Bauer Willi
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EDEKA – alles unklar

Bei Edeka wird, was die Ferkelkastration angeht, mit zweierlei Maß gemessen: Während bei Edeka Süd-West Jungebermast und Immunokastration erlaubt sind, lehnt Edeka Nord genau diese beiden Verfahren ab und schreibt ab 1.1.2021 die chirugische Kastration vor.

Weitere Details im Artikel von Nadine Henke (Brokser Sauen)

EDEKA: „Wir lieben Lebensmittel“ – der Tierschutz scheint dabei zweitrangig zu sein

Ihr könnt ja mal bei Edeka Nord nachfragen, warum das so ist. Zuständig im Vorstand ist Gottfried von Laue.

Die Telefonnummer der Beauftragen für Landwirtschaft und Tierschutz findet ihr auf dem Briefkopf im Artikel. Und die Adresse auch, falls da jemand mit dem Trecker hinfahren will… 😉

 

 

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36 Kommentare

  1. Smarti sagt

    Was ich ( als Schweizerin ) neu gelernt habe: in jedem Land der EU gibt es ein Tierschutzgesetz, aber übergeordnet ist das EU-Tierschutzgesetz. Die via Medien aufgehetzte Bevölkerung kann von der Politik im Prinzip immer schärfere Gesetze fordern und der Landwirtschaft die Daumenschrauben anziehen.
    Das passiert gerade massiv, in Deutschland wird jetzt “alles besser wird für die Tiere, juhuu”!
    Die Landwirtschaft geht in die Knie, die Preise müssten steigen wegen der immer höheren Anforderungen, aber nichts passiert.
    Denn über die Grenze kommt immer genug günstige Ware nach. Deutsche Landwirte sind von Anfang an im Nachteil, ohne jemals die Chance, gleichberechtigt behandelt zu werden. Der Staat kann, selbst wenn er wollte, dagegen nichts ändern.
    Ironie: Da ist es doch wirklich beruhigend zu wissen, faire Handelpartner wir zum Beispiel Edeka zu haben :).

  2. Friedrich sagt

    Willkührherrschaft im LEH. Da werden die Politiker in den VIP-Bereich im Fußballstadium eingeladen und schon klappt das Wegsehen. In den VIP-bereichen wird doch Politik und die Preisabsprachen abgehalten. Auch jeder Politiker ist sich selbst der nächste. Hauptsache die “Kohle” kommt vom Steuerzahler. Leider sind doch unsere Abgeordneten nicht unabhängig , denn sonst hätten die auf die vielen Grundgesetz- und EU-Vertragsbrüche mit einem Veto reagiert. So machen unsere Politiker unser Gemeinwesen kaputt. Gutes Beispiel für den Egoismus ist doch die immer größere Anzahl von Abgeordneten im Bundestag. Durch den Egoismus sind die Parteien nicht in der Lage die Anzahl der Abgeordneten zu reduzieren.

  3. Ferkelhebamme sagt

    Die großen Schlachter steigen gerade reihenweise aus allen
    Eberverträgen aus, bei denen es möglich ist. Der Rest wird über den Preis geregelt werden, die Eber unter fadenscheinigen Gründen unterbezahlt werden. Improvac ist auch nicht erwünscht, Improvac kastrierte werden nicht als Kastraten anerkannt, sondern wie Eber abgerechnet werden – so einfach zieht man sich aus der Affäre. Weil der LEH sich verweigert, Ermahnungen von Mutti werden doch nur müde belächelt. Und glaubt hier irgendjemand ernsthaft, dass der Handel die Mehrkosten für deutsche Vollnarkose-Kastraten tragen wird? Letztendlich werden sich die Mäster auch verweigern, die Aufschläge zu zahlen (oder gleich ausländische Ferkel kaufen)., und der Züchter kann mal wieder sehen, wie er klar kommt.
    Der LEH muss verpflichtet werden, alles abzunehmen, und zwar ohne an den Haaren herbeigezogene Abschläge oder sonstige Spitzfindigkeiten. Freiwillig funktioniert nicht.
    Dabei hätten sie die Macht über gutes Marketing alles abzusetzen, über den Preis zu werben ist aber nunmal am effektivsten.

    • sonnenblume sagt

      Wie Recht Du hast. Es war immer so, das der Züchter die Last trägt und das wird wohl immer so bleiben. Alles Gerede von bessseren Erlösen und Erhalt der bäuerlichen Strukturen dient doch nur zum Ruhigstellen. Man mag nur nicht öffentlich zu geben, dass gerade dieses Modell vor die Wand fährt.

      • Ja so ist es halt mit den Züchtern,

        denn sie stehen am Anfang des Ratenschwanzes und können den Preis nicht weitergeben.
        weil das sonst alle Bauern trifft, wie auch hier:

        “Die großen Schlachter steigen gerade reihenweise aus allen
        Eberverträgen aus, bei denen es möglich ist. Der Rest wird über den Preis geregelt werden, die Eber unter fadenscheinigen Gründen unterbezahlt werden. Improvac ist auch nicht erwünscht,”

        also wenn ich das richtig verstehe,

        will der LEH z.B. EDEKA nicht bezahlen was er verlangt, oder?

        Dieser schwarze Peter wird wieder den Bauen zugeschoben?

        Ist das ethisch?
        Ob die Politik auch etwas dazu sagt?

    • Paulus sagt

      Ferkelhebamme, egal ob Ebermast, Kastraten nach alter Väter Sitte, oder mittels Improvac oder sonst wie kastrierte oder behandelte. Gegenüber den Verbrauchern scheint das Wort Eber mit allem was damit zusammenhängt, beim LEH aus verständlichen Gründen ein Tabuthema zu sein.
      Ich blättere manchmal die Wochenendbeilagen durch und wundere mich z.B. bei Aldi und Konsorten immer darüber, dass dort kaum noch Fleisch in der ursprünglichen Form angeboten wird. Nahezu alles ist in irgendeiner Tunke mariniert, gewürzt oder sonstwie verfeinert. Die Naiven mögen es für einen Mehrwert halten, ich würde so ein Zeugs nicht kaufen. Mein Vertrauen gegenüber dem LEH hält sich ausgesprochen in Grenzen, egal ober Edeka Nord oder Süd unterschiedliche Positionen vertreten.
      Ist jetzt aber wirklich nur eine Einzelmeinung, sehr geehrter Herr Dr. Kremer-Schillings.

      • Ja und mich erinnern diese scharfen Marinaden eben an Gammelfleisch.

        Wenn im Moment mehr Fleisch darin angeboten wird, weil vielleicht zu viel auf dem Markt ist, eventuell, weil die Restaurants wegen der Coronaeinschränkungen zu wenig abgenommen haben.
        Denn normalerweise verkauft sich das eingelegte Fleisch besser, denke ich.

      • Ferkelhebamme sagt

        Die bieten, was nachgefragt wird. Die Discounterkunden wünschen möglichst küchenfertig, wer sich sein Schnitzel noch selber paniert, kauft eher beim Metzger.
        Habe mal gesehen, was in diese abgepackten Fertigfrikadellen reinkommt. Igitt, dass das überhaupt als Lebensmittel durchgeht. Ich würde das nicht mal meinen Hunden füttern.
        Die Angst vor Stinkern sehe ich eigentlich nicht gerechtfertigt, ich weiß nicht, wieviele hundert Eber wir inzwischen verkauft haben, da wurde nur einer wegen Geruchsauffälligkeit aussortiert.
        Am sinnvollsten wäre m. E. die Jungebermast, Spanien macht‘s vor.

        • Paulus sagt

          @bauerhans und @Brötchen, ich hab doch schon immer vermutet, dass die Bauern das Gleiche fressen wie manche von euch gescholtene normale Menschen oder Verbraucher. 🙂 🙂 🙂
          Jungs, ihr seid ehrlich, das schätze ich an euch!

        • Thomas Apfel sagt

          Sagt der Lehrling zum Metzgermeister: “Meester, wenn dat rauskommt, wat da reinkommt, kommst du wo rein, wo du nich mehr rauskommst !”

  4. Ist nicht nur der Lieferant und in seinem Rattenschwanz auch der Bauer,
    Sondern auch der Kunde

    Diener des LEH?

    Beide werden gleichermaßen ausgenutzt, oder?

  5. Rudolf Nattebrede sagt

    Sind die Mächtigen (Adel) nicht auch Mittelalter von den Kaufleuten entmachtet worden. Der König werde mit Geld gefügig gemacht und als Morionette genutz.

    • Weil die Kaufleute mehr Geld hatten?

      Ja, Geld regiert die Welt.

      Aber dafür ist doch Heutzutage der Sozialstaat da, oder?
      Also wieder die Politik.

      • Deswegen stellt sich König Kunde an die Kasse, Fingerphilosoph.

        Hatte Bauer Willi das nicht sogar in seinem Buch
        SAUEREI
        erwähnt?

    • Richtig,

      aber erlaubt das das dem LEH und der gesamten Geschäftswelt, wenn nicht sogar Wirtschaft aus diesem ersten Thema wieder ein Slogan zu machen,
      es ungebürend einfach so für Werbezwecke zu nutzen?

      Ist das nicht eine Frechheit oder gar Charakterschwäche?

      EDEKA IST CHARAKTERSCHWACH

      könnte man das bei FB Posten?

      Warum sollen wir, die aus der Natur ehrliche Produkte holen , uns von solchen charakterschwachen veräbbeln lassen, nur damit die gut vor ihren Kunden, die sich ja von der Natur so weit entfernt haben, dastehen???

      Wo soll das denn hinführen?

  6. Thomas Apfel sagt

    Das Problem in Deutschland ist nicht nur der Förderalismus, der ja schon genug Blockadepotential in jeder Hinsicht hat. Jetzt kommen zusätzlich die “Fürstentümer” des LEH dazu. Die Führungsebenen der wenigen noch verbliebenen Konglomerate im LEH EDEKA, ALDI, REWE, KAUFLAND – LIDL u. Schwarz, haben eine Machtkonzentration, die den einzelnen “Fürsten”/Managern die Möglichkeit gibt, auch Versuche der Politik einheitliche Vorschriften und Lösungen zu finden, problemlos zu unterlaufen und ihre jeweils persönlichen Auffassungen durchzusetzen. Das gilt ja ähnlich im Bereich Pflanzenschutzmittelrückstände. Da feiert die Willkür ja auch fröhliche Urständ und unterläuft inzwischen jegliche Möglichkeiten von Resistenzmanagement in den Landwirtschaftsbetrieben.

          • Smarti sagt

            Eben nicht, der Staat, die Politik dürfen nicht mal eingreifen – freie Marktwirtschaft, EU-Recht…Mutti Merkel darf nur mahnen, Gipfel einberufen, mehr “Macht” hat sie gar nicht.
            Noch vor ein paar Tagen war ( neben dem LEH ) meiner Meinung nach die Politik “Schuld am Bauernsterben” – dieser Sündenbock ist aber zahnlos geworden. Also ist es …wieder der Verbraucher …. armer Mensch aus der Stadt.

            • Ach so klar,
              Aber wie sieht es in der sozialen Marktwirtschaft aus?

              Dann muss der Staat eben bei der Gesetzesgebung bei den Daumenschrauben für die Bauern aufpassen, wenn das geht.

        • fingerphilosoph sagt

          Haha, als würde ein König sich in die Schlange an der Kasse stellen und dann auch noch brav bezahlen.

          • Weil die Kaufleute mehr Geld hatten?

            Ja, Geld regiert die Welt.

            Aber dafür ist doch heutzutage der Sozialstaat da, oder?
            Also wieder die Politik.

            Deswegen stellt sich König Kunde an die Kasse, Fingerphilosoph.

            Hatte Bauer Willi das nicht sogar in seinem Buch
            SAUEREI
            erwähnt?

          • Paulus sagt

            Fi-phil, ich bin zwar alles andere als ein König, stelle mich aber schon lange nicht mehr an der Kasse an. Ich lasse liefern – geht ganz einfach und funktioniert bis auf max. 30 Min. genau.

    • sonnenblume sagt

      Das war doch zu Erwarten. Edeka Nord wird auf Kastrate bestehen und sie auch bekommen. Alle Betäuerungen seitens des Handel im Vorfeld der Gesetztgebung, waren von Anfang an doch nur Lippenbekenntnisse um sich bei der Politik Liebkind zu machen. Wie naiv wäre man, wenn man jemals etwas anderes erwartet hätte.

    • sonnenblume sagt

      Wie sieht es denn bei der Tierwohlabgabe aus? Immer mehr Landwirte wollen an dem Programm teilnehmen, aber die Finanzierung wird zusehends schwieriger. Was ist denn nun mit den ganzen Betäuerungen seitens Verarbeitung, Handel und Gastronomie? Und allen anderen Verarbeitern. Zuerst tönen alle groß, aber wenn es tatsächlich ans Bezahlen geht, dann schaut man nur auf den eigenen Vorteil. Es ist jetzt doch schon abzusehen, wo letztendlich die Reise hin geht. Da können vom Handel und der Politik noch so viele warme Worte kommen, am Ende wird die Basis die Suppe auslöffeln. Vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas höhere Preise, damit man was vorzeigen kann, aber mit Sicherheit keinen vollen Ausgleich, geschweige denn eine Entlohnung für die zusätzlichen Arbeiten.

      • Reinhard Seevers sagt

        Wo ist der achso gepriesene investigative Journalismus, der alles immer aufdeckt?
        Der stürzt sich lieber auf Tönnies und Co, weil dort alles verortet wird…..was für ein blödes Volk!

      • Arnold Krämer sagt

        Alles, was den Landwirten so angeboten und angepriesen wird, ist im Wesentlichen ein Nachteilsausgleich. Es bringt nur da, wo es “passt”, etwas mehr Geld in die Kasse. Das gilt z. B. für Agrarumweltmaßnahmen (staatlich) und für Maßnahmen der Initiative Tierwohl (privat). Während die Bauern Mehrarbeit zu leisten haben , werden nur weitere unproduktive Arbeitsplätze im “Beratungs- und Kontrollwesen” geschaffen.
        Es gibt oder besser es gab nur eine wesentliche Ausnahme. Das war die Biogasförderung durch das EEG. Hohe Mindestvergütung, die das Privatunternehmen zahlen muss, mit Einkommensmöglichkeiten, an denen sich im Laufe der Zeit mehr und mehr auch die Herstellerfirmen und die Landverpächter erfreuen konnten. Das erinnert an die Zeiten, wo es Abnahmegarantien zu Mindestpreisen für Getreide, Butter und Magermilchpulver gab (1970er Jahre).

    • Und was sagen die staatliche Pflanzenschutzämter dazu, Thomas Apfel?
      Oder sind die auch schon entmachtet?

    • Und was sagen die staatliche Pflanzenschutzämter dazu, Thomas Apfel?
      Oder sind die auch schon entmachtet?

      Und der LEH benutzt das ernste Thema wieder zu Werbezwecken?

      ???
      Die machen sich bestimmt über diese Phänomen lustig, oder?
      Deswegen sind die so respektlos ,

      Könnte man dagegen nicht vorgehen?

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