Bauer Willi
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GREENPEACE – woher kommen die Zahlen?

Hallo Greenpeace, ihr habt ja am 5. Januar das “Kursbuch Agrarwende” veröffentlicht.  Damit wir auf Augenhöhe miteinander reden können, müssen wir uns erst einmal über die Zahlen mit euch verständigen. Und da habe ich ein paar Fragen:

  1. Bei “Pestiziden” (wir Bauern sagen “Pflanzenschutzmittel”) geht ihr von 8,8 kg pro Hektar aus. Tatsächlich sind es 2,5 kg/ha (oder auch 2,8 kg/ha je nach Quelle). Das ist nämlich die Wirkstoffmenge. Wenn man vom Kaffeeverbrauch redet, nimmt man ja auch die Kaffeebohnen in Tonnen und nicht die getrunkenen Liter aufgebrühten Kaffee. Die Zahl wäre natürlich viel größer.
  2. Die Stickstoffbilanz im neuesten Nitratbericht 2016 weist 55 kg/Hektar aus. Ihr kommt aber auf 95 kg/ha. Da ist doch ein “kleiner” Unterschied den ich nicht verstehe. Wer hat denn nun recht? Ich glaube da eher dem Nitratbericht.
  3. Laut dem Nitratbericht 2016 liegen 72% unterhalb des Grenzwertes von 50 mg Nitrat, ist also in gutem Zustand. Ihr sagt, das 72% des Oberflächenwasser in schlechtem Zustand sind. Kann es sein, dass da ein Zahlendreher drin ist? Ich habe ja ohnehin so meine Zweifel an der Ermittlung der Zahlen im Nitratbericht, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn wir also einen vernünftigen Dialog führen wollen, solltet ihr jetzt für Aufklärung sorgen. Macht ja Sinn, erst einmal eine gemeinsame Datenbasis zu finden, sonst redet ja jeder von was anderem. Sollte ich mich geirrt haben, dürft ihr mich auch gerne korrigieren. Bin noch nicht so alt, dass ich nicht noch was lernen könnte… 😉

Euer Bauer Willi

Quelle: https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/kursbuch_agrarwende_2015_05.01.2017_zusammenfassung.pdf

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104 Kommentare

    • Stadtmensch sagt

      Ja doch: “Sterbenlassen als Mittel der Abschreckung”
      Ich würde lieber dem Treiben der Rüstungs-Lobby (inklusive Think-Tanks) Einhalt gebieten.
      Wer hat warum Lybien, Syrien, Afghanistan, Irak in Schutt und Asche gelegt?
      Jetzt hilft angeblich auch wieder nur Rüstung. Aber nee – die Gutmenschen müssen weg…
      Tsss!
      Wusstet ihr, dass noch bis in die 60er Jahre die Agrarpublizistik in besonders einfacher Sprache verfasst werden musste? Warum wohl?

      • Inga sagt

        Warum wurde sie in einfacher Sprache verfasst?
        Etwa in Dialekt?

        Und was hat
        Lybien, Syrien, Afghanistan, Irak in Schutt und Asche
        mit zu tun?

    • Thomas Müller sagt

      Der Bauern-Wahnsinn muss beendet werden. Wir brauchen einfach mehr Schlagzeilen und weniger Differenzierung!

  1. Paulus sagt

    Ich war mal ein sehr großer Freund von Greenpeace, bis zu dieser Brent Spar Geschichte in 1995. Da hat diese Organisation ihre Unschuld verloren und seitdem stehe ich deren Zahlenwerken äußerst skeptisch gegenüber. Ich bezweifele nicht, dass Greenpeace über kompetenten wissenschaftlichen Sachverstand verfügt, lasse mich jedoch zu der Vermutung hinreißen, dass so manches was von dort kommt ideologisch gefärbt ist.
    Die in dem Kursbuch definierten Umweltziele bzw. Meilensteine – Na ja. Dann legen wir halt Flächen still und erhöhen die Importquote, oder wie hab ich das zu verstehen?
    Oder glaubt hier jemand, dass die von GP aufgezeigten Ziele, selbst mit LW 4.0 und Precision Farming, etc. zu erreichen sind?
    Und wenn mir endlich mal ein kompetenter Bauer erklären würde, was bitteschön ist artgerechte Tierhaltung? Hermannsdorfer Landwerkstätten? Vielleicht OK.
    Meine paar Hochlandrinder? Ich denke ist auch vielleicht OK.
    Die paar Hühner meiner fiktiven Tante Änne? Betrachten wir mal als OK.
    Damit könnte man die Fleischversorgung von ca. 80 Mio. so ganz überschlägig gerechnet aber allenfalls mit ein paar μg/Pers./Jahr sicherstellen.
    Ein kleiner Tip: Im z.B. Kölner Zoo, der unter wissenschaftlicher Leitung steht, hatte ich immer wenn ich mit meiner keinen Tochter dort war, ein äußerst beklemmendes Gefühl. Eine Toleranzgrenze der Besucher was artgerechte Tierhaltung betrifft, war für mich nicht erkennbar. Gelten für Löwen und Giraffen andere Maßstäbe?
    Noch ein kurzer Satz zu dem Nitratbericht und an Willi gerichtet: Es ist doch hinreichend bekannt, dass dieser konstruiert wurde. Nicht valide Messergebnisse mit Ebensolchen zu vergleichen ist Chickenshit.

    Aber – nachdem der von mir durchaus geschätzte Herr Hofstetter schon in die Diskussion eingestiegen ist, verkrieche ich mich jetzt lieber als ganz kleines Licht in meinem stillen Kämmerlein. Nee, soviel Zahlen, und das soll man auch noch glauben ohne diese verifizieren zu können. Aber wie das so ist:
    Wenn dieser Blog zu einem Expertengremium mutiert kann ich daraus nur lernen.

    • Stadtmensch sagt

      @Paulus
      Dieser Blog könnte zum Experten-Gremium “mutieren”, wenn nicht ständig jemand seine Kraftausdrücke und unbegründeten Vermutungen hier absondern würde. Damit hat man schon viele “Denkanstoßer” vergrault. Gegen so viel Meinung (Spendensammelverein) hat die Darlegung von Zusammenhängen keine Chance. Es erfordert viel Zeit und Mühe, diesen Wust an herumgeisternden Informationen zu sichten und daraus ein objektives (meintwegen wertfreies\unideologisches) Bild zu konstruieren. Es reicht eben meist nicht aus, alles mit seinen persönlichen Erfahrungen aus der Praxis bewerten zu wollen. Natürlich gibts auch viel an Greenpeace (bzw. deren “Kompromissbereitschaft”) zu kriteln (s. Peter Clausing: Die grüne Matrix), aber mir als kleinem Verbraucherlein sind NGO als Nachichtenquelle über den “Umweltverbrauch” oder als Katalysator für breite öffentliche Debatten um die Konsequenzen unserer Überflussgesellschaft unersetzlich. Wer sonst soll das leisten? Die Wirtschaft?

      • Ich seh das so sagt

        Wenn zunehmen mehr Leser so wie sie genau das feststellen und auch kommunizieren, was sie hier schreiben, kann man auch weiterkommen. Nämlich dass es viel an Greenpeace und anderen NGO´s zu kritisieren gibt, dass sie NICHT das sind, wofür sie sich ausgeben oder ungeprüft gehalten werden: nämlich unfehlbar, unparteiisch, ohne Eigeninteressen, demokratisch legitimiert, ……

        Kauf dich bei uns ein und wir verklickern dir eine Weltsicht, ist halt nur, was es woanders auch zu finden gibt – ein Geschäftsmodell.

  2. Martin Hofstetter sagt

    Lieber Bauer Willi,
    Auch wir sind ganz sicher nicht unfehlbar und bemühen uns aus Fehlern zu lernen. Darum danke für die Hinweise.
    Sie fragen danach, woher die von uns verwendeten Zahlen stammen. Ich hab grad mal nach den Quellen geschaut. Also
    1. Pflanzschutzmittelverkäufe:
    BVL (2015): Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland – Ergebnisse der Meldungen gemäß § 64 Pflanzenschutzgesetz für das Jahr 2014.
    http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/meld_par_64_2015.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    Ihr Kaffeevergleich hinkt übrigens gewaltig. Kein Landewirt käme auf die Idee die gekauften Pflanzenschutzmittel pur auszubringen. Soweit ich mich erinnere verdünnt man die meisten PSM (nicht die reinen Wirkstoffmengen) mit erheblichen Mengen Wassers, bevor man sie ausbringt. Die Ausbringungsmengen sind also um ein vielfaches höher….. Im ernst: wir sind uns vermutlich einig, dass weder Wirkstoffmengen noch die Menge an verkauften Pflanzenschutzmittel entscheidend ist. Die spezifischen Wirkstoffe und ihre Wirkung (und Gefahren) sind dafür viel zu unterschiedlich.
    Die von uns gewählte Darstellung soll nur zeigen, dass da in den kommenden Jahren dringender Handlungsbedarf besteht und eine Minimierungsstrategie erfolgen muss.

    2. Zu Stickstoffbilanzen finden sie die Daten beim BMEL
    http://www.bmel-statistik.de/nc/de/service/suchmaske/
    Dort geben sie den Suchbegriff “Stickstoff” ein und sie finden Tabellen zur langjährigen Entwicklung der Stickstoff-Nährstoffbilanz bzw. der Stickstoff-Flächenbilanz.
    Bei der Nährstoffbilanz (diese Zahlen haben wir genommen) wird die Nährstoffabfuhr anhand der erzeugten Fleisch- und Milchmengen errechnet, bei der Flächenbilanz werden statt dessen Futter-Erntemengen und Verluste geschätzt.
    Aufgrund der unterschiedlich hohen Ernteerträge/Witterungsverhältnisse schwankt das Saldo von Jahr zu Jahr erheblich. Darum nimmt man das Dreijahresmittel.

    3. Der Unterschied zwischen Grundwasserqualität und Oberflächengewässerqualität hat sich in ihrem Blog schon geklärt.
    Informationen zum ökologischen und chemischen Zustand von Oberflächengewässern finden sie beim Umweltbundesamt. Von dort haben die Kollegen des FIBL auch die Daten bezogen. Da die Wasserrahmenrichtlinie klare Zielvorgaben macht wird das in Zukunft für die Landwirtschaft relevanter werden.
    Lieben Gruß
    Martin Hofstetter

    • Martin Gork sagt

      “ökologische Zustand”, da hat man mal eben die Anforderungen ganz neu aufgestellt und von 90% gut sind nun 78 schlecht…

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Martin Hofstetter
      schön, dass Sie sich an der Diskussion beteiligen.
      Zu 1. Ich habe die Wirkstoffverkäufe aus Ihrer Quelle genommen (ohne inerte Gase) und 34.752 t einmal durch die landwirtschaftliche Nutzfläche (16,7 Mio ha) und zum anderen durch die Ackerfläche (11,9 Mio ha) dividiert. Im ersten Fall komme ich zu 2,08 kg/ha, beim zweiten Fall zu 2,92 kg/ha. Da aber auch auf Grünland PSM eingesetzt werden, ist die Zahl 2,5 kg/ha ja so falsch wohl nicht. Auf 8,9 kg/ha komme ich jedenfalls nicht und da würde mich die Herleitung schon interessieren. Kann ja sein, dass ich irre, aber ich wüsste gerne Ihren Ansatz.
      Zu 2. Ihre Herleitung mit Schätzzahlen kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe Ihnen ja schon vor einiger Zeit meine persönliche Hoftorbilanz zugeschickt und so wird ein Schuh draus. Alle Düngemittel, die in die Betriebe kommen (die Zahlen sind ja bekannt) und alle Feldfrüchte, die den Betrieb verlassen ergeben das Saldo. Wenn Sie allerdings, und so verstehe ich Sie, die Emissionen in die Luft mit hineinrechnen, kommt man allerdings zu ganz anderen Zahlen. Aber die haben mit der Nitrat-Diskussion um das Wasser nun wirklich nichts zu tun, oder?
      Zu 3. Ich muss zugeben, dass ich die Begriffe Oberflächengewässer und Grundwasser nicht sauber getrennt habe. Das ist fachlich unsauber bzw. sogar falsch und das gebe ich somit öffentlich zu. Mein Versehen, aber keine Absicht. Dennoch: In der Nitrat-Diskussion wird ja immer von Trinkwasser gesprochen und da spielt die Situation im Oberflächenwasser nur eine sehr untergeordnete Rolle. Dem oberflächlichen Leser wird meines Erachtens suggeriert, dass 78% des Trinkwassers gefährdet ist. War das Ihr Ziel?

      Freue mich jetzt sehr auf Ihr Statement! Mir geht es wirklich um eine faire Beurteilung von beiden Seiten.
      Ebenso lieben Gruß
      Bauer Willi

      • Martin Hofstetter sagt

        1. Wir schreiben inunserer Veröffentlichung:
        “Nach aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA, 2016a und 2016b) werden pro Jahr durchschnittlich 8,8 kg Pflanzenschutzmittel bzw. 2,8 kg Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff je Hektar Anbaufläche eingesetzt.”
        In den genannten UBA Veröffentlichungen stößt man dann als Quelle auf das BVL.
        der link:
        http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/meld_par_64_2015.pdf?__blob=publicationFile&v=2
        In dieser Publikation finden sie auf Seite 9 die Zahlen über die PSM Abgabe in D im Jahr 2015. Ohne Inerte Gase etwa 109.344 t. Teilt man die durch die Ackerfläche in D kommt man auf die vom UBA angegeben knapp 9 kg/ha AF.

        2. Vergleichen sie mal die beiden Stoffbilanztabellen (Nährstoffbilanz MBT 0111260-0000 sowie Flächenbilanz MBT-0111130-0000 des Agrarministeriums genau miteinander (den Suchvorgang auf der BMEL Seite hatte ich oben angegeben), dann erkennen sie die Unterschiede in der Berechnung.
        Sie selber haben als Ackerbaubetrieb kein Problerm und machen quasi ne Hoftorberechnung (rein geht Mineralddünger, Biologische Fixierung über Leguminosen und NOx Eintrag über Luft minus den Stickstoff aus verkauften Marktfrüchten. Für Tierhalter ist das halt komplizierter wg Futterbaupflanzen und Gülleschätzungen. Alles keine Raketenwissenschaft, aber so erklären sich die Unterschiede.
        3, Nein, das war nicht mein Ziel. Es muß sauber unterschieden werden zwischen Belastung von Oberflächengewässern, Grundwasser und Trinkwasser.
        Darüberhinaus gibt es übrigens auch noch die Diskussion um Lachgas (Klima) sowie Ammoniak (Gesundheitsschädlich). Da ist überall die Landwirtschaft involviert. Es gibt also wirklich viele gute Gründe zu schauen, wo der Stickstoff bleibt, wenn er denn nicht in den Agrarprodukten landet! Um so wichtiger wäre ne saubere Bilanzierung. Für mich unfassbar, warum da so gemauert wird.

        • Mark sagt

          “Sie selber haben als Ackerbaubetrieb kein Problerm und machen quasi ne Hoftorberechnung (rein geht Mineralddünger, Biologische Fixierung über Leguminosen und NOx Eintrag über Luft minus den Stickstoff aus verkauften Marktfrüchten. Für Tierhalter ist das halt komplizierter wg Futterbaupflanzen und Gülleschätzungen. Alles keine Raketenwissenschaft, aber so erklären sich die Unterschiede.” Das ist primitive Greenpeace-Logik. Wenn Input größer Output, dann Emissionen ( in Luft oder Wasser). Von Humus im Boden haben diese Rechenkünstler noch nie was gehört!!! Stickstoffüberschüsse können nämlich auch zu Humusaufbau im Boden führen. Gleichzeitig wird dadurch CO2 gebunden! Durch die Stoffstrombilanziererei der neuen DVO und den sinkenden N-Überschussgrenzen wird es tendeziell zu Humusabbau auf den la ndwirtschaftlichen Nutzflächen kommen,sinkender Bodenfruchtbarkeit , sowie gleichzeitiger CO2 – Freisetzung, super Ergebnis dank Greenpeace und Konsorten. Zu meiner Lehrzeit hat man 60kg N zu 60dt Stroh zur Strohrotte und damit Humusaufbau gedüngt. Wie wird den sowas bilanziert, Herr Hofstetter??? Soviel zu ihrer Raketenwissenschaft!

          • Stadtmensch sagt

            Ganz ohne Greenpeace & Co. gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, dass reaktiver Stickstoff “ungenutzt” entweicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den Stickstoffkreislauf in Abhängigkeit von Bodenparametern, und den jeweiligen Kulturpflanzen nicht noch mehr optimieren kann (ok – das Wetter spielt leider noch mit rein). Die Frage ist für mich als Laie: wieviel N können auch Mikroorganismen fixieren und haben sie dafür genügend Kohlenstoff zur Verfügung. Kann man diesen Umsetzungsprozess intensivieren und (als angenehmen Nebeneffekt) eventuell CO2 aus der Luft binden? Wieso wehrt man sich gegen diese Untersuchungen\Experimente?

