Bauer Willi
Kommentare 30

Die Sache mit dem Namensvetter

Eine Reportage über Willi, das männliche Kalb. Es hat es gut, denn es wächst auf einem Bio-Bauernhof auf….

Gut gemeinte Reportage mit einigen fachlichen Fehlern. (Auch “konventionelle” Kälber bekommen Biestmilch. Und die Story mit den Antibiotika hält sich wohl ewig…) Aber trotzdem ganz “nett”…

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Willi-Ein-Kalb-waechst-heran,sendung1016494.html

 

(Aufrufe 1.812 gesamt, 1 heute)

30 Kommentare

  1. Altbauer Jochen sagt

    “Schöne Bilder” gefallen mir auch, warum unterlegt man
    solche Berichte nicht auch mit Zahlen ?
    -Grundvoraussetzungen, Kostenstrukturen, betrbl. Gewinne
    bzw. andere Einnahmen.
    Ich respektiere jeden der auf seine Art seinen Betrieb fortführen
    und seine Familie ernähren kann,
    aber wenn man hier eine gute Wirtschaftlichkeit nachweisen
    könnte wäre es für die Berichterstatter doch nur zum Vorteil.
    Zumindest könnte anhand der Zahlen jeder für sich entscheiden
    ob es für ihn ein ” Modell” sein könnte.

    • Reinhard Seevers sagt

      Fakten und Daten merkt sich keiner. Schon gar nicht Menschen, die sich mit der Materie nicht auskennen….da zählen nur Bilder und Emotionen.
      Ist doch auch kein Fortbildungsfilm für Tierhalter.

  2. Lady sagt

    Den Beitrag habe ich “live” gesehen. Und musste natürlich an dich denken, Willi.
    Da das Kalb aber gestorben ist, mochte ich nicht auf den Film hinweisen.

    Übrigens eine Frage an die Experten: Mir kam das Kalb von Beginn an nicht ganz in Ordnung vor. Mit Kühen kenne ich mich zwar nur wenig aus. und sie liegen natürlich deutlich mehr als Pferde. Aber dieses Bedürfnis von Willi sich ständig hinzulegen und auch liegen zu bleiben, hat für mich auf eine Krankheit hingedeutet. Was sagt ihr?

    • Bauer Willi sagt

      “Das Bedürfnis von Willi, sich ständig hinzulegen..” Ja, das kenne ich…
      Willi
      P.S.: Der Arzt sagte gestern, es geht mir gut 🙂

    • Karl Timme sagt

      Lady, eigentlich wollte ich hierzu keinen Kommentar abgeben. Ich habe noch alte Zuchtbücher, in denen jedes Zuchtier mit seiner Fellzeichnung gezeichnet wurde. Jedes Fell ist wie ein Fingerabdruck, nur einmal vorhanden. Selbst bei nicht genauem hinschauen hat Billi wechsende Fellzeichnungen. Hier wird uns etwas untergejubelt. Vielleicht ist er ja schon früher verstorben. Beim Ohrmarken hatte er die 66019; beim ansetzten des Saugschutzes hatte Billi die 66018? Noch Fragen?

    • Berthold Lauer sagt

      Seriös lässt sich das vom Anschauen des Films allein wohl nicht sagen. Wie Karl schon gesagt hat, ergeben sich bei genauem hinschauen und hinhören für “Insider” viele Ungereimtheiten, ganz abgesehen von den manchmal völlig deplatzierten und völlig zusammenhanglosen Seitenhieben auf andere Formen der Landwirtschaft. Das ein Kalb in diesem Alter plötzlich verendet, ist sehr selten, kann aber vorkommen. In dem Fall aber schon ein bisschen peinlich, weil vorher ja gebietsmühlenartig betont würde, wie gut, gesund und positiv diese Haltungsform doch sei!
      Wenn ich Tiere in Sprache und Handlung so sehr vermenschliche, sollte ich konsequent sein und sie weder als Nutztier halten noch mich davon ernähren. Alles andere dient nur der Gewissensberuhigung und sind faule Kompromisse!
      Auch mit 3 Monaten bleibt Trennung Trennung, ist in diesem Alter von der “Natur” ebenfalls so noch nicht vorgesehen und ungleich härter ( vor allem für menschliche Ohren)! Das krasse Absetzen von vllt 15 l Milch/Tag auf null sicher nicht tiergerecht! Und am Ende bleibt auch Schlachtung Schlachtung! Deshalb finde ich den Film weder nett noch informativ!
      Aber natürlich gönne ich jedem seine Überzeugung und wenn er dafür Kunden findet, ist doch ok!

      • firedragon sagt

        Herr Lauer,
        vor zwanzig Jahren hatten wir uns mit dem Gedanken getragen Mutter-/Milchkuhhaltung aufzuziehen. Fleckvieh als Schwerpunkt. Am Abend die Kälber separieren, morgens melken und den Rest des Tages wären Kuh und Kalb beisammen. Vorgestellt hatten wir uns damals auch maximal dreißig Kühe – Milch nur im Direktverkauf und hauptsächlich auf Käse gesetzt. Hätte hier bei uns gut funktioniert, aber wie heißt es so schön – Leben passiert, während du dabei bist, Pläne zu machen. Diese Idee mussten wir leider, obwohl wir schon beim Aufbau einer Herde waren, verwerfen.

      • Lady sagt

        Danke, euer geschultes Auge sieht natürlich noch mehr.
        Ich habe mich ein bisschen gefragt, warum überhaupt der Tod des Kalbes erwähnt worden ist.

        Willi, du bist vermutlich 😜 raus aus der Saugphase. Dann ist hinlegen , auch wenn die Uroma in den Garten geht, völlig ok.

  3. Ein Privatier sagt

    Das ist keine “Reportage”, sondern politisch korrektes ‘Framing’.

    Auf emotionaler und sachlicher Ebene wird dem Zuschauer suggeriert, dass die konventionelle Landwirtschaft etwas Verabscheungswürdiges ist.
    Es wird z.B. suggeriert, dass neugeborene Söhne ihren Müttern kurz nach der Geburt entrissen werden usw. …
    Dass aus einem Kalb ein “Sohn” wird, vermenschlicht die Kuh, die somit zur “Mutter” wird.
    Dass aus einem Tier ein Mensch wird, hat sein Pendant in der ‘Mutter Natur’, die sich gegen die parasitären Menschen wehren muss mit “Klimawandel” und “Coronaviren”.

    Auf sachlicher Ebene wird der Zuschauer verdummt und auf emotionaler Ebene wird er aufgestachelt.

    Eigentlich ist das Wort ‘Framing’ viel zu schwach.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Framing_(Sozialwissenschaften)

    Framing (englisch frame: „Rahmen“) ist der Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster. Komplexe Informationen werden dadurch selektiert und strukturiert aufbereitet, sodass eine bestimmte Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und/oder Handlungsempfehlung in der jeweiligen Thematik betont wird.

      • Stadtmensch sagt

        Du darfst nicht vergessen, hier referiert ein Mensch, der sein Wohlbefinden von einem Aktienkurs ableitet. Mithin von teilweise völlig irrationalen Erwartugen und Hoffnungen. Der ist so weit weg von Mutter Natur…

        Kleines Zitat ausem Netz:
        “Erst dieser komplette, seiner kritischen Vernunft beraubte und entmündigte
        Idiot ist reif für eine flächendeckende Marktwirtschaft, an deren »Gesetze« er glauben darf wie der feudale Hintersasse an die Realexistenz von Hölle und Fegefeuer.”

        • Ein Privatier sagt

          Ihre Warnung an den Genossen Seevers, auf dass er sich nicht mit dem Klassenfeind gemein mache …

          • Stadtmensch sagt

            Nur ein dezenter Hinweis darauf, dass ohne Framing zum Zwecke der Bedarfsweckung, eure Marktwirtschaft gar nicht überleben könnte. Das Blöde ist, ihr wisst eigentlich genau, dass “Daumen und Zeigefinger” das falsche Optimierungskriterium für einen nachhaltigen Stoffwechsel mit “der Natur” ist und macht trotzdem weiter. Was für ein Selbstbetrug….

            • Reinhard Seevers sagt

              Stadtmensch, du bist wie der Hugo, der sagt auch immer “ihr und eure”…..du bist der Heiland und lebst in einer anderen Welt? Mit welchem übermenschlichen Gerät kommunizierst du mit uns? Doch nicht mit einem in der Marktwirtschaft erzeugtem Computer!

              • Stadtmensch sagt

                Es ging gerade um Framing in Scheinwelten. Da haben die Jünger der Marktwirtschaft (der “harten Echtzeit”, der Leerverkäufe, des Ernstes des Lebens in der ungeselligen Geselligkeit) eben “ihre” Objektivität und ich “meine”. Oder warum braucht man Gesetze, die Sprachregelungen zu Milch oder Frischkäsezubereitung definieren?

                Bitte nicht so ernst nehmen. Ich vertreib mir die Zeit. An dem Hugo-Vergleich hab ich noch bissel zu knabbern.

  4. Arnold Krämer sagt

    Wie mit 100 ha und 30 Kühen plus Nachzucht bei zwei Fremd-Arbeitskräften rentabel gewirtschaftet werden kann, wie im Film behauptet wird, ist mir völlig schleierhaft. Entweder bestehen zusätzliche, nicht genannte und besonders rentable Betriebszweige oder die Maßstäbe von Rentabilität sind völlig andere als üblich.
    Auch dieser Film dient wie so oft nicht der Aufklärung sondern der Meinungsbildung. Trotzdem ganz nett anzuschauen.

      • Dieter sagt

        Danke, Bauer Willi, für den Sache mit dem Namensvetter. Hätte nicht gedacht, dass Sie das hier einstellen.

      • firedragon sagt

        Das ist für den Betrieb eine halbe Stunde kostenlose Werbung – wer hätte das nicht gerne.
        Und wenn deren Konzept langfristig so funktioniert, dann ist das doch mal was.

    • Ferkelhebamme sagt

      Das frage ich mich auch. Es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass der Hof wirtschaftlich, die Haltung profitabel ist. Jetzt bitte mal konkret! Das würde mich wirklich interessieren.

        • Ferkelhebamme sagt

          Danke! Scheint noch recht jung und im Aufbau zu sein. Mit Lübeck und vor allem Hamburg im Rücken könnte das ganz vielversprechend sein. Hoffentlich entdeckt der Wolf die Kälbchen nicht für sich, dann war’s das mit den schönen Bildern…
          Aber ich wünsche denen ehrlich viel Erfolg mit ihrer schönen Idee.

      • Arnold Krämer sagt

        Rentabel wirtschaftet ein landwirtschaftliches Unternehmen immer dann, wenn die Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) angemessen entlohnt werden und gegebenenfalls auch darüber hinaus Unternehmergewinne erzielt werden. Bei einem Bio-Betrieb sind die Haupt-Produktionsfaktoren der Boden, von dem relativ viel benötigt wird, und die Arbeitskraft die ebenfalls recht zahlreich erforderlich ist. Wenn beide Produktionsfaktoren massiv subventioniert werden (das ist bei “Solawi” für den Faktor Arbeit praktisch der Fall und auch bei einer etwa doppelt so hohen Flächenprämie für Bio-Flächen, ca. 600 €/ha) und gleichzeitig über besondere Vermarktungswege höhere Stückerlöse erzielt werden, kann einzelbetrieblich die Rentabilität tatsächlich relativ schnell gegeben sein. In Filmen wie diesem wird nie auf die Tatsache der Nischenproduktion und die besonderen Subventionsbedingungen hingwiesen, die die Stückkosten ein Stück weit begrenzen. Es soll ja auch eine bestimmte Botschaft vermittelt werden so wie das “Privatier”weiter oben auch richtig beschrieben hat. “Volksverdummung” für höhere Ziele eben.

    • Inga sagt

      Aber dafür muss es 100 % Bio sein, ich meine diese Auflagen erfüllen.
      Dann sind diese Subventionen gerechtfertigt.

      Also können wir uns das nur leisten, weil wir ein reicher Staat sind, oder?

      Bioanbau und -haltung kostet eben mehr Arbeit, das muss ja belohnt werden, oder nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert