Bauer Willi
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Die Regierungs-Kampagne…

…gegen die eigenen Bürger

In der vergangenen Woche bin ich wieder quer durch Deutschland gefahren und habe Vorträge gehalten, in denen ich Landwirte motivieren, ihnen Mut machen möchte und sie auffordere, sich dem Dialog mit unseren Mitbürgern zu stellen. Als ich dann auf der Heimfahrt von der Kampagne des BMUB mit den Bauernregeln erfuhr, stieg zuerst Wut in mir auf. Doch dann folgte kurz darauf  ein Gefühl von Resignation und Traurigkeit. Und ich fühle mich verletzt, weil in diesen Aussagen alle über eine Kamm geschoren werden.  Gefühle hat man, und da sind dann auch Kommentare wie „nur getroffene Hunde bellen“ nicht wirklich hilfreich.

Und dann habe ich mich gefragt: wozu machst Du das alles? Wozu sollen wir Landwirte uns dem Dialog öffnen, wenn uns Vertreter der eigenen Regierung so ins Kreuz treten? Von Seiten der “Schützer” von Tier und Natur, von NICHT-Regierungsorganisationen (NGO’s)  kennt man das ja. Aber von einer Ministerin im Amt? Das ist dann doch eine andere Qualität…

Jeder gegen jeden

Aber was lernen wir aus diesem erneuten verbalen Ausrutscher: Wenn staatliche Institutionen sich gegenseitig bekämpfen,  kommen wir Bürger unter die Räder. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) kämpft schon seit längerem gegen das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Das BMUB sieht eklatante Missstände in der gegenwärtigen Agrarwirtschaft in Deutschland, hält sie für nicht zukunftsfähig und will diese grundlegend umbauen. Doch anstatt in der eigenen Regierung  vorstellig zu werden, um einen politischen Konsens zu erreichen wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen soll, geht das BMUB, allen voran die zuständige Ministerin Hendricks, öffentlich gegen die Berufsgruppe der Landwirte vor. Und ein wirklicher Widerstand aus anderen Teilen der Regierung ist kaum hörbar. Aber Mutti kann sich ja auch nicht um alles kümmern…

Bauern sind an allem schuld

Landwirte werden nicht nur als Schuldige z.B. für Hochwasserkatastrophen, miese Klimabilanzen, Wasserverschmutzungen etc. verantwortlich gemacht, sondern es wird ihre gesamte derzeitige Wirtschaftsweise in Zweifel gezogen. Mit den angeblichen „Bauernregeln“ (die ich eher zynisch als humorvoll oder “witzig” finde) fühlen sich alle Landwirte persönlich gekränkt. Und am Samstag legt Staatsekretär Flasbarth noch nach: Statt sich zu entschuldigen oder die Aussagen zumindest zu relativieren, fordert er die – vorher gebashten – Landwirte auch noch zum Dialog auf. Der gefoulte Mitspieler hätte ja aus dem Weg gehen können…

Wir Bauern sind selber „schuld“?!

Doch was ist das Problem von uns Essensmachern? Wir Landwirte haben in den vergangenen Jahrzehnten genau diejenige Effizienzsteigerung erbracht, welche die wohlstands- und leistungsorientierte Politik mit der Liberalisierung der Agrarmärkte von der Agrarbranche gefordert hat. Unser eigener Erfolg wird uns nun zum Vorwurf gemacht. Weichenstellungen wie die Bio-Energie, die vor einem Jahrzehnt die „Bauern zu den Scheichs von morgen“ machen sollten, werden heute von genau denjenigen kritisiert, die diese vorher lauthals gefordert und in die Tat umgesetzt haben. Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern…

Unsere Demokratie verändert sich

Doch die jetzige politische Agitation eines einzelnen Ministeriums gegen eine Berufsgruppe zeigt uns erneut, dass die politischen Eliten unseres Landes nicht mehr in der Lage sind, Probleme in einem demokratischen Prozess zu lösen. Sie verlagern die Diskussion bewusst auf die Straße. Damit spielen sie mit dem Feuer, weil  so die Politikverdrossenheit weiter geschürt wird und die Wähler in die Arme von solchen Parteien getrieben werden, die vordergründig einfache Lösungen anbieten. Trump lässt grüßen…

Veränderung tut not

Zu tun gäbe es genug. Auch im Falle der Veränderung der Agrarbranche. Die Signale der Branche zur Veränderungsbereitschaft – nicht nur auf der grünen Woche – sind unübersehbar. Verantwortungsvolle Politik muss diese Signale aufgreifen, sie moderieren und dann auch handeln, anstatt das Volk zu spalten.

Ich hoffe, dass sich unsere gewählten Volksvertreter wieder ihrer Verantwortung bewusst werden und mit uns Bauern in den Dialog eintreten. Dass sie mit uns nach Ansätzen und Lösungen suchen, wie wir der Bevölkerung weiterhin gute und bezahlbare Lebensmittel zur Verfügung stellen können. Und dabei auch noch überleben und nicht weichen! Denn dann setzt sich der Trend von Bauernhöfen zu Agrarfabriken nur noch weiter fort.

Doch wie geht es weiter?

Einseitige Vorwürfe sind denkbar schlechte Voraussetzungen für einen konstruktiven Dialog. Von daher wäre es wünschenswert, wenn dieser Dialog nicht abstrakt auf Plakaten und Postkarten in den Städten geführt würde, sondern real, mit uns auf dem Land. Wir Bauern sind dazu bereit. Zumindest die meisten, so meine Wahrnehmung.

Und an meine Berufskollegen: Wut ist kein guter Ratgeber, Resignation ist keine Option! Wer aufgibt hat schon verloren.  Deshalb: jetzt erst recht, Visier hoch, sich der (manchmal auch berechtigten) Kritik stellen und nicht verkriechen. Es gibt so viele Menschen, die unsere Arbeit schätzen, und bei denen es lohnt, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Es gibt so viele, die zuhören, mit denen man diskutieren kann. Um die sollten wir uns bemühen!

Denn auch die Tage einer Frau Hendricks sind gezählt…

Euer Bauer Willi

 

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131 Kommentare

  1. Wir leben doch in einer Wissenskultur,

    warum kann sich der Verbraucher nicht in die Naturregeln der Landwirtschaft reinversetzen?

    • So wird das nichts mit Dialog, wenn Sie zum Ausdruck bringen, dass Landwirte alles richtig machen und die Verbraucher sich nur nicht in die Naturregeln der Landwirtschaft hineinversetzen könnten. So wird doch jedes Nähertreten an Sachfragen abgeblockt. Wollen Sie überhaupt Verbrauchern zuhören, überprüfen, an welchem Vorbringen möglicherweise etwas dran ist und welches getrost als offensichtlich unbegründet zurückgewiesen werden kann? Mir fällt auf, dass die informierten Verbraucher in Haftung mit den uninformierten und dummen in Haftung genommen werden. Lagerdenken in reinstform. Schade!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Informierte Verbraucher?

        Gibt es so was, na ja einige wenige gibt es sicherlich, aber nicht viele wenn ich in die Einkaufswagen schaue.
        Manchmal glaube ich die können nicht einmal lesen, was auf dem Fertigfutter steht.

        Da haben es die im Hochschwarzwald besser, dort bekommen sie auf 2 Märkten “Top” Informationen von einem BIO-Händler. 🙁

        • Vielleicht kaufen Sie als Ehemaliger zu Zeiten ein, zu denen der Großteil der Informierten schafft. Sie schaffen auch noch, ich weiß, aber vielleicht antizyklischer?

      • Ich wollte damit nicht sagen, dass die Bauern alles richtig machen, sie müssen nur nach Naturgesetzen arbeiten, damit es funktioniert.

        Und ich wollte keinen Verbraucher erschrecken, nur an ihn ersthaft appelieren, wenn er mit oder über die Bauern in Dialog treten will, dass er genauso die Gesetz der Natur berücksichitgen muß!

        Deswegen können wir keinen 8 Stundentag und 5 Tagewoche haben,
        ansonstgen ist viel Fachwissen gefragt, wie in jeden anderen Beruf auch.

        Und darüber kann sich jeder Verbraucher erkundigen, denn es geht ja auch um seine Ökologie.

        Die Landwirte haben eben den Auftrag das Land zu bewirtschaften!

  2. fred huber sagt

    man kann diese aktion auch durchaus positiv sehen. alles was ich bisher in den medien so gesehen habe, befasste sich nicht ganz so positiv mit dem thema, wie es die frau ministerin gerne hätte. offensichtlich hat sie diesmal den bogen überspannt… 🙂

  3. Sabine sagt

    Ich frag mich echt manchmal was machen unsere Politiker eigentlich, außer sich ihre Pöstchen sichern.
    Im Land geht die Pest in den Geflügelbetrieben um, deutsche Freilandeier, die sehr oft aus den politisch so sehr gewünschten kleinen Familienbetrieben kommen, gibt es demnächst schlicht nicht mehr. Während dessen schieben Ämter und Minister Verantwortung hin und her. Die EU-Richtlinie sagt, das Bundesministerium hat, das Land schreibt vor…. eigentlich kann jeder Landkreis…. solange das FLI….
    Dann beteiligen sich die Bürger an einer öffentlichen Diskussion, laden zum Symposium ein und das zuständigen Ministerien findet noch nicht mal ne Tippse, die sie zum Mitschreiben schicken können. Stattdessen werden wütende Hobbyhalter wahlweise zu Aluhut-Trägern oder Terroristen erklärt.
    Die gewerblichen Brütereien und Züchter werden im Riss gelassen. Auf der einen Seite bekommen sie ihre Küken wegen der Transport- und Exportbeschränkungen nicht los, auf der anderen Seite drohen ihren Klagen, wenn sie die unverkäuflichen Tiere töten…. und da ist keine NGO, die mal eben kurz 500.000 Küken retten kommt. Wale retten ist scheinbar einfacher.
    Und unsere Bundesumweltministerin lässt dichten…. da ist tatsächlich irgendwer nicht ganz dicht.
    Ein Konzept Wildvögel – egal ob sie Quelle, der Infektion sind oder nicht- zu schützen? Fehlanzeige.
    Einen Plan die Geflügelbauern und kleine Hobbyhalter vor weiteren Infektionswellen zu schützen? Kann ich nicht erkennen.
    Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen? Also…. irgendwie klappt es nicht so richtig.
    Unsere Politiker werden gerade von einem Vogel-Virus am Nasenring durch den Ring geführt und beharken sich gegen seitig wegen einer nicht besonders sinnigen Plakat-Aktion. Na dann.

    • Biobauer Andreas Fendt sagt

      komischerweise sind nicht nur grüne Landwirtschaftsminister, sondern auch der Bauernverband und die Branchenvertretung zu diesem Thema ganz ruhig, auch von den Bioverbänden hört man nichts.

      Vermutlich würde die Antwort, wo die Vogelgrippe ihre Ursache hat, die Bevölkerung zu sehr verunsichern. Ich halte das für den grössten Vertuschungsskandal in der Landwirtschaft seit BSE.
      http://provieh.de/die-wahren-ausbreiter-von-gefluegelpest-warum-nennt-das-friedrich-loeffler-institut-sie-nicht

      • bauerhans sagt

        “Natürlich seien nicht alle Erkenntnisse vom WAI gesichert, wie das WAI ausdrücklich bemerkt……”

        also vermutungen,herr fendt.

      • Brötchen sagt

        Andreas! Ich habe mit dem Problem intensiv beschäftigt, weil ich auch betroffen bin. Man sollte den Virus ernst nehmen! Er ist extrem überlebensfähig, vor allem bei Kälte. Wenn die Sonne wieder höher steht und UV Bestrahlung ist, wird er abgetötet. Bei Desinfektion hilft nur peressigsäure mit langer einwirkZeit! Das ist das Problem, deshalb sind so große Bestände betroffen. Putenbestände hatten wohl 100 derte Tote Tiere. Die wildtiere sind wohl zum großen Teil nur überträger. Die Infos findet man bei den vetbehörden. Vom genmuster ist es wohl eindeutig, das der Virus vom wildtier kommt, das kann man nur glauben. In der fli DatenBank stehen jede Menge wildvögel als betroffen auch raubvögel!

        • Sabine sagt

          Klar muss man den Virus ernst nehmen. Aber das scheint nicht überall so zu sein. Die Sache mit dem Kükenliner in Frankfurt und den ungarischen Eintagsküken und ihre Odyssee… irgendwer nimmt die Seuche da wohl nicht so ernst. Wie kann sonst so ein Transport Mitten in der Vogelgrippe-Welle stattfinden. Hätten die turkmenischen Behörden die Tiere nicht abgewiesen, hätte man hier wohl kaum was davon mitbekommen.
          Vielleicht werden die Viren ja doch von Zugvögeln ganz anderer Art verbreitet. Ob so ein Stahlvogel zwischen den Transporten ordentlich desinfiziert wird, weiß wohl nur die Fluggesellschaft. Von daher kann man die Virusverwandtschaft auch als Beweis gegen die Zugvogel-Theorie auslegen. Dass Greifvögel betroffen sind, sagt auch nicht wirklich was aus, schließlich leben viele Greife im Winter von verendeten Tieren. Unsere ortsansässigen Bussarde verlassen ab Oktober ihre P(f)osten am Autobahnzubringer so gut wie nicht mehr.
          Egal wer den Virus einträgt, irgendwie klappt es nicht ihn aus den Ställen fern zu halten, daher finde ich es irgendwie nicht besonders sinnig Tiere aus dem Freiland in den Stall zu holen, wo sie und ihre Scheiße garantiert kein UV-Licht abbekommen.
          Zudem scheint wenigstens in Wörth H5N8 auch Hausgeflügel nicht grundsätzlich gefährlich zu werden. Die Tiere sind alle top fit und ich bin gespannt, was die letzte Beprobung in zwei oder drei Tagen zur Übertragbarkeit und Wandelbarkeit des Virus sagt.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Vor ein paar Tagen kam im TV ein durchaus ernstzunehmender Bericht, wie sich der Virus von Asien über Russland zu uns ausbreitet.

        Das einzige was man weiß ist,
        dass man nichts weiß.

        • Sabine sagt

          Seit heute sind wir noch weniger schlau. In den ursprünglich positiv auf H5N8 getesteten Tieren, die in der Quarantäne in Wörth hocken, fehlt vom Virus seit der letzten Beprobung jede Spur. Weg, einfach so, die Tiere sind quietsch-fidel.
          Dafür wurden 10 andere Tiere auf dem Gelände positiv getestet, auch alle ohne jedes sichtbare Krankheitsanzeichen und ohne Kontakt zur “Krankenstation”.
          Das scheint ein Houdini-Virus zu sein, der auftaucht und verschwindet, wie er will.
          Das Einzige was nun gesichert ist, dass diese Variante gesunden Tieren nicht zwangsläufig gefährlich wird und er scheinbar wie viele andere Krankheitserreger – wenigstens bei den dort vertretenen Arten – einfach “durchläuft”. Kennt man ja eigentlich auch von Bakterien wie Haemophilus, die z.B. nur bei zu dichtem Besatz, Unsauberkeit, falscher Fütterung und Stress Eulenköpfigkeit hervorrufen. Ein gesundes Tier in vernünftiger Haltung schnoddert noch nicht mal sichtbar, auch wenn Boden oder Wasser positiv beprobt wird.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Und unsere Bundesumweltministerin lässt dichten….”

      Sehen Sie,
      trotzdem sagt man den Politikern nach, sie tun nichts. 😉

      • Inga sagt

        Ob die Ministerin reale Erfahrung mit Landwirtschaft hat?
        Vielleicht kennt sie von ihren Großeltern nur die Bauernregeln, sonst nichts davon.

        Und damit will sie etwas anfangen!?!
        auf was soll das eine Antwort sein?

        Außerdem verstehe ich nicht, warum das Ministerium für Umwelt und Naturschutz mit dem Landwirtschaftsministerium nicht zuzammengelegt wird.

        Die passen doch viel eher zusammen, wie das Umwelt- und Naturschutzministerium bei das Ministerium für Bau und Reaktorsicherheit.

  4. Andreas Schmid sagt

    Heute morgen sagt unser Landwirtschaftsminister in der schwäbischen Zeitung:
    Ich kann nicht erkennen, wie diese Kampagne ein sachbeitrag zur Zukunft der Landwirtschaft sein soll. In dem man diejenigen, die es tatsächlich betrifft, durch den Kakao zieht, wird nichts besser. ………

  5. Andreas Schmid sagt

    Von meiner Frau:

    Steht die Hendrik’s auf einem Bein
    ist das Gehirn zu ……..

    Noch einer von mir:

    Mault Frau Hendrik’s nur
    hat sie keine Ahnung von Natur

  6. Willi, Du analysierst richtig. Du schaffst es trotz aller Pauschalkritik und Ungeheuerlichkeiten einen klaren Kopf zu behalten. Ich beneide Dich!
    Bei mir sieht es innerlich traurig aus. Es macht mich noch immer sprachlos, wie man man mit so viel Häme und eigener moralischer Selbstüberschätzung so gegen eine Minderheit polemisieren kann. Das macht mich immer noch fertig.
    Ich habe für mich beschlossen, dass ich bis auf weiteres mit niemanden mehr diskutiere, der sich nicht klar von den ehrverletzenden Kampagnen und Predigten der letzten Wochen distanziert. Wulff nannte es Rubikon. Für mich ist der deutlich überschritten.
    Ich stelle mir ganz grundsätzliche Fragen, was dieses ganze Geschwätz von Dialog noch alles soll. Die moderne Landwirtschaft wird wohl mittelfristig abgewickelt werden.
    Noch vor einer Woche habe ich in drei Vorträgen vor Landwirten für Öffnung und Dialogbereitschaft geworben. Ich kann diejenigen jetzt gut verstehen, die die Sinnhaftigkeit von Dialog in Frage stellen…
    Bin immer noch zu tiefst getroffen:
    http://blogagrar.de/landwirtschaft/miese-stimmung-wegen-bauernregeln/

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Bernhard, mir geht es ähnlich. 1.500 km quer durch Deutschland, morgen wieder in Richtung Nürnberg und am Freitag in die Eifel. Und immer wieder die Aufforderung, aktiv zu werden und sich zu öffnen.
      Die Pauschalkritik hat mich genau so getroffen. Am Wochenende habe ich mit Alois überlegt, wie wir reagieren sollen. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen: Jetzt erst recht! Resignation darf auch ruhig sein, sie sollte aber nicht bleiben. Denn dann haben wir schon aufgegeben.
      Und als kleine Aufheiterung schau Dir doch den Artikel von heute Abend mit dem Video an.
      Und jetzt, Mund abputzen und weitermachen. Es gibt viel zu tun, packen wir´s an.
      Dein Willi, der seinen Sohn dazu ermutigt, Bauer zu werden

      • Sehen Sie es doch positiv. Landwirtschaft hat bislang kaum jemanden interessiert. Durch diese zuspitzenden Plakate ändert sich das vielleicht. Vielleicht spricht man nach dem Wochenende unter Kollegen ja mal über Landwirtschaft. Über Hamster und Schwein auf einem Bein statt über Fohlen und Falcons. Ihre Chance. Und für die NGOs. Die Arena ist eröffnet.

    • Alfons Balmann sagt

      Ich möchte einmal einen weiteren Punkt in die Runde werfen, den Frau Hemdricks selber anspricht und der zu meiner Überraschung bisher kaum diskutiert wurde. Zielt die Kampagne nicht eigentlich darauf ab, dass Frau Hendricks bzw. das BMUB ein hinreichend großes Stück vom Kuchen der jährlichen ca. 5 Mrd. € an EU-Gelder für Deutschland bekommen möchte? Warum sollte es Frieden geben, solange dieses “Tortenschlachtfeld” exisitiert? Der Preis ist heiß…

  7. Robinius sagt

    Ich kann den Unmut über die Plakate verstehen, aber finde die Sprüche nun doch nicht so schlimm. Die sollen zum Nachdenken anregen, und nicht die Bauern angreifen.
    Wie ich schon woanders geschrieben habe:
    Die Bauern sind Opfer der Agrarindustrie und des Kapitalismus, der immer nach mehr Wachstum schreit. Sie werden daran noch lange leiden, solange Konzerne nur an ihre Gewinnmaximierung und das Wachstum denken.
    Umweltministerin Hendricks hat eine richtige Vision, nur an den Beratern zur Umsetzung scheitert es. Und Herr Schmidt war nie ein hilfreicher Geselle, denn der Schützt die Agraridustrie, nicht den Bauern.

    • Ich seh das so sagt

      Ihre Einschätzung in Ehren.
      Aber bei den Visionen der Frau Minister über Landwirtschaft ist die Grenze zu Wahnvorstellungen mehr als überschritten. Da ist die Verächtlichmachung eines ganzen Berufsstandes noch gar nicht bewertet.
      O-Ton eines SP-Bundeskanzlers (in Österreich): “Wer Visionen hat, braucht einen Arzt.”

    • Stadtmensch sagt

      “Opfer der Agrarindustrie und des Kapitalismus”
      Ich verstehe auch nicht, wieso die Bauen ihren Untergang den “humanistischen Schreihälsen” anlasten. Ihr Produktionsmittel (der Boden) ist halt keine Rohstoffmine, die man nach Belieben plündern und dann weiter ziehen kann. Auch auf Sklaven können sie kaum zurück greifen. Da bleibt nur Wachstum durch Weichen übrig. Auch wenn das keiner will, aber so funktioniert der Laden nunmal.
      Alle wollen das so haben: Produzieren als Selbstzweck – je mehr um so besser. Sogar wenn nur noch die edelsten Teile gegessen werden und auch die zur Hälfte auf dem Müll landen. Jetzt helfen nur noch FDP und Marketing (Sarkasmus Ende)

      • bauerhans sagt

        “Jetzt helfen nur noch FDP und Marketing ……”

        wäre nicht schlecht,wenn die wieder mitspielten.
        für marketing haben die bauern keine zeit,die produzieren schliesslich.

        • Inga sagt

          Warum wird von dem Bauern in unserer Gesellschaft so viel verlangt? Warum müssen wir uns um alles selber kümmern?

          Nur weil wir Rohstoffe produzieren?

      • Andreas Schmid sagt

        Welche Bauern ziehen weiter? Doch nur solche, die von der Stadt und dem Naturschutz vertrieben werden.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        ” Ihr Produktionsmittel (der Boden) ist halt keine Rohstoffmine, die man nach Belieben plündern und dann weiter ziehen kann.”

        Das ist den Bauern bei uns seit hunderten Jahren bekannt,
        es gibt jedoch Investoren mit viel Kapital, die nehmen es in anderen Teilen der Welt nicht so genau, die produzieren Palmöl und Soja, Soja ist nicht zu kritisieren, solange man das Zeugs in eine sogenannte Wurst packt, oder Tofu herstellt. Schlimm daran ist nur der Abfall der anfällt, das Sojaextraktionsschrot, deren Verwendung wird den Tierhaltern negativ um die Ohren gehauen.

        Sojaextraktionsschrot fällt als Nebenprodukt bei der Sojaölgewinnung an. Zunächst werden die Sojabohnen gereinigt, dann geschält und mechanisch zerkleinert. Mit Hilfe von Hexan wird das Öl aus den Bohnen gewonnen. Nach der Extraktion wird das Sojaschrot dampferhitzt, auch Toasten genannt. Durch Einleitung von Wasserdampf und Zufuhr von Wärme wird das Hexan entfernt. Durch das Toasten werden die enthaltenen Trypsininhibitoren, die die Proteinverdauung hemmen, und Hämagglutinine, die das Tierwachstum stören können, zerstört[3]. Das getoastete Sojaschrot wird getrocknet und gekühlt. Grobe Schrotklumpen werden vermahlen.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Sojaschrot

    • Martin Gork sagt

      Opfer der Kapitalismus…
      Dann setzen wir mit der Agrarwende doch erst mal die Gesetze unserer Marktwirtschaft für die Landwirtschaft aus. Stellt sich die Frage, wovon sollen die Bauern leben?

      200.000€ Grundeinkommen für jeden Familienangehörigen, der vom Betrieb lebt?
      Danach kann man dann ja sehen, wie viel Geld anschließend noch für weitere Visionen übrig bleibt.

      Für mich fühlt es sich eher an Opfer der Umweltindustrie und Antikapitalisten zu sein, die auf dem Rücken der Bauern Ihre Einkommen verdienen.

  8. Friedrich sagt

    @katja triebel. Deine Homepage ist gut , volle Übereinstimmung. Danke !!
    Ein Staat definiert sich über Sprache, Kultur , Währung , Grenzen und eine Verfassung. Was ist davon bei uns noch übergeblieben ? Die Erosion geht immer weiter. Mit der Atacke des BMU wird unser Grundgesetz ausgehebelt. Das ist Staatsterror ! Früher kam der Staatsterror von “Rechts” , heute von “Links”. Und immer in der gleichen Form :” Am Deutschen Wesen sollt ihr alle in Europa genesen !” Merkt denn keiner von denen dort in Berlin was hier eingeleitet ist. Totaler Zerfall Europas unter deutscher Verantwortung ! Europa war und ist immer ein Friedensprojekt gewesen , was nun von unseren Weltverbesserern mißbraucht wird. Mit Vorschriften und Gesetzen schafft man kein Europa. Wir sind auf dem besten Wege zu einer Umwelt- und Tierschutzdiktatur zu kommen. Unsere Nachbarn wollen das aber nicht ! Brexit in UK, Rechte Regierungen um uns rum und in den USA , alles demokratisch gewählt !! Also kann unser Weg doch nicht der “Richtige ” sein? Leider fördern unsere _Großunternehmen , wie vor langer Zeit, diesen Kurs. Diesen Kurs kann kein vernüftiger Mensch gutheißen.

    • Aber davon mal abgesehen, läuft es ziemlich gut in Deutschland. Wenn man mal realistisch ist.

  9. Hans Coenen sagt

    Die Aktion von Ministerin Hendricks ist kein verbaler Ausrutscher, sondern bewußte Provokation und politische Kalkulation, leider auch ein Mißbrauch Ihres Amtseids.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Hans, so deutlich wollte ich nicht werden. Du kennst mich ja, ich bin ja sehr zurückhaltend… 😉
      Bauer Willi

  10. jochen böhrer sagt

    Die Motivation auf Veränderungen ist nicht groß, wenn sie nicht gewürdigt werden. Nehmen wir zum Beispiel das Nitrat. Obwohl mittlerweile selbst das niedersächsische Umweltministerium eingestanden hat, dass das Nitratverletzungsverfahren au feiner falschen Meldungsmethode basierte (http://www.lbeg.niedersachsen.de/download/107320/Grundwassermessnetze_und_Anlass_bezogene_Kontrollen_MR_Mathias_Eberle.pdf) und obwohl aus den Nitratberichten der letzten Jahre klar ersichtlich ist, dass dei Werte stetig sanken, geht die Hetze unvermindert weiter und gipfelt sogar in Aussagen, nach denen die Werte steigen. Genauso beim Antibiotika. Eine Reduzierung auf weniger als die Hälfte innerhalb weniger Jahre hat den Verunglimpfungen keinerlei Schärfe genommen. Es geht schon lange nicht mehr um die angeblichen Mißstände. Es ist nur noch blinder Hass und unfairer Wettbwewerb. Man will die konventionellen Landwirte aus dem Weg räumen..um der eigenen Klientel die Pfründe zu sichern. Und so gibt es “Kollegen”, die schon geifernd auf die Flächen schielen und deshalb diese Schmutzkampagne ganz ganz toll finden-

  11. bauerhans sagt

    unsere kanzlerin sollte jetzt ein machtwort sprechen und die beiden ministerien auffordern,für die sache zusammen zu arbeiten.
    oder hat sie jetzt wirklich probleme mit dem kanzlerkandidaten der spd (meint herr jörges vom STERN) und sucht daher den schulterschluss zur csu (die sehr viel für die bayrischen bauern tut)
    der bauernverband ist für wachsen und/oder weichen,von denen erwarte ich nix.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Ja, die Kanzlerin wäre schon länger gefordert. Aber sie legt die Hände in den Schoß und sagt dann irgendwann “salbungsvolle Worte”. Doch dabei spielt die gegenwärtige Politik mit dem Feuer. Der Philosoph Precht sagte kürzlich in einem Interview, dass er Radikalisierungen, bis hin zu richtigen “Crashes” auf den Straßen sich in naher Zukunft vorstellen kann. Weil die gegenwärtige Politik nicht die notwendigen Zukunftsthemen anpackt. Das würden die Menschen spüren, das mache ihnen Angst. Merkel hätte noch nie richtige Zukunftsvisionen gehabt.

      Das LW-Ministerium, wie auch die gesamte globale Wirtschaftspolitik der Regierung (auch SPD) will doch liberale Märkte und die effektive Landwirtschaft. Die Frau Hendricks will das anscheinend nicht. Sie will Veränderungen herbeiführen. Soweit so gut. Verantwortungsvolle Politik der Regierung müsste sein, sich damit selbst auseinanderzusetzen und demokratische Mittel anzuwenden um nach Konsens zu suchen. Aber das BMUB und Frau Hendricks wissen wahrscheinlich, dass ihr Anliegen auf demokratisch, parlamentarischem Weg ziemlich wenig Chancen hat. Darum verfolgen sie eine andere Strategie. Sie stänkern ja schon seit Monaten pauschal öffentlich gegen die Landwirtschaft. Mit den Bauernregeln werden nun erstmals Steuergelder dafür verwendet um auf der Straße gegen die Landwirtschaft aufzuwiegeln. Und zwar in den Städten. Ein Dialog mit der Landwirtschaft ist und war gar nie die Absicht. Es geht also eher um Revolution als um verantwortungsvolle Politik. Gleichzeitig beklagen aber die etablierten Parteien die Radikalisierung in der Parteienlandschaft und den Medien. Hallo!!!! Doch mit ihrer eigenen Unfähigkeit leisten sie dem massiv Vorschub. Die Kanzlerin legt derweil ihre Hände in den Schoss, während ihre Vasallen Kampagnen gegen einen eigenen Berufsstand veranstalten. Als Demokrat finde ich das einen ungeheuerlichen Vorgang!

  12. wolfgang leyk sagt

    Die Aktion ist wirklich schade und geht an den Problemen vorbei.

    Es ist ja so: Effizienzsteigerung – das bedeutete Preisverfall für Produkte, wer da nicht mitmacht hat verloren, dann kommt das Zeug aus Polen.
    25-30% Eurer Produkte werden weggeschmissen, weil sie sowieso sehr billig sind.
    Der andere Überschuss wird zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern verramscht und macht dort die Landwirtschaft kaputt.

    Ihr müsst endlich mal über Wirtschaftsmechanismen nachdenken, die sind komplexer als die Beziehung von Landwirten und Verbrauchern.

    Das Landwirtschaftsministerium fährt den destruktiven Kurs neoliberaler Wirtschaft: Nur nichts regulieren, Tierwohl auf Freiwilligkeit etc. , was für ein Witz

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      30% der Kartoffeln werden aussortiert, weil sie optisch nicht dem Idealbild entsprechen,
      ich selbst musste schon 80% der Zwetschgen verwerfen, weil ein kleiner Hagelschauer darüber ging. Ein kleines Pünktchen wird nicht toleriert.

      Für mich bedeutete dies 100% Verlust, weil die Sortierung wirtschaftlich nicht tragbar war.

      Aber, wen interessierte das schon, außer mir. jetzt habe ich das Problem nicht mehr, die Bäume sind gerodet.

      Dass Geflügelteile in Entwicklungsländer exportiert werden, da kann man der deutschen Landwirtschaft auch die Schuld geben, die könnten doch mal Hühnchen züchten, die nur aus Brüstchen bestehen, offensichtlich sind deutsche Hünchenmäster dazu nicht in der Lage.

      • Was hindert euch eigentlich solche zweite Wahl direkt zu vermarkten wenn sie der Handel nicht will? Mal von den Hühnern abgesehen. Aber Obst und Gemüse müssten doch zu verkaufen sein.

        • Obstbauer sagt

          Hallo rebecca,
          Alles eine Frage der sehr speziellen Lage des Betriebes.
          In Gegenden in denen kaum Obstbau vorhanden ist ist es eher einfach und schon auch mal möglich 2.Wahl selber zu vermarkten.
          Aber auch hier werden Leute immer wählerischer. Denn dich selbst hinterfragt: Würdest du 2.Wahl Äpfel kaufen wenn du im Laden meist kaum teurere 1.Klasse Äpfel bekommst?

          Dies ist die Kernfrage.

          In Traditionellen Anbaugebieten ist es noch mal schwieriger diese Waren an den Kunden zu bringen. Nach dem Angebots Nachfrage Prinzip.

          • @Obstbauer,

            So gesehen stimmt das natürlich.

            Mich stören Fehler in Form und Farbe und zum Beispiel Hagelschäden nicht. Obst und Gemüse aus dem Garten schmeiße ich ja auch nicht weg wenn es nicht perfekt ist. Und wenn es sogar noch günstiger ist als Klasse 1 Produkte, warum nicht.

            Ein Problem wäre eher die Entfernung wenn ich nur deswegen ein Stück fahren müsste um die Äpfel zu kaufen.

            Hier bei uns standen mal im Supermarkt Körbe mit Äpfeln mit Hagelschäden zu etwas günstigeren Preisen. Die gwurden offenbar ganz gut verkauft. Trotz Herbst wo es an jeder Ecke Äpfel gab. Andernfalls wären die sich sicher noch besser verkauft worden.

            Ich weis auch von außen ist gut schulmeistern, aber irgendwie müsste es doch möglich sein hier etwas zu bewegen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Nur ein Beispiel,
              jahrelang haben wir die Karotten gekauft, die kosteten fast nichts, jedes Jahr hatte ich das Gefühl, früher schmeckten die noch wie Karotten.

              Eines Tages sah ich eine Karotten-Samenpackung, die auf dem Bild sahen auch so aus, wie die früher. Gesagt getan, die wurden ausgesät und siehe da, die schmecken auch wie früher, nur die Karotten würde im LEH niemand kaufen, höchstens in einem Hofladen, beim ersten mal wäre bestimmt viel Überzeugungsarbeit notwendig. Man muss halt mit 20 bis 30% Abfall rechnen. Auf jeden Fall habe ich die Sorte noch nie in einem Hofladen, bzw. am Marktstand gesehen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Möchte mich mal auf die Zwetschgen verständigen.

          1. Zwetschgen im Frischmarkt der Klasse II werden von der Genossenschaft nicht angenommen, weil unverkäuflich.

          2. Manche Sorten gehen als Industrieware weg, zu einem Preis für den es sich nicht lohnt. Überständische, auf Lager befindliche, nicht im Markt unterzubringende Ware werden auf dieser Schiene entsorgt, zu jeden Preis.

          3. In Hofläden habe ich noch nie Obst und Gemüse II Wahl gesehen, befreundete Hofladenbesitzer sagen mir, die Qualität muss stimmen, wenn man verkaufen.

          4. Besitzer von Abfindungsbrennereien verwerten solche Zwetschgen, wenn die Sorte und der Zuckergehalt ein Gewinn ermöglicht.

          • Danke für die Erklärung ehemaliger Landwirt.

            Das Problem ist wohl auch das im privaten Bereich kaum noch jemand selber einkocht, oder anderweitig größere Mengen verwerten kann.

            • bauerhans sagt

              interessanterweise werden hier an den viel befahrenen strassen die obstbäume gepflückt,die leute sind regelrecht verrückt danach,kostet auch nix.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @bauerhans

              War mal bei der Zwetschgenernte, da hielt ein Auto an und keine 10 Meter entfernt von mir hat der Nüsse aufgelesen, die vom Baum des Nachbarn stammten, auf meinem Gelände.

              Der Mann hatte offensichtlich keine Hemmungen.
              Angezeigt habe ich ihn nicht, gab ihm aber ein paar freundliche Worte mit auf den Weg.

              Seither haben wir wahrscheinlich einen weiteren Feind.

          • Brötchen sagt

            Für PferdeFutter kosten Äpfel richtig Geld, ich nehme die jetzt für die Hühner zum picken wegen der stallpflicht, die sind richtig verrückt danach.

  13. Euch Bauern geht es wie den Jägern und Sportschützen, Anglern, Zirkusleuten, Zoos, Privattierhaltern und den meisten kleinen Selbstständigen: Minister und Politiker und Staatssekretäre hören den Betroffenen nicht mehr zu, sind nicht bereit, sich Wissen anzueignen, sondern agieren nur noch im Sinne der lautesten Schreihälse – „humanistischen“ NGOs und ideologisierten Medien.

    In meinem Fakten-Check zu Hendricks „Gesunde Ernährung“ sieht man das in Bezug auf euer Thema. Die beiden Glyphosat-Skandale waren Fake News – vom BfR widerlegt. Doch werden wegen solcher Fake News und irrationalen Risiken, Gesetze gemacht.

    Ich habe schon im November 2014 auf den Irrsinn in der Politik aufmerksam gemacht und um Allianzen der Betroffenen geworben: https://katjatriebel.com/2014/11/29/divide-et-impera/

    • Waffen für jeden. Die Lösung für noch mehr innere Sicherheit. Wenn ich unbeabsichtigt in die Schusslinie gerate, während Sie gerade einen Streit mit jenandem austragen, war es wahrscheinlich von Gott gewollt. Aus Ihrer Sicht. Waffennarren haben ja einen besonders guten Draht zum Allmächtigen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Habe mir mal vorsichtiger weise einen kleinen Waffenschein zugelegt, für eine Steinschleuder reicht es.

        Als ich noch jung war, brauchte man für diese Gerät keinen Waffenschein.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Bis jetzt bin ich noch keinem Kampf aus dem Weg gegangen, sei es der Bürgermeister, die Leute von der Gasleitung, das Straßenbauamt, das Amt für Flurordnung oder das Landratsamt als solches. Es könnte ja sein, das ich mir bei der Umwelttante andere Waffen zulegen muss, es wird spannend.

  14. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin Willi, ich gehe in vielem mit was Du hier schreibst. Aber bei mir ist die Resignation an einer Stelle angekommen wo ich sage, es hilft nur noch das Kreutz am Wahltag an die richtige Stelle zu setzen. Anders ist den Verantwortlichen nicht beizukommen. Nun hat zu allem Überfluss auch noch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Ihre 10 Thesen erlassen, wo Sie uns vorschreibt, wie wir Bauern uns zu verhalten haben. In der Vergangenheit war es der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates, Prof. Dr. Grethe der sich plötzlich “AN SEIN GESCHWÄTZ “vor Jahren, nicht mehr erinnern konnte und in seinem neuen Gutachten alles gewesene hinterfragt und auf den Kopf stellt.
    Nein Willi ich habe die Schnauze gestrichen voll.

  15. Biobauer Andreas Fendt sagt

    “Nur eine nachhaltige Landwirtschaft, die die Gesundheit der Menschen, das Wohl der Tiere, unsere Gewässer und unser Trinkwasser sowie Naturschutz und Biodiversität berücksichtigt, ist auch zukunftsfähig. ”

    So steht es auf der neuen Seite des Umweltbundesamtes zu deren Kampagne zur Agrarwende “neue Bauernregeln”

    Nun laufen wütende Bauern Sturm gegen diese Aktion, leider versteh ich überhaupt nicht, was denn an diesem Satz falsch sein soll.

    • Klemens sagt

      Am Satz ist nichts falsch aber an der Methode ist nichts richtig denn alle Bauern auch die Bio werden damit diffamiert.

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        nur fürs Protokoll: ich als Biobauer fühle mich nicht diffamiert, sondern bestätigt!

        • Ich seh das so sagt

          Nur fürs Protokoll: Ich bin dafür, daß Biobauern strenge Pflanzenschutzmittelauflagen von der EU vorgeschrieben bekommen als andere Bauern. Sollen die Bios sich vom BMUB vertreten lassen statt vom BMLW.
          Wo kämen wir denn da hin, wenn man unter Bauern SOLIDARISCH wäre – was du nicht willst, daß man dir tu …. (Lauter so blöde Weisheiten)
          Dann lieber doch: Solange ICH nicht betroffen bin, kann es ruhig anderen schaden. Solange ICH nicht diffamiert werden, stört es mich nicht.
          Beim Militär nannte man Typen solchen Einstellungen “Kollegenschw…..”
          Ich weiß nicht wie man die im bäuerlichen Berufsstand nennt.

        • Sandra Harms sagt

          Andereas Fendt, Ehemaliger Landwirt
          als Chef des Protokolles hab ich das zu Protokoll genommen.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Solidarität unter Berufskollegen, ist für Dich natürlich ein Fremdwort. Nach dem Motto “Was gehen mich dir Sorgen der anderen an”, wenn ich persönlich davon nicht betroffen bin, und sogar noch profitiere. Die Zeit ist sehr schnelllebig und man trifft sich im Leben immer zweimal. Das solltest Du nie vergessen.

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            Oh ich bin sehr solidarisch mit bäuerlichen Betrieben, wenn ich anmahne man sollte nicht kritiklos den lautesten Netzbauern folgen, die da beim BV SH sitzen oder aus dem WMES Umfeld kommen. Sinnvoller wäre es, sich keine Sorgen zu machen, sondern selbstbewusst anständig arbeiten und das auch kommunizieren. Natürlich schwer, wenn man hundertausende an Flächenprämien einsackt und dafür Unmengen Glyphosat versprüht.

            • Bauer Willi sagt

              Hallo Andreas, bist Du dann auch solidarisch mit mir? Ich arbeite selbstbewusst und anständig, kommuniziere das auch (seit zwei Jahren zumindest) sammele fleißig Flächenprämie ein (pro Hektar nicht so viel wie Du, aber ich gönne es Dir) und spritze Glyphosat.
              Und jetzt nochmal: bist du auch solidarisch mit mir?
              Bauer Willi

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              Natürlich Willi bin ich solidarisch mit Dir, vor allem weil Du hier nicht mädchenhaft rumjammerst, sondern selbstbewusst Deine Vorstellung von Landwirtschaft vertrittst, die sicher mit der meinen Vorstellung nicht viel zu tun hat.

              ich wünsch Dir die Geduld und die Power jede auch noch so verrückte Idee Deines Juniors zu unterstützen, auch wenn Du es anders siehst. Denn wenn er am Ende weitermacht, dann haben alle gewonnen, Du, er, die Gesellschaft und wenn er es richtig macht, wovon ich ausgehe, auch der Artenschutz, das Klima und die (Krabbel-)Tiere.

            • Sandra Harms sagt

              Andreas, ich bin ja blond, deshab frag ich mal ganz blöd ist mein hof ein Bäuerlichen Betrieb?

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              Sandra, das weiss ich nicht! Es gibt keine Definition von bäuerlichem Betrieb. Ich würde mal sagen, wenn er nicht mehr als 3 mal so groß ist wie der Durchschnitt im Bundesland und ohne dauerhaft angestellte Fremdarbeitskräfte auskommt, dann ist es ein bäuerlicher Familienbetrieb…

            • Sandra Harms sagt

              aha, endlich mal etwas was du nicht weist. das werd ich mir rot im kalender markieren 😉

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Der [XXXXX] auch dem Hochschwarzwald versteht vieles nicht.
      Vom Moderator gelöscht. Keine Unterstellungen!

    • Sandra Harms sagt

      Andreas Fendt
      das sich so einiges wandeln muss, ist unumstritten, aber die art und weise wie man an die sache heran geht ist der punkt um den es geht. man kann nicht heute sagen man wolle offen und erlig reden, und morgen dann den gesprächspartner durch den dreck ziehen und lächerlich machen, das ist einfach nur unverschämt. klar das du dich nicht angesprochen fühlst, du machst ja auch aus deiner sicht alles richtig und bist der platzhirsch von strittberg.
      Bei allen worten die in den letzten tagen gefallen sind,egal von wem, wird eine gravierende tatsache aber völlig ausgeblendet, und das ist unsere freie marktwirtschaft im zusammenwirken mit den regeln der EU.
      natürlich können wir konventionellen landwirte weniger düngen, und genauso können wir auch die ein oder andere pflanzenschutz maßname weniger machen, mit dem ergebnis das wir weniger ernten, soweit logisch. um den finanziellen status quo zu erhalten müssten dann die erzeugnisse einen höheren preis am markt erziehlen, auch das ist irgendwo logisch.
      Wenn dazu aber noch das höfesterben aufhören soll, kleine betriebe eine reele chance haben sollen, müssen die preise für das erzeugte nicht nur soviel steigen wie man zum erhalt des jetzigen stand hat sondern die verkaufserlöse müssten noch um weitere 5-10% steigen, das auch die kleinen betriebe dauerhaft eine perspektive haben.
      jetz ist aber die große frage, machen die handelskonzerne das mit, erhöhen sie die preise für das was im regal steht, geben sie das geld an die erzeuger weiter,oder kaufen sie dann doch lieber billige sachen aus ost und südeuropa ein? wo die löhne geringer sind,wo die auflagen nicht so hoch sind, wo betriebsmittel billiger zur verfügung stehen?
      was wird der handel tun? das ist die große frage….
      eins ist sicher, die politik wird es nicht hinbekommen, durch zölle und ähnliche dinge die einfuhr von billigeren lebensmitteln zu verhindern bzw zu erschweren, denn dafür wir brüssel schon sorgen das niemand in der eu benachteiligt wird, das beste beispiel dazu ist die pkw maut…
      ich sehe bei mir und vielen anderen den willen etwas anders zu machen, nur solange die hauptfrage, ob wir unsere produkte die dann höhere produktions kosten hätten auch zu höheren preisen los werden, nicht beantwortet ist, sehe ich keine wirkliche änderung in sicht.

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        Liebe Sandra, also zunächst wie die Bauern mit der Kritik umgehen ist doch beschämend. Komisch das jetzt ausgerechnet Dir zu schreiben 😉 Aber gibt es denn keine Kerle mehr? Muss man auf Kritik reagieren wie das weinerliche Mädchen?

        Ich bin stolz Bauer zu sein, und daran ändert die Kritik von Ehemaligen Landwirten, der Haß, Spott und die Häme nix, die ich dauernd von Vollgasbauern abbekomme.

        Wie ich anderso schon erläuterte stammen heute 85% der Betriebsgewinne aus Subventionen. Somit sind die Preise und deren Anhebung, die eben am freien Weltmarkt scheitern eher nicht ganz so wichtig. Und für freien Weltmarkt steht die FDP also Willis Lieblinge, die auch Du so toll findest.

        Daher bleibe ich bei meinem Vorschlag: um das Höfesterben zu beenden, braucht es ein Grundeinkommen von 1000 Euro im Monat für JEDEN Landwirt (Bio oder konv) und stattdessen entfallen die Flächenprämien von denen sowieso nur die Sofaverpächter profitieren.

        Komischerweise hat sich ausser ein paar Grünen noch keiner der “modernen” Bauern mit diesem Vorschlag beschäftigt.

        Wieso hängen die Bauern so an intensiver Landwirtschaft. Tiere in zu engen Ställen zu halten oder den ganzen Tag mit der Pflanzenschutzspritze irgendein Giftzeug auszubringen macht doch nun wirklich keinem Spaß. Wieso nehmen wir die Anforderungen der Gesellschaft (und des Umweltamtes) nicht als Herausforderung an und sagen: Aber sicher können wir umweltschonend, tierfreundlich, wenn ihr das wollt und bezahlt. Deutschland würde nicht verhungern, wenn man 20% weniger Milch und Fleisch erzeugen würde und Mais für Biogas braucht auch keiner, das kann man schlauer machen.

        • Sandra Harms sagt

          Andereas Fendt
          würdest du dir bitte die mühe machen und meinen vorhergehenden kommentar bitte zu ende lesen?

        • Sandra Harms sagt

          Andreas Fendt
          zu deinen immer widerkehrenden 85%.
          ich für meinen teil würde sagen ich kenne so um die 70 landwirte persönlich, und vll 25 einwenig besser.
          erklär mir bitte mal, warum haben 2 dieser 25 keine zähne mehr im mund, warum leben 4 davon in häusern wo die fenster noch einfachferglasung haben und ausser der küche und der stube nichts weiter geheizt wird im winter, warum fahren 2 dieser 25 ihre frau zum einkaufen mit dem schlepper…. kann es vll daran liegen, das die betriebe nur das allernötigste abwerfen, das ein gebiss,ordentliche fenster oder ein gebrauchtes auto einfach unerschwinglich für die kollegen ist…..
          Andreas, komm mal bitte zur vernunft, es gibt kollegen die in ärmsten verhältnissen leben, die nicht in rente gehen können weil sie dann noch weniger hätten, all das ist realtität. und du mein lieber platzhirsch musst ewig mit den 85% rumpoltern, es gibt auch betriebe die rote zahlen schreiben… auch das wäre mal was worüber du nachdenken könntest.

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            und genau wegen solchen Fällen forder ich ja das Grundkommen!
            Wäre den Dir bekannten Bauern mit 1000 Euro im Monat, also wenn die Frau noch voll mitarbeitet 2000 Euro im Monat, geholfen oder nicht?

            Die 85% zu erwähnen dient nur dazu, zu belegen, das dieses Grundeinkommen nicht mehr kosten würde als die heutigen Flächenprämien, die aber nur zu 30% bei 95% der Landwirte ankommen, 70% kassieren Großbauern und Agrarindustrie (die gerne FDP wählen)

            • Sandra Harms sagt

              Andreas, natürlich wäre ihnen damit geholfen, aber viel mehr wäre ihnen doch geholfen einen angemessenen preis für ihre produkte zu bekommen, und am besten müsste der so hoch sein das man ohne irgendwelche prämien auskommen könnte.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Soll das Grundeinkommen nur Bauern und deren Frauen bezahlt werden, oder für alle Bürger?

              Dann wäre die Frage offen, warum Bauern und deren Ehefrauen dafür arbeiten müssen und alle anderen nicht.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Frau Harms, wenn man über 50 Jahre bewusst Landwirtschaft betrieben hat, dann weiß man, dass Landwirtschaft ständig einem Wandel unterworfen ist, dazu braucht es keine Frau Hendriks, noch einen Biobauer.

        • Sandra Harms sagt

          Ehemaliger landwirt, du hst nix fürs protokoll geschrieben, das war ein fehler meiner seits dich zu erwähnen. tut mir leid

  16. Schotterschorsch sagt

    Guten Morgen,
    Die Kampagne mit den Reimen hat mich stark in’s Grübeln gebracht.
    Meine Idee: Einen Wettbewerb mit selbst gereimten Sprüchen starten.
    Willi und Alois suchen die orginell-sten und fair-sten aus.
    Dann brauchen wir nur noch eine Druckerei, wo wir Landwirte die Plakate bestellen können, um sie am Stall oder am Feldrand aufzuhängen!

    • Andreas Schmid sagt

      Die müssen in die Stadt, oder an Bundesstraßen. Auf dem Land haben sie fast keine Wirkung.

    • Brötchen sagt

      Ich würde über einen zuständigen Abgeordneten eine Anfrage bezüglich der Finanzierungsquelle, Höhe der Summe und der RechtsgrundLage initieren. Meines Erachtens hat die Kampagne eine Agentur gemacht und das kostet richtig Geld! Vorher war für andere Kampagnen kein Geld da. Die Bewerbung der Tierwohlinitiative war lächerlich bzw. Nicht vorhanden. Das macht jeder kleine biomarkt besser! Und noch ein Rat vergesst das Argument WeltErnährung, ich würde als lw nur noch an mich denken.

    • Brötchen sagt

      Aktuell gibt es einen spendenaufruf für so eine Kampagne isn. Würde das als willkommenen Anlass nehmen, richtig nachzulegen, das ist eine steilvorlage mal richtig Dampf zu machen.

  17. Jürgen Hammann sagt

    Hallo Willi,
    genau diese Gedanken gingen wir gestern auch durch den Kopf. Jeder für sich oder Jeder gegen Jeden. So kommen wir nicht weiter ! Die Mehrheit der Bevölkerung sind nicht gegen eine moderne Landwirtschaft im Gegenteil. Wir lassen uns nur von einigen hetzerischen und populistischen Äußerungen dazu verleiten dies zu glauben. Die Mehrheit der Bevölkerung hat überhaupt nicht die Zeit, sich über dieses Thema auszulassen, zumindest nicht auf diesen Plattformen hier. Wie übrigens auch viele Landwirte nicht! Deshalb kann ich nur jeden Berufskollegen dazu animieren, bei jeder Gelegenheit unseren Standpunkt zu vertreten ! Und in eine sachliche und fachlich orientierte Diskussion einzusteigen !

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