    • Bauer Willi sagt

      Desiree, es könnte doch auch heißen in diesem doch so “anregenden” Blog 🙂
      Schön ist doch, dass es immer um die Sache geht 😉
      Bauer Willi

      • Bauer Willi sagt

        Es geht um die gleiche Datengrundlage. Wenn zwei Diskutanten von unterschiedlichen Zahlen ausgehen, wird es ja mit einer Einigung schwierig, oder?
        Bauer Willi

        • Paulus sagt

          Liebe Desiree,
          gleiche, rein sachbezogene Datengrundlagen können nur erzeugt werden solange diese frei von Ideologien sind. Bei Rewe ist das etwas einfacher, da machen es die BWler.

    • Ehrlicher sagt

      verstehe ich das richtig Herr Hofstetter: Sie rechnen in die Stickstoffbilanz der Betriebe auch die Emissionen an N ein oder addieren Sie zur ausgebrachten N-Menge in mineralische und organischer Form + N-Fixierung durch Leguminosen auch noch die Grundbelastung hinzu? Soviel ich weiß sinkt diese seit Jahren und das UBA tut sich immer schwer mit der Veröffentlichung neuer Zahlen, weil diese einen abnehmenden Trend zeigen? Wirkt diese Stickstoffgrundbelastung eigentlich auch auf das Oberflächenwasser, wenn ja in welchen Anteil?
      Und die hohe Abweichung beim PSM vom Faktor 300% müßte auch mal deutlicher für alle erklärt werden, denn einer von Euch Bauer Willi oder Greenpeace liegt voll daneben.

  3. Meines Erachtens, denkt Greenpeace viel zu Global….Mag sein das es Schwachstellen gibt…..aber an diesen Schwachstellen sollte man arbeiten und nicht verallgemeinern…..Die Biologische Stadtion in Eitorf macht es vor….
    Da helfen keine Startistiken…..Da helfen Fackten……
    Oder sehe ich das falsch???? ?

    • myasuro sagt

      Statistiken sind Fakten!!
      Und zwar dann wenn nicht alle Wirkzusammenhänge bekannt sind. (Oder eigentlich immer.)
      Wenn alle Bekannt sind dann hat man eine Formel (meist recht schön) und fertig. Da kann man nicht Diskutieren, weil die vorhersage genau der Beobachtung entspricht (oder wer bezweifelt heute noch die Wurfparabel?)

      Bei den Statistiken versucht man halt Einflussgrößen vom Statistischen rauschen raus zu filtern, und da beginnt die Diskussion, warum ich wann welche Daten nehme als Grundlage, welche Auswertung ich nehme etc. Aber gute Statistiken begründen alle Entscheidungen. Und man muss diese Methoden halt auch mit angeben.
      Mit freundlichen Gruß
      myasuro

      • Brötchen sagt

        Ergänze das sind Beschreibungen für ein theoretisches Modell, das kann auch falsch sein!

        • myasuro sagt

          Natürlich können Modelle Falsch sein. Aber da geht dann halt das mit der Wissenschaft los, Modelle anpassen und versuchen zu Falsifizieren. Und Fakten sind halt zu dem diesen Zeitpunkt in der breiten naturwissenschaftlichen Fachgemeinschaft anerkannt.
          Jeder guter Naturwissenschaftler wird wenn ihm ein Fehler nachgewissen wird nicht böse sein, sondern sich freuen, weil andere Seine Theorie/Modell als so wichtig erachtet, dass es in Versuchen geprüft werden.
          Aber heute werden lieber die “Fakten” geglaubt die einem Passen (machen wir alle mehr oder weniger) ohne eine Quellenkritik durchzuführen, oder diese überhaupt zu lesen.

      • Bauer Willi sagt

        Richtig! Wenn ich die Wirkstoffmenge von rund 35.000 t durch die landw. Nutzfläche (rund 16 Mio. ha) oder auch nur die Ackerfläche (11,9 Mio.ha) dividiere, komme ich zu 2,1 bzw. 2,9 kg/Hektar.
        Wenn ich 35.000 t durch 8,9 kg dividiere, kommen rund 4 Mio. Hektar raus. Das ist rund ein Drittel der deutschen Ackerfläche aber was soll das? Ich verstehe es nicht…Und die Zahlen sind doch keine Lappalien, die bekommen wir Bauern jeden Tag um die Ohren gehauen.
        Bauer Willi

        • Hi Willi,
          ich zitiere Hofreiter: „Nach aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA, 2016a und 2016b) werden pro Jahr durchschnittlich 8,8 kg Pflanzenschutzmittel bzw. 2,8 kg Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff je Hektar Anbaufläche eingesetzt.“

          Also: 2,8 kg Wirkstoff
          8,8 kg PSM (Wirkstoff plus Formulierung nehm ich mal an als Laie)

          Je nach verfolgtem Zweck werde ich also nur die Wirkstoffmenge, das machst du, angeben bzw eben die Gesamtmenge des PSM, das macht Greenpeace. Ich kann diskutieren ob der Begriff PSM streng genommen nur auf den Wirkstoff zutrifft oder eben auf das handelsübliche Produkt, worin der Wirkstoff “verpackt” ist. Beides irgendwie zwar legitim, aber beides auch irgendwie propagandistisch, jedenfalls in vorliegender Debatte. Die dahinter liegende Absicht ist ja nun nicht schwer zu erkennen. Die einen, du und viele deiner konventionellen Kollegen, wehren sich gegen den aus eurer Sicht unberechtigten Vorwurf, ihr würdet zu viel “Gift” ausbringen und da kann die Zahl, die kursiert, nicht klein genug sein. Greenpeace macht sich, ob berechtigt oder nicht, das lass ich mal gaaaanz offen, Sorgen, dass zu viel gespritzt wird (is ja nix neues) und da macht eine größere Zahl halt mehr Wind. So simpel ist das. Die reine Zahl sagt aber mal überhaupt nix, wenn man – und ich bin wirklich Lai! – zumindest weiß, dass es ganz darauf ankommt, welcher PSM- Wirkstoff, wann wie wo ausgebracht wird.

          • Josef sagt

            Dabei sind z.B. bei Round up auch die, neben dem Wirkstoff eingesetzten Zusatzstoffe nicht unproblematisch oder gar harmlos. Somit halte ich es nicht für auseichend, die Mengenangaben auf den reinen Wirkstoff zu beziehen. Zudem ist die mehr oder weniger hohe Beieinträchtigung der natürlichen Systeme nicht nur von der Menge in Kg/Hektar abhängig. Die ganzen Zahlenspiele helfen also nicht besonders viel.

            • bauerhans sagt

              “….neben dem Wirkstoff eingesetzten Zusatzstoffe nicht unproblematisch”

              problematische zusatzstoffe sind nicht mehr zulässig.

              • Josef sagt

                Round Up besteht nicht zu 100% aus Glyphosat, sondern auch noch aus anderen Stoffen. Daraus erklären sich auch verschiedene Zahlen zu Mengenangaben in Statistiken. Einmal Ist die Menge an Wirkstoff Glyphosat gemeint, das andere mal die Menge an Rund up im Kanister.

      • Paulus sagt

        Die Wurfparabel ist nach meinem Kenntnisstand in all ihren Variationen mathematisch definiert. Findet übrigens auch in der LW-Maschinentechnik Anwendung und ist insofern ein schönes Beispiel.
        Die Statistik arbeitet indes mit vielen Variablen. Und genau da fangen wir an zu schwimmen. Sinnbildlich sowohl in stillen als auch erst recht in Strömungsgewässern. Begründungen für Entscheidungen und über Methoden bleiben i.d.R. außen vor.
        Die Aussage „Statistiken sind Fakten“ überzeugt mich daher nicht. Ich lasse mich aber gerne belehren.

        • Brötchen sagt

          @Paulus ich habe mir gerade die Bilanz nochmal angesehen. Das ist keine Statistik, das ist einfach nur eine Kalkulation aus allerlei zusammengefassten zahlen. Z.b. die Bestandszahlen basieren allein auf der Meldung einmal im Jahr. Das ist nur alles eine grobe Schätzung, die mehr oder weniger Pol. Gewichtet ist. Mit wissenSchaft hat das nicht viel zu tun. Das wird auch kein Wissenschaftler vertreten wollen.

          • Brötchen sagt

            Nachtrag: die Bilanz liefert eine grobe Aussage wieviel verwertbare Produkte in Form von stickstoff bei einem Aufwand an stickstoff gewonnen werden. Ist also ein mass für die Verwertungseffektivität. Daraus kann man alle möglichen SchlussFolgerungen ziehen.

        • myasuro sagt

          Nein, eine Statistik ist erstmal Fakt, aber zu dieser Statistik gehört nunmal auch Angabe der Methoden, der Daten Quellen, dann kann man über die Auswirkung diskutieren, das ist der Teil zu schwimmen. Ich kann nicht einfach sagen die Statistik stimmt nicht, sondern ich muss das halt auch Begründen warum ich andere Startbedinungen hernehme. Ob die Statistik fürs “wahre” leben eine aussage treffen kann, ist dann das Fragliche. Aber bevor ich eine Statistik Anfange muss ich mir halt die Zusammenhänge überlegen und kann dann Methoden und Quellen aussuchen. Wenn ich aber merke scheiße die Statistik widerspricht meiner Grundüberlegung, darf ich halt nicht den Fehler machen, Methoden und Quellen solange zu ändern bis mein Wunschergebnis kommt sondern muss halt den Schluss ziehen das meine Grundannahme scheiße ist.

          MfG
          myasuro

  4. Friedrich sagt

    Glaube keiner Statistik , die du nicht selbst gefälscht hast !! Genauso ist das hier. Greenpaece
    muß mal wieder “Angst” verbreiten , damit wieder Spenden reinkommen. Seid ca. 2012 müßen alle Bauern und Biogasbetreiber die Gülle- und Mistmengen in Niedersachsen in eine zentrale Datenbank
    halbjährlich melden. Ständige Kontrollen runden die Sache ab. Seitdem wird ganz viel organ. Dünger per LKW in die Ackerbaugebiete transportiert und sorgt dort für steigende Erträge und für ein erheblich verbessertes Bodenleben. Ein großer Teil der Tierhalter in Niedersachsen sind keine Bauern , sondern Gewerbebetriebe. Bei den Schweinehaltern halten die Bauern keine 50% der Tiere mehr. Das sollte nicht vergessen werden. Auch hatte die Politik die Gewerbebetriebe bei vielen Gesetzen vergessen , weil dort ja auch keine Flächenprämien gezahlt werden , wurde auch nicht kontrolliert. Deshalb haben auch weniger die Bauern den Entsorgungsdruck , sondern die tierhaltenden Gewerbebetriebe , weil die ja über keine Flächen verfügen. Zusätzlich tritt in nächster Zeit die neue Düngeverordnung in kraft , sodaß in einigen Jahren das Thema Nitrat vom Tisch ist und die NGOs sich dann andere Opfer suchen müßen. Durch die Richtigstellung von vielen Unwahrheiten der NGOs , durch die Bauern, Jäger und Angler wird es in Zukunft schwieriger für die NGOs Spenden zu generieren. Mit der ständigen Angstmache
    wird die Glaubwürdigkeit der NGOs auch nicht besser. Die hohe Zeit der “Grünen Diktatur” neigt sich auch dem Ende. Es kann nur gehofft werden , daß der Gesetzgeber die vielen von Ideologie durchsetzten Umweltgesetze wieder auf ein Normalmaß reduziert.

    • Brötchen sagt

      @Friedrich die zahlen an Hand von verfügbaren Statistiken zu überprüfen ist schwierig. Im Durchschnitt haben wir viel zu wenig Tiere und alle Medien hantieren mit riesigen Überschüssen. Selbst was die Verluste betrifft, vor längerer Zeit sind wesentlich mehr Lebensmittel vergammelt.

  5. Philip sagt

    Finde ich gar nicht so schlecht das Kursbuch Agrarwende.
    Klar die absoluten Zahlen sind diskussionswürdig, aber es steht auch viel richtiges drin. Z.B. Fleischverbrauch/Lebensmittelverluste halbieren, was laut Bericht zwingend nötig ist damit das Ganze funktioniert. Auch sehe ich kein wie auch immer geartetes Landwirte-bashing, sondern man höre und staune … Verständnis?!

    Interessant:
    Es wird peinlich darauf geachtetet nur den chemisch-synthetischen Pflanzenschutz auszuschliessen. Nicht mal die Mineraldüngung hat es auf die kategorische Verbotsliste geschafft. Das interpretiere ich so, dass wirklich auch Leute mit Ahnung von Landwirtschaft involviert waren, die die Notwendigkeit von Pflanzenschutz und Düngung vorgebracht haben.
    Und in punkto biologische PSM, wer weiss was 2050 alles biologisch hergestellt werden kann (die Gentechnik grüsst) 🙂

    • Martin Gork sagt

      Ob Schwermetalle einen Vorteil gegenüber abbaubaren synthetischen Pflanzenschutzmitteln haben?
      Ich bezweifel das.

      Kilo Angaben zum Pflanzenschutz zeugen nicht wirklich von intensiver Beschäftigung mit dem Thema, denn das sagt genau gar nichts zu den Umweltauswirkungen oder gesundheitlichen Risiken.
      Dann könnte man ja auf Schmerzmittel wie Ibuprufen verzichten und Morphium nehmen, da braucht man auch wesentlich weniger Wirkstoff…

    • Bauer Willi sagt

      Es wird in der Tat kein Bauern-Bashing betrieben. Mittlerweile hat auch Greenpeace erkannt, dass das nicht zielführend ist. Aber in der Konsequenz werden alle aufgestellten Forderungen dazu führen, dass immer mehr Landwirte das Handtuch werfen. 1. aus Frust und 2. weil sie die Anforderungen nicht erfüllen können ohne Pleite zu gehen.
      Bauer Willi

      • Mark sagt

        Na ja, kein Bauernbashing ist relativ. Lies Dir mal “Warum Greenpeace die … ” durch, da wird ein Bild der Landwirtschaft skizziert, da ist bashing noch untertrieben.

      • Philip sagt

        Zumindest stimmt das Ziel: die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen (siehe letzter Absatz im “Fazit”)
        Damit wurden Landwirte indirekt in den Kanon der schützenwerten Arten mit aufgenommen.

        Das ist schonmal ganz gut, darauf kann man aufbauen.

    • Andreas sagt

      Lebensmittelverluste ist auch so eine Sache. Geht jetzt vom eigentlichen Thema ab, werfe ich aber jetzt trotzdem mal in den Raum, da es die schwerfälligkeit der deutschen Politik zeigt. Dass viele Nahrungsmittel weggeschmissen und entsorgt werden, ist fakt. Jeden Tag falllen bei vielen Betrieben Abfälle an. Ein Beispiel ist unsere Überlegung, unseren Mastschweinen Altbrot zu füttern. Ergänzt sich gut mit Molke. Man muss zwar auf den Salzgehalt der Ration beachten, aber wäre immerhin eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit von Nahrungsmitteln, die sonst einfach nur vernichtet würden. Und da gibts 2 Haken: 1. Wenn nur 1 Schinkenstange im Container liegt muss ALLES, also die komplette Charge in die TBA! 2. Da wir unsere Schweine mit QS-Zertifizierung mästen, muss alles QS sein, was man füttert. Mit der Molke hatten wir ein ewig langes Hin und Her und uns drohte der Ausschluss aus QS. Das kostet ja auch alles Geld für die abgebenden Betriebe! Somit müsste der Bäcker auch QS sein, um an uns sein Altbrot abzugeben. Ergo: Entsorgung ist günstiger und die Nahrungsmittel werden vernichtet!

  6. Thea S sagt

    Definitionen sind wichtig! Der Kaffeeverbrauch pro Kopf wird sowohl als Masse als auch als Volumen berichtet. Beispiele: “jeder Deutsche verbraucht pro Jahr im Schnitt knapp über 6 Kilo Röstbohnen (feinschmecker.com)”; “162 Liter pro Kopf: Kaffee bringt Staat mehr als eine Milliarde an Steuern (epochtimes.de)”.
    Solange man klar sagt was man meint, ist das eine nicht richtiger als das andere.

  7. brigitta sagt

    In der Grafik fehlen wenn ich das hier am Smartphone richtig erkenne über 50% des N- Eintrages??? .es wird so dargestellt als ob nicht die leicht löslichen Kunst und Mineraldüner zum evtl Überschuss beitragen sondern ausschliesslich die Tierhaltung.
    Über so eine unsachliche und von Grund auf verstellende Propaganda kann man imho gar nicht diskutieren.

  8. Willi, Oberflächengewässer mit Grundwasser zu vergleichen ist aber auch wenig zielführend, wenn man eine “gemeinsame Datenbasis” einfordert.

    Wobei bei dem von Greenpeace bemängelten Zustand der Oberflächengewässer das Problem schon in der Definition des “guten ökologischen Zustandes” liegt. Die Kriterien sind nämlich derart weltfremd, dass sie zum Teil nicht einmal in einer sich selbst überlassenen Natur erfüllt würden.

    • Unterhaltsam ist das “Kursbuch Agrarwende” aber allemal.

      Beispielsweise rechnen die Autoren für das Zieljahr 2050 aus, dass (Tabelle 9) 2.749.000 Milchkühe benötigt würden, um den nationalen Milchbedarf zu decken (bei völlig veränderten Konsumgewohnheiten, versteht sich).
      Gleichzeitig sollen laut Tabelle 8 pro Jahr nur 1.404.393 Rinder geschlachtet werden, um den nationalen Rindfleischbedarf zu decken…

      • Brötchen sagt

        @h die zahlen grob zu überprüfen ist schwierig. Das mit den Rindern könnte hinhauen, grob braucht ja ein Rind 1,5 Jahre um schlachtreif zu werden. Glaube Milchkühe werden durchschnittlich zwei laktationen genutzt. Für Schweine bin ich auf 13 kg N je ha gekommen. 50 Mio schweine geschlachtet, da sind die sauen und Ferkel nicht drin, tippe mal da kommt man dann bei 17 kg raus.

        • @Brötchen Die 2.749.000 Milchkühe produzieren pro Jahr rund 2.749.000 Kälber. Folglich müssten für einen gleichbleibenden Bestand rund 2.749.000 Tiere pro Jahr geschlachtet werden.

          Das ist völlig unabhängig von der Anzahl der Laktationen oder der Zeit bis zur Schlachtreife.

          • Brötchen sagt

            @h ok die Zahl hatte ich nicht. Dann stimmt da schonmal was nicht. Beim geflügel kann man das nicht so einfach hochrechnen. Bei den schweineschlachtungen kommt auch einiges aus dk und NL. Jedenfalls sind 20 kg N/ ha vom Schwein nun nicht ein riesiger Überschuss ;).

      • Bauer Willi sagt

        Bei völlig veränderten Konsumgewohnheiten ist vieles anders. Wer ändert denn die Konsumgewohnheiten? Der Fleischverzehr in China explodiert förmlich und kann nur durch Importe gedeckt werden. Und wenn sich ganz Deutschland nur noch pflanzlich ernährt, ändert das auch nicht viel…
        Bauer Willi

        • Josef sagt

          Die Konsumgewohnheiten ändert der Preis. Solange alles billig ist, weil zu große Mengen auf die Märkte kommen, wird ein Drittel in den Müll geworfen und doppelt so viel gegessen als gesund wäre.

          • Ich seh das so sagt

            Und sie meinen also, wir essen also weniger und werfen weniger weg und dann steigen die Preise und dadurch kommt wieder weniger auf den Markt, weil weniger angebaut wird und kein Lieferant aus dem übrigen EU-Raum dorthin liefert wo die Preise hoch sind und daher braucht man keine Grenzsperren (die es ohnhin nicht geben kann) und die Welt ist endlich in Ordnung.
            Hört sich nach reversiver Ökonomik an, wo alle (bisherigen) ökonomischen Gesetze durch Wunschdenken außer Kraft gesetzt werden.

            • Josef sagt

              Meine Aussage war: “Die Konsumgewohnheiten ändert der Preis”, nicht “Die Konsumgewohnheiten ändern den Preis”, wie sie es offensichtlich verstanden haben. Oder glauben sie nicht, dass weniger verschwendet würde, wenn die Preise höher wären?

          • bauerhans sagt

            konsumgewohnheiten werden nicht durch preise verändert,sondern die verbraucher werden dann erfinderisch und versuchen durch andere zutaten den konsum beizubehalten z.b. als damals zigaretten teurer wurden,haben die leute selbst welche gedreht.
            dass weggeschmissen wird,liegt daran,dass viele nach der arbeit keine lust mehr haben,ihr eigenes leben auch zu organisieren.
            dass zuviel gegessen wird,glaubt ich nicht,sondern es wird einseitig ungesund gegessen und sich zu wenig bewegt.

    • Thea S sagt

      Der Nitratbericht 2016 berichtet für Fliessgewässer auf S. 6: “2014 bei 24 % der Messstellen der 90-Perzentil-Wert für Nitrat-N unter 2,5 mg/l N” . 2.5 mg/L N ist der Grenzwert der Gewässergüteklasse II, bei Greenpeace vermutlich der Grenzwert von “gut”.
      Der Nitratbericht sagt auch “Das Qualitätsziel der Nitratrichtlinie in Höhe von 50 mg/l Nitrat wurde im Berichtszeitraum 2011 bis 2014 an allen dargestellten Messstellen eingehalten. Als
      Überwachungswert wurde hierfür der arithmetische Jahresmittelwert verwendet.” Ob das nun “gut” ist?

      • @Thea S, Greenpece beruft sich vornehmlich auf den “Zustand” nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Darin ist der Nitratwert nur eines von vielen Kriterien, die für einen “guten ökologischen Zustand” erfüllt sein müssen.

        Beispielsweise ist der einzuhaltende Quecksilber-Grenzwert flächendeckend überhaupt nicht erreichbar, da ein wesentlicher Teil des Eintrags aus natürlichen Quellen stammt, die bereits vor der Besiedelung Deutschlands durch den Menschen bestanden.

        Die WRRL ist also von vornherein als Selbstläufer für grüne Ideologie angelegt und hat sich als “Erfolgsmodell” ohnegleichen herausgestellt, kann man doch jahrzehntelang damit hausieren gehen, wie Greenpeace einmal mehr anschaulich beweist.

  9. Josef sagt

    Angesichts von fünf der ersten sechs Kommentare wird es, zumindest hier, wohl zu keiner vernünftigen Diskussion kommen.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hmh, Du bedauerst, es gäbe keine vernünftige Diskussion. Ein Vorschlag zur Güte: Was spricht dagegen selbst hier und jetzt damit zu beginnen?
      Alois

      • Josef sagt

        Also zur Diskussion: Die obige Graphik bezieht sich auf das Grundwasser, deine Frage 3., bezieht sich auf Oberflächenwasser. Ich denke das erklärt die Unterschiede.

    • Ich seh das so sagt

      Sie meinen also daß die nicht unbeträchtlichen Differenzen von Greenpeace-Daten zu offiziellen Werten am besten gar nicht diskussionswürdig sind oder meinen sie daß Zweifel an der Eigennützigkeit bei Greenpeace frevelhaft sind.

      • Josef sagt

        Eine Organisation als Spendensammelverein zu bezeichnen und sie der Lüge zu bezichtigen halte ich für Beleidigungen.

        • Mark sagt

          “Greenpeace ist international, überparteilich
          und völlig unabhängig von Politik, Parteien
          und Industrie. Mit gewaltfreien Aktionen
          kämpft Greenpeace für den Schutz der
          Lebensgrundlagen. Rund 580.000 Förder-
          mitglieder in Deutschland spenden an
          Greenpeace und gewährleisten damit
          unsere tägliche Arbeit zum Schutz der
          Umwelt.” Quelle greenpeace

          Keine Mitglieder, die irgend einen Einfluß auf ökol./pol. Zielsetzung nehmen könnten. Vollkommen undemokratischer Verein, der nicht nur die Landwirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft transformieren will (make the world to disney world) . Woher nehmen die ihre Legitimation ??

          • Josef sagt

            Da hast du Recht. Aber um in eine Diskussion einzusateigen ist es nicht besonders geschickt, gelich damit anzufangen.

            • Alois Wohlfahrt sagt

              Wenn Du mit der Diskussion nicht zufrieden bist, dann tue etwas Pragmatisches dafür, dass sie besser wird. Bringe Thesen, Gegenthesen, Argumente usw. Aber bedauern hilft wenig….

            • Alois Wohlfahrt sagt

              Naja, “was ist Wahrheit”, sagte schon ein Gewisser Pontius Pilatus und meinte sicher die Halbwahrheiten…
              Die gibt es bis heute. Wo da genau die Grenze von der Hälfte liegt (weil die andere muss ja Wahr sein), weiß ich auch nicht so genau. Darum tut es gut, sich beide “Hälften” anzuschauen. Und Greenpeace hat sicher auch zwei Seiten, genauso wie der “Golden Rice”.
              Aber zum Thema zurück: Agrarwende und die Rolle von Greenpeace. Ich finde es gut, dass Greenpeace hier vorlegt. Weil unser Lawiminister und die gesamte Politik macht sowas nicht. Die verteidigen nur etwas, was auf Dauer nicht zu halten ist. Darum fehlen ihnen auch Zukunftsvisionen. Das aber brauchen die Bauern genauso, wie die ganze Branche und die ganze Gesellschaft. Denn Landwirtschaft geht alle an: Und siehe da – es bewegt sich was: https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-8055986.html

        • Martin Gork sagt

          Ok, Greenpeace ist eher ein Konzern und hat nichts mit einem Verein zu tun.
          Eine halbe Milliarde Dollar Umsatz macht dieser Konzern an Umsatz, damit das so bleibt wird der Wahrheitsbogen sehr weit gespannt.

          • Ich seh das so sagt

            Ein lieber, netter “Vereins-Konzern” also, der wissentlich, vorsätzlich und wiederholt die Unwahrheit behauptet. Bei uns nennt man solche Typen notorische Lügner !

  10. Stephan Becker-Sonnenschein sagt

    Lieber Willi,
    Pestizid ist im Ursprung auch richtig.
    lateinisch: pestis ‘ansteckende Krankheit, Seuche’
    -zid gelangte über das französische -cide → fr mit gleicher Bedeutung in die deutsche Sprache. Das lateinische -cida → ist abgeleitet aus dem Partizip Perfekt cecidi des Verbs caedere → „niederschlagen, töten“
    Ein Pestizid ist die Umschreibung für “Seuchen niederschlagen”.
    Bei Menschen gerne genutzt, auch landläufig Medizin genannt.

    • Hardy sagt

      Hmm…was denkt sich ein kranker Mensch dann wenn er vom Arzt ein “Pestizid” gegen seine Krankheit verschrieben bekommt?….

      • Inga sagt

        Er bekommt etwas genen Pest- oder Seuchenkrankheit!

        Ob man die Pilzkrankheiten der Pflanzen auf dem Acker mit der Pest vergleichen kann?

        Aber die Insekten- und Unkrautplage?

    • Bauer Willi sagt

      Nachzulesen in dem berühmten Buch “SAUEREI!” von einem gewissen Bauer Willi 🙂
      Bauer Willi

    • Inga sagt

      Na, dann weiß man ja, wo dieser Begriff für die Massenmedien herkommen.

      Ich nehme an, dass sie das für den (bösen, umweltfeindlichen) Pflanzenschutz kreiert haben!

      So ist das, wenn die mehr Aufmerksamkeit haben!

      Und die wissen ja, wie sie Aufmerksam erhaschen, dabei geht es weniger um die Wahrheit der Sache, Fakten, als vielmehr um die Auflagen der Zeitung und Einschaltquoten von Funk und Fernsehen, und dem Erfolg von Greenpeace und Konsorten.

      Woher soll nun der Verbraucher die Wahrheit wissen???

    • Inga sagt

      Also eine andere Wahrheit, die die Medien benutzen, um das Thema interessant zu halten!
      Damit ihre Auflagen steigen!?!

      Das hat aber mit Aufklärung nichts zu tun.

      Könnten doch die Verbraucher von den Medien mal richtige Aufklärung um das Thema Pflanzenschutz fordern, geht das nicht?

      Wie stehen die öffentlich Rechtlichen dazu?

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