bereich des Denkbaren liegt und sollte dann eine wie auch immer geartete Krise eintreten, ist die Ernährungssicherheit großer Teile der Bevölkerung nicht gewährleistet. Die Gutverdienenden im Land (die sog. “oberen 10%) werden vor vollen Tellern sitzen, während die Armen anfangen zu hungern und die Zahl der Hungernden wird gemäß dem Einkommen (Vermögen) von unten nach oben kontinuierlich ansteigen. Da in Deutschland der Mittelstand zunehmend ausgeblutet wird und verschwindet, wird es in diesem Fall sehr schnell sehr viele Hungernde geben (die unteren 50%-70%), damit sehe ich meine Ernährungssicherheit nicht garantiert und bin deshalb auch nicht bereit, dafür zu bezahlen.

            Ich stelle fest, dass Sie bisher lediglich ein Beispiel, nämlich die Nahrungsmittelpreiskrise, in die Diskussion eingebracht haben, aber kein Argument. Überprüfen Sie also bitte zuerst Ihren eigenen Argumentationsstil, bevor Sie mich kritisieren.

            • Mark sagt

              Sorry, Sie haben völlig recht, ich wollte Sie nicht verunsichern. Im Übrigen erwartet niemand eine Bereitschaft Ihrerseits dafür zu bezahlen.

              • Salamander sagt

                Hier wird seitens des Blogbetreibers und der meisten Kommentatoren behauptet, dass Lebensmittel zu billig sind und der “Verbraucher” dafür tiefer in die Tasche greifen soll. In meiner Rolle als “Verbraucher” möchte ich für diese Forderung eine nachvollziehbare rationale Begründung haben, auf die ich bis jetzt leider vergeblich warte.

                In meiner Rolle als Verbraucher lege ich im Gegenzug die Gründe dar, warum ich nicht bereit bin, für Lebensmittel höhere Preise zu bezahlen. Einer davon ist, dass ich die viel gepriesene Ernährungssicherheit für eine Illusion halte.
                Mit Verunsicherung hat das nichts zu tun.

                Ich finde es “billig” (nicht im Sinne von “preiswert”, sondern von “schäbig”), wenn eine Berufsgruppe ihrer Unzufriedenheit dadurch Ausdruck verleiht, indem sie auf eine große anonyme Masse wie den “Verbraucher” eindrischt. Das sind populistische Methoden, mit denen Aufmerksamkeit generiert wird, die sich aber nicht dafür eignen, in Dialog zu treten oder gar Probleme zu lösen.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Ich finde es schäbig, was sie von sich geben.

                  Die Landwirtschaft darf den Verbraucher darauf hinweisen, dass in Deutschland Umweltstandards einzuhalten sind, die anderen Lieferanten wie die USA, Brasilien oder Australien nicht haben. Dies Auszugleichen ist eine Sache der Allgemeinheit.

                  Nur weil die Lebensmittel zu billig sind, hat der deutsche Verbraucher verlernt, wo eigentlich sein Essen herkommt.

                  Wenn ich die Kommentare in verschiedenen Foren von Verbrauchern so lese, dann ist ihr Vorwand nur noch lächerlich.

                • Sabine sagt

                  Okay, dann kauf weiter billig ein. Wunder dich dann aber nicht, wenn die Qualität weiter sinkt und die Preise irgendwann steigen, weil vllt. das ein oder andere Land in Südamerika oder sonstwo keine Notwendigkeit mehr sieht, uns zu beliefern.
                  Wunder Dich auch nicht über Landschaftspflege-Abgaben, denn so sehr die Naturschützer jetzt auch gegen die Landwirte wettern, die werden im Leben nicht gratis mit der Sense über die stillgelegten Flächen laufen, um die Kulturlandschaft und ihre Bewohner zu erhalten.
                  Wenn man sich anguckt, was z.B. der Nabu an Geld für einzelne, nicht immer ganz erfolgreiche, Beweidungsprojekte an Steuergeldern erhält, ist das schon heftig. Eines der Projekte mit Heckrindern, dass in Ascheberg mit ziemlichen Tam-Tam gestartet wurde, hat für 37 ha fast eine halbe Million Euro erhalten. Leider hat man für die Tierbetreuung keine Fachleute angeheuert, sondern 450 Euro Jobber. Es gab ziemliche Ausfälle bei den Kälbern, die oft nicht die erste Nacht überlebten. Da die Rinder so gut wie nicht mit dem Menschen vertraut gemacht wurden, gab es Unfälle bei den Gesundheitsüberprüfungen… Bei über 12TEuro Förderung pro ha, könnte man u.U. eine vernünftige Tierhaltung erwarten, aber nun ja. Für diese Förderung müsste übrigens der von der Politik so wahnsinnig geförderte, kleine Familienhof über 30 Jahre die Fläche bewirtschaften. Denen hätte man allerdings wohl nach ähnlichen Vorfällen die Tierhaltung verboten.

                • Salamander sagt

                  Wo industrielle Landwirtschaft betrieben wird, haben die Landschaften ihren ästhetischen Reiz weitgehend verloren. Die ästhetisch ansprechenden Landschaften wurden von der prä-industriellen Landwirtschaft geschaffen, aber gewiss nicht von der industriellen. Am Bodensee wird man bspw. von reichlich Früchte tragenden, aber verkrüppelten Bonsai-Apfelbäumen empfangen, die zudem noch von Netzen abgedeckt sind. Dieser Anblick ist mir keinen müden Cent mehr wert. Ebensowenig wie die industriellen Massenprodukte.
                  “Gib uns mehr Geld, dann machen wir was Besseres”, das ist die Forderung, die an mich als Verbraucher gestellt wird. Das nenn ich das Pferd beim Schwanz aufzäumen.
                  Sobald ich ästhetisch ansprechendere Landschaften sehe, lasse ich mit mir reden, was mir das wert ist, aber ich bin nicht bereit, in Vorleistung zu gehen.

                • firedragon sagt

                  Wow Salamander,

                  WARUM bist du hier?

                  Für Dich:
                  Ein Pferd hat einen Schweif und keinen Schwanz!

                • sonnenblume sagt

                  Ästhetisch ansprechende Landschaft geht in erster Linie nur ohne Windkraft. Windräder sind noch 100mal schlimmer als Obstanbau unter Netz.

                • Brötchen sagt

                  salamander sie kommen mir vor wie damals im Osten, nur anspruchsdenken!

                • Schmeckt gut sagt

                  Lasst den Lurch doch einfach laufen. Er will nicht kapieren, dass die heutige LW selbstverständlich getrieben ist durch die Ansprüche der Konsumgesellschaft. Dies ist politisch so gewollt (günstige LM, brutaler Wettbewerb durch nicht mehr einzufangende Logistikmonopolisten (nichts anderes ist der LEH und die Politik lässt ihn machen), “Leitplanken” in Form von Verordnungen, Gesetzen, Rahmenbedingungen… die nichts bringen außer Kosten). Dazu gehört selbstverständlich auch, dass diejenigen, die sich die Arbeit mit LM noch antun, selbstverständlich die verbliebenen Möglichkeiten nutzen. Dazu gehört halt statt Zuschüssen zu Hagelversicherungen, wie in fast allen ander EU-Ländern, ein physikalischer Schutz in Form von Netzen und in Zukunft ebenfalls ein rein physikalischer Schutz, wenn uns die meisten Herbizide, Fungizide und Insektizide genommen werden, in Form von Unkrautbekämpfung mit Mulchfolie und Regenschutzdächer gegen Pilz- und Insektenbefall. Sich hierüber zu beklagen zeigt nur, dass die schimpfende Person keine Kenntis der Zusammenhänge hat, uns Bauern sehenden Auges in die Existenzkrise laufen lässt und einfach nur Scheinheilig ist, weil die Person nur meckern kann und absolut keine Lösungsvorschläge hat. Und eins noch: Billige Produktion hat mit der modernen Form absolut nichts zu tun. In GB kann man sehen, wie Obstanbau mit geringstem Einsatz von PSM funktioniert: Unter Dach, mikroprozessorgesteuert und überwacht, mit genauestens getakteten Produktionsabläufen. Dann haben wir deffinitiv eine kapitalgeführte, industrielle Landwirtschaft ohne bäuerliche Anteile – also Salamander, höre auf hier rumzukotzen. Es reicht.

                • Sabine sagt

                  Is ja in Ordnung, wenn Du keine Landwirtschaft will. Wir können das auch sein lassen und statt eine bäuerliche Genossenschaft einfach eine Landschaftspflege GmbH aufmachen, so wie der BUND und der NABU das tun. Dann pflanzen wir schön Hochstämmchen und beweiden das mit mit Gänsen und Schafen und bringen nett Hochglanzbroschüren raus, wie toll wir arbeiten und wie viele wilde Tiere bei uns ein zuhause finden. Das geht jedoch nicht für die mickrige Flächenprämie, da muss schon was mehr kommen. Wenn malerisch mit Kuhwagen und Handhacke gearbeitet wird, braucht es mehr Leute und die wollen auch alle bezahlt werden. Soviel muss dabei rum kommen, dass man die Früchte der Bäume nicht vermarkten muss, den kein Verbraucher wie Du würde im Traum daran denken, einen Apfel mit Hagelnarben oder gar mit
                  Wicklergang zu kaufen. Die Netze werden ja nicht gespannt, weil es zu viele Netze am Hof hat und die Spaliere werden ja gesetzt, weil man sie besser beernten und behandeln kann.
                  Das geht alles auch anders, nur das kostet mehr–… viel, viel mehr.
                  Das wird dann aus Steuern finanziert und diese Steuern muss Du dann zahlen. Wenn Du also nicht mehr für Lebensmittel ausgeben magst, wird es wo anders halt teurer. Das haben wir ja schon auf vielen eher mäßigen Standorten, da wo die Bauern aufgegeben haben, weil die Wiesen zu steil und die Böden schlecht sind, da werkeln jetzt oft die Naturschützer mit oft eben mittelmäßigem Erfolg, gerade auch, weil Tierhaltung nix für mal eben nebenbei ist. Selbst die robustesten Rinderrassen brauchen eine umsichtige Tierbeobachtung und ausreichende Gesundheitsbetreuung. Leute, die das können findet sich nicht unter den 1 Euro Jobbern. Und ob Du dann was von dieser schöneren Landschaft hast, ist fraglich, denn Mutterkühe sind keine Teddybären, auch wenn Gallows und Highlander so ausschauen. Ein Billy oder ein Ganter mag es auch nicht, wenn Leute einfach durch ihr Revier rennen und die wegen der Wölfe benötigten Herdenschutzhunde sind auch nicht gerade erpicht auf Wanderer. Und während Bauern nur lieb bitten, dass der Hund nicht in die Heuwiese scheißt, kannst Du drauf wetten, dass die Umweltschutz GmbH fröhlich den letzten Cent aus den Hundehaltern klagt, wenn die ihren Liebling in die Wiese kacken lassen.

            • Thomas Apfel sagt

              Hallo Mister Salamander,
              Was für ein Auto fahren Sie eigentlich ? Wahrscheinlich handgeschmiedet in einer ökologische Dorfschmiede auf Sardinien. Sollen die Bauern wieder auf Hochstämme klettern, damit sich Jemand (eventuell) bereiterklärt einen angemessenen Preis zu zahlen ? Im Übrigen denke ich, dass speziell bei Äpfeln vom Verbraucher genug bezahlt wird, nur die Macht des Handels lässt die Spannen in deren Taschen verschwinden. In 2017/18 waren frostbedingt 30 % weniger Äpfel am Markt: Auf einmal waren für die Bauern auskömmliche Auszahlungspreise von über 50 Ct/kg möglich, ohne dass sich die Endverkaufspreise geändert haben.
              Industriemäßige Landwirtschaft ist vor 1989 in der ehemaligen DDR mit dem ausdrücklichen Bekenntnis dazu, aufgebaut worden. Die großen Flächen resp. Schlaggrößen waren allerdings durch die vormaligen Großgrundbesitzer (im Ergebnis des Bauernlegens durch Adel und Kirche) oft schon gegeben. Die Flächen sind nur auf Grund ihrer Geschichte nicht so zersiedelt wie der Westen und Süden Deutschlands und werden immer wieder (Beispiel Uckermark) den “Schönsten Landschaften Deutschlands” zugerechnet.

              • Salamander sagt

                Auto? Stellen Sie sich statt Lidl, Edeka, Rewe doch mal Mercedes, BMW und Porsche vor. Und statt den Landwirten die Zulieferfirmen der Autobauer. Stellen Sie sich weiter mal vor, die Autokonzerne kaufen bei den Zulieferern, die billig und noch billiger anbieten, damit sie den Vertrag bekommen. Das ist legitim, oder? Stellen Sie sich vor, die Zulieferer unterbieten einander so weit, bis alle nur noch den absoluten Mindestpreis erzielen. So läuft das doch, oder?

                Und jetzt stellen Sie sich mal Folgendes vor: Die Zulieferfirmen wenden sich nun an die Käufer der Autos und klagen, dass die Autos viel zu billig sind. In den Augen der Zulieferer ist daran der Käufer schuld, weil er zugreift, wenn ein Mercedes CLS 57.930,- statt 88.720,- kostet oder ein Porsche 911 GTS 124.450,- statt 168.344,- Euro. “Geiz ist geil!”, werfen die Zulieferfirmen dem Autokäufer vor. “Bau dein Auto doch selbst!”, rufen die Zulieferer dem Autokäufer zu.
                Und weil der Autokäufer mit den Achseln zuckt, legen die Zulieferer überall schwarze Autoreifen an den Straßenrand. Wie absurd ist das denn? Was haben denn die Zulieferer davon, wenn die Autos das Doppelte kosten? Mercedes & Co. werden sich bei den Zulieferern für das Engagement mit einer Flasche Wein zu Weihnachten bedanken und die Verträge zu denselben Konditionen wie bisher verlängern.

                Ich verlange nicht, dass die Bauern auf Hochstämme klettern. Die Produkte aus der industriellen Landwirtschaft mit den entsprechend unschönen Begleiterscheinungen wie Vermaisung, Bonsai-Obstbäume, ausgeräumten Landschaften, Massentierhaltung müssen wenigstens billig sein, weil diese Wirtschaftsform außer Menge und Preis keinerlei sonstige Vorteile bietet, dafür aber gewisse Nachteile. Und es ist nun mal so, dass die Landwirte sich zum überwiegenden Teil für diese Wirtschaftsform entschieden haben. Wer sich für Massenproduktion entscheidet, hat sich auch für das Billig-noch-billiger-Spiel entschieden.

                Es gibt Gegenden, wo dies nicht der Fall ist, wo industrielle Landwirtschaft nicht möglich ist, in den Alpen beispielsweise. Wo industrielle Landwirtschaft nicht möglich war, blüht heute in aller Regel der Tourismus. Diese Gegenden sind wohlhabend. Ein Zeichen dafür, dass der Verbraucher den Mehrwert durchaus zu schätzen weiß. Da fließen auch die Einnahmen.

                Mich interessiert nicht in erster Linie Öko, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis, und zwar vom Standpunkt des Käufers aus, denn in der Rolle befinde ich mich als Verbraucher.

                • Schmeckt gut sagt

                  Ich lach mich kaputt. Sie raffen es nicht. Wir haben uns nicht für Massenproduktion entschieden. Das sie Autos und Alpen angesprochen haben, heißt doch nur, dass sie es wirklich nicht kapieren wollen. Wir Bauern sind in einem Käufermarkt und die Autos (noch) in einem Verkäufermarkt. Alpenidylle gibt es auf Seiten der Bauern schon lange nicht mehr, denn es gibt keine Nachfolger. Die Politik wird sich noch wundern, wie sie die Landschaft in kurzer Zeit verändert hat – mit Entscheidungen, die, gutachterlich bestätigt, nur geringen Einfluß auf einen Strukturwandel haben sollen.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Nein,
                  in den Alpen hatten die keine andere Wahl, als auf Tourismus zu setzen, um nicht total zu verarmen.

                  Bei uns geht man zu Daimler, Bosch, Schaeffler usw.
                  Tourismus gibt es auch bei uns in Mittelbaden.

                • bauerhans sagt

                  “ist daran der Käufer schuld, weil er zugreift, wenn ein Mercedes CLS 57.930,- statt 88.720,- kostet oder ein Porsche 911 GTS 124.450,- statt 168.344,- Euro.”

                  autokäufer,die solch auto fahren wollen,kaufen sich`s ,ohne auf den preis zu schauen!!
                  wenns denn billiger ist,um so schöner.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wer nicht in der Lage ist zu unterscheiden zwischen einer Handvoll Autozulieferer, die eine vertragliche Bindung zu einem Produzenten haben und einer Landwirtschaft mit hunderte von tausend Erzeugern, die einen Rohstoff erzeugen, der abhängig ist vom Boden, vom Klima und der von einer Handvoll Abnehmern veräußert wird, dem kann man eigentlich nicht weiterhelfen, denke ich.

    • firedragon sagt

      Guten Morgen Salamander,

      ich hatte Dir einen Grund genannt.

      Meine Frage an Dich :
      Für was gibst Du Dein Geld hauptsächlich aus?

      • Salamander sagt

        Sorry, wenn ich etwas überlesen habe. Können Sie den Grund bitte noch einmal nennen.

    • Landwirt in der 5. Generation sagt

      Herr Salamander.

      Ich lese raus das sie nicht mehr zahlen wollen weil wir dann nichts ändern würden.

      Dann gehen sie mit auf die Straße gegen die Discounter sollen die mehr an uns abdrücken dann haben sie keine Mehrkosten und wir mehr ihnen das perfekte Bild der LW zu geben.

      Das wäre eine Win-Win-Situation für uns alle.

      Weil das was sie ansprechen Follow the Money teile ich sogar.

      Wir Landwirte wollen keinen Porsche fahren. Aber wir wollen uns auch Sachen leisten um unser Leben leichter zu machen und diese Investitionen sind ja auch im kehrschluss wieder gut für die Wirtschaft.

      Geben sie einem Landwirt 1 Millon dann wird er solange weiter arbeiten bis es ausgegeben ist. Und er verzockt es nicht im Casino sondern bringt es wieder in die Wirtschaft ein.

      • Salamander sagt

        Eine Win-Win-Situation entsteht dadurch, dass jeder Player auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und eben gerade nicht auf den Vorteil seines Mitspielers. Ich verlange von Ihnen ja auch nicht, dass Sie auf meinen Vorteil bedacht sind.

    • Ferkelhebamme sagt

      „Noch mal: welchen realen Gegenwert können die Landwirte mir bieten? Solange ich auf diese Frage keine einleuchtende Antwort bekomme, habe ich keinen Grund, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben.„
      Hallo Salamander,
      5-gliedrige Fruchtfolge, zig Hektar Blühflächen, Wild-Hecken und Beeren-Sträucher an den Rainen (auch was für Ihr Auge), Strom und Wärme aus regenerativen Energien, Schweine von der Geburt bis zur Schlachtung unter meiner Fittiche, gefüttert mit eigenem Getreide und eigenem Soja, gentechnikfrei, strunzgesund durch Kräuter-Mineralergänzer in Bio-Qualität aus dem Nachbarort. Butter bei de Fische: was ist Ihnen das wert? In Erwartung einer langfristigen Geschäftsbeziehung
      MfG

      • Ferkelhebamme sagt

        Tja, dann geht das Fleisch auch weiterhin nach China. Die legen Wert auf 4 x D. Irrsinn

        • firedragon sagt

          Guten Morgen Ferkelhebamme,

          warte doch noch ein bisschen, vielleicht meldet sich der Lurch noch bei Dir.
          Wenn er sich nicht meldet, dann braucht er sich hier auch nicht mehr zu Wort melden.

          Du hast ihm ein tolles Angebot offeriert.

  3. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, Willis Blog der Grünen Kreuze, verkommt in den letzten Tagen immer mehr zu einer “Plauterstube” die nichts bringt. Hier fehlt der geistige Beistand seines Schöpfers.
    Ich persönlich finde es sehr schade, was so aus langer Weile hier ins Netz gestellt wird.

    • Paulus sagt

      Moin Brandenburgbauer, mit geistigem Beistand und Schöpfern hab ich so meine Probleme. Klar, einige Vorträge, nach meiner Auffassung speziell die von Christian Suhr und Salamander sind ermüdend; die beiden mögen mir meine Wertung verzeihen. Im Sinne eines konstruktiven Dialogs sind sie aber nicht unwichtig und somit uneingeschränkt zulässig.
      Auch meine bescheidenen Beiträge werden ganz sicher nicht gerade als wertvoll empfunden. Ich kritisiere nicht selten auch den „geistigen Schöpfer“ dieses Blogs, genauso wie die Bauern schlechthin, mitunter sogar recht heftig. Eine ebenso scharfe Replik des „geistigen Schöpfers“ sowie der Bauern verbindet uns allerdings eher als das sie uns zu trennen vermag. Konträrer Meinungsaustausch ist auch ein Zeichen für gegenseitiges Interesse und Achtung, sonst würde er nicht stattfinden. Betreutes Denken genieße ich bereits im Überfluss, da brauche ich weder das Gejammere noch die Wünsche eines ewig gestrigen DDR-Bürgers, der es immer noch nicht verstanden hat.
      Jetzt verrate mir doch bitte noch Eines: Was stellst du dir unter einem Dialog vor?

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin, Solche Antworten liebe ich. Knall hart und ohne Skrupell. Das deine Beiträge
        nicht gerade als wertvoll empfunden werden, nimmst du nur an. Ist aber ganz anders.
        Das du mich in meine Person als ewig gestrigen DDR – Bürger bezeichnest, der immer noch nichts verstanden hat, trifft nicht den Kern der Sache.
        Paulus Dialog bedeutet für mich in erster Linie erst einmal zu zuhören,was will mein gegenüber von mir. Welche Position vertritt er und ist er überhaupt bereit mir zu zuhören. Dein Zitat über mich.
        ” Da brauche ich weder noch das Gejammere noch die Wünsche eines ewig gestrigen DDR – Bürgers.
        der es immer noch nicht verstanden hat”. Paulus, du fühlst dich jetzt so richtig in deinem Element, jetzt haue ich dem blöden Brandenburgbauer aber richtig einmal was auf die Schnautze,dann wird er für immer und ewig verstummen.
        Paulus, du kennst den Brandenburgbauer überhaupt nicht gut, das ist deine Schwäche.

  4. Walter Parthon sagt

    Artikel Bauernverband SW
    An @Salamander
    Saat und Ernte(menge)
    Seit der Mensch den Schritt vom Jäger und Sammler zum Ackermann und Viehhalter wagte, stellt er Ertragsberechnungen an. Zur Zeit der Römer waren die Bauern froh, das vierfache Korn zu ernten. Im Mittelalter erntete man am Ende eines arbeitsreichen Jahres das Doppelte der Aussaat. In den Wirren der Völkerwanderung war landwirtschaftliches Fachwissen auf der Strecke geblieben. Schlechtes Wetter, Vogelschwärme oder Schädlingsbefall hielten die Menschen in Angst und Schrecken. Oft reichte die Ernte nicht einmal als Saatgut für die nächste Saison.
    Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts stieg der Feldertrag langsam an. Justus von Liebig lehrte 1840 die Notwendigkeit der mineralischen Düngung – gegen erbitterten Widerstand. Doch führte seine Lehre zur Vervielfachung der Ernteerträge. Heute erzielen wir durch unser Wissen um Züchtung, Düngung, Pflanzenschutz und Anbautechnik Erträge von 70 dt. Der historischen Sprachregelung folgend entspricht dies dem 35-fachen der Aussaat.
    Das an sich ist eine starke Leistung. Noch viel wichtiger aber: Was früher in Ausnahmefällen möglich war, erreichen wir heute flächendeckend und mit großer Konstanz. Selbst bei Dürre oder Hochwasser müssen wir nicht um unser täglich Brot bangen. Doch trotz unseres Wissens und Könnens, der ausgereiften Technik und vieler Hilfsmittel finden die entscheidenden Prozesse immer noch außerhalb unseres Einflusses statt. Wer schenkt Wachsen und Gedeihen? Wer lässt aus dem Korn die Pflanze keimen? Wer veranlasst das Getreide, Körner zu bilden? Wir können so viel und sind doch nur die helfende Hand des Schöpfers oder der Natur.
    Wie elementar die rechtzeitige Saat und eine gute Ernte sind, wird in Ländern deutlich, die auch heute noch von Ernteschwankungen, Hungersnöten und – oft damit verbunden – politischen Unruhen heimgesucht werden. Schon der Vater der grünen Revolution und Friedensnobelpreisträger Norman Barlough sagte: “Wer Frieden will, kultiviere die Gerechtigkeit, aber zugleich die Äcker, damit es mehr Brot gibt.” Dieser friedliche Revolutionär wusste, dass es sich mit einem vollen Magen schwerer streitet. Wir haben heute einen vollen Magen und oft genug ein leeres Herz, was die Dankbarkeit gegenüber unseren Versorgern betrifft. Wenn wir ein Problem mit dem täglichen Brot haben, ist es nicht der Mangel an Menge, sondern die Qual der Wahl zwischen ungezählten Brot-Sorten!
    Der Hungrige hat ein Problem, so sagt man, der Satte dagegen hundert. Hundert Probleme, die alle nicht so wichtig sind, die uns aber Ablenken vom wirklich Wichtigen, nämlich vom Leben und unsere Abhängigkeit von seinen Grundlagen. Doch haben wir das Bewusstsein um die Abhängigkeit von der Schöpfung verloren. Wir leben auf einer Insel der Seeligen – und erkennen es nicht mehr!
    Auf die Saat folgt die Ernte. Wie reichhaltig sie ausfällt, hängt davon ab, dass wir säen, düngen, bewässern, Unkraut fernhalten und zum richtigen Zeitpunkt ernten. Doch selbst dann dürfen wir lediglich auf eine reiche Ernte hoffen. Wir haben kein Anrecht darauf. Der Landwirt macht alles für einen guten Ertrag, und lebt trotzdem aus dem Geschenkten. Tun wir es ihm gleich, eine solche Demut und Dankbarkeit würde uns gut anstehen.

  5. Walter Parthon sagt

    An @Salamander
    Liebe Vegetarier, Veganer, Weltverbesserer und Ernährungsfaschisten!
    Liebe Ökoterroristen, Bevormunder und Sektierer!
    Mir ist es eigentlich herzlich egal, was sich auf Eurem mickrigen Teller wieder findet. Ihr könnt Almen abkauen, Gänseblümchen schlachten, unschuldige Wurzeln töten, Salate erlegen, Eure letzten Körner zählen und fressen. Wenn es Euer schlechtes Gewissen beruhigt, könnt Ihr gerne Eure Pfirsiche aus Spanien massakrieren und die Birnen aus Argentinien schächten. Natürlich könnt Ihr auch an den Papayas aus Südafrika leidenschaftlich kauen und Euch die Datteln aus Tunesien einfliegen lassen. Ihr könnt Euch auch gerne von der Milch des Sojas aus dem Regenwald ernähren und Euer Tofu selbiger Herkunft endlos in der Chemiemargarine braten. Ihr könnt auch in Zukunft halbblass, verhärmt und eisenarm mit Euren Plastiksandalen in den unbeheizten Keller lachen gehen und Euch im Drogenrausch einer Überdosis Nahrungsergänzungsmittel vergnügen um dabei die heilige Gretl anzubeten. Und Ihr könnt auch gerne in Zukunft in jener Dummheit schmachten, die Euch der Mainstream wider jeglichen Hausverstandes vorgibt. Jeder wie er will, jeder nach seiner Facon. Was Ihr aber nicht könnt, ist andere zu zwingen, in Eurer halblustigen Welt der verbissenen Ersatzreligion zu leben. Wenn also Eure geistigen Brüder im Glauben nun das Fleisch massiv besteuern wollen, die Butter wegen der Klimabilanz vom Speiseplan tilgen, ihr jeden Fleischesser diskreditiert, unsere Bauern als Umweltzerstörer verleumdet, den Kühen die Flatulenzen verbietet und Euren schwindsüchtigen Lebenswandel einer Mehrheit aufzwingt, ist Schluss mit lustig. Dann überschreitet Ihr eine rote Linie! Dann raschelt es in Eurem Alice im Wunderland. Wenn Ihr wirklich einen gerechten, einen sinnvollen Kampf führen wollt, dann gegen die mafiösen Strukturen der Lebensmittelindustrie, die unsere Bauern vernichten, in den Existenzuntergang drängen. Aber wie sagt Voltaire so schön: Heuchelei ist die Tugend des Feiglings.

  6. Thomas Apfel sagt

    @Salamander
    Nur nochmal zum Verständnis: Eine Subvention ist eine offene Verbilligung und keine versteckte Verteuerung ! Der Verbraucher, als Steuerzahler, bezahlt die EU und deren Organe. Diese geben einen Teil dieses Geldes in Form von subventionierten Lebensmittelpreisen an die Verbraucher zurück. Diese Subventionen machen je nach Jahr (Preis X Ertrag) 35 bis 50 % des “Arbeitslohnes” der Bauer aus. Dieser liegt derzeit im deutschen Durchschnitt ungefähr bei 15,00 € Brutto (hoch- oder eben runtergerechnet aus den Betriebsergebnissen) Der Grund liegt darin, dass seit 30 Jahren durch den scharfen internationalen Wettbewerb die Nettowertschöpfung mit 25 % Schwankung nach oben wie unten bei weniger als 500 € je Hektar liegt. Die Bauern haben ihr Betriebseinkommen im deutschen Durchschnitt nur durch Flächenerweiterung auf einem erträglichen Niveau halten können.
    Der Produktionswert, also das Ergebnis aus Ertrag und aktuellem Preis, ist im gleichen Zeitraum über die gesamte Landwirtschaft betrachtet von 1.890 auf 3.190 €/ha gestiegen. In diesem Bereich stagnieren die Werte seit 2011 mit wieder leicht fallender Tendenz. Die Inflation aber läuft weiter.
    Die Mehrerlöse je ha sind vollständig in den Vorleistungen aufgegangen (jährlich rund 2 % Kostensteigerung). Die Vorleistungen sind Betriebsmittel (PSM, Dünger, Diesel usw.) und nicht zu vergessen die Kosten für Fremdleistungen (Werkstatt, Lohnunternehmer, Bürokratie usw..) und schlussendlich die Kosten für lebendige Fremdarbeit: sprich die Löhne und ihre Nebenkosten.
    Die Subventionen streichen bedeutet also entweder eine Preissteigerung zwischen 27 % und 30 %, wohlgemerkt für konventionelle Ware ! Oder aber eine Halbierung der Einkommen der Bauern auf 7,50 bis 9,75 €/h brutto.
    Beides dürfte im Moment nicht umsetzbar sein.

    • Salamander sagt

      Sie beschreiben eine auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähige Industrie, deren Unternehmer (die Landwirte) trotz erheblicher Subventionen offenbar nicht mehr als ein Nasenwasser verdienen.

      Die Frage ist, warum eine auf dem Weltmarkt nicht länger wettbewerbsfähige Industrie (die europäische Landwirtschaft) künstlich mit Subventionen am Leben erhalten werden muss, wenn auf dem Weltmarkt genügend Nahrungsmittel zur Verfügung stehen und wenn die Landwirtschaft an sie gestellte Forderungen wie Ernährungssicherheit im Krisenfall nicht mehr gewährleisten kann, weil sie, wie Arnold Krämer in einem seiner Kommentare bemerkt hat, hauptsächlich die Zwischenhändler wie Molkereien, Getreidemühlen etc. beliefert, die wiederum durch Verträge gebunden sind, die meiner Einschätzung nach auch im Krisenfall weiterhin Gültigkeit haben.

      • Landwirt in der 5. Generation sagt

        Ein Herr Salamander ist ein trauriges Geschöpf der aktuellen Zeit. Ein Mensch dem ich wünschen würde zu Kriegszeiten gelebt zu haben. Damit er merkt worauf es im Leben ankommt. Und was es bedeutet sich was zu erarbeiten damit er nicht im dreck Leben muss ohne den Wohlstand den wir jetzt genießen können. Ich wünsche es uns allen nicht aber ihnen persönlich und den Menschen die „Dank der Globalisierung“ so verblendet und zurückgeblieben sind wünsche ich eine Zeit wie im Krieg oder lieber nach dem Krieg, nicht das ich hier noch angegangen werde. Eine Zeit in der Mann kämpfen musste. Wo den Leuten ein Dach über dem Kopf egal war wenn es weg war. Ihr erster Weg war nach Nahrung zu suchen. Ich weis nicht ob sie Vorfahren haben oder ob sie künstlich in einem Reagenzglas gezüchtet wurden. Wenn sie welche hatten oder vielleicht noch leben und die solche eine Zeit hinter sich hatten, empfehle ich Ihnen sich mit ihnen zu unterhalten. Und kommen Sie bitte nicht damit das diese Zeit vorbei ist und wir im 21. Jahrhundert leben und nicht in der Vergangenheit. Seien sie sich darüber im Klaren das ein Landwirt selbst wenn nichts mehr auf der Welt geht der einzigste Mensch im heutigen Zeitalter ist der sich versorgen kann weil er es durch Generationen gelernt hat. Und glauben sie mir so hochstudiert wie jeder sein mag, Praxis und Theorie sind zwei paar Schuhe 😉
        Und hoffentlich sind sie heute in der Kirche es ist nämlich Erntedank

  7. Salamander sagt

    In der industriellen Landwirtschaft wird industrielle Massenware erzeugt. Ein Kennzeichen industrieller Massenware ist die Normierung. Ein zweites Kennzeichen die Austauschbarkeit. Ein drittes Kennzeichen der niedrige Preis. Das gilt für landwirtschaftliche Produkte wie für jede Massenproduktion.

    Es gibt keinen Grund, industrielle Massenware aus der Landwirtschaft anders zu behandeln als industrielle Massenware anderer Fertigungszweige.

    Und doch geschieht das bereits durch die nicht unerheblichen Subventionen, was nichts anderes als eine versteckte Verteuerung industrieller Massenware ist.

    Zur industriellen Massenproduktion gehört, dass am Ende des wirtschaftlichen Selektionsprozesses nur wenige Big Player und ein paar pfiffige Nischenbesetzer übrig bleiben.

    Es ist ein eklatanter Widerspruch, die industrielle Massenproduktion in der konventionellen Landwirtschaft zu befürworten und gleichzeitig das Höfesterben zu beklagen. Das macht es so schwierig, Protestaktionen wie die #grünen Kreuze ernst zu nehmen.

    • Obstbäuerin sagt

      Massenmenschenhaltung (Großstädte) zieht automatisch Massenproduktion, egal welcher Art, nach sich. Die Tieproduktion ist zusammen mit den Städten gewachsen und der Bedarf von mehreren Millionen Einwohnern auf engem Raum lässt sich nur schwer individuell bedienen. Entweder kommen die vielen kleinen Bauern mit ihren kleinen Transportern zu tausenden in die Stadt oder die Städter zu tausenden aufs Land und verursachen eine Unmenge an Umweltverschmutzung. Es ist jedoch müssig, darüber nachzudenken, weil es diese kleinen Bauern nicht mehr gibt und auch nie wieder geben wird oder kennen sie viele in ihrem Bekanntenkreis, die gerne Kleinbauer werden möchten?

    • Paulus sagt

      @ Salamander
      Schon wieder einer der die elementaren Unterschiede zwischen industrieller und landwirtschaftlicher Produktion nicht ansatzweise begriffen hat und dummes Zeug von sich gibt. Sie haben entweder das eine oder das andere, wahrscheinlich aber beides nicht verstanden.
      Versuchen sie mal landwirtschaftliche Grundprodukte, wie z.B. schnöde Kartoffeln oder Obst und meinetwegen auch Trauben, mit den der industriellen Produktion zugrunde liegenden Kriterien zu erzeugen. Als Versuchslabor empfehle ich ihnen, sofern vorhanden, den eigenen Garten. Selbst die von mir, als Verbraucher, geschmähte Geflügelmast oder die Aquakulturen können nicht mit industriellen Fertigungsprozessen verglichen werden.
      Irritierend ist allerdings, werter Salamander, dass selbst manche Bauern diesen irreführenden Begriff verwenden. Insofern sind sie zumindest teilweise entlastet. 🙂

      • Salamander sagt

        @ Paulus
        Es ist richtig, dass der elementare Unterschied zwischen industrieller und landwirtschaftlicher Produktion die Rohware ist, die in der landwirtschaftlichen Produktion aus Nutztieren und -pflanzen besteht. Der Unterschied wird jedoch dadurch aufgehoben, dass die Nutztiere und -pflanzen durch Züchtung, außerhalb Europas auch durch Gentechnik, der industriellen Produktion angepasst werden, wofür die von Ihnen geschmähte Geflügelmast ein wunderbares Beispiel ist.

        Es ist vollkommen egal, ob ein Huhn in einer Geflügelfabrik in der Ukraine oder in Deutschland gemästet wurde. Es lebt unter annähernd denselben unerträglichen Bedingungen, erhält annähernd dieselben Futtermischungen und wird nach demselben Zeitraum mit annähernd demselben Schlachtgewicht dem Schlachthof zugeführt. Als Verbraucher kann ich russischen, amerikanischen oder deutschen Brotweizen nicht unterscheiden, es sei denn, ich kaufe mir bei Ebay ein Gerät zur Gensequenzierung. Das ist nichts anderes als industrielle Fertigung.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Art von Landwirtschaft,
          ist bereits vor 50 Jahren zu Grabe getragen worden.
          Warum?
          Weil dein Vater, oder Opa nicht mehr bei Tante EMMA,
          sondern bei den aufkommenden Discountern eingekauft haben.

          Jetzt daherkommen und von Mistkratzenden Hühnern schwärmen, ist sowas von daneben.
          Diese Art von Landwirtschaft wird nie mehr kommen, derzeit wird der Garaus der gesamten Landwirtschaft in Deutschland vorbereitet.

          Sie könnten einen Seiteneinsteiger, ein Bauer werden, weg von HarzIV, das wäre doch was?

    • bauerhans sagt

      “Es gibt keinen Grund, industrielle Massenware aus der Landwirtschaft anders zu behandeln als industrielle Massenware anderer Fertigungszweige.”

      landwirtschaft heisst unflexibel unelastische,aber lebenswichtige produkte wachsen zu lassen!

      eine pflanze im feld kann man nicht durch hilfsmittel zu hohen erträgen bringen,wenn das wetter nicht mitspielt.
      eier-,milch- und fleischproduktion kann man nicht ein- und ausschalten,die produkte sind auch nur sehr begrenzt lagerfähig.
      investitionen in der landwirtschaft sind sehr langfristig angelegt,weil die überschüsse inclusive afa nur spärlich fliessen.
      in allen zeiten ist landwirtschaft den jeweils regierenden besonders schützenswert gewesen.

    • Lady sagt

      “. Ein Kennzeichen industrieller Massenware ist die Normierung. Ein zweites Kennzeichen die Austauschbarkeit. Ein drittes Kennzeichen der niedrige Preis. Das gilt für landwirtschaftliche Produkte wie für jede Massenproduktion.”

      Salamander, auch schneidige Behauptungen machen die Sache nicht richtiger.
      Was ist angeblich nicht austauschbar? Und warum erwähnen Sie nicht das entscheidende Merkmal industrieller Fertigung?
      Und eigentlich hat die Industrialisierung doch unseren Wohlstand eingeleitet, kann also so schlecht nicht sein.
      In Bezug auf Landwirtschaft ist der Begriff jedenfalls ein ziemlich sinnleerer “Kampfbegriff”, abwertend gemeint und auch inhaltlich falsch,
      Mein Weizenkorn ist nicht normiert, leider nicht. Dass bei einer Urproduktion von Rohstoffen keine Produktdifferenzierung möglich ist, ist eine andere Sache. Aber auch das Weizenkorn aus Handaufzucht im Garten sieht aus wie das “industrielle”. Daraus kann man nicht auf Massenproduktion schließen.
      Kein Landwirt weiß im vorhinein, wie viel er ernten wird, auch nicht in welcher Qualität und noch nicht mal den Zeitpunkt. Ich kenne auch nicht den Bedarf an Pflanzenschutz und ggf. an Wasser. Was hat das mit einer industriellen Massenproduktion gemeinsam? Nichts.
      Und was soll eigentlich das Gegenstück sein, der bäuerliche Betrieb? Und wie soll der denn so aussehen?
      Richtig ist natürlich , dass ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb in Ansätzen einem Industriebetrieb ähnelt. Alles andere wäre auch total aus der Zeit gefallen.

      Thomas, danke für die interessanten Zahlen. Wie sieht es eigentlich mit der Kapitalrendite aus? Gibt es auch dazu belastbare Zahlen?

    • Salamander sagt

      Stereotype Antworten werden nicht richtiger, wenn man sie gebetsmühlenartig ständig wiederholt. Deshalb:

      @ bauerhans
      a) Natürlich kann man eine Pflanze mit Hilfsmitteln zu hohen Erträgen bringen. Die Landwirte brüsten sich damit, dass sie bspw. den Ertrag von Weizen/pro Hektar in den letzten 100 Jahren vervierfacht haben, ganz unabhängig vom Wetter.
      Die Zahlen:
      1898 – 1902: Ertrag Weizen pro Hektar 18,5 Dezitonnen
      1950 – 1954: 27,3 Dezitonnen
      2006 – 2011: 73,9 Dezitonnen

      b) ein vor 10 Jahren, ach was vor drei Jahren produziertes Smartphone wird der Händler ebensowenig los wie der Landwirt die Milch, aus der sich immerhin noch Milchpulver machen lässt. Auf dem globalen Weltmarkt steht heute die Massenware jederzeit in jeden beliebigen Mengen zur Verfügung. Kein Produzent von egal was kann es sich heute leisten, seine Produkte zurückzuhalten, bis eventuell die Preise wieder besser werden. Dank der Globalisierung ist Landwirtschaft heute nicht mehr schützenswerter als jeder andere Fertigungszweig.

      @ Lady
      Heute ist so gut wie alles austauschbar, weil bis auf den Massanzug so gut wie alle Produkte industriell gefertigte Massenware sind.
      Der Wohlstand durch Massenproduktion gründet darauf, dass Massenware billig ist. Deshalb sehe ich nicht ein, warum für landwirtschaftliche Massenware etwas anderes gelten soll, und das ist es doch, was die Aktion #grüne Kreuze fordert.
      Es gibt bestimmte Standards für landwirtschaftliche Produkte bspw. für Brotweizen oder Futterweizen, ähnlich wie es DIN-Normen gibt, das ist typisch für Massenproduktion. Dass die landwirtschaftliche Massenproduktion in der Herstellung mit mehr Unsicherheitsfaktoren behaftet ist als die Autoproduktion, ändert nichts dran, dass es sich um industrielle Massenproduktion handelt. In letzter Zeit haben die Unsicherheitsfaktoren in der Automobilbranche deutlich zugenommen, also gibt es nicht mal hier mehr einen großen Unterschied.

      • Obstbäuerin sagt

        Der Unterschied wird Dir bewusst werden, wenn Du ein oder zwei Autos vor der Tür stehen hast aber nichts zu Essen auf dem Teller und auch keine Möglichkeit besteht, in absehbarer Zeit landwirtschaftliche Produkte zu kaufen oder zu tauschen.

        • Salamander sagt

          Obstbäuerin, diese leere Drohung funzt heute im Zeitalter der Globalisierung nicht mehr. Umso weniger, wenn der Großteil der Bevölkerung in Städten lebt, wie Du selber angemerkt hast. Für den Stadtbewohner ist es egal, ob sein Essen aus Neuseeland, Brasilien, Indonesien, Russland oder Deutschland stammt, er hat in der Regel sowieso keinen regionalen Bezug zur landwirtschaftlichen Massenware.

          Ich glaube sogar, dass sich die meisten Landwirte im Falle einer ernsthaften Krise nicht mal selber ernähren können, weil die meisten Betriebe viel zu spezialisiert sind.

          • Obstbäuerin sagt

            Soweit ich das erkenne, ist die vielgepriesene Globalisierung gespickt mit Handelskriegen, Androhung von Zöllen, Embargos, militärischen Auseinandersetzungen usw. usw.
            Diese Bedrohungen sind sehr viel realer und gefährlicher als der Klimawandel. Ich habe das auch nicht als Drohung gemeint, sondern als mögliches Szenario.

          • Schmeckt gut sagt

            Salamander, ihre Aussagen lassen nur folgende Schlüsse zu: a. sie haben kaum Kontakt zu aktiven Landwirten, b. sie haben keine Ahnung, wieviel Wissen wir heute zum Aufrechterhalten unserer Betriebe anhäufen (müssen), c. auch nicht, dass dazu eine Menge Spezialwissen (für die “Spezialisierung auf eine hochtechnisierte Industrieproduktion” 😉 hahahaha) gehört, d. dass wir Bauern selbstverständlich in der Lage sind, bei Totalversagen der Infrastruktur mit wenigen Mitteln unsere Familie zu ernähren – wir haben genau dies erlernt, d. dass sie immer wieder mit langweiligen, bekannten Mitteln versuchen, 90% der Bauern als von der Industrie verführt und blöd darzustellen. Eigentlich sollte Ihnen schon hier aufgefallen sein, dass wir genau dieses Klischee nicht erfüllen. Vielleicht sollten sie weiter “Bauer sucht Frau” gucken.

            • Salamander sagt

              Dass die Bauern heute bei Totalversagen der Infrastruktur mit wenigen Mitteln in der Lage sind, ihre Familien zu ernähren: das bezweifele ich. Landwirte sind ebenso bei Rewe, Aldi, Lidl und Edeka anzutreffen wie Ärzte, Friseure, Elektriker und Sesselfurzer, und nicht, weil sie dort ihre Erzeugnisse abliefern, sondern weil sie einkaufen wie jedermann.

              Schon mal dran gedacht, dass bei Totalversagen der Infrastruktur der Strom ausfallen würde? Und nicht nur einen oder zwei Tage, sondern u.U. wochen- oder monatelang. Dass Ihre Photovoltaikanlage den erzeugten Strom i.d.R. ins Netz einspeist und nicht in Ihr Melk-Karussell? Und was, wenn das Totalversagen im Winter bei Nebel erfolgt? Woher nehmen Sie dann Ihren Strom? Oder melken Sie dann Ihre 120 oder 300 Kühe von Hand? Viel Spaß! Was passiert, wenn Sie aufgrund des Totalversagens der Infrastruktur Ihre Gülle nicht abtransportieren können? Welcher Landwirt hat heute noch einen eigenen Brunnen? Glauben Sie ernsthaft, dass Sie im Falle des Totalversagens Ihre Kühe weiterhin künstlich besamen lassen und Ihr Saatgut wie bisher von der Saatgutfirma einkaufen können? Oder dass Ihre Kühltruhe dann noch funktioniert? Um es in Ihrem eigenen Emoticon auszudrücken: hahahaha.

              • Brötchen sagt

                Salamander die Probleme die sie ansprechen wären die geringsten. Das zeigt mir sie haben von praktischer LW keine Ahnung. Die meisten Betriebe haben Biogas. Aber richtig leistung. Die Gülle ist das absolut geringste Problem, vorgeschrieben 10 Tage Lagerkapazität und die Traktoren können auch saugen, geht nur langsamer. Bei uns geht bis zur vorgrube alles mit Gefälle, von da kann man saugen. In den Ställen reicht das unter Umständen eine Monat. Bezüglich der Besamung, die meisten Betriebe haben mutterkuhherden, wo ein Bulle mit läuft, das wäre gar kein Problem. Bei uns haben fast alle Betriebe einen eigenen Brunnen, weil das Stadtwasser zu teuer ist. Zur Not kann man mit Güllefass wasser aus einem See holen. Bei den grossen Waldbränden bei uns waren die beim löschen ohne die Wasser Zufuhr aus der LW aufgeschmissen. Und und und, es wären problematisch aber noch am einfachsten beherrschbar, weil wir viel Technik haben die. An auch für solche Fälle einsetzen kann.

              • Schmeckt gut sagt

                Na. Sie sind ja ein Spaßvogel. Es gibt tatsächlich Bauern, die diese Möglichkeiten in ihre Überlegungen einbeziehen. Mir scheint es, so, dass sie bei Bauer Willi ein wenig “auf den Putz” hauen wollen, aber keine Lösungsansätze haben. LM zum Großteil zu importieren ist jedenfalls für die deutschen Bauern keine Option und sollte es aus den diskutieren Gründen für die Politik auch nicht sein. Ernstzunehmende Ansätze sind aus ihren Beiträgen jedenfalls nicht zu erkennen.

              • Sabine sagt

                Was ein Unsinn, natürlich muss man nicht den Strom ins Netz geben, dafür gibt es Regler und ich kenn keinen Hof mit Viehhaltung hier, der nicht ein Notstromaggregat hat. Denn wenn der Strom ausfällt, waren immer schon Industrie und Städte in der Versorgung vorrangig, was der Bauer in Hintertupfingen mit seinem Vieh macht, war den Stromkonzernen schon immer Wumpe. Und ja, die meisten Landwirte haben Brunnen, im Zweifel plunscht man einen. Mal überlegt, warum in Katastrophenfällen oft die Bauern, die ersten sind, wo es wieder läuft? Die haben die Ausrüstung.
                Es ist ein Irrtum, dass die Landwirtschaft ganz wahnsinnig auf die Stadt angewiesen ist, um zu überleben. Und was ist das überhaupt für ein verschwörungstheoretisches Szenario? Der totale Zusammenbruch der Infrastruktur durch bitte was? Und selbst wenn, dann sind die, die fruchtbares Land besitzen noch immer diejenigen, die so eine Krise besser bewältigen können. Selbst wenn einem 100 Kühe verrecken, um für die eigene Familie genügend zu erzeugen, wird es danach immer noch reichen, auch wenn man die Kühe wieder fürs Feld einspannt und die Rüben mit der Hand hackt, wird das irgendwie gehen. Versuch mal deinen Kalorienbedarf selber in der Stadt zu decken, das schafftste nicht mit Balkontomaten.
                Man muss übrigens nicht alles in die Kühltruhe legen, Einkochen ist zwar aufwendig, aber es funktioniert.
                Und nur mal so am Rande, der Natursprung bei Rindern war in der Vergangenheit oft eine sehr heikle Angelegenheit, den auch bei Rindern gibt es STDs und die Saatgutfirmen bekommen ihre Saaten ja auch nicht vom Mond, sondern von Vertragslandwirten, die das Saatgut anbauen.
                Und nein, eine Kuh bekommt keine Depressionen von der künstlichen Besamung und die fühlt sich auch nicht vergewaltigt. Es mag für viele Leute eine Neuigkeit sein, aber das Liebesleben vieler Tiere ist ganz, ganz weit weg von jeder Art der Romantik. Da wird getrieben bis zur Erschöpfung, geschlagen, gestoßen, getreten, gekratzt und gebissen…, das ist oft für keinen der wirklich Beteiligten schön. In Sachen Liebesleben sind wir wohl die glücklichste Spezies … naja, Schnecken scheinen ähnlich zärtlich und glücklich, aber gut, man weiß es nicht.

                • Salamander sagt

                  Sorry, das “Totalversagen der Infrastruktur” hat Schmeckt gut in die Diskussion eingebracht, nicht ich. Ich habe den Faden lediglich weitergesponnen. Jaja, Notstromaggregate halten maximal eine Woche bis zehn Tage vor und werden mit Diesel oder einem anderen Treibstoff betrieben, solange der Vorrat reicht. Wasser mit dem Güllefass aus dem See holen oder saugen kann der Landwirt auch nur, wenn der Traktor Treibstoff hat. Und das Blockheizkraftwerk für die Biogasanlage funktioniert auch nur mit einem Motor als Antrieb. So weit ich weiß, hat ein Bauer in der Regel keine Tankstelle auf seinem Hof.

                  Ein Totalversagen der Infrastruktur wäre bspw. durch einen EMP denkbar, einen elektromagnetischen Puls, der natürliche Ursachen (Sonnenwinde) haben, aber auch durch die Zündung einer Atombombe in der Atmosphäre künstlich ausgelöst werden kann. Dann funktioniert nicht nur die Stromversorgung, sondern jegliche Elektronik nicht mehr, auch nicht die vom Blockkraftheizwerk und auch nicht die von angeblich autarken Anlagen. Nicht mal der Wecker auf dem Nachttisch geht dann noch. Einkochen: klar, kann man, tut man aber nicht mehr oder nur als Hobby. Die Saatgutfirmen bekommen ihr Saatgut sei es von Landwirten oder von Instituten, aber im Falle des Totalversagens kann es nicht transportiert, vermutlich nicht mal mehr gewonnen werden.

                  Was soll das irrelevante Argument mit den Balkontomaten und das noch irrelevantere Argument mit dem Liebesleben der Tiere? Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass ein Stadtbewohner sich selbst versorgen kann. Was ich behaupte, ist folgendes: Im Falle eines Totalversagens der Infrastruktur kann der Städter weder durch regionale Landwirtschaft noch durch Importe aus dem Ausland versorgt werden. Er kann überhaupt nicht versorgt werden. Deshalb zieht das Argument mit dem Krisenfall und dem Selbstversorgungsgrad nicht mehr. Und deshalb ist es für den Städter egal, ob er seine Lebensmittel im Nicht-Krisenfall aus dem In- oder Ausland bezieht.

                • Sabine sagt

                  Beim Grad der Selbstversorgung geht es hauptsächlich darum nicht erpressbar auf internationaler Ebene zu werden. Wer sich nicht selber Versorgen kann, ist im Zweifel Sklave sehr vieler sehr launenhafter Herren.
                  Das ist übrigens der Grundgedanke aus dem Off the Grid Bewegung und Permakultur erwachsen sind.

                • Obstbäuerin sagt

                  Salamander, Sie haben zu viele Weltuntergangsfilme gesehen. Ich empfehle Ihnen zur Abwechslung “Die Kinder von Bullerbü”.

                • Paulus sagt

                  Sabine, es ist nicht ganz so wie du es sagst. Beim Netzbetreiber Amprion z.B. spielen die ländlichen Bereiche eine eher untergeordnete Rolle. Wenn die Netzfrequenz eine kritische Marke erreicht, erfolgen Lastabwürfe zunächst bei energieintensiven Industriebetrieben, also bei den Alu- und Stahlhütten, manchen Chemiebetrieben und dann ggf. in gewissen Stadtteilen von Köln oder D‘-dorf, aber garantiert nicht im Bergischen Land. Es wäre auch unsinnig ländlich strukturierte Gegenden abzuwerfen, während sich die Bewohner von K-Mülheim problemlos in benachbarten Stadtteilen versorgen können.
                  Was die Industrie betrifft, geschieht das ganz cool anhand vertraglicher und von der Netzagentur konzedierter Vereinbarungen. Die Industrie erleidet dadurch keine Nachteile, denn alle mit Produktionsausfällen verbundenen Kosten werden bis auf Heller und Pfennig ersetzt, zu Lasten der kleinen Stromverbraucher. Genau dies scheint den Schreihälsen von wegen Abschaltung von allem und jenem nicht bewusst zu sein.

                  Noch ein Wort bezügl. der Selbstversorgung, ist aber eher scherzhaft gemeint. Meine Frau und ich könnten uns aufgrund zur Verfügung stehender Möglichkeiten wahrscheinlich mit Gemüse, Früchten, Fleisch und Eiern selbst versorgen. Wild kann ich er- und zerlegen, genauso wie ich ein Huhn oder eine Gans schlachten kann, das ist kein Problem. Die Omas und Tanten, die früher ein Schwein verwurstet haben und hervorragende Hausmacher Würste hervorbrachten, haben ihre Geheimnisse leider nie aufgeschrieben sondern mit ins Grab genommen. Und eingemachte Stachel- und Erdbeeren sowie andere Früchte sind nun mal nicht gerade ein Gaumenkitzel.

                • Brötchen sagt

                  Die Betriebe haben kleine Vorräte an Diesel. Eine Biogasanlage braucht keinen anderen Treibstoff, als das Gas. Wir haben ein kleines kombiniertes, da brauchen wir einen Teil Heizöl. Dafür sind Tanks da mit 2500 l. Die reichen für monate. Mit Heizöl kann man mit dem Traktor fahren ist nur Problem mit dem Zoll. Das Problem bei den Anlagen ist, dass die nicht getrennt laufen können, wegen der Schaltung ins öffentliche Netz. Das kann man aber im Notfall machen. Haben wir alles schon bei uns besprochen. Dann hätten wir 25 kW Leistung. Das reicht für alles.
                  Das mit dem Saatgut ist auch Blödsinn, zur Not kann man die Ernte vom letzten Jahr aussäen bei uns liegen immer über 12 t rum.

                • Brötchen sagt

                  Paulus was das wurstmachen betrifft, dafür gibt es einige gute Bücher, sogar was ddr Rezepte anbetrifft. Da steht alles drin bis auf ein paar kniffe. Zum Schlachten gibt es hervorragende Bücher aus den USA sehr gut bebildert und erklärt von adam a. Danfort. Das ist dort ein Trend.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Salamander,
                  was nicht in deinen Kopf geht,
                  ohne eigene Lebensmittelproduktion wäre Europa erpressbar.

                  Ein totaler Zusammenbruch der Infrastruktur möchte ich mir nicht vorstellen.

                  Frag mal bei einem nach, der in den Katastrophenschutzbehörden arbeitet.

                  Meine Meinung in diesem Fall:
                  Mord und Totschlag.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Brötchen

                  Habe mal aus Spaß Leberwurst gemacht, ist mir recht gut gelungen. Unser ältester Sohn hat sich geweigert, davon nur ein Stück zu essen. Dan hat meine Frau die Wurst in der Pfanne zu Sauerkraut angebraten, da er der Meinung war, die Wurst wäre gekauft, schmeckte die Wurst wunderbar. 🙂

                • Brötchen sagt

                  Ehemaliger, Leberwurst ist recht einfach. wichtig ist das Salz abzuwägen und den Pfeffer und genau nach Rezept, sonst ist es schnell zu salzig oder zu nüchtern. Schweinekopf, Bauch und etwa Leber, Zwiebeln sind die Hauptkomponenten.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Brötchen
                  Als Wein und Obstbauer traut man sich beim Wurstmachen nur an einfache Wurst, sonst wären die Fleischer überflüssig. 😉
                  So jetzt kümmern wir uns wieder um die Kreuze, dass keine dauerplauderer Klagen mehr kommen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Meinen sie nur Deutschland, oder Europa?

            Wenn das Essen nicht mehr aus Deutschland oder Europa kommt, sondern Neuseeland, Brasilien, Indonesien, Russland oder aus armen Ländern, dann fressen wir anderen Menschen ihr Essen weg.
            Dann kommen die Hungernden Menschen nach Europa, hauptsächlich nach Deutschland. Wir Bewohner vom Land schicken sie alle in die Städte, dort in den Regalen liegt das Essen, das Essen das das deutsche Volk denen wegkauft.

            • firedragon sagt

              Sagt’en mal, warum denken alle hier, es gibt nichts zu Essen, wenn in D oder der EU nicht produziert wird?
              Oder es gibt nichts, wegen politischen Auseinandersetzungen?
              Oder wegen Klimawandel?

              Hat eigentlich mal jemand daran gedacht, dass eventuell auch mal wieder ein Vulkan ausbrechen kann. Der letzte Ausbruch, der die ganze Welt in Not gebracht hat, war vor 200 Jahren.

              Und ist euch allen klar, dass es einen Lebensmittelvorrat nur für max 4 Monate gibt.

              • bauerhans sagt

                firedragon,ich bin der letzte bauer im ort,aber wir haben doch penny und lidl,in der nachbarschaft rewe,aldi und edeka.

                • firedragon sagt

                  Guten Morgen bauerhans,

                  kann ich Dir auch ein Bsp nennen.
                  Wir haben Hühner und könnten unsere Straße damit versorgen, es kommen aber nur zwei Haushalte zu uns.

              • Thomas Apfel sagt

                Nahrungsgetreide reicht global gesehen nur für 10 Tage , der Rest sind Futterqualitäten. Aber die kann man im Notfall sicher auch essen zu mindestens die denen wir die Nahrungsmittel weggekauft haben.

            • Salamander sagt

              @ Ehemaliger Landwirt
              Dass wir anderen Menschen ihr Essen wegfressen, ist ein von Landwirten gepflegter Mythos. Agrarländer würden ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse liebend gern an Industrieländer verkaufen, um damit die für eine Modernisierung u.a. der Landwirtschaft notwendigen Devisen zu erwirtschaften. Die Erträge in den Agrarländern würden steigen, ebenso wie sie vor 100 Jahren in den Industrieländern gestiegen sind, und die Agrarländer würden endlich ebenfalls auf die Wohlstandsschiene gesetzt.

              Im übrigen sind es i.d.R. nicht die Hungernden, die nach Europa kommen. Die haben nicht die Mittel, um die Schlepper zu bezahlen.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Wie jetzt,
                gibt es keine 800 Millionen Menschen die Hungern?
                Warum bekomme ich ständig Aufforderungen, Geld für Afrika zu spenden?

                Es ist so, das große Konzerne den Bauern das Land wegnehmen um anschließend die Lebensmittel nach Europa zu liefern.

                Eine scheint Typisch für sie zu sein, die Agrarländer sollen ihre Lebensmittel an uns verkaufen und die deutschen Bauern sollen aufgeben.
                Gut dass sie das so deutlich aussprechen.

                • Salamander sagt

                  Ich habe nicht gesagt, dass es keine Hungernden gibt, sondern dass es nicht die Hungernden sind, die nach Europa kommen.

                  50% der Hungernden sind Kleinbauern mit oft unter 1 ha Land, 20% sind besitzlose Landarbeiter und 10% sind Fischer und Viehzüchter. Sie hungern, weil sie das Land nicht nach modernen Erkenntnissen bestellen können. Es fehlt sowohl sowohl an Geld wie an Wissen. Wenn die Entwicklungshilfe als Hilfe zur Selbsthilfe an die Betroffenen ginge und wenn ihnen mit dem Verkauf von Lebensmitteln eine Verdienstquelle eröffnet würde, könnte dieses Problem zumindest teilweise behoben werden.
                  Stattdessen versickert die Entwicklungshilfe zum großen Teil in korrupten Systemen.

                  Niemand zwingt die deutschen Bauern zum Aufgeben, das besorgt der Wettbewerb der Bauern untereinander.

                  Es gibt nur keinen triftigen Grund für mich als Verbraucher, warum ich für industrielle Massenproduktion teuer bezahlen soll, nur weil sie aus Deutschland kommt. Nennen Sie mir einen!

                • firedragon sagt

                  Salamander,

                  hier ist Dein einer Grund :

                  Lasst den Menschen in den armen Ländern ihre Nahrung.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ Salamander,

                  sie haben sicherlich davon gehört, dass in Brasilien die Wälder brennen, durch Brandstiftung, um Ackerflächen zu gewinnen, um uneinsichtigen Menschen das billige Futter zu liefern.

                  Gestatten sie mir ihnen meine Meinung zu sagen, wenn ein deutscher Verbraucher meint, in der Gunstregion Deutschland keine Lebensmittel mehr anzubauen, weil er viel leicht (derzeit) sein Essen um ein paar Cent billiger auf dem Teller landet, hat einen an der Waffel.

                  Ach so, jetzt fällt es mir wieder ein, sie brauchen das Geld für Urlaubsreisen.

      • firedragon sagt

        Guten Abend Salamander,

        Du hältst uns die Subventionen vor.
        Die erhält nicht nur die dt LW, alle in der EU erhalten die.

        Ich würde Dich gerne auf Recherche schicken, da ich noch einiges an Arbeit habe.
        Könntest Du bitte mal eine Liste hier aufzeigen, anhand derer man sehen kann, welche Branchen, ausser der LW noch Zuschüsse erhalten.

        Eine Bitte noch :bitte nicht als Link, da meine “Milchkanne” nicht über schnelles Netz verfügt.

        Vielen Dank

      • Lady sagt

        Nein, Salamander, der Weizen wächst nicht nach Din-Norm. Mit Pech wächst er gar nicht. Feuchte, Rohprotein, Sedimentation, Fallzahl, alles fällt total unterschiedlich und nicht planbar aus. Das ist das komplette Gegenstück zu einer vorhersehbaren Massenfertigung. Und das Saatgut ist fast Maßanfertigung, sollte man auch nicht vergessen.

        “Die Frage ist, warum eine auf dem Weltmarkt nicht länger wettbewerbsfähige Industrie (die europäische Landwirtschaft) künstlich mit Subventionen am Leben erhalten werden muss, ”

        Nein ist keine Frage, steht im Gesetz. Landwirtschaftsgesetz.

      • Sabine sagt

        Warum ich eine vernünftigere Förderung der Landwirtschaft will? Ganz einfach nichts gefährdet die Souveränität eines Landes so sehr wie die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten. Es ist traurig, wenn man kein neues Auto kaufen oder sich keine neue Jacke leisten kann, wenn man aber kein Brot kaufen kann, dann wird es sehr schnell sehr ungemütlich. Es gibt Grundbedürfnisse, die gedeckt werden müssen, sonst setzt ziemlich schnell ein geordnetes Gemeinwesen aus. Kann der Staat sie nicht im eigenen Land herstellen, wird er erpressbar. So funktionieren Handelssanktionen… oder eben nicht. Denn da wo wir schon erpressbar sind, sind z.B. auch Waffenlieferungen kein Problem auch wenn man weiß, dass der Empfänger eine Regierung ist, die man nicht gerade zu den menschen- und demokratiefreundlichsten zählt.
        Ich finde es schon schlimm genug, dass wir uns durch unseren Energiebedarf in Sachen Öl von den Saudis auf der Nase herum tanzen lassen. Was oft ein recht unschöner Säbeltanz ist… ich mein Jemen, Khashoggi und so.
        Wir fördern und schützen übrigens auch andere Industrien, um nicht zu sagen, dass wir manchen Konzernen so richtig in den Arsch kriechen und ihnen Steuervorteile und Subventionen hineinblasen, nur damit sie ja hier produzieren oder ihre Dienstleistungen anbieten. Das passt mir vereinzelt auch nicht. Ich bräuchte z.B. VW nicht. Ich hab noch nie einen VW gefahren und werd das in Zukunft wohl auch nicht tun. Meiner Hühner halber wegen, dürften die Abgasschummler sofort wegen der doch irgenwie sehr berechtigten Schadensersatzansprüche in Konkurs gehen. Ich bräuchte auch keine verbilligte Steuer auf Flugbenzin oder einen Rettungsschirm für Banken, ich fliege seit Jahren schon nicht mehr in Urlaub und könnte mein Geld auch gut in einer Lohntüte heim tragen. Aber, nun gut, das sehen andere Leute halt anders.

        • Salamander sagt

          Die Souveränität Deutschlands (bzw. Europas) ist durch eine Schrumpfung der Landwirtschaft nicht gefährdet, weil diese Souveränität sowieso nicht existiert.

          Souveränität ist in der modernen vernetzten Welt eine Illusion, und von Illusionen wird niemand satt. In einem vernetzten Weltsystem ist es von Vorteil, wenn die einzelnen Staaten wechselseitig existenziell voneinander abhängig ist, weil dadurch alle lernen müssen, miteinander auszukommen, ob sie das wollen oder nicht. Die Scharmützel beschränken sich so auf Handelssanktionen, die niemandem sonderlich weh tun.

          Überdies ist die moderne industrielle Landwirtschaft ebenso vom Öl abhängig wie jede andere Industrieproduktion.

          In Ihrer Definition ist die Schweiz weitaus weniger souverän als Deutschland, denn die Schweiz hat einen Selbstversorgungsgrad von nur 55% (Stand 2016).

          Wenn Sie nicht mehr fliegen, weil Ihnen Fliegen nicht gefällt oder Ihnen schlecht davon wird, gibt es keinen Grund, das hier öffentlich zu posten. Wenn Sie nicht mehr fliegen, um die Welt oder das Klima zu retten, bringen Sie ein sinnloses Opfer. Sie werden keine 90 Mio. Menschen pro Jahr überzeugen, die Ihnen nacheifern, und so viele Menschen kommen derzeit jährlich zur Weltbevölkerung hinzu.

  8. firedragon sagt

    Guten Morgen Deutschland,

    Landwirtschaftliches Wochenblatt Nr 40 vom 4. Oktober 2019 Seite 49.

    Dort ist ein Foto abgebildet.
    Auf dem Foto, ein grünes Kreuz auf einem Acker, neben dem grünen Kreuz ein Kreuz in gelb – schwarz. An diesem Kreuz ist ein Zettel befestigt mit diversen einschlägigen Forderungen von “Naturschützern”.

    Liebe Menschen in Deutschland, hoffentlich begreift ihr das mal irgendwann :

    Die LW ist nicht gegen die Natur (da ist jetzt mal alles inbegriffen).
    Die LW hat grüne Kreuze aufgestellt und wird weiterhin welche stellen, um auf unsere Lage aufmerksam zu machen.

    Wenn noch mehr Naturschutz gefordert wird, als ohnehin schon praktiziert wird, so muss der finanziert werden. Naturschutz kann nicht gefordert werden und gleichzeitig lässt man die sterben, die dafür sorgen sollen.

    • Schmeckt gut sagt

      Guten Morgen firedragon. Ist doch prima, dass so direkt reagiert wird. Darauf warten wir doch schon jahrelang. So können wir vielleicht endlich unsere Anliegen/Sorgen/Ideen auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Vielen Dank an die Aufsteller des gelben Kreuzes. Und an die Medien: Wir erwarten jetzt aber auch, dass unsere Argumente angemessen diskutiert werden. Unsere geäußerten Existenzängste sind nicht von irgendwelchen ominösen “Agrarindustrien” beeinflußt, sondern zeigen unsere “innersten” Gefühle. Wir haben leider gelernt, immer wieder runterzuschlucken, aber es reicht jetzt. Laßt uns zeigen, was uns seit vielen Jahren auf den Seelen lastet.

      • firedragon sagt

        Schmeckt gut, Dir auch einen schönen Morgen.

        Da ich nicht weiß, wo dieses “Bienen”-Kreuz aufgestellt wurde, hoffe ich nur, dass der Aufsteller den Landwirt kennt, neben dessen Kreuz er seines gestellt hat.
        Noch mehr hoffe ich allerdings, dass diese zwei sich treffen und unterhalten.
        (Die zwei Kreuze werden das womöglich machen 😉 )

        • firedragon sagt

          Ich hatte gerade eine Idee, die vielleicht der Ein oder Andere von Euch auch schon hatte.

          Naturschutz – als ein Bereich der Landwirtschaft (wie gesagt, keine neue Idee !)

          Der muss bezahlt werden = Einkommen (auch keine neue Idee !)
          Mit einem Hektarerlös von 3.000,00 € kann der Landwirt leben.

          Die Kreisverwaltungen schreiben ihre Betriebe an, wer welche Fläche zur Verfügung stellt. Das wird alles erfasst und als berufliches Standbein anerkannt (dauerhaft).
          Das ist so was von einfach – lieber Staat, wenn es Dir ernst ist !

          Liebe Naturschützer, was meint Ihr, wie viel Fläche da zusammen kommt !

        • firedragon sagt

          JA!!!
          Sie haben sich getroffen und miteinander geredet.
          So soll es sein – Danke ihr zwei!

          Landwirtschaftliches Wochenblatt Nr 41, Seite 42 nachzulesen

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es kommt auf den Grundstückseigentümer, oder den Pächter an, welche Kreuz stehen darf.

      Dass unsere selbsternannten Umweltschützer die grüne Kreuze in Frage stellen, war zu erwarten.

      Leserbriefe in den Lokalzeitungen, die Situation schildern, das wäre die Antwort auf die gelben Kreuzen.

      Im übrigen finde ich es als Primitiv, wenn die mit den selben Symbolen daher kommen, anscheinend fällt denen nicht anderes ein.

  9. Bei all der Diskussion hier wird mir klar, dass es auch den Landwirten nicht mehr darum geht, ob eine Agrarwende notwendig ist oder nicht, ob Artenschutz nun notwendig ist oder nicht, sondern nur noch darum wie, sodass am Ende die bäuerliche Struktur unserer lokalen Landwirtschaft dabei erhalten und gestärkt wird. Dies ist nur zu erreichen, wenn alle beteiligten zusammenarbeiten. Ich möchte Euch hier die Bemühungen der Bodenseestiftung und deren Stellungnahme ans Herz legen, die sich als Naturschutzorganisation in Partnerschaft mit der Landwirtschaft versteht.
    Siehe: http://www.bodensee-stiftung.org/

    • Thomas Apfel sagt

      guten Morgen Herr Feiler,
      gerade die Bodenseestiftung übernimmt in ihrer Stellungnahme zum Volksbegehren “Rettet die Bienen” eine befürwortende Stellung ein. Die ausführliche Stellungnahme plappert alle von der Bio-Branche in Umlauf gebrachten Dogmen und Halbwahrheiten nach. Die “Artenvielfalt schädigenden” Pflanzenschutzmittel haben das Überleben der Landwirtschaft und insbesondere der Sonderkulturen, und mit ihnen die Artenvielfalt am Bodensee überhaupt erst ermöglicht. Die Bio-Branche hat zuerst (und tut das noch immer) als Kaufargument für ihre Erzeugnisse die “Giftigkeit der Pflanzenschutzmittel” für den Menschen in den Vordergrund gestellt. Schon das hat der IP-Landwirtschaft extrem geschadet ohne dass ein einziger Mensch in den letzten 30 Jahren auch nur irgendeinen Schaden durch PSM-Rückstände gehabt hätte. Der Druck hat dazu geführt, dass Rückstände auf Lebensmitteln so gut wie keine Rolle mehr spielen.
      Die Menschen halten zwar die konventionellen Bauern für die “Vergifter” der Nation, sind sich aber (zu Recht) vollkommen sicher, dass die Lebensmittel aus dieser Produktion sicher und gesund sind. Anders lässt sich das Kaufverhalten zu Ungunsten von Bio nicht erklären. In diese Marktsituation herein will nun die Bio-Branche über Zwang Marktanteile generieren, was schlussendlich die Preise in den Keller und die Umsteller in den Ruin treiben wird. Das ist das, was ich als Bauer, der von dem Geld welches er für seine Produkte bekommt, leben muss, vor Augen habe. Solange nicht ernsthaft an einheitlichen (mindestens europäischen) Rahmenbedingungen für alle Landwirte gearbeitet wird, ist der deutsche Sonderweg der Tod vieler Betriebe ohne selbst im Ökolandbau irgendwas nachhaltig bewegt zu haben. Wenn Politik etwas nachhaltiges tun will, dann muss sie zuallererst dem unseligen “EIGENMARKENSPUK” der Lebenmittelhandelsketten beenden. “Produziert für Lidl, Kaufland, Rewe, Edeka, Real ”
      senkt die Verkaufspreise nochmal erheblich und damit auch die Erzeugerpreise (also das Geld, welches ich als Bauer bekomme). Und im Gegensatz zu Bio nehmen die Kunden die “Hausmarken” willig an. Der Anteil am Sortiment liegt mittlerweile über 60 %. Diese
      Praxis erschwert Herkunftsangaben und das ist so gewollt und konterkariert damit alle angebliche Bestrebungen nach “Bio und regional” und auch jede “Regionalität” überhaupt.
      So werden Bio-, regionale Produkte und alle Beteuerungen dazu in Wirklichkeit in die Nische gedrängt. Wenn ich dann (bei allem berechtigten Zweifel an der tatsächlichen Nachhaltigkeit der Öko-Landwirtschaft) auch noch bei ähnlichen Auszahlungspreisen halbe Erträge mit mehr Kosten einfahre, müssten mich die Schweine beißen, wenn ich auf die Idee kommen sollte auf Öko umzustellen.

      • Schmeckt gut sagt

        Leider ist es so, Thomas. Zu den Eigenmarken kommt dann noch bei deutschlandweiten Angeboten die Angabe eines Herkunftsmixes. Diese Strategie hat uns deutschen Obst- und Gemüsebauern in 2019 sehr viel Geld gekostet, weil der LEH diese “Verbilligung durch Anonymisierung” massiv als Druckmittel genutzt hat. Und die schlauen Politiker – auch die Grünen – gucken wohlwollend zu. Macht es doch diesen massiven Angebotsdruck erst möglich und ermöglicht eine Lenkung des Einkaufs zu den Konsumartikeln. Bei einer beginnenden und offensichtlichen Rezession mag dies ein Weg sein, zu versuchen einen Wirtschaftseinbruch aufzuhalten. Ich befürchte allerdings, dass uns die vielen politischen Fehlentscheidungen der letzten Jahren mittelfristig sehr schmerzhaft vor die Füße fallen. “Wende”-forderungen in allen Bereichen bewirken zur Zeit nur eines: eine Stärkung der populistischen Parteien. Das kann schon ein wenig Angst machen.

    • Oberländer sagt

      Hier Werbung für die Bodensee-Stiftung machen??
      Einem Verein von ngo-s und Abmahnern ???

  10. So nachdem ich schon in den Medien nicht verstanden habe was Ihr überhaupt wollt bin ich Hierher gekommen um mir das von der Originalquelle durchzulesen. Und ich stelle fest Ihr habt tatsächlich keine Ahnung was Ihr wollt. Da steht ein langer Artikel über Probleme der Bürokratisierung der Landwirtschaft, über zu viele Regulierungen und über zu günstige Lebensmittel die aus dem Ausland importiert werden. Und dann wird wohlwollend auf eine Petition verlinkt die exakt noch mehr Gängelung durch Regeln, noch mehr Bürokratie und noch mehr Verbote fordert. Ich hatte mich schon gewundert warum die Medien wohlwollend darüber berichten. Das ist ein typischer Fall von U-Boot pseudo Graßwurzelbewegung wo vordergründig angeblich was für die Landwirte getan werden soll, aber hintenrum volles Rohr Grüne Politik durchgedrückt wird. Die Petition liest sich als hätte Sie Claudia Roth zusammen Anton Hofreiter nach der dritte Pfeife Crystal Meth geschrieben. Ich würde sehr gerne lokale Landwirte unterstützen, aber wenn dabei solch ein unglaublicher Humbug gefordert wird, dann könnt Ihr gerne euer eigenes Grab alleine schaufeln: “Supermärkte und Einkaufszentren wandeln 1/3 ihrer Parkplätze zu ganzjährigen Blühflächen um”, “Nachweis von 10% naturbelassenen Flächen an jedem Bauwerk.”, “Verbot von Mährobotern und Laubbläsern auf Rasenflächen.” . Das mag der feuchte Traum eines komplett dummgesoffenen Grünen Sozialisten sein der in seinem ganzen Leben noch nicht die Großstadt verlassen hat, aber ganz sicher nicht eine ernst zu nehmende Forderung zum Erhalt der deutschen Landwirtschaft.

    • firedragon sagt

      Guten Morgen Frank,
      kennen Sie die Auflagen, die der Landwirtschaft gemacht werden?
      Ganz grob spiegelt diese Petition das wieder.
      Nur betrifft es eben nicht die LW allein, sondern bezieht alle Bürger mit ein.
      DENN, die LW kann nicht alles alleine stämmen. Es müssen ALLE was ändern und auch zu mehr Naturräumen beitragen.
      Vielleicht können Sie es aus dieser Sicht etwas besser nachvollziehen?

      • Nein ich kann das gar nicht nachvollziehen. Wir haben Europaweit die gesündeste Natur. Unser Wald wächst seit 200 Jahren kontinuierlich in Biomasse und Fläche unsere Flüsse sind so sauber wie schon seit Jahrhunderten nicht mehr, unserem Wildbestand geht es prächtig, überall blüht und grünt es . Verantwortlich dafür sind unsere Landwirte, Weinbauern, Waldbesitzer, Jäger, Angler, Kleingärtner und ganz allgemein unsere Landbevölkerung.

        Wie man sich als Landwirt diesem Ökowahnsinn der Grünen, die alle oben genannten inklusive der Landwirte hassen wie die Pest, anschließen kann, ist mir vollkommen unverständlich. Das ist Selbstmord aus Dummheit.

        Und ich MUSS gar nichts ändern. Ich bin Angler. Ich betreibe aktiven echten Naturschutz, während die Großstadtgrünen die einen Wald nur aus dem Fernsehen kennen, sich einen Schwachsinn nach dem Nächsten ausdenken zu Themen von denen Sie selbst keinerlei Ahnung haben.

        PS: Diese Petition hat noch nicht mal im Ansatz etwas mit Landwirtschaft zu tun. Keine einzige Forderung betrifft die Landwirtschaft oder hat irgend eine positive Auswirkung für Landwirte.

        • firedragon sagt

          Frank,
          diese Petition von “Bauer Willi” soll auch gar nicht für die LW sein 😉. Da bitte nochmal bei ihm nach.
          Desweiteren hast Du mit Deinen Aufzählungen recht.
          Aber es ist den Grünen, den NGOs und der Greta und ganz vielen anderen nicht genug.
          Es wird Ihnen nie genug sein!
          Deshalb stehen die grünen Kreuze.
          Die LW kann, was gefordert wird, nicht ohne Ausgleich leisten. Dafür stehen zu viele Betriebe vor dem wirtschaftlichen Aus.
          Kannst Du mir jetzt folgen?

            • Langsam habe ich das Gefühl ich bin von den Medien auf die vollkommen falsche Seite geleitet worden. Wo findet man denn dann eine Seite darüber was es mit den grünen Kreuzen auf sich hat und welche Forderungen dahinter stehen?

              • firedragon sagt

                Hallo Fred,
                zu dem Thema kannst Du bei Ohnmächtig!? beginnen zu lesen, dann die, die oben drüber stehen . Lies Dir erst die Beiträge durch.
                Danach die Kommentare, am besten am Computer, da sind die Kommentare übersichtlicher angeordnet.
                Mit dem Handy hat man da ein bisschen ein Problem.

        • Richard sagt

          Wir ahben europaweit die gesündeste Natur? Die ÖDP und die Grünen führen sich aber auf, als wäre alles am Verrecken! Und die Städter applaudieren dazu! Wenn die Städter Natur wollen, sollen sie bei sich selbst anfangen, ihre maroden Kanalsysteme sanieren, damit nicht mehr ihr Dreck in den untergrund versickert, hre betonierten Flächen umbrechen, damit die Natur wirder zur Geltung kommen kann. Und es kann doch nicht sein, dass Bauern saktioniert und bestraft werden, wenn der Dünger und die Pflanzenschutzmittel nicht korrekt ausgebracht wird, die Städter das aber ohne Konsequenzen, Hirn und Verstand in die Natur kippen dürfen! Es ist ein Krieg der Städter gegen die Landbevölkerung speziell gegen Bauern. Bei uns fährt ein gescheiterter Chirurg mit seinem fetten Cabrio rum und behauptet, Bienen und Bauern retten zu müssen. Dabei ist genau der ein Sargnagel für die Landwirte, die sich die grünsozialistisch durchseuchte Bürokratie noch antun! Die Marschrichtung ist klar. Die gewollte Ausweitung der Bürokratie soll die (bäuerliche) Landwirtschaft endgültig erledigen. Dann kann endlich das Mercosurabkommen in Kraft treten. Allein Argentinien produziert für mehr als 400 Mio Menschen die Nahrungsmittel. Mit Abholzung von Brasilien kann also locker die gesamte EU gefüttert werden. Wer braucht also die Landwirtschaft in D! Einfach zuwachsen lassen. Es ist kein Zufall, dass solche Dinge wie Abkommen, Verschärfung der Düngeverordnung, div. Volksbehren, auf einmal aktuell sind. Die Diskriminierung der Bauern ist gewollt!

          • Na logisch. Der “Rettet die Bienen”-Schwachsinn, war auch nix als eine geschickt eingefädelte Grüne Luftnummer um Bauern per Gesetz zur Ökolandwirtschaft zu zwingen. Mit Bienen hatte das gar nix zu tun. Will man mehr Bienen im Dorf? Bienenkönigin gibt es für 15 – 25 Euro im Internet und die produzieren 5000 Drohnen pro Stück. Wer in Wirklichkeit “ausgestorben” ist sind die alten Imker die keine jungen Leute mehr finden die Ihre Nachfolge antreten wollen.

          • Der Brandenburgbauer sagt

            @ Richard.Moin, alles soweit in Ordnung was du schreibst.
            ” Und es kann doch nicht sein, das Bauern sanktioniert und bestraft werden, wenn der Dünger und die Pflanzenschutzmittel nicht korrekt ausgebracht wird” ….
            Das kan ich aber nicht so stehen lassen. Das ist ja gerade das Problem.
            Wer seine Flächen bewust überdüngt oder PSM falsch einsetzt, befeuert mit diesem handel ja immer mehr die Nitrat und Glyphosatdebatte.
            Darunter leiden dann alle Landwirte.

            • Thomas Apfel sagt

              Moin, Brandenburger,
              So ist das, wenn man einen Satz aus dem Zusammenhang reißt.
              Im Gesamtzusammenhang des Beitrags geht es R. wohl eher darum, dass der Bauer sanktioniert wird, wenn er was falsch macht und die Anderen für ihren Beitrag zu den Problemen eben nicht. Dass die R. die Sanktionierung für Fehler falsch findet, kann aus dem Beitrag nicht herauslesen.

              • Der Brandenburgbauer sagt

                Moin, wir sollten nicht zu erst auf die anderen schauen sondern erst einmal auf uns, so wird ein Schuh draus.
                Die Schuld hin und her zuschieben kan es doch wohl nicht sein.

            • Nix für ungut, aber sind Bauern heutzutage nicht fast alle studierte Leute die Ihren Ackerboden testen lassen und per Programm exakt die passende Dünger und Pflanzenschutzmittelmenge ermitteln?

              Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine relevante Anzahl von Landwirten zum Spaß sinnlos Geld verballert indem Sie mehr Mittel ausbringen als notwendig.

  11. Elisabeth Ertl sagt

    Hab mir die Nationalratssitzung in Österreich angeschaut, wo es um Entschließungsanträge zum Thema Pflanzenschutz geht. Da bin ich ja richtig erleichtert und stolz auf unsere Politiker, wie fundiert da vergleichsweise gearbeitet wird. Die NEOS wollen einfach mehr Forschung zum integrierten Pflanzenschutz. Das Bekenntnis zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in staatlichen Einrichtungen, ohne da mit irgendwelchen Prozentzahlen zu operieren, ist natürlich reine Wahlkosmetik. Die SPÖ will, dass es Förderungen für eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in der nächsten GAP – Periode geben und sich Österreich verbindlich dafür einsetzen soll, die ÖVP ist dagegen. Der SPÖ – Politiker hat als einziger noch nicht mitgekriegt, dass das Glyphosatverbot von der EU schon gekippt worden ist. Alle anderen halten zu diesem Thema vor der Wahl wohlweislich den Mund.
    So eine Gesamtstimmung gegen die heimischen Bauern, dass man daraus politisches Kapital schlagen könnte, bzw. so harte Kontroversen wie in Deutschland gibt es bei uns Gott sei Dank nicht, bei anderen Themen aber sehr wohl.
    https://tvthek.orf.at/profile/Nationalrat/13886251/Nationalratssitzung-ab-1915-Uhr/14026949/TOP-22-23-Reduktion-des-Einsatzes-chemischer-Pflanzenschutzmittel/14565292

  12. Bauer Leo sagt

    “Hauptsache ihr habt Spaß” . Na ? Richtig, Elektronik-Kette. Es beschreibt aber auch wie manch ein Verbraucher denkt. 1.) Geld sparen 2.) hippe Lebensmittel wie Chinoa und co kaufen 3)Äpfel immer einwandfrei aus aller Welt im Laden haben der Lebensmittel liebt.
    4)Playstation und sonst was zocken 5) joggen bis zum Marathon 6) Hund gassi führen
    7) neues Auto kaufen, am besten SUV wegen der Übersicht (Spaß….)
    So und jetzt kommt Bauer Willi. Er hat ja Recht, Familienbetriebe sterben..Und ? Die fahren mit der Anhängespritze und stören beim joggen ! Die verteilen “Pestizide” in meiner Natur. Punk 5 + Punkt 6 . Das ist gegen den Spaß, also bekämpfen..
    Bauer Willi will dass ich Äpfel regional kaufe ? Verstößt gegen Punkt 1 und Punkt 3.
    Willi ich bin selbst expansionswilliger Landwirt (ja auch im September 2019!). Aber es muss dem Verbraucher Spaß machen. Mit Kreuzen mahnen wir-ja ! Wir regen Diskussion an—ja!., Aber wir brauchen Spaß beim Verbraucher ! Wie ??????

  13. “Natürlich ist der Komplex „Landwirtschaft“ nicht nur für die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sondern auch für deren Überproduktion verantwortlich.”

    Und diese angebliche Überproduktion – was ist denn da eigentlich die Referenzgröße? – führt zu Übergewicht. Also wir alle essen ständig mehr, weil uns die Landwirtschaft dazu verführt? Tja, kann ich so nicht bestätigen. Meine Ernährung hängt nicht mit der Erntemenge zusammen. Und in 2018 konnte ich auch keine Gewichtsabnahme feststellen.
    Und dieses Jahr darf es auf dem Teller dann wieder etwas mehr sein?
    Also , Statistiken irgendwie auszugraben, ist nicht schwer. Kausale Zusammenhänge zu erkennen hingegen durchaus.
    Also die Preisbildung am Agrarmarkt- welchen Markt meinen Sie eigentlich, den Weltmarkt?- hat definitiv nichts mit meinem Kalorienbedarf zu tun.
    Ebenso weiß kein Landwirt, wie die nächste Ernte ausfallen wird. Sollen wir also vorsorglich schon mal weniger anbauen oder doch mehr? Und wenn es dann genau verkehrt ist?
    Und was sagen Sie den Menschen, die in anderen Ländern nicht genug zu essen haben? Ist Ihnen entgangen, dass das “System”, was Sie offenbar nicht schätzen, mehr als 1 Mrd Menschen aus absoluter Armut befreit hat? Aber was ist das schon…

      • Salamander sagt

        1910 lebten in Deutschland knapp 65 Millionen Menschen. Im selben Jahr wurden 5 Millionen Schweine geschlachtet. Auf 13 Menschen (Babies, Vegetarier und Zahnlose inklusive) kam 1 Schwein. Heute leben in Deutschland 83 Millionen Menschen. Geschlachtet werden im Jahr 58 Millionen Schweine. Auf 1,4 Menschen kommt pro Jahr 1 geschlachtetes Schwein, also fast das 10fache. Das meine ich mit Überproduktion.

        Die Landwirte können, wenn man es genau nimmt, nicht wirklich was dagegen haben, wenn ein Drittel der Lebensmittel im Müll landet und die Hälfte der Bevölkerung sich einen Rettungsring anfuttert, diese Überproduktion wird ihnen wenigstens bezahlt.

        Derzeit stehen für 7,6 Milliarden (Weltbevölkerung) pro Person täglich 2.700 kcal zur Verfügung (Babies, Vegetarier und Zahnlose inklusive). Wenn Menschen hungern, dann nicht deshalb, weil zu wenig Nahrungsmittel angebaut werden.
        So sieht es aus, verehrte Lady.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wie die Schweine 1910 aussahen weiß ich nicht, aber um 1960 hatten die Schweine ein Gewicht, von 200 bis 250 Kg, heute 120Kg. Schlachtgewicht.

          1910 bekam nur der mann des Hauses Fleisch, die anderen durften nur an der Soße schnuppern.

          Ihrer Rechnung nach, kam dann rein Rechnerisch 6,5 Menschen für ein Schwein. Nimmt man dann an, dass die Familie 4 bis 5 Kinder hatte, as der Herr des Hauses genau so viel Fleisch wie heute.

          Oder wollen sie den Frauen und den Kindern Fleisch und Wurst verbieten?

          Geben sie mal einem zweijährigen Kind ein Scheibe Lioner und anschließend eine Wurst aus Pflanzen. Gehen sie dem Kind aus dem Weg, wenn es die Pflanzenwurst ausspuckt. 😉

            • Salamander sagt

              Im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen, das flächenmäßig Mitteleuropa und Teile Südeuropas umfasste, lebten 100 Jahre nach Karl dem Großen (also um das Jahr 1.000) insgesamt knapp 5 Millionen Menschen. Die Schweine hatten damals noch das Aussehen von Wildschweinen und wurden das ganze Jahr über in Wäldern gehalten, wo sie sich von Eicheln, Bucheckern, Wildobst, Wurzeln, Pilzen, Insektenlarven und Schnecken ernährten.

              Der Kalorienbedarf eines Menschen im Mittelalter betrug etwa 6000 kcal/täglich, da Sesselfurzen den Priestern und königlichen Beamten vorbehalten war und alle anderen beim Bau unzähliger Kathedralen und in sinnlosen Kriegen schwere körperliche Arbeit leisteten. So erklärt sich der Fleischverbrauch von über 100kg pro Person.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                In Ostasien zähmten die Steinzeitmenschen schon 10.000 vor Christus Wildschweine und hielten sie als Fleischlieferanten. In Europa wurde Sus scrofa scrofa, das europäische Wildschwein, erst um 8000 vor Christus domestiziert.

                Damals lebten ca. 1 Million Menschen auf der Erde. Wie viel Fleisch die gegessen haben, ist mir Wurscht, genau so wie jetzt das deutsche Volk jetzt isst.

                Solange der Fiffi noch mit Rinderfilet gefüttert wird, darf ich auch noch ein Stück Suppenfleisch abkochen, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss.

        • Obstbäuerin sagt

          Ich weiß nicht, woher Sie die Zahlen haben, Salamander aber 1915 gab es 25 Millionen offizielle Schweine. Da es aber einen florierenden Schwazmarkt gab, waren es wohl noch mehr. Im ersten Quartal 1915 wurden aufgrund einer bürokratischen Anordnung (auch Professorenschlachtung genannt) im ersten Quartal 5 Millionen Schweine geschlachtet, weil man Angst hatte, dass die Futtervorräte nicht ausreichten und das Futter (Kartoffeln und Getreide) auch direkt für die menschliche Ernährung verwendet werden konnte. Das Ganze endete in einem Desaster.

          • Salamander sagt

            Die Zahl 5 Millionen geschlachtete Schweine pro Jahr erklärt sich wie folgt:

            1. Die Zahl der pro Jahr geschlachteten und gehaltenen Schweine ist nicht identisch. Laut meinen Zahlen betrug der Schweinebestand um 1900-1910 knapp 17 Millionen Schweine:

            https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163424/umfrage/entwicklung-des-schweinebestands-in-deutschland/

            2. Im Durchschnitt lebte ein Schwein jedoch fast drei Jahre, bis es das Schlachtgewicht von ca. 200 kg erreicht hatte. Es ist wohl richtig, dass das Schlachtgewicht bei etwa 200 kg lag, damit deutlich höher als heute. Außerdem setzte das Schwein bei den damaligen Fütterungsmethoden in einem gegebenen Zeitraum deutschlich weniger Fleisch an als heute. So erklärt sich die Zahl von 5 Mio. geschlachteter Schweine im Jahr 1910.

            Da ab ca. 1900 die industrielle die nicht-industrielle Landwirtschaft zu verdrängen begann, ist eine Steigerung von 17 Mio (1900-1910) auf 25 Mio. im Jahr 1915 durchaus möglich. Das ist kein Widerspruch, Obstbäuerin.

        • Sabine sagt

          Der Oppa Willem (also meiner) war kein Landwirt, der war Schleifer und 1900 geboren. Der hatte immer bis auf das letzte Jahr vom WW2 Ninchens und die Ruhrpottflamingos. Die Omma dazu hatte den Garten und die Tucken. Im Gegensatz zu mir hatten, meine Großeltern eine Zweinutzungsrasse nämlich Wyandotten mit einem Kämpfermix als Hahn. Der Hahn hieß immer Peter und das waren rechte Brocken, den letzten Peter habe ich noch gut in Erinnerung, dass war der, der dem armen Postboten nicht leiden konnte. Dieser Hahn wurde nicht geschlachtet, nur die aus der Nachzucht. Selbst im Krieg hatte meine Oma noch 3 Hennen irgendwie gerettet, nach dem Krieg liefen nie weniger als 8 Tucken rum. Da es eine brütende Rasse war, kann man von wenigstens 10 überflüssigen Hähnen im Jahr und 5 Suppenhühnern ausgehen. Ausgeschlachtet so um die 2 kg, also 30 kg Fleisch. Aus dem amtierenden Romeo der Ninchens (der Zuchtbock) und den drei bis fünf Zibben wurden im Jahr mehr als 30 Jungtiere gezogen, der Großteil landete auf dem Teller. Selbst die mickrigen Tiere schafften es auf 3 Kilo, die hatten also alleine von den Hopps 90 kg Fleisch zur Verfügung. Ja,ich hab als Kind viel Löwenzahn gerupft, hatte dafür aber auch echt warme Mützen und Jacken und natürlich einen Muff. Die Tauben vermehrten sich auch recht regelmäßig und was nicht gut flog, wurde Suppe. Das war die Hinterhofproduktion nur einer Familie in unserer Straße, die, die sich noch als ich klein war mit Gänsen und Ziegen abmühten mal nicht berücksichtigt. Auch glaube ich kaum, dass das Schweinchen und das Kalb, was meine Eltern mit einer Nachbarsfamilie noch bis in die 80iger bei einem Bauern bestellten, je in irgendeiner Statistik aufgetaucht ist. Ja, es gab weniger Fleisch als Braten, weil die Wurst und die Innereien, der Schmalz und das in Schmalzgekochte irgendwie nicht als “echtes Fleisch” galten und natürlich kaufte kaum jemand Fleisch beim Metzger, das war ja oft sagenhaft teuer und die Leute, die weder den Platz noch die Zeit hatten, um sich eigene Tiere anzuschaffen, waren halt arm dran. Aber das unsere Großeltern irgendwie Teilzeit-Vegetarier gewesen wäre, das halte ich für ein Gerücht. Was definitiv mehr gegessen wurde war Fett. Ich hab nicht den blassesten Schimmer, was meine Omma an den Kohl gehauen hat, aber ich wusste sofort was Rita Falk mit Sauerkrautkoma meinte.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Schweineschmalz gab den Geschmack im Sauerkraut.

            Ein Schnitzel im Schmalz gebraten ist immer noch besser, als im Öl.

  14. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin hier im Blog bei Willi.Ich habe mir heute Mittag, die Pressekonferenz der Umweltverbände von Greenpace ,WWF, BUND und weiterer Mitstreiter dieses Klientels orginal bei Phönixs angehört. Da spricht doch wirklich ein Vetrteter davon, das es nicht sein kann, das die Maß Bier auf dem Oktoberfest, teurer ist als die 10 Euro/to CO2 im neuen Klimapaket , Wenn ich richtig hingehört habe geht unter 50 Euro / to nichts, nach Aussage der Umweltverbände.

    • Wenn die CO2 Steuer kommt können unsere Rentner nicht nur Flaschen aus Mülleimern sammeln damit Sie Geld für Essen haben, sondern müssen zusätzlich noch Papiercontainer plündern weil Sie sich das Heizen mit Öl nicht mehr leisten können und Altbatterien aus Sammelboxen klauen für die Taschenlampe weil der Strom fürs Licht auch zu teuer geworden ist. Dann gibts endlich das perfekte Recycling von dem die Grünen schon immer geträumt haben.

  15. Paulus sagt

    Lieber Willi, gestatte mir bitte folgende Kritik was deine Petition betrifft. Nachdem ich einige Kommentare der Unterzeichner gelesen habe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich dort überwiegend naturentrückte Zeitgenossen finden, die gar nicht wissen das Insekten auch verdammte Plagegeister sein können. Sowohl im häuslichen als auch im landwirtschaftlichen Bereich. Abgesehen davon ist es bezeichnend, dass dort Vertreter einer Ökologisch-Demokratischen Partei oder #SaveBambi etc. auftreten. Genau diese, der Realität entrückten Leute unterschreiben auch eine Petition pro Wolf und allen möglichen Scheiß. Insofern hätte ich das völlig aufgebaut und auch ein Scheitern in Kauf genommen.
    Den Externen die sich ernsthaft für Landwirtschaft interessieren und für eure Belange auch eintreten hast du damit nicht gerade einen Gefallen getan. Es ist nun mal nicht Aufgabe der Bauern, zu fordern, dass z.B. Aldi und Co. ihre Parkplätze in Insektenparadiese verwandeln sollen. Wenn das gewünscht wird, haben sich die Kunden an genau diese Unternehmen zu wenden. Die werden denen aber was scheißen, weil sie genau wissen, dass diese nie wiederkommen wenn die Karre anschließend voll von deren angeblich geliebten Insekten ist.
    Ich empfehle dir, dich auf die konkreten Probleme der LW zu konzentrieren statt mit Mährobotern, Laubgebläsen in Privatgärten und ähnlichem Kram zu kommen.
    Das ist eine ähnlich schräge Nummer wie „Wir haben es satt“. Zu etwas aufzurütteln und gleichzeitig krampfhaft zu versuchen so etwas wie Everybody’s Darling zu sein ist zum Scheitern verurteilt. Garantiert!

    • Bauer Willi sagt

      Ja, Du hast in einer gewissen Weise recht. Eigentlich war die Petition als Satire gedacht, aber dann hab ich es einfach mal probiert.
      Ich werde da auch nicht weiter drauf hinweisen, weil ich auch von guten Freunden (fast zähle ich Dich auch schon dazu) den gleichen Rat bekommen habe.
      Danke für Deine ehrlichen Worte.
      Willi

  16. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, ich bin gestern von einer Bildungsreise aus dem Sauerland zurückgekehrt.
    Es ging haupsächlich um Rinderzucht.
    Immer wieder spielte das Thema Agrarwende/ Agrarpaket eine übergeordnete Rolle.
    Viele bäuerliche Betriebe haben Angst um ihre Exestenz. Konnte ich nach dieser Reise voll nachvollziehen.
    Das der Osten, mit seinen großstruktuierten Betrieben schuld an dem Höfe sterben ist ,wurde mir fast in jeder Diskussion vorgeworfen.
    Immer und immer wieder, habe ich meine Diskussionspartner darauf hingewiesen das das aus meiner Sicht nicht so ist.
    Verständnis gab es wenig, hatte ich auch nicht erwartet.
    Ein normal strucktuierter Lanswirtschaftsbetrieb, im Osten mehrere 1000 ha, kämpft genau so um seine Existenz wie der gut geführte Landwirtschaftsbetrieb im Westen.
    In vielen Regionen war es staub trocken wie hier bei mir, was ich so nicht erwartet hätte.
    Einen angenehmen Restsonntag wünsche ich allen hier im Block bei Willi.

    • firedragon sagt

      Guten Abend Brandenburgbauer,
      wir sind zwar nicht im Sauerland ansässig, unsere Struktur ist aber ähnlich.
      Wir machen Dir und anderen Großbetrieben keinen Vorwurf. 😀
      Und uns ist klar : verdient man mit einer Kuh nichts, dann auch nicht mit vielen. Verdient man mit 10 ha nichts, dann auch nicht mit 1000 ha.
      Genieß den Abend.

      • Phillip Brändle sagt

        @ firdragon
        Deine Annahme ist leider falsch weil du bei großen Betrieben ganz einfach Rationalisierungseffekte hast die bei kleinen Betrieben ausbleiben. Genau so funktioniert das Prinzip economies of scales und genau deswegen versuchen Betriebe meist noch größer zu werden. Die Direktzahlungen pushen das ganz noch. Sorry aber das sind Basics der Ökonomie und Betriebswirtschaft…

        • firedragon sagt

          Herr Brändle,
          das ist richtig, widerspreche ich auch nicht.
          Wird auch sicherlich so gehandhabt.
          Nur sollte es auch in diesen Betrieben keine Misserfolge geben, sei es durch Wetterereignisse oder durch Markteinbrüche oder sonstige unvorhersehbare, nicht kalkulierbare Ereignisse.
          So gesehen, braucht man den Großen nichts neiden.
          Nebenbei, wir wollen nicht noch größer werden, es muss möglich sein von seiner Hände Arbeit zu leben.

  17. Paulus sagt

    Ich bin mir nicht sicher ob Sprüche wie „sozialverträglich Abwickeln“ in Bezug auf die LW angebracht sind.
    Nach der Wende hatte ich zweimal die dankbare Aufgabe der Belegschaft größerer Betreibsteile das Aus zu verkünden. Das Wort sozialverträglich kam mir dabei nur schwer über die Lippen, weil jeder wusste oder zumindest ahnte was darunter zu verstehen ist. Es war nicht einfach den Leuten ins Gesicht zu sehen.

    In der LW dürfte es grundlegend anders sein. Dort ist i.d.R. Grundvermögen in ganz erheblichem Umfang vorhanden und nach Betriebsaufgabe wird entweder verpachtet oder verkauft. Was gibt es da sozialverträglich abzuwickeln?
    Es mag traditionsbewusste Bauern ja mit Stolz erfüllen wenn die x-te Generation auf dem Hof lebt, aber wen interessiert das schon.
    Die Bauern bedienen sich eh eines Fremdunternehmers, und ob der sein Gerät auf 30 ha oder 10.000 ha zum Einsatz bringt ist für den Verbraucher doch völlig unerheblich. Die Notwendigkeit und die Zusammenhänge zwischen den Bauern und dem der 40 to Lkw’s und effiziente Maschinen zur Verfügung stellt versteht keiner mehr.

    Abgesehen davon bin ich nicht davon überzeugt, dass die Bereitschaft mancher für Natur- und Artenschutz Geld auszugeben, nach einer zunehmend wahrscheinlichen Rezession einschl. der im Raum stehenden Kosten für den „weltweiten“ Klimaschutz auch weiterhin besteht.

    Die Petition ist in etlichen Punkten genauso daneben wie die missglückte Vorstellung dieses Verkaufstrainers, der den guten Willi zu Werbezwecken, also in eigener Sache geschickt über den Tisch gezogen hat.
    Nein, mit permanenter Überhöhung seiner Anliegen erreicht man genau das Gegenteil von dem was gewollt ist. Dem Vernehmen nach soll mit Ausnahme von Berlin auch außerhalb der LW intelligentes Leben existieren. Das wäre die erste Stufe zur Erkenntnis.

      • Einfacher Bürger sagt

        Den Umweltverbänden glaube ich erst wenn Sie das gesamte Vereinsvermögen für den maroden heimischen Wald einsetzen.

    • Schmeckt gut sagt

      Danke Bauer Willi, dass du nicht locker lässt. Letztendlich lassen sich alle Einfälle zu Kampagnien kritisieren. Wichtig ist ein Grund, warum die Schritte so gewählt wurden, wie sie laufen. Oder andersherum. Wie sieht ein besserer Ansatz aus. Ich denke, der Erfolg spricht für sich. Sogar in unseren Regionalzeitungen wird sehr sachlich über unsere Themen berichtet – ein toller Teilerfolg. Ist vielleicht auch ein Grund, warum NGOs die Bewegründe der “Graswurzler” missverstehen (wollen/müssen). Alle Kritiker sollten sich aber vor Augen führen, dass zur Umsetzung der “hehren” Ziele eine angemessene, finanzielle Ausstattung der Höfe gehört und das miteinander Sprechen über eine mögliche Umsetzung. Auch dies gehört zur Nachhaltigkeit und ist eigentlich der wichtigste Punkt. Wir Bauern können alles, nur nicht zum Nulltarif. Bin mal gespannt, wie die Ziele ohne “bäuerliche” Familienbetriebe umgesetzt werden sollen. Allein die Aussage vom BMEL und BMU, dass ja ganz “tolle, überwältigende und hilfreiche” 83 Mios zusätzliche Mittel in den Topf “Artenschutz” fließen sollen, bringen mich zum Weinen, Lachen, Brüllen, Verzweifeln…. Mann, 830 Mios – zweckgebunden in Forschung, Monitoring, Kostenausgleich – wären eine Ansage. Klimaschutz und Biodiversität hängen schließlich aneinander und fürs Klima werden mal eben 45 Mrd locker gemacht. Ob diese Zahl ernst gemeint ist, oder nur hingerechnet, stellt sich sicherlich noch raus. Es ist alles nur noch Populismus und Wählerverarschung.

  18. bauerhans sagt

    war gerade auf einer erweiterten feldrundfahrt und bin erstaunt,wieviel Grüne Kreuze hier stehen.
    hier wird heute kein mais geerntet und auch kein obst gepflückt,nur die klüngelbauern,die es nie gebacken kriegen,pflügen heute.

  19. Friedrich sagt

    @ Willi. In London ist schon richtig mieses Regenwetter. Bei der jetzigen Windrichtung ist der Regen morgen hier. Hoffen wir einmal.

    • Sabine sagt

      Friedrich, hoffentlich sind es nicht wieder nur drei Tropfen auf 4 qm, Die Einsteller beim Pferdebauern neben an werden diesen Monat die doppelte Stallmiete zahlen, weil nach dem ersten Schnitt hier nichts mehr möglich war. Das was er dieses WE noch versucht hat von den Wiesen runter zu holen, ist lächerlich und hat mehr was von Wühlmaus-Ärgern als mit Heu zutun.

  20. Moin!

    Ich habe die Aktion der grünen Kreuze auch bei Facebook verfolgt, wie da einzelne Landwirte und Verbände sich anschließen. Doch im Gegensatz zu Deiner Aussage wird das Thema oft reduziert auf den Protest gegen die Umweltauflagen. Dann sind die Dinger noch grün, also „grüner Tod“ … so stehen sie schnell für weiterso mit viel und billig statt für Nachhaltigkeit 🙁

    Nachhaltigkeit und Tierwohl sind doch der Kern einer guten Landwirtschaft. Wenn man jetzt nicht aufpaßt und es nur noch auf das Thema „wir wollen keinen Umweltschutz“ runtergebrochen wird, dann ist das ein Boomerang, der einen richtig aus den Latschen schießt. Ich erinnere daran: Fielmann hat mit seinem BIO-Hof in Lütjensee 655.000 Euro Subventionen abgegriffen, aber ist ja immerhin bio bzw. gerade deswegen.

    Auflagen erhöhen die Kosten, das ist klar. Und wer nicht wirtschaften kann, haßt zusätzliche Kosten. Aber die Umweltauflagen sind lediglich der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt, nicht die Ursache. Wenn dann wieder jemand was von Steuervergünstigungen und weniger Bürokratie (also weniger Auflagen und Kontrollen) labert, verschlimmert es das Image nur noch mehr, weil es zu undifferenziert ist. Die dämliche Kennzeichnungspflicht bei Rindern und ähnliches haben immer noch eine hohe Fehlerquote, deswegen sind aber Grenzwerte, Ausgleichsflächen u.v.m. nicht alle automatisch schlecht, nur weil das auch Bürokratie wäre.

    Mehr Zusammenhalt unter den Landwirten fände ich sehr wichtig! Von regionalen hofübergreifenden Anbau- und Vermarktungsstrategien bis hin zur politischen Geschlossenheit. Aber letztlich hat der freie Markt in Landwirten auch nur zahlreiche miteinander in Konkurrenz stehende Unternehmer gesehen, die sich gegenseitig wegbeißen. Die Großen werden größer, die kleinen gehen unter.

    Aus der Aktion der grünen Kreuze muß auch Verbraucherdialog – vor allem auch mit NGOs, die ja zumindest schonmal was bewegen wollen – erwachsen. Denn es gibt nur zwei Formen des Strukturwandels:
    Der aktuelle, den auch Herr Rukwied als natürlichen Strukturwandel bezeichnet hat, mit wachse oder weiche, Fremdinvestoren und Unterbietungswettkampf am Weltmarkt.
    Ein sozial-ökologischer Strukturwandel, der jeden Betrieb mitnimmt, die Landwirtschaft stärker schützt, Handel und Verarbeitern auf die Finger hat, den Anspruch hat, die Wegwerfquote runterzudrücken und auch das Konsumverhalten zu ändern hin zu bewußt einkaufen = nachhaltig und fair (statt viel und billig); bedeutet aber, manch einer muß sich umstellen, zum Beispiel weg vom Fleisch (würde aber auch bedeuten, daß dann die Gesellschaft unter die Arme greift).

    Die Frage ist: Hat man noch den Kampfgeist dazu oder beschränkt man sich auf Vorwürfe vor allem gegenüber Verbrauchern?!

    Ich hoffe auf den Kampfgeist. Denn ich Verbraucher werde auch in die Röhre schauen, wenn Aldi meine Lebensmittel produziert.

    Siehe hier, wie sich die Stimmung der Verbraucher ändert, wenn ein Großbauer (Bossenbauer) wissentlich oder unwissentlich Mist baut, dennoch halten viele Verbraucher den Kleinbauern die Treue:
    Sendung Quer: https://www.youtube.com/watch?v=6PB9zXf0NY0
    (ab 6:40 Minuten)
    (und der Bossenbauer dürfte mit seinem Vermögen auch nicht glücklich sein, so wie er sich von der Gemeinde abschotten muß)

    • firedragon sagt

      Herr Suhr,
      DEM Verbraucher wird nichts vorgeworfen (wir sind auch Verbraucher – nicht vergessen).
      Kampfgeist ist noch ganz gut ausgeprägt, wobei hier niemand in irgendeinen Kampf ziehen möchte.
      Hier soll die Politik wachgerüttelt werden und auf die widersinnigen Gesetze verwiesen werden.

      • Der Kampfgeist könnte mehr sein, Stichwort Mansholt-Plan. Das ging zwar etwas übers Ziel hinaus mit zerbrochenen Schaufenstern, doch kämpferisch war’s. Und ich komme hier aus der Ecke Stedinger Land … Stichwort Bauernaufstand.

        Auch ist der Dialog zwischen Erzeugern und Verbrauchern ausbaufähig. Ich verstehe nicht, wieso man kategorisch gegen NGOs schießt. Die Hardliner dort sind ja nicht die Mehrheit. Und diese können politisch viel mehr Reichweite entwickeln als die paar verbliebenen Höfe.

        Die Frage ist doch: Wollen Sie nur die Umweltauflagen zurückschrauben oder wirklich was verändern. Denn für die Politik ist das Auto wichtiger als das Essen. Insofern müßten Sie am Wirtschaftssystem was ändern. Was die Frage aufwirft: Wen wählen Sie? Die FDP schwört nur auf weniger Auflagen und Kontrollen sowie Steuervergünstigungen, feiert im gleichen Atemzug auch Mercosur als Erfolg … also weiterso, sich billig machen, mit der Masse gegen den Unterbietungswettkampf am Weltmarkt.

        Sie müßten dafür kämpfen, daß die Marge nach Risiko verteilt wird, gegen Wegwerfquote, stärkere Orientierung an der Nachfrage, für ein bewußteres Konsumverhalten (mehr als 1kg Fleisch pro Woche Verzehr pro Kopf ist echt zu viel nebenbei).

        Und ich kenne genug Aussagen hiesiger Landwirte, die zwar mit den einen Nachbarhöfen kooperieren und sich das Gerät teilen, aber mit anderen auf Kriegsfuß stehen. Besonders schön: Landwirt hört auf, verkauft/verpachtet aber nach Preis; das vermeintlich Naheliegendste, der Nachbar, geht dann gern leer aus. Ist ökonomisch verständlich, aber solidarisch schei*e. Und diejenigen, die nur noch bis zur quasi Rente durchs Loch kommen wollen, torpedieren Verbraucherdialog, Umwelt- und Tierwohldiskussionen oft am stärksten, während Jungbauern wirklich Gas geben, experimentierfreudig sind und neue Wege beschreiten.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Herr Suhr, Oftmals denke ich, von welchem Dämon ist dieser Christian
          gefesselt um solch einen Schwachsinn vom Stapel zu lassen.
          Die Hardliner bei den NOG,s sind jawohl in der Überzahl ,sonst würde nicht solch ein Schwachsinn die Überhand gewinnen.

    • Obstbäuerin sagt

      Dieses Märchen vom sozial-ökologischem Strukturwandel, der alle mitnimmt, geht dermaßen an der Realität vorbei, dass solche Sprüche schon richtig weh tun. Vor allem, weil Sie hier schon länger dabei sind.

    • Arnold Krämer sagt

      Herr Suhr! In Ihren Kommentaren findet man immer wieder kluge Sätze so wie diesen:

      “Auflagen erhöhen die Kosten, das ist klar. Und wer nicht wirtschaften kann, haßt zusätzliche Kosten.”

      Und für diesen können die Erzeugerpreise gar nicht hoch genug sein. Er wird, er muss weichen. Und aus dem Weichen entsteht folgerichtig das Wachsen mit den zu pachtenden oder kaufenden Flächen, eventuell auch Ställen dieses Landwirts . Dieser Vorgang ist systemimmanenter Teil des Wirtschaftslebens, des Lebens in der Natur und somit auch des menschlichen Lebens.

      Leben heißt wachsen!!! Was nicht wächst, weil es vielleicht im Winter ruht, wird aber im nächsten Frühjahr wieder grün und wächst, in jungen Jahren mehr, in späten Jahren weniger. Was nicht (mehr) wächst ist tot! So geht es auch Ihnen und mir einmal in X Tagen, Wochen. Monaten oder Jahren.

      Der Antreiber und Motor des Wachsens und Weichens in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg war der autonome technische Fortschritt, gefördert durch die Politik und angetrieben durch Landwirte, Landmaschinenhersteller sowie viele Unternehmer im gesamten Agrarsektor. Wer hier nicht mitgegangen ist als Landwirt konnte von seinen Stückkosten her mit den sinkenden Erzeugerpreisen (nominal, immer aber real) nicht mithalten.
      Dieser Prozess bekommt aber seit geraumer Zeit eine andere Stoßrichtung. Der technische Fortschritt in vielfältigsten Formen wird seitens des Staates zurück verordnet, die Kosten steigen und das Weichen wird eigentlich ohne Not beschleunigt, weil wir offene Grenzen und offene Märkte haben. Um diese Zusammenhänge zu erkennen, bedarf es nicht einmal eines Betriebswirtschaftsstudiums sondern nur eines gesunden Menschenverstandes.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Herr Krämer, der Mensch wächst 21 Jahre lang, dann lebt er noch mindestens 60 Jahre, aber er verändert sich nur noch. Soll irgendwann ganz Deutschland einem einzigen Agrarkonzern gehören?

        • Arnold Krämer sagt

          Frau Ertl: Wir verwenden in der Landwirtschaft einen einseitigen Wachstumsbegriff. Wachsen heißt nicht nur „immer mehr“, sondern auch und zukünftig vermehrt „immer besser“.
          Wachsen heißt Lernen!! Und Sie wachsen ja auch immer noch, (obwohl Sie vermutlich schon deutlich älter als 21 Jahre alt sind) weil Sie dazulernen, Gewohnheiten ändern, „jeden Tag bessere Arbeit leisten“.

        • Salamander sagt

          Leben ist in erster Linie Stoffwechsel (Metabolismus), und der setzt sich aus aufbauenden (anabolischen) und abbauenden (katabolischen) Prozessen zusammen, die als Gegenspieler miteinander verkoppelt sind. In jungen Jahren überwiegen die aufbauenden Prozesse, im Alter die abbauenden, aber es ist immer ein Tanz um eine “Mitte” (ein fragiles Gleichgewicht).

          “Ewiges Wachstum” ist eine religiöse Vorstellung, die in der Natur als
          Krebsgeschehen verwirklicht ist, und selbst hier findet das Wachstum ein Ende, nämlich dann, wenn der Krebs seinen Wirt erledigt hat. Die religiöse Vorstellung vom “ewigen Wachstum” (Unsterblichkeit) ist nicht mit dem Leben vereinbar.

          Hinter dem “Wachsen und Weichen” in der Landwirtschaft steht aber weniger ein lebendiger Organismus, der auf natürliche Weise wachsen will, sondern ein schuldfinanziertes Wachstum, ein Wachstum über die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten hinaus. Aus einem Defizit heraus ist “gesundes” Wachstum überhaupt nicht möglich. Was hier wächst, sind vor allem die Schulden, und die führen über kurz oder lang in den Bankrott.

          • Arnold Krämer sagt

            Wenn das wirtschaftliche Wachstum in einem landwirtschaftliche Unternehmen über die Ressourcen und Fähigkeiten des Betriebes und der Betriebsleiterfamilie hinausgehen, wenn man sich zuviel zutraut ( z. B. mit Blick auf die Nachbarn) wird aus Fremdkapital, dass sich verzinst und eine positive Hebelwirkung entfalten kann, Schulden, die bei Landwirten wegen der meist hohen Bodenwerte selten zum Bankrott, aber immer zur Betriebsaufgabe ( dem Weichen) führen. Das ermöglicht anderen das Wachstum, so wie in der Natur, wo sich z. B. von den abgestorbenen Bäumen andere Lebewesen ernähren.

            Fazit: Weichen und Wachsen lassen sich nicht vermeiden. Die spannendeFrage ist nur. Was beschleunigt, was verzögert die Prozesse. Welche Rolle spielt die Politik? In welche Richtung sind politische Entscheidungen wirksam? Welche Zielkonflikte gibt es? Werden sie offen und ehrlich diskutiert? Welche Güterabwägung/Interessenabwägung steckt dahinter?
            Auch darum geht es bei der Aktion „Grüne Kreuze“.

            • Salamander sagt

              Das fortgesetzte wirtschaftliche Wachstum beruht darauf, dass wir immer mehr Sachen kaufen, die wir nicht brauchen. Wir sind, zumindest in den westlichen Industrieländern, an einem Punkt angelangt, wo immer schneller immer neue Bedürfnisse geweckt werden, nur damit das Wirtschaftssystem nicht kollabiert. Das Problem der industriellen Landwirtschaft ist die Überproduktion an Ernährungsgütern, die beim Verbraucher zu Fettleibigkeit und Verschwendung, bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen zum Preisverfall und beim Erzeuger zu technischer Aufrüstung inklusive Zwangsanpassung der Nutztiere und -pflanzen an industriell-technische Bedingungen mit Hilfe von Züchtung und Gentechnik führt.

              Von abgestorbenen Bäumen ernähren sich in der Regel artfremde Spezies (Bodenlebewesen). “Abgestorbene” Bauernhöfe “ernähren” in diesem Sinne keine artfremden Spezies, sondern wiederum Bauernhöfe, die zu Agrarkonzernen anwachsen. Das Verhalten einer Spezies, die Mitglieder der eigenen Spezies zu “fressen”, wird Kannibalismus genannt und kommt in der Natur vergleichsweise selten vor.

              • firedragon sagt

                Salamander,
                Kannibalismus kommt schon in der Natur vor – Spinnen, Primaten, Löwen – nur um einige zu nennen

              • Arnold Krämer sagt

                Das wird ja immer schöner. Die Landwirte sind schuld, wenn die Verbraucher immer dicker werden und immer mehr Lebensmittel wegwerfen.
                Verdrehter kann man ja gar nicht argumentieren.

                Ich kenne aus meiner beruflichen Tätigkeit sehr viele landwirtschaftliche/bäuerliche Betriebe/Unternehmungen im gesamten nordwestdeutschen Raum. Da sind viele in den letzten 30-40 Jahren in der Tat recht stark gewachsen mit heute großen Einkommenspotentialen. Wenn sie wirtschaftlich ordentlich laufen, generieren sie eine Menge Einkommen für viele Menschen auch im vor- und nachgelagerten Bereich und zahlen als Mittelständler auch sehr viel Einkommensteuer. Schwarzgeld und Steuersparmodelle gibt es nicht.
                Wenn sie wirtschaftlich nicht gut laufen, werden sie nie in Gänze weitergeführt und noch größer sondern wieder in viele Einzelteile zerfallen.
                Zu einem Agrarkonzern wird da niemand heranwachsen.

                Sie beschreiben etwas, was in der Theorie von Kapitalismuskritikern plausibel erscheint, in der Realität westdeutscher Landwirtschaft aber nicht vorkommt, es sei denn, dass Sie einen Betrieb mit 1000 Sauen (= 5 produktive Arbeitsplätze auf dem Hof) oder 80.000 Masthähnchen (=1 produktiver landw. Arbeitsplatz auf dem Hof) schon als Konzern bezeichnen.
                Wenn ich an “Agrarkonzern” denke, dann fällt mir der Name KTG Agrar ein. Der Konzern ist aber auch “abgestorben“. Die Gesetze von Weichen und wachsen gelten auch für große Unternehmungen, weil man die Größe auch beherrschen muss. Ganz aktuell ist ein großes Reiseunternehmen (Thomas Cook) abgestorben) Große Gesellschaften wie z.B. Air Berlin gehen pleite und werden wieder in die Einzelteile zerlegt.

                Was Sie mit Ihrer Argumentation zum “Wachsen und Weichen” betreiben nennt man in der Landwirtschaft “Bauernfängerei”.

                • Salamander sagt

                  a) Gäbe es auf dem Markt kein Zuviel an Lebensmitteln, wären sie entsprechend teuer und der Verbraucher würde sie nicht in den Müll schmeißen. Er könnte sich auch nicht vollstopfen, bis er schier platzt. Natürlich ist der Komplex “Landwirtschaft” nicht nur für die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sondern auch für deren Überproduktion verantwortlich.
                  Greifen Sie mich bitte nicht persönlich an, sondern widerlegen Sie das Argument.

                  b) Die Zahl der Bauernhöfe hat sich von 448.936 im Jahr 2001 auf 276.000 im Jahr 2016 reduziert. Die Zahl der Beschäftigten in der LW ist zwischen 1991 und 2016 von 1.076.000 auf 594.000 zurückgegangen.

                  Die Netto-Fleischerzeugung ist im selben Zeitraum (2000-2016) von 6,554 Mio. Tonnen auf 9,056 Mio. Tonnen gestiegen. Im Jahr 2017 ging sie auf 8,805 Mio. Tonnen zurück. Die Zahl der Tierbestände ist bis auf die Hühnerproduktion, die von 106 Mio. auf 158 Mio. gestiegen ist, leicht gesunken.

                  Die Getreideproduktion betrug im Jahr 1980 insgesamt 22,181 Mio. Tonnen, erreichte 2014 einen Höhepunkt mit 46,868 Mio. Tonnen und ging im Jahr 2018 auf 32,6 Mio. Tonnen zurück, was vor allem durch die Dürre bedingt war.

                  Das heißt, mit deutlich weniger Höfen und Beschäftigten wurde sowohl im Fleisch- wie im Getreidesegment die Produktion erheblich gesteigert. Die Konzentration der Produktion auf immer weniger Standorte bei gleichzeitiger Steigerung der Produktionsmenge und sinkenden Beschäftigungszahlen ist der Prozess, an dessen Ende ein Konzern steht.

                  Es ist gewiss nicht meine Absicht, Bauern zu fangen, da ich nicht genug Platz habe, um diese unterzubringen 🙂

                • firedragon sagt

                  Salamander,
                  so, wie Sie es geschrieben haben, lässt es sich wohl nicht von der Hand weisen.
                  Jetzt hab’ ich aber mal ‘ ne saublöde Frage dazu : es ist kein Raps auf dem Markt, demnach also keine Überproduktion. Wieso steigt der Preis nicht?

                • Brötchen sagt

                  Salamander.

                  die Lw hat durch die Begrenztheit der Produktionsmittel (boden, Klima usw.) nur das Mittel der Ertragssteigerung und der Kostensenkung zur Verfügung, um steigende Kosten auszugleichen.
                  Vergleiche Preis VW heute und vor 20 Jahren.

                  Handwerker wie Fleischer können auch nicht mehr vom reinen Fleischverkauf leben, weil die Rohstoffkosten nur noch ein Bruchteil ausmachen, die anderen Kosten sind um Größenordnungen gestiegen.

                  Rein vom BIP ist eine große Preisteigerung der lw. Produkte nicht machbar, da ansonsten Industrieprodukte unerschwinglich werden würde.
                  Diese haben aber wesentlich höhere Steigerungsraten im Beitrag zum BIP in der Möglichkeit.
                  Aus diesem Grund sind reine Agrarstaaten, wie Griechenland oder Bulgarien am A….. und auch die afrikanischen Staaten werden nie auf die Beine kommen. Rein aus dem einen Fakt heraus.
                  Vergleichen Sie mal die Ansprüche eines Industriearbeiters um die Jahrhundertwende und heute. Verkehrsmittel war Fahrrad und am Wochende wurde im Biergarten ein paar Bier getrunken.
                  In Berlin gab es Ausflugslokale, da konnte man seine Kaffee mitbringen und der wurde dort aufgebrüht.
                  Uns so sieht es auch in der Lw aus, auf dem Niveau wie vor 50 Jahren will heute keiner mehr leben und arbeiten.
                  Allein das Gesundheitswesen verschlingt heute Unsummen. Fast jedes Kind hat heute eine Zahnspange, dass war vor 30 Jahren undenkbar.

              • Oberländer sagt

                Zum Thema Überproduktion,
                Diese wird in Deutschland seit gut 60 Jahren
                mit riesigem finanziellem Aufwand gefördert.
                Es ist seit dem Krieg politischer Wille das
                ständig günstige Lebensmittel im Überfluss
                verfügbar sind.
                Markt-Entlastungs-Programme sind in aller Regel unwirksam .
                Mit den staatlichen Förderprogrammen wurde alle 25 Jahre eine Verdoppelung des
                Produktionsumfanges an gestrebt.

                • Brötchen sagt

                  8 Mrd bekommt auch der Öffentlich rechtliche Rundfunk.

                  Ländliche Entwicklung hat nicht unbedingt direkt mit LW zu tun, ist auch in dem Fond drin. Das ist wegebau, Dorfgemeinschaftshaus usw…

    • “Ich erinnere daran: Fielmann hat mit seinem BIO-Hof in Lütjensee 655.000 Euro Subventionen abgegriffen, aber ist ja immerhin bio bzw. gerade deswegen.”

      Aha, und wo ist da jetzt der Unterschied zu den nicht selten zu hörenden Aussagen, dass Landwirte offensichtlich ständig nur Subventionen kassieren ?
      Herr Fielmann hat gar nichts abgegriffen. Lütjensee kenne ich nicht zwar so gut, aber Schierensee. Gehörte früher Springer, davor Graf Baudissin und davor Familie von Saldern. Und? Junker enteignen, Industrielle raus? Stattdessen das Ganze in 5 ha große Stücke zerteilen und Hütten statt des wunderbaren Herrenhauses bauen? Und das hilft den Landwirten? Diese Idee hat schon einmal gefloppt, braucht niemand wieder.
      Bitte, Christian, verschonen Sie uns zukünftig mit diesem Blödsinn. Das nützt keinem einzigem Hof in unserem Lande.
      Und den “Kampf” lassen Sie bitte auch stecken.
      Wenn eine NGO wie der BUND per Video verkünden lässt, dass Landwirte via Glyphosat kleine Babies umbringen, dann gibt es keinen Raum mehr für weitere Diskussionen. Und jeder Landwirt hat das Recht, das auch so klar zu sagen. Ich kann echt nicht verstehen, warum dann solch ein Club noch irgendwie in Schutz genommen werden muss.
      Es geht doch nicht darum, irgendwelche gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen. Dieses “Spiel” verliert die Landwirtschaft.
      Wir haben aber einen Trumpf, das ist unser Land. Und wir müssen uns von niemandem einreden lassen, dass wir damit nicht umgehen können. Also weiter grüne Kreuze aufstellen!

  21. Friedrich sagt

    Wenn man sich die Vorstellungen unserer Mainstreamregierung so anschaut mit dem Agrarpaket , dann machen wir hier in Deutschland mal wieder einen Sonderweg. Der gemeinsame EU-Markt spielt überhaupt keine Rolle . Wir wenden uns ab , um unserer Ideologie zu folgen , wenn auch wir unsere Landwirtschaft dafür opfern. Die vielen deutschen Sonderwege in der EU isolieren uns immer mehr . Man versucht mit immer mehr Geld , was man aus Deutschland in die EU pumpt, das ganze zu kaschieren, aber es wird auf kurz oder lang die Euro-EU zerstören. Viele Länder machen das deutsche Diktat nicht mehr mit , sondern sind lediglich am zufließenden Geld aus Europa interresssiert. Das kann man an immer mehr Dingen erkennen. Ob Neonikotinoide, gekoppelete Rübengeldzahlungen, Mercosurabkommen, Düngeverordnung, jetzt anstehendes Agrarpaket usw. . All diese Dinge verschlechtern extem unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem “Gemeinsamen Markt”. Da sitzt Sprengkraft drin und von der bevorstehenden Wirtschafts- und Währungskrise wollen wir erst garnicht reden. Die Nagelprobe für die EU wird kommen , wenn aus Deutschland einmal weniger Geld nach Brüssel kommt . Auch die Wahlen in den nächsten Jahren werden die jetzigen Regierungen in Deutschland und Frankreich aus dem Geschäft bringen. Nur mit Mainstreampolitik wird man die Länder nicht voran bringen. Ob die Gelbwestenproteste oder unsere grünen Kreuze , all das sind nur die Vorboten für die allgemeine Unzufriedenheit mit den Regierungen.
    Das Land fühlt sich abgehängt durch die städtisch geprägte Politik. In den letzten 50 Jahren habe ich ich noch nie so eine Geschlossenheit unter den Bauern erlebt , wie jetzt mit den Grünen Kreuzen. NGOs und Politik versuchen das ganze ja schlecht zu machen mit verschiedensten Argumenten , aber diese grünen Kreuze haben eine gewisse Sprengkraft ganze Parteien zu zerstören , gerade auch deshalb , weil jetzt von unten eine Bewegung in gang kommt , die kaum zu kontrollieren ist und Zuläufe auch aus anderen Kreisen bekommen wird. Diese Zuläufe werden offen oder verdeckt aus dem vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft kommen , weil bei sehr vielen Betrieben das Überleben von den Aufträgen oder Lieferungen der Bauern abhängt.

  22. firedragon sagt

    Guten Morgen Herr Axel Mayer, Geschäftsführer BUND,
    haben Sie mit Landwirten gesprochen?
    Möglicherweise mit den bäuerlichen Kleinbetrieben?
    Mögen Sie sich gerne mit uns unterhalten?
    Ich lade Sie persönlich ganz herzlich auf unseren Hof ein.

    • Moin!

      Ich halte es für wenig zielführend, immer gleich gegen alles zu schießen. Es gibt auch Landwirte, die Tiere quälen und nicht sachgemäß mit Pflanzenschutzmitteln umgehen, aber deswegen sind nicht alle böse!

      Hier zeigt Greenpeace, wie man gemeinsam wesentlich stärker poitisch Druck aufbauen kann:
      https://www.agrarheute.com/politik/greenpeace-bio-bauernfamilien-verklagen-bundesregierung-554363

      Für „Mimimi“ und „der hat aber angefangen“-Blödsinn ist wirklich nicht die richtige Zeit!

      Bedenken Sie, daß die Verbraucher nicht den Kenntnisstand haben wie Sie. Der Verbraucher weiß nicht mal, welche Milch von welcher Genossenschaft ausbeuterisch ist oder eher fair gegenüber Erzeugern. Der Verbraucher kennt nicht mal die Produktionskosten, sondern nur die Preise, die der Handel vorgibt.

      Diese NGOs, Verbraucherorganisationen, haben sich meist für ein bestimmtes Thema zusammengefunden, hier in der Regel der Umwelt- und Tierschutz. Die ökologische Frage. An Ihnen liegt es jetzt, auch die soziale und ökonomische Frage zu stellen!

      Ich finde die Verbraucher schlimmer, die sich dafür null interessieren, denen es egal ist, ob Rethmann, Aldi und Co. die Felder bestellen lassen, die froh sind mit billig und viel, egal woher. Dann doch lieber NGOs, auch wenn deren Energien etwas besser kanalisiert werden sollten!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es gibt auch Männer, die ihre Frauen schlagen, es gibt auch Frauen die ihre Männer schlagen, deswegen sind auch nicht alle Frauen böse.

        Es ist richtig, der Kenntnisstand über die Landwirtschaft ist unterirdisch, weil die Medien reißerisch die Falschbehauptungen der NGOs verbreitet haben.

        Jetzt haben wir den Stand, dass für alles nur noch die Landwirtschaft schuld ist.
        Der Gipfel des Irrsinn war ein Beitrag im Spiegelforum, als ein User behauptete, an dem Übergewicht vieler Menschen wären nur die Bauern schuld.

        Gar manche Verbraucher haben Angst vor einer Vergiftung durch Lebensmittel, fahren jedoch mit dem Daimler auf den Parkplatz vom Aldi.

        Dankenswerterweise steht vor dem ALDI ein Aschenbecher, man muss ja was tun für die Umwelt.

        • Davon auszugehen, daß die Verbraucher in der Masse aufgeklärt wären, ist auch naiv. Stichwort: Not in my Backyard.

          Windkraft, ja, aber nicht nebenan.
          Schule schon, aber die lauten Kinder …
          Sozialwohnungsbau, aber diese Leute möchte ich nicht in meiner Straße haben.
          Biohof, stinkt doch, reduziert meinen Immobilienwert.
          Usw.

          Es ist deswegen jedoch nicht alles falsch, was da kommt. Meist sind die Verbände wesentlich sachlicher aufgestellt als einige Kommentatoren. Ich erlebe auch immer eine Handvoll Scharfmacher auf Bauernverbandsseite bei Facebook, die jeden Dialog torpedieren. Aber das führt zu nichts.

          Es gibt sogar Aussagen von Landwirten, die sagen, billig kann trotzdem eine gute Qualität haben. Ist ja richtig, aber die unfairen Erzeugerpreise indirekt zu rechtfertigen, halte ich für sehr gefährlich. Denn es bedeutet, es ginge nur um Geschmack und Qualität, nicht um Regionalität, Nachhaltigkeit und Fairneß.

          Der wirtschaftliche Druck auf die Landwirte ist so massiv, daß man automatisch gegen alles schießt, was die Produktion teurer macht. Nur so kann ich mir auch die Aggro-Stimmung gegen Umweltforderungen und Co. vorstellen. Doch der lachende Dritte sind wieder Verarbeiter und Handel (Cargill, Müller, Edeka, Aldi etc.).

          • Obstbäuerin sagt

            Ich kenne keinen Bauern, Herr Suhr, der sich vernünftigen Prozessen verweigert. Nur haben die Forderungen nichts mehr mit Vernunft zu tun. Der Verbraucher ist aus meiner Sicht weder schuld, noch hat er überhaupt einen wesentlichen Einfluss. Die Direktvermarktung ist auf dem absteigenden Ast, auch wenn das medial gerne anders gehypt wird. Und das der Handel (LEH) diese Macht hat, liegt am Freihandel innerhalb und außerhalb der EU. Aber das wissen Sie ja.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Mein lieber Herr Suhr,

            als Obst und besonders als Weinbauer stand man Gesellschaftlich nicht so unter Druck, das mag auch daran gelegen haben, dass der Kontakt beim Weinbau zum Kunden näher war, als bein Ackerbau, oder Viehhaltung.

            Wenn man zum 10 Mal gesagt bekommt, dass die Bauern ständig jammern, obwohl man sich überhaupt nicht beklagt hat, dann geht bei jedem mal der Gaul durch.

  23. Bauer Willi sagt

    Guten Morgen Feuerdrache 🙂
    Das ist der Plan. Dass es so viele werden, dass man uns fragt. Und in den Medien wird das Thema auch behandelt. Googel mal nach grüneKreuze.

    Morgen soll ja eine Regenphase beginnen, so dass sicher heute mit Volldampf Obst gepflückt, Mais gehäckselt und andere Arbeiten gemacht werden. Trotz Sonntag.

    Aber über den Regen freuen wir uns trotzdem. Hoffentlich kommt er auch.

    • Einfacher Bürger sagt

      Hallo Willi und Mitstreiter macht doch ein grünes Kreuz auf eure Heckscheibe dann sind wir überall das macht fast jeder Handwerker die Idee von dir Willi einfach und genial super

  24. firedragon sagt

    Guten Morgen Willi,
    trotz derzeit viel Arbeit, in der Pfalz stehen Kreuze – es werden mehr und es wird gefragt und man kann erklären.
    Euch allen einen schönen Sonntag!

    Und die, die heute den ganzen Tag die Ernte einfahren – Euch einen stressfreien Tag und das alles gut läuft.

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