Bauer Willi
Kommentare 57

Feinstaub-Fakten

Eigentlich habe ich keine Lust, mich mit dem Thema zu befassen, nur weil Monitor – rechtzeitig zur Grünen Woche – wieder einen “rausgehauen” hat.  Sie beziehen sich dabei auf eine unveröffentlichte Studie, und wenn etwas unveröffentlicht ist, kann man das auch nicht kommentieren. Und man muss ja nicht gleich über jedes Stöckchen springen, dass einem eine Redaktion hinhält.

Aber dann hab ich mich doch mal eine halbe Stunde hingesetzt und recherchiert, was denn nun dran sein könnte. Warum das sonst keiner macht? Keine Ahnung. Mit Erklärungen, “dass das wohl alles Spekulationen wären” gibt man nur denen wieder Recht, die einen als “Leugner” darstellen wollen. Also schauen wir mal nach, was schon vor der unveröffentlichten und mir somit unbekannten Studie bekannt war.

Wenn man die größten Verursacher von Feinstaub mit menschlicher (antrophogener) Ursache sieht (siehe Grafik oben), dann steht weit vor allem die Wirtschaft und der Verkehr. Aus der Tierhaltung stammen 7.500 t, aus dem Silvesterfeuerwerk 4.500 t. Zum Glück ist nur einmal im Jahr Silvester. Wäre es zweimal, hätte es die Viehhaltung schon überholt. Und dann wären da noch Räucherstäbchen, Räucherkerzen oder der Feinstaub aus liturgischen Feierlichkeiten. Meßdiener haben wegen des Weihrauch wahrscheinlich eine kürze Lebenserwartung. Hat nur noch keiner untersucht. 😉

Doch jetzt wieder ernsthaft. Fakt ist, dass Ammoniak in der Luft irgendwann zu Feinstaub reagieren kann. Ammoniak entsteht aber überall, natürlich auch in der Landwirtschaft. Das ist Scheiße, genauer gesagt Gülle aus tierischem Dung. Aber eben nicht nur. Bonner Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Moose (Orthotrichum diaphanum) mittlerweile an vielbefahrenen Straßen wachsen, wo man sie vorher nie gefunden hat. Der Grund: Abgase, die durch den Katalysator zwar von anderen Stoffen gereinigt wurden, aber nun mehr Ammoniak ausstoßen. Das ist blöd, will aber keiner so richtig wissen. In der gegenwärtigen Diskussion ist davon jedenfalls keine Rede.

https://www.uni-bonn.de/die-universitaet/informationsquellen/presseinformationen/2005/463

Wovon auch keine Rede ist: Es gibt vom Umweltbundesamt eine Karte von Deutschland, in der man jeden Tag nachsehen kann, wie hoch die Feinstaubbelastung an jedem Ort ist. Diese Karte wird täglich aktualisiert. Ich habe mal drei verschiedene Tage heraus gesucht.

Ich weiß nicht, was ihr seht, aber ich kann da keine Logik erkennen, besonders nicht, was die Landwirtschaft und besonders die Tierhaltung angeht. Die Karte in Blau ist übrigens vom 17.1.2019, an dem gleichen Tag, an dem Monitor seine Sendung ausstrahlte. Die Karte mit einem Schwerpunkt im Rheinland stammt vom 4.9.2018, die Karte mit den roten Flächen vom 18.10.2018. In den niedersächsischen Massentierhaltungs-Hochburgen sieht es dagegen gut aus. Wer sich auch andere Tage ansehen will, kann das hier tun:

https://www.umweltbundesamt.de/daten/luftbelastung/aktuelle-luftdaten  

Geht übrigens auch für andere Luftschadstoffe. Einfach auf “Karten” klicken, Schadstoff und Datum eingeben und dann noch auf den dreieckigen Pfeil. Vielleicht erkennt ihr ja was anderes.

Ausgesprochen deutlich äußerst sich Herr Kachelmann zum Thema Feinstaub, auch wenn mir persönlich das nicht gefällt. Wir haben auch eine Pelletheizung, und die liegt beim Feinstaub beim 43-fachen (!) einer Flüssiggasheizung. Dass er dann die Emissionen aus Kaminöfen, Hackschnitzel-  und anderen Holzheizungen als “Reichen-Feinstaub” bezeichnet, finde ich persönlich jetzt nicht so nett. Ich dachte bisher immer, ich wäre ein guter Mensch. Muss ich mich wohl geirrt haben.

https://www.t-online.de/-/id_79772292/tid_pdf_o/vid_84599106/index

Wenn man jetzt noch wissen will, wie es in anderen Ländern aussieht, der schaue auf die Karte unten. Es empfiehlt sich, nach Skandinavien oder Island auszuwandern. Mit Irland würde ich noch warten, bis die Sache mit dem Brexit geklärt ist… 🙂

Warum ausgerechnet Norditalien bzw. die Alpen dunkelrot sind (über 65 Mikrogramm/cbm Luft!) ? Kann es an den vielen Holzheizungen dort liegen? Es darf spekuliert werden.

Die Diskussion führt dann prompt zu seltsamen Blüten. Im Portal “Ökotest” findet sich gleich ein Artikel “Fleischverbote statt Fahrverbote”.

https://www.oekotest.de/gesundheit-medikamente/Fleischverbote-statt-Fahrverbote-Landwirtschaft-laut-Studie-der-groesste-Feinstaub-Verursacher-_600782_1.html

Wer hat´s erfunden? Nein, nicht die Schweizer, sondern die Deutsche Gesellschaft der Veganer.

Zum Schluss noch ein Ergebnis des Umweltbundesamtes. Der Bevölkerungsanteil in der niedrigen Konzentrationsklasse von 0 bis 15 Mikrogramm lag 2007 bei 2%, 2015 bei 24%, hat also deutlich zugenommen. Der Bevölkerungsanteil in der höchsten Klasse sank im gleichen Zeitraum von sagenhaften 61% auf 5% in 2015. Wer es nicht glaubt: hier ist die Quelle.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-der-bevoelkerung-durch-feinstaub

Ich werde nach all diesen Fakten den Eindruck nicht los, dass die Sache von Monitor eine “Luftnummer” ist. Dass die allermeisten Ställe, besonders in den viehstarken Regionen schon heute über Luftfilter verfügen, dass Gülle überwiegend bodennah ausgebraucht oder gleich eingearbeitet wird (machen wir schon, seitdem wir organischen Dünger ausbringen lassen), scheint noch nicht in die Redaktionen vorgedrungen zu sein.

Ich lade die Redakteure gerne ein, sich das bei mir anzusehen und “anzuriechen”. Aber wahrscheinlich kommt wieder keine Sau…

Euer Bauer Willi

 

 

 

 

(Aufrufe 16.913 gesamt, 1 heute)

57 Kommentare

  1. Ich hatte keine Ahnung, dass Ammoniak in der Luft irgendwann zu Feinstaub reagieren kann. Interessant, dass Sie schon Feinstaubfilter verwenden. Der Vater meines Mannes hat eine Farm mit über 200 Kühen. Er würde sich sicherlich über diesen Artikel freuen!

  2. Ein sehr interessanter Artikel über Feinstaub. Mir war gar nicht bewusst, dass das Silvesterfeuerwerk einen solch starken Anteil in der Statistik hat. Interessant, dass auch die Tierhaltung einen hohen Anteil ausmacht. Mein Onkel legt deswegen in seinem Unternehmen einen hohen Wert auf eine industrielle Luftreinhaltung.

  3. erntenwaswirsäen sagt

    Bei “Anne Will” am 27. Januar verschwieg der medial versierte “Lungenarzt” Dieter Köhler
    ( http://www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/199122/index.html )
    nicht, dass der Diesel DIE technische Lösung für Probleme mit der Luftqualität ist:

    “Der Diesel stößt am Auspuff sauberere Luft aus als er einsaugt.”

    Diese Wahrheitsmagazine in “rot auf weiss” bzw. “weis auf rot” belegen dies jeweils auf ihre eigene Art:
    https://www.rf-news.de/2019/kw05/der-methodologische-amoklauf-des-lungenarztes-dieter-koehler
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/riesen-zoff-um-grenzwerte-bei-anne-will-gruenen-chefin-staenkert-im-diesel-talk-59799168.bild.html

    Da kann man nur folgern: Einfach mal so den Diesel etwas länger laufen lassen!
    Irgendwann kommt man sogar darauf, dass der Diesel sich super als Luftreiniger für Asthmatiker eignet.

    Übrigens scheint es da weitere Synergieeffekte zu geben:
    https://www.lobbycontrol.de/2019/01/initiative-von-lungenaerzten-stammt-auch-von-einem-frueheren-daimler-mitarbeiter/

    Die FAZ schreibt irritierenderweise “schwarz auf weiss”:
    “Für Deutschland kam heraus, dass nicht der primäre Feinstaub, sondern der sekundär gebildete Feinstaub die Hauptquelle ist”, sagt Pozzer. Indirekt kommt dadurch der Landwirtschaft eine große Rolle zu. Denn beim Düngen der Felder und in der Viehhaltung wird vielfach Ammoniak freigesetzt. Alleine betrachtet ist dies für die Feinstaubentstehung unproblematisch. Aber in Kombination mit den Gasen Schwefeldioxid und Stickoxid führt es eben genau dazu.”
    https://www.faz.net/aktuell/wissen/der-benziner-hat-ein-russproblem-16018127.html

    Das darf doch alles nicht wahr sein. Ist es aber.

    Es gilt leider immer noch:
    “Entscheidend ist, was hinten rauskommt.”
    https://de.wikiquote.org/wiki/Helmut_Kohl
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13509898.html

    Wir ernten, was wir säen.

    PS
    Zum guten alten primären Feinstaub von Benzinern (aka “Russ”) fragen wir doch mal “den Ingenieur” und “die Schweizer”:
    https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/benziner-direkteinspritzung-so-schmutzig-alte-diesel/
    https://www.nature.com/articles/s41598-017-03714-9

    Nachtigall, ick hör dir trapsen: Nachrüstung von “alten” Benzinern mit Partikelfiltern! Oder auch nicht.
    https://www.mundmische.de/bedeutung/20091-Nachtigall_ick_hoer_dir_trapsen

    Und das noch:
    https://www.welt.de/gesundheit/article128855439/Feinstaub-quillt-bis-in-die-Zellen-des-Gehirns.html

  4. erntenwaswirsäen sagt

    Ein Fakt zu Feinstaub ist, dass es nun mal primären und auch sekundären Feinstaub gibt. Bei letzterem spielt Ammoniak eine gewichtige Rolle.
    Eim paar Hinweise dazu:

    https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftschadstoff-emissionen-in-deutschland/ammoniak-emissionen#textpart-3
    (30.07.2018)
    “Verursacher
    Ammoniak (NH3) entsteht vornehmlich durch Tierhaltung und in geringerem Maße durch die Düngemittelverwendung sowie die Lagerung und Ausbringung von Gärresten der Biogasproduktion in der Landwirtschaft. Von geringerer Bedeutung sind industrielle Prozesse (Herstellung von Ammoniak und stickstoffhaltigen Düngemitteln sowie von kalziniertem Soda), Feuerungsprozesse, Anlagen zur Rauchgasentstickung sowie Katalysatoren in Kraftfahrzeugen.”

    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3565.pdf
    (Mai 2009)
    Seite 16: “Das gasförmige NO reagiert in der Atmosphäre zu Stickstoffdioxid (NO2), Ammoniak verbindet sich mit den dort vorhandenen sauren Luftschadstoffen SO2/SO3 und NOx zu Ammoniumsulfat und Ammoniumnitrat. Die Verbindungen machen in den Feinstaubproben bis zu 40 Prozent der Masse aus.”

    https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_6_ammoniak_ammonium.pdf
    (2018)
    Seite 3: “2.1 Sonstige Quellen”; “3 Transport und Eintrag in Ökosysteme”

    Zur Frage “Warum ausgerechnet Norditalien…?”
    https://www.bauernzeitung.ch/news-archiv/2018/maschine-fuer-die-ammoniak-reduktion-erfunden
    “Auf die Ammoniak-Problematik aufmerksam wurden Vater und Sohn Iten in Italien. In der italienischen Po-Ebene ist die Wasserverschmutzung teilweise so gross, dass kein Leitungswasser mehr getrunken werden kann.”

  5. Du meine Fresse, hat wirklich noch niemand gemerkt, dass wir alle von den Grünen verarscht werden – einschließlich derer die diese „Nein-Dagegen-Verleumder-Diffamierungsschwätzer“ immer wieder wählen.
    Wann hätten die jemals bis zuende gedacht,
    -bei der sog. Energiewende mitttels
    überteuerter Wind- oder Solarenergie?
    -bei den schon ausufernden BIO-Fressalien in JEDEM Supermarkt?
    – bei rechthaberischem Ausbremsen
    von Baumaßnahmen wegen ein paar Gänseblümchen….?
    – und schon gar nicht beim Thema Tierschutz mit gebetsmühlenhaftem Daherleiern von Halbwahrheiten und offensichtlichen Lügen, die lediglich faschistoiden Tierrechtscliquen in die Hände spielen!

    Prost Mahlzeit, Deutschland auf dem Weg nach unten ins Kellergeschoss

    • Farmer Hans sagt

      Doch das haben ich schon lange das Prinzip ist doch ganz einfach eine negative Schlagzeile in die Medien Fernsehn usw. und jeder hört und schaut hin die folge das verkauft sich gut und die Grünen werden als Rechtschaffent dargestellt. ob das so ist oder nicht ist doch egal Hauptsache man kriegt den Wähler rum. Wie sagt ein Sprichwort “Ehrlich währt am längsten und wer nicht bescheißt der kommt zu nix”

  6. Andre Ploenes sagt

    Danke, Bauer Willi für die wiedermal gute Ausarbeitung.
    Alles soweit nachvollziehbar. Was stört ist die erste Grafik. Sie ist von 2001. Wo kann man die aktueller bekommen. So eine Grafik mit diesem Alter wirkt einfach nicht mehr aussagekräftig. Klar, Daumen hoch.

  7. Farmer Hans sagt

    Hallo Bauer Willi,
    Sehe man die sache mal von einer ganz anderen Seite und zwar Feinstaub verursacht der Konsum und nicht die Erzeugung den wer weniger Auto fährt hat auch im gleichen umfang wenige Feinstaubausstoß usw. also wer weniger Fleisch bzw. weniger Tierische Nahrungsmittel konsumiert Verursacht weniger Feinstaub. In diesem Fall trift es zwar nicht zu denn wer weniger Tierische Nahrungsmittel zu sich nimmt braucht dafür mehr Pflanzliche Nahrungsmittel um sich zu ernähren oder irr ich mich da. Das ergebnis ist doch eindeutig wenn wir die Ernährung umstellen auf mehr Pflanzliche Nahrungsmittel und weniger Tierische Nahrungsmittel Verschiebe ich die Grafik gleichermassen aber Am Feinstaub wird sich nichts ändern oder nur kaum!
    Von meiner seite her ein Aufruf an alle und da meine ich auch alle also die gesamte Befölkerung hier zu Lande wenn ihr weniger Feinstaub wollt dann müsst ihr auch alle an einem Strang ziehen und einen Beitrag leisten denn mit dem Finger auf dem anderen zu zeigen ändert nichts! und schon gleich gar nichts wenn man auf den Kleine oder eine minderheit (Landwirte) zeigt. Und noch was mit einer besseren bzw. neuster Technik ändert man fast nichts hierzu mal ein Beispiel. Ich habe eine Holzheizung genau gesag eine Holzvergaser Scheitholzkessel der hat einen angegebenen Wirkungsgrad von 93% 1980 habe Holzheitzkessel bestenfalls 70% Wirkungsgrat gehabt also der Technische fortschritt den wir die letzten 30 Jahre hatten wird praktisch nicht mehr möglich sein der Spielraum mit besserer Technik ist sehr gering! Aber der Spielraum den wir haben duch unser Konsumverhalten ist noch nicht ein mal erörtert. Also liebe Leute von Monitor und Max Plank Institut – Nix mit ausruhen es gibt viel zu tun zeigt Verantwortung und stellt wenn schon alle an den Pranger und nicht nur die Landwirtschaft!

    Ach ja noch was zu den Schüllern die auf die Straße gehn und nach mehr Klimaschutz schreien. Bevor ihr das tut kehrt erst mal vor euerer Türe und setzt um was dem Klimaschutz dient! Für die Demo Schule Schwänzen ist einfach nur Dumm denn ihr geht zur Schule um was zu lernen um nicht Dumm zu bleiben.
    Ein Zitat noch von Franz Josef Strauß für alle diese Schüler “Wenn´s scho ka Hirn nit habt´s dann haltet´s wenigstens is Maul”

    • bauerhans sagt

      “Ein Zitat noch von Franz Josef Strauß für alle diese Schüler „Wenn´s scho ka Hirn nit habt´s dann haltet´s wenigstens is Maul“”

      angesichts der wenigen umweltprobleme,die wir hier gegenüber china oder russland haben,wären schüler besser beraten zu lernen,damit sie später nicht von chinesischen chefs dominiert werden.

  8. hans kreimel sagt

    das mit den hohen feinstaubwerten in italien hängt möglicherweise damit zusammen, dass es dort wenig regnet. in städten ist im winter auch der feinstaubgehalt relativ hoch, wenn es länger nicht regnet.

    werden bei den mess-ergebnissen eigentlich natürliche feinstäube wie blütenpollen herausgerechnet?

    • Paulus sagt

      @hans kreimel
      Kurz und bündig: Es handelt sich um rein massebezogene Werte. Dies betrifft sowohl die gesetzl. vorgeschriebenen Grenzwerte als auch die Messwerte. Die Anzahl der Partikel (somit die Einzelgrößen) und deren Zusammensetzung werden (i.d.R.) nicht explizit festgestellt. Ebenso erfolgt keine Unterscheidung zwischen Stäuben natürlichen Ursprungs, anthropogenen und teils anthropogenen Stäuben. Teils anthropogener Staub = Sekundärstaub in Verbindung mit Ammoniakausgasungen, z.B. in der LW.
      Dies ist einer der wesentlichen Kritikpunkte das Thema Feinstaub betreffend, das im Grunde dringend einer weiterführenden Diskussion bedarf.

  9. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, Pressemeldung “Tausende Schüler und Studierende sind in mehr als 50 deutschen Städten während der Unterrichtszeit auf die Straße gegangen um für mehr Klimaschutz zu demonstriert. Auf ihren Transparenten stand. Warum lernen ohne Zukunft, Opa was ist ein Schneemann und das Klima ist aussichtsloser als unser Mathe-Abi”.
    Schüler müssen also während der Unterrichtszeit demonstrieren, weil es sonst zu spät ist.
    Deutschland verfehlt seine Klimaziele und verprasst auch noch die Ressourcen anderer Länder. Wir sind schuldig. Und nur wir können die Welt retten! Das ist grüner Populismus in voller Breite. Und das tun die Schüler?
    Besser wäre , möglichst viel zu lernen um de Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Fähnchen schwenken während der Unterrichszeit führt zu grünem Glauben
    statt profundem Wissen. Gibt es weitere Faktoren, die unser Leben bestimmen als
    CO 2 , vieleicht auch die Energieversorgung?
    Kein Wort darüber das wir in Folge des überhastteten Atomausstiegs die Emissionsziele 2020 nicht erreichen.

    • bauerhans sagt

      es gab heute in der NW einen leserbrief von lehrern zur demonstration der schüler,weil ein anderer leserbriefschreiber kritisiert hatte,dass die schüler das während der unterrichtszeit gemacht hatten.
      tenor:die sache ist so wichtig,dass die schüler ausdrücklich ein recht darauf hätten.
      mal sehen,was die schulaufsichtsbehörde dazu sagt.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ein Rektor einer Schule in unserer Nähe erklärte, dass es sich um ein unentschuldigtes Fehlen handelte und wenn eine Arbeit angekündigt wurde, bedeutet dies eine sechs. Er hätte keinen Ermessensspielraum.

