Bauer Willi
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Das ist erst der Anfang…

Zurzeit wird viel über die Dürre in Deutschland und anderen Ländern berichtet. Besonders die Waldbrände in Schweden kommen in den Nachrichten vor, weil sie außer Kontrolle geraten sind. 30 Grad am Polarkreis und andere Rekorde werden zitiert. Das Wort „Klimawandel“ bekommt spätestens jetzt eine reale Dimension.

Ich schreibe diesen Artikel am 21. Juli. Wir haben die Getreideernte gestern beendet, drei Wochen früher als normal. Die Erträge lagen unter dem Durchschnitt, aber für die Verhältnisse der letzten Wochen sind wir noch zufrieden. Es hätte schlimmer kommen können, wenn man die Nachrichten aus dem Norden der Republik hört. Doch das ist noch nicht das Ende, wenn sich jetzt die Trockenheit und Hitze weiter verschärft.

Am Schluss des Textes ein paar persönliche Worte. Ein Rundumschlag, aber den muss ich einfach mal loswerden.

Mindestens bis Anfang August heiß und trocken

Unsere Zuckerrüben lassen tagsüber die Blätter hängen, stehen aber morgens noch auf. Der untere Blattkranz welkt, was ein erstes Zeichen dafür ist, dass die Pflanze nicht mehr wächst und sich auf schlechtere Zeiten einstellt. Überleben ist jetzt die Devise. In ein paar Tagen wird die Welke weitergehen, bis schließlich nur noch ein paar Blätter in der Mitte stehen bleiben und man mit dem Fahrrad durch die Rüben fahren kann. Ich habe das schon erlebt, in den Jahren 1976 und 2003. Ich brauche das nicht noch mal.

Der Mais am Niederrhein ist gerade mal etwas mehr als einen Meter groß und er rollt die Blätter. Im unteren Bereich beginnt auch hier die Welke und bis Anfang August muss entschieden werden, ob er nicht geerntet (gehäckselt) wird, damit er noch genügend Feuchte hat um zu Silage zu werden. Wartet man zu lange, siliert er nicht mehr, weil es nur noch trockenes Stroh ist. Normal wäre eine Ernte ab Mitte September. An Körnermais ist nicht mehr zu denken, denn es werden wohl kaum Körner im Kolben gebildet. Ohne Silomais gibt es aber kein Futter und auch die Biogas-Anlagen werden heruntergefahren müssen. Der Vorschlag, die ökologischen Vorrangflächen zu nutzen, ist ziemlicher Blödsinn, denn erstens steht auch da kaum Verwertbares drauf und zweitens können die paar Hektar den fehlenden Aufwuchs nicht einmal im Ansatz ersetzen. Und dann ist da noch die Frage, ob man lieber das Vieh (ver)hungern lässt oder die Leute halt mal keinen Strom haben – die übliche Frage der Wertigkeit eben.

Die Kartoffeln leiden ebenfalls. Das Blatt ist mittlerweile blau, weil das Wasser fehlt und sich die Nährstoffe im Blatt konzentrieren. Nein, das hat nichts mit Überdüngung zu tun, das ist ein normaler physiologischer Prozess der Pflanze. Aber immerhin steigen die Preise. Hilft demjenigen aber nichts, der nichts zu verkaufen hat.

Woher soll das Futter für den Winter kommen?

Bei der ganzen Diskussion über die Ertragsausfälle auf dem Acker werden die Viehhalter oft vergessen. Im Grünland gab es einen passablen ersten Schnitt, der zweite Schnitt war schon schlecht und der dritte Schnitt, der jetzt erfolgen sollte, findet nicht statt, weil nichts wächst. Und je länger die Trockenheit und vor allem die Hitze anhält, umso mehr verbrennen die Kräuter und Gräser. Und auch hier: das hat nichts mit der Bestandesführung, Düngung oder Sorten zu tun, das sind schlicht und ergreifend natürliche Prozesse. Wenn es ganz schlimm kommt, wird man nach dem Regen das Grünland neu einsäen müssen. Und damit fällt jeder weitere Ertrag für dieses Jahr aus. Einzelne Betriebe reagieren jetzt schon, in dem sie ihre Tiere notschlachten, damit das Futter für den Rest des Bestandes reicht. Bei der derzeitigen Hitze geben sie ohnehin weniger Milch, weil sie sich nicht wohlfühlen. Moderne Ställe in „Massentierhaltung“ haben übrigens Sprinkler im Stall. Da können sich die Tiere abkühlen, was sie auch gerne machen. Auf die Weide geht jetzt keine Kuh und überhaupt kein Tier freiwillig, auch keine Freilandschweine. Vielleicht noch nachts. Oder wenn Bäume auf der Wiese stehen und ein leichter Luftzug geht. Tiere sind da nicht anders als Menschen.

Aber „Massentierhaltung“ will ja keiner, auch nicht mit Sprinkler. Zumindest wollen die keine, die keine Ahnung haben. Von den Tierschutzverbänden hört man übrigens im Moment sehr wenig, die sind alle in Deckung gegangen. Die machen gerade Urlaub vom Weltretten. Schließlich sind Flugreisen ja gerade billig.

Gemüse, Obst, Wein

Davon habe ich nicht viel Ahnung. Aber Gemüse- und Obstbauern haben meist eine Beregnung und können sich so behelfen. Kostet trotzdem Geld und von einem spürbaren Preisanstieg ist nichts zu spüren. Man kann das Zeug ja aus Spanien herkarren, da hat es ja mehr geregnet. Regional einkaufen? Bullshit, der Handel kauft es da, wo es noch billiger ist. Der Verbraucher soll nicht leiden…

Wohin mit der Gülle?

Trotz der Hitze scheißen die Tiere weiter. Gerade im Norden sind im Frühjahr aufgrund der Nässe im Winter die Güllekeller nicht leer geworden. Jetzt haben wir die neue Düngeverordnung und wir müssen ausrechnen, wie viel Nährstoffe durch die Ernte abgefahren wurde. Das ist bei einer schlechten Ernte weniger, also darf auch nur weniger oder – im Extremfall – im Herbst keine Gülle ausgebracht werden. An die Saat der Zwischenfrucht ist auch nicht zu denken. Weshalb dann überhaupt düngen? Was machen die Biogas-Anlagen mit ihrem Gärsubstrat. Wohin damit? Für all das gibt es keinen Plan, denn die Düngeverordnung ist neu und keiner hat sich vorstellen können, dass ein solcher Fall wie in diesem Jahr vorkommen kann. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, sind auch hier Notschlachtungen, damit weniger Gülle anfällt. Das wird die Tierschützer freuen, weil dann so die „unsägliche Massentierhaltung“ reduziert wird. Dass dabei viele Betriebe Pleite gehen? Nun ja, das ist ein Kollateralschaden, den man halt in Kauf nehmen muss. Trifft blöderweise aber auch viele „bäuerliche Familienbetriebe“… Die will man doch eigentlich erhalten…

„Der Regen fällt, die Sonne brennt, der Bauer ruft nach Steuergeld“

Ob man jetzt den Bauern finanziell unter die Arme greifen soll? Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt bei meinen Berufskollegen unbeliebt mache: Ich bin gegen staatliche Hilfe. (Außer vielleicht einem Überbrückungskredit, der rückzahlbar ist. Ich sage nur „Griechenland“) Und das gleich aus mehreren Gründen. Erstens ersetzen vorzeitige Auszahlungen der Prämien oder Kredite nicht das fehlende Geld, sondern verschiebt das Problem nur in die Zukunft. Zweitens werden alle bestraft, die in guten Zeiten Vorsorge getroffen haben. Wer in 2014 bei guten Preisen und schönen Gewinnen meinte, unbedingt einen neuen Schlepper kaufen zu müssen, wer meinte, hohe Pachtpreise zahlen zu müssen, der ist kein guter Unternehmer. Wer den Satz „Eine Ernte im Feld, eine Ernte im Lager, eine Ernte auf der Bank“ beherzigt hat, wird auch dieses Jahr, wenn auch mit Problemen, überstehen können. Mit staatlichen Hilfen würden die belohnt, die sich nicht unternehmerisch verhalten. Das ist dem Bürger nicht vermittelbar und auch ich fände es vom Ansatz her verkehrt. Gut, bei den Banken hat man es gemacht, aber die sind ja auch „systemrelevant. Bienen sind es inzwischen ja auch. Aber Bauern…?

Auswirkungen auf den Verbraucher?

Wird es keine geben. Bei LIDL werden Einlegegurken angeboten, 160 g für 95 Cent. Die kommen, im Glas, aus Indien! Der Lebensmitteleinzelhandel weiß sich immer zu helfen und dem geht die Not der Landwirte im wörtlichen Sinne „am Arsch vorbei“. Entschuldigen Sie die derbe Sprache, aber es ist die Wahrheit. Siehe auch die aktuellen Milchpreise, die wieder auf Talfahrt sind. Und wenn demnächst wahrscheinlich die Bäcker-Innung mit steigenden Brotpreisen um die Ecke kommt, so ist das nur eines: zynisch und verlogen. Denn in einem Brötchen steckt gerade mal für 0,8 Cent Getreide. Bei 20% Preisanstieg für den Weizen, wäre es dann 1 Cent. Aber auch erst dann, wenn das neue Mehl auf den Markt kommt. Im Übrigen kennen die Brotpreise immer nur eine Richtung: nach oben. Nur dass davon beim Bauern nichts ankommt. Sie können es auch anderweitig nachprüfen, etwa bei Zucker. Der ist so billig wie noch nie. Schauen Sie mal nach, ob Süßwaren oder Limonade billiger werden. Nein, werden sie nicht. Das läuft nach dem Muster: Kosten für die Bauern, Gewinne für alle anderen.

Wie könnte der Verbraucher helfen?

Ganz einfach. Regional einkaufen und mehr bezahlen. Das, und nur das, würde den Bauern in der jetzigen Situation helfen. Höhere Preise für das Weniger an Menge. Denn das Geld kommt direkt dahin, wo es gebraucht wird, beim Bauern. Alles andere ist nur Augenwischerei. Aber warum soll er das tun? Mehr bezahlen…

Und was machen die NGO´s?…

Weiter wie bisher. Immer neue Forderungen aufstellen, immer weitere Gesetze fordern, die die Arbeit der Landwirte erschwert und die Bürger, Verbraucher und Handel von jeder (Mit-) Verantwortung weitestgehend freistellt. Die den Klimawandel vor allem der „industriellen Landwirtschaft“ in die Schuhe schiebt und die „Pestizide, Massentierhaltung und Nitrat“ verbieten möchte und alles Heil der Welt in der Agrarwende hin zu 100% Bio-Landwirtschaft sieht. Mag ja sein, dass manches davon auch gute Ansätze hat, aber in der gegenwärtigen Situation hätte ich eine Bitte: einfach mal die Schnauze halten. Oder, und das wäre was Neues, sich aktiv an der Problemlösung beteiligen. Und mit „aktiv“ meine ich jetzt nicht, wieder ein neues Papier zu schreiben. Davon haben wir Bauern schon jetzt genug.

…und andere Experten?

Wo ist jetzt die Wissenschaft, wo sind die Agrarökonomen, die sich doch sonst so gerne äußern? Wo sind Grethe, Spiller, Taube oder all die anderen, die nicht müde werden, das System öffentlich zu kritisieren? Es ist ja Urlaubszeit und er sei ihnen gegönnt. Von mir aus auch bis nächstes Jahr. Oder noch länger.

Und die Politik?

Vergesst die Politik. Die will „jetzt erst einmal prüfen, wie sich die Situation entwickelt“. Und dann? Wird sie feststellen, dass es für viele Betriebe brenzlig aussieht. Und dann? Will sie den Betrieben helfen, die sich verkalkuliert haben? Will sie denen Steuererleichterungen geben, die voll auf Risiko gefahren sind? Wie will sie das dem Bürger vermitteln? Und wie will sie es mir vermitteln, der vorsichtig investiert hat und jetzt auch mal (wieder) den Gürtel enger schnallen wird. Der auf teures Pachtland verzichtet hat und den Trecker halt noch ein paar Jahre weiterfährt? Eine steuerfreie Risikorücklage wäre ein Instrument, das bei allen passt. Aber da geht die Politik auch nicht ran, obwohl dies seit langem gefordert wird. Also hört auf, uns ständig zu erzählen, dass ihr den bäuerlichen Familienbetrieb erhalten wollt. Davon werden nach diesem Jahr wieder einige die Tore schließen. Und das ist nur der Anfang.

Aber ich mache mich nur immer weiter unbeliebt. Dabei habe ich noch gar nichts über den Bauernverband gesagt, dem – außer Jammern – im Moment auch nichts anderes einfällt. Aber warum soll ich mich auch nicht unbeliebt machen? Es ist ja meine Meinung und die will und kann ich ja sagen. Und ihr könnt gerne anderer Meinung sein.

Euer Bauer Willi

 

 

 

 

 

 

 

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182 Kommentare

  1. Gut zu wissen, dass Kühe weniger Milche geben, wenn es zu heiß wird. Ich denke alle Bauern haben bereits die Auswirkungen des Klimawandels spüren können. Eine gute Euterpflege kann manchmal aber noch Wunder wirken.

  2. firedragon sagt

    Heute ist der 20.09.2019, von wann ist “Bauer Willi ‘s” Bericht?!..!
    Ändert das Datum, wir befinden uns in einer Zeitschleife.
    Eigentlich komisch, wenn es nicht zum Heulen wäre.
    Niemand ist einen Schritt weiter gekommen, LW nicht, da keine sinnvolle Lösung gefunden. Politik nicht, da keine sinnvolle Lösung gefunden. Wissenschaft nicht, da keine sinnvolle Lösung gefunden. Konzerne nicht, die haben mit der LW nichts zu tun, die mögen nur Rentabilität. NGO’s nicht, die fordern lustig weiter. Neu dabei, die “Greta – Bewegung”.
    Treffen wir uns in einem Jahr wieder hier??
    Wer von uns wird dann noch “hier” sein?

    • Ostbauer sagt

      Es ist zum heulen! Letzter nennenswerter Niederschlag am 19.7.; 10 l.
      Während wir mit der getreideernte noch mit zwei dunkelblauen Augen davongekommen sind, spitzt sich die Futtersituation extrem zu.
      Der”normal” gelegte Mais hat kaum Mannshöhe , kaum Kolbenansatz und macht seit Taaagen dicht. Um die Reserven aufzufüllen hatten wir nach Gerste ganz frühen Mais gelegt. War wohl weggeschmissenes Geld. Wie ich die Kühe so über den Winter und das nächste Jahr kriegen soll, weiß ich auch noch nicht!

  3. Es ist interessant, dass sich die Düngeverordnungen verändert haben. Ich befürchte auch, dass diese Verordnung sich auf die bäuerlichen Familienbetriebe auswirken wird. Ob das die richtige Lösung ist weiß ich nicht aber wir werden sehen, was die Auswirkungen sind und wie lange sich diese Verordnungen halten.

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  4. Kirsten wosnitza sagt

    Einige Gedanken teile ich mit Dir Willi. In anderen bist Du sehr pauschal, unsere Kühe gehen Wege Grasmangel und Hitze jetzt nur noch nachts auf die Weide wo sie ohne Sprinkler bestens abkühlen. Im übrigen hat längst nicht jeder große Stall so eine Anlage. Tags sind sie unter Dach in Einem Stall der teuer war im Bau aufgrund seiner schmalen Form aber ein sehr gutes Verhalten bzgl. Lüftung bietet.

    Milch Bauern vorzuhalten sie hatten in den beiden Krisenjahren und dem letzten extrem nassen Jahr mit entsprechenden Ernte ausfallen nicht geschafft hat eine Ernte jeweils in Stall Feld und Konto zu haben
    Das zeugt entweder von großer Unkenntnis oder sorry Unverschämtheit.

    Oder habe ich überlesen dass du dich nur auf ackerbauern beziehst?

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  5. Wo ist jetzt die Wissenschaft, wo sind die Agrarökonomen, die sich doch sonst so gerne äußern?

    Prof. Oliver Mußhoff hat sich im ZDF Heute Journal zur Risiko-Vorsorge geäußert, insofern geht der Vorwurf fehl, dass die Agrarökonomen sich nicht einmischen würden.

    Grundsätzlich finde ich den Beitrag sehr gut und bedenkenswert: Risikovorsorge ist grundsätzlich erstmal Privatsache. Allerdings ist auch klar, dass man nicht alle Risiken versichern kann, weil man für ganz drastische Naturereignisse keine Versicherer findet. Wir sollten erstmal abwarten, wie dramatisch die Verluste wirklich sind. Des weiteren trifft es teilweise die Ackerbauern, die in den letzten Jahren auch gute Gewinnsituationen hatten, insofern erscheint mir eine existenzielle Bedrohung eher bei Milchviehbetrieben gegeben. Trotzdem finde ich die aktuelle Debatte schräg, weil die Landwirtschaft über Direktzahlungen ohnehin Beihilfen bekommt. (Das ist streng genommen eine Beihilfe für Landeigentümer, aber zumindest trifft es auf Landwirte mit Bodeneigentum zu…) Man könnte diese Beihilfen auch für Rücklagen nutzen? Allerdings ist auch klar, dass die Direktzahlungen für diese Zweck kein effizientes Mittel sind.

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    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin, meines Wissens hat Willi mit dieser Aussage besonders das Gremium des wissenschaftlichen Beirats des Agrarministeriums um Herrn Prof.Dr. Grethte und seinem Theam treffen wollen. Deine Meinung über Direktzahlungen ist schlicht und einfach falsch. Ich wiederhole hier noch einmal was ich des öffteren schon zitiert habe.
      Sinn der Direktzahlungen:” Direktzahlungen dienen in erster Linie dazu,die gegenüber den anderen Agrarregionen der Welt erhöhten europäischen Anforderungen an die Erzeugung zu kompensieren”. Da das der deutschen Bürokratie aber nicht reicht, veschärfen sie diese Anforderungen noch einmal.
      Das ist streng genommen eine Direktzahlung an die Bodenbewirtschafter wenn die Flächen im Pachtverhältnis stehen . So wird ein Schuh daraus.

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      • Er sprach davon: Wo sind “die” Agrarökonomen. Ansonsten wüsste ich gerne, was eine solche Kritik “ad personam” soll? Soll Herr Grethe oder Herr Spiller sich sich zu allen Fragen der Landwirtschaft zu jeder Tags- und Nachtzeit äußern? Die Wut auf die Wissenschaft muss sehr groß sein, dass man jetzt so auf Wissenschaftler losgeht. Und wie schlecht ist man beraten, wenn man der Wissenschaft Parteilichkeit vorwirft.

        Ihr Argument ist mir bekannt, das trägt allerdings nicht besonders weit. Die Direktzahlungen lassen sich lt. Thünen-Institut in einer Höhe von 50-120 €/ha durch Umweltleistungen und das Offenhalten der Kulturlandschaft rechtfertigen. Wenn man nur die Umweltleistungen über Pflanzenschutz- und Düngerecht hernimmt, dann kommen sehr viel niedrigere Sätze heraus. Wenn Sie das als Argument wollen, dann sollten wir sofort den Rest dieser Subvention kürzen. Die Direktzahlungen waren ein Übergangsbeihilfe und in ihrer aktuellen Form dienen sie nicht mehr ihrem Zweck. Eine neue Begründung fehlt.

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        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Sebastian Lakner, ich persönlich finde es sehr schade, das Sie sich erst jetzt, sehr spät und deswegen kaum noch wahrgenommen an der Diskussion in Willi,s Blog beteiligen. Sie hätten mehr zur Aufklärung was die Wissenschaft und die Agrarökonomen betrifft beitragen können.
          In der Landwirtschaft, bin ich seid 2 Jahren nicht mehr aktiv tätig. Über viele Jahre habe ich bei der Antragsstellung zum Agrarmittelförderbescheid mitgearbeitet. Nur ein Beispiel. Hecken und Schutzstreifen die immer sehr mundvoll gefordert werden waren Jahre lang Bestandteil im Antrag.
          Vor nicht allzu langer Zeit wurde dann eine Breite vorgegeben die förderfähig war. Waren es 12 oder 14 m kann ich nicht mehr genau sagen.
          Eins weis ich aber noch. Alles was über die geforderte Breite hinaus ging fiel weg . Wir haben in den 70er und 80er Jahren viele, viele km neu angelegt mit einer Standartbreite von 24m .Unter anderem auch ,um dem Niederwild mehr Schutzraum zu sichern. Von der Logik her hätte mann jetzt alles roden müssen was über 14m lag. Haben wir nicht gemacht.
          Ein Wort noch zu den Direktzahlungen. Wenn ihre Forderung sich durchsetzen sollt würde ich folgende Entscheidung treffen.
          100% Verzicht auf diese Zahlungen. Ich unterliege nicht mehr dem Gesetz nur noch öffenliches Geld für öffendliche Leistungen. Die EU und ihre unendlichen Bürokratie kann mich mal.Ich spare dadurch viel Geld ein und bin nur noch deutschem Recht verpflichtet. Freier Bauer auf Freier Scholle.

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  6. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, ich habe mich heute einmal bei Top-Agrar online eingetipp. Die Reaktionen auf Willis Brandbrief, waren, ist ja auch verständlich, sehr geteilt.
    Bei allem was ich hier und dort gelesen habe, muß ich unter dem Strich feststellen,Willi hat wieder einmal die Masse der die sich geäußert haben zum Nachdenken und besonders zum Überdenken Ihrer eigenen Einstellung angeregt.
    “Das ist erst der Anfang” ist ein gelungener Block der bei viele zum Nachdenken geeignet ist.
    Kritiker und Befürworter haben dem entsprechen reagiert und das finde ich besonders gut.

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      • Paulus sagt

        Tja, da sagst Du was, Bauerhans. Ich gewinne zunehmend den Eindruck, dass diese, sobald ein Hauch von Kritik geäußert wird, gar nicht so erwünscht sind. Nicht jeder hat so ein dickes Fell wie wir Westfäliker. Ich gebe aber zu, in bestimmter Hinsicht auch schon mal sehr dünnhäutig zu reagieren.

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        • Sibille sagt

          Guten Abend,
          also ich bin eine Verbraucherin und ich muss schon sagen, dass es doch immer wieder dasselbe ist. Egal in welchen Bereich man schaut, jeder gibt dem anderen die Schuld. Der Lehrer den Eltern, die Eltern den Lehrern, der Apotheker den Ärzten, die Ärzte den Apothekern usw. usw. … und hier halt der Bauer dem Verbraucher und umgekehrt. Und ich antworte hier gerade nur, weil das Thema doch sehr aktuell ist und der Aufmerksamkeit bedarf. Ich z.B. als Verbraucherin bewirtschafte meinen eigenen Obst und Gemüsegarten, um so gut es geht eben nicht im Supermarkt einkaufen zu müssen. Für meine Milch, die ich in geringen Maßen gebrauche, kaufe ich für 1,56 € den Liter im Bioladen von Demeter hier aus meiner Region. Und die gebe ich gerne aus, weil ich weiß, dass es den Tieren gut geht und die Kälber bei den Muttertieren sein dürfen, zumindest fürs erste halbe Jahr. Ich würde auch drei Euro bezahlen für ein Liter Milch, wenn die Kälber noch länger bleiben dürften. Und hier muss ich mal kurz anmerken, dass ich leider nicht wohlhabend bin. Ich versuche so gut es geht fleischlos zu leben, aber hin und wieder habe ich einfach Lust auf ein gutes Stück Fleisch. Auch dafür bezahle ich gerne 20, manchmal auch 30 € fürs Kilo. Aber eben in Maßen.
          Ich kann die Bauern einerseits verstehen. ES gibt viele Auflagen und mit z.B. 20 Milchkühen kann man heutzutage nicht mehr überleben. Die Massentierhaltung empfinde ich persönlich als Verbraucherin schrecklich, unmoralisch, schlichtweg… zum Übergeben. Die Gemütlichkeit auf Bauernhöfen mit ihren vielen verschiedenen Tieren, dem Obst und Gemüseanbau wie noch vor 30, 40 Jahren ist sowas von auf der Strecke geblieben. Viele viele Verbraucher wünschen sich diese Zeit zurück. Dieses Höher, schneller, weiter… billig, billig, billig will nicht nur ich nicht, sondern viele andere auch nicht. Ganz ehrlich? Ich als Verbraucherin weiß nicht was ich noch tun kann, um diesem Wahnsinn nach Billiglebensmittel ein Ende zu setzen. Ich würde mir auch wünschen, dass nichts mehr an guten Lebensmitteln in Plastik verpackt im Discounter landet. Ich finde es eine Schande, dass so viel weggeschmissen wird. Wenn ich lese, dass die Tiere notgeschlachtet werden müssen, damit noch genug Fressen für die überlebenden Tiere übrig bleibt. Ne, damit will ich nichts zu tu haben. Dadurch wird das Fleisch ja noch billiger und im Enddefekt landet es auf den Müll. Da hätte man als Bauer diesem Tier auch einfach einen Gnadenschuß verpassen und direkt auf den Müll werfen können.
          Was mir bei dieser ganzen Diskutiererei immer wieder fehlt, ist die Auseinandersetzung mit der moralischen Verpflichtung eines jeden der landwirtschaftlich handelt. Und zwar gegenüber der Natur, dem Tier und letztenendes auch dem Menchen, sich selbst gegenüber. Ich als Verbraucher wähle aus dem was mir angeboten wird. Wenn ich ein Fünkchen Verstand besitze und nach gewissen Werten lebe und ich zudem wirtschaftlich denken und handeln kann, dann werde ich den Teufel tun und das Billigmehl, das Billigfleisch, das Billigbrot uvm. im Discounter kaufen. Das der Klimawandel besteht müsste wohl auch jeder Bauer mit einkalkulieren können oder sollen, in seiner wirtschaftlichen Planung. Und das es Trockenperioden geben wird einerseits und Überflutungen andererseits, da warnen Klimaforscher schon seit Jahren , wenn nicht schon seit mindestens 2 Jahrzehnten davor.
          Ich, mit meinem kleinen Obst und Gemüsegarten, habe auch viel Ernteausfall in diesem Jahr, trotz des regelmäßigen und gründlichen Bewässerns. Das erschreckt mich sehr, aber immerhin ruiniert es nicht meine Existenz.

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          • Obstbäuerin sagt

            Sehr geehrte Verbraucherin Sibille, diese Gemütlichkeit der Bauernhöfe damals mit den vielen schönen Tieren war nur von außen gemütlich, denn sie bedeutete für die ganze Familie, nebst Kindern, einen harten Arbeitstag von oft 12-14 Stunden und das auch am Wochenende. Selten Urlaub oder nie. Nennen Sie mir zwei Jugendliche aus ihrer Familie oder ihrem Umfeld, die sich nach solch einem Leben sehnen. Und dann müssen sie noch ertragen, dass ihr Beruf in der gesellschaftlichen Debatte einen sehr schlechten Ruf hat. Das ist selbst unter besseren Bedingungen nur schwer zu ertragen und deshalb werden in den nächsten 10 Jahren viele Höfe keinen Nachfolger finden – so wie wir.

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            • Sibille sagt

              Liebe Obstbäuerin,
              bei allem Respekt, aber arbeiten muss wohl jeder für sein Geld. Viele auch 12-14 oder auch mehr Stunden am Tag zu einem Mindestlohn, von dem sie sich noch nicht mal einen Urlaub leisten können, oder es sich zumindest zu Hause so einrichten können, dass sie sich von ihrer Arbeit gut erholen können.
              Die Arbeit, die hinter jedem Beruf steckt, sollte wohl hier nicht das Thema sein.
              Und ja, ich finde es eine Schande, dass viele, vor allem kleine Höfe dicht machen müssen, aber doch weniger wegen dem fehlenden Nachwuchs, wohl vielmehr wegen der Massenproduktionen, die gewährleistet werden müssen, um die Existenz zu sichern. Es steht ein enormer Produktionsdruck im Hintergrund. Da bleiben Natur und Tierwohl ziemlich auf der Strecke. Und das, das wollen die Verbraucher nicht mehr.
              Warum fallen eigentlich die Milchpreise? Doch wohl nicht, weil die Dicounter Chefs von Aldi und Co die Milchbauern ärgern wollen. Die Nachfrage bestimmt den Preis und umgekehrt. Es findet in der Tat ein Umdenken beim Verbraucher statt, was die Produktion von Lebensmitteln betrifft. Vor allem in der Fleisch oder Milchprodukte Produktion und den Umgang mit Pestiziden bei den Grundnahrungsmitteln.
              Was ich absolut nicht in Ordnung finde ist, dass Ernteausfälle aufgrund der Trockenheit vom Steuerzahler zu leisten sind. Mit welchen Recht denken Bauern Schadenersatzansprüche gegenüber dem Staat zu haben, weil die Ernte in diesem Jahr ausfällt? Mit welchem Recht? Wie Bauer Willi es schön erklärt, Ernteausfälle müssen in der Kalkulation mit eingeplant werden.

              Lieben Gruß

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Werte Frau Sibille,
              Schadenersatzansprüche haben die Bauern in Sache Dürre keine.
              Man muss der Bevölkerung die schwierige Lage vermitteln, das vermutlich viele Betriebe vor der Insolvenz stehen. Da muss man sich auch Fragen, wem das nützt.
              Investoren und die Chinesen stehen in den Startlöchern um die Äcker zu kaufen.
              Irgendwann dreht sich das Blatt, dann bestimmt nicht mehr der LEH den Preis, sondern die Investoren.

              Ich würde jedem Empfehlen, beim Generationswechsel auszusteigen um damit sein Eigentum zu retten.

              Bei hohen Verbindlichkeiten vom Rinderstall, ein Paar Pferdchen Unterschlupf bieten, das Geld kommt auch bei Frost oder Hitze.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Werte Frau Sibille,
            ich kenne noch die gute alte Zeit vor 60 Jahren,
            da wurden die Rüben und die Weinberge von Hand gehackt,
            das Heu mit dem Vordermäher gemäht, von Hand gewendet, von Hand zusammengerecht und von Hand aufgeladen. Die Kühe wurden auch von Hand gemolken, das war eine “Freude” weil das nicht meine Aufgabe war.
            Brennkirschen wurden von Hand gepflückt mit 10 Meter hohen Leitern.
            Besonders in Erinnerung blieb mir, als meine Kameraden von Jungkolping in ein Zeltlager gingen und ich die Zeit bei der Zwetschgenernte verbrachte.

            Diese Zeit – obwohl die Bevölkerung damals noch wusste wer die Lebensmittel erzeugt – wünsche ich mir nicht mehr zurück.

            Allerdings, der Arbeitnehmer hatte es auch nicht besser.

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            • Sibille sagt

              Lieber ehemaliger Landwirt.
              Gegen Arbeitserleichterungen in Form von guten Gerätschaften ist wohl überhaupt nix einzuwenden. Diese sind sogar richtig und sinnvoll.
              Und, naja, wer will schon 100 bis 300 Kühe per Hand melken? Ist wohl kaum, ach was schreibe ich, gar nicht zu bewerkstelligen.
              Aber warum braucht es denn überhaußt 100-300 Kühe? Früher gab es 20 im Stahl und gut war. 6 Schweine viele freilaufende Hühner, Kaninchen ein großer Hund, der alles sehr gut bewachte. Einen Hofladen usw. Wie gerne habe ich bei der Kartoffelernte geholfen. Ach überhaupt habe ich mich gerne auf Bauernhöfen aufgehalten. Und es gab die netten Bauern und die weniger netten Bauern. Wir durften die Tiere streicheln oder auch mal beim Füttern helfen, sogar beim melken. So bin ich aufgewachsen und ich fand den persönlichen Kontakt einfach super. Es war einfach alles natürlicher. Ich habe viel lernen dürfen. Heute müssen Eltern einen Urlaub verplanen, um ihren Kindern das Leben und die Arbeit auf dem Bauernhof näher zu bringen. Das nennt sich dann Ferien auf dem Bauernhof und sie bezahlen teilweise ordentliche Preise. Wir hatten das noch ganz umsonst. Heute können die Kinder nicht mal einfach rüber zum Bauern und ihrer Lieblingskuh hallo sagen oder einfach beobachten wie gearbeitet wird. Es ist alles so gefährlich geworden. Das meine ich mit Gemütlichkeit. Dieses Zusammeneben findet nicht mehr statt. Diese Art von sozialen Beziehungen finden nicht mehr statt. Alles anonym und hinter verschlossenen Türen.

              Liebe Grüße

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Sie sagen, sie sagen es, es gibt einfach keine Bauerhöfe mehr, wie sich der Verbraucher in romantischer Verklärung so vorstellt.

              Bewusst wurde mir das, als eine Mutter mit ihrem Kind an meinem Hof vorbei lief und ihrer Tochter erklärte, das wäre ein Bauernhof.
              Die Tochter meinte jedoch das wäre kein Bauernhof, es gäbe keine Tiere.

              Warum hat es kein Höfe mehr mit 20 Kühen und 6 Schweinen, weil er mit diesem Viehbestand nicht einmal sein Sozialabgaben leisten kann, so einfach ist das.

              Ob ich ein netter Bauer bin, kann ich nicht beurteilen meine Frau jedoch ist überzeugt davon. 😉

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        • ottmarWelker sagt

          Meine 6 monatige Erfahrung an der staatlichen Landwirtschaftskammer Wesfalen- Lippe Kanalstraße 140 Münster in dem damaligen Neubau 1979, in Erbpacht auf dem Eigentum des Freiherrn von Heremann, dem damaligen Bauernpräsidenten erstellt, muss ich aber hinzufügen, dass ich mindestens einmal das dicke Fell des Nachfolgers als Präsidenten des Dortmunder Prof. Heddergot bewunderte.
          Aber den sturren Bauern, der einen Bus auf einem Feldweg mit seinem Mercedes zurückjagen wollte, nicht.
          Nun seit ein paar Wochen besitze ich antiquarisch ein dickes Buch aus einer Berliner Staatlichen Bibliothek vormals, ohne Reichsadler von 1936 mit einer Dankeswidmung an den gleichnamigen Nachfolger über die geleistete Mitarbeit zur Bodengüteklassifizierung. Vermutlich auch kein Westfale.
          Dagegen hatte mir Prof. Heddergot ein Mittel mitgegeben, nämlich ihm über ihn Beine zu machen, notfalls.
          Nie brauchte ich das Angebot annehmen!
          Es ging mir mit ihnen wie mit einem ebenfalls dicken Buch aus Wien 1938 schon mit Reichsadler gestempelt und dauerhaft eingeprägt, neu in meiner Bibliothek. Es war bestimmt nicht einfach bis heute die alten Gewohnheiten beim Streit zweier Töchter eines Wiener Polizeioberst in den Griff zu bekommen. Eine lud mich aber nach Heidelberg ein, wo ihre Freundin, die in Wien studierte ihre Mutter, eine Psychiaterin an der Uni, einschaltete. Bekam von der Freundin gute Tips zum Umgang mit Nervenschwachen. Die Schwester der Mutter fuhr ich, da ich sowieso nach Rottweil musste nach Spaichingen, eine Deutschlehrerin an einer US Uni, die mich fragte, ob der MP Teufel denn ein Nazi wäre, oder ob jemand ihn unbedenklich wählen könne.
          Das nicht, aber ich wählte ihn nie, den Bauernsohn, als Verwaltugsfachwirt Ausgebildeter. Aber er war in seiner Bürgermeisterzeit dort und später auch nicht von allen gemocht, wie von den Juristen Meier- Vorfelder und Öttinger. Letzterer Verbindungsstudent in der Tübinger Frankonia wie Heinrich Geißler und BK Kiesinger. Tolle Gesellschaft!
          Der alte Herr seinerzeit war ein noch amtierender Kanzler der Uni Hohenheim und die Württembergia Verbindung dort als älteste ist mit der noch älteren fast in Blutsbrüderschaft verbunden.
          Teufels Bruder war aber intelligent und sein Sohn Stefan, der MdL jetzt, reagierte schnell und verbot seinen Anhängseln von der jungen Union Tennisbälle auf SPD Abgeornete auf dem Stadtfest zu werfen Pappbilder in Menschengröße). Ich musste das das aber erst bei ihm anmahnen.

  7. Thomas sagt

    Lieber Willi,

    mit deinem Beitrag hast du den Nagel auf den Kopf getroffen!

    Den Jahresbeitrag für den Bauernverband, kann man sich eigentlich sparen!
    Die agieren nicht, oder nur mit sanften Mitteln gegen den LEH.

    Und die Politik, die ist nicht fähig mit 6 jährigen Übergangsfristen von 2013 bis 19 eine mögliche schmerzfreie Kastration für männliche Ferkel auf den Tisch zu bringen!
    Da sieht man schon wie unwichtig die deutsche Landwirtschaft für die Politik ist!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Thomas,
      es macht keinen Sinn hier den Bauernverband zu kritisieren. Es sind Berufskollegen die in den Gremien sitzen, die muss man ansprechen, dort muss man seine Ideen vorbringen, sonst wird es nichts. Leider ist es öfters so, dass bei Demonstrationen man gerade keine Zeit hat.

    • ottmarWelker sagt

      In meinem Lehrbetrieb wurden die Ferkel in meinen Händen vom Betriebsleiter einer Familien Ko Kgs sowie im Milchwerk Vorstandmitglied, einem Tierarzt, kastriert und mit einem Pulver desinfiziert. Er war sehr stolz darauf während der Wehrmachtszeit in der 1. Klasse befördert worden zu sein.
      Und als eine Mutterkuh beim verkalben notgeschlachtet wurde, deren Kopf wir aus dem Bretterstall ziehen mussten mit dem Schlepper als er in Urlaub war und das restliche Fleisch in der Freibank angeboten wurde, ging das Gerücht um, wenn der Tierarzt selbst das ißt, kaufen wir es auch auf.
      Uns sagte niemand, was wir am Tisch bekamen. Sie hielten auch Schweine für sich.
      Später auf meinem zweiten französischen Betrieb, zuerst Milchkühe in der Normandie, dann Bullen in Lothringen, wurden den männlichen Tieren die Hoden mit zwei Holzplatten fest zusammengepresst. Die abgetrockneten Reste holte der Bauer dann weg. Die wertvollen Holzplatten sammelte ich zur Wiederverwendung ein.
      Zu der Beerdigung des Staatspräsidente Pompidou zog er sich eine blau-weiß- rote Schärpe um und zog als Bürgermeister von dannen, nachdem wir Froschschenkel gegessen hatten.
      Damals trat Brand als BK zurück. Den Bauer interressierte nur der Girak als Landwirtschaftminister.
      Schon als nicht einmal sechsjähriger erlebte ich wie der Onkel meines Vaters uns nach Stuttgart mitnahm auf ein Fest, wo er Eheringe ablieferte und ein noch jüngeres Mädchen in beide Ohrläppchen mit einer mechanischen Stempelmaschine diesem durchstach und desinfizierte.
      Das Mädchen war auch noch beglückt über das Geschenk das dann folgte.
      Hasenfelle abziehen und beim Schlachten dabei sein, war ich auch gewohnt.

      Unser Lateinlehrer sagte, dass die moderne Gesellschaft nichts lange aushält aus lauter moralischen Bedenken.
      Er war als Elsässer in Nordafrika gewesen und die Schülern lernten im Geografieunterricht ausschließlich Nordafrika und Daniel Con Bendith, Lümmel eines anderen Glaubensbekenntnisses seiner Meinung nach, sowie die politisch korrekt und wirkungsvoller inszeniertenStaatsstreiche, kennen.

      Auf dem Hof eines Prof. Golter, einem der vier gleichzeitigen Präsident des Bauernverbandes in BW, ein anderer war der Herr Geprägs damals, war ich auch schon. Er zeigte uns nicht viel aber wir hörten dafür viel Selbstlob in Hohenlohe.
      Später bei der Zusammenlegung wurde er geschäftsführender Sekretär und ein anderer als Prof. Präsident. Wenn immer einer auch der übrigen Ruheständler sich äußerte, glaubte die Presse, dass es Wissenschaftler seien und nahmen sie ernst.
      Der Vizebundesbauernpräsident Bär, auf dem Bauerntag in Ellwangen nahm mir eine Eingabe persöhnlich aus der Hand entgegen. Getan hat er hingegen nichts.

  8. Piet van Veghel sagt

    Am Nordpol war es in 2018 sogar mal ein tag 25 bis 30 Grad wärmer wie sonst, aber noch immer unter Null. Am Antarktis war es vor einige Wochen minus 98 Grad ! Das Wasser rundum Antarktis ist eis -und eiskalt. Jedes Kind weißt schon das man zum Eis schmelzen Wärme braucht. Wie kann das Eis da dann schmelzen ? 60 Kilometer unter das Landeis gab es viel tektonische Aktivität und dazugehörende Vulkanismus. Wie kann man dann behaupten das wir Menschen dafür verantwortlich sein. Wie Blöd sind unsere Wissenschaftler, unsere Medien, unsere Politiker, heutzutage?

    • Auch das gehört zum Klimawandel, Piet. Die Extreme werden größer. Und in manchen Gegenden wird es auch kälter. Vergiss dden Begriff “Global warming”. Es ist ein “climate change”. Es kann heißer, kälter, trockener, feuchter werden – je nach Region und je nach Jahreszeit, ein Jahr so, und im nächsten Jahr andersrum. Das Wetter ist nicht mehr berrechenbar, vorhersagbar. Und egal wer dafür verantwortlich ist – die Zukunft sieht nicht gut aus.

  9. Lieber Willi,
    man kann deinem Artikell nur rundum zustimmen.
    Vielen Landwirten, und das wollen viele einfach nicht wahrhaben, sind Statussymbole wichtiger als ihre Kostenstruktur. Viele der in den letzten Jahren getätigten Investitonen wurden aus einem Bauchgefühl heraus entschieden und aus der Angst, Steuern zu bezahlen. Gleiches trifft man bei Pachtverhandlungen an, hier geht es oft nicht um eine vertretbare Pacht, um Argumente, sondern man hört oft “die anderen zahlen auch soviel”.
    Der vielbeschworene unternehmerische Ansatz in der Landwirtschaft ist aus meiner Sicht, so er denn mal vorhanden war, nur noch punktuell anzutreffen.
    Das eine Agrarverwaltung sich auf die Schultern klopft und Brachflächen zur Aberntung freigebt – toll. Im gleichen Atemzug verhindert sie aber die Freigabe von Flächen, auf denen vieleicht noch eine Futterzwischenfrucht gewachsen wäre. Administrativer Schwachsinn. Doch über Sinn und Unsinn von Agrarverwaltung kann man sich sicher noch ausführlicher streiten.
    Zu Eckhard Niemann kann man nur sagen, er bewegt sich mittlerweile in dem gleichen Verbändesumpf wie die anderen Verbandslobbyisten auch. Ich habe von ihm noch keine “Spontandemo” vor einem neuen Discounter gesehen. Ich habe auch noch von keinem gehört, der eine Verkaufsflächenbegrenzung beim LEH spircht.
    Ich sehe auf der grünen Wiese nur immer neuere größere Einkaufsflächen wachsen ohne dass unsere Verbandsvertreter ob ABL oder Bauernverband mal ein hörbares Zeichen setzen. Viele machen sich Gedanken über Ställe, Vierzahlen, Tierwohl – hier sind noch ganz andere EInschnitte nötig, nicht nur die Begrenzung in Verkaufsflächen beim LEH sondern viel wichtiger wäre eine komplette Dezentralisierung unserer Schlachtstättenstruktur mit einhergehender Begrenzung getötetet Tiere/Tag. Dann hätten auch die vielbeschworenen bäuerlichen Tierhalter eine Chance mit kleineren Tierzahlen Absatzwege zu finden – wer das bezahlen soll oder will steht dann sicher auf einem anderen Blatt, dafür gibts dann sicher auch eine Förderung….
    Man hat auch oft den Eindruck, dass das vielbeschworene “Wir” in der Landwirtschaft seit Aufgabe der Allmende verlorengegangen ist. Bei soviel Einzelkämpfertum, gepaart mit Halbwissen und einem Verbändegeklüngel muss man sich um den Strukturwandel keine Sorgen machen.
    Zum Verbraucher noch ein Wort:
    Du hast viel bewegt ohne Frage, wenn man aber, so ist es mir passiert, bei einem Abendessen sitzt und sich als Landwirt rechtfertigen muß, dass man für den Klimawandel mitverantwortlich ist und es doch besser sei per Gesetz die Tierhaltung einschränkt, bzw. verbieten sollte, muss man erstmal schlucken, gänzlich sprachlos ist man aber dann, wenn von den gleichen Personen die Unterhaltung auf Ferienhäuser kommt, in die der Ehepartner per Auto fährt, man per Flugzeug nachreist – wegen der langen Autofahrt.
    Bei der Denke bleibt noch viel Spielraum – in alle Richtungen.

  10. Eckehard Niemann sagt

    Zitat “Bauer Willi: “Mit staatlichen Hilfen würden die belohnt, die sich nicht unternehmerisch verhalten.” Wer sich also laut “Bauer Willi” “unternehmerisch” verhielt (was immer das sein mag), der hat seiner Meinung nach jetzt keine Finanzierungs- oder Futter-Probleme?! Der dürftige Rechtfertigungs-Hinweis auf angeblich (!) “gute Jahre” ist Schönrederei ohne Einbezug der doch seit vielen Jahren umfassend ruinösen Preis- und Rahmenbedingungen.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Eckehard
      Meinen Artikel habe ich vor Veröffentlichung an Ottmar geschickt mit Bitte um Durchsicht. Hat er auch dankenswerterweise gemacht und mir noch einige Hinweise gegeben, die ich eingearbeitet habe. Es scheint also auch innerhalb der AbL unterschiedliche Auffassungen und Sichtweisen zu geben.

      Natürlich hat jeder in der jetzigen Situation Finanzierungs- und Futterprobleme. Auch das steht im Artikel. Habe gestern lange mit meiner Frau darüber diskutiert, wie staatliche Hilfen aussehen könnten, die nicht diejenigen bestraft, die Reserven gebildet haben und auf das teure Pachtland verzichtet haben.

      Auch Du müsstest wissen, dass es auch gute Jahre gegeben hat. 2014 war die Agritechnica überfüllt, weil “man dem Finanzamt nicht das Geld in den Rachen werfen wollte”. Haben wir nicht gemacht sondern brav unsere Steuern bezahlt und Geld in die Rücklagen gesteckt. War das ein Fehler?

      Die Begriffe “dürftiger Hinweis” und “Schönfärberei” lasse ich jetzt mal unkommentiert. Sie zielen ja wohl mehr auf die Person als auf die Sache…

      Bauer Willi

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Bauer Willi, hier im Osten haben nur 30 % der Bauern Eigenland und die restlichen 70 % müssen die Pachten bezahlen. Das ist dann keine Frage der unternehmerischen Entscheidung mehr und es ist unter diesen Bedingungen auch schwieriger Rücklagen zu bilden.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Bei etwas mehr Sparsamkeit geht auch das, Obstbäuerin.
          Es gibt immer noch große Unterschiede zwischen den Pachtpreisen Ost und West, das allei reicht mir als Begründung nicht.

          • Obstbäuerin sagt

            Mit Sparsamkeit war in den letzten Jahren nicht viel drin. Siehe Kommentar von »Versager«, der natürlich kein Versager ist. Auch wir geben nach und nach Kulturen auf, die aufgrund des gestiegenen Mindestlohnes und der niedrigen Preise nicht mehr wirtschaftlich sind. Handarbeitsintensive Kulturen lohnen bald gar nicht mehr. Selbst wenn die Pachten hier niedriger sind, müssen sie doch bezahlt werden. Im Westen ist das Verhältnis glaube ich genau umgekehrt 70 % Eigenland gegenüber 30 % Pacht. Und wenn sie Bauer in Brandenburg sind, ist Ihnen sicher auch bekannt, dass im Grenzbereich Landmaschinen und PSM in großem Ausmaß gestohlen wurde. Da waren wir mehrfach dabei.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Hallo Willi, ich habe es bei der Durchsicht des Textes nicht als meine Aufgabe gesehen, die generelle inhaltliche Ausrichtung zu diskutieren oder gar zu korrigieren, sondern ein paar Ergänzungen aus Milchbauernsicht einzubringen. Deshalb identifiziere ich mich mitnichten mit allen Aussagen deines Textes! Eckehard Niemanns Einschätzung, dass in vielen Sektoren die dauerhaft zu niedrigen Erzeugerpreise kaum eine Rücklagenbildung ermöglichen, teile ich durchaus. Allerdings ist auch dein Aspekt richtig, sich in vergleichsweise guten Zeiten nicht auf zu hohe Pachten und teure Maschinenkäufe einzulassen. Trotzdem trifft die Dürre jetzt auch Betriebe mit voller Wucht, die vorsichtig und haushälterisch gewirtschaftet haben.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          @Ottmar Ilchmann, mit dieser Argumentation willst Du nur keinem von den zweien weh tun.

          • Ottmar Ilchmann sagt

            Ich bin eben ein harmoniebedürftiger Mensch, lieber Brandenburgbauer. Oder vielleicht sehe ich die Welt auch nicht nur schwarz – weiß, manchmal liegt die Wahrheit auch in der Mitte.

      • Eckehard Niemann sagt

        Lieber Willi,
        die Begriffe zielten beileibe nicht auf Deine Person, sondern auf einige Deiner Äußerungen in diesem speziellen Fall. Du weißt doch genau so gut wie ich, dass es in etlichen Branchen schon länger keine Gewinne gab, die die Lücken der vorherigen Jahre auch nur ausgleichen konnten. Es gibt auch Fälle, wie Du sie schilderst – aber das ist alles andere als die Regel… Und dass es selbst zwischen Ottmar und mir manchmal unterschiedliche Schwerpunktsetzungen gibt, das ist doch nur produktiv…

  11. Paulus sagt

    Mein Mitleid als permanent beschimpfter Verbraucher hält sich ehrlich gesagt in Grenzen. Die Bauern glauben gar nicht auf was man mit Leichtigkeit alles verzichten kann.
    Womit soll ich anfangen?
    Biogas – die lt. Fraunhofer ISE teuerste Art der Energiezeugung, verbunden mit wesentlichen ökologischen Nachteilen, ist gemessen am Anteil der gesamten Menge der Stromerzeugung als marginal anzusehen. Also überflüssig.
    Rindfleisch – das Fleisch vom sogen. deutschen Jungbullen, der dicht an dicht auf Spalten gehalten- und mit Maissilage gemästet ist ein Produkt ohne Wert. Also überflüssig.
    Schweine – damit fange ich besser gar nicht erst an …, gebe aber zu, dass ich bestimmte fetthaltige Teile selbst ganz gerne esse. Die Massentierhaltung halte ich indes für überflüssig.
    Geflügelmast – wer einmal Einblick in z.B. so einen elenden Putenmaststall, kurz vor der Schlachtreife hatte, wird das Zeug nicht mehr essen. Also überflüssig.
    Milch – Die Plörre eurer Hochleistungskühe, die z.B. vom Hochsauerland bis zur MUH in die südliche Eifel und anschl. per Tetrapak durch die halbe Republik gekarrt wird ist ein Massenprodukt ohne Wert. Also zumindest weitgehend überflüssig. Als die Milchquote fiel habt ihr aufgestallt und gemolken auf Teufel komm raus und jetzt habt ihr kein Futter mehr für euer Vieh und wisst nicht mehr mit der Scheiße wohin? Wie und vor allem wem wollt ihr das vermitteln?
    Zucker – wir schaffen es seit Jahren auf Zucker, Kuchen und Süßigkeiten zu verzichten, ohne Anstrengung und ohne Genussverzicht. Ok, nicht so ganz, 2x500g Rübenkraut im Jahr sind schon noch drin. Dieses ganze Zuckerzeug ist weitgehend überflüssig.
    Ich könnte jetzt so weiter machen.
    Wir kaufen wenn es eben geht in Hofläden bzw. regional, bezahlen ohne zu zucken jeden Preis und schränken uns was die Produktauswahl betrifft auch gerne ein. Ich stehe der LW äußerst positiv gegenüber und bilde mir ein die Sorgen zu verstehen, reagiere mittlerweile allerdings äußerst allergisch wenn es mal wieder um den ach so undankbaren Verbraucher geht.
    Diese elende Jammerei der Bauern kenne ich seit meiner Kindheit, in guten wie in schlechten Jahren. Die Folge ist, es nimmt euch keiner mehr ab. Das betrifft jetzt nur einen Teilaspekt von Willis Vortrag, wollte ich aber auch mal loswerden.

    • Obstbäuerin sagt

      Hallo Paulus, ich kann Ihre positive Einstellung gegenüber der Landwirtschaft nicht entdecken.

      • Paulus sagt

        Hallo Obstbäuerin, ich habe mich in diesem Forum, bis auf wenige ironisch gemeinte und ganz wenige kritische Kommentare ausschließlich positiv zur LW geäußert. Auf diese Feststellung lege ich Wert. Ich habe jetzt aber keine Lust noch mal von vorne anzufangen.
        Wie heißt es in der Reiterei so schön, das Pferd ist sauer geritten.

    • Bauer Willi sagt

      @Paulus
      Ich jammere nicht. Wenn sich alle so verhalten, wie Du es zu tun vorgibst, wird es eine Agrarwende geben. Wenn aber die meisten (Du natürlich nicht!) es nicht tun, dann eben nicht. Und das ist keine “Verbraucherbeschimpfung” sondern meine nüchterne Erkenntnis. War heute auf einer Diamant-Hochzeit. Und auch da wieder die Aussage “Ich würde ja, wenn”.
      So wird das nichts.

      Ich habe es schon mal gesagt: Eine Ernährungswende bewirkt auch eine Agrarwende. Diese aber staatlich zu verordnen ist nicht zielführend. Mit den Landwirten kann man etwas erreichen, gegen sie nur wenig.

      “Ich bezahle jeden Preis”. Das stimmt vielleicht bei Dir (aber ich nehme Dir das mittlerweile auch nicht mehr ab). Bei der Mehrzahl der Discounter-Schnäppchen-Jäger (ist wohl genetisch verankert) spielt nur der Preis und nicht die Herstellungsweise eine Rolle.

      Ja, es gibt Nischen, in denen das funktioniert, aber es ist halt nicht die Norm. Und das ist das Problem.

      Dieses elende Bauern-Bashing kenne ich seit meiner Kindheit. Die Folge: es ist mir langsam scheiß-egal. Das betrifft nur einen Teilaspekt Deines Kommentars.
      Schönen Sonntag noch, lieber Paulus. Und danke für Deine erhellenden Worte.

      Dein Bauer Willi aus Rommerskirchen

      • Juliane sagt

        Guten Morgen Bauer Willi,
        Ich glaube schon das es Verbraucher gibt denen die Herkunft ihrer Nahrung wichtig ist. Vielleicht nicht soviele wie es wünschenswert wäre, aber es gibt sie. Das Argument :” man muss sich das leisten können” höre ich auch immer wieder. Ich antworte meist, dass man auf anderes ( Kirmes , rauchen, Fernreise, Handy etc ) verzichten könnte. Es ist eine Frage der Wertschätzung ! Die Erziehung muss in den Familien anfangen. Essen ist etwas wert , es macht Mühe bei der Herstellung Zubereitung und ganz wichtig! Essen sollte man ( zusammen am Tisch) genießen.
        Lg

        • Bauer Willi sagt

          @Juliane
          Das ist ohne jeden Zweifel so. Was mich immer wieder ärgert, ist die Diskrepanz zwischen geäußerter Meinung und tatsächlichem Verhalten. Der Marktanteil von gerade mal etwas mehr als 1% bei Biofleisch zeigt doch, dass die Kritik an der “Massentierhaltung” beim Einkauf keine Rolle mehr spielt. Da steht der Preis im Vordergrund. Den macht allerdings der Lebensmittelhandel und der spielt da auch eine unrühmliche Rolle, weil er es anbietet.
          Bauer Willi

      • Paulus sagt

        Lieber Willi, es ist dir eben nicht scheißegal, erzähl hier doch bitte keine Märchen. Um auf die Hofläden zurück zu kommen: Selbst wenn dort wesentlich mehr gekauft würde, führte dies wohl kaum zu einer Agrarwende. Dazu dürfte die Anzahl und Repräsentanz der Direktvermarkter bei weitem nicht ausreichend sein. Was deine Produkte, wie z.B. Weizen, Raps, Gerste und Zuckerrüben betrifft, frage ich mich wie das mit Hofläden zu bewerkstelligen ist. Dein Experiment, in dem Du mit dem Bio-Sascha Rübenraut kochen wolltest muss ich nun wirklich nicht wiederholen, es würde mir eh nicht gelingen.

        Ich nenne dir die wesentlichen Gründe warum wir dort kaufen:
        1. Bin ich dort kein anonymer Kunde wie z.B. bei Rewe, HIT sowie Aldi und Konsorten.
        2. Wird mir aus genau dem Grund keine gammelige Ware angedreht sondern ausschließlich beste Qualität verkauft, und zwar seit Jahren.
        3. Erfüllen diese, zumindest in unserem Kaff, auch noch eine gewisse soziale Funktion. Man kennt sich halt irgendwie und quatscht miteinander. Und wenn man dort eine ältere Dame oder ein älteren Herrn mit Einkaufstrolley trifft, fährt man sie kurzerhand nach Hause.
        Das ist für mich Grund genug nicht preissensibel zu sein, sondern auch mal etwas mehr auf den Teller zu legen als im SB-Markt. Zugegeben, es hat auch was mit der Sehnsucht nach einem Tante Emma-Laden und einem Bäcker und Metzger zu tun.
        In Rommerskirchen mag schon anders sein, schließlich seid ihr mit Discountern ja mehr als gesegnet.

        Was die von dir immer wieder angesprochenen EU-Außenschranken betrifft, erinnere ich mich an einen Beitrag in dem Du nicht ohne Stolz berichtest hast, dass die BB deinen Brotweizen zu einem guten Preis nach Marokko verschifft hat, statt diesen an die Mühlen in Köln oder Neuss zu liefern. Nur mal so als Hinweis, ganz ohne böse Hintergedanken.

        Dein Verbraucher Paulus aus Delhoven

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Einspruch Paulus,”Als permanent beschimpter Verbraucher” so Deine Wortwahl kann ich in Willis Brandbrief nichts finden. Wenn Du auf das alles verzichten kannst, bitte ist Deine Entscheidung, ich kann es nicht.
      Dein Einwurf zu Biogas musst Du mir detallierter erläutern.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wo kommt deine schlechte Laune her?
      War die Nacht nicht erfolgreich? 😉

      • Brötchen sagt

        Heute scheint die sonne einigen sehr stark auf die birne geschienen zu haben. Ich war in Mittelfranken mit dem Rad, lauter sehe freundliche Leute getroffen und auch mit einem ehemaligen LW ein sehr schönes Gespräch gehabt, wollten nur nach dem Weg fragen. Hat dann eine Viertel Stunde gedauert. da war es auch sehr sonnig! Leute beruhigt euch!! Internet ist irgendwie behindert😀 Fahrt Mal raus und schaut euch richtige LW an.

        • bauerhans sagt

          “Fahrt Mal raus und schaut euch richtige LW an.”

          komme selten mit leuten in kontakt,obwohl hier eine sehr dichte besiedelung ist.
          die meisten sind kritisch z.b. weil dieses jahr an einer hauptkreuzung auf zwei strassenseiten mais steht,der hier schon höher als drei meter ist.zitat:”es wird nur noch mais angebaut,der laugt doch den boden aus!”
          mit einem jogger kam ich ins gespräch,der nach dem stand der ernte fragte.
          ich verwies auf die trockenheit,betonte aber,dass kein verbraucher sich sorgen machen müsse.der jogger meinte nur,herr aldi und herr lidl würden notfalls aus china importieren,damits billig bleibt.

          • So ein Quatsch,
            aus China kommen gerade mal Zusatzstoffe für den zu verdampfenden Schischa, Knoblauch und Südfrüchte (arabische oder französische Agrumen aus deren Überseegebieten, oft minerer Qualität), nicht mal Tabak ist vermutlich in den kleinen Packeten zum Verarbeiten für die arabischen (importierten?) Leiharbeiter und porschefahrenden Chefs, Lebensmittel Farbstoffe aus Norddeutschland, Glyzerin aus Böblingen(BB) – vom Raps und Dinkel Landkreis Tübingen- auf Lastwagen in riesigen Mengen von arabisch oder türkisch anmutenden Fahrern angeliefert ins angrenzenden Filder-Industriegebiet, seit anderthalb Jahren, die Luft tag und nacht verpestend.
            Im Mercedes war einmal gepresster Bananenstroh aus den Phillipinen, bis sie auf einheimischen Hanf, angeblich völlig frei von Rauschmittel liefernen Inhaltsstofen umstiegen. Hohenheim züchtet jetzt aber medizinischen Hanf für das Innland wieder zurück.
            Was drin ist in der Nikotin Ware aus China wissen nicht einmal die ach so klugen Konsumenten des Endproduktes, die sonst alles zu wissen glauben und ihrer Gesundheit zu liebe alles glauben, um ihren Lastern zu frönen (Frostschutzmittel Glysantin aus Glyzerin in den pfälzischen Ausleseweinen und andereswo) .
            Deutschland war einmal der weltgrößte Importeur von Lebensmitteln und zweitgrößter Exporteur, 1998.

            Die Fleischläden mit Schinken aus Westfalen und nach deutscher Art und – Weizen, aufgebackenem Brot in Japan, der oft gemischt europäisch japanischen Mittelschicht( einschließlich Militärpräsenz aus den USA ohne die Okinawa, das Armenhaus bis heute, und tropische Inselsehnsucht, obwohl seit 1952 im Frieden mit Japan noch unter US Verwaltung bis 1972 stand, heute nicht ihre Bevölkerung am Leben erhalten könnte mit Frühstücksfleischdosen aus Dänemark) oder aus anderen asiatischen Ländern, kauften sie die Importware ein (ausser verschmähte Hähnchen bei Kentucky Fried Chicken aus Thailand mit Hormonen wie in den USA) und gingen weg wie warme Semmel, trotz jahrzehntelanger Rezession dort.
            Nur das Meer ist tropisch, wegen einem Ausläufer des größten Meeresstroms, dem Kuroshio, welcher einem der vielen Inseln der Nansei Inselgruppe den Namen( Kuroshiro) gibt, der von den Phillipinen, Indonesien kommend die Besiedlung durch Polynesier, nach verheerenden Tsunamis im Mittelalter (Klimakathastrophen- Relikte, die riesigen viereckigen Felsen in der naturgeschützten Bucht von Shiraho, mit Lilien der Nationalblume neben der roten Hibiskus?, die einheimische Bevölkerung teilweise ersetzend, zusammen mit chinesischen Ackerbauern und Fischern.
            Eine koreanische angebliche “Wissenschaftlerin”, wollte also “gentechnisch” runde rote Sonnen auf diese rein weißen Lilien zaubern und nicht mal sagen wieso Japaner so ein ein getrickstes Plagait bräuchten.
            Aufmalen konnten sie auch direktin Deutschland, wo sie um ein Stipendium bat dafür von Zierpfllanzenzuchtfirmen.
            Die homogene japanische Gesellschaft ist ein Narrativ!
            Schon vor MP Abbes mit Schulden finanzierter Abbenomics beschäftigte das Land mit Infrastruktur und Bauen, sowie Bildung (Lebenslanges Lernen) seine Bevölkerung, genau wie jetzt die Road and Belt Volksbildungs- und Imagekampagne mit Konfuziusinstituten weltweit( Ex BK Schroder als Förderer chinesischer Sprachkurse), Reisebegleitung über Medien in ferne Länder der Politführung sowie mit G5 hightech , e- commerce.
            Über Wechat, Weibo erfolgt die Werbung für einheimischer landwirtschaftlicher Hofläden, und mit funktionierender postalischer Versendung von Lebensmitteln und Elektrowagen( Karren, Bussen, Autos in die Großstädten) wird ausgeliefert.
            Dies ist meist auf Pump finanziert und schont Devisen für Importe.
            Auslandsreisen sind mehr und mehr verpönt bei den Parteimitgliedern und sie bekommen, Neu Schwanstein nachgebaut in Dalian und Wachsfigurenkabinette auch zu Hause zu sehen, schon lange für die Zurüchgebliebenen ab 60 Jahren kostenlos in Museen zu sehen.
            Nur die Konfuziustempel in Nanjin z. B. sind auch für ältere aus dem Ausland billiger.
            Umgekehrt wird ein Schuh daraus!

            • Brötchen sagt

              Gestern kam auf 3sat ein Bericht über die chinesische Tomatenproduktion. China produziert zur Zeit mit den USA und Italien das meiste Tomatenkonzentrat. Absolut sehenswert der beitrag ” das rote gold….”

        • Astrid sagt

          Die richtige Landwirtschaft … viele Güllebehälter … viele Tiere in Gefängnissen oder Verliesen … viel Elend … viel Leid … und gaanz viele Menschen die das lieber nicht sehen wollen … der Himmel ist ja so blau und die Wiese so grün … und die Sonne scheint … Ignoranz tötet …

          • Obstbäuerin sagt

            Hallo Astrid, bei uns im konventionellen Obstbau ist es jedoch so:
            viele Wildkräuter, sehr viele verschiedene Schmetterlinge (vorgestern Segelfalter fotografiert), Bienen – Hummeln -Libellen, 95 verschiedene Vogelarten nachgewiesen (gestern Neuntöter fotografiert). Daneben Hasen, Greifvögel, Rehe, Füchse, Wildschweine, Hirsche, Bieber, Mäuse, Eidechsen u.a. aber keiner will es sehen. Eine positive Darstellung der Landwirtschaft findet in den Medien keinen Platz.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ich bekenne mich schuldig,

            habe auch 3 Hühner im Gefängnis, schimmern noch, die halte ich bei minus 24 Grad. 🙁

            Möglicherweise sind es auch Hühnchen zum Grillen 😉

          • Inga sagt

            Woher weißt du das Astrid?

            Jeder Baurenhof ist individuell verschieden!

            Wie sieht Deiner aus?
            Wie sieht Bauer Willis aus?

          • Der Brandenburgbauer sagt

            @ Astrid. Moin, was anderes war von Dir auch nicht zu erwarten.
            Engstirniges Denken ist ja Deine besondere Stärke.
            Mit Typen wie Du es bist, lohnt sich auch keine offene und sachliche Diskussion, hier fehlt einfach derSachverstand.
            Musste einmal gesagt werden.

  12. Elfriede Baumeister sagt

    Ich stimme Bauer Willi in sehr vielen Punkten zu. Es wird in der Offentlichkeit zu viel gegen die Landwirtschaft polemisiert.
    Mein Mann ist Dr. agr. und war 45 Jahree im Agrarbereich tätig. Mit ihm habe ich die Proleme ausführlich diskutiert.
    Es gibt aber auch sehr viele Punkte, die wohl kaum veränderbar sind und die mitbestimmend sind für die
    allgemeine Lage (z.. B. Klimawandel, Weltwirtschaftslage). Die hitzebedingte Lage ist regional und je nach Produkt unterschiedlich. Ich teile Ihre Meinung, daß pauschale Staatshilfen hier nichts nützen. Nach Kenntnis der Fakten könnten Liquiditätshilfen in Form von verbilligten Krediten durchaus existenzerhaltend sein, aber keine Hilfen nach dem sogenannten Gießkannenprinzip.
    Für die deutsche Volkswirtschaft ist der freie Warenverkehr, einschließlich der Agrarwirtschaft, lebenswichtig. Deshalb muß dieses Ziel jede Bundesregierung kompromißlos verfolgen.

    • Bauer Willi sagt

      @Elfriede
      Genau das haben mir Renate Künast (Grüne) und Frau Tackmann (Linke) auch gesagt. “Deutschland ist eine Exportnation und da können wir uns nicht leisten, Handelsbarrieren aufzubauen”.
      Meine Übersetzung: “Die Bauern sind nicht systemrelevant”. Das zu sagen wäre ehrlich. Dann haben wir einen Planungshorizont, der dann aber anders aussieht als die Lüge vom “Erhalt des bäuerlichen Familienbetriebes”.

      Wem nützen verbilligte Kredite? Niemandem, denn es sind Kredite, die zurückgezahlt werden. Was auch vollkommen richtig ist, denn so ist das mit Krediten. Warum soll versucht werden, Strukturen noch für eine Weile aufrecht zu erhalten, die nicht aufrecht zu erhalten sind? Es gibt genügend Beispiele für Branchen, die ausgestorben sind. (Textil, Steinkohle etc.) Warum soll das in der Agrarbranche anders sein?

      Lasst uns also weiter Autos und Maschinen exportieren, solange Trump das noch erlaubt. Und lasst uns kompromisslos die europäische Landwirtschaft auf dem Altar des Welthandels opfern. Das ist es doch wert.

      Bauer Willi

      • Inga sagt

        “Es gibt genügend Beispiele für Branchen, die ausgestorben sind. (Textil, Steinkohle etc.) Warum soll das in der Agrarbranche anders sein? ”

        Kann man die Landwirtschaft wirklich mit anderen Branchen wie Steinkohle oder gar Textil vergleichen?

        Gut Steinkohle ist auch etwas natürliches, hohlen wir aus der Erde, beeinflusst die Umwelt auch, aber weniger als die Landwirtschaft und die Textilien sind zum Teil chemisch, die anderen Fasern wohl natürlich, sie wachsen auch auf dem Feld, aber nicht hier.

        Die Fasern wie Lein und Hanf, die bei uns auf dem Feld wachsen, sind ja hier auch wegen den Chemiefasern aus wirtschaftlichen Interessen abgedrängt worden.

        Aber wenn wir nun unsere Feldfrüchte alle aus dem Ausland holen müssen, wie die Textilfasern, dann müssen wir uns für unsere Landschaft etwas einfallen lassen, aber was?

        Und wenn uns der Verbraucher nicht dabei unterstützt muß er eben Umweltsteuern bezahlen, …

        oder?

        Und wo bleiben die vielen Arbeitsstellen, die der Landwirtschaft zu tun haben?
        Nicht nur auf den Ämtern, sondern auch im Landhandel usw,

        und?

        Wie sieht dann unsere Umwelt aus?
        Was sol auf unseren Feldern wachsen?
        Wald?
        Werden die Bauern dann alle beamtete Förster?

        Die Wege der Lebensmittel in unserer Discounter werden dann aber viel länger!

        Wollen wir das?

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Meine liebe Inga, da müssen Sie einmal Die Grünen und die NOG,s fragen.
          Die haben doch auf alles was die Landwirtschaft betrifft eine “fundierte” Antwort.

          • Inga sagt

            Die Grünen, Brandenburger?
            Auch andere Verantwortliche haben eine Meinung dazu!

            Besonders die, die unsere Feldwege immer mitbenutzen!

            Ich wollte nur darauf hin hinaus, dass es für Bauern viele Auflagen aus der Politik gibt, die aufgrund der Umwelt zu leisten sind.

            Z.B. der integriertet Flankenschutz,
            Gewässerschutz

            Zeitpunkt des Ausbringens von Gülle usw.

            also arbeiten wir in der Landwirtschaft und sind mit der Ökologie direkter verbunden, dass wir sie mehr achten müssen, als ein Textil- oder Autounternehmen.
            Die Trockenheit in diesem Jahr ist der Beweis!

            Was hat die Industrie damit zu tun?
            Die Bäckerinnung freut sich und erhöht höchstens deswegen die Preise! Obwohl nur für kanpp 1 Cent Mehl im Brötchen ist.

            Wir arbeiten direkt damit zusammen, das fängt schon bei der Bodenbearbeitung an.
            Das geht rund ums Jahr so, jeden Frühjahr wieder von neu!
            Jahr für Jahr, Tag für Tag!

            Und da wollen wir uns andern „Schlauköpfen“ unser Wissen streitig machen?

            Wenn nun der Bergbau oer die Kohleindustrie geht, gut
            machen wir uns abhängig, aber dafür sind ja die Biogasanlagen im Aufwind!

            Aber soviel Ökoschaden ist das nun auch wieder nicht, oder?
            Könnte man ja mal untersuchen!

            Wenn nun die Textilindustrie geht…
            Ws macht das mit unserer Natur?

            Aber wenn die Bauern gehen?

            Was ist dann mit unserer Ökologie?

            Die GRÜNEN und auch die NGOs zum Teil müßten alle studierte Agrarier oder Ökologen sein, bzw. Grüne Berufe haben, um das richtig zu beurteilen. Das sollten die Grünen sich auf die Fahne schreiben, finde ich und dann können sie ihr Ziel definieren!

            Woher kommt der Name der Partei eigentlich?

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Bauer Willi, zum ersten Mal bedaure ich, dass es keine Minus- Punkte gibt. Für Frau Elfriede B. hätte ich da gern einen oder mehrere gegeben.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin, diesen von Willi und Alois eingeführten Aspekt, es gibt nur dafür, aber nicht dagegen bedauern einige im Netz, ich gehöre auch dazu . Aber Beide haben auf Ihrer Seite bestimmte Vorstellungen festgeschrieben und die sollten wir alle doch respecktieren.

    • ottmarWelker sagt

      Wieso verbilligte Kredite?
      Die Bundesanstalt für Arbeit hat eine zeitlang alle Änträge auf Selbstständigkeit bewilligt und bezuschußt.
      Hier in China, wie zuvor in Nepal( aus Tibet und Nachbarländern mit Flüchtlingslagern) und Japan( per Boot- vietnamesische Boot People, Philippininnen für dem manchmal doppelt verheirateten Markterlös, auch für die einheimischen Bauern, importiert) und aus befristeten Aufenthalten ausgelaufenen Visen) gehen viele, nicht nur illegale Immigranten, ohne Schulden zu machen, wie die an US Führerkaderschule( wurde etwa Herr Käser von Siemens, in seiner mutmaßlichen Bakschisch Firma an einer solchen erzogen und wurmt ihn der nachder Wiedervereinigung nun schwächere Brain Train so sehr, den Özi? Kann er es nicht lassen, wie sein nur zu Schadensersatz verurteilter Vovorgänger aus Franken, seine Firma so zu vernachlässigen) freiwillig und gefördert auf das Land mit Erfolg, diese überzähligen High Potentials, männlich und weiblicher Ausprägung als Einzelkinder auch und vor allem in Gemeinschaften, die sie, die religionslosen, tragen, wie im Staate Vermon nach dem 2. Weltkrieg, während der Depression auch deutsche Exilanten, bis ein Teil staatsumstürtzende Ziele artikulierten.
      Ist ein Regierungswechsel zu erwarten gleich ein Staatsstreich hierzulande, und ändere sich sowieso nichts?
      Warum sind in Deutschland viele zu ehrlich und respektvoll gegenüber den eigenen Raffkes?
      Die 68 gaben die Parole aus, man müsse klauen wo es geht und Besitzende schädigen und jetzt? ” Macht kaputt was euch kaputt macht”. Der Kommilitone W. K, heute ein MP fing gleich an bei seinen Verbindungsbrüdern und Mitstudenten, von ersteren austretend vor dem Rauswurf und eiskalt sich sammeld undausruhend zu den neuen angeblichen, nie voll eingestandenen eigenen oder nur von anderen gefordert, verlangt, gepuschten aber nichts selbst zu verantworten und bestraften Gemeinheiten, Unverschämtheitenund selbst Straftaten, die verjährt, aber nicht vergessen sind. Er protzte 2013 und noch heute mit seinen angeblichen mutigen Aussagen von damals, nur die in Akten festgehaltenen, ihm zuzuordnenden, die nur er einsehen darf. Ein Wirtschaftslenker wie BK Schröder, die etwas von Wirtschaft und Sozialismus verstehe.
      Sagte nicht einst ein BP Herzog dass jeder ihnen (wem genau)? nicht die Hand reichen und sie immer schon, keinesfalls bedrohen solle, auch nicht semantisch mit ihrem einzigen Leben, selbst da sie oft nicht glaubten, es ginge danach weiter!
      Was wurde aus dem alternden VERDI Chef Bzirke von den Grünen, der Addressen veröffentlichte von vermeintlich Reichen, ein Held? Im Kopf, der klar wie Schauspieldirektor Peymann für Zahnersatz von Enslin, Bader und Meinhof sammeln ließ im Gefängnis Stammheim?
      Sie, die Wirtschaftslenker, hatten unter Vorsitz des Seniorchefs der Ditzinger Firma Trumpf, Leibinger in Steckfeld/Plieningen/Hohenheim ein neu erstelltes, früher hauptsächlich städtisch (unter OB Wolfgang Schuster noch verschuldete Kommune, unter Kuhn -mit Vorsatz getrickst? schuldenfreies Stuttgart virtuell geschaffen-damit sie wieder Schulden machen können- ohne städtische Eigenbetriebsanteile( Flughafen, Krankenhäuser, SSB und 3 Spartenhaus für Kultur und und mehr als Neubau schon bestimmt aber nicht geplant zu beachten, sei überregional zu blechen dafür) verlangt, gefordert, gepuscht, keinesfalls dauerhaft von der Wirtschaft gesponsert, nun aber ist das Unnötige, als Schwarzer Peter, an die Berliner Technikförderanstalt Steinbeiß Institut abgestossenes “Juwel” vermacht worden an das vormals von Lothar Späth gegründete BTS aus Landes Stiftungs Mitteln, finanzierten Vollzeit- und Berufstätigen quasi ein nicht zweitrangige “Busines Lehranstalt( ehemals nach DDR Vorbild und dual, weil berufskundlich-und politisch lernen zugleich( in BW hochverschuldet), ebenfalls aus Späths Ära stammendes Relikt.
      Was sie da drin machen wissen nur sie selbst.
      Sogar in einem vom Arbeitsamt damals noch geförderten Selbsttrainingskurs für volle drei Monate, reisten Modeschöpfer mit Ausbildung in Mailand mittels, zwar älteren Lamborginis und Maseratis an, wegen dem Prestige, von diesen erfolgreichen Businessmenschen und Ego.
      Auch diese als berufstätige Fortzubildende Anreisenden verstopfen jetzt mit ihren Superschlitten Samstags die bald mit saftigen Gebühren belegten öffentlichen Landesparkplätze vor dem (Bier)Garten und für Bäumebesucher mit ihren Hunden, Kind und Kegel eben, auch ein paar Schubiaks darunter, wie überall.
      Fällt denen einfach nichts Neues ein!
      Selbst die Freundin meiner Frau mit neuerdings anerkanntem 25 Jahre altem Bachlor aus China an der Uni Hohenheim will für keinen Hungerlohn mehr dort arbeiten, sondern in ihrem gepachteten Garten ernten, wo ab und zu ein ehemals gut bezahlter von der Uni Verwaltung ihr seine alten abgenutzten Baustoffe schenkt.
      Sie kennt inzwischen die Doktoren und ähnliche auch von dort gut.
      Für vier höhere Akademiker, die in deren 5 stöckigen Miethaus wohnen dürfen, putzt sie die Treppen für den Vermieter als lukratives Zubrot. Auch drei Agrartheoretiker sind darunter. Agrartheologen sind noch häufiger anzutreffen in der Gegend.
      Einer im theoretisch unpraktischen Fach promovierter Sinologin gegenüber traue sie sich nicht ihre Sprache zu verwenden, da sie auf Unverständnis stossen würde.
      Mit ihrem griechischen Mann mäht sie ein mal im Monat unsere Wiese und erntet, gießt aber nicht, obwohl sie sogar den gewässerten überlebendenMais einmal uns im Bild zusandte, regnete es doch im Mai heftig, wie gerade hier in der Regenzeit.
      Für praktische Landwirtschaft braucht es keine Promovierten, nicht einmal an der Hochschule, sondern nur praktisch ausgebildete Landwirte. Neuerdings verkauft jemand-ein Agraringenieur-aus Italien zurückgekehrt eigen hergestelltes Eis in Degerloch.
      Akademische Freiheit wäre Professoren zuliebe, Steuergelder verprassend, Schweinzyklen, Milchseen und Butterberge bei jungen Agrargläubigen zu wiederholen, die aus der EU verschwunden seien.
      Die beiden Hübschen versteckten mich auch deswegen besondern vor neugierigen konkurrierenden Indern und Chinesen aus dem Koplex, weil das überdimensionierte Seidenraupenzuchtinstitut natürlich für Unbefugte wie Margie und mich tabu waren, mit seinen Geheimnissen.
      Aber sie hatte es uns erlaubt, und ihr passierte sowieso selbst nichts!
      In Japan gehört statt Jura ,die wenig angesehene Landwirtschaft an jeder Uni zum Grundausstattugsfach dazu und existiert nur zusammen, nicht wie Medizin als exklusive Frauenhochschule.
      Als Kollegen hatte ich somit nur Männer im staatlichen Agrar- Industriellen Komplex in Tsukuba, nun eine Agentur.
      Frauen kamen, wie Margie Wilder als Leiterin der Fischereiabteilung aus den USA.
      Standen sehr auf sie, die älteren Agrarier, obwohl mit einem Japaner mehr als einem Jahr schon damals verheiratet, wohl auch wegen ihrem Studium an der Todei ( “The University” =Tokyo Uni), mehr als auf ihre Deutsch-US Forscherin und Archeologin von den Tieren, die Seide machten und früher Kleiderberaterin eines echten aber nicht normalen sich überaus oft echoffierenden ETH Zürich Zöglins, für den ich als dritter im Bund Luft war. Die beiden Hübschen zogen mich auch während der Arbeitszeit ins Museum für Seide des Komplexes über eine Zwischentür zusammen weg. Die Kunstsinnige kleinere, nicht schwarzhaarige lotste mich bis nach Tokio, zu dem auf Tourne anwesenden Schauspieler Freund “zufällig” im letzten UBahnwagen zusammengetroffen ,auf die Minute genau, in eine einmalige Ausstellung chinesischer Kultur.
      Starke Frauen, die kein Pardon kannten.
      Sie (ge)brauchten halt ihre gewählten Beschützer.
      Japaner überschätzten westliche Ausländer oft, dagegen asiatische unterschätzten sie, auch wenn deren Kulturen älter und reicher und ihrer überlegen waren.
      Die Englischsprechenden, wie Margie, die an einer eigen Ausländerschule der Todai, zwar auf Japanisch studieren mussten, hatten Vorteile, da die wissenschftliche Literatur natürlich englisch war.
      Der Margie sagte im kleinen, auf Selbstzahlerbasis im Hotel zusammensitzenden informellen Kreis, nach der internationaler Tagung ein Professor aus Wien auf den Kopf zu, dass sie eine Mischung mit jüdischem Einschlag wäre, unsere Margie, was sie bejahte.
      Hatte keine Ahnung der Professor Schmitd(den Hohenheim erst gar nicht nahm für ihren Lehrstuhl für Genetik, sondern eine Frau), als er so dumm meine damalige Chefin Yamaguchi-Shinosaki in der Diskussion fragte, warum sie mit der Augenbohne statt wie üblich mit der Hauspflanze der Pflanzengenetiker, wie ein anderer Hohenheimer Züchtungsforscher Schmidt immer noch, nur mit der Ackerschmalwand, arbeite.
      “Wir können mit jeder Pflanze arbeiten” war die kluge Antwort, selbst mistrauisch als Hybride von meinem späteren Chef bezeichnet, aus eine Samurei Clan abstammender führenden Reiszuchtexperte, der mir viel erklärte.
      Er wurde Vizechef des Institutes für Agrabiologische Resourcen. Y.S. achtete er als Ausnahmebiologin und ihren Mann kannte er nicht, einen Apotheker. Beide hatten in den USA das E-Coli Gen sequenziert, was damals in Lehrbüchern stand und entdeckten kürzlich ein Peptid, das ein aus den Wurzels stammendes Hormon Abscisinsäure zum Schließen von Spaltöffnungen anregt, ein Transportermolekül. Am Institut von T. S. wurde später das Reisgenom ebenso wie Chinesen, die später den Superreis auf der Expo 2010 vorstellten.
      In Tsukuba war ich schon 1993/4 auf der Expo zu Besuch und eingeladen mir die Tsukuba Science City anzuschauen.

  13. Sebastian sagt

    Hallo Willi,
    Guter Beitrag! Bin selbst Landwirt und die Getreide und Rapsernte war wie bei den meisten nicht ohne Einbußen. Noch nie haben mich so oft Nachbarn, Bekannte und Verwandte, die alle mit der Landwirtschaft nichts zu tun haben, gefragt wie es um mich und meine Kollegen steht. Allen versuche ich zu vermitteln, das gerade eine sehr schwierige Situation herrscht. Jammern oder klagen tue ich bei keinem! Ich verschweige aber auch nicht, dass die meisten die jetzt am Abgrund stehen auch einiges dafür getan haben! Nicht gemeint sind die, die in einen modernen Stall investiert haben, um Tierwohl- gerechter ihre Tiere zu halten oder Arbeitserleichternde Umstände zu erreichen! Aber die , die auf 100 ha 500 PS stationiert haben und in jeder neuen „Profi“ mit dem nächsten 300 er liebäugeln! Da wünsche ich mir noch so ein Paar Jahre, die werden dann hoffentlich den Markt bereinigen….

  14. Versager sagt

    Der Beitrag ist sehr gut und Du hast recht, es werden weiter Höfe aufgeben. Ich bin einer davon. Als ich den Hof 2012 übernommen habe waren die Traktoren schon alt, aber die Ernte auf dem Konto fehlte.
    Wir produzierten Obst und Gemüse, sehr vielseitig mit weiter Fruchtfolge, wie es eigendlich sein sollte. Nach Kostenanalyse und der einführung des Mindestlohns habe ich jedes Jehr mich von ein – zwei Kulturen verabschiedet.
    2017 dann der späte Frost und die Erdbeeren waren auch halb weg, hab ich den grössten Verlust in unserer Firmengeschichte geschrieben und kann nicht mehr. Burn out und den Betrieb hab ich aufgegeben.
    Natürlich wünsche ich solche Erfahrungen niemandem, aber was bleibt ist die Erkenntnis, das immer noch Angebot und Nachfrage den Preis bestimmt. Mit der Ausnahme, das es nach oben einen Deckel gibt, den ist der Salat zu teuer, kommt er aus dem Ausland oder der Discounter macht in der Woche halt Brokoli.
    Ist dem Verbraucher doch auch latte.
    Also es tut mir leid es Auszusprechen, aber es müssen wohl Tiere notgeschlachtet werden und Betriebe schliessen, damit die Überproduktion mal zurück geht…
    Da wir alle ja so Arbeitsgeil sind und uns bei gebracht wurde: wachse oder weiche ist hier vielleicht auch mal eine umdenke nötig.
    Wenn die ersten Flächen brach liegen, gehen die Pachtpreise von alleine wieder runter. Und wenn die Berufskolegen im schönen Wetter sich einfach mal an den See legen, gehen irgendwann die Preise auch wieder hoch.
    Wir Bauern beuten uns selber aus und keiner Dank es uns.
    Warum also.
    Einfach mal alles voll Bienenwiese sähen und dem Discounter den Stinkefinger zeigen, das sollten wir diskutieren.
    Aber dazu fehlt es uns Bauern ja leider an Mut und Zusammenhalt.
    Sobald ja einer weniger macht, fühlt der Nachbar sich genötigt, mehr zu machen.
    Mit der Einstellung werden die Betriebe aber langfristig sich gegenseitig aufreiben und der Handel grinst nur….
    Ich fordere mehr Solidarität im Berufsstand, wir sind keine Konkurenten sondern Kolegen und wenn wir nicht lernen den alten Gedanken von Raiffeisen in unsere moderne Zeit zu transformatieren, wird es immer nur beim jammern bleiben.
    So, ich bin raus. Überlasse das Spielfeld den Kapitalstarken. Drücke den verbleibenden Spielern die Daumen, das sie mal zusammen gegen die Bank gewinnen mögen.

    • Regine Lehmeier sagt

      Lieber “Versager”…..
      es ist viel zu hart, sich selbst so zu titulieren!
      Denn ich denke doch, daß Sie mit Sicherheit ihr Bestes gegeben,
      ihr Möglichstes versucht haben,
      den Betrieb, so wie er nun mal an Sie überging, zu erhalten.
      Das soll nicht immer sein und da ist daß Ziehen der Reißleine unumgänglich, um selber nicht auch noch ins Nirvana überzugehen.
      Und das hat nichts mit Versagen zu tun.
      Es ist hart, es tut weh….es tut sehr sehr lange weh….
      Und doch ist immer noch die Asche des Alