Bauer Willi
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Fragen Sie einen Landwirt

Aus der Presse habe ich erfahren, dass das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) für sein Verbraucherportal Landwirte sucht, die die Fragen der Verbraucher direkt beantworten. Ich habe mal nachgefragt, wie das genau geht. Hier die Antwort:

Auf dem BZL-Verbraucherportal www.landwirtschaft.de können Verbraucherinnen und Verbraucher über ein Online-Formular Fragen an Landwirtinnen und Landwirte stellen.

www.landwirtschaft.de/frage

Für die Beantwortung der Fragen bauen wir derzeit einen Pool an Landwirten auf. Wir sammeln die Fragen und leiten sie je nach Thema an die betreffenden Landwirte weiter und fragen an, wer bereit wäre, darauf zu antworten.

Mit den Landwirten, die antworten wollen, vereinbaren wir daraufhin einen Telefontermin. In einem Mini-Telefoninterview klären wir die Frage und ggf. noch einige Hintergrundinformationen.

Wir formulieren die Antwort aus und legen Sie dann der/dem Befragten noch einmal zur Freigabe vor, damit sichergestellt ist, dass sich niemand falsch widergegeben fühlt.

Sobald das Okay vorliegt, veröffentlichen wir die Antwort unter: https://www.landwirtschaft.de/diskussion-und-dialog/fragen-sie-einen-landwirt/bereits-beantwortete-fragen/

Um für Verbraucher ganz klar zu machen, dass ihnen hier “echte” Landwirtinnen und Landwirte antworten und authentische Einblicke in ihre Arbeit geben, veröffentlichen wir zukünftig alle Antworten mit Namen und Bild der/des Befragten sowie einer kurzen Info zum Betrieb. Sie müssen da nicht viel preisgeben, aber ob Sie nun Milchviehhalter, Ackerbauer oder Winzer sind (und wo ihr Betrieb liegt) ist für unsere Leserinnen und Leser natürlich schon interessant.

Wir benötigen also zunächst für interne Zwecke Ihre Kontaktdaten und ein paar kurze, stichpunktartige Angaben zum Betrieb (sowie spätestens bis zur Beantwortung der ersten Frage) ein Foto.

Welche Infos dann außer Name und Bild noch veröffentlicht werden, stimmen wir -ebenso wie die Antwort – natürlich vorher noch mit Ihnen ab.

Die Mail mit den Daten schickt ihr an bzl@ble.de

Ich finde es eine gute Sache und mache mit.

Bauer Willi

 

 

 

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23 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Ich finde Aufklärung wichtig. Meine Nachbarin wohnt seit 15 Jahren mit ihren Hunden direkt an einer Rinderweide und weiß erst seit gestern, dass Hundescheiße bei Kühen zu Fehlgeburten führen kann und Rinder mit Hundekot verschmutztes Heu von Rindern einfach verweigert wird.
    Gespräch ging: “Ich weiß nicht, warum der Bauer sich so anstellt. Seine Rinder scheißen ja auch auf die Weide.”
    “Äh, aber wenn da dann doch mal ein tragende Kuh sich was fängt, ist der das Kalb und vllt. sogar die Kuh quitt.”
    “Was? Noch nie gehört, warum?”
    “Neospora. Dem Hund geht es gut, alles was wiederkäut hat die Arschkarte….”
    Vom Fuchsbandwurm hatte sie auch noch nie was gehört. Kokzidien, was den das?
    Das letzte Mal wurden ihre Hunde entwurmt, als sie die vom Züchter geholt hat. Kotproben regelmäßig abgeben und untersuchen lassen? Warum?
    Na, toll. Ihr alter Hund bekommt Goldimplantate gegen Altersbeschwerden, wird mit Pourons gegen Zecken und Flöhe geschützt, aber ihr TA denkt in all den Jahren nicht daran, mal ne Kotprobe zu nehmen und ihr was über Darminfektionen zu erzählen?
    Aubacke.

    • bauerhans sagt

      “Goldimplantate gegen Altersbeschwerden”

      damit verdient der ta richtig was,aber doch nicht mit ner wurmkur!
      in den 1980er jahren sagte mir der ta,eine zahnsteinbehandlung eines hundes brächte ihm richtig geld,kurze zeit später schickte er nur noch den praktikanten und ich suchte mir nen neuen ta,der doch lieber hobby-pferde behandelte und auch wieder die assistentin schickte etc.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es dürfte der Nachbarin aufgefallen sein, dass ihr Hund auf des Nachbarfeldes kackt und des Bauern Kühe auf des Bauern Wiese.
      Es gehört dazu, dass die Hundehalterin das Mein und Dein berücksichtigt, das ist gerade bei Hundehaltern abhanden gekommen, wenn da Wissenslücken vorhanden sind, dann ist diese Frau als Hundehalterin nicht geeignet.

  2. Paulus sagt

    Schön, dass man über Bauer Willi auf die Existenz der BZL hingewiesen wird. Mir war diese ganz sicher sinnvolle Einrichtung bisher nicht bekannt.
    Bei einigen Themen/Beiträgen, die ich zugegeben nur auf die Schnelle und diagonal gelesen habe, beschleicht mich allerdings ein leicht ungutes Gefühl. Ich fürchte, es wird nicht lange dauern bis auch dieser Laden von den Vertretern gewisser Interessen okkupiert wird.
    Insofern bleibt die Hoffnung, dass sich möglichst viele rechtschaffende Praktiker an der Aktion beteiligen. Ich stelle meine Fragen allerdings lieber hier und irgendwann wird mir wohl ein Kartoffelanbauer die Frage beantworten, was es mit diesem „nach der Ernte behandelt“ auf sich hat. Kann ich nun kleine behandelte Kartöffelchen bedenkenlos mit Schale essen oder nicht? Jetzt kommt mir bitte nicht mit den lapidaren Aussagen der Verbraucherzentralen oder ähnlicher Institutionen, die kenne ich. Demnach werden Biokartöffelchen, wo auch immer in der Welt, ganzjährig geerntet und sind scheinbar nicht keimfähig. Vermute mal Monsanto, jetzt Bayer mit dieser verdammten Gentechnik steckt dahinter. 🙂

    • Bauer Willi sagt

      @Paulus
      Du bekommst tolle Kartoffeln aus integriertem Anbau bei Josef in Butzheim. Ortsausgang in Richtung Rommerskirchen. Josef wird Dir alle Schritte des Anbaus und der Lagerung gerne erklären. Meines Wissens hat er alle Kartoffeln im Kühllager, so dass jegliche Lagerbehandlung entfällt und Du die Kartoffeln unbedenklich mit Schale essen kannst. Da er eine reduzierte Düngung fährt und auf Ertrag bewusst verzichtet, schmecken die Kartoffeln auch noch richtig nach Kartoffeln. Und vom Preis kaum teurer als im Supermarkt.
      Ich denke (weiß es aber nicht) dass Biokartoffeln auch durch Kühlung lange nicht keimen. Aber irgendwann dann doch, aber dann kommen sie statt aus regionalem Anbau halt aus Ägypten.

      • Philipp sagt

        Ja. Biokartoffeln fangen nach ein paar Monaten trotz Kühlung an zu keimen. Durch Sortiermaschinen werden die Keime vor dem Verkauf größtenteils wieder abgebürstet. Ab wann da die großen LEH Ketten lieber auf Importware zurückgreifen, weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das von Jahr zu Jahr und Kette zu Kette unterschiedlich ist.
        Es gibt Firmen, welche für den Ökolandbau gerechte Methoden entwickeln um die Keimfähigkeit bei Kartoffeln im Lager zu hemmen. Diese stecken aber noch in den Kinderschuhen.

      • Paulus sagt

        Hallo Willi
        Danke! Also, Butzheim 477 Richtung Rommerskirchen, Ortsausgang Hof rechts, nach Josef fragen. Mach ich gerne und beziehe mich auf Dr. Kremer-Schillings. 🙂

        Es gibt ein gewisses Hemmnis sich direkt an die Bauern zu wenden, ob Du es glaubst oder nicht. Wir haben z.B. eine große Scheu davor zu einem Bauern zu fahren, der zwangsläufig in Tonnagen denkt, und den um lächerliche 2 oder 5 kg Kartoffeln zu bitten. Mag sich lächerlich anhören, ist aber so. Meine Frau stand in der Vergangenheit auch schon 2mal vor deinem Hoftor, von wegen Selbstbedienungsregal. Da war leider nix. Sie hätte es allerdings, ebenso wie ich, nie gewagt durch eben dieses zu gehen um an der Haustür nachzufragen. Da gibt es halt gewisse Berührungsängste die nicht zuletzt dem Anstand und dem Respekt vor der Privatsphäre geschuldet sind. Dies nur am Rande.

        • Bauer Willi sagt

          Hallo Paulus
          das steht sogar ein Schild “Kartoffelhof”. Und der Josef ist ein sehr engagierter Landwirt, der zudem noch sehr belesen ist. Ich hoffe, dass er auch da ist, wenn Du kommst. Du kannst auch sagen, Willi hätte ´Dich geschickt. 🙂

          Natürlich musst Du einen 12,5 kg Sack kaufen. Aber kühl lagern, wegen der Keimung. 🙂 Spreche ihn auch mal darauf an, wer bei ihm im Hofladen einkauft. Alle deutlich über 50…Wie alt bist Du eigentlich? 😉

          • Paulus sagt

            Willi, hätte ich die Penne in Knechtsteden besucht, wären wir uns wahrscheinlich in der gleichen Klasse begegnet und hätten gemeinsam die Schulbank gedrückt. So viel zum Alter. Ist kein angenehmes Thema für mich.

          • Inga sagt

            Ich denke die Scheu der Städter ist doch auch, weil normalerweise der Bauer doch den ganzen Tag auf dem Feld ist und keine Zeit hat, Kartoffel zu verkaufen.
            Und ob wer von den Familienangehörigen da ist, weiß man doch nicht!
            In der Stadt schätzt man die Familiensphäre sehr!
            Das muß man bei der Beschilderung auch bedenken, denke ich!

        • Brötchen sagt

          Paulus das ist Cash….wo ich mein Hühnerfutter kaufe, da hat der die ganze Kassen voll mit ganz vielen Eurostücke…….ich sage zu ihm…oh das ist ja vorbildlich…..er sagt….das ist von den Omis Eiergeld…..ich ohh

          Zumal die älteren wollen gern mal quatschen….ist mir im Altmühltal passiert, wollte nur nach dem Weg fragen….es wurde ein längeres Gespräch Landwirtschaft…Osten usw….
          so richtig gut schmeckende Kartoffeln, bekommt man selten, also nichts wie hin.

          Grüsse!

  3. Thomas Apfel sagt

    Wenn man in das Portal schaut, insbesondere bei den Reizthemen Glyphosat und Neonics, wird der starke Einfluss des UBA und des BMU deutlich. Zum Beispiel in den Angaben zum Insektensterben und zu Alternativen zu Glyphosat wird wieder darauf abgehoben, das Der Bio-Anbau zeigt, dass es geht und vor allem Kostengründe für den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln (dieser Begriff wird weitaus häufiger verwendet, als der Fachbegriff Herbizid) sprechen. Es wird erwähnt, das Kritik in z.B. Krefeld gibt, aber halt nur erwähnt.
    Insgesamt sehe ich hierin den löblichen Versuch von Landwirtschaftsministerium, Umweltministerium und Bundesumweltamt die Diskussionen zu versachlichen.
    Wenn ich sehe , was für Fragen und Antworten gestellt bzw. gegeben wurden, fehlt dem Portal die notwendige Schärfe um dem derzeitig hitzig geführten Diskurs zu befrieden.
    Ich werde mich trotzdem anmelden, denn jedem Anfang wohnt ein Stückchen Hoffnung inne.

    • Bauer Willi sagt

      Wir wollen doch alle, dass die Schärfe herausgenommen und versachlicht wird.

      Ja, jedem Anfang wohnt ein Stück Hoffnung inne. Heißt aber eigentlich “wohnt ein Zauber inne”.
      Gut, dass Du auch mitmachst. 🙂

      • Thomas Apfel sagt

        Hallo, Willi,
        mit dem Zauber hab ich´s als Norddeutscher nicht so´, das mit der Hoffnung liegt mir eher.

      • Paulus sagt

        Hallo Willi
        Vielleicht geht es ja um eine ganz andere, nämlich die dringend erforderliche rein sachbezogene und somit berechtigte Schärfe, nicht um die in der allgemeinen Diskussion. Sachlich fachlicher Klartext ist wünschenswert, nicht unanständig.

  4. bauerhans sagt

    “Wir formulieren die Antwort aus”

    damit sicher gestellt ist,dass die antwort im sinne von “landwirtschaft.de” ist?!

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