  10. Friedrich sagt

    Danke Willi und Alois für eure top Arbeit. Ohne euch wären wir wieder die Schuldigen.–
    Durch die vielen Fakeinfos von den NGOS , Politik, Wissenschaft, Medien usw. sehe ich hier nachhaltig unseren Industriestandort Deutschland als sehr gefährdet an. Welcher Industriemanager läßt sich das auf die Dauer gefallen. Auch ich als Bauer ärgere mich , daß ich nicht in jungen Jahren ausgewandert bin. Das ist ja nicht mehr zum” Aushalten” wie hier unser Wohlstand regelrecht kaputt gemacht wird. Es ist ja nicht so , daß nur wir Bauern ständig geärgert werden, es ist ja alles was hier produziert betroffen. Wir müßen wissen , daß wir hier sehr hohe Löhne haben und das mit der neuen Digitalisierungswelle sehr viele Arbeitsplätze sehr schnell verlagert werden können um kostengünstiger zu produzieren.
    Das kann unser Land sehr schnell treffen und dann ist schluß mit lustig. Sehr anschaulich ist das Gehacke auf unserer Dieseltechnik und Nox-Werten. Das läßt sich lange kein Autobauer mehr gefallen. Sowie hier mal eben 50.000 Arbeitsplätze wegfallen , dann will es mal wieder keiner gewesen sein , aber der Tag wird kommen und dann gnade uns Gott.

    • Mark sagt

      “Das läßt sich lange kein Autobauer mehr gefallen.” Die Autobauer spielen bei diesem Spielchen doch gut mit. Ich habe noch nicht gehört, dass diese gegen die absurd niedrigen Grenzwerte Sturm laufen, die laufen nur gegen die Nachrüstunng von älteren Diesel-PKW Sturm. Bei der Rabattgewährung für neue PKW wird es doch offensichtlich, die wollen neue verkaufen, für die Industrie ist das Ganze doch ein riesen Konjunkturprogramm.

  11. Alexander Borchert sagt

    Lieber Willi, lieber Alois,

    warum klappt das nicht, dass mein Kommentar dort erscheint, wo er als Antwort auf einen anderen Kommentar erscheinen müsste?

    • Obstbäuerin sagt

      Hallo Alexander Borchert, ich antworte mal hier auf Deinen Beitrag von weiter unten. Wenn man mal zusammenrechnet, was all die Studien und Institute und Werbestrategien kosten, die den Verbrauchern und der Politik klarmachen sollen, dass nur Bio die einzig gute Landwirtschaft ist, dann finde ich – alles rausgeschmissenes Geld. Das hätte man viel besser in wissenschaftliche Weiterentwicklung aller landwirtschaftlichen Bereiche investieren sollen. Ich glaube, davon hätte die gesamte Gesellschaft profitiert. Ich finde es sollte nur EINE Landwirtschaft für ALLE geben und da muss die ganze Energie und alles Geld für eine positive Entwicklung hineinfließen. Optimale mineralische Düngung, notwendige PSM und betriebswirtschaftliche Betrachtung aller notwendigen Maßnahmen eingeschlossen. Nur dann wird ein Schuh draus!!!!

    • Alois Wohlfahrt sagt

      @Alexander Borchert
      Auf „Antworten“ klicken, dann sollte es eigentlich klappen.
      Das Kommentarsystem von WordPress „verschachtelt“ die Kommentare automatisch. Wenn die Tiefe dieser Verschachtelung jedoch zu groß wird, dann ist die eingerückte Darstellung nicht mehr möglich. Vielleicht ist dies ja der Grund.

  12. Alexander Borchert sagt

    Lieber Ehemaliger,

    ich gebe Ihnen voll recht.
    Doch darf man als Richter kein eigenes Gewissen haben und einen Entscheidung wegen Befangenheit ablehnen?
    Darf man im Namen des Volkes ein Urteil sprechen, wenn die gesetzliche Basis offensichtlich falsch ist?
    Hat nicht auch ein Beamter der Justiz die Pflicht, zum Wohle des Volkes zu urteilen, wenn vordere Instanzen offensichtlich versagt haben?
    Gerade unsere dt. Geschichte beweist, was aus blindem Gehorsam heraus alles passieren kann. Ich weiss, dass das ein heikles Thema ist.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ich hatte mal einem jungen Anwalt ein Mandat erteilt (Der Anwalt wurde später einer der bekanntesten Wirtschaftsanwälte Deutschlands), der meinte, eigentlich müssten wir den Prozess gewinnen, aber wie Gott und ein Richter entscheidet, weiß man vorher nie.

  13. Christian Bothe sagt

    Sehr gut dargestellt von Bauer Willi.Eigentlich kann man den ganzen Schwachsinn schon nicht mehr hören,obwohl für die LW wichtig.Aber was da ARD+ NDR zur Thematik beigetragen haben,ist einer öffentlich rechtlichen Anstalt unwürdig.Da lobe ich mir die Sendung von Plasberg,wo Prof.Köhler einiges zur NOx Belastung etc.gesagt und richtig gestellt hat. Auf solche Quellen sollte man sich auch in unserem Metier beziehen oder entsprechende Fachleute konsultieren. Übrigens was Kachelmann zum vergangen Sommer und dem aktuellen Winter sagt,ist lesenswert.

  14. Obstbäuerin sagt

    Und eine weitere Meta-Meta-Meta-Studie https://www.topagrar.com/oekolandbau/news/ressourcenschutz-kostet-geld-10266622.html ist zufällig jetzt aufgetaucht, die beweisen soll, dass Bio besser ist als konventionell und deshalb das Geld in die richtige Richtung fließen muss. Langsam wird es albern, die konventionelle Landwirtschaft in Deutschland für alle Missstände dieser Welt verantwortlich machen zu wollen, das Problem ist nur, dass die Medien jeden Strohhalm nutzen, um mit dieser Methode für Bio Propaganda zu betreiben.

    • Mark sagt

      Richtig, schau Dir mal den federführenden Prof. Heß aus Witzenhausen an, da kann ja gar kein anderes Ergebnis rauskommen.

      • Thomas Apfel sagt

        Die gesamte Autorenliste besteht ausschließlich aus Mitarbeitern von Öko-Instituten oder der Öko-Bereiche der Universitäten. Von denen ist nichts anderes zu erwarten. BÖLW und BÖLN leisten hier ganze Arbeit in der Lobbytätigkeit für Bio-Branche. Das Ärgerliche ist, dass die vielen Wissenschaftler in den Blaue Liste Instituten und sonstwo, die anderer Meinung sind, nicht aus der Deckung kommen.
        Aber, das ist wie im Bauernverband, überall sitzen die Öko´s mit drin und verhindern grundsätzliche Kritik, und fast jeder Wissenschaftler im Agrarbereich braucht für die Bewilligung von Projekten eine Öko- Zielstellungs- Beteiligung.
        Wenn es nicht langsam zu klaren Bekenntnissen zu chemischem Pflanzenschutz und Mineraldüngung als unabdingbare Hilfsmittel zur Sicherung der Ernährung kommt, fliegt den 90 % Nicht- Bio- Landwirten ihr System um die Ohren. Und zwar ohne Zugang zum Öko-Markt und den höheren Preisen, weil die Absatzmengen zu den gegenwärtigen Preisen gedeckelt ist. Aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Andechser Milchverarbeiter geht hervor, dass mit über 54 % der Befragten die Mehrheit der Käufer die Preise für Bio-Ware als zu hoch ansieht.
        Der angeblich bessere Einfluß von Bio- Landbau auf Biodiversität spielt nur bei weniger als 20 % der Käufer überhaupt eine Rolle.
        Die Bauernverbände müssen die Konfrontation mit den Bio- Lobbyisten suchen, ansonsten vertreten sie die Interessen von 90 % ihrer Mitglieder nicht !!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wer hat die Studie bezahlt?
      Mit genug Geld bringe ich eine Studie bei, die genau das Gegenteil behauptet.

      • Obstbäuerin sagt

        Dann fehlt Dir aber immer noch die Zuneigung der Medien, Ehemaliger, wo du sie denn ins rechte Licht rücken kannst.

      • Thomas Apfel sagt

        Fördergeber ist das beim BLE (Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung) angesiedelte BÖLN (Bundesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus und anderer Formen der nachhaltigen Landwirtschaft) (FKZ 28156 E 069).

    • Christian Bothe sagt

      Auch da habe gestern meine Meinung auf Top Agrar dargelegt.Wieder so eine Veröffentlichung mit Halbwahrheiten und Fake News.Grauenvoll!

    • Alexander Borchert sagt

      Hallo Obstbäuerin,

      hier mal ein Zitat zu dieser Studie:
      „Der konventionelle Landbau wird sich ökologisieren“, sagte Dr. Lothar Hövelmann Geschäftsführer des DLG-Fachzentrums Landwirtschaft bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Aus seiner Sicht sollte die Studie Eingang in die gesellschaftliche Debatte finden. „Wir sollten das Beste aus beiden Systemen nehmen“; sagte er.

      Genau das ist auch meine Meinung. Wir werden, ob wir das wollen oder nicht im konventionellen Landbau wieder ökologischer werden. Aber das hat riesige Vorteile, weil die Produktionsmenge sinken wird. Es wird der Krankheitsdruck sinken. Weniger Stickstoff macht z.B. Pflanzen widerstandsfähiger usw.
      Die letzen 25 Jahre haben uns unterm Strich zwar mehr Ernteertrag gebracht, aber im Geldbeutel hat sich praktisch nichts verändert. Was also bringt uns diese Wirtschaftsweise?
      Ich kann mich noch an den Rapsanbau in meiner Jugend erinnern, wo ich nur die Unkrautbekämpfung durchgeführt habe. Heute fahre ich 6-7 mal mit der Spritze durch. Ich habe ca. 50 kg mehr N und 3o kg Schwefel gedüngt. Der Ertrag stieg von 33 auf 45 dt/ha. Und der Preis ist von 120 DM/dt auf 35€/dt gefallen. Was haben wir also wirklich gekonnt?
      Ist das nicht in vielen Bereichen unserer Landwirtschaft so?
      Wer hat den wirklich an meinem Fortschritt verdient?
      Ich glaube, wir verteidigen mit unserem ewigen Festhalten an diesem System die Einnahmequellen derer, die an unserer Produktionsweise immer verdienen.
      Biobauern erzählen mir, dass sie am meisten von dem Rückgang der Kosten profitieren. Diesen Faktor hatte ich bisher am meisten unterschätzt. Der Biobauer stellt die größte Gefahr für das Agrarbusiness dar. Weniger Zukauf von Produktionsmitteln und weniger umsatzbringende Produktionsmenge macht die Bilanzen des vor- und nachgelagerten Bereich schlechter.
      Allerdings ist Bio ein begrenzter Markt und kein Allheilmittel für alle. Aber es ist ein Nische und komischerweise schauen die Bilanzen dieser Betriebe eher besser aus. Allerdings ist der Prämienanteil am Gewinn noch viel höher.

      • Thomas Apfel sagt

        Lieber Alexander Borchert,

        genau im Rahmen dieser Studie hat die Öko-Branche klargestellt, dass es auch weiterhin um Abgrenzung geht und ein Verschmelzen der Systeme nicht stattfinden wird. Dies ist eine Abgrenzungsstrategie die logisch, nachvollziehbar und aus Sicht der Branche richtig ist.
        Nur durch Abgrenzung und “Wir sind aber die bessere Landwirtschaft”, lassen sich Preisaufschläge am Markt durchsetzen. “Wir sind die Besseren”, heisst aber auch immer: “Ihr seid die Schlechteren”.
        Mit dieser Stellung am Markt lassen sich höhere Preise nicht durchsetzen, im Übrigen auch nicht durch Mengenreduzierung, weil weniger für gleich schlechten Preis einfach weniger in der Tasche ist.
        Ich denke zu mindestens im Pflanzenbau geht es weiterhin um Intensivierung unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten (Präzisionsackerbau usw.). Die Erkenntnisse aus Forschungen zur Bodenfruchtbarkeit, Resistenzmanagement und Fruchtfolge werden ja längst in beiden Systemen genutzt.
        Nur so können Ökologische Vorrangflächen (immer außerhalb der Ackerflächen !!)entstehen. Bitte kein allgemeines Gerede über Ökologisierung im Sinne der Dogmen der Öko-Landwirtschaft. Was gestemmt werden muß, ist eine den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasste Landwirtschaftsförderung. Wenn Herr Taube zum Beispiel für Ackerbau und Grünland auf den Grundwassernahen Sanderstandorten weniger Stickstoffeinsatz fordert, ist das sicher richtig. Auf Grundwasserfernen Hochertragsstandorten sieht das ganz anders aus (übrigens nach Taubes eigenen Untersuchungen).
        Deshalb: Ökolandbau in kritischen Regionen stärker fördern,
        auf Hochertragsstandorten gleiche Bedingungen für beide Systeme (keine Sonderförderung für ÖKO-Landbau auf diesen Standorten). Was vermieden werden muß, ist ein Vermischung der Förderung von ÖV-Flächen mit der Förderung des Öko-Landbaus auf seinen Produktionsflächen.

        • Alexander Borchert sagt

          Lieber Thomas Apfel,

          ich stimme in allem überein. Doch ich habe einfach die Erfahrung, dass eine weitere Intensivierung aus Gründen der Natur nicht möglich ist. Bspw. Ackerfuchsschwanz, andere Resistenzen, Verbote ganzer Wirkstoffgruppen, oder höhere Platzbearf in der Tierhaltung, usw.
          Wie dann sollen wir die steigenden Kosten zukünftig ausgleichen.?
          Bisher haben wir es mit Wachstum gemacht, doch irgendwann ist die Kostendegression nicht mehr möglich. Momentan haben wir niedrige Zinsen, die Pachten steigen aber. Viele Familienbetriebe nutzen das EEG über PV oder Biogas. Die Technikkosten bzw. Gebäudekosten steigen ohne Ende. Ganz zu schweigen von der Konkurrenz um die Arbeitskräfte. Dazu die höheren Auflagen und die komplette Umstellung durch das Smartfarming. Ich sehe große Chancen gerade für den Ackerbau in der Robotik. Doch all das braucht finaziellen Rückhalt. Dieser Rückhalt ist scheinbar nicht so groß, wenn ich an die letzte Ernte denke. All das soll ein verbesserte Produktionstechnik nach dem alten System ausgleichen?

  15. Brötchen sagt

    Thomas die Farben suggerieren, es sind überall die Werte vorhanden. im ländlichen Raum bekommst du nicht mal eine Tagesmitteltemp. von den wetterstationen(offiziell). geschweige denn feinstaubwerte.
    siehe Wetterkontor oder wetteronline de
    ich vermute, das sind alles nur prognosewerte, die auf zwei messwerten je 400 km2 beruhen.

  16. Thomas Apfel sagt

    Die Funktion mit den Farbkarten beim UBA ist ja praktisch! Ich habe 2018 mal durchlaufen lassen. Wenn überhaut auf den ersten Blick Zusammenhänge zu erkennen sind, dann in Bezug auf mittel- und kleinräumige Wetterentwicklungen (Inversionswetterlagen z.B.). Interessant sind die hohen Werte im Oktober in Nord-Ostdeutschland (geringe Tierkonzentration). Grund könnte hier tatsächlich mal die Landwirtschaft sein: Bodenbearbeitung und Herbsteinsaaten in den am stärksten von der Dürre betroffenen Trockengebieten. Die Messanlagen unterscheiden nicht zwischen den Herkünften der Staubpartikel.

  17. Mark sagt

    Die Veganer habens erfasst:
    “Die Vegane Gesellschaft weist auch darauf hin, dass die von der Stadt Oldenburg kritisierte Messanlage deshalb trotz nichtfahrender Dieselautos möglicherweise so viel Feinstaub gemessen hatte, weil der Feinstaub des sogenannten Schweinegürtels aus dem Oldenburger Land regelmäßig in die Innenstadt zieht und dort die Luft belastet.”

    • Thomas Apfel sagt

      Gut, da schaltet sich ja eine schwergewichtige Gegenstimme ein. Vielleicht sollten wir, wie “Welt” schreibt, als Landwirtschaft aufatmen und nicht weiter über das hingehaltene Stöckchen springen. Ich glaube dass die Untergangspropheten als Zulieferer NGO´s inzwischen so überziehen, dass die Mehrheit die Nase voll hat.

    • Christian Bothe sagt

      Hoffentlich werden da einige Gerichte munter und fragen mal Fachleute bevor sie Klagen von Resch und Co annehmen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Für den Richter ist das Gesetz zuständig, ob der Richter das Gesetz für richtig hält, oder nicht ist eine andere Frage.

        Zuständig ist die Politik!

  18. Bergbäuerin sagt

    Prinzipiell Zustimmung. Nur: das rote Feld sind nicht die Alpen, das ist die Po-Ebene.

    • Brötchen sagt

      und norditalien, da ist viel Industrie und viel Verkehr!
      ab Herbst verbrennen die dort überall irgendwelche Reste. da steht überall Rauch und verteilt sich grossflächig. das wäre bei uns verboten.

  19. Thomas Apfel sagt

    Der Basisartikel ist von Jos Lelieveld und Anderen 2015 in “Nature” veröffentlicht (Nature 525, 17. September 2015).
    Ich habe nur das Summary gelesen. Daraus erschließt sich natürlich die Herangehensweise nicht.
    Im Ergebnis wird davon ausgegangen, dass weltweit Millionen Menschen vorzeitig an Feinstaub sterben (Spanne 1,6 bis 4,5 mio. pro Jahr). Der Schwerpunkt liegt in Südostasien.
    Als Ursache wird unter anderem das Kochen auf offenen Feuerstellen benannt.
    Für Russland, Europa und Nordamerika wird Ammoniak als wichtigste Quelle benannt.
    Das Fazit, ist wie so oft bei solchen Studien im Konjunktiv gehalten: “Die Feinstaub- bedingten vorzeitigen Todesfälle könnten sich bis 2050 verdoppeln.”
    Wenn Jemand Zeit hat die ganze Veröffentlichung zu lesen wäre schön, da die Ursachen wohl in der Herangehensweise zu suchen sind, wenn die räumliche und zeitliche Verteilung aus den Daten des UBA demgegenüber derartig unlogisch erscheint.
    Da es sich um ziemlich angesehene Wissenschaftler handelt, ist hiermit wieder ein neuer Frame gegen die Landwirtschaft gesetzt, der uns noch sehr beschäftigen wird.

    • Brötchen sagt

      Mark, in der Welt ist heute ein Artikel dazu. ich arbeite selber seit über 30 Jahren in Stall. das ist nicht ganz gesund! das ist mir bewusst. das jetzt lungensachen extrem unter stallleuten kursieren ist mir nicht bewusst.
      der Staub lagert sich zuerst in den Lüftungsanlagen und auf dem Dach ab, also mehr in näheren Umfeld.
      sieht man am Moos, was auf dem Dach ist

    • Brötchen sagt

      es ist jetzt bei uns in Mitteldeutschland so, das jeder kleine Stall einen Filter haben muss. nur mal als Vergleich, ein biofilter mit hackschnitzel hat etwa die halbe Grundfläche Beton bebaut, wie der eigentliche stall! da wird dann die Luft durchgedrückt! was Energie kostet.
      das Geld fehlt wieder für Tierwohl u.ä.
      strohställe mit festen Flächen stauben noch mehr. der Staub bleibt vor Ort liegen, da man dass nicht lüften kann, wie einen Konv. stall.

    • Sandra Kuhn sagt

      Ich habe gestern den Artikel in der BILD gelesen zur Sendung von Frank Plasberg. Dort ist erklärt, wie die 6000 Feinstaubtoten pro Jahr berechnet werden. Spannend! Untersucht hat die nämlich keiner und der anwesende Lungenspezialist geht nicht davon aus, dass auch nur ein einziger wirklich an Feinstaub gestorben ist

  20. Mausschubser sagt

    Tröste Dich. In der ganzen Thematik wird mit soviel Halb- und Nichtwissen gearbeitet, dass es mich schon lange graust. Es fängt meist schon damit an, dass man CO2 und Luftschadstoffe munter durcheinander bringt. Kachelmann meint mit dem “Reichen-Feinstaubalarm” die Heizungen, die in Stuttgart als Komfort Heizungen bezeichnet werden. Aber auch hier wieder, für den CO2 Ausstoß sind sie eigentlich positiv zu werten, betrachtet man die Luftschadstoffe eher negativ, wenn sie ohne ausreichende Abgasreinigung betrieben werden.
    Dass die Gesetze zu Umwelt, Klima und Luftreinhaltung mittlerweile auch von Gruppen genutzt werden, die eigentlich andere Ziele verfolgen, ist deren Cleverness gegenüber anderen Lobby Gruppen zu verdanken. Einfach mal in Zusammenhängen und strategisch denken lernen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert