Bauer Willi
Kommentare 76

Entzauberte Mythen über Landwirtschaft

Wer ihn nicht kennt: Urs Niggli ist der ehemalige Leiter des Forschungsinstitut für biologischen Landbau und so etwas wie der europäische “Bio-Papst”. Sein Vortrag, den er vor kurzem in Wien gehalten hat, entzaubert viele Mythen und erläutert einige Gesetze rund um Landwirtschaft und Ernährung in gut verständlicher Form.

Biologisch-dynamische Landwirtschaft kommt nicht so gut weg, bei der Pflanzenzüchtung hat er eine andere Meinung als die Bio-Organisationen und auch sonst passt einiges nicht so richtig in die Bio-Schublade. Anhören sollte man sich das Video unbedingt ab etwa Minute 28, die Zeit davor ist eher Geschichtliches.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

(Aufrufe 3.079 gesamt, 1 heute)

76 Kommentare

  1. promberger konrad sagt

    In einem Rundfunkbeitrag hieß es erst, der nicht wissenschaftsbasierten Alternativmedizin
    soll Wirksamkeit und Kassenleistungen aberkannt werden.
    In der Landwirtschaft läuft es umgekehrt. Schauspieler,Kabarettisten und Sozioalpädagogen
    bestimmen was läuft. Man könnte sich die gesamte verbeamtete Fachschaft von den Faku-
    litäten bis zur Berufschule sparen.
    Der Bauer braucht nur einem Verband beizutreten dessen Ausrichtung auf der Antrophosie
    Rudolf Steiners und heidnischen Naturglauben beruht.
    Wir haben es viel zu weit kommen lassen! Wer die Keule der Massentierhaltung schwingt
    sollte sich zuerst die Massenmenschenhaltung ansehen.
    Selbst aus dem 20 Stock braucht man nur aufreiben oder drücken, und alles bäh ist weg,
    einschliesslich des Nagellackentferners. Aber ein Spaltenboden wird verteufelt.
    Die Leute sollen das Trinkwasser am WC sperren und Stroh einstreuuen.
    Wenn die Nutztiere weg sind braucht man Dünger.

    11
  2. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    Im Gehirngewebe von Alzheimer-Patienten wurde Chitin gefunden. Guten Appetit beim Ungezieferschmausen.

    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27872620/

    Fungal Enolase, β-Tubulin, and Chitin Are Detected in Brain Tissue from Alzheimer’s Disease Patients
    Diana Pisa 1 , Ruth Alonso 1 , Alberto Rábano 2 , Michael N Horst 3 , Luis Carrasco 1
    Affiliations

    PMID: 27872620 PMCID: PMC5097921 DOI: 10.3389/fmicb.2016.01772

    Free PMC article
    Abstract

    Recent findings provide evidence that fungal structures can be detected in brain tissue from Alzheimer’s disease (AD) patients using rabbit polyclonal antibodies raised against whole fungal cells. In the present work, we have developed and tested specific antibodies that recognize the fungal proteins, enolase and β-tubulin, and an antibody that recognizes the fungal polysaccharide chitin. Consistent with our previous studies, a number of rounded yeast-like and hyphal structures were detected using these antibodies in brain sections from AD patients. Some of these structures were intracellular and, strikingly, some were found to be located inside nuclei from neurons, whereas other fungal structures were detected extracellularly. Corporya amylacea from AD patients also contained enolase and β-tubulin as revealed by these selective antibodies, but were devoid of fungal chitin. Importantly, brain sections from control subjects were usually negative for staining with the three antibodies. However, a few fungal structures can be observed in some control individuals. Collectively, these findings indicate the presence of two fungal proteins, enolase and β-tubulin, and the polysaccharide chitin, in CNS tissue from AD patients. These findings are consistent with our hypothesis that AD is caused by disseminated fungal infection.

    Keywords: Alzheimer’s disease; chitin; fungal infection; fungal proteins; neurodegenerative disease.

    • Bauer Willi sagt

      @AedgR
      Was soll der Kommentar? Bitte bei der Sache bleiben und die Spielregeln beachten.

      1
      • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

        Dieser Kommentar sollte Ihnen einen bestimmten Aspekt der Wahrheit zum Thema Ungeziefer im Essen noch etwas näherbringen. Ich hatte gehofft, dass Sie sich freuen, wenn ich Ihnen die wissenschaftliche Wahrheit zum Thema Chitin in Lebensmitteln frei Haus liefere. Bisher habe ich Ihnen 3 verschiedene Artikel zum Thema geliefert.

        1
        • A. Einstein sagt

          Gut, dass Sie im Besitz der Wahrheit sind. Vermutlich erkranken deshalb so viele Asiaten an Alzheimer.

          Schön wäre es ja auch, wenn Sie schon nichts zum Thema beitragen Sie den Text in der Übersetzung liefern würden.

          6
          • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

            Sie beleidigen mich und wollen, dass ich etwas für Sie erledige, wozu Sie zu ungebildet sind?
            Wenigstens haben wir denselben Humor, Sie Themaheld.

            • Bauer Willi sagt

              @AEdGR
              Ich kann im Kommentar von Albert Einstein keine Beleidigung entdecken. Ich verspüre sogar eine gewisse Zustimmung… 🙂

              2
        • Bauer Willi sagt

          Nein, ich freue mich nicht. Ich kann auch keinen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Insekten und dem Chitin-Gehalt im Gehirn aus dem englischen Text herauslesen. Aber vielleicht bin ich ja auch zu dumm.

      • Am Ende des grünen Regenbogens beteiligt sich (wissentlich oder unwissentlich) an einer Fake-News-Kampagne zum Thema Insektenverzehr. Die wird derzeit mit verschiedenen Stoßrichtungen getestet, welche am besten verfängt – hier halt wilde Spekulationen, die Insekten irgendwie mit Alzheimer in Verbindung bringen sollen. Warum gerade diese Studie, bei der eigentlich über einen Pilz als Ursache spekuliert wird? Wer weiß das schon, vielleicht mag er keine Pfifferlinge oder so.

        Inhaltlich soll mit der Kampagne die EU diskreditiert werden, indem Schauergeschichte wegen der Zulassung von Insekten als Nahrungsmittel erzählt werden (hier bitte Knorkators “Wir werden alle sterben!” einspielen). Tatsächlich hatte lediglich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit im Rahmen eines Novel-Food-Verfahrens festgestellt, dass bestimmte Insekten für den menschlichen Verzehr unbedenklich seien.

        • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

          Chitin ist Chitin. Chitin ist für den menschlichen Verzehr nicht oder nur bedingt geeignet. Es ist unerheblich, ob die Quelle des Chitins bei Pilzen oder bei Ungeziefer liegt.
          Wer “Fake-News” als Argument einführt, ohne selbst echte Argumente zu liefern, sollte sich nicht wundern, wenn man ihm im Gegenzug vorhält, dass er “Fake-News” verbreitet.

          Echte Wissenschaft wird diskreditiert. Das ist mittlerweile ein Standard, den man u.a. auch bei den massenmedialen Themen “Klimawandel”, “Pandemie”, “mRNA-Impfungen” und “PCR-Tests” beobachten kann.

          Wer Schellnhuber, Pfizer, Drosten oder Greta vertraut, möge sich nochmals boostern lassen, um wirklich ganz sicher zu gehen.

          Hier sind die wissenschaftlichen Argumente, die ich hier verbreitet habe:
          1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27872620/
          2. https://link.springer.com/article/10.1007/s12016-017-8600-0
          3. https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/unerwartetes-allergiepotenzial/

          1
    • Reinhard Seevers sagt

      Zur Eröffnung der Biofach-Messe erklärt Chris Methmann, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:

      „Bio ist und bleibt Nische mit sieben Prozent Marktanteil. Es ist eine Märchenvorstellung, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird, besonders wegen der anhaltend hohen Lebensmittelpreise. Um die gewaltigen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu bewältigen, muss die Politik die gesamte Landwirtschaft umbauen, statt nur die Bio-Nische zu päppeln: Wir müssen die Tierzahlen halbieren, um Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen. Wir brauchen eine Tiergesundheitsstrategie, um den millionenfachen Krankheiten in Bio- und konventionellen Betrieben ein Ende zu setzen. Und wir müssen bis 2035 den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft stoppen, zu Gunsten der Artenvielfalt, der Bodenqualität und des Klimaschutzes.“

      • Schmeckt gut sagt

        Ahhh, wieder etwas gelernt. Es ist ganz einfach. Wir müssen nur die Jungpflanzen und Jungtiere per Gesetz ZWINGEN, immer gesund zu sein und schon ist die Welt gerettet. Keine Pestizide und keine Antibiotika mehr – sofort. Na, ob bei diesem (simplen) “Denk”ansatz die Natur mitspielt. 15000 Jahre Landwirtschaft hat da, für uns LWe, schon einiges an “Erleuchtung” gebracht. Sprecht einfach mit den Landwirten, dann werdet ihr auch erleuchtet, verehrte Besserwisser 😉

        9
        • Die fördern doch nur,
          Das ist doch seit 1968 modern, erinnert mich an den

          Möhrenzrampler

          von Bauer Willi.
          Der war für mich von Dummheit geprägt.

          1
        • Reinhard Seevers sagt

          Schmeckt gut, interessant ist hier wieder das “Wir”. Wir bedeutet einmal alle Menschen in der Welt, mal wir Europäer, mal wir Deutsche und mal wir Landwirte. Schon sehr merkwürdig wie das wording sich ausbildet und wie eine dicke Soße über alles gegossen wird. Eigentlich hat der gute Herr Methmann das ausgesprochen, was wirklich gemeint ist mit der Agrarwende.

          “Wenn Verbraucher die Qualität von Produkten aber gar nicht unterscheiden könnten, sollten sie das Günstigste am besten beim Discounter kaufen, rät Bode den Kunden.”
          https://www.merkur.de/verbraucher/supermarkt-kritik-discounter-thilo-bode-lebensmittelexperte-kunde-nicht-koenig-opfer-92096121.html

          3
        • Diatryma sagt

          Der Herr kommt dann sicher mit der ganzen Familie um die Käfer, Würmer und Pilze achtsam per Hand abzustreifen. Beikrautrupfen inklusive. Kann man vielleicht noch ein Salätchen von machen. 😛

          2
      • Wie soll das denn gehen, mit den Pestiziden?
        Ach so, fo8twatch hat ja davon wenig Ahnung.
        Wissen die überhaupt, war im die angewendet werden?
        Und in den Ställen werden doch gar nicht so viele angewendet, wenn ich richtig informiert bin.

        1
        • Schmeckt gut sagt

          Inga, das interessiert die nicht. Sie wissen es vielleicht, aber eine faktenbasierte Veröffentlichung passt doch sicherlich nicht in ihr Geschäftsmodell.

          2
  3. Andreas sagt

    Der wichtigste Satz von Urs Niggli bei Minute 50;40 :
    “Das gibt es bereits schon, kleine Bienenroboter die bestäuben.
    Die fliegen selbstständig alle Blüten an,
    weil wir so dumm sind und mit chemischen Pestiziden
    die Bienen killen !”
    Und das von einen hochwissenschaftlichen Experten,
    der von der Chemiebasierten Landwirtschaft immer mehr zum
    Kronzeugen gegen die Biobauern hochgejubelt wird.

    1
    • Pälzer Buh sagt

      Dumm nur das “Alle” systemisch-chemischen Pflanzenschutzmittel (in der EU) B1 besitzen für die moderne LW. B1 = Bienen ungefährlich höchste Stufe ist B4

      1
      • Rudolf Weishaupt sagt

        Hallo, Pälzer Buh! Ich bin jetzt ein wenig verwirrt. Okay, Sie haben es geklärt: B1 bedeutet gefährlich für Bienen, B4 bedeutet unbedenklich.

        Verstehe ich Sie richtig, dass „alle“ in der EU zugelassenen systemisch-chemischen Pflanzenschutzmittel Insektizide der Klasse B1 enthalten dürfen? Nach meinen Recherchen stimmt das – zumindest für Deutschland – nicht. Insektizide der Klasse B1 sind in Deutschland verboten, auch PSM, die solche Insektizide enthalten. Insektizide der Klasse B2 und alle PSM mit Insektiziden der Klasse B2 dürfen nur nach 23:00 Uhr, also in der Zeit, in der Bienen nicht mehr aktiv sind, ausgebracht werden.

        Ein Zitat, das ich in einer Veröffentlichung des Julian Kühn-Instituts dazu gefunden habe:

        „Die im Vergleich zur annähernd flächendeckenden Anwendung von PSM relativ geringe Zahl der gemeldeten Bienenschäden zeigt, dass die intensive Prüfung der PSM im Zulassungsverfahren in Verbindung mit den Anwendungsbestimmungen der Bienenschutzverordnung und der präventiven Wirkung der routinemäßigen Untersuchung von Bienenvergiftungsschäden in der Praxis grundsätzlich ein hohes Schutzniveau für Bienenvölker gewährleisten.“

        2
        • Schmeckt gut sagt

          Da sieht man mal wieder, wie kompliziert das Pflanzenschutzrecht ist. B1-Mittel sind selbstverständlich noch in D erlaubt. Es wird nur immer so getan, dass wir Bauern damit nicht umgehen können. Bienenschäden durch Insektizidanwendung sind aber äußerst selten. Wir sind dazu verpflichtet, uns an die (umfangreiche und genaue) Anleitung zur Anwendung zu halten. Sonst wird es teuer (hohe Strafen bis zum Gefängnis). U.a. ist auch ein biologisches B1-Insektizid anwendbar, das tatsächlich auch eine gute Wirkung gegen Schadinsekten hat. Insbesondere gegen Drosophila suzukii ist es unverzichtbar (Spinosad). Es überrascht nicht, dass diese Zulassung “intensiv” diskutiert wird. Aber es ist ganz einfach: kein Spinosad = kein Beerenobst, kein Wein, keine Bioerdbeeren oder -kirschen… Zu B2: sie liegen richtig, Herr Weishaupt, denn diese Mittel sind nach dem täglichen Bienenflug anwendbar, allerdings dann bis 23.00 Uhr, damit das Mittel bis zum nächsten Morgen antrocknen kann. In diese Einstufung fällt auch das biologische Kantaro, bei dem es sich um Maltodextrin handelt, das auch als Lebensmittelzusatz eingesetzt werden kann. Es ist schon sehr verwunderlich, dass wir dieses gut wirksame Mittel nicht mehr in Naturschutzgebieten einsetzen dürfen. Warscheinlich wegen der guten Wirksamkeit, womit wir wieder beim Thema wären – getestet und für gut befunden, aber verboten in Bio und IP.

          5
        • Pälzer Buh sagt

          Richtig, es gibt noch in Deutschland
          zugelasse (gerade) Insekizide (aber keine synthetische,- systemische,- chemischen PSM mit B1)
          SpinTor ist so ein Insektizid mit B4,mit Bio Zulassung ( wobei nicht alle Verbände dieses Mittel erlauben) als auch (Konventionelle) modern arbeitende Betriebe.
          Datenblatt SpinTor:
          https://apps2.bvl.bund.de/psm/jsp/DatenBlatt.jsp?kennr=005314-00#:~:text=Enth%C3%A4lt%205%2DChlor%2D2%2D,f%C3%BCr%20Wasserorganismen%20mit%20langfristiger%20Wirkung.
          Als Empfehlung gilt noch zur Uhrzeit, den Blütenbestand vorher abzumähen.
          Gut Recherchiert👍

          • Schmeckt gut sagt

            Spintor hat die B1-Einstufung – bienengefährlich = Anwendung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen laut Indikationszulassung erlaubt, wenn diese nicht von Bienen und Bestäubern (neu) angeflogen werden. Ein Anwendungsverbot gilt also auch für blühende Kräuter, Gutation oder andere anlockende Zuckerabscheidungen wie Honigtau (frei übersetzt: Läusekacke 😉 ) Übrigens nicht recherchiert, sondern dies ist das Wissen, was für den Erhalt des Sachkundenachweises vorausgesetzt wird. Entschuldigung für die “Schlaumeierei”.

            4
        • Limes sagt

          „“ in der EU zugelassenen systemisch-chemischen Pflanzenschutzmittel…?”
          systemisch chemische Pflanzenschutzmittel ist verwirrend und auch kein gäniger Begriff. Es gibt Pflanzenschutzmittel mit systemischer Wirkung. Systemisch bedeutet die Wirkstoffe werden von der Pflanze aufgenommen und in der Pflanze verteilt.
          Die Einstufung hinsichtlich Auswirkungen auf Bienen werden von den Zulassungsbehörden unabhängig vom Wirkungsmechanismus für die Pflanzenschutzmittel nach einheitlichen Regeln vorgenommen. Prüfungen werden mit der Honigbiene in bis zu drei Prüfstufen (Labor, Halbfreiland, Freiland) durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse erfolgt eine Einstufung B1 – B4. Dies Einstufungen sind schon seit vielen Jahren Standard und werden von den Landwirten in ihrem eigenen Interesse bei der Anwendung berücksichtigt.
          Es gibt leider Interessensgruppen die mit dem einfügen von Wörtern wie z.B. “chemischen … oder synthetisch” bewusst Politik betreiben und meinen sich damit differenzieren zu können. Klappt ja auch leider oft da der Verbraucher nicht genau nachfragt, sie sind wohl eine der wenigen Ausnahmen.
          Manchmal führt diese künstliche Differenzierung zu kuriosen Situationen. Ein Bsp sind die Pyrethroide. Die Anwendung von Pyrethrine (gewonnen durch Extraktion) im Ökolandbau begründet man damit es sei ja kein chemisch synthetisches Pyrethrum Produkt im Gegensatz zu den von konventionellen Betrieben angewendeten “vermeintlich gefährlichen” Pyrethroiden.
          Dieses perfide Spiel zur Täuschung der Verbraucher begann ja auch in diesem Dialog mit dem von @Andreas verwendeten Begriff “Chemiebasierten Landwirtschaft”. Dazu gibt es nur eine Möglichkeit diese Machenschaften müßen transparent gemacht werden. Leider erfolgt dies nicht durch unsere Medien aus Bequemlichkeit oder aus Nähe zu Interessensgruppen lass ich mal offen.
          Besonders im Bereich Pflanzenschutz ist eine sachliche Aufklärung wichtig auch für besten Bienenschutz denn Insektizide werden auch im Haus und Garten Bereich angewendet und dies von Laien ohne entsprechenden Sachkundenachweis und minmalistischer Gebrauchsanweisung der Verkaufsverpackungen. In den Medien und der Werbung wird häufig mit dem Begriff “Bio” gearbeitet und der Verbraucher denkt alles ok kann ich bedenklos einsetzen. Nein kann er nicht er muß wie die Profis auch die Anwendungsregeln beachten u.a B-Einstufung, Termin, Aufwandmenge…..

          9
    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Bienenroboter sind mir nicht bekannt,aber Hummeln,die im Gewächshaus ausgesetzt werden.

      1
    • Bauer Willi sagt

      @Andreas
      das nennt man selektive Wahrnehmung. Niggli ist Wissenschaftler und nennt die Dinge beim Namen. Er ist auch so ehrlich, dass er die Grenzen von Bio aufzeigt.
      Nenne mir eine Form von Landwirtschaft, die ohne Chemie auskommt.

      7
    • Limes sagt

      “Der wichtigste Satz von Urs Niggli bei Minute 50;40 :,“Das gibt es bereits schon, kleine Bienenroboter die bestäuben….”
      @Andreas manchmal lohnt es sich einen Film etwas länger laufen zu lassen damit man die wirkliche spannenden Teile nicht verpasst. Schon 20 Sekunden später ab 51:00 geht es um Züchtungsthemen und die Bremser moderner Züchtung.
      Da sagt Niggli folgendes:
      “da kommt man dann zur modernen Züchtung auch das ist ein sehr emotionales Thema und das kann nicht rational dikustiert werden. Ich probier das seit 2016 als Biovertreter rational zu diskutieren ich bin nur gegen eine Wand gerannt….” und “da die Genom Editierung die molekular biologische Methode die viel bessere und gezieltere Mutagenese ist sind die Biobauern unter Druck gekommen. Darum will man das nicht akzeptieren haben sich zurückgezogen und sind noch konservativer geworden man will den Markt für Bioprodukte nicht gefährden und will auch das politische Profil das z.B die Grünen haben nicht gefährden. … nach Diskussionen der Grünen in D das ist politischer Selbstmord…. Es sind sehr starke Markt und politische Motivierung die hier eine wissenschaftliche Diskussion verhindern. Es wird häufig mit Natürlichkeit argumentiert aber das ist ein bullshit Argument in der Landwirtschaft…..”

      2
  4. Bio gibt es in der nächsten Generation genug aus der Ukraine. Die Liquidität fehlt, Geld muss dahin, es braucht nur halb soviel Transport und bei Schwarzerde erzeugt Hacken 60kgN. 5000l Kuh geht auch noch bei 2€/Std. Mister findet man genug. Investitionen in Gebäude ist ohnehin bei der instabilen Lage in den nächsten Zehn Jahren etwas risikoreich. Lasst uns mal bei regenerativer Landwirtschaft bleiben und für verträgliche Preise sorgen.

    2
    • Reinhard Seevers sagt

      “Lasst uns mal bei regenerativer Landwirtschaft bleiben und für verträgliche Preise sorgen.”

      Ok, wie wird die verordnet, bzw. vollumfänglich umgesetzt? Wer schafft die auskömmlichen Preise? Geht es dann so, wie beim ITW, also gar nicht?

      1
      • Da bin ich wieder beim Klassischen Angebot und Nachfrage. Ich sehe unser Problem mehr bei den Pachten in Höhen von der Hälfte des Umsatzes. Vom Gewinn wäre ja noch ok. Das treibt die Preise und es gibt keinen Schutz.

    • Thorens sagt

      “…bei Schwarzerde erzeugt Hacken 60kgN…”

      Echt?
      Mich würde interessieren, wie das Hacken von Schwarzerdeböden N erzeugen kann. Ich meine, damit würde sich doch eine völlig neue Form der N-Gewinnung erschließen lassen. Gibt es eine Erläuterung dazu?

      2
      • der Jens sagt

        “…bei Schwarzerde erzeugt Hacken 60kgN…”

        …. Gibt es eine Erläuterung dazu?

        Der Stickstoff kommt aus der Mineralisation aufgrund der Bodenlockerung. Dabei wird Humus abgebaut. Humus besteht zu 10% aus Stickstoff.

        3
        • Reinhard Seevers sagt

          Thorens störte sich wohl eher am Begriff “erzeugt”….es muss wohl eher freisetzen heißen, denke ich.

          3
          • Thorens sagt

            Ja, so ist es.
            Ich hatte gehofft, dass Rolf mir dazu etwas sagen will.
            Vielen Dank allerseits.

            • Ich bin nicht so schnell. Auf tiefgründigen humosen Böden lässt es sich leicht Wirtschaften. Leider gibt es davon in Deutschland nicht soviele Ecken. Den Dünger gibt es auch niemals gratis. Selbst wenn auf Schwarzerde durch bodenbearbeitung 60kgN mobilisiert werden, verliert man Wasser. Das ist manchmal auch vorteilhaft, in der Regel weltweit betrachtet aber nicht. Es wird keinem Amerikaner oder Australier einfallen zu hacken.

              1
              • Thorens sagt

                Ja, danke.

                Ich hatte mich tatsächlich am Wort “erzeugen” gestoßen. Hier lesen möglicherweise Unbedarfte mit und nehmen dann so eine Schilderung für bare Münze.

                Die im Humus gebundenen organischen N-Verbindungen werden durch aerobe Bakterien, die bei Belüftung des Bodens aktiviert werden, mineralisiert und stehen der Pflanze dann so zur Verfügung. Kohlenstoff, im Humus gebunden, wird durch die Bakterien mit verstoffwechselt und gelangt als CO2 entweder in die Luft oder geht eine Verbindung mit dem Bodenwasser ein (Abhängig von Temperatur und Bodenreaktion vulgo -pH). Aufgrund Letzterem entsteht Kohlensäure, die den Boden versauert.

                Es war mir wichtig darzulegen, dass die Aktivierung der geschilderten N-Quelle auch insgesamt kontraproduktive Aspekte hat.

                1
  5. Bauer Fritz sagt

    Urs Niggli ist sicher zu einem der wichtigsten und anerkanntesten Sprecher und Vordenker im Aufzeigen einer sinnvollen, praxisbezogenen Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Betriebe und Bewirtschaftung.

    Es ist umso bedauerlicher, daß gerade er so vielfach mies kritisiert wird. Speziell von den Öko-Taliban, wie er sie selbst nennt.

    7
    • Reinhard Seevers sagt

      So lange Nigglis Sichtweisen nirgendwo in eine politische Entscheidung münden, so lange der Kunde es nicht monetär würdigt, so lange bleibt es ein einziges Ideologiespielchen zwischen bösen Konvis und guten Bios….
      Wo sollten Nigglis Erkenntnisse eine Änderung bewirken? Ich sehe eine Diskussion auf einer Ebene, die 99% der Menschen nie erreichen wird.

      4
      • Bauer Fritz sagt

        Nigglis Sichtweisen finden sicherlich Eingang in die politische Entscheidung. So wurde er 2020 von der LW-Ministerin Köstinger Obmann des Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Österreich. Hier finden sich außerdem eine Reihe von Infos wo Niggli aktiv ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Urs_Niggli)

        Viel eher sind es die o.a. “Bio-Taliban” die mit seinen Fakten ihre idiologischen Felle davonschwimmen sehen und grundsätzlich davon ausgehen, daß nicht sein kann, was nicht sein darf. Man sieht, auch von Bio-Talibans politisch gerührter Beton ist massiv umweltschädlich.

        5
  6. Ludwig sagt

    Willi , wer dein Buch gelesen hat , muß sich doch nur bestätigt fühlen auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn ich hier meine Bionachbarn sehe , daß die sehr oft den Boden bewegen mit Pflug, Grubber , Striegel und Rollhacke, dann muß ich feststellen , daß ich als konv. Betrieb erheblich weniger Diesel verbrauche und durch das wenige Mulchen auch weniger Humus freisetze als meine Bionachbarn. Dazu kommt noch das ich viel mehr organischen Dünger (Gülle, Gärreste,Mist) auf das Land bringe und so meinen Humusgehalt in einer Generation verdoppelt habe. Auch die von der Landwirtschaftskammer ermittelte Klimabilanz hat sich allein von dem Jahr 2000 bis 2016 um rd. 45% verbessert. Dabei kam auch heraus , daß Pflanzenschutzmittel sich positiv auf die Klimabilanz auswirken, weil mit wenig Einsatz dieser Mittel , erheblich Diesel eingespart werden kann und damit die Klimabilanz verbessert wird. Leider mußte auch festgestellt werden , daß die grüne Energie (PV,Windräder,Biogas) der Bauern uns nicht angerechnet wird, sondern der Energieproduktion zugeschlagen wird. Mit dieser grünen Energie wäre die deutsche Landwirtschaft längst Klimaneutral und das weis die Politik und trotzdem hacken die auf uns rum.Sozusagen eine verlogene Lage.

    19
  7. Elisabeth Ertl sagt

    Also meines Erachtens kommt biodynamisch auch nicht schlechter weg als die übrige Biolandwirtschaft. Dass er die Leistungen der Biolandwirte ausdrücklich würdigt, das finde ich sehr angenehm an ihm. Dieses Verteufeln hier im Forum finde ich unerträglich. Man muss respektvoll diskutieren können.

    3
      • Elisabeth Ertl sagt

        Weil hier alle heiligen Zeiten einmal irgendein Bio-Extremist seinen Müll ablädt? Die vernünftigen Bios diskutieren hier doch gar nicht mehr mit!

        1
        • Reinhard Seevers sagt

          “Die vernünftigen Bios diskutieren hier doch gar nicht mehr mit!”

          Ok, jetzt wird’s spookie…es gibt gute und schlechte GUTE?
          🤗

          6
        • firedragon sagt

          Räusper … Frau Ertl, die vernünftigen Bios, wie Sie sie nennen, arbeiten von Zeit zu Zeit in manchen Bereichen mit konventionellen Betrieben zusammen …

          3
          • Reinhard Seevers sagt

            Inga, diese emotionale Aufladung rührt daher, dass mit der Produktionsrichtung ähnlich, wie bei alternativen Ernährungsformen immer eine allumfassende Weltrettung verknüpft wird und diese Sicht auf die Dinge emotional und moralisch derart aufgeladen wird, dass es zu Widerstände der Mehrheit kommt.
            Dabei ist alles Handeln in dieser Gesellschaft mit dem Ordnungsrecht und dem Kapital verknüpft.
            Wir haben im Bausektor ein Paradebeispiel, wie das Kapital das Ordnungsrecht verdrängt, oder es nicht zum Zuge kommen lässt.
            60% der Ressourcen und 40% der Energie werden im Bausektor verbraucht. Die Gesetze zur Reduzierung sind noch nicht beschlossen, und schon drohen große Unternehmen, diese nicht umzusetzen, weil es sich nicht rechnet. Sogar der kleine Häuslebauer lässt das Investieren sein, wenn es sich nicht rechnet. Wir haben bereits 1984 im Studium biologisches Bauen gehabt und das erste Energiespargesetz war umgesetzt.,..danach kam so gut wie nix mehr.
            Das Kapital bestimmt den Erfolg und die Geschwindigkeit. In der Landwirtschaft ist man um Dimensionen weiter, obwohl die Relevanz erheblich geringer ist. Die Möglichkeit des einzelnen Bauern sich gegen das Ordnungsrecht zu stellen sind erheblich geringer und der moralische Druck unvergleichlich. Landwirtschaft muss als Alibi für alle anderen Handlungen herhalten…und es ist noch nicht vorbei.

            6
    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, ich habe immer das Gefühl, dass du es bewusst so wahrnehmen möchtest. Die Bioseite grenzt sich ausschließlich durch Schlechtmachen der konventionellen Produktion ab, ein anderes Alleinstellungsmerkmal scheint nicht auszureichen. Ich habe noch nirgends von Bioseite eine positive Aussage zur konventionellen Erzeugung gelesen, aber die konventionelle muss die Bioseite immer erwähnen und noch streicheln? Es geht ausschließlich um Markt, um Anteile, Kohle, Fördergelder….auf allen Seiten. Die Weltrettung kann man getrost der letzten Generation überlassen….die schaffen das!

      11
  8. Herbert Stelz sagt

    Man sieht auch hier wieder, wenn man allen ideologischen Müll beiseite lässt und sich auf wissenschaftlich erwiesene Fakten verständigt,
    liegt man ganz nahe beieinander.

    7
    • Bauer Willi sagt

      Exakt so ist es! Das “Handelsblatt” hatte Urs Niggli und mich zu einem Streitgespräch eingeladen. Hat nicht geklappt, weil wir uns nicht streiten konnten. Ich finde seine Aussage “Wir können uns weltweit 20% Bio-Landwirtschaft leisten” sehr ehrlich. Aktuell sind es etwas mehr als 1%. Bio hat nun mal einen geringeren Output und das ist eine wissenschaftliche Erkenntnis (und eine Binsenweisheit) und 9 Milliarden wollen ernährt werden.

      9
  9. Reinhard Seevers sagt

    Was mich immer wieder stört ist dieses “WIR müssen.”….und damit hat sich die Landwirtschaft wiederum alle Last zur Errettung der Welt auf die Schultern geladen.
    Die Akteure und Steuermänner globaler Agrarlösungen sind Kapital- und Machtorientiert.
    Da hilft auch die intrinsische Motivation des “guten” heimischen Bauern nicht, der das Gewissen des Konsummenschen beruhigen soll.

    7
    • Ob die moderne Erhaltung der Bodenstruktur, die es ja früher weniger gab, nicht die Nachteile der modernen Monokultur relativieren kann?

    • Wir haben Erfahrungswissen, das kombiniert werden muss mit neuen Wissen. Und auf Nachhaltigkeit achten.
      Alles andere ist zu dogmatisch.

      Und das von Urs Niggli

  10. Schmeckt gut sagt

    Genial. Urs bringt es in seiner ruhigen, direkten Art wunderbar auf den Punkt. Auf unserem Hof vermischen wir schon seit Jahrzehnten Bio und Integrierten Anbau, um ein zukunftsfestes Anbausystem zu ermitteln. 90% der Heilsbringer (so werden sie beworben – zur Zeit massiv von ehemals Chemieriesen) wie Effektive Mikroorganismen, Gesteinsmehlen, angesetzten Brühen… hatten null Vorteil, nur Kosten. Bei uns liefen umfangreiche Versuche mit leider nur wenigen, positiven Ergebnissen. Diese nutzen wir selbstverständlich und haben sie in unseren Anbau adaptiert. Gut auch der Hinweis auf das englische Königshaus. In GB gibt es einen guten Ansatz, Nachhaltigkeit zu beschreiben – 3x P. Planet-People-Profit. Ein ganzheitlicher Ansatz, der alle Notwendigkeiten beschreibt. Um es mal ketzerisch auszudrücken: Dies wäre für mich als Bauer tatsächlich DER Grund gewesen, aus der EU auszutreten (bin aber absoluter Brexitgegner). Was unsere Politiker in D und EU zur Zeit verzapfen ist der Ruin der LW und der Umwelt. Danke Urs. Danke Willi.

    11
    • Thorens sagt

      “…90% der Heilsbringer… hatten null Vorteil, nur Kosten…”

      Das entspricht meinen Beobachtungen und Erfahrungen in mehr als 30 Berufsjahren im Vertrieb von Düngemitteln. Was ist in der Zeit nicht alles an revolutionären Neuerungen erschienen und binnen weniger Jahre aber wieder in der Bedeutungslosigkeit versunken. Wenigstens einem hat es aber immer genutzt. Nur manchmal allerdings war es der Landwirt, der es einsetzte.

      Tja, und die Chemieriesen? Was sollen sie denn machen bei immer mehr Bio, wie proklamiert, und erzwungener Reduzierung der PS-Mittel und Anwendungen, wenn sie ihre Marktanteile nicht entsprechend verlieren wollen? Dann heult man halt mit den Wölfen und versucht sich im Markt der mehr oder weniger natürlichen Pflanzen- und Bodenhilfsstoffe, deren Zulassung für den Einsatz in der Landwirtschaft eher schwach reguliert ist.

      Die meisten dieser Mittel dürften die Ausbringkosten nicht wert sein. Aber, immerhin, sie schaden auch nicht.

      1
    • Frikadellen piet 44 sagt

      moin so richtig sinnvolles habe ich ehrlich gesagt nicht beim rausgehört da war irgendwie viel blablabla dabei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert