Bauer Willi
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Die Mär von glücklichen Hühnern…

Bio-Eier von Aldi: Die Idylle trügt, denn viele Bio-Eier kommen aus den Niederlanden aus Ställen mit mehr als 10.000 Hennen ohne Auslauf. Und auch sonst ist nicht alles so, wie es sich der Konsument vorstellt… Ein 7-Minuten-Video, das sehr erhellend sind, nicht nur was die Preise angeht…

http://www.swr.de/marktcheck/bioeier-von-vermeintlich-gluecklichen-huehnern/-/id=100834/did=19466444/nid=100834/b9utt2/index.html

Bildquelle: Facebook

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144 Kommentare

  1. JosefHo sagt

    Hallo zusammen,

    ich habe gestern mit meherern Legehennen-haltende Betriebe aus Maarsbergen_ Niederlande gesprochen. Interessant ist einerseits, dass die Tierschutzorganisation in deutlich mehr Ställe eingebrochen ist als in dem Film gezeigt. (wahrscheinlich einfach nichts gefunden) , dass die Elektrozaun Behauptung schlichtweg eine bewusste Falschaussage ist, (der Draht ist datz da, dass sie sich nicht an die Wände drängen und bei Panik dann zerquetschen) (man erkennt an den Isolatoren in den Auslaufklappen, dass die Drähte bei geöffneter Klappe ebenfalls mit hoch gehen) Und drittens: Interessant ist dass die Hühner vom Federkleid wirklich gut aussehen, das einzige was wirklich Kacke ist, sind die toten Hühner im Stall.
    Ich kaufe grundsätzlich nicht bei Aldi, aber ich glaube dass die konventionellen Eier nochmals andere Bilder im Hintergrund haben.
    Ich finde es ziemlich arm , wie sehr viele freie Journalisten um ihre Existenz zu sichern , die Existenz anderer gefärden, wer nachts in Hühnerställe steigt kann ebenfalls krasse Paniken unter Hühnern mit Todesfällen auslösen. Interessiert aber niemanden.
    Eine wirklich merkwürdige Strömung unserer Doppelmoral-Gesellschaft, die auf moralisch aufgeladene Kurzberichte anspringt, aber weder Zeit noch Lust hat mit der Komplexität des Gesamtsystems zu denken.
    Viele grüße

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Vor 2 Jahren verendeten nach einem Stalleinbruch 300 Puten, die restliche waren so durcheinander, dass sie geschlachtet werden mussten, nur, in der Presse konnte man dies nicht lesen.

  2. Bauer Chrischen sagt

    Hat mal jemand ausgerechnet, wieviel Hennen und Freilauffläche man Bräuchte, um alle in Deutschland verkonsumierten Eier nach DEMETER Richtlinien oder evtl nach Vorstellung des Deutschen tierschutzbüro eV zu erzeugen?

    • Andreas Schmid sagt

      Das hatte schon mal jemand ausgerechnet. Ich kenne die Zahl nicht mehr, aber es würde mich nicht wundern, wenn es halb Deutschland wäre.

  3. Zenzi sagt

    Wer bei Huhn (Fleisch oder Ei) auf Bio setzt, reitet ein totes Pferd.
    Beim “Huhn” sind alle Grundsätze was “Bio” in meinen Augen ausmacht zunichte gemacht worden. Eu-“Bio”: 20-30 Tausend (!) Legehennen in 1 Stallgebäude.
    Bio Deutschland: max 2 x 3000 Legenhennen pro Stallgebäude.
    Weder die Haltung für Ei noch für Fleisch ist in meinen Augen tiergemäß.
    Alle Hähnchenbratereien am Straßeneck duften zwar lecker, werden von mir jedoch rechts liegengelassen.
    Wohl dem, der Bekannte hat, die hobbymäßig Hühner halten.
    Reichen die nicht aus, kaufe ich “Bio”-Eier (0) im Vergleich zu Kategorie 1 /2 ist es das kleinere Übel. Skandale wie hier die Darstellung von “Green-Eierwashing” oder der Bayernei-Skandal zeigen die Zustände wie sie beim Thema “Huhn” nahezu schon normal sind.

