Bauer Willi
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Frau Klöckner zur Landwirtschaft der Zukunft

Ende November erschien in der FAZ ein Artikel von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zur Landwirtschaft der Zukunft. Ich habe ihn mittlerweile mehrfach gelesen. Was meint ihr?

https://www.bmel.de/SharedDocs/Interviews/2019/2019-11-28-Namensbeitrag_Landwirtschaft_der_Zukunft.html;jsessionid=8B5A0D64569651B83D3C599020F200DC.1_cid296?nn=5999556#Start

Zwei Sätze aus dem Artikel:

„Die tatsächlich bestehenden Zielkonflikte zwischen wirtschaftlich tragfähiger Landwirtschaft und den Anforderungen, die Umwelt-, Natur- und Klimaschutz stellen, müssen wir ehrlich benennen und lösen.

Wir stehen an einem Scheidepunkt. Was wird aus der Energie auf den Straßen? Meine Antworten speisen sich aus großer Hoffnung darauf, dass technische Entwicklungen Zielkonflikte lösen werden, dass Ernten gesichert werden können, aber auf umweltschonendere Weise.“

Da sind sie wieder, die Zielkonflikte. Frau Klöckner, lesen Sie bitte diesen Artikel. https://www.bauerwilli.com/was-ich-frau-merkel-fragen-will/

Sie finden eine Reihe von Zielkonflikten. die wir Landwirte nicht auflösen können. Da sind Sie gefragt. Und was mich noch interessieren würde: Wie sehen Sie die Zukunft der Landwirtschaft?

Bauer Willi

 

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40 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Astronianer

    Ich habe in den letzten dreißig Jahren schon viele Briefe an die führenden Politiker geschrieben und immer nur larifari Antworten bekommen. Nur einmal hat das zuständige Veterinäramt durch diesen Druck von Oben sich bewegt, aber auch nur, weil mit Willis Hilfe, wir das hier ins Internet gestellt haben. Diese Leute sind Beratungsresistent. — Auch der neulich stattgefundene Kanzlergipfel diente nur zur Beruhigungspille. Ändern wollen die doch nichts. Das ist in „tichyseinblick“ mit „Der Wahrheit der Traktoren“ gut beschrieben worden. Auch die Arroganz über den Einkommensbericht von Frau Klöckner zeigt diese
    Sicht ganz klar. -Die Politik in Berlin und Brüssel lebt in einer Traumblase . Von Bundeswehr , Wirtschaft , Landwirtschaft , Industrie usw. haben die keine Ahnung. Die träumen in einer Märchenwelt. Das mag ja noch einige Zeit gutgehen , aber der Knall wird sehr heftig werden und dann haben wir diese Traumtänzer an der Regierung , die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Hier gilt nur die Eigenvorsorge der Bürger.

  2. Astorianer sagt

    Ich habe an Julia Klöckner einen Brief geschrieben und war überrascht das er beantwortet wurde. Aber die Antwort hat mir gezeigt das diese Frau keine Ahnung hat über die mieße Lage und Stimmung in der sich die Landwirtschaft befindet. Ein Paar Sätze aus diesem Brief: Die Zukunftsfähigkeit der deutschen Land und Ernährundswirtschaft liegt Frau Bundesministerin Julia Klöckner sehr am Herzen und Kern ihrer Politik ist sie zu verbessern.
    Die Zukunftsperspektiven für den Sektor stehen und fallen mit seiner Akzeptanz in der Bevölkerung. Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Land und Ernährunswirtschaft gehen heute weit darüber hinaus, dass sie nur satt machen soll. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen nicht nur gute Erzeugnisse die ihren Preis wert sind,sie wollen auch wissen wie sie erzeugt und hergestellt wurden, wie die Tiere gehalten wurden und wie es dabei um die Nachhaltigkeit bestellt ist.
    Meiner Meinung nach sind das immer die gleichen Frasen und was bei diesem Umbau der Landwirtschaft für uns noch hängen bleibt nicht einen einzigebn Satz.

    • Obstbäuerin sagt

      »Die Zukunftsperspektiven für den Sektor stehen und fallen mit seiner Akzeptanz in der Bevölkerung.« Das ist aber nicht nur für den Bauern kontraproduktiv. Wenn die Wünsche mit der Realität kollidieren, sollte man die Wünsche fallen lassen.

  3. Thomas Apfel sagt

    Guten Abend Willi,
    ich habe den Klöckner Artikel auch mehrfach gelesen. Besonders lustig finde ich die Aussage „Die Grünen Studienfächer sind attraktiv wie nie“. Ich habe vorgestern mit meiner Studienkollegin aus Erfurt gesprochen: Die Fachhochschule für Gartenbau hat genug Gala-Bau Studenten, aber mangels Interesse keinen einzigen Studiengang im Produktionsgartenbau. Die „Grünen Studiengänge“ sind nur interessant mit Ausblick auf die gute Bezahlung im öffentlichen Dienst, Interesse für die Produktion ist momentan so gut wie nicht vorhanden. Die traditionelle Ausbildung für Produktions-Obstbau und Gemüsebau stößt derzeit auf nahezu null Interesse.

    • Karl Timme sagt

      An der Ackerbaustrategie des BMU hat Herr Jan Wittenberg
      31171 Nordstemmen-Mahlerten , Mitglied im AbL Bundesvorstand mit gewirkt. Ein Artikel lesen und Mann weiß was in dem anderen steht.

  4. Friedrich sagt

    Karl Timme

    Ackerbaustrategie aus dem Umweltministerium !!!???
    Ist dort Zickenkrieg in den Ministerien ? Hierfür ist doch das Landwirtschaftsministerium mit Frau Klöckner zuständig. Ist jetzt der Krieg in der GROKO ausgebrochen ? Wenn das keine Kampfansage gegen die CDU ist , dann weis ich es nicht. Wenn man das der Schulze durchgehen läst , dann kann die Klöckner gleich nach Hause gehen. Am besten beide, sind ja eh ahnungslos und lassen sich eh nur alles von Ideologen einflüstern.

    • Karl Timme sagt

      Es geht hierbei um die im Koalitionsvertrag vereinbarte nationale Acherbaustrategie, die eigentlich im Herbst schon verhandelt werden sollte, auch Frau Klöckner wird nächste Woche Ihr Papier vorstellen. Hier wird schon einmal die Frontlinie gezogen.

  5. Karl Timme sagt

    Das BMU hat Ihre Ackerbaustrategie veröffentlicht:
    https://www.agrarheute.com/media/2019-12/bmu_2019_12_eckpunktepapier_ackerbaustrategie_.pdf
    Die Zusammenfassung: 1. Ziel – Nachhaltigkeit in der Definition der Verfasser –
    „Ackerbau muss wieder als System verstanden werden, bei dem alle betroffenen Bereiche
    ineinandergreifen und der sich am nachhaltigen Optimum orientiert. Eine einseitige
    Fokussierung auf bloße Ertragsmaximierung ist nicht länger zukunftsfähig. Die in der Strategie
    angeführten Maßnahmen greifen ineinander, nutzen Synergien und schaffen so ein integriertes
    Ackerbausystem, das der Abhängigkeit von Landwirtschaft, Umwelt und Biodiversität
    Rechnung trägt.“

    Es wird Stellung bezogen.

    • Ostbauer sagt

      Also, wenn man dies vorurteilsfrei diskutiert und umsetzt, kann ich das auch als „Konvi“ unterschreiben. Haupsache, ich kann davon leben,bzw überleben.

      • Karl Timme sagt

        Obstbauer, das BMU will LEH in die Pflicht nehmen:
        „Vom Einzelhandel fordern wir, dass das Angebot so angepasst wird, dass Produkte, die dem
        Natur- und Klimaschutz dienen, auch gezielt vermarktet werden können. Beispiel und gute
        Grundlage für eine solche Strategie ist etwa das Konzept der Regionalvermarktung. Dies wird
        erst möglich sein, wenn bei Lebensmitteln der Wettbewerb um Niedrigpreise aufhört und der
        Handel sich stattdessen an den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz orientiert.
        Wir plädieren auch dafür, dass der Lebensmitteleinzelhandel sich seiner Verantwortung
        bewusst wird und aktiv Maßnahmen gegen den Anstieg ernährungsbedingter Krankheiten
        unternimmt. Landwirt*innen können mit der Erzeugung gesunder Nahrungsmittel die Basis für
        eine ausgewogene Ernährung bilden. Aber nur zusammen mit dem Handel können sie einen
        relevanten Beitrag für eine gesunde Ernährung der Bevölkerung erreichen. “
        Das hat in der Vergangenheit nicht geklappt, das wird auch nicht durch gutes zureden des BMU klappen, hier steht die Gewinn Maximierung an erster Stelle

        • Ostbauer sagt

          Also nicht „Obst“bauer.
          „Ich habe einen Traum“.
          Wie wäre es, wenn wir den LEH mit ins Boot holen?
          Dem kann doch auch nicht egal sein, das er für alles mögliche verantwortlich gemacht wird!
          Stellen wir uns mal vor:
          Wir setzen uns mit der aufnehmenden Hand un dem LEH an einen Tisch und jeder macht eine Vollkostenrechnung auf, +Gewinn(Verhandlungssache).
          Die Summe ist der Preis an der Ladentheke.
          Und dann kommt die Stunde der Wahrheit!!
          Kartellrecht
          Verarmung, blabla
          Zumindestens wäre ein Punkt mal geklärt;ob der Verbraucher in der Lage und Willens ist diese Preise zu zahlen.
          Wie gesagt: „ich habe einen Traum“

          • Karl Timme sagt

            „Ostbauer“, wenn es eine einträgliche PR Aktion wie bei der Tierwohl Vereinbarung, bei der der Tierschutz Anfangs mit im Boot war, ist, dann kommt es vermutlich zu einer Neuauflage der Vereinbarung. Aber bitte alles nur im begrenzten Umfang, eine Überzeichnung war innerhalb kürzester Zeit erfolgt. Ist schließlich nur eine PR Aktion.

  6. Reinhard Seevers sagt

    https://www.vsr-gewässerschutz.de/nitratbelastung/nitratbelastung-im-grundwasser/

    Und die hier verdienen mit der Nitratlüge deutschlandweit richtig Kohle. Sie bekommen kostenlose Werbung in Regionalzeitungen, weil sie sich als unabhängige Prüforganisation verkaufen. Sie messen in Hausbrunnen und stellen fest, was man seit Jahrzehnten weiß und nichts mit dem Trinkwasser aus dem Grundwasser zu tun hat…Heuchelei und Geldschneiderei pur! Angst machen und das Volk aufwiegeln gegen die Bauern…..

  7. Robert Bossmann sagt

    Liebe Berufskollegen, schon seit Jahren ist unser derzeitiges Agrarsystem komplett überholt bremst bäuerliches Familienunternehmertum durch immer mehr Bürokratie aus. Junge Landwirte müssen sehr viel Idealismus mitbringen, um trotz allem mit Freude einen Hof erfogreich in die Zukunft zu führen. Warum verabschieden wir uns nicht komplett von den Agrarsubventionen, die sich zum größten Teil in den Pachtpreisen wiederfinden und viele Beamte in Brüssel und in ganz Europa beschäftigen und versorgen. Jeder Landkreis und jede Kommune könnte sich selber überlegen wieviel sie beispielsweise den Bauern für Blühstreifen bezahlten möchten, damit Flächen Insekten fördern und es „blühende Landschaften “ vor Ort gibt. Jedes Wasserwerk könnte seine Förderung einzig und allein an der Entwicklung der Messwerte und Nährstoffgehalte des Bodens koppeln. Eine Verbesserung erreichen die Wasserwerke problemlos durch gezielte Förderung, die Ertragsverluste durch extensivere Düngung und bessere Nährstoffeffizienz voll ausgleichen. Jedoch erst messen und dann bezalen. Wie jeder weiß, kann das Ziel von geringeren Nährstoffeeinträgen und der Nährstoffkonservierung auf sehr vielen Wegen erfogreich zum eigenen Vorteil umgesetzt werden.
    Was zur Zeit geschieht ist ein Höfesterben durch überbordende Bürokratie und Demotivierung der zukünftigen Hofnachfolger, die immer mehr im Büro sitzen müssen und wird so oder so den Strukturwandel stark beschleunigen.
    Ohne Subventionen gibt es den Strukturwandel natürlich auch, aber das freie Arbeiten macht mehr Spaß und die Wertschätzung der Gesellschaft für die Landwirtschaft wird steigen. Die Umweltziele können trotzdem wie schon gesagt erreicht werden.
    Außerdem ist es auch kein Problem, wenn jeder Landwirt auch in begrenztem Umfang selber voran geht und beispielsweise ein paar Blühstreifen freiwillig ohne Förderung anlegt oder einen großen Schlag (bei mehr als 20 ha oder Feldblock von mehr als 50 ha) mal parallel zur Bearbeitungsrichtung durch einen Blühstreifen in der Mitte teilt, damit der Schlag für Insekten und Wild nicht wie ein unüberquerbarer Ozean wirkt. Sollte ein Landkreis, eine Kommune oder auch einfache Verbraucher sich noch mehr wünschen, dann müssen sie soviel dafür bieten, daß es mit der angebauten Fruchtfolge konkurrieren kann. Daneben werden viele Betrieb mehr oder weniger Flächen haben, die sich ohne Flächenprämie nicht zu bewirtschaften lohnen. Was ist denn so schlimm daran, wenn solche Flächen entweder aus der Produktion fallen und dadurch das Produktionsvolumen verringern, wodurch der Lebensmittelpreis steigt. Alternativ können die Eigentümer solcher unwirtschaftlichen Flächen diese ja auch direkt pachtfrei ihren Pächtern überlassen, wenn sie eine Bewirtschaftung wünschen. Der Strukturwandel kommt so oder so. Nur entweder mit weiterer Gängelung von uns Landwirten mit den Agrarsubventionen als Rechtfertigung oder wie vorgeschlagen durch neues, freies, bäuerliches Unternehmertum

    • @Robert Bossmann
      Ihre Aussahen sind mir nicht nachvollzeihbar. Das müssen sie nachweisen, wie sie auch forden, dass andere für sie wägen, messen oder zählen sollen. Sparsame Blühmischungen, auch Fenchel, Ackerkratzdisteln und Wilde Karde von selbst auf den „Trittbrettstreifen“ der Fildern als Ausgleich für weggefallenen Agrarflächen durch die Stuttgarter Flughafen Erweiterung der Landefläche und Industrieansiedlung sind ein städiges Ärgernis für diese Konstrukte der selbst aus eigenem Interesse pflegende Bauern, die alles so wuchern lassen müßten, wie es Gott will und eine ständige achte Plage der Umweltbehörden. Sie verlangen gerade dies freiwillig. Wie unglaublich naiv oder bauernfängerisch „thumb“! Dort gibt es ein paar flinke Stiglitze mehr, die sowieso vorkommen. Die Goldammern sind beim Misthaufen des Pferdebauern zu Hauf.

  8. Friedrich sagt

    Wir wissen , daß die Nitratmitteilungen an die EU eine Lüge sind. Leider fehlt unserer Politik der Mut dies zuzugeben. Ein Anruf unserer Kanzlerin in Brüssel und der Spuk wäre vorbei. Auch die Aussage zu den Insekten ist nicht untermauert , denn man will ja jetzt erst ein Erfassungssysem aufbauen. Die Aussagen hierzu sind also nur hohles Gerede . Dazu kommt noch , da wir Bauern alles, was den Insekten nützen könnte, abdecken oder schnellstmöglich einarbeiten müßen. Ja , wenn man alles was die Politik gegen uns Bauern unternimmt, schon in die Nähe von Staatsterrorismus kommt. Auch den Beschluß zum Klimanotstand in der EU , kann man fast als Ermächtigungsgesetz ansehen , denn über diesen Weg kann man alle demokratischen Dinge per Beschluß der EU-Kommission durchsetzen. Eine schlimme Entwicklung unseres demokratischen Gemeinwesens. Leider gehen gegen diese negative Entwicklung nur im größeren Maßstab die Bauern auf die Demo. Würde mir mehr Unterstützung auch aus anderen Bereichen wünschen. Auch würde ich mir wünschen , daß im Bundestag mehr Abgeordnete aus der Regierung den Mut hätten, gegen den vielen Unsinn der Regierung den Widerstand zu organisieren. Unsere Politik stellt alles ab , aber es fehlt die Aussage über den realistischen Weg in die Zukunft in landwirtschaftlichen , aber auch anderen Bereichen. Diese Antwort fehlt in allen Bereichen unseres Landes.

  9. Wilfried Furchert sagt

    Auch die im „Green Deal“ geforderte Verringerung des Einsatzes synthetischer Düngemittel und Pflanzenschutzmittel wird uns noch übel auf die Füße fallen. Insbesondere bei PSM. Das ist eine klare Kamfpansage an die Chemieindustrie. Die weltweit paar Konzerne, die sich noch Pflanzenschutzforschung betreiben, werden sich überlegen weiterhin Geld für die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu verschwenden. Die werden ihre Cropsparte einstampfen und auf die viel lukrativere Humanmedizin umsteigen. Dass die jetzt eingesetzten PSM-wirkstoffe ihre Wirkung verlieren ist nur eine Frage der Zeit. Ob uns da die Digitalisierung gegen Läuse, Mehltau und Rost hilft bezweifle ich.

  10. Und wieder diese Mär von dem Gerichtsurteil, das Deutschland zahlen müsse usw., och kein Wort darüber WIE dieses Gerichtsurteil überhaupt zustande kam. Erst die Tage habe ich hier in dem Blog die Grafik über die gemeldeten Nitratmessstellen bewundert und mich gefragt: Gibt es dazu eine Quelle?
    Leider war diese nicht aufgeführt, also Suchmaschine mit der Beschriftung der Grafik gefüttert und Bingo, die Grafik gefunden, sie ist authentisch, passt.

    https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/food-farming-fisheries/farming/documents/agriculture-environment_en.pdf

    Nach kurzem Grübeln dacht ich mir: Was wurde eigentlich im Zeitraum davor gemeldet? Gibt es da auch eine solche Grafik?
    Und tatsächlich, es gibt sie, ebenfalls auf dem Server der EC:

    https://ec.europa.eu/environment/pubs/pdf/factsheets/nitrates.pdf

    Legt man die beiden Grafiken nebeneinander wird der Unterschied eklatant, praktisch alle grünen Messstellen in Deutschland verschwinden simsalabim von einem Zeitraum zum Anderen, während alle anderen EU-Länder mehr Messungen melden verschwinden mehr als 3/4 der Messwerte in Deutschland und zwar flächendeckend.

    Da stellt sich die Frage: Wie kann das sein?
    Und als zweites: Die Messungen sollen ja lt. Klöckner Ländersache sein, warum verschwinden dann bundesweit die Messwerte? Wer hier noch an Zufall glaubt, der glaubt noch an den Klapperstorch.

    Kann man hier Bilder verlinken? … hier das Bild der Gegenüberstellung der Grafiken:

    http://weingut-hoerner.com/sub_fb-forum/pfalz/upload-files/Nitrat_vgl_04-07_08-11.jpg

    Es wird auch in dem obig aufgeführten Artikel wieder eine Schuld zugewiesen und eine Erwartungshaltung für Lösungen zu dieser Schuld aufgebaut, die so in der Art garnicht besteht! Sicher, manche Messwerte reißen die Messlatte, aber dann muss man sich diese punktuell anschauen und ergebnisoffen evaluieren warum wieso das so ist, wer der Verursacher ist und Lösungsstrategien entwickeln, ein Gieskannensystem wie hier gefordert, mit erheblichen Kosten verbunden und ungewiss in der Wirksamkeit kann und wird nicht die Lösung sein.

    • firedragon sagt

      Guten Morgen Hörner,

      danke, dass Du Dir die Arbeit gemacht und die Karten gesucht und anschaulich nebeneinander gelegt hast.
      Die Karten hätte „Bauer Willi“ zum Treffen mit der Kanzlerin gut gebrauchen können und alle Fragen wären vom Tisch gewesen. Ausser der Aufforderung : „Bitte erklären Sie uns das!“
      Im Grunde genommen gibt es keine großen „Zielkonflikte“.
      Es wird (warum auch immer) politisch mit blindem Aktionismus auf politische Fehler reagiert – ausgetragen auf dem Rücken der LW.

      • Hörner sagt

        Danke, so viel Arbeit war das garnicht, wenn man weiß wonach man sucht hat man das in 10 Minuten beisammen.

        der Skandal ist doch das sich unsere Politik hinstellt wie n Operateur, der dem Patienten im Aufwachzimmer verkündet:

        „Statt des Blinddarms hab ich Ihnen den Fuß amputiert und jetzt stellen Sie sich nicht so an, leben Sie damit.“

        • Diatryma sagt

          „… Jetzt jammern Se nicht, das Bein ist hin / Dafür habense ja noch Ihren Blinddarm drin/ Wir versuchen, das Ding wieder anzunähn / Sie dürfen das nicht so verbissen sehn.“ (Ulrich Roski)

    • Thomas Apfel sagt

      Guten Morgen,
      danke auch von mir dass Sie sich die Arbeit gemacht haben. Die zuerst verlinkte Datei habe ich mir gleich heruntergeladen, da sie ja auch gute Informationen zur immer besseren Stickstoffeffizienz und auch zu Erosionen und Biodiversität enthält, die die Anschuldigungen an die Landwirtschaft teilweise entkräften und relativieren.

    • Berthold Lauer sagt

      Wenn es noch eines Belegs bedurft hätte, dass diese Meßwerte nicht aus Versehen oder Dummheit so nach Brüssel gemeldet wurden sondern aus ideologischem und politischem Kalkül, so liegt er hiermit vor. Was am schlimmsten ist, alles öffentlich für jeden zugänglich und keinen interessierts!

  11. Elisabeth Ertl sagt

    Mir sagt dieser Artikel, dass Dein Gespräch mit Frau Klöckner und auch die Demos und der Agrargipfel nicht umsonst waren. Die Probleme sind einmal verstanden worden.
    Zu den Lösungen: Dass Gentechnik etwas beitragen könnte, glaube ich auch. Ansonsten bin ich bei mehr Technikeinsatz skeptisch, auch wenn sie in speziellen Situationen sicher hilfreich sein könnte. Jede Maschine braucht Energie. Fossile Energieträger sollen abgebaut werden. Nicht für alle neuen Apparate reichen integrierte Solarpaneele aus. Große Flächen für Solarenergie gibt es zwar in der Wüste, aber nicht hier in diesen intensiv landwirtschaftlich genutzten Ländern. Windräder töten Vögel und Insekten. Das Speicherproblem ist angesichts nach wie vor umweltschädlicher Batterien ungelöst. Bioenergie steht im Widerspruch zur geforderten Extensivierung. Jetzt plant die EU wieder mehr Atomkraftwerke, die ebenso keine Zukunft haben.
    Das ist doch ein weiterer Zielkonflikt. Mit Technik Hoffnungen zu machen dient ganz offensichtlich dazu, dem Volk die Wahrheit zu ersparen, dass der Gürtel enger geschnallt werden muss. Da müsste man dann die Arm-Reich-Schere angehen und somit das ganze Wirtschaftssystem.

  12. Die Bauern gehen unter anderem zum Demonstrieren auf die Strasse weil sie von bürokratischen Auflagen erdrückt, bevormundet, und finanziell ausgehungert werden.
    Warum in aller Welt sollen sie in smart farming investieren, teure Geräte kaufen, um noch das Letzte aus dem Boden zu holen? Nur damit die Landmaschinenindustrie fleissig was zu werkeln hat und satte Gewinne einschiebt? Die Landtechnik- Lobby hat wohl unserer Ministerin deutliche Worte ins Ohr geflüstert.
    Der Konsument fordert eindringlich ein zurück zur Natur, bäuerliche Landwirtschaft und Klima-und Gewässerschutz. Wir Bauern stellen uns diesen Themen und wir sind sicherlich bereit, hier konstruktiv mitzuwirken. Die langfristige Bindung von CO2 schaffen wir mit Humusaufbau. Dazu brauche wir keine Drohne, sondern eine althergebrachte Wirtschaftsweise mit entsprechenden Fruchtfolgen. Das Heil in der Digitalisierung zu suchen ist für mich der verkehrte Weg. Die Bauern haben nach zwei Dürrejahren kein Geld in der Tasche für solchen Schnickschnack. Die Firmen, die uns die digitalen Geräte verkaufen freuen sich sicherlich über die Daten, die wir auf den Feldern gratis für sie einsammeln. Dies als Randbemerkung.

    • Ostbauer sagt

      Da gehe ich mit! Und man hätte auch seitens der EU in diese Richtung lenken können.
      Wir haben, auch über die Jahre, eine 5-gliedrige Fruchtfolge; aus phytosanitären Gründen und zur Risikostreuung. Aber wenn ich sehe, dass Fruchtfolgen: Weizen ,Weizen ,Raps und auf ausgewählten Schlägen seit 5 Jahren Mais für eine der größten Biogasanlagen Deutschland`s steht;dreht sich mir der Magen um.Die bekommen die gleichenAusgleichszahlungen wie wir. Nicht das es nicht kurzfristig ökonomisch ist,aber es widerspricht Allem, was wir gelernt haben.
      Wir haben 1990 Flächen übernommen ,die lagen jwd(janz weit draußen). Humusunterversorgt bis zum geht nicht mehr(Analysen liegen vor).
      Deshalb haben wir uns entschieden, unser Milchvieh auf Stoh zu halten. (den Mehraufwand kann jeder erahnen)
      Bei Düngung und Pflanzenschutz galt immer die Maxime:So wenig wie möglich;so viel wie nötig.
      Weiterhin:
      Landschaftsplan für unseren Betrieb erstellt; 500 Bäume gepflanzt;als Alleen, Hecken angelegt, Sölle renaturiert; 1 ha Steuobstwiese erschaffen, Feldrandstreifen stehen lassen.
      Wohlgemerkt! War vorher alles Ackerland (Eigentum)! Find ich auch gut,denn wir leben hier.
      Quintessenz: Nur höhere Abstandsauflagen und bei Cross Compliance mit einem Fuss in der Sanktion.
      Wir haben bei uns einen Viehbesatz von 0,4 GV/ha.Und dann der Hammer:
      Wir liegen mit der Hälfte der Ackerflächen im „Roten Gebiet“!
      heisst:
      Neue Auflagen (Lagerkapazität,Sperrfristen,zusätzliche Untersuchungen)
      Die HU Berlin hat zwar festgestellt,dass die derzeitige Landwirtschaft nicht dafür verantwortlich ist,(25-30 Jahre), aber die Auflagen bleiben.
      Wie soll man da noch frohen Mutes in die Zukunft schauen?
      Vielleicht so: „Kommt Zeit kommt Rat, kommt noch mehr Zeit kommt Overath. 🙂

  13. Heinrich Steggemann sagt

    Als konventioneller Landwirt ohne Umstellungsgedanken auf Bio sehe ich ein grosses Potenzial durch vielfältiges Bodenleben und dem richtig eingestellten Pilz/Bakterienverhältnis mehr Humus aufzubauen und widerstandsfähigere Pflanzen mit weniger Unkrautdruck heranwachsen zu lassen. Landwirtschaft muss mit dauerhafter zusätzlicher CO2 Speicherung in und unterhalb der Ackerkrume Geld verdienen können. Ein Baustein sind ständig lebende Wurzeln im Boden unter anderem durch vielfältige (blühende) Zwischenfruchtmischungen. Wenn dann die Allgemeinheit z.B. Strassenbegleitgrün durch entsprechend angepasste Pflege für die unterschiedlichsten Insektenansprüche als Überwinterungsquartier herichtet, könnten volkswirtschaftlich sinnvolle Synergien genutzt werden. Als Sauenhalter sehe ich im Moment (noch) kein Licht am Ende des Tunnels. Ein Gesellschaftsvertrag zur Finanzierung der Umbaumassnahmen bzw. Erstattung der laufenden Mehrkosten erscheint mir bis jetzt als beste Lösung, liegt mir aber aufgrund der zusätzlichen „Subventionen “ und damit verbundenen Abhängigkeiten quer im Magen. So ein Umbau müsste in kleinen Schritten bei laufender Produktion erfolgen können, ohne alle drei Jahre den nächsten Umbauantrag stellen zu müssen und gleichzeitig müssten anteilige Ausgleichszahlungen schon während der Umbaumassnahme fliessen und nicht erst bei kompletter Fertigstellung. Alternativ gehen die Viehbestände zurück. Wie will unsere Gesellschaft dann die ganzen Nebenprodukte aus der Nahrungsmittelerzeugung verwerten bzw. Futtergetreidequalitäten oder das Erntegut aus erweiterten Fruchtfolgen??

  14. Unverkennbar stammt dieser Artikel aus der Feder des neuen Medienfuzzis des BMEL, Jan Grossarth. Dass dieser seine alten Kanäle so offensichtlich nutzt hat ein Geschmäkle. Auch inhaltlich ist er sich treu geblieben, was nicht heisst, dass man ihm uneingeschränkt zustimmen muss.

  15. Reinhard Seevers sagt

    Vielleicht sollte man (Politik/Gesellschaft) den Zielkonflikt ehrlich formulieren: Wie kann und soll eine geringer werdende Zahl landw. Erzeuger unter weiter steigenden bürokratischen Auflagen, höheren Produktionskosten und einer globalisierten Konkurrenz den Wohlstand und die Ernährung von 82 Millionen Bürgern unter kostengünstigen Gesichtspunkten mit regionalen und ökologischen Produkten langfristig sicherstellen?
    ….und dabei noch überleben?

      • Altbauer Jochen sagt

        Tischlein deck dich ,-noch vergessen
        wir Bauern bekommen sicher noch einen Zauberstab
        um alle Wünsche zu erfüllen.
        Hoffentlich ist am Tischende ein Tellerchen
        für uns dabei.

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