Bauer Willi, Bücher
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Die Pestizid-Lüge (Buchbesprechung)

Ich habe von einer guten Freundin unserer Familie das Buch mit obigem Titel (erschienen 2018 im Oekom-Verlag)  zugeschickt bekommen mit der Bitte, meine Meinung dazu zu sagen. Hier meine Antwort:

Liebe C.

Vielen Dank für das Lügen-Buch, das Du mir geschickt hast. Und da fängt es schon an: Immer wenn ich so was im Titel lese (gibt ja auch Bücher mit Fleisch-Lüge, Zucker-Lüge usw.) reagiere ich generell kritisch. Der Verfasser Andre Leu war Präsident der ökologischen Landbaubewegung.  Renate Künast und Vandana Shiva (ich kenne beide persönlich), beide vehemente Agrar-Kritikerinnen, haben ein Vorwort geschrieben. Von daher ist das Buch schon mal sehr neutral (Vorsicht: Ironie)

Was steht drin:

Chemikalien sind gefährlich. Keine wirklich neue Erkenntnis. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Gefahr (Haie sind gefährlich) und Risiko (in der Nordsee kann man bedenkenlos baden, obwohl es dort Haie gibt). Da Pestizide (im Buch auch Agrargifte genannt) Chemikalien sind, sind sie auch gefährlich. Nicht aber Pestizide, die im Bio-Anbau verwendet werden, die sind ungefährlich. (Kupfer ist ein Schwermetall, also ungiftig??) Pyrethrum (Bio) ist ungiftig, nicht aber, wenn es synthetisch hergestellt wurde. Warum bleibt offen.

Dann geht es weiter mit den verschiedenen Mythen. Die Testung und die Versuche, die gemacht werden, um die Zulassung zu erreichen, reichen alle nicht aus, die Behörden machen einen schlechten Job. Es wird über Atrazin berichtet, dass in Deutschland schon seit über 20 Jahren (1991) verboten ist, aber der Eindruck erweckt, als würde das lustig weiter verwendet. Das Zulassungsverfahren wird in einer Art und Weise dargestellt, die nicht der Realität entspricht.

Zu den Rückständen: Es wird von Rückständen in Lebensmitteln berichtet, woran ich auch keinen Zweifel habe. Mit unserer modernen Labortechnik ist alles nachweisbar. Doch auf die nachgewiesenen Mengen wird nicht eingegangen oder es wird der Eindruck erweckt, dass selbst minimalste Rückstände in hohem Maße gefährlich sind. Das ist Unfug, denn auch andere Chemikalien hinterlassen Rückstände und kein Mensch käme auf die Idee, dass die gesundheitsgefährdend sind. O.k. alles ist in irgendeiner Art und Weise gefährlich, aber dann darf man auch keine Beeren mehr essen, weil die Blausäure enthalten. Und Kaffee ist ganz schlimm. Und Fleisch und Brot und Milch und und und…Übrigens fällt Sonnenschein laut IARC unter die Klasse 1 = sicher krebserregend und das stimmt auch. Kann Hautkrebs verursachen. Kann, muss aber nicht, wenn man nicht in die Sonne geht, was sich aber nicht immer vermeiden lässt.

Abbaubarkeit der Produkte: Da ist von 2,4,5-T die Rede. Der Wirkstoff ist in Deutschland seit 30 Jahren (1988) verboten, das wird aber verschwiegen. warum? Danach geht es über mindestens 30 Seiten nur noch um Glyphosat. Unter anderem wird die Studie von Seralini erwähnt, von der sich eigentlich alle seriösen Wissenschaftler distanzieren, weil das Versuchskonzept unwissenschaftlich und nicht belastbar ist. Viele andere Wissenschaftler haben das Versuchskonzept nachgeprüft und kommen zu anderen Ergebnissen. Seralini wird aber im Buch gefeiert, weil er nach Auffassung des Autors der einzig anständige Wissenschaftler sei.

Im vierten Kapitel geht es um die Aufsichtsbehörden. Da wird gesagt, dass diese geheime und unveröffentlichte Studien der Industrie nutzen. Das stimmt sogar und hat auch einen Grund: Die Industrie muss die Studien auf ihre Kosten (logisch) erstellen, dafür gibt es aber klare Regeln und oft werden diese auch an unabhängige Institutionen (z.B. Universitäten oder staatliche Ämter) vergeben. Geheim sind sie deshalb, weil man nicht will, dass die Konkurrenz zu viel über das eigene Produkt erfährt. Das ist üblich, schließlich veröffentlicht ein Autobauer auch nicht alle seine Baupläne. Da hätte es die Konkurrenz einfach.

Dass die Aufsichtsbehörden von der Industrielobby gekauft sind, habe ich jetzt nicht so direkt gefunden oder auch nur überlesen. Darf sonst in der Argumentation eigentlich nicht fehlen.

Der letzte Mythos ärgert mich besonders: “Ohne Pestizide würden wir verhungern.” Da wird dann das Hohe Lied der Bio-Landwirtschaft gesungen. Es werden vergleichende Bilder von der Krümelstruktur oder Verschlämmung gezeigt, die ich auf unserem Acker genau so auch produzieren könnte, ohne dass ich Bio-Landwirt bin. Der Weltagrarbericht wird zitiert und so getan, als wäre der von unabhängigen Experten geschrieben. Du kannst ja mal nachschauen, wer den verfasst. SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) nimmt einen breiten Raum ein. Mittlerweile haben wir so um die 150 Betriebe in Deutschland, vor rund 10 Jahren waren es um die 100. Jetzt kannst Du mal die Steigerungsrate ausrechnen. Wenn ein Betrieb ca. 50 bis 100 Leute ernährt, wird schnell klar, wie gering dieser, zugegeben gute Ansatz, für die Bevölkerung ist. Ich habe mir auch mal die Mühe gemacht, die Menge auszurechnen, die an Bio-Lebensmitteln in Deutschland produziert würde, wenn alle Landwirte auf Bio umsteigen. Wir müssten bei allen Kulturen importieren, bei Zucker läge die Importmenge sicherlich in einem Bereich von über 90%, weil Bio-Zuckerrüben zu produzieren sehr aufwändig und risikoreich ist. Raps würde auch kaum mehr angebaut, weil es im Bio-Bereich kaum möglich ist, die tierischen Schädlinge (Glanzkäfer, Schotenrüssler etc.) erfolgreich zu bekämpfen. Das sind nur zwei Beispiele.

Wer in dem Buch überhaupt nicht vorkommt, ist der Konsument. O.k. Bio-Lebensmittel sind jetzt etwas teurer, aber das sollte uns unsere Gesundheit schon wert sein, meint  der Autor. Die Rentnerin mit 700 € im Monat mag das etwas anders sehen. Der Hartz-IV-Empfänger auch. Und von Ernährungssicherheit ist auch nicht die Rede. Warum auch. Wir sind ja reich und können alles von außerhalb kaufen.

Zum Schluss noch ein Schmankerl. Ich bin ja ein Bauernkind und bin viel mit Pestiziden in Berührung gekommen. Bei diesen Kindern findet man nach Analyse des Autors folgende Symptome sehr häufig:

  • Niedriger IQ
  • ADHS
  • Störungen im autistischen Spektrum
  • eingeschränkte körperliche Koordination
  • Wutanfälle (stimmt, beim Lesen des Buches)
  • bipolare Störungen /Schizophrenie
  • Depression (stimmt, nach der Lektüre)

Also alles, was auch auf mich zutrifft! Oder etwa doch nicht?

Dieses Buch bedient wirklich alle Klischees, die über die heutige Landwirtschaft im Umlauf sind. Es hat mir große Mühe gemacht und viel Geduld gebraucht, es wirklich bis zum Ende zu lesen. Aber Du wolltest ja meine Meinung dazu hören. Und dass das Buch “Pestizid-Lüge” heißt, verstehe ich jetzt auch…

Es grüßt Dich herzlich

Dein Bauer Willi

 

 

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62 Kommentare

  1. Pestizide,
    wer träumt hier? Der Buchautor oder der Buchbesprecher?
    Ich arbeite in der Onkologie einer Uni-Klinik. Zu aller Information:
    https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/02/PD13_042_232.html
    Natürlich, ohne Forschung kein Fortschritt. Leider wurde aber dem Mammon
    alles geopfert. WIR sind dumm! Wirtschaftswachstum soll ewig dauern weil
    erforderlich um das Ende zu verzögern. Das ist so Dumm wie zu glauben, dass
    Pestizide unsere Freunde sind. Die schlauen Bayer Aktionäre essen natürlich Bio
    und kennen die besten Privatärzte!

  2. Jochen Böhrer sagt

    Die Behauptungen über Bauernkinder (niederer IQ) und andere Unverschämtheiten erfüllen den Tatbestand der Volksverhetzung. Solche Widerlinge wie dieser Autor säen den Hass, der zu Mobbing und zerstörten Kinderseelen führt. Wenn es einen Gott gibt, werden solche Leute in der Hölle neben ihren geistigen Vorbildern vergangener Epochen schmoren.

    • Inga sagt

      Nicht zu glauben,
      dass es noch solche Menschen mit solchen rückständigen Wahrnehmungen gibt!
      Und dann auch noch veröffentlichen?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ich war im Dezember 3 Wochen in einer Rehaklinik, eine Tischnachbarin war pensionierte Lehrerin. Als sie meinen ehemaligen Beruf erfuhr, trübte mein Ansehen spürlich ein. Das verbesserte sich schlagartig als sie erfuhr, dass meine Kinder Akademiker bzw. in einem Hochschulstudium sind.

    • Wolfgang sagt

      In Frankreich ist Parkinson als Berufskrankheit bei Bauern anerkannt! Warum nicht in Deutschland? Welche Chemielobby dahinter steckt ist doch wohl bekannt!

      • Bauer Willi sagt

        @Wolfgang
        Warum ist das nur in Frankreich der Fall? Oder kennen Sie ein anderes Land weltweit, wo das so ist?
        Klären Sie uns auf, welche Chemielobby “dahinter steckt”….

      • Thomas Apfel sagt

        Ich habe gleich zwei Fälle von Parkinson in der Familie. Einmal Beruf Kirchenmusiker, einmal Automechaniker. Genetisch anfällige Linie oder Agrarchemie auf der Orgel und unter der Hebebühne von Chemielobby verschwiegen ???

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Einen Mann mit Parkinson kenne ich auch, der war Professor an einer UNI im Ruhrgebiet.

  3. Peter Kochert sagt

    Habe mir die Kommentare zu dem Buch verinnerlicht. Für mich ist es ein Aufklärungsbuch gegen die Chemie-Mafia Monsanto Bayer und Co. Genauso wird auch dort verfahren. Dieses Buch zeigt schonungslos wie wir täglich mit Giften traktiert werden. Von den Machern dieser Gifte und den ahnungslosen Politikern wird heruntergespielt, vertuscht und abgewiegelt. Ich brauche für gesunden Menschenverstand keine Professoren und Gelehrte. Die Natur wird man nie manipulieren können ohne dass sie dem Menschen auf irgend eine Weise schadet. Schaut euch doch mal unsere Kinder an, die meisten leiden an Allergien und schon viele im Kindesalter an Gesundheitsstörungen. Richtig ist, wir werden immer älter, aber auch mit vielen Krankheiten Made Monsanto und Co. Und dazu das Aussterben der Artenvielfalt. Siehe Insekten………mehr braucht man nicht als Argument gegen die Gifte. Es geht auch ohne. Ich werde meinen Schülern im Naturwissen-Unterricht von diesem Buch berichten.

    • bauerhans sagt

      kinder werden heute so “in watte gepackt”,die können ja nicht mehr abhärten!
      wir werden immer älter,müssen immer weniger körperlich arbeiten,also kann VERGIFTEN nicht im spiel sein.
      Falls sie lehrer sind,sollten sie ihr wissen mal updaten!

    • Inga sagt

      ” Ich brauche für gesunden Menschenverstand keine Professoren und Gelehrte. Die Natur wird man nie manipulieren können ohne dass sie dem Menschen auf irgend eine Weise schadet. ”

      Aber Herr Lehrer,

      respektieren sie sie Naturwissenschaftler, die Professoren und Gelehrte nicht?
      Was haben wir denen alles zu verdanken?
      Besonders in Medizin, Pharmazie, und den anderen Disziplinen.

      Wir könnten noch nicht mal Auto u. LKW fahren, wenn die nichts erforscht hätten.
      Traktor und Mähdrescher auch nicht.
      Es gibt auch welche, die erforschen, wie man der Natur so wenig wie möglich schadet, gerade im Agrarbereich.

      In dem Buch haben zu viele Lobbyisten Ihre Wahrheit zurechtgerückt, alternative Fakten , z.B. einen verbotenen Wirkstoff benutzt.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “………mehr braucht man nicht als Argument gegen die Gifte. Es geht auch ohne. ”

      Stimmt,
      Bleiarsen und Nikotingifte werden seit 50 Jahren nicht mehr in der Landwirtschaft angewendet.

      Manche Kleingärtner stellen mit Tabak eine eigene Spritzbrühe her und die meinen noch es sei biologisch.

      Wenn also schon jemand Nikotinbrühe Marke Eigenbau einsetzen möchte (ich rate davon ab!), dann beachte er wenigstens folgendes:

      1. Lange Kleidung, Gummistiefel und Schutzhandschuhe!!!
      2. Nicht im Gewächshaus oder gar in der Wohnung anwenden!!! (im GH zumindest nicht ohne Atemschutz!)
      3. Nicht bei Wind spritzen und Einatmen von Spritznebel unbedingt vermeiden!!!
      4. In die Brühe gehört ein Netzmittel (z.B. Spülmittel).

    • Mark Rössler sagt

      Youtube ist ein wirklich interessantes Medium, um alle Bedürfnisse des Lebens zu befriedigen.
      Dem einem reichen Bilder, am besten bewegte, um die Erkenntnis zu erlangen.

      Ihren Post könnte man nun ebenso unter einem Artikel um Flüchtlinge stellen mit einem Y-Video oder zum Wintereinbruch und Chemtrails…

      • Hans-Günter Felser sagt

        “Youtube ist ein wirklich interessantes Medium, um alle Bedürfnisse des Lebens zu befriedigen.” – Für einige Mitmenschen reicht schon die Bauer-Willi-Seite und schon ist man schön unter sich. Alles, was nicht der starren Sicht der Dinge (oder ist es Zweck-Positionierung?) entspricht, wird dann als Verschwörungstheorie diffamiert (?). Es ist Methode ! / ?

          • Inga sagt

            Wieviel Hass ist bei der Lüge dabei?

            “bei Bauernkindern findet man nach Analyse des Autors folgende Symptome sehr häufig:

            Niedriger IQ
            ADHS
            Störungen im autistischen Spektrum
            eingeschränkte körperliche Koordination
            Wutanfälle (stimmt, beim Lesen des Buches)
            bipolare Störungen /Schizophrenie
            Depression (stimmt, nach der Lektüre)”

            Ich finde das ist ein Vorurteil von früher!

            von welchem Bauernhof stammt der Autor ode rseine Vorfahren ab?

  4. libertador sagt

    “Und da fängt es schon an: Immer wenn ich so was im Titel lese (gibt ja auch Bücher mit Fleisch-Lüge, Zucker-Lüge usw.) reagiere ich generell kritisch.”

    Es ist schön, wenn man direkt am Anfang des Artikels seinen Bias offenbart. So sollte das eigentlich immer sein.
    Es ist ein klarer Bias, da Buchtitel in der Regel von Verlagen ausgewählt werden, um Aufmerksamkeit zu generieren. Man sollte ein Buch nicht nach dem Titel bewerten. Mit einer solchen Vorbewertung wird die spätere Bewertung beeinflusst, weil man dann nach Bestätigung für die eigene ablehnende These suchen wird.

    Das heißt nicht, dass Sie falsch liegen, aber es heißt, dass es Ihnen schwer fallen würde dies zu erkennen.
    Im Fall dieses Buches erscheint mir ein negativer Bias auch egal, da das Buch einfach schlecht ist. In anderen Fällen ist es aber wichtig, nicht zu sehr den eigenen schnellen Urteilen zu vertrauen.

    • Ich seh das so sagt

      Ich denke ihre Analyse könnte zutreffen, wenn man selten Bücher liest oder spät mit Lesen begonnen hat und sich daher vom Titel schon alles erwartet.
      Wenn man aber als Kind mit Büchern begonnen hat, war es einem egal wie der Titel lautete. Hauptsache es war spannend oder unterhaltsam. Und es war vermutlich auch leichter als heute, daß Titel egal waren: denken sie nur an Winnetou I, Winnetou II, Winnetou III oder Fünf Freund 1-20.

      In Zeiten wo man für Zeitungsleser gleich nach der Schlagzeile die Minuten dazuschreiben muß, um sie vorzuwarnen, wie lange ihre Konzentrationsfähigkeit und Intelligenz beansprucht werden wird, braucht es vermutlich nur noch solche Bücher mit solchen Titeln um überhaupt wahrgenommen zu werden.

      Dennoch sollten sie jedem Buchleser zugestehen, daß man von Bücher immer begeistert oder enttäuscht sein kann oder sogar ein wenig von beidem. Und das hängt bei geübten Leser sicher nicht am Bias für den Ersteinstieg. Ein guter Titel kann ein schlechtes Buch sein und umgekehrt. Und es fällt üblicherweise keinem Leser schwer das für sich selbst während der Lektüre zu erkennen. Und erst recht nicht beim Fällen eines Gesamturteils über das Buch am Ende.

  5. Paulus sagt

    Es ist relativ einfach Rückstandsanalysen z.B. mittels HPLC, LC/MS oder ähnlichen Verfahren durchzuführen. Das geschieht täglich tausendfach in den Labors unterschiedlicher Branchen wie auch in der Lebensmittelindustrie.
    Das Fatale ist, dass selbst bei Substanzen, die so gerade mal oberhalb der Nachweisgrenze festgestellt werden, jeder Heiopei meint, nach Belieben ein großes Fass aufmachen zu können.
    Erstaunlicherweise findet man in deren Publikationen nie Angaben in ng/x, ppm oder ähnlich nachvollziehbaren Werten. Das würde die geneigte und MINT-befreite Anhängerschaft der Apokalyptiker wahrscheinlich auch überfordern.
    Selbst wenn eine Stoffmenge von 0,0001 mol/l nachweisbar ist, wird herausposaunt: Im Bier und im Brot und in Babynahrung befindet sich z.B. Glyphosat, was vom Grundsatz her sogar richtig, allerdings in keiner Weise relevant ist.
    Fleisch ist sowieso hormonell und mit Antibiotika verseucht, lässt sich auch nicht abstreiten. Dass es AB auch vielfältig in natürlicher Form, z.B. in Pflanzennahrung gibt muss man ja nicht wissen.
    Als es bei uns einmal Rehrücken gab, wurde er von einer Gästin mit dem Hinweis verschmäht, dass darin zu viele Purine enthalten seien. Das hatte sie wahrscheinlich mal irgendwo aufgeschnappt. Einen Hummer hätte die Dame garantiert nicht abgelehnt, Purine hin oder her.
    Allen die sich nicht vergiften möchten, empfehle ich z.B. den gesunden Rucola oder die genbefreiten Tomaten aus dem Biomarkt. Da weiß man doch was man hat.

    • Wolfgang sagt

      Diese Stoffe gehören einfach nicht in die Nahrung ob ppm oder mol egal, und in Babynahrung schon überhaupt nicht Punkt! Um Unkraut zu bekämpfen gibt es andere Mittel als Pestizide!

      • Bauer Willi sagt

        Ich finde die Analyse von Paulus sehr zutreffend:
        “Das Fatale ist, dass selbst bei Substanzen, die so gerade mal oberhalb der Nachweisgrenze festgestellt werden, jeder Heiopei meint, nach Belieben ein großes Fass aufmachen zu können.”

        Wenn Sie keine Lebensmittel mehr essen wollen, in denen giftigen Substanzen sind, werden Sie wohl verhungern.

  6. Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

    Die Grünen sind die Wurzel allen Übels. Seit sich die Grünen als Partei etabliert haben, üben sie massiv Kritig an der Landwirtschaft. Inzwischen haben auch allw anderen Organisationen, die Landwirtschaft zum kritisieren auserkoren. Besonders den Einsatz von Pflanzenschutzmittel, die Massentierhaltungung den Umweltschutz haben sie im Fokus. Dabei ist es doch logisch, dass immer weniger Bauern, immer größere Tierbestände aufbauen, um die Versorgung der Menschen, mit Nahrung zu gewährleisten. Wie wäre es eigentlich, wenn die Grünen und die Anderen, die Massenaufläufe von Menschen, bei Oben-Air Komzerten, Sportveranstaltungen oder Autorennen, kritisieren würden. Diese Massenveranstaltungen braucht zum Leben kein Mensch. Auserdem wird dabei noch viel Verkehr protuziert, der die Umwelt belastet. Oder wie wäre es, die Verschandelung der Gebirgslandschaft, mit immer mehr Skipisten, Seilbahnen, Skiliften und Schneekanonen, zu kritisieren, statt immer nur die Landwirtschaft, ohne deren Erzeugnisse kein mensch leben kann. Aber es ist halt leicht einen Berufsstand zu kritisieren, der sich nicht dagegen wehren kann und der die Grünen auch nicht wählt. Wogegen die Massenveranstaltungen zukritisieren würde ja das Wahlvolk verprellen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Derzeit stehen Abrissarbeiten von stillgelegten AKWs in BW an. Umweltminister Untersteller versucht verzweifelt der Bevölkerung zu erklären, dass das Granitpflaster eines Marktplatzes stärker strahlt, als der Abrissbeton eine AKWs. Er erntet nur einen Proteststurm, egal wo es gelagert werden soll.

      DIE SAAT, DIE GESÄT WURDE GEHT AUF.

      • Aufklärer sagt

        Glaube in Japan hat man den Leuten Geigerzähler gegeben um irgendwelche Tests selbst durchzuführen. Das wäre ja mal eine Möglichkeit, das Medienwirksam am Marktplatz für alle Bürger durchzuführen. Teile des Abbaumaterials zurechtlegen und mit Geigerzählern prüfen lassen.
        Hilft gegen Bildungsmangel bestimmt ganz ordentlich. Den Kritikern geht dann die Substanz verloren.

        Man sollte nur drauf achten, nicht dieselben Fehler zu machen, wie die Japaner. Da gabs Probleme mit den Geräten, die irgendwie zuwenig? anzeigten… lol

        ;>

        • Phillip sagt

          Entweder sind die Geräte dann von der Atomlobby gestellt und manipuliert, oder der Beton kommt nicht vom AKW…

  7. Altbauer Jochen sagt

    Ich lebe jetzt schon 73 Jahre als Bauer von unseren “vergifteten”
    Produkten. Nur,-bei der Vorsorgeuntersuchung vorige Woche
    waren alle Werte TOP !
    Ich arbeite noch jeden Tag auf dem Hof, jede Woche mein
    Sportabend ,Wutanfälle und sonstige Störungen sind mir unbekannt.
    Allerdings manchmal etwas traurig über all den “Dreck”
    der auf uns geworfen wird.
    Bei all den Zivilisationskrankheiten die uns betreffen, sollte man
    im wahrsten Sinne des Wortes mal über den Tellerrand hinausschauen !

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Das Foto zeigt übrigens einen kalifornischen Feldarbeiter beim Behandeln von Bio-Blumenkohl mit einer natürlichen Seifenlösung zur Bekämpfung von Insekten. Solche Wirkstoffe sind in Deutschland beim Anbau von Bio-Blumenkohl auch erlaubt. Man beachte die Schutzausrüstung des Arbeiters. (Aus der Webseite)

      Das ist mir auch aufgefallen und ich wasche mir täglich mehrmals meine Hände mit Seife. 🙁

      Ob ich noch die 73 Jahre erreiche wie der Altbauer Jochen, es bleibt spannend.

  8. Und trotzdem zeigt sich weltweit folgendes Bild:

    immer mehr Menschen leiden unter Depressionen
    immer mehr Menschen haben Diabetes
    immer mehr Menschen fallen der Demenz anheim
    immer mehr Menschen werden immer dicker
    immer mehr Menschen erhalten eine Krebsdiagnose
    immer mehr Menschen leiden unter chronischen Erkrankungen
    immer mehr dieser Menschen werden immer jünger

    Sicher, das liegt nicht nur am weltweiten Einsatz von Pestiziden, aber irgendwelche Faktoren in unserer modernen Lebensführung sind offenbar immer weniger mit der Gesundheit vereinbar – und Pestizide dürften ihren Teil dazu beitragen.

    • Pestizide in geringen Rückstandsmengen könnten auch gesund sein. Sekundäre Pflanzenstoffe im Obst, natürliche Pflanzenschutzmittel also, sind ja in üblichen Verzehrsmengen auch gesund. Die modernen synthetischen Pflanzenschutzmittel werden ja ebenso abgebaut und ausgeschieden. Ein bisschen sollte die Leber immer im Training bleiben, wenn sie am Wochenende wieder mehr zu arbeiten hat. 😉

      Außerdem: wer sich die Rückstandsmengen vergegenwärtigt und immer noch Angst hat, glaubt auch an Homöopathie.

        • Wenn in den Globuli Nüsse drin wären, der Zucker vielleicht kandiert, mit Schokoschicht (dunkel/vegan) drum, würde ich sie sogar kaufen. Wenn ich reich wäre. Ansonsten super zum Verschenken geeignet, sowohl an Esotanten als auch an unseren Paulus und den anderen Aufklärer, der sogar so heißt. Jeder könnte sich auf seine Art freuen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Dass sie jetzt ihre finanzielle Situation so breit schlagen ist für mich mehr als befremdet, wenn ich jetzt an meine landwirtschaftliche Rente denke. 😉

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            >>Wenn in den Globuli Nüsse drin wären, der Zucker vielleicht kandiert, mit Schokoschicht (dunkel/vegan) drum, würde ich sie sogar kaufen. Wenn ich reich wäre.<<

            Sie müssen nur den Sachkundenachweis durch Schulungen erwerben, dann können sie das Glyphosat in 20 Liter Kanister kaufen, die Nüsschen und die Schokolade können sie selber beimischen, preislich ist das auch für gefühlte Arme hinzubekommen. 🙂

    • Dass Menschen immer jünger werden, wage ich mal zu bezweifeln.
      Im Gegenteil, alle anderen aufgezählten Krankheiten nehmen deshalb zu, weil die Menschen im Schnitt in immer höherem Alter sterben – trotz der bösen Pestizide.

      • Bauer Willi sagt

        Vielleicht nicht nur trotz, sondern wegen der Pestizide. Fungizide bekämpfen ja bekanntlich Pilze und Fusarium ist nun nicht mal gesundheitsfördernd. Man schaue nur mal in die Rückrufaktionen von Bio-Lebensmittel. Meist sind es natürliche Gifte, die man dort findet. Aber giftig sind sie trotzdem…

        Bauer Willi

    • bauerhans sagt

      “immer mehr Menschen…”

      … müssen weniger arbeiten,sind materiell sehr gut gestellt,werden immer älter,woraus viele probleme erwachsen.
      und haben viel zeit in foren ihre emotionalisierten kommentare zu verbreiten.

    • Wir fressen zwar oft zuviel, bewegen uns zuwenig, was die Ursache der meisten Bresten der Liste ist – kombiniert mit dem fröhlich weiter zunehmenden Durchschnittsalter ergibt das ein für viele kommende Jahre ein solides Ärzte-Einkommen.

    • Phillip sagt

      Ist das so, oder greift hier auch das System der besseren Nachweise.

      Krebs also Krankheit wird es auch schon um 1900 gegeben haben, nur hat man es damals nicht als solches diagnostiziert. Wie auch…
      Selbiges gilt wohl auch für Diabetes.

      Dann gibt es das Phänomen der Mode bzw Scheinkrankheiten. Nur ein Bruchteil derer, die Angeben laktoseintolerant zu sein, sind es erwiesenermaßen auch. Bei Depressionen leider auch, das ist schlimm für diejenigen, die wirklich daran erkrankt sind.

      Und last but not least, die Menschen werden immer älter, fast das 1,5 fache weltweit. Die Lebenserwartung ist seit 1950 von 47 auf 68 Jahre gestiegen.

  9. Ina Müller sagt

    Lob an den Rezendent. Wie kann man als Autor und Verlag für so etwas seinen Namen hergeben? Meine Hoffnung: Lügen haben kurze Beine, siehe Alte Ernährungsempfehlungen Cholesterin, Fett usw.

      • Im Wesentlichen sind sie über Jahrzehnte gleich geblieben, jetzt gibt es sie zusätzlich auch in vegan, jedenfalls im angloamerikanischen Raum. Aufstieg und Fall von einzelnen Lebensmitteln und Einzelnährstoffen war eigentlich immer nur ein Thema in Frauenzeitschriften, später auch in den Homo- und Schnitzelzeitschriften wie Men’s Health und Beef. Und im “Focus”. Und beim dicken Pollmer. Wer das ernstgenommen hat, ist selber schuld. Jedem ist eben nicht zu helfen.

  10. Gurkenhobel sagt

    Moin Willi,

    meinen Respekt, dass du das wirklich zu Ende gelesen hast. Überhaupt Respekt, für deine Geduld und Selbstbeherrschung. Ich kann das nicht mehr. Ich kann so etwas nicht mehr lesen, ohne auszurasten, also lasse ich es. Ich führe keine Diskussionen mehr über Zucker, Glyphosat, Neonicotinoide, denn meistens führen sie zu nichts, die vorgefertigten, oft falschen Meinungen sind betoniert. Das Buch, von dem du hier schreibst, ist ein Teil dieses Betons. Ich habe meine Meinung gebildet, und ich habe political correctness abgelegt. Ich höre mir gerne Argumente anderer an, wenn sie vernünftig vorgebracht werden. Ich lese von Berufs wegen viele wissenschaftliche Paper und Studien zu allen möglichen Themen, über die “draußen” meist ein unglaublicher, halbwahrer und halbgarer Scheixx geredet und verbreitet wird, meistens von Angehörigen der Kaste der urbanen Eliten, bzw. die sich dafür halten. Ich kenne selbst und persönlich Landwirtschaft in Pakistan oder Westafrika (mehr: Ich bin da geboren und aufgewachsen). Das hat mit dem, was Frau Shiva schreibt, nix zu tun. Ihr Ziel ist einzig und allein, ihren Jüngern (mehrheitlich urbane Eliten) ihr Buch zu verkaufen und Krawall zu schüren, um noch mehr Bücher zu verkaufen und Spenden einzunehmen. Solange es für die genug zu futtern gibt, wirst du da nichts ändern. Trotzdem nochmal Hochachtung für eure Arbeit! Ich bin auch nicht immer eurer Meinung, aber… Ihr macht das hier Klasse. Schönes Wochenende :o)

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