Bauer Willi
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Die Dürre ist noch nicht vorbei…

Ganze 14 mm hat es am Montag geregnet. Gott sei Dank, denn es ist der erste nennenswerte Niederschlag nach zwei Monaten Trockenheit und Hitze. Am Freitag sollen 1 bis 2 mm dazu kommen. Danach, bis Ende August,  soll es laut Wettervorhersage keinen Regen mehr geben.

Mit diesen Aussichten muss ich jetzt ein paar ganz praktische Fragen für mich beantworten: Macht es Sinn, jetzt Zwischenfrüchte zu säen? Wir sind gerade dabei, etwa 15 cm tief zu grubbern und holen dabei den trockenen Boden nach oben. (siehe Bild) Für das Auflaufen des Ausfallgetreides, das bisher nicht keimen konnte, müssen wir die wenige Feuchtigkeit nutzen.

Mag sein, dass die Feuchtigkeit noch ausreicht, dass die Saat der Zwischenfrucht keimt, aber das ist nicht sicher. Wenn sie nicht keimt, habe ich das Saatgut in der nächsten Kultur als unerwünschtes Unkraut stehen. Und wenn sie keimt, kann sie dann vertrocknen. Also: säen oder nicht säen?

Soll ich jetzt Gärsubstrat ausbringen, wo ich doch noch nicht richtig entscheiden kann, ob die Zwischenfrüchte gesät werden? O.k., das Greening darf noch bis Ende September bestellt werden, aber pflanzenbaulich macht das kaum noch Sinn. Ich erfülle damit nur die gesetzlichen Vorgaben aber die erwünschte krumentiefe Durchwurzelung ist dann kaum noch gegeben. Und den Futterbaubetrieben hilft das auch nicht weiter, denn die ÖVF´s (= Ökologische Vorrangflächen) dürfen nach bisheriger Regelung erst nach 8 Wochen genutzt werden. Dann ist es Anfang Dezember!!

Was ist mit dem Raps? Auch der muss in unserer Region bis spätestens 10. September im Boden sein. Doch da gilt das genau das gleiche wie für Zwischenfrüchte: Ohne Wasser keine Keimung. Dann lasse ich das doch besser sein, denn  nicht gekeimte Rapskörner im Boden verfolgen mich noch jahrelang. Aber welche Kultur statt Raps säen? Das wirft meine gesamte Anbauplanung über den Haufen. Und Raps ist eine gute Vorfrucht und lockert die Fruchtfolge auf. Wollen würde ich ja, aber können?

Und nicht nur das: unser und andere Imker rechnen damit, dass sie die Rapsblüte für ihre Bienen haben. Was ist, wenn nicht nur ich, sondern auch viele meine Berufskollegen jetzt keinen Raps säen? Dann haben die Imker im Frühjahr 2019 keine Rapsblüte und somit ihre Bienen keine Nahrung. Das könnte ein gewaltiges Bienensterben geben, das keiner will.

Die Dürre ist noch nicht vorbei und sie wird Auswirkungen bis ins nächste Jahr haben. Das gilt in gleicher Weise für das Grünland, es gilt für den Forst, ja eigentlich für die gesamte Natur, also auch für die Tiere, zu denen ja auch Insekten gehören. Ob dieser Sommer auch in den Studien erfasst wird? Die Medien sind ja längst wieder zur Tagesordnung übergegangen.

Ich wollte euch nur mal bei meinen augenblicklichen Überlegungen mitnehmen. Die Entscheidungen muss ich natürlich selbst treffen.

Euer Bauer Willi

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43 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Die Sache mit den 1001 Verboten ist nicht hilfreich, dass sieht man nicht nur in einer Dürre. Wäre es nicht sinnvoll in einem Ausnahme-Jahr so viel kreative Ausnahmen zu machen, wie es nur irgendwie geht? Wäre das nicht sinnvoller als Millionen zu verteilen?
    Mir fällt zwar nicht so wahnsinnig viel ein, ich hab auf meinem Grundstück auch jede Menge kahle Stellen und werd in den nächsten Tagen versuchen die mit irgendwas, was schnell wächst und nicht so erpicht auf Regen ist, aufzufüllen. Für Hirse ist es zwar wenigstens einen Monat zu spät, aber trotzdem ist die dabei. Die braucht ja nicht unbedingt Frucht ansetzen, nur den Boden irgendwie beschatten. Ich hab zwar keine Ahnung, aber wäre eine Mischung von Hirse, Buchweizen und vllt. ein bisschen Winterwicke was, dass man auch als Landwirt für ein spätes Grünfutter hernehmen könnte? Ich werd es dieses Jahr auch wieder Waldstaudenroggen versuchen, zwar kann ich nicht mit dem Roggen anfangen, aber bisher war er als Begrünung auf bisher nicht bearbeiteten Boden immer sehr eindrucksvoll.

  2. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin@Friedrich und@Sonnenblume, Ihr seit echt zu beneiden, was den Regen betrifft.
    Friedrich, bei mir 1. Juni bis Dato 31 mm. Auch die nächsten Wochen, geben Anlass zu großer Sorge. Ich freue mich trotzdem für ALLE ,wo der Himmel seine Schleussen geöffnet hat.

  3. Friedrich sagt

    @maximilian. Leider wurden uns in den letzten 18 Jahren die Gesetze und Vorschriften in diktatorischer Weise , ohne Praxissicht, übergestülpt. Am schlimmsten war es während der Rot-Grünen Regierung. Aber auch die jetzige Regierung ist nur teilweise besser. Zufrieden kann kein Bauer mit unseren Regierenden sein. Alles Leute ohne Praxisbezug und nur ihrer Wiederwahl verpflichtet. Ich wüsste z.Zt. garnicht wen ich wählen sollte. Kaum hatte die jetzige Regierung über 160 Mandate an FDP + AFD verloren wurde die Parteienfinanzierung erheblich aufgestockt, um das minus der Regierungsparteien wieder auszugleichen. Das ist Selbstbedienung und unserer Demokratie nicht würdig. Währen d der Regierungsbildung ging es doch nur um Posten , Macht und Geld. Sonst nichts. Der Souveren , der Wähler spielt doch nur vor der Wahl eine Rolle.

  4. Blitzableiter sagt

    Hallo Bauer Willi,

    warum führst du die Stoppelbearbeitung erst jetzt durch? War eine Bearbeitung unmittelbar nach der Ernte nicht möglich?

    • Bauer Willi sagt

      Genau so ist es. Hier fangen alle jetzt erst an mit der Stoppelbearbeitung. Die, die es nach der Ernte versucht haben, haben nur den Verschleiß an den Zinken gesehen und bemerkt, dass sie nur Staub bewegen. Mit dem ersten Regen ist der Boden etwas “mürber” geworden und es staubt nicht mehr so. An der Andruckrolle hinter dem Grubber kann man aber sehen, dass da nichts klebt und die Stangen blank sind. Heute morgen hat es wieder etwas geregnet, was uns sehr freut. Für die nächsten zwei Wochen ist aber kein Niederschlag mehr angesagt.
      Bauer Willi

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Willi,Ihr könnt doch mit dem Zustand, den Ihr jetzt hab, im Vergleich zu vielen anderen, wo garnichts geht, erst einmal zu frieden sein.

  5. Friedrich sagt

    @bauer hans. Das mußt du auf dreißig Jahre sehen mit dem Umbau . Die jetzigen Leute im öffentlichen Dienst sind für die Wirtschaft unbrauchbar . Leute , die für ein Jahr im Voraus ihren Urlaub buchen können und über sehr viel berechenbare Freizeit verfügen sind absolut unfähig in der Wirtschaft zu Arbeiten. Über 50% sitzen von denen im Gemeinderat ,über die Landkreise , Landtage und Bundestag. Deshalb kommen auch die Gesetze aus dieser Richtung . Eben aus Verwaltungssicht und nicht für die Normalbürger. Gesunden Menschenverstand gibt es dort nicht. Man trägt das Gesetzbuch vor sich her. Sehr viele von denen haben noch nie , außer in der Politik gearbeitet. Wir haben rd. 43 Mill. Erwerbstätige .Davon sind rd.15 Mill. in der Wirtschaft, die das Geld erarbeiten. Schau mal in die Lebensläufe der Bundestagsabgeordneten , dann weißt du Bescheid. Nur wenige haben in der Wirtschaft gearbeitet. Sehr viele Berufspolitiker,Abgeordnete ohne Wahlkreis und nur wenige aus dem arbeitenden Volk. Wir haben für so wenig Bevölkerung das größte Parlament der Welt.

    • Paulus sagt

      Hallo Friedrich,
      ich hatte heute einen Termin in Köln und bin ein paar Stationen mit der Stadtbahn gefahren.
      Da wirbt die Landesregierung NRW auf Plakaten um Beamtennachwuchs mit dem Slogan:
      „Warum sind Finanzbeamte bei den Fotografen so beliebt? Eine Stunde belichten – und nix verwackelt!“
      Ich habe leider kein Foto gemacht, ist aber Tatsache. Dein auf 30 Jahre angelegtes Projekt ist aussichtslos. 🙂

  6. Friedrich sagt

    Wir Bauern müßen von berufswegen Optimisten sein , sonst könnten wir diesen Spuk nicht durchhalten. Wir haben hier in Südhannover bis heute exakt 80 mm Regen seit dem 1. Juni bekommen. Die Weizenernte haben wir am 25.Juli , so früh wie nie beendet. Inzwischen haben wir Tripelphosphat, Carbokalk , Gülle und Gärsubstrat ausgebracht und alles einmal gegrubbert.
    Das Ausfallgetreide läuft auf. Deshalb steht ab heute der zweite Grubbergang mit einem Vorführgrubber von Horsch an. Letzte Woche haben wir gem. gesetzl. Vorgabe, Ölrettich und Senf mit dem Betonmischer gemischt. Zum Ende des Monats werden wir dann die Zwischenfruchtflächen mit dem Tiefengrubber ca. 25 cm tief Grubbern . Dann gleich die Zwischenfrucht einsäen und sofort Walzen . So der Plan, in der Hoffnung auf Regen für den Auflauf der Zwischenfrucht. Leider läßt uns der Gesetzgeber mit den Greeningflächen keine andere Wahl. Wir dürften ja noch nicht einmal Futter für die notleidenden Betriebe anbauen. Deutschland und speziell die Landwirtschaft ist in der Gesetzesflut dermaßen gefangen , daß die Dürre durch diese “Scheiß Gesetze” noch verstärkt wird. Aber auch in vielen anderen Bereichen haben unsere Gesetzeshüter , die die Gesetzbücher vor sich hertragen, viel Leid verursacht. Es ist an der Zeit den Bürokratieabbau nicht nur zu fordern , sondern radikal anzugehen. Es kann doch nicht sein , daß wir 50% aller Steuergesetze der ganzen Staatengemeinschaft haben. Mit weniger Regulierung im gesamten Leben der Bürger hätten wir mit weniger Überwachung auch weniger Personal und damit auch keinen Fachkräftemangel in der Wirtschaft. Es wird Zeit , daß man sich in Deutschland mehr auf das Wesentliche konzentriert. Wir dürfen uns von der Bürokratie unsere Freiheit nicht nehmen lassen.

    • bauerhans sagt

      “….hätten wir mit weniger Überwachung auch weniger Personal und damit auch keinen Fachkräftemangel in der Wirtschaft.”

      Friedrich,glaubst du wirklich,dieses personal könnte in der wirtschaft “was werden”.

  7. maximilian sagt

    Die Gesetze undVerordnungen wurden in Absprache mit den landwirtschaftlichen Fachverbänden gemacht. Im Vorfeld zum Gesetzgebungsverfahren nennt sich das Anhörung der Verbände und Vertreter der Gesellschaft. Grundlage dafür war ein Wetter und eine Jahreszeitenabfolge, wie sie seit Jahrhunderten bekannt ist. Eine Dürre wie in diesem Jahr war inder Planung nicht berücksichtigt. Jetzt ist mittelfristig eine Anpassung der gesetzlichen Regelungen erforderlich. Dürreperioden und auch Überschwemmungen in der Vergangenheit konnten noch ausgeglichen werden, weil sie kürzer anhielten als die Dürre der letzten Wochen.
    Zum brandenburgbauer: Am Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab dem 01.01.2019 wird sich nichts ändern, weil eine Rücknahme gegen den Art. 20a in unserem Grundgesetz verstossen würde.

    • Obstbäuerin sagt

      Sofern Sie selber mit der Gesetzgebung in der Landwirtschaft zu tun haben, maximilian, treten Sie hiermit den Beweis der absoluten Praxisuntauglichkeit derselben an. Falls nicht – auch.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      @maximilian,noch ist nichts entschieden,das Gesetz ist noch nicht in Kraft und wird nach meiner Überzeugung auch so nicht kommen. Dein Hinweiß auf das GG ist in Ordnung,jetzt geht es darum wie man es im Fall Ferkelkastration auslegt.

      • Nauert Hans-Albert sagt

        Das Beste wäre bei der Ferkelkastration ein Mittel zum Sprühen, das desinfiziert und betäubt. Alles Andere ict ungeeignet.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          @Nauert,Hans-Albert. Moin, da gebe ich Dir Recht, alles was jetzt gesetzlich vorgegeben werden soll, ist aus meiner Sicht überhaupt nicht Tierart gerecht.
          Schade, das die Ferkel nicht reden können? Die würden dem Gesetzgeber etwas ganz anderes in Stammbuch schreiben.

  8. bauerhans sagt

    ich hatte am 18.juli zwischenfrucht gedrillt(senf,phacelia,kresse),die hervorragend aufgegangen ist.
    anfang der woche hatte ich gülle gefahren und danach wieder zwischenfrucht gedrillt.
    das ausfallgetreide ist aufgelaufen und auch disteln auf einer fläche,die ich mir jetzt mal “vornehmen” werde.
    das grubbern war auch bei mir auch recht zäh,ging aber mit doppelherzscharen noch ganz gut.

  9. Eckehard Niemann sagt

    Lieber Willi,
    Du hast das aktuelle Dürre-Dilemma sehr gut und eindrucksvoll dargelegt!

  10. Günter Peßler sagt

    Das eine ist dieses Jahr. Meine Überlegungen greifen ins nächste Jahr!
    Was passiert, wenn wir noch ein trockenes Jahr 2019bekommen? Wie kriege ich da meine Tiere satt. Dieses Jahr habe ich Reserven aus 2017. Aber 2019 keine mehr aus 18. Bis jetzt kam auf ein trockenes Jahr immer ein feuchtes. Je länger eine Serie hält, desto höher die Wahrscheinlichkeit, das sie bricht. Was dann?

    • Brötchen sagt

      eigentlich bedeutet lw immer weit im voraus zu denken. die Möglichkeiten werden aber immer mehr eingeschränkt. auch gerade von den angeblich nachhaltigkeitsfetischisten. da klafft Praxis und Ideologie weit auseinander.

      • Günter Peßler sagt

        das Problem ist auf der einen Seite die Bürokratie die Auflagen macht und andererseits der nicht vorhanden Niederschlag Zwischenfrüchte und auch Herbstsaaten brauchen auch Regen. Wenn keiner rechtzeitg kommt was dann? Diese Ratschläge Zwischenfrüchte und Gras drillen funktioniert nur mit Niederschlag. Und wenn ein ähnliches Szenario 2019 kommt und wir keinen feuchten Herbst wie 2017 haben was dann? Keine vollen Bodenwasservorräte, sondern leere. Wenns normal weitergeht kein Problem nur, wenn nicht?

  11. Berthold Lauer sagt

    Fragen wir doch einfach mal Herrn Häusling (oder einen anderen Sinnesverwandten), der/die wissen ganz sicher einen Rat.

  12. Ottmar Ilchmann sagt

    Für mich stellt sich besonders die bange Frage: Wie hat das Grünland die Dürre überastanden? Bei uns in Ostfriesland hat es jetzt innerhalb einer Woche 50 mm geregnet, und die Weiden werden tatsächlich wieder grün. Man wird aber erst in einiger Zeit beurteilen können, welche Gräser bzw. Kräuter da durchgehalten haben und welche verschwunden sind. Zumindest eine Nachsaat wird man wohl nicht vermeiden können, wobei sicherlich das Saatgut knapp werden könnte. Auch eine Langzeitfolge!

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Ottmar,ein Großteil unseres Grünlandes erstreckt sich entlang der Elbe.
      Wir dürfen überhaupt nicht nachdrillen. Das GL besteht hier zu 80% aus Quecken.
      Wir, hatten vor vielen,vielen Jahren mal eine Sondergenehmigung beim Ministerium erwirkt. Die Aussaat war gelungen, aber nach dem nächsten Hochwasser war nichts mehr da,
      außer Quecken und einige wenige nicht gerade schmackhafte Gräser.

      • Brötchen sagt

        du Brandenburger zu ostzeiten gab es ja noch andere gräser. wie siehst du das? knaulgras, wiesenschweidel

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Brötchen, zu Ostzeiten haben wir sogar 400ha Knaulgras vermehr, also vom Saatgut hätte das schon gepasst. Anfang der 80er Jahre, wurden unserer Wiesen Trinkwasserschutzgebied. Da war auch Gülle tabu und mineralische Düngung
          sehr eingeschränkt. Wie gesagt, jegliche GL Erneuerrung mit anderen Gräsern ist immer wieder fehlgeschlagen. Es war nach der Wende auch nicht möglich das GL in Ackerland umzuwandel. In Brandenburg wie gesagt, über der Elbe, bei unseren sächsischen Berufskollegen ging das aber . So ist halt der Förderalismus im geeinten Deutschland.
          Liest Du eigendlich die Bauernzeitung, nur mal so eine Frage?

          • Brötchen sagt

            du brandenburgbauer, du wir sind quasi Landsmänner….ich gucke die bz durch, ich kann nicht alles im Detail lesen. ist nicht knaulgras trockenresistenter? Ackerbau interessiert mich nur nebenbei.

            • Der Brandenburgbauer sagt

              Brötchen, das ist so mit der trockenresistenz. Aber hier es so, das das Grünland nach dem Hochwasser immer sehr lange unter Wasser steht und somit quasie ersäuft und verfault.
              Übrigens, in der neusten Bauernzeitung die heute gekommen ist, steht auf Seite 3 der Kommentar der auch auf Willi,s Internetseite hinweißt. Einige Seiten weiter unter Leserbriefe findest Du mich.

            • Brötchen sagt

              Brandenburgbauer, ja dann lese ich mit Hochachtung!😉 dann gehen bei den flussvorlandflächen nur sauergräser😉 da ja die Klimakatastrophe unvermeidbar ist, kannst du ka beruhigt weidelgras säen😉 und dann steht das Wasser wieder bis 10 cm unter deichkante😉

      • sonnenblume sagt

        @Brandenburgbauer
        Diese Sondergenehmigung wäre doch jetzt wohl mehr als angebracht, oder?

  13. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin,Willi stellt heute viele Fragen.Wie auch er, muß jeder selbst, entscheiden was zu tun ist.
    In vielen Teilen Deutschlands steht jetzt die Rapsaussaat an.Die Dürregebiete haben schon signalisiert ohne uns. Die Wetterprognosen sagen bis Ende August null Regen.
    Für September ist die Aussage noch sehr waage. Eher kein Regen.
    Heute erwarten uns wieder 35 Grad C.
    Pokern wie jetzt beim Raps ist mir zu gefährlich. Das Saatgut ist sehr teuer, Beizung in Deutschland ist tabu. Pflanzenschutz wird immer schwieriger. Entscheidung hier, die gesamte vorgesehene Rapsfläche wird zu 50% mit Mais anbebaut.
    Maisernte ist beendet. Sehr schlecht in Menge und Qualität. Körnermaisflächen mußten als Silomais geernte werden.
    Sommerzwischenfrücht, die wir als Sommergerste Mitte Juli ausgedrillt haben ist nicht aufgelaufen. Sogar das Unkraut was immer kommt, davon ist weit und breit nichts zu sehen. Futterroggen, den wir nach der Wende nicht mehr angebaut haben, ist wieder eine Alternative. Probleme gibt es hier bei der Saatgutbereitstellung. Zu.Rüben stehen in der Fruchtfolge nach W.Gerste, eine Zwischenfrucht in Form einer Blühmischung konnte auf Grund der Trockenheit auch nicht in den Boden gebracht werden,das Mulchsaatverfahren was wir auf einen großen Teil der Rübenfläche anwenden,erledigt.
    Der Zu.Rübenanbau 2019 steht auch auf sehr wackligen Beinen, bei den Preisen den die Zuckerunternehmen bereit sind für die Ernte 2019 zu bieten.
    Probleme über Probleme. Man muß einen Kühlen Kopf bewahren und sollte sich nicht treiben lassen.

    • Sandra Harms sagt

      @ brandenburg bauer
      ich denke jeder wird seine greeningflächen eindrillen und das dokumentieren so gut er kann, egal obs sinn macht oder nicht,nur um die pflichten zu erfüllen. ich hab meine zwischenrüchte bereits in der erde und hoffe das beste… aber zusammengefasst, ich gehe davon aus das im winter spätestens im nächsten sommer Tabularasa gemacht wird, es wird einen gewalltigen aderlass an betrieben geben die all das nach ganz 2 ganz miesen jahren nicht mehr wuppen können finanziell, da werden einige die reisleine ziehen und bei anderen werden es die banken tun…. ich will den teufel nicht an die wand malen, aber die aussichten waren selten so düster wie jetzt.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Sandra, in diesem Fall pockere ich einmal. Genauso wie bei der Ferkelkastration.
        Ich gebe die Hoffnung nicht auf ,das bei den Entscheidungsträgern zum Schluß der normale Menschenverstand siegt,

  14. Brötchen sagt

    Pokern, ich würde sagen, das bleibt so, es sind immer mal zwei Tage, wo es eventuell etwas Niederschlag geben könnte. ansonsten wird es so bis Ende September bleiben. Willi hat schon recht, die richtigen Auswirkungen kommen erst im Frühjahr, wenn das Futter alle ist und absehbar ist, wie die wintersaaten aussehen. teilweise verschiebt sich das auch, gegenden die sonst immer viel Regen abbekomme haben, bekommen nichts und umgedreht.

    • Brötchen sagt

      alte bauernregel, an lichtmess ist der halbe Winter rum, bis es neues Futter gibt. das ist Ende Februar.

    • sonnenblume sagt

      Ich hoffe sehr, dass Ihr alle in absehbarer Zeit soviel Regen bekommt, wie es jetzt bei uns gibt. Wir können jetzt einigermaßen gut weiterarbeiten. Einiges ist wegen der Dürreperiode nicht mehr nach zu holen und wird sich auch wohl bis ins Frühjahr auswirken. Aber wir haben, wenn auch mit Einbußen, nochmal wieder sehr viel Glück gehabt und sind sehr, sehr dankbar.
      Die Biogasbauern sind mit ihren Zukäufen sehr zurückhaltend. Fast alles was nicht vertraglich gebunden ist, geht an die hiesigen Milchviehbetriebe.

  15. Lieschen Müller sagt

    Hattet ihr Landwirte in der Ausbildung eigentlich Krisenmanagement? Also eben so “best practice”, was kann man machen, wenn es ewig nicht abtrocknet oder wenn es ewig nicht regnet? Oder seid ihr erst so eingeschränkt, seid die Gesetze so streng sind?

    • Sandra Harms sagt

      @Lieschen Müller
      Die gesetze die willi oben am rande erwähnt (greening und övf flächen) sind gemacht worden von leuten die keine praxis erfahrungen haben. willi steht vor dem problem das er diese flächen einsäen muss. ob das ackerbaulich sinn macht oder nicht, er muss… gesezt den fall,es kommt kein ausreichender regen, ist einerseits die arbeit gemacht,das saatgut teuergekauft und kein effekt damit erzielt…
      zum thema ausbildung in krisenmanagement, mal ganz dumm gefragt, hilft die das ausreichend regen kommt, hilft die das futter für die tiere wächst….. ? eher nicht oder…

      • Brötchen sagt

        Sandra, das kann man nicht in Gesetzen regeln. glaube das ist aussichtslos. an den gesetzen ist auch der Berufsstand beteiligt, in dem Verfahren geht auch einiges verloren. an der Fachkompetenz liegt das glaube ich eher nicht. wenn luftreinheitsgrenzwerte festgelegt werden, die illusorisch sind und die Ingenieure unter Druck gesetzt werden, dann kommt eben eine schummelsofteare raus. wenn alle dopen und die Öffentlichkeit dir sagt: eh du, warum bist du zweiter und immer wieder und wieder…irgendwann dopst du dann auch.

      • Lieschen Müller sagt

        Hast schon Recht. Irgendwann ist auch beim Gemüseanbau mit Tröpfenbewässerung Schluss. Da kommen dann keine Tropfen mehr. Und selbst wenn alles in die Pflanze geht, mehr geht dann doch nicht.

  16. Nauert Hans-Albert sagt

    Vor diesem Problem stehen viele Bauern und niemand von den schlauen Grünen und NGO,s kann da helfen. Auch bei uns in Nordbaden ist es viel zu trocken.

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