Bauer Willi
Kommentare 81

Erst Lidl, jetzt Aldi…und…?

Diese Pressemitteilung haben Aldi Nord und Aldi Süd heute, Sonntag 6.12. um 9:30 Uhr herausgegeben

ALDI_Pressemitteilung_Landwirtschaft

Ich finde das sehr bemerkenswert. Und bevor jetzt wieder die üblichen Kommentare kommen, wie zum Beispiel

“ob die das ernst meinen?”

“haben wir schon 100 mal gehört”

“die sitzen doch am längeren Hebel”

überlegt erst einmal, was an dieser Pressemitteilung positiv ist. Eines weiß ich schon: es ist die Tatsache, dass Aldi sie geschrieben hat! Und dann überlegt, was ihr sagen wollt, wenn ihr bei den Gesprächen dabei seid. Und das schreibt ihr bitte in die Kommentare!

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81 Kommentare

  1. brouss sagt

    Die Idee, die 50 000 000 in einen Fond (VC?) einzuzahlen, finde ich gut. Es gibt eine Menge Start Ups im Food- Bereich. Da beteiligt man sich mal an Einem der uns passt, und lenkt ihn in eine Richtung, die uns passt.

    Nico Rosberg ist wo eingestiegen( Nu-….) und ein paar Fußballer machen bei ner Hanf-Firma mit.

    Lidl hatte übrigens eine ganzseitige Anzeige in der Welt am Sonntag, was die 50 000 000 alles Gutes tun werden.

  2. Edmund Paeffgen sagt

    Was sollen die Aldi’s und Co denn tun um die deutsche Bauernschaft zu retten: make german Landwirtschaft great again, vergiss alle Regeln von WTO und/oder EU und wenn nix mehr einfällt fiskalpolitische Instrumente herausholen, die der EUGH noch vor Veröffentlichung einkassiert.
    Es bräuchte vielleicht eine Institution der Vermarktung nach dem Muster der CMA, Gott hab sie selig, aber dann mit weit weniger Dilettantismus ausgestattet als seinerzeit. Falls die landw. Produkte ein Alleinstellungsmerkmal in Qualität und Preis beim LEH haben sollen, dann muss sich die Landwirtschaft gefälligst selbst darum kümmern.
    Wir haben hier in unserem angegliedertem Biogasbetrieb für € 2,00/dt Kartoffel verwurstet und das im Mai, da hat die Lagerhaltung schon ein Vielfaches mehr gekostet. Und wir werden ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder vermehrt Angebote bekommen, weil viele Kollegen den Markt immer noch nicht verstanden haben.
    Der Bauer Willi will eine Lösung/Antwort auf das Aldi-Geschreibe, die er nicht bekommen kann weil es sie nicht gibt.
    Diese unsäglichen Aktonen von LSV’s oder ähnlichen sind beschämend für unseren Berufsstand, weil da außer Krawall nix kommt. Wo sind die konkreten Vorschläge, was sollen die LEH’s veranstalten ganz im Kontext zu WTO und EU damit alle wieder glücklich sind?
    Die Lidl Mio’s könnte man vielleicht einsetzen, um eine gute und professionelle Vermarktungsstruktur für unsere Produkte zu schaffen. Aber so weit geht geht die Denke auch bei unseren berufsständigen Vertreten nicht; brüske Ablehnung ist da einfacher.
    Letztendlich wird es doch darauf hinauslaufen, dass irgendwer irgendwann den Mut haben sollte zu erklären, dass sich die Landwirtschaft in unserem Land sowohl in Quantität aber besonders in der Qualität verändern muss.

    • Bauer Willi sagt

      Oha, was für ein netter Berufskollege. Da Sie ja alles wissen, jetzt bitte ein konkreter Vorschlag, wie Sie “eine gute und professionelle Vermarktungsstruktur für unsere Produkte schaffen”. Oder Vorschläge zur Umsetzung.
      Ich warte.

      Übrigens habe ich mehrere Lösungen, die vom LEH akzeptiert werden können und allen Landwirten helfen. Die werde ich hier aber nicht in epischer Breite zur Diskussion stellen. Aldi liest mit…

      Noch eine Frage: Was unternehmen Sie persönlich für die Rettung der deutschen Landwirtschaft? Lassen Sie mich raten: sie sorgen sich darum, von Ihren Berufskollegen möglichst billig Rohstoff für die Biogas-Anlage zu bekommen. Vollgas-Bauer eben.

      • Edmund Paeffgen sagt

        Viel zu nebulös Bauer Willi, das geht doch besser. Wo sind denn die Vorschläge an den LEH, die keiner wissen darf.

    • “……………weil viele Kollegen den Markt immer noch nicht verstanden haben.”
      wie wahr!
      Das Bildungsproblem ist größer geworden, zuviel Arbeit, zuwenig Zeit zum Denken.

      • Ist das eine Festtellung oder eine Beledigung, MAK?

        Wenn en Bauer 14 Std. am Tag arbeitet, egal welche Bildung er hat,
        kann er sich da um den Markt kümmern,

        Dafür sind andere Spezialisten da!

        Wer in einem Großunternehmen arbeitet, weiß auch nicht in allem Fachgebieten bescheid!

        Wir haben uns doch alle spezialisiert!
        Was machen sie beruflich?

        Ein Bauer baut an und
        bewirtschaftet sein Land!

        Von den Produkten kann er noch einen Stall voll Nutztiere für tierische Nahrungsmittel halten.

        • Hallo Inga, entschuldige bitte, aber selbstverständlich muss man sich als Bauer
          in allererster Linie um den Markt kümmern.
          Nach deiner Aussage ( Dafür sind andere Spezialisten da ! ) wundert mich nichts mehr.
          Ein durchschnittlicher Landw. Betrieb ist doch auch kein Großuntenehmen.
          Wer heutzutage noch so naiv ist und nur ins Blaue produziert ohne den Markt
          abgecheckt zu haben, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

          • Inga sagt

            “Ein durchschnittlicher Landw. Betrieb ist doch auch kein Großuntenehmen.”
            Wenn einer Unterlassenshandlung, dann auch nicht???

            Wenn wir säen, dann ist es erst übers Jahr reif und kann geerntet werden, wer weiß bei der Saat schon was diese Feldfrucht kostet, bzw. Geld einbringt.

            Wenn wir den Stall voll Tiere stellen, dann wissen wir nicht was der Merkt fordert, wenn die Tiere groß sind.
            Der Stall muß sich auch bezahlt machen.

            Wir arbeiten auf Feld und im Stall mit der Natur, nicht nach dem Menschengemachten Markt!
            Da hat man eine Ganz andere Verantwortung, als wenn man sein Geld mit toter Materie, die man lange lagern und bei Bedarf abrufen kann, verdient.

            Bitte vor machen Tom, wie man unter solchen Umständen für dem Markt arbeiten soll, deswegen werden und die Preise auch immer vorgegeben.

    • Thomas Apfel sagt

      Watt genau meinste denn mit Quantität und Qualität, Kollege ? Mal Butter bei de Fisch, so hingeklatscht, sind beide Begriffe nichtssagend !Erlöse uns vom Unwissen, raus mit den konkreten Quantitäten und Qualitäten von was auch immer.

  3. Thomas Apfel sagt

    Mal ganz provokativ:
    Wenn man mit den 4 Chefs der LEH Riesen an einem Tisch sitzt, was soll man fragen ?
    1. Wie kriegt ihr das bei allem Konkurrenzkampf hin, dass die Kosten für die Erzeugung von Lebensmitteln den Erzeugern (und ihren Vermarktungsorganisationen und Verarbeitern) ehrlich erstattet werden, also z.B. nicht unter Einstandspreisen verkauft wird?

    Die Antwort wird eine Gegenfrage sein: “Was genau ist der Einstandspreis für eine konkrete Partie, wer legt den fest, und wie entlastet man den Markt bei Überproduktion, wenn nicht mit Sonderaktionen ?

    Die einzige neutrale Möglichkeit die chronischen strukturellen Defizite im Durchreichen der realen Kosten an den Verbraucher zu beseitigen, ist wahrscheinlich tatsächlich nur eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel um ca. 1 – 1,5 %. Das würde ungefähr einen Betrag in Höhe der ausbezahlten Betriebsprämien der GAP generieren.
    Wenn jeder Händler das gleichermaßen abführen muss greift das nicht in den Wettbewerb ein. Die Zweckbindung für die Unterstützung der Urproduktion müsste garantiert sein. Damit könnte die Politik Einiges in die richtigen Bahnen lenken.

    • Urproduktion heißt Ernte!

      also aus der Natur zum Rohstoff für Nahrungsmittel!

      Die Tiere im Stall sind ja auch Bioproduktion,

      Also eine Urtproduktion von Fleisch Milch Eier Feder Wolle

      Was kann man da alles raus herstellen….

      Wieviel Arbeitspltze braucht amn dafür?

  4. Smarti sagt

    Fair zu sein braucht viel mehr Transparenz. Wie wollt Ihr die Herkunft des Produktes kennzeichnen ? Mein Vorschlag ist bei Fleisch immer: geboren in…, aufgezogen in… verarbeitet in… ( gibt es so ähnlich bei “Regiofenster”, gute Sache ). Gehört auch aufs Hundefutter und den Blumenstrauss. Bei Molkereiprodukten und Gemüse das Bundesland oder z.B. Belgien.
    Wie wollt Ihr einen fairen Preis – und weil alle Lebensmittel auch jetzt schon hohe Qualitätsstandarts haben auch jetzt schon für alle ! – Lebensmittel realisieren ? ( Oder verkauft Ihr etwa Lebensmittel in schlechter Qualität – dann wüsste ich sehr gerne welche das sind – bitte diese deutlich kennzeichnen. )
    Ich schlage vor, dass der Einkaufspreis jedes einzelnen Produktes in Prozenten angegeben wird. Danach der Preis, Preis pro Kilo und prozentuale Angabe des Einkaufspreises, danach das Haltbarkeitsdatum – alles in genügend grosser Schrift. Wenn das bei jedem Produkt steht, kann jeder Käufer selber entscheiden, ob er dies unterstützen möchte oder eben auch nicht. Wer nur auf den Preis schaut kann es weiterhin tun… auch bei verarbeiteten Produkten ist eine Angabe möglich.
    Für die Bieter ( zum Beispiel bei Milch und Fleisch ) einen Preiskorridor machen – der billigste Anbieter fällt erstmal raus, keine brutale Kampfpreise um Marktanteile mehr annehmen.
    Wie wollt Ihr die Rechtmässigkeit eines fairen Umgangs aller Beteiligten sicherstellen ? Ich schlage vor : Verhandlungen werden protokolliert, gefilmt oder so und auffällige Sachen einer Komission zur Schlichtung/ Kontrolle vorgelegt.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich bin ein Gegner der ausufernden Beipackzettelage an den Produkten….interessiert auch den Verbraucher nicht, wie der Bauer mit seinem Händler verhandelt hat. Ihn interessiert nur der “letzte Preis”, wie der Pole immer zu sagen pflegt, wenn er das gebrauchte Auto kaufen will….
      Partner sind Erzeuger – Händler/Verarbeiter – LEH – Verbraucher
      Alle Qualitätsparameter sind gesetzlich geregelt oder können um weitere Parameter ergänzt werden, finde ich.

      • Ferkelhebamme sagt

        Corona befeuert die Nachfrage nach deutschen Produkten lt. einer aktuellen Umfrage (ja, ich weiß, was von solchen Umfragen zu halten ist). Aber das ist jetzt eine riesen Chance und ich fordere vom Handel eine ganz klare Herkunftsangabe ohne Tricksereien, Verarbeitungsort reicht nicht. Auf den Verpackungen von Schweinefleisch beispielsweise ist immerhin schon oft “deutsche Aufzucht, deutsche Mast, deutsche Verarbeitung” vermerkt, das Geburtsland wird wohlweißlich unterschlagen. Dazu fordere ich vom Handel eine entsprechende Marketingkampagne, wir produzieren hier zu den höchsten Produktions-und Qualitätsstandards, was uns die teuerste Produktion in Europa beschert. Sollen sich die Werbefritzen was einfallen lassen, wie sie hier die Begehrlichkeit wecken und es sich nicht immer nur über den Preis so einfach machen. Sie schaffen es ja auch veganes Hackfake mit ominösen Zutaten für das zehnfache von gewachsenem Fleisch an den Mann zu bringen.
        Den Schweinebraten für 3,80 EUR/kg zu verramschen, wie an diesem WE geschehen, ist beschämend und absolut nicht notwendig.
        Und das sich die Herren damit herausreden, dass die Produktionsmenge ja immer weiter gestiegen ist und damit leider leider den Preis drückt, lasse ich auch nicht gelten, denn Fakt ist, dass das Angebot an Schweinen hier kontinuierlich sinkt, während die Lebendimporte steigen! Also: Ehrlichkeit! Der Verbraucher will jetzt wissen, wo es herkommt.
        Über höhere Tierwohlstandards können wir uns dann danach unterhalten, gegen feste Verträge zu fairen Konditionen. Wie sie das dann an den Mann bringen, ist ihr Bier. Aber wollen wir wetten, dass die das dann hinkriegen würden?

        • firedragon sagt

          Ferkelhebamme, weißt Du, was ich absolut nicht nachvollziehen kann – warum veganes Hackfake um so vieles teurer ist, als tierische Produkte.
          Das Eine ist Pflanze und Zusatzstoffe, das Andere war mal Leben … aus meiner Sicht ist das, was mal lebte, wesentlich wertvoller.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Drachen,
            im Gegensatz zu Dir und zu Mir, meinen die Veganer mit dem Zeugs eine besondere Leckerei zu Essen, deshalb darf es ruhig teurer sein.🤣

            Vor ein paar Tagen war etwas Brokkoli und Salzkartoffel über. Lebensmittel soll man nicht mehr wegwerfen, also wurde das Gemüse und Fleischbrühe für eine Suppe verwendet, der Becher in der Metzgerei kostet 5.- Euronen. Auch das wird gekauft.

          • Ja Recht hast du, Firedragon,
            denn Lebewesen müssten teurer sein als billiger Kunstoff und
            Waren aus tierischen Lebewesen teurer als Waren aus pflanzlichen Lebewesen.
            Aber die Menschheit hier ist ja so frech gegenüber gottes Schöpfung oder der Ökologie, dass sie ihre Arbeitskraft teurer macht als der Wert aus ihr.
            Deswegen sind vegane , bestimmt auch vegetarische Frikadellen, die bestimmt mehr menschliche Arbeit brauchen als Frikadellen aus Hack, Zwiebeln, Eier und eingeweichten Brötchen, viel teurer.
            Das selbe monieren die alten Architekten in Berlin in bezug auf Wohnraumkosten: Früher war der Bauplatz teurer als das Gebäude, heute ist das Gebäude teurer als der Platz, wo es drauf steht, bestimmt weil die Menschenarbeit daran so teuer ist. Jedenfalls spiegelt sich das im Mietpreis wieder.

            Beide Beispiele sind ungesund…

        • Paulus sagt

          Ferkelhebamme, mit irgendwelchen Aufdrucken ist es nicht getan. Bei weitem nicht!
          Vom deutschen Normschwein ist doch außer dem Nacken und dem Bauch kaum etwas genießbar. Die drögen Schnitzel aus dem Rücken sind nun wahrlich kein Genuss.
          Westfälischen Schinken, damit meine ich den mit Speck dran, bekomme ich erstaunlicherweise in Paris, nicht im Westfälischen. Nachdem sich die paar Sauerländer Hofläden auch nach jahrelangen Bitten immer noch außerstande sehen ihre hausmacher Leberwürste mit Mehl drin- Dauer und Rinderwürste etc. zu verschicken hat sich der Sohn unseres belgischen Metzgers auf mein Betreiben der Sache angenommen. Mit vollem Erfolg! Der macht alles einschl. der Rinderpümmel, davon kann man nur träumen.
          Ich kann dir versichern, dass dieser von der Herkunft der Tiere bis zur Verarbeitung alle Standards penibel einhält. Man kann da auch bestellen – heute anrufen und am gleichen oder am nächsten Tag wird geliefert, zu einer bestimmten Uhrzeit übrigens +- 30 Minuten.

          • Ferkelhebamme sagt

            “Ferkelhebamme, mit irgendwelchen Aufdrucken ist es nicht getan. Bei weitem nicht!” – Sag ich doch
            “Vom deutschen Normschwein ist doch außer dem Nacken und dem Bauch kaum etwas genießbar. Die drögen Schnitzel aus dem Rücken sind nun wahrlich kein Genuss.” Jetzt schmollt der Großteil meiner Schweine. Es sind ja nicht alle so Gourmets wie du, ganz im Gegenteil, Otto-Normalverbraucher und auch die hippen jungen Hausfrauen verlangen weiterhin extra mageres Fleisch, wie jahrzehntelang indoktriniert und so gewohnt. Allerdings feilen die Verarbeiter auch gerade an einer Schiene , die wieder mehr Fett im Fleisch haben soll. Da tut sich was. Wird aber eine gourmet-Schiene und damit (Achtung!) teurer. Sollte sich der allgemeine Geschmack dahingegend ändern: Schweine sind schnell “umgezüchtet.” Kein Problem, wir liefern, was gewünscht wird.
            Und wenn du noch keinen vernünftigen westfälischen Knochenschinken gefunden hast, warst du wohl nicht beim richtigen Metzger 😉

            • Paulus sagt

              Smarti, gekochtes Rindfleisch aus dem Vorderviertel, in der Kochbrühe eingeweichte Brötchen, Gewürze und ganz wichtig ist Butter. Das ganze wird gewolft, in Kranzdärme gefüllt, zu einem Kringel gebunden und noch einmal kurz gekocht.
              Zum Verzehr werden die Pümmel im Wasserbad erhitzt oder in der Pfanne angebraten. Auf dem Teller wird die Wurstmasse aus der Pelle gequetscht. Dazu gibt es traditionell eine Scheibe eines deftigen Brotes, nur mit Butter (als Klappbutterbrot), evtl. noch eine eingelegte Gurke.
              Ist eine Sauerländer Spezialität und gibt es in jedem ordentlichen Dorfgasthof der diese Bezeichnung noch verdient.
              Mein Verdienst und selbstverständlich der unseres erstklassigen Metzgers ist, dass wir diese Köstlichkeit auch in Belgien populär gemacht haben. Ok, populär ist jetzt leicht übertrieben. 😉

      • “Ihn interessiert nur der „letzte Preis“, wie der Pole immer zu sagen pflegt, wenn er das gebrauchte Auto kaufen will…. ”

        Reinhard, das provoziert jetzt eine Äußerung aus “dem Osten”. Ganz ernst ist sie natürlich nicht gemeint, und die Polizei darf sowas auch nicht sagen.
        Polen kaufen keine gebrauchten Autos *pfeif*. 😉
        Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht. Bitte nicht noch mehr Beipackzettel.
        Und auch wenn es jetzt hart klingt: Die meisten Verbraucher interessieren sich dafür auch nicht. Machen sie bei anderen Produkten auch nicht. Müssen sie auch nicht. Und es ist ihnen auch egal, wieviel der Handel einsteckt.
        Gut und günstig, alles prima.
        Natürlich sollte es selbstverständlich sein, dass der LEH sich an bestimmte Standards hält. Und viel mehr sagen aus meiner Sicht Aldi und co. auch nicht zu.
        Können sie auch gar nicht. Ich möchte mal das Geschrei vieler Verbraucher hören, wenn die Discounter tatsächlich nur “Qualität aus dem Inland” zu deutlich höheren Preisen einkaufen würde. Ihr wisst alle, dass ich das nicht böse meine. Aber so wird das nichts.
        Und vielen Betrieben hier in MV hilft das auch wenig, der LEH ist nicht der relevante Nachfrager nach Agrarprodukten.
        Und klar, andere sehen es anders und es ist auch anders. Wie Willi angemerkt hat, alle bekommen wir nicht unter einen Hut. Könnte durchaus ein nicht unwichtiges Problem sein… Andere zeigen sich eben geschlossener.

  5. Christian Bothe sagt

    Ist halt Weihnachten und Corona Zeit…Die anderen werden noch folgen,da bin ich mir sicher.Ist aber ein gutes Verkaufsmarketing der Discounter!Perfect und der Kunde wird‘s honorieren.Das Ganze bedeutet gar nichts,weil die Verkaufsmanager der Verarbeiter mit dem LEH sprechen und diese dann listen über Jahresverträge oder nicht.Das wird auch weiter so sein und die Milchhöfe,Schlachthöfe und Gemüse-und Kartoffelverarbeiter kaufen beim Bauern ein,veredeln das Erzeugnis, und verkaufen an den LEH wie jeder wissen sollte! Kenne das „Spiel“ ganz gut!!Ausnahmen sind Direktlieferanten von Eiern etc.an beispielsweise REWE Märkte der Region.So ist es und es wird wohl auch so bleiben,wenn sich die Verarbeiter nicht durchsetzen,um höhere Preise zu erzielen. Ob die Proteste der Bauern,was ja irgendwie wünschenswert wäre,helfen? Mal sehen was passiert.

  6. Brötchen sagt

    Ist jedenfalls etwas mit dem man die Veröffentlicher in die Pflicht nehmen kann, jedenfalls verbal und bei Verhandlungen.

    Ist zwar jetzt nichts rechtlich einklagbares und man kann es sich auch übers Bett hängen, aber ein kleiner Fortschritt ist es schon.

    Das bezieht sich immer auf höhere Qualitätsstandards, damit wird zugegeben das es bei “nicht höheren” nicht fair zu geht. Auch schonmal was.

  7. Thomas Apfel sagt

    Womit will man eigentlich innerhalb der Konstruktes Europäische Union eine Bevorzugung und höhere Preise, also “Fair Trade” für nationale Ware begründen. Jedenfalls so pauschal neben den schon geschützten Herkunftsbezeichnungen ? Das Problem kann nicht innerdeutsch, sondern nur innereuropäisch gelöst werden und da wirds schon wieder sehr kompliziert wegen der unterschiedlichen Lohnkosten, Lebensstandards und der Neigung nationale Verschärfungsmöglichkeiten der EU-Verordnungen zu nutzen (Deutschland) oder eben nicht. Die EU-Staaten agieren nicht wie Partner, sondern wie Konkurrenten, was ja von innen und außen auch befeuert wird.

    Trotzdem soll man das Ergebnis der Proteste nicht schmälern oder madig machen. Die Zukunft wird zeigen was davon ehrlich gemeint war. Ansonsten muss dann eben weiter blockiert werden. Dass sich die Fronten sonst verhärten, auch mit Nachteilen für den LEH, wissen auch die Oberen bei ALDI, Lidl und Co. Nur die, die “den Wettbewerb hüten”, national und auf EU-Ebene werden sicherlich auch herangezogen und genutzt werden.

    • Brötchen sagt

      “Womit will man eigentlich innerhalb der Konstruktes Europäische Union eine Bevorzugung und höhere Preise, also „Fair Trade“ für nationale Ware begründen.”

      Thomas es geht doch schon unter der Bettdecke schon in die Richtung, nichts anderes ist doch der Austritt UKs.
      Es gibt doch immer Gegenbewegungen, also stärkere Vergemeinschaftung und Verquirlung innerhalb der EU, Interessen ausserhalb der EU und Interessen innerhalb der Mitgliedstaaten.
      Also stärkere Aufteilung des Marktes. Dem stehen die Strukturen und Einzelinteressen entgegen.

    • Christian Bothe sagt

      Die ganze Diskussion (gibt’s gerade auch bei Top Agrar) über hochwertigere Produkte aus Deutschland gegenüber anderen Nationen der EU und Übersee finde ich etwas überzogen. Das “Musterländle” Deutschland mit den vielen Standards wie QM, QS, Vlog, ITW, Ampel usf. hat nicht unbedingt höhere Qualitätsstandards als Lammfleisch aus Neuseeland, Steak, Spargel aus Argentinien oder Paprika aus Ungarn. Man sollte sich da nichts vormachen und dann denken der LEH bezahlt mehr für den hiesigen Einkauf als für solche Importe. Gewinnmaximierung steht an erster Stelle. Da ist mehr Wunschdenken dabei und Mercosur wird auch neu verhandelt werden. Eine Abschottung des deutschen Lebensmittelmarktes wird’s in dieser globalen Welt nicht geben und die Bauern können nur versuchen diese kostenintensiven Regularien der LW von EU und dem Staat (ob sinnvoll oder nicht wie DüVo usw.) auf das Endprodukt umzulegen und dem Verarbeiter anzubieten. Ist natürlich dann das Problem im Wettbewerb mit anderen Importen und eines in diesen Ländern wenig regulierten Marktes. Ob das die BRD und die EU noch begreifen?

      • Reinhard Seevers sagt

        Es gibt ja noch andere Kriterien, nach denen unsere Landwirtschaft gem. gesellschaftlicher Übereinkunft produzieren soll: Nachhaltigkeit, Regionalität, Co-2 foodprint, water food -print, Tierwohl, Sozialstandards……die fallen bei einer reinen Qualitätsbetrachtung dann wieder hinten runter? Alles nur heiße Luft?
        Ich glaube nicht an eine “faire” Betrachtung der Produkterzeugung.

  8. bauerhans sagt

    heute ist Nikolaustag und da wollte Aldi nicht zurück stehen mit eiem netten statement!

    OT:Svenja Schulze hatte eben ihren auftritt bei Tina Hassel im Ersten und schimpfte auf Julia Klöckner,dass Glyphosat endlich verboten gehörte,um die Bienen zu retten,na dann.

  9. kritischer_Leser sagt

    Das gab es bestimmt vor 200 Jahren auch schon, dass die ganzen Adligen und Großgrundbesitzer gesagt haben “Wir werden uns freiwillig dazu Verpflichten unsere Knechte und leibeigenen Bauern besser zu versorgen! Und wir tun doch auch schon so viel. Wir schicken einmal im Jahr einen Arzt in die Kotten und zur Beerdigung geben wir allen einen halben Tag frei um zu trauern!”
    Bis man dann irgendwann festgestellt hatte das es den Menschen dadurch eben NICHT besser ging und man schließlich doch strafbewehrte Gesetze gegen Leibeigenschaft und schlechte Sozialstandards machen musste.

    Dort wo auf Rendite geschaut wird, bringen freiwillige “Verpflichtungen” überhaupt nix!!! Garnicht aus Böswilligkeit aller, aber es reicht ja wenn sich einer nicht drann halten würde (oder der Angst davor) und die eigene Bilanz dann schlechter ausfällt.

    • also jetzt sind die Bauern die Leibeigene von der Volkswirtschaft und LEH?

      Kann man das so übersetzen?

    • Bauer Willi sagt

      Du hast recht. Wir Bauern sollten aber einen ganzen Tag fordern, um zu trauern. Und Freibier für alle. (Sarkasmus aus)

      Ernsthaft: Was würdest Du fordern, wenn du den vier Chefs von Aldi und Co. gegenübersitzen würdest? Das ist doch die Frage, und da wird es mit den Argumenten auch hier im Blog sehr dünn…

      • Christian Bothe sagt

        Kann ich Ihnen sagen Bauer Willi. Habe selbst den Einkäufern von Globus und Tegut gegenüber gesessen. Ist zwar schon eine Weile her, aber ich war froh als Neuling (hatte meine kleine Fa.1995 eröffnet) mit einem Kartoffelerzeugnis ostdeutschlandweit gelistet zu werden mit einem Einstandspreis “jenseits von gut und böse”. War zwar nur der Beginn aber nach vielen DLG und CMA Preisen, QM etc. hatte ich mich dann am Markt im Osten etabliert. Das ging aber nur mit Unterstützung meiner Bauern, die mir Kartoffeln lieferten und meinen EK akzeptiert haben, um das Unternehmen zu erhalten. Habe das Unternehmen dann aber doch nach 10 Jahren aus den oben genannten Gründen beendet, da sich die Eigenmarken in dem Bereich stark entwickelt hatten und ich nicht mehr konkurrenzfähig gewesen wäre.

        • Bauer Willi sagt

          Das ist keine Antwort auf meine Frage, sondern die Beschreibung der Vergangenheit. Jetzt geht es um die Zukunft.
          Also noch mal: Was den vier Großen im Gespräch sagen und was fordern?

          • Christian Bothe sagt

            Das ist es eben nicht!Bauer Willi und wird heute nicht anders sein.Scheinbar haben Sie mit den Herren noch nicht zu tun gehabt,was Geschäfte mit dem LEH betrifft!Dankeschön wird man sagen und dann läuft‘s wie immer. Wir werden es sehen,wenn alle Wogen wieder geglättet sind…

            • Christian Bothe sagt

              Bauer Willi, kleine Ergänzung aus Top Agrar eben: „Nach Lidl-Gespräch: Bauernpräsidenten kritisieren LEH scharf usw.“Da können Sie das Verhaltensmuster unsere Bauernvertreter ablesen in dieser Sache,falls meine Antwort Ihnen nicht konkret genug ist…

      • firedragon sagt

        Meine Frage wäre:
        Wenn jetzt ein “Verhaltenskodex” freiwillig eingehalten werden will, wo war der vorher?!

        Meine Vorderung wäre:
        Einmal geschlossene Verträge, sind im Finanzrahmen, bei Neuverhandlung, nicht nach unten “korrigierbar”.

        Ja, ich weiß, es steht immer ein Bekloppter auf und macht ein schlagmichtot Angebot…

      • Ostbauer sagt

        Hauptsächlich bestehen ja die Probleme bei Erzeugnissen, welche adhoc geliefert werden(müssen); Milch, Fleisch und Gemüse (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
        In igendeinem Blog hab ich hier schon mal den Vorschlag gemacht: Erzeugerseite, Verarbeiter und LEH an einen Tisch; Kosten + Marge der Jeweiligen ergibt den Endverbraucherpreis.
        Ich weiß, ist mit den momentanen Gesetzen nicht vereinbar, hätte aber,wenn sich alle einig sind; den Charme, dass der Ball im Spielfeld der Politik liegt.
        Nur die kann die Gesetze ändern.

        • Obstbäuerin sagt

          Und da ist nicht nur der Zeitdruck ein Problem, sondern bei Obst und Gemüse auch die geringe Haltbarkeit. Bei Beerenobst ein Desaster, wenn der LKW mit Erdbeeren nach zwei Tagen zurückkommt, weil die Qualität nicht stimmen soll.
          Vielleicht sollte mal ausgerechnet werden, was z.B. ein Kilo Äpfel in den einzelnen EU-Ländern in der gesamten Produktionskette bis zur LEH-Belieferung kostet. Das müsste dann der Mindestforderungspreis gegenüber dem LEH sein. Inwieweit man dann jedoch verhindern kann, dass Lieferungen aus den Ländern, die einen geringeren Mindestpreis haben, vorgezogen oder als Druckmittel eingesetzt werden, weiß ich auch nicht.

        • bauerhans sagt

          heute hatte die leitende tierärztin damit gedroht,dass sie die am schlachthof angelieferten schweine in die tonne werfen darf,wenn die ferkelherkunft nicht klar bezeichnet ist.
          ich hatte nur den landkreis und die vier endziffern des ferkelerzeugers notiert,wie seit jahren.
          es müssen sechs ziffern sein.

  10. Moin,

    die Crux liegt im Detail, wenn man Wortklauberei betreiben will. Rhetorik, mehr ist das nicht. Genau die hohlen Phrasen, wie man sie auch vom BMEL hört, schade, aber zu erwarten.

    Was aktuell die Politik/Regierung, Handel und Lobbyisten sich erlauben, klingt eher nach einer Kastration mit Betäubung. Aber kastriert wird trotzdem.

    Zu dieser Pressemitteilung von ALDI:
    https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2020/12/ALDI_Pressemitteilung_Landwirtschaft.pdf

    Zitate:
    ALDI unterstützt Verhaltenskodex …
    ALDI sicherte die vollumfängliche Einhaltung der grauen sowie schwarzen Liste dereuropaweiten UTP-Richtlinie … zu …

    Kritik:
    Haben auch keine andere Wahl, EU hat Maßnahmen gegen Unfair Trading Practices erlassen, die jetzt auch Deutschland implementieren muß. Aus der Pflicht macht man die Kür, aus der Not eine Tugend, aber der Druck kommt von oben, ALDI führt nur aus und tut so, als wäre man vorbildlich. Bestenfalls ist das vorauseilender Gehorsam.

    Zitat:
    Angesichts hoher Belastungen … durch Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest …

    Kritik:
    Äh, nein, Schwarzer Peter liegt immer noch beim LEH und Unternehmen wie Cargill, Corona und ASP sind nur Tropfen auf dem Faß, bitte keine Nebelkerzen! Die hohen Belastungen gab es vorher schon.

    Zitat:
    Wir unterstützen deshalb aus vollster Überzeugung den Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministeriumsfür einen freiwilligen Verhaltenskodex für die gesamte Wertschöpfungskette–vom Landwirt über die verarbeitendeIndustrie bis zum Handel.“ALDI wird sich an der inhaltlichen Ausgestaltung eines solchen Kodex aktiv beteiligen.

    Kritik:
    Also wieder das Freiwilligkeitsprinzip … schön auch, daß gerade ALDI sich inhaltlich aktiv beteiligen will. Bock zum Gärtner, oder wie sagt man? Was als Nächstes, wieder Mindesthaltbarkeitsdatum auf Ursalz?

    Zitat:
    Zugleich sagten ALDI Nord und ALDI SÜD zu, zeitnah mit Bauernvertretern weitere Gespräche zu führen.

    Kritik:
    Ja, noch mehr reden, ist ja nicht klar, was da schiefläuft. Machen statt labern! Und welche Vertreter? Der Bauernverband glänzt eher durch eine sehr … lobbyistische Positionierung bei allen Themen auf Seiten der Agrarindustrie um Bayer und Co. Auch ein Herr Rukwied empfindet das Tausendfache Höfesterben als natürlich, ein Klaus Kliem hat selbst an ALDI vertickt.

    Zitat:
    Dies könne die Idee eines „FairTradesfür die heimische Landwirtschaft“ sein, genauso wie die Förderung der deutschen Landwirtschaft durch flächendeckende, angemessene Bezahlung bei höheren Qualitätsstandards.

    Kritik:
    Die Idee gibt es schon längst. So zu tun, als müßte man das Rad neu erfinden, ist enttäuschend, wenn nicht sogar beleidigend. Zuletzt ist der LEH mit Kampfpreisen bei Bio aufgefallen. Und von höheren Qualitätsstandards zu sprechen, für die es dann eine wie auch immer angemessene Bezahlung gäbe, schließt auch schön alle anderen Produkte aus. Will man hier über die 5% Bio-Nische diskutieren, oder was?!

    Zitat:
    „Dazu sollten alle Beteiligten der Wertschöpfungskette an den Tisch geholt werden, um einen für die Landwirtschaft positiven Strukturwandel konstruktiv und partnerschaftlich zu begleiten“, sagte Jens Ritschel, Verwaltungsrat bei ALDI SÜD.

    Kritik:
    Platitüde. Schön auch, wenn das Wort „Strukturwandel“ aufgegriffen wird, war das nicht das Wachse oder Weiche a la Mansholt? „Agrarwende“ wäre der Begriff der Wahl gewesen. „Struktur“ hat nämlich zu tun mit der Anzahl und Beschaffenheit der Betriebe, so als Gedanke, nicht mit Anbaumethoden und Handelspraktiken. Außerdem schön, wie man quasi gesagt hat, Politik und Verbraucher*innen sollen draußen bleiben, geht ja nur um die „Beteiligten“ der Wertschöpfungskette. Also Bäuerinnen und Bauern gegen Landhandel, Genossenschaften a la Raiffeisen, Fremdinvestoren, Verarbeiter, LEH usw. Schauen wir mal, wer da die Deutungshoheit behalten wird 🙁

    • Reinhard Seevers sagt

      Einiges kann ich nachvollziehen Herr Suhr, aber die Beteiligung des Verbrauchers ist Unsinn, der ist bereits vollumfänglich und täglich beteiligt und kann auch nicht vertreten werden, weil 83Millionrn nie einen Vertreter haben können.

    • Ludger sagt

      Grundsätzlich sollte erstmal gewährleistet sein das der deutsche Verbraucher nur kaufen kann was der deutsche Bauer auch produzieren darf, dadurch würde sich das meiste von allein erledigen und die Preise würden sich auch anpassen, dann wären wir auch nicht mehr so abhängig von Ausgleichszahlungen und den verlogenen Behauptungen von Politikern und NGOs weil wir dann keine Angriffsfläche mehr bieten würden ob der Tatsache das der landwirt ebend nur das produziert was tatsächlich gekauft wird und ebend nicht nach der wunschvorstellung einiger ideologisch verpeilter Bürger die ihre Meinung als die aller anderen ansehen oder aber sich in einer gottähnlichen Position sehen die ihnen Machtbefugnisse zugesteht.

  11. Ehemaliger Landwirt sagt

    Das positive ist, dass die Herren zumindest mal mit Bauern sprechen wollen.

    Scheinbar haben die Trecker vor den Verteilungszentren doch was bewirkt.

    Was ich denen sagen würde, ist nicht relevant, das sollen die jungen Betriebsleiter machen, das ist denen ihre Zukunft.

  12. Schorsch Summerer sagt

    Willi, ja die Pressemitteilung ist wirklich bemerkenswert weil sie indirekt ein mögliches Fehlverhalten eingesteht. “Doch an den Taten werdet ihr gemessen” heisst es doch so schön. Wir sind so oft über den Tisch gezogen worden dass mittlerweile keiner mehr den schönen Worten einen Glauben schenken kann. Mal schauen was da rauskommt.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bauern müssen anders auftreten, wie Bauer Willi es vielfach gesagt hat.

      Man muss denen sagen, dass Tierhaltung in Massen der Verbraucher schul hat, der kauft das Fleisch, Bauern bedienen diese Nachfrage.

      Man muss denen auch Sagen, der Verbraucher will nur einen makelosen Apfel, nur durch Pestizide ist das machbar, das gilt in Deutschland, wie in Südtirol, auch bei den Äpfel in Neuseeland.

      Das Duckmäusertum muss ein Ende haben, die Treckerproteste können nur ein Anfang sein.

      • Christian Suhr sagt

        Der LEH erzieht jedoch den Verbraucher. Bei vermeintlich gleicher Qualität greift jeder von uns zum Billigeren, das ist normal, auch nicht verwerflich.

        Zitat:
        Aldi wird in Australien für immer mehr Verbraucher zum Teil ihres Alltags. Mit seinem Konzept, gute Ware billig anzubieten, verändert das Unternehmen das Kaufverhalten der Kunden. Die Konkurrenz muss nachziehen.

        https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/discounter-in-australien-wie-aldi-einen-kontinent-umkrempelt/12880730.html

        Außerdem vergessen Sie, daß höhere Verbraucherpreise nicht automatisch höhere Erzeugerpreise bedeuten! Oder glauben Sie, von den versteckten Preiserhöhung fällt auch was für die Höfe ab?
        https://www.vzhh.de/sites/default/files/medien/171/dokumente/Versteckte_Preiserhoehungen.pdf

        Von der Wertschöpfung greift der LEH 40% ab, die Landwirtschaft nicht mal 14%, dazu steht auch die Bundesregierung/BMEL und will daran nichts ändern, hier nachzulesen:
        http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/153/1915354.pdf

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Herr Suhr,
          glauben sie mir, ganz so Unbedarft bin ich auch nicht, was die Vermarktung angeht.

          Auch ich halte es nicht verwerflich, wenn der Verbraucher zum günstigen – nicht zu billigsten, da gibt es einen Unterschied – .

          Dennoch könnten sie ja mal auf das von mir geschriebene antworten!

      • “Man muss denen sagen, dass Tierhaltung in Massen der Verbraucher schul hat, der kauft das Fleisch, Bauern bedienen diese Nachfrage.”

        Auch die Billignachfrage aus der Billighaltung!

        Das Fleisch von individuell gehaltenen und geschlachteten Tieren ist qualitätsvoller und schmeckt anders!
        Es gibt Verbraucher, die auch dafür zahlen!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          “Es gibt Verbraucher, die auch dafür zahlen!”

          Natürlich wird diese Nachfrage auch bedient.

      • brouss sagt

        Ehemaliger, ich finde es fatal den Verbrauchern die Schuld am Billigfleisch zu geben. Gewollt hat das die Politik. Das Volk sollte billig und sicher gefüttert werden. Momentan, denke ich, will die Politik höherwertiges Essen, wobei die Versorgung sicher bleiben muss.
        Mit Schuld sind auch die Berufsorganisationen. Wenn man sich von einer Minderheit von so 10 % treiben lässt, statt sie auszugliedern und auf Konkurrenz zu machen.

        Als langfristiges Ziel sehe ich Marken in Bauernhand für die man Werbung macht. Das muss so gut sein, dass der LEH nicht daran vorbei kommt. Man könnte z.B. Franchise-Systeme entwickeln.
        Das muss man aber privat organisieren, denn beim BV fehlt es an Wissen und die Interessen sind zu vielfältig.
        Fast bei allen Produkten machen die Verarbeiter was kaputt. Am Bauernhof wären die meisten Lebensmittel noch in ihrer gesündesten Form und das müssen wir ausspielen.
        Das wird aber auch nicht alle Bauernhöfe retten, aber das meiste Geld für den ländlichen Raum generieren.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Eigentlich kennt ein Jeder den Unterschied zwischen einem 500 Fiat und einem Daimler der E Klasse, aber beim Fleisch anscheinend nicht.

          Niemand in Europa darf mehr Hunger leiden, das war die Prämisse der EWG. Dafür wurde viel Geld in die Landwirtschaft gepumpt, und jeder kann sich für wenig Geld, Lebensmittel einkaufen.

          Was wer anbaut ist nicht die Sache des Bauernverbandes, das macht jeder einzelne Bauer, zusammen mit den Erzeugergenossenschaften, alles andere ist Bashing auf den Bauernverband.

          Bei Hofläden ist die Wertschöpfung wesentlich besser, manche können das gut, der Hofladen sollte auch Verkehrsgünstig liegen, wird jedoch immer einen kleinen Teil der Bevölkerung erreichen.

          Mit der Impfung gegen Corona, werden die Käufe im Hofläden wieder abnehmen, auf das vorherige Niveau.

  13. Was ist eigentlich aus der Forderung der Beweislastumkehr bei der UTP Richtline geworden?
    “Der LEH müsste dann nachweisen, dass er das Gesetz einhält”!

  14. Matthias Frieß sagt

    “FairTrade” bedeutet die ausgewogene! Befriedigung der Faktoransprüche (Arbeit, Kapital, Return of Invest!, Risiko) für alle Stufen der Wertschöpfungskette. Also auch für die Landwirtschaft.

  15. Reinhard Seevers sagt

    Auszug:…..”FairTrades für die heimische Landwirtschaft“ sein, genauso wie die Förderung der deutschen Landwirtschaft durch flächendeckende, angemessene Bezahlung bei höheren Qualitätsstandards”….

    Ich würde fragen, was höhere Qualitätsstandards bedeutet?

    • Paulus sagt

      “Fair Trade” für die heimische LW ist sicher etwas unglücklich formuliert. Es stellt die heimischen Bauern auf die gleiche Stufe wie die Erzeuger in irgendwelchen Entwicklungsländern. Abgesehen davon halte ich dieses fair Trade eh für großen Schwindel. Die A-Ware geht in den ganz normalen Handel und die B-Ware wird mit dem Siegel Fair Trade für die Gutmenschen ein wenig aufgehübscht. Abgesehen davon arbeiten die vermeintlichen Wohltäter der fair Trade Orga ja auch nicht umsonst. Ist halt ein Geschäftsmodell.

      Was höhere Qualitätsstandards bedeuten kann ich an nur einem Beispiel verdeutlichen. Man kaufe nur einmal Fleisch von schnell mit Maissilage gemästeten deutschen Jungbullen und vergleiche dies mit dem Fleisch von z.B. 3-jährigen Weideochsen oder meinetwegen auch Freilandrindern oder sogar mit dem von älteren Kühen. Dazu muss man kein Gourmet sein, das merkt auch ein sogen. Gourmand. Das sich das im Preis niederschlagen muss ist selbstverständlich.
      Der Trick der der Discounter ist doch, minderwertiges Fleisch nicht naturell sondern nur noch in Marinaden zu Tode getränkt anzubieten, dann stinkt es nicht so wenn man es in Pfanne legt.

      • Reinhard Seevers sagt

        Was für ein Quatsch….Fleisch wird doch nicht ausschließlich in Marinaden angeboten…fürs Grillen vielleicht. Aber nur deshalb, weil der Kunde danach greift.

        • Paulus sagt

          Wie heißt es im Geschäftsleben so schön “das letzte Wort haben immer die Juristen”. Auf diesem Blog hat nicht nur das letzte Wort immer ein gewisser Genosse Seevers. Als begnadeter Architekt für Kuh- und Schweineställe sowie für Fahrsilos scheint er dramatisch unterbeschäftigt sein.

          • Was soll das heißen, Paulus?
            Es ist doch gut, wenn er sich als Nichtlandwirt dafür interessiert.
            In Punkto Stallbau können wir alle was daraus lernen denn das ist weit mehr als Zeichnen und Bauen!

          • Reinhard Seevers sagt

            Wer Quatsch erzählt, dem darf man widersprechen, auch wenn es ihm nicht passt und er daraufhin persönlich werden muss.

      • Ja,
        Das wussten wir Dorfkinder früher schon, die ausgemolkenen über 12jährigen Mlchkühe kommen in den Fleischsalat. 😊
        Wird bestimmt auch mariniert angeboten,
        Rinder oder Bullen aus der Massentierhandlung werden als Massenverkauf angeboten und die teuren Weidebullen nur an Gourmetrestaurants und beim Metzger in der Nachbarschaft.

        Deswegen kann ja der Verbraucher mit dem Kauf abstimmen.
        Der Bauer kann alles produzieren…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Man kann das Fleisch auch selbst marinieren,
        man kann auch aus dem Essen das über bleibt, eine Suppe machen, dann weiß man auch was drinne ist, wer zu faul dazu ist, kauft die 5 Minutenterine.

    • Der Unterschied ob Massentierhaltung und Weidebullen oder Strohschweinen und der Verbraucher kann per Einkaufskorb abstimmen.

      Ach halal gibt es ja auch noch.

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