Leider bin ich erst jetzt auf die Seite der EU aufmerksam gemacht worden, auf der jeder Bürger seine Stellungnahme zur obiger Verordnung abgeben kann. Die Frist dazu endet am
7. Februar um Mitternacht Brüsseler Zeit
Dafür, dass diese Möglichkeit der Stellungnahme seit dem 10. Januar eröffnet ist, sind 50 Stellungnahmen (Stand 5.2. um 18:20 Uhr) aus der gesamten EU nicht wirklich viel. Den Deutschen Bauernverband habe ich nicht gefunden, wohl aber den Bayerischen Bauernverband. Weitere Interessenvertretungen wie z.B. LsV, Freie Bauern oder weitere Organisationen habe ich auch nicht gefunden. Dabei könnten diese doch auch ihre Mitglieder mobilisieren.
Die Stellungnahme ist schnell erledigt. Ich habe dazu 5 Minuten benötigt. Okay, besonders kreativ war ich jetzt nicht, aber euch wird auch etwas einfallen.
Ob es was bringt? Die Frage kann man natürlich immer stellen, aber nicht zu reagieren heißt Zustimmung.
https://www.dlg.org/magazin/wir-muessen-uns-ueber-die-standards-unserer-kommunikation-verstaendigen
“ Wenn Deutschland seine Zukunftsfähigkeit sichern will, kann das Land nicht pfadabhängig weitergehen, sondern muss grundlegend umsteuern. “
Ein interessantes Interview, finde ich.
Wo sind dafür die politischen Mehrheiten, was macht die Bevölkerung mit? Wer klärt die Bevölkerung auf? Es werden weitere Jahre vergehen, in den „Dinge“ unwiderbringlich verloren gehen.
Zum Thema „grundlegend umsteuern“ empfiehlt der Autor (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article255365830/Attacken-auf-die-Union-Der-Wahlkampf-die-Faschismus-Keule-und-eine-grosse-Gefahr.html) dieses Buch: Hermann Lübbe; „Politischer Moralismus. Der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft“
Das Vokabular der miteinander Streitenden hat seit einiger Zeit denunziatorischen Charakter angenommen. Politische und intellektuelle Auseinandersetzungen enden immer häufiger in moralischer Diffamierung des Andersdenkenden.
Im Buch „Politischer Moralismus“ untersucht der Philosoph Hermann Lübbe den Einfluss von Moralkonzepten auf die politische Landschaft. Er argumentiert, dass ein übermäßiger Fokus auf moralische Fragen in der Politik oft zu einer Übermoralisierung führt, die kontraproduktiv ist und zu Polarisierung und Konflikten führt. Lübbe plädiert stattdessen für einen pragmatischen Ansatz, bei dem politische Entscheidungen nicht ausschließlich auf moralischen Prinzipien basieren, sondern auch praktische Überlegungen berücksichtigen. Er warnt davor, dass eine übertriebene Betonung der Moral das politische Denken verengt und die Komplexität politischer Probleme ignoriert.
Zwei lesenswerte Rezension hier:
*) https://www.rhetorik-forum-nuernberg.de/politischer-moralismus/
*) https://www.wiwo.de/politik/deutschland/anders-gesagt-politischer-moralismus-fuehrt-in-die-unmoral/24481306.html
Immerhin: seit gestern hat sich die Zahl der Beiträge auf der EU-Seite (fast) verdoppelt. 98.
https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-rheinland-pfalz/guldenbach-zerstoert-acker-in-bretzenheim/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxODY3OTg
sehenswert
Wunderschönes Beispiel !!!
Wie hieß es doch von NGOs und Politik : 80% der Bevölkerung sind FÜR das Renaturierungsgesetz !!!
Meine Ergänzung: weil diese 80% meinten, diese Gesetz betrifft ohnehin „NUR“ die Landwirte. Und das ist das dann ohnehin egal, wenn es da um „kalte Enteignung“, „Überflutung von Äckern und Besitz“, „Verlust der Wirtschaftsmöglichkeit“ etc. geht.
Tote, Untergang von Hab und Gut, Zerstörung der Infrastruktur wird im ländlichen Raum mit einem Achselzucken in Kauf genommen – vor allem von der städtischen „Intelligenzia“.
Für insektenbefallene Totholzbäume sind menschliche Tote allemal „in Kauf zu nehmen“.
Und bezüglich Verantwortlichkeit hat das Ahrtal ja gezeigt, wie es läuft. Die unfähigen Verharmloser, blinden Tätigkeitsverweigerer und Ideologieverbohrten aus der Politik- und Behördenszene werden (wenn überhaupt) abberufen und tauchen dann an Stellen wieder auf, wo sie neues (und noch mehr Unheil) anrichten können.
Ein Problem dabei, die Verantwortlichen spüren ihre Entscheidungen nie in voller Härte am eigenen Leib. Wenn ihre Immobilie absaufen würde, oder sie für die entstandenen oder zuerwartenden Schäden in den Gemeinden verantwortlich wären, könnte “ vielleicht „ein Umdenken einsetzen. Aber so? Aus der sicheren Entfernung hat man gut reden.
Dieses Beispiel ist doch kein Einzelfall. Der Biber arbeitet an vielen Orten auch schon ordentlich mit.
Ich wäre ja auch für eine Form der persönlicher Haftung für Politiker. Immerhin haftet jeder Bauer, der sich in genossenschaftlichen Organisationen engagiert mit seinem ganzen (!!!) Vermögen. Das nur so nebenbei.
Das Problem dürfte leider sein, daß manche (siehe Cum-Ex-Angelegenheit) sich trotz besten Gesundheitszustandes schon frühzeitig auf solch enorme Lücken im Gedächtnis haben, das würde nicht mehr als Nudelsieb, nicht mehr als Emmentaler-Käse, eher schon als Luftloch im Hirn bezeichnet werden.
Während Normalsterbliche in so einem Zustand ohne Probleme einen Sachwalter zugewiesen bekämen, empfehlen sich andere wiederum für manch höchstes Amt im Staate. 🙂
Dekadenz
„Angefangen hat alles mit einem umgefallenen Baum.“
Der Baum, worauf sich die Aussage beruft, wurde zumindest nachträglich zersägt, oder gefällt.
Bei uns im Ort, haben Sie erst einmal Tabularasa gemacht, mit den Weidebäume. Ich schätze so 30 (oder mehr) Steer sind angefallen. Auf Druck der Eigentümer! Grundsteuerentzug Androhung. Der Bachlauf wird jetzt auch in den Zug entrümpelt. Hierbei empfehle ich eine jährliche Begehung der Jagdgenossenschaft (Eigentümer) und des Gemeinderats und Unterewasserbehörde. Foto Doku nicht vergessen!!!
Nicht reagieren, das können wir uns wahrlich nicht leisten, hier ein weiterer Artikel, der uns sagt, was wir nicht erst morgen sondern heute schon essen werden und welche Firma (in Frankreich) davon erst einmal alleine profitiert. Lobbyarbeit ohne Ende. Zum Nachteil von ganz normalen Menschen.
Man kann gut erkennen, wie sich die EU die LW von morgen vorstellt: im Nebenerwerb, bestenfalls noch.:
https://www.achgut.com/artikel/ihr_werdet_mehlwuermer_essen_und_gluecklich_sein
Interessant: am Ende des Artikel ist eine lange Liste weiterer Zutaten dieser Mehlwürmer-Verordnung, die einen gruseln lässt. Darunter Cadmium, Blei usw. Bon Apetit!
Da der Artikel (monetan) noch nicht hinter Bezahlsperre ist: https://www.cicero.de/aussenpolitik/zukunft-der-europaischen-union-europa-braucht-eine-radikale-neuausrichtung
Da schreibt einer aus der Wirtschaft: „Der „Green Deal“ ist kein visionäres Zukunftsprogramm, wie es Ursula von der Leyen seit Jahren preist („Our ‚man on the moon‘ moment“), sondern eine De-Industrialisierungsinitiative, die maßgeblich von links-grünen Ideologen gestaltet wurde.“
Als die Bauern das schon vor und seit Jahren moniert haben, hieß es von der Wirtschaft „Die Bauern jammern nur wieder“ und maßgebliche Teile der Wirtschaft sind speichel- und Subventionen leckend auf den Zug aufgesprungen.
Vielleicht sollten wir extraterrestrische Anbaustrategien zusammen mit Elon Musk entwickeln und uns damit innovativ visionär „seinen Zukunftsmarkt“ frühzeitig sichern!?
Lohnte eine solche Kooperation mit dem größten Dealmaker, den die Welt je gesehen hat – wer weiß!?
Mit der EU-Kommission hat sich ein solches Agreement seitens des gemeinen Bauernstandes bislang als eher unwahrscheinlich bis komplett inexistent erwiesen; …leider! Meine Hoffnungen, dass sich genau daran Gravierendes verändern ließe, ist sehr gering. Ich werde mich aber gerne bald anderslautend von einem einzigartigen Orakel überraschen lassen…
Bis dahin erwarte ich, dass sich die Politik weitgehend aus der Landwirtschaft heraushält, endlich zurückzieht.
Wir produzieren hier auf dem EU-Binnenmarkt schlichtweg viel zu viel!
Solange dieser Status quo mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, kann man den produzierenden Landwirt boshaft peinigen bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Da beißt die Maus einfach keinen Faden ab…!
Einfach sämtliche Subventionen, Direktzahlungen und Ausgleichszahlungen weg und schwupps bereinigt sich der Markt.
Ob jemand den Weg des libertären Wirtschaftssystem folgen würde? Oder ob man evtl. als Turbokapitalist am nächsten Baum hängen würde? Man weiß es nicht…..
Frage: Welche Güter sollten denn eingeschränkt von welchen Erzeugern produziert werden?
Gibt es da schon eine Liste?😎
Weg mit den Subventionen – für alle!
Schon seit Jahren meine Rede, bei mir rennen Sie da offene Türen ein….
Ein tiefschürfenderes Nachdenken und Planen kommt damit ganz automatisch unter einem nachweislich entsprechenden Sparzwang innerhalb des eigenen Produktportfolios.
Den einen Mainstream-Otto-Normalbauern gibt es nicht, an dem man sich prinzipiell oriente, werter Herr Seevers.
Wer Marktradikalität für die Ernährungsbranche vorschlägt, der muss auch sagen, wie man 84 Millionen Menschen im Ernstfall mit Nahrung versorgen will oder kann.
Der globalisierte Handel lässt eigentlich für dieses Land gar keine Landwirtschaft mehr zu, da die komperativen Kostenvorteile für alle Produkte allein im Ausland liegen. Wenn die Alternative allein in non-agrar-Bereich liegen sollte, dann viel Spaß beim PV- Module-Essen. Wir schaffen das!
Widerspruch, Herr Seevers!
1. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Agrarrohstoffen
2. Komparative Kostenvorteile/-nachteile sind sehr oft politikinduziert (Bsp. Mindestlöhne, Produktionsvorschschriften, Besteuerung)
3. Globaler Handel basiert ein Stück weit auf (politisch gewollter) Intransparenz.
Ich bin unfähig einen Widerspruch zwischen unseren Standpunkten zu erkennen…🤔
„kein“
„alle“
allein“
das ist verbalradikal
Dafür habe ich das Wörtchen „eigentlich“ eingefügt….das relativiert die Verallgemeinerung, finde ich. 🦄
Strukturelle Überproduktion überall da, wo der Staat jahrzehntelang geregelt und subventioniert hat, Milch, Rindfleisch, Getreide. Die Nachwirkungen sind langanhaltend. Kann man besonders gut bei den früher hochsubventionierten Stärkekartoffeln (waren besonderer Teil der Getreide-Marktordnung) sehen.
Die aktuellen Probleme auf dem Schweinemarkt haben andere Hintergründe.
Es könnte sein das wenn Trump mit der EU fertig ist, in welcher Form auch immer, hier kein Geld mehr für solche Späße da ist und die Leute wach werden. Aber ich schreib da Mal was.
Von wegen, „der Green Deal ist tot“. Die Deutschen Behörden sind fleißig am Werken:
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Naturschutz/nbs_2030_strategie_bf.pdf
moin toll dass wir mit abstimmen dürfen wenn wir es denn irgendwann erfahren haben und das bei den Medien heute wo man das eigentlich leicht verbreiten kann sehe ich nicht
Eintrag ist gemacht.
Habe es hier in der LSV Gruppe verteilt.
Sehr geehrter Bauer Willi,
eine lobenswerte Initiative Ihrerseits. Dank für den Hinweis! (N.B.: „EU Login – Create an account“ war einfacher und klappte besser als erwartet.)
Nur: Die antike Hydra hatte neun Köpfe und es bedurfte eines Herakles, sie zu bezwingen. Die aktuelle in Brüssel hat dreißigtausend, der einzig sichtbare Herakles sitzt jenseits des Großen Teichs und ist anderweitig beschäftigt.
Bleibt also nur die Hoffnung, denn bekanntlich stirbt sie zuletzt. Und die habe ich: Die heutige Jugend wird sich schwerlich bieten lassen, was wir Älteren (wenn ich das so sagen darf) hingenommen haben.
Beste Grüße,
Ihr C.
Ceterum censeo Europam esse restituendam
Ich habe meine Stellungnahme abgegeben,wohlwissend, dass dies eine Alibiaktion der EU-Kommissoin ist. Aber es ist immer besser, Stelungsnahmen abzugeben und nicht nur zu kritisieren.
ChatGPT: In Spanien wurden im Jahr 2021 vornehmlich im Raum Valencia 108 unnütze Dämme abgerissen, um die Wasserqualität zu verbessern.
Obwohl man wusste, dass fast jährlich im Herbst der „Gota Fria“ mehr oder weniger starke Regenfälle in der Region fallen. Es gab 20 Tote und einige vermisste Personen, neben einen Enormen Sachschaden.
Dieses Wetterphänomen kommt daher zustande, wenn das Mittelmeer Warm und der Atlantik kalt ist.
Die Alten waren auch nicht blöd, dass sie diese Dämme gebaut haben. Man sollte nicht immer Vorreiter sein wollen
Es gibt keinen „Planeten A“
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/klima-durchblick/es-gibt-keinen-planeten-a/
In Österreich ist die Zielsetzung bereits ganz klar. Das Umweltbundesamt hat längst sehr detaillierte Karten herausgebracht, was wo bis wann zu geschehen hat.
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0741.pdf
Dieses Gerede von Freiwilligkeit erscheint mir eher wie eine Beruhigungspille. Suske gibt ja gegen Ende des Interviews auch zu, dass er als Ökologe oft zu wenig weiß, wie etwas landwirtschaftlich umgesetzt werden kann. Der viel beschworene Dialog ist also in erster Linie dazu da, dass Bauern den aus Steuergald bezahlten Naturschützern Gratisunterricht geben und ihnen überhaupt erst erklären, was das von ihnen durchgesetzte Gesetz in der Praxis bedeutet.
Aus den Karten lese ich ab, dass unser Hof in einem Biodiversitätskorridor steht. Was dort zu tun ist, dafür gibt es auch schon ganz klare Handlungsanweisungen:
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/rep0864.pdf
Ich muss alle Fixzäune abbauen und darf einen mobilen Zaun maximal einen Monat stehen lassen. Es dürfen keine landwirtschaftlichen Geräte im Freien gelagert werden. Ich darf mich nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang nicht mehr draußen aufhalten. Ich muss meine Fenster mit lichtdichten Vorhängen oder Jalousien ausstatten. Als Außenbeleuchtung sind allenfalls Bewegungsmelder erlaubt.