Bauer Willi
Kommentare 23

Grüne Meinung zur aktuellen und nächsten GAP

Vor ein paar Jahren habe ich einmal in einer Podiumsdiskussion mit Martin Häusling (Abgeordneter im EU-Parlament für die Grünen) gesessen und ihn anschließend noch interviewt. Auch bei Twitter (X) begegnen wir uns häufiger. Freunde werden wir wohl nie, denn seine Ansichten unterscheiden sich in vielen Punkten deutlich von meinen. Trotzdem finde ich das nachfolgende Interview aus der top agrar lesenswert. Seine Meinung zum Agrarkommissar zum Beispiel. „Er hat nichts getan“. Und als Lobbyist der Bio-Bauern muss er natürlich Werbung für die ökologische Landwirtschaft machen. Geht völlig in Ordnung, schließlich arbeitet in Brüssel ja jeder für seine Klientel.

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/nichts-getan-harte-kritik-am-eu-agrarkommissar-wojciechowski-20006324.html

Hier das nicht mehr ganz so aktuelle Interview…

https://www.bauerwilli.com/im-interview-martin-haeusling-mdep-die-gruenen/

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23 Kommentare

  1. Kemetbauer sagt

    Ich habe M.H. zu Beginn dieses Jahrtausends auf einer Bioland-Veranstaltung kennen gelernt. Bei der Frage, wo er sich und seinen Betrieb in 10 Jahren sehen würde sagte er, dass er sich für die „Grünen“ ins EP wählen lassen möchte. Sein Betrieb allein, würde einkommensmäßig kaum reichen. Schön, wenn man eine solche Alternative hat.
    Das Blöde an unserem System ist die Blockade solcher Funktionen durch einige wenige Personen über einen längeren Zeitraum. Eine Wiederholung ist okay und dann dürften sich diese Leute wieder draußen, im regulären Alltag, behaupten. Das Leben/“Arbeiten“ in den politischen Blasen, korrumpiert letztendlich jeden. Ihre Anliegen mögen zu Beginn der Politkarriere ja ehrenwert sein; aber schon bald geht es bei vielen fast nur noch um Selbstbedienung und Sicherung der Pfründe. Zumindest da, sind dann wieder alle gleich.
    Ach ja, die Bilanz von M.H. ist äußerst bescheiden. Aber auch damit bleibt er im Politzirkus unauffällig.

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  2. Eifelbauer sagt

    Habe den Häussling mal auf einer BDM Veranstaltung in Prüm kennengelernt. Meiner Meinung nach einer von vielen in vielen Organisationen (Bauernverband:Ruckwied/ Parteien: Bleser u.v.m.) die mit
    gut dotierten Partei und Aufsichtsratsposten ihre Betriebe quersubventionieren.
    Wir haben hier einen Landtagsabgeordneten der jetzt auch den Bauernpräsidenten macht und als
    Mitglied der Ampelregierung in Rheinland-Pfalz die Schirmherrschaft für eine Anti-Wolf Veranstaltung
    übernimmt. Da kommt m.E. die Glaubwürdigkeit schon etwas ins Schleudern.
    Merke: “ Allen Leuten Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann! „

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  3. Smartie sagt

    Herr Bröcker erklärt sehr gut, wie diese Erzählungen, Lügen und Übertreibungen von Bio-„Verkäufern“ funktionieren und die Gesellschaft von Grund auf spaltet !
    Dasselbe passiert ja auch in der Nutztierhaltung, ob „bio“, „super duper tiergerecht“ oder „bezahlbar, gut und konvi“… die Tierhalter untereinander sind gespalten (und werden regelmässig auch von Aussenstehenden gegeneinander aufgehetzt, wegen Geld).
    Bei den Hundehaltern dasselbe – Stichworte Auslandtierschutz, Qualzuchten, volle Heime
    Bei Pferdehalter ebenso – Boxenhaltung, Pferdesport, Überzüchtung…
    Dasselbe bei den Häusern, Ferien, Autos…
    Manchmal verstehe ich die Leute, aber es ist eine ungesunde Ideologie, denn die Gegner haben ein leichtes Spiel.

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  4. Rathje Clasen sagt

    Bei all diesen Themen muss man Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft unterscheiden. Viele volkswirtschaftliche Denkansätze scheitern nun mal an der Betriebswirtschaft, zumindest in Deutschland.
    Und viele betriebswirtschaftlich vernünftige Themen lassen sich volkswirtschaftlich nicht umsetzen, zumindest in Deutschland.

    Und am Ende wandert die Produktion ab.

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  5. Frikadellen piet 45 sagt

    moin interessante Gedanken gibt es ja viele aber dass diese Gedanken auch wirklich hinhauen das würde ich mal sehen am besten dazu wäre mal eine vernünftige Aufrechnung der Erträge und das Verbrauchs ob wir in Deutschland damit wirklich klar kommen können ich glaube nämlich nicht

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  6. Thomas Bröcker sagt

    Ich habe ein wenig den Eindruck, dass die Medienleute und Politiker nicht nur die Multiplikatoren, sondern in erster Linie auch die Kundschaft der Bo-Schiene sind.

    Besonders kritisch sehe ich dabei, dass (zu mindestens ist das mein Eindruck) diese moralisierende Denke auch auf alle anderen Journalismus-Felder durchschlägt.
    Politische Analyse von Vorgängen in der Welt wird nur noch einseitig aus der Sicht des „alten Westens“ betrieben. Besonders einseitig z.B. Marietta Slomka oder Maybrit Illner … und noch viele Andere. Objektive Analysen von Interessenlagen als Ursachen für Konflikte gibt es so gut wie gar nicht mehr.
    Auch hierdominieren Mythen, Erzählungen und Dogmen.

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    • evo.... sagt

      T.B. hat geschrieben:

      Ich habe ein wenig den Eindruck, dass die Medienleute und Politiker nicht nur die Multiplikatoren, sondern in erster Linie auch die Kundschaft der Bo-Schiene sind.

      Der Meinung bin ich schon länger. Die haben das Einkommen und können es sich leisten.Gesundheitlich angeschlagen werden auch einige von denen sein. Zum BK Scholz habe ich hier schon mal geschrieben:

      Der kommt mir vor wie ein kränkelnder Bio-Fresser. Laufen tut er schon fast so staksig wie der Biden. Die linke Hand (fast) immer vor dem Bauch. Der Dürr und der Wissing von der FDP sehen so kaputt aus, dass ich sie feurn würde.

      Die Fußballer essen vor größeren Turnieren im home ground bei Adidas immer Bio vom Feinsten und dann geht nix. Mal schaun, vielleicht komm ich bei Puma rein.

      Bei der letzten Leichtathletik – WM gab es zum ersten mal überhaupt keine Medaille. Am nähesten dran war der Neugebauer und der isst in Amerika Monsanto – Qualitäts-Food.

      Vielleicht trinken die Leute auch nur zuviel Kaffee:

      https://www.univadis.de/viewarticle/sehr-hoher-kaffeekonsum-beschleunigtem-kognitivem-verfall-2024a1000fdg

      Von Bruce Ames

      https://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Ames

      habe ich in Erinnerung, dass eine Tasse mehr krebserregende Stoffe enthält als ein durchschnittlicher Verbraucher in einem ganzen Jahr an Pestiziden aufnimmt.
      Letzte Woche war ich im DHL-Shop. Da hat mich eine junge Frau -grüne Aktivistin- bedient und angesprochen:

      Ihr Vater ist mit 53 an Krebs gestorben. Der war einer aus 4 Paaren aus der Clique meiner Schwester. 2 Andere Männer sind auch schon tot. Wenn die Leute jung sterben, tauchen halt Fragen auf. Das hat die Bio-Szene genutzt. Überzeugt von sich waren die auch.

      Aber wahrscheinlich waren nicht die Pestizide an den Krankheiten schuld, sondern eher zuviel Kaffee (in Kombination mit Bier)

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      • Stadtmensch sagt

        Was für eine alberne Studie! Tee- und Kaffeesorte nicht berücksichtigt. Art der Zubereitung nicht berücksichtigt. Rauchen nicht berücksichtigt. (Alkohol wahscheinlich auch nicht). Schlafmuster, Mundhygiene, … alles fehlt. Selbstauskunft bei der Mengenabgabe..

        Da kommt irgendwas raus, aber kein Zusammenhang. Ganz sicher sind aber Klickzahlen und verschenkte Lebenszeit beim Lesen…

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        • evo.... sagt

          Stadtmensch, das Problem hat man immer wenn es um Lifestyle und Ernährung der Menschen geht. Ganz besonders beim Thema Fleisch.

          Zum Thema Kaffee fällt mir immer eine Sendung mit Elmar Wepper im BR ein. Da hat er geschwärmt:

          „Kaffee hat über 800 verschiedene Aromastoffe!“

          Dann lese ich irgendwo von 1200 Aromastoffen. Da sollte jemand mal anfangen alle auf Cancerogenität zu prüfen. Einstweilen halte ich es mit Bruce Ames.

  7. Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

    In Österreich gibt es einen Ableger von REWE, nämlich BILLA. Diese Supermarktkette, sie ist zweitgrößte in Ö, Marktanteil über 30%, führt die Biomarke „Ja, natürlich“. Diese Marke ist auch gut eingeführt und ehrlich. Seit ca 2 Jahren gibt es aber eine Biolebensmittelschiene, die sich einfach BILLA Bio nennt. Laut Geschäftsführung wurde diese Marke kreiert, um billigere Biolebensmittel in den Handel zu bringen. Laut Firmenleitung handelt es sich vor allem um billigere Importware. Die Bioverbände dürfen nur die Werbung machen, das Geschäft machen andere.

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    • Joachim Kaiser sagt

      Guten Morgen
      Eine Anmerkung von mir.
      Zu den Zeiten als Zoll erhoben worden ist, da hatten meine Eltern ohne die Sozialhilfe (Subventionen genannt) ein gutes auskommen mit dem Einkommen.
      Kindergeld gab es damals nur für Beamte, wurde erst Mitte der 70 er auch an Arbeiter und selbständige bezahlt.
      Das was die Landwirtschaft heute tun muss um Subventionen zu erhalten sind Dienstleistungen und als solche möchte ich diese auch bezahlt bekommen.
      Wenn nötig schreibe ich auch eine Rechnung.

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      • Markus Kempen sagt

        Vor allen Dingen hatten Ihre Eltern einen Staat, der zu einem festgelegten Interventionspreis die im Inland nicht benötigte Ware aufgekauft, eingelagert und nur durch Zahlung von Exporterstattungen irgendwie wieder los geworden ist. Das hat dem Steuerzahler deutlich mehr gekostet als die Flächenzahlungen.

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    • Bauer Fritz sagt

      Zur Erinnerung: 1994 wurde bei BILLA die Marke „Ja, natürlich“ eingeführt. Damals sagt der BILLA-Gründer Karl Wlaschek, sein Ziel sei es Bioprodukte zum Normalpreis kaufen zu können. Das haben damals viele überhört oder wollten es nicht hören. Auch als später der Werbespruch „Bio, aber billig“ hieß, wurde man nicht stutzig. Heute wundert man sich daß Bio weniger kostet als konventionelle Ware.

      Außerdem zeigt sich, daß sich die Gesetze der Physik und/oder der Ökonomie schwerlich durch Ideologie aushebeln lassen. Ein gewisser Bauer Willi faßte das mal prägnant so zusammen: „An einer Kette muß man vorne ziehen, nicht hinten schieben.“

      Gut, in Österreich kann das auch schon mal ein wenig anders laufen: der aktuelle SPÖ-Chef Babler rettet Österreich indem er verordnet, daß der Anteil der Bioimker von 3% auf 10% steigen MUSS. (Wikipedia: Babler galt als Vertreter des linken Flügels der Sozialistischen Jugend und unterstützte das marxistisch-leninistische des Staatsmonopolistischen Kapitalismus „Stamokap“).

      If ideolgy is master,
      your reach desaster faster.

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  8. Thomas Bröcker sagt

    Lässt sich ohne ABO -„Falle“ bei mir nicht öffnen. Ansonsten wollen die Bio-Lobbyisten, nachdem der einfache Weg zu 1.360 €/ha über die Vorschläge von Oppermann und Lakner, nicht funktioniert hat, möglichst viel Geld über Maßnahmen in ihr System bringen. Die dafür erforderlichen „Begründungen“ sind seit Jahren als (oft falsche)“ Dogmen und Erzählungen“ erfolgreich verankert.
    Diese Marktabgrenzungserzählungen und deren Lobbyarbeit haben den größten Anteil an der Spaltung der Gesellschaft. Das Klima bezüglich der Auffassungen zur modernen Landwirtschaft, die ALLEIN die Ernährung sichert, ist durch diese dauerhafte Berieselung derart vergiftet, dass es höchste Zeit wird BIO als das zu entlarven, was es am Markt ist:
    „Eine überteuerte Produktion mit viel zu geringen Erträgen deren (falsche) Heilsversprechungen nur für die mit den dickeren Geldbeuten gedacht waren.“

    Wie schon mal gesagt, der Markt wird das ganz sicher regeln. Auch diese Branche kommt beim Einstieg in die Vermarktung über Discounter „unter Preisdruck bis es quietscht“, wie es die Einkäufer selbiger Ketten so schön formulieren.

    Ich will damit nichts gegen die mehr erfolgreichen oder auch weniger erfolgreichen Bio-Betriebe im einzelnen sagen. Da gibt es viele kluge und findige Betriebsleiter und auch guten Ideen die von allen genutzt werden können. Nicht destotrotz basiert ihr Erfolg auf der systematischen Verleumdung der Kollegen aus der modernen Landwirtschaft über die Lobbyarbeit der Öko-Verbände speziell des BÖLW und deren unseelige einseitige mediale Begleitung durch die ö.r. Medien.

    Es ist einfach ein Fakt, dass die vielen kleinen netten und bunten „Unkrautbetriebe“ nur für das Bild von Bio genutzt werden. Dort wo die Masse für die Discounter erzeugt wird ist höchste Produktivität gefordert. Diese Felder unterscheiden sich in Optik und Biodiversität nicht von denen der modernen Landwirtschaft.
    Bezogen auf den „Weltuntergang durch Klima“ ist diese Anbaumethode sowieso obsolet. Der CO2 Fußabdruck ist auf Grund der geringen Produktivität IMMER ungünstiger als der er Erzeugnisse der modernen Landwirtschaft.

    Das Dilemma ist, ich kann die Kollegen, die viel Einsatz und Kraft Bio-Anbau betreiben (fast) alle persönlich gut leiden. Trotzdem beruht ihr Erfolg auf der Lügenarbeit der Marktabgrenzungserzählungen ihrer Verbände und politischen Vertreter. Da die Branche stark unter wirtschaftlichem Druck steht wird sich diese Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas fortsetzen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Die immer häufiger beklagte Spaltung der Gesellschaft ist das Werk einiger Funktionseliten, zu denen nicht nur Verbände sondern auch politisch verantwortliche Parteien gehören. Am Ende bleiben persönliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Freiheit auf der Strecke.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Danke ! Interessant ist, dass Häusling sich einen „kleinbäuerlich- ökologisch orientierten“ EU Kommissar wünscht. Das ist sicher seine Aufgabe, zeigt aber auch, dass es sinnlos ist, von ihm einen objektiven Blick auf die Gegebenheiten zu erwarten.
        Der hat aber schon (mit dem Geld der EU und der Hilfe der Böll-Stiftung) viel gedrucktes Material erzeugt, das allenthalben und überall ausliegt. Dem hat die Vertretung der modernen LW wenig entgegengesetzt und der Zug, das jetzt tun zu wollen, ist auf diesem Wege wohl abgefahren.

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        • Arnold Krämer sagt

          Der Häusling hat immer noch nicht gemerkt, dass in unserem politischen System nur die wirklich Großen mit „Staatsknete“ „zugeschmissen“ werden. Der Mittelstand und die Kleinen schauen in die Röhre. Und er weiß auch offensichtlich nicht, wieviel Zeit, Mühe und Kosten es verursacht, „kleinbäuerliche“ Urproduzenten über Erzeugergemeinschaften zu bündeln, damit sie für Verarbeiter und Handel eine akzeptable Größe darstellen. Wir haben das im konventionelle Bereich in den 1970er bis in die 1990er Jahre in Westdeutschland mühsam erreicht.
          Häusling ist mit seinen Ansichten sowas von rückwärts gewandt. Er bedient die Erwartungen eines bestimmten Klientels, während die Akteure an den Schalthebeln der (ökonomischen) Macht längst vorbei gerauscht sind.

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    • Limes sagt

      „Lässt sich ohne ABO -“Falle” bei mir nicht öffnen. “
      Nichts Neues die üblichen Häuslinge. Tirade von Beschimpfungen gegen alle anderen, heimliche Verschwörungstheorien gegen die „Guten“, seine schlauen Vorschlägen werden nicht ausreichend berücksichtigt, fordert von D mehr Geld für die EU und da vor allem mehr Geld für seine Klientel aber da gibt es die Bremser bei anderen Parteien. Ja und dann noch die bösen Europafeinde z.B aus den Niederlanden, Polen…. aber auch anderen Ländern.
      Positiv: er ist nicht mehr Agrar Sprecher der Grünen EU Fraktion.

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