    Das Schwein folgt schon dicht darauf….

  4. Paulus sagt

    Nach meinem Kenntnisstand dürfen lt. EU-Bio-Siegel sechs Hennen auf 1 qm Fläche gehalten werden. Auf den Undercover-Aufnahmen des Deutschen Tierschutzbüros e.V.
    >>Unzählige Hühner leben auf mehreren Etagen …<< dürften es zweifelsfrei deutlich mehr sein. Da ich unterstelle, dass die EU-Bio-Verordnung auch in den Niederlanden und erst recht bei Aldi bekannt ist, kann da irgendwas nicht stimmen. Beim SWR heißt es lapidar, Quelle: Deutsches Tierschutzbüro e.V. Ein deutlicher Hinweis auf Demeter und Bioland durfte im örR natürlich nicht fehlen. Soviel zu journalistischer Sorgfalt, Ehrlichkeit und Wahrheit und was hier sonst noch alles zu diesen Themen diskutiert wurde.
    Bevor ich gesteinigt werde: Wir kaufen unsere Eier bei einem Rentnerehepaar, die haben zwar nichts mit Bio am Hut aber deren Hühner scharren auch im Straßengraben (was dort noch möglich ist) und scheinen durchaus glücklich zu sein. Die Farben der Dotter sind mal so und mal so, bzw. ändern sich durchaus im Wandel der Jahreszeiten. Das erscheint alles märchenhaft schön aber wenn ich 10 Eier kaufen möchte, bekomme ich manchmal nur zwei oder auch gar keins.
    Die Sache mit den mobilen Hühnerställen dürfte nach meiner Auffassung zukunftsweisend sein.

    • Mark sagt

      “Die Sache mit den mobilen Hühnerställen dürfte nach meiner Auffassung zukunftsweisend sein.” Sollte man meinen. Vegane Dauernörgler werden aber auch hier wieder ein Haar in der Suppe finden. 2 Monate einsperren wegen Vogelgrippe und schon sind es keine Freilandeier mehr und die Tiere in den Mobilställen haben weniger Platz als Tiere in Megaställen etc. Tierbefreiern hingegen dürfte diese Haltungsform entgegen kommen, können sie doch ihre Aufgabe wesentlich einfacher erledigen…

  5. Das hat jetzt vieleicht nur Indirekt etwas mit Bio oder Artgerechter Tierhaltung zu tun,
    ,,,,ABER,,, wen ich mit meinen Mitmenschen darüber rede wer die ganze Arbeit machen soll, heißt es fast wie aus einem Munde ” dann nimm dir doch ein paar Polen,Rumänen usw.die arbeiten für kleines Geld ganz Legal “.
    Tierschutz ja, Menschen ausbeuten egal……

    In welcher Welt leben wir???

    Gruß Klaus Weber

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Natürlich Arbeiten die für nen Appel und ein Ei.

      Zum 1. Januar 2017 stieg der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 Euro/Stunde (brutto), wie von der
      Mindestlohnkommission vorgeschlagen und von der Bundesregierung beschlossen und per Verordnung
      bekannt gemacht.
      Der tarifliche Mindestlohn in der Landwirtschaft stieg ebenfalls ab dem 1. Januar 2017,
      und zwar auf 8,60 € statt bisher 8,00 €. Er liegt dann noch 10 Monate um 24 ct unter dem
      gesetzlichen Mindestlohn.
      Der Mindestlohn in der Landwirtschaft erhöht sich aber zum 1. November 2017 für die letzten beiden
      Monate des Jahres auf 9,10 € und liegt dann für diesen >kurzen Zeitraum 26 ct über dem gesetzlichen < Mindestlohn. Dieses Zugeständnis verlangten die Gewerkschaften seinerzeit, damit sie überhaupt zu einem Tarifvertrag mit einem übergangsweisen niedrigeren Mindestlohn für die Landwirtschaft bereit waren. Ab dem 1. Januar 2018 gilt dann auch im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau der normale gesetzliche Mindestlohn von 8,84 €.

      • Mindestlohn in Deutschland….und bei den mittlerweile schon teueren Polen und erst Slowakei,was ist da……noch zu teuer???? dann halt Rumänen……
        Die Firmen aus diesen Ländern suchen schon in den LW – Wochenblätter nach beschäftigung…..

    • bauerhans sagt

      die rumänen freuen sich,dass sie hier in der erdbeersaison soviel verdienen können,um den rest des jahres auszukommen.
      oft investieren die ihren lohn in allerlei mitbringsel,die sie mit aufschlag verkaufen.
      zuhause bei denen herrscht korruption!

  6. In diesem Beitrag stecken so viele wichtige Erkenntnisse, dass weder Landwirte noch Verbraucher darüber hinweggehen sollten. Es ist ein offenes Abbild darüber, wie industrielle Landwirtschaft tiefer abgleiten kann, wenn sich der Staat vermeintlich zum Wohle des Verbrauchers einmischt.

    Der Ursprung des Bio-Gedankens lag in dem Bestreben, möglichst nah an der Natur bzw. natürlichen Bedürfnissen der Lebewesen Produkte herzustellen. Dass der Einklang mit der Natur nicht so einfach sein kann, ergibt sich in der Tierproduktion nach meiner Meinung schon aus der Tatsache, dass Tiere über Jahrtausende domestiziert wurden. Man kann sie nicht (immer) einfach auf das Feld stellen.

    Dennoch haben Organisationen Ihre Markenzeichen dadurch etablieren können, indem sie konsequent ein glaubwürdiges Konzept entworfen und kontrolliert durchgezogen haben. Regelbrüche gibt es in allen Bereichen, da machen wir uns nichts vor.

    Doch hier rennt schon der Staat lediglich hinterher, wenn eine Täuschung des Verbrauchers in der Sache „Bio“ nur als Bagatellfall abgetan wird. Wenn der Staat sich ernsthaft dazu bekennen will, dass Nachhaltigkeit ein der Unterstützung wertes Ziel ist und der Verbraucher preislich dazu „heranzuziehen“ wäre, dann sollten solche Regelbrüche, die nach meiner Meinung nichts anderes als Betrug sind, sofort und konsequent geahndet werden.

    Die Begriffe „Arglistige Täuschung“ und „Betrug“ sind sowohl im BGB als auch im StGB hinreichend definiert. Nach meiner Auffassung ist das, was dieser Beitrag gezeigt hat weder objektiv noch subjektiv mit dem, was gemein im Einzelhandel unter Bio verstanden wird, nicht annähernd in Einklang zu bringen.*

    *Anmerkung: Ich weise deutlich darauf hin, dass ich kein Jurist bin sondern hier meine persönliche Meinung äußere.

    Der Verbraucher bezahlt einen deutlich höheren Preis dafür, dass zumindest nach den durch Werbung etablierten Vorstellungen oder zur Kenntnis genommenen Regeln der Marken, auch tatsächlich Nachhaltigkeit und Tierwohl praktiziert wird.

    Dass eine solche Leistung der Umwelt, den Tieren usw. zugute kommt, widersprich nach meiner Meinung nicht, dass der Verbraucher Anspruch darauf hat, dass der Herstellungsprozess wie versprochen eingehalten wird.

    Es ist genau der Grund meiner harten Kritik an dem Ministerium bzw. der EU beim letzten Beitrag „Ehrlich sein – da müssen wir durch…“

    Es führte in diesem Forum eine staatliche Vertreterin (Frau Dr. Hartwig) sinngemäß aus, dass der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft sich vor dem Marktgeschehen möglichst zurückhalten soll und nur dann einzugreifen habe, wenn Ungleichgewichte u. ä. es erfordern.

    Soweit richtig. Ich frage mich nur, warum der Staat bzw. die EU genau das Gegenteil macht.

    Anstatt den Rahmen eines sicheren und fairen Wettbewerbes zu sichern, durch Transparenz, unbürokratischen wie wirksamen (persönlichen) Kontrollen und einer empfindlich konsequenten Ahndung der Regelverstöße nach Gesetz und Sitte, mischt man sich sehr direkt in den Markt ein:

    Der Begriff „Bio“ wurde bislang von Organisationen mit mühseliger Vertrauensarbeit etabliert und damit ein Mehrwert geschaffen.

    Durch das staatliche Bio-Siegel mit den „geringsten Anforderungen“ wurde jedoch der geschaffene Mehrwert willkürlich in eine billige Alibifunktion umdefiniert.

    Nebenbei werden, wenn der Beitrag korrekt berichtet, sogar die mindestgültigen Kontrollen ausgeschlossen.

    Eine radikalere und schnellere Entwertung eines bisher marktfähigen Begriffes zugunsten einer kurzfristigen Rendite kann ich mir nicht vorstellen.

    Wenn Verbraucher sich jetzt beschweren, dass dies kein Bio sei, dann können sich solche Betriebe leicht darauf berufen, dass gesetzlicher Mindeststandart eingehalten und damit alles rechtens sei.
    (- Abgesehen von tatsächlichen und nicht kontrollierten Regelbrüchen.)

    Die Massenproduktion hat somit den legitimierten Zugang bekommen, den von anderen geschaffenen Mehrwert in vertrauenswidriger Weise sprichwörtlich massiv abzuschöpfen.

    Das einzige, was daran Nachhaltig bleiben wird, ist das zerstörte Vertrauen der Verbraucher.

    Wenn staatliche Vertreter behaupten, sie wollen auf diese Art nicht in Märkte eingreifen, dann kommen diese sich in der Argumentation „wie Geisterfahrer auf der eigenen Spur selbst entgegen“. – Zum Schaden der Verbraucher und der ordentlichen Landwirtschaft. Das Ergebnis sehen Sie.

    Dagegen sollten sich nach meiner Meinung beide Seiten massiv wehren.

    • Ich seh das so sagt

      Sie haben ja selbst mit verfolgen können, wie Marktmacht etwa beim LEH zementierte wird. 85% Marktanteil durch 3-4 Anbieter ist für den Staat kein Ungleichgewicht. Ganz in Gegenteil.
      Bestes Beispiel: Der ehem. Wirtschaftsminister Gabriel schanzt Tengelmann an Edeka zu und beklagt sich als Sozialist dann über zu hohen Lebensmittelpreise.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Es war die Rot-Grüne Schröder Regierung mit der Ministerin Künast, die das Ziel “Alles Bio” ausgegeben haben. Die Folge war das EU-Bio Siegel und damit wurde der mühselig aufgebaute Biomarkt der Globalisierung zum Frass vorgeworfen. LEH und Verarbeiteter können so auch die Biobetriebe beliebig unter Preisdruck austauschen. Dann kommt so etwas dabei heraus.

    • rebecca sagt

      Das ursprüngliche “Bio” wurde von Trittbrettfahrern , Politikern, Handelskonzernen, Erzeugern aus individuell verschiedenen Gründen gekapert und missbraucht.

      Lösung wäre daraus zu lernen, alte Fehler zu vermeiden, ein neues Label zu generieren und bekannt zu machen.

      Letztendlich dasselbe was Coca Cola, Das große M, Siemens und alle anderen Marken auch mal gemacht haben.

      Dazu eine transparentes Monitoring und nachvollziehbare Kontrollen.

      Klingt wie die Quadratur des Kreises, wäre aber ziemlich leicht machbar wenn finanzielle, persönliche, und machtpolitische Ambitionen der Beteiligten zugunsten des gemeinsamen Zieles zurückgestellt werden.

      • Paulus sagt

        Hallo Rebecca, tatsächlich noch ein Label? Mir wird bei den vorhandenen schon ganz schwindelig. Und ehrlich gesagt interessiert mich keines von denen.
        Glaubst Du im Ernst, dass ich vor jeder Warenkategorie im SB-Markt erst mal mein Tablet auspacke um festzustellen welche Labels nun für dieses oder jenes relevant sind?

        • rebecca sagt

          Hallo Paulus,

          du beschreibst das Problem. Ja es gibt zu viele schlechte Labels und Siegel.

          Ein weiteres auf deren Niveau würde garnichts birngen. Da hast du völlig Recht.

          Aber eins richtig promotet, bekannt ohne das jemand mit dem Tablett nachgucken muss wofür es steht und vor allem transparent und glaubwürdig wäre etwas ganz anderes.

    • Paulus sagt

      Es ist extrem schwer den Verbrauchern, zu denen ich mich selbstverständlich auch zähle, nahezubringen dass Bioprodukte einen gewissen Mehrwert haben. Sei es aufgrund der Haltung bei Tieren oder aufgrund ökologischen Anbaus bei Pflanzen. Da spielen so viele Emotionen eine Rolle, dass selbst mir bekannte Marketingexperten passen müssen.
      Ein kleines Beispiel: Unsere ganzjährig im Freiland gehaltenen Rinder, bei denen wir uns einbilden das mehr bio nicht geht, werden ohne Transport beim örtlichen Metzger geschlachtet. Der kann sie im Ort aber nicht verkaufen, sondern fährt mit seinem Verkaufswagen über Land, bzw. beliefert belgische Männerkochclubs per Versand. Nachdem sich auch unsere eigene Verwandtschaft eher zurückhaltend verhielt, stellte sich heraus, dass die aufgrund häufiger Besuche in unserem ländlichen Refugium eine emotionale Beziehung zu den zotteligen Rindviechern aufgebaut hatten. Eine Bewohnerin des Ortes bestätigte dies schließlich für die örtlichen Kunden. Die gehen beim täglichen Ausführen ihrer Hunde gemeinsam mit ihren Kindern an den Weiden vorbei und streicheln den menschenfreundlichen Rindern über die Schnauze oder rupfen Gras aus und geben ihnen dieses zum fressen. Was da sonst noch alles verabreicht wird möchte ich mir gar nicht vorstellen. Das Jakobskreuzkraut an öffentlichen Wegen haben wir in sehr mühevoller Arbeit und zum Entsetzen mancher Spaziergänger schon selbst eliminiert.
      Kurz und gut, denen könnte unser Metzger hochwertiges Rindfleisch von der Weide nebenan unter Aldi-Preisen anbieten, sie würden es bis auf wenige Ausnahmen nicht kaufen. Der Begriff Bio ist zumindest in diesem Fall als wertlos anzusehen.

  7. Ich seh das so sagt

    Nachzulesen schon 2012 bei:
    Der große Bio-Schmäh: Wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen (Clemens G. Arvay)

    Es ist verwunderlich, daß bei manchen immer noch eine Traumblase platzt, wenn man sie fragt, was denn der Unterschied zwischen einem rentablen Schlachthof und einem rentablen Bio-Schlachthof sein soll.

    Bio ist ein Geschäft, da geht es um Kohle und um Gewinne. Und von dieser Kohle werden 92% von den Handelsketten vereinnahmt, die restlichen 8 % sind Bio-Läden, Reformhäuser etc.

  8. Der eigentliche Skandal sind nicht die zwei Höfe, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten. Solche gibt es immer und überall.

    Aber: eine Massentierhaltung mit 10.000 oder 24.000 Hühnern kann offensichtlich ganz legal BIO genannt werden, wenn Wände eingezogen sind, die den Stall entsprechend unterteilen. Es ist ganz legal BIO, wenn sechs Hühner auf einem m² leben (bei FREILAND kommen dann noch 4 m² pro Huhn dazu). Und eine vollautomatische Fließbandproduktion ist auch BIO.
    Zum Vergleich: konventionell sind es neun Hühner pro m².

    Ebenso scheint es vollkommen legal zu sein, diesen Freilauf mit extrem wenig Bewuchs, wie er bei beiden Höfen zu sehen ist, als BIO und FREILAND-Haltung zu bezeichnen. Hühner im Freien brauchen, soweit ich weiß, Buschwerk und Baumzeug, wo sie sich verstecken können, sonst drehen sie durch.

    Bei den Bezeichnungen BIO und FREILAND handelt es sich um einen vom Staat abgesegneten Etikettenschwindel, der die Lebensbedingungen der Tiere um ein Minimales verbessert, wofür der Verbraucher dann aber den doppelten Preis zahlt.

    Der eigentliche Skandal besteht darin, dass wir Menschen immer noch von uns glauben, dass wir liebevolle, tierliebe, naturverbundene, freundliche, fürsorgliche Lebewesen sind. Vielleicht sollten wir den Tatsachen mal ins Auge sehen: Für alle ANDEREN, die außer uns den Planeten bewohnen, von Bakterien, Viren, Ratten und Quallen mal abgesehen, sind wir die personifizierte Apokalypse.

      • Ich sehe die Industrialisierung in einem größeren Zusammenhang, nämlich als dritten Phasenübergang in der Geschichte der Menschheit. Die Agrarisierung wie die Industrialisierung sind Folgen davon, dass vor einer Million Jahren ein Waldaffe angefangen hat, mit dem Feuer zu hantieren.

        Im Rahmen der Agrarisierung wurden Pflanzen, Tiere und Kinder zum Besitztum.
        Im Rahmen der Industrialisierung wurden Tiere und Pflanzen mechanisiert. Heute werden Tiere und Pflanzen nach den Bedürfnissen der Industrie gestaltet, sind Rädchen in einer Produktionsanlage. Wie gut und lange sie leben, wird von der Kosten-Nutzen-Rechnung diktiert.

        Mit sich selber geht der Mensch jedoch auch nicht anders um. Auch der Mensch mechanisiert sich, wird mehr und mehr zum Cyborg und zu einem austauschbaren Rädchen in einem gigantischen industriell-technisch-kommerziellen Komplex, über den er schon längst die Kontrolle verloren hat.

        BIO und FREILAND sind hilflose Versuche, diesem Komplex zu entkommen. Der obige Artikel zeigt auf, dass der industriell-technisch-kommerzielle Komplex solche Versuche in sich aufsaugt und zu einem Teil von sich macht. BIO und FREILAND werden wie alles andere zur Massenproduktion und gleichen sich der konventionellen Landwirtschaft wieder an.

        Weder der Bauer noch der Konsument noch der Tierschützer wollen diesem industriell-technisch-kommerziellen Komplex wirklich entkommen, weil es sich eben doch irgendwo bequem drin leben lässt. In Wirklichkeit sind diese ganzen Diskussionen um Tierrechte nur Scheingefechte, die dem industriell-technisch-kommerziellen Komplex neue Bereiche erschließen. So werden Ethik, Tierwohl, Auslauf, bäuerliche Idylle usw. zu Konsumgütern. Und der Markt ist auf immer neue Konsumgüter angewiesen. So läuft das.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          >>Weder der Bauer noch der Konsument noch der Tierschützer wollen diesem industriell-technisch-kommerziellen Komplex wirklich entkommen<<

          Kann der Bauer dem entkommen, ich glaube nicht.
          Entweder er macht mit, oder hört auf.

        • Zenzi sagt

          Mensch Marian, guckst du zuviel Science Fiction? Ich werde nie ein Cyborg… deine dargestellte Ausführung finde ich etwas zu einseitig, auch wenn viele Körnchen Wahrheit darin stecken.

          Hast du für dein ausgeführtes Dilemma auch Lösungsvorschläge, Ideen, Visionen wie es anders laufen könnte?

          Besonders dein letzter Absatz ist mir zu schnellfertig.

          Selbstverständlich möchte ich diesem “Komplex” entkommen… und hoffe es gibt ausser mir noch ein paar “Helden”, wo wir für das Überleben der Menschheit, ja dem ganzen Planeten unseren Grips im Kleinen einbringen können. Lass uns mal “die Welt” retten… 😉 (Heroische Musik im Hintergrund)
          (muss nur noch hier die mails checken…)

  9. In unserem Hofladen und im Eier-Notdienst sind zur Zeit die Eier kanp…..
    Dieses kommt obwohl wir KEIN Biobetrieb sind aber Freilandhühner in Mobilställen halten, hauptsächlich durch den Hitzestress den die Hennen zur Zeit erleben.
    In einem Modernen Stall kann ich den Hennen an 365 Tagen im Jahr das selbe Wetter bieten auch bei Bio, den Bio heißt nicht zwangsläufig Freiland……
    Und dem KAT (Kuratorium Artgerecheter Tierhaltung) glaube ich noch lange nicht alles.

    Gruß Klaus Weber

  10. Bei Tierschützer bin ich erst einmal Vorsichtig, den Heutzutage ist es sogar mir möglich mit meinem Handy einen Film zu bearbeiten oder sogar mehrer Filme übereinander zu legen…..
    Jetzt kommt das große ABER liebe Verbraucher, was denkt ihr, das Aldi Süd die Bioeier beim Baueren vor Ort kauft, dann würde es da zimlich eng, denn Lidl, Rewe, Edeka usw. stehen auch hier und warten auf ihre Eier um sie mit zu nehmen und in ihern Filialen aus zu legen…..
    Liebe Mitmenschen, kommt bitte wieder zur Realität zurück…….

    Gruß Klaus Weber

    • Inga sagt

      Der Meinung bin ich auch, Klaus Weber!

      Wenn jeder von den Menschen in den vielen Hochhäusern der Stadt glaubt die Bauern können für ihn einen idyllischen Hühnergarten halten, der muß sich ja irren!

      Es wäre mal interessant zuz prüfen, wie viel Stallplatz und Freifläche ein Huhn braucht, um den Biokriterien zu genügen,
      und dann wieviel Hühner brauchen wir für wie viel Eier!
      was verbraucht der Einzelne oder die Familie!?!

      Wieviel Mitarbeiter braucht man dazu und vieviel Unkosten verursachen sie und wie viel muß ein Ei deswegen kosten!?!

      Und dann kann ein Aldikunde beurteilen was ein Bioei wert ist!

      Oder er kauft oder pachtet sich einen Garten mit Hühnerhaus drin, dann kann er selber erfahren wie viel Mühe es kostet Bioeier zu produzieren!

      Wenn das aber die wenigstens wollen, dann müssen sie eben Massentierhaltung hinnehmen!

      • Paulus sagt

        Unser geschätzter AdT versteht herbe Rückmeldungen.
        Veganerfraß, so macht essen kein Spaß … jeder Bissen ist wie ins Essen gexxxxx.

  11. bauerhans sagt

    niederländer sind durch und durch kaufleute d.h. denen gehts immer ums geschäft!
    dass aldi hier nicht regelmässig überprüft,wundert mich,die haben doch einen ruf zu verlieren oder?!

          • Inga sagt

            Weißt du weo at das Veterinäramt ist?

            Das gab es schon zu Kaisers Zeiten, wen ich mich nicht irre!

            • AdT sagt

              Wie gesagt, Teil der Kreisverwaltung bzw. der Verwaltung kreisfreier Städte, in den meisten Ländern jedenfalls, z.B. NRW und Niedersachsen.

              • Inga sagt

                Hast du jetzt gegoogelt, AdT?

                Ich denke mal das gibt es in jedem Bundesland!

                Und nun weißt du auch, was es für Aufgaben hat!

                Wer kontrolliert die Frittenbude um die Ecke?
                Und wer die Hotelküchen, Backstuben und Schlachthäuser?
                Und wer die Ställe?

                Sind schon genügend Ställe geschlossen worden!

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Zb.
              Landratsamt Ortenaukreis
              Amt für Veterinärwesen & Lebensmittelüberwachung

              Landwirtschaft, handwerkliche Lebensmittelherstellung und Gastronomie haben in der Ortenau schon immer eine bedeutende Rolle gespielt.

              Auch heute noch prägen die Rinder-, Schweine-, Schaf-, Geflügel- und Bienenhaltung, ebenso wie der Erwerbsobstbau, die landwirtschaftliche Struktur unseres Kreises.

              Zahlreiche Lebensmittelhersteller und Lebensmittelhandelsbetriebe, teilweise mit weltweiten Lieferbeziehungen, haben ihren Sitz im Ortenaukreis. Die hiesige Gastronomie genießt einen erstklassigen Ruf.

              Unsere Amtstierärzte, Lebensmittelkontrolleure und fachlich spezialisierten Verwaltungsmitarbeiter sorgen für die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen um die Interessen der Tiere, den gesundheitlichen Verbraucherschutz und den Schutz redlicher Lebensmittelunternehmer und Landwirte vor „schwarzen Schafen“ zu gewährleisten.
              Unsere Aufgaben

              Tierschutz »

              Tierseuchen »

              Lebensmittelüberwachung »

              Tierarzneimittelüberwachung »

              • Inga sagt

                Klasse, Ehemliger Landwirt
                richitg!

                Und warum greifen uns die Nichtlandwirte deswegen an?
                Weil sie es besser wissen?

    • Ich seh das so sagt

      Den Spruch gibt´s aber auch anders:
      Was ist der Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern ?

      Dem Veganer fehlen zum Vegetarier die Eier 🙂

      (Tut leid, konnte es mir nicht verkneifen)

      • AdT sagt

        Muss Dir nicht leid tun. Ist ja was dran. Veganer haben meistens keine Spiegeleier und sind froh darüber.

            • Ich seh das so sagt

              Ich rate mal:
              Nächtlicher Kühlschrankplünderer ?

              Regel von der Ausnahme ?

              Verbindungsoffizier zur Außenwelt ?

              Schein-Heiliger ?

              Rückfälliger ?

              Spiegel-Eier-Typus (braucht nen Spiegel um seine zu sehen) ?

              ………………….. ? 🙂

        • Inga sagt

          Warum AdT?

          Es gibt doch Spiegeleierkuchen,

          Na ja wie man das weiße Eiweiß für Veganer macht weiß ich nicht, auf dem Kuchen ist es aus Quarkcreme oder -masse!
          Darauf kommen Pfirsiche und darauf einen klar angedickten Saft von Aprikosen. Sieht aus wei Spiegeleier!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ich habe selbst zwei Eier,
      die ich esse stammen jedoch von meinen Hühnern.

  12. Sabine sagt

    Naja, das deutsche Tierschutzbüro…. nicht gerade die seriöseste Orga, trotzdem, dass es riesen Unterschiede bei den verschiedenen Bio-Siegeln gibt, ist ja bekannt. Wer glückliche Hühner haben will, muss mit Gegacker am Morgen und Hühnerschiß im Garten rechnen, nicht mit der 5. Kommastelle beim Einkaufspreis. Das wollen die meisten Leute nicht, deshalb gibt es solche Betriebe. So einfach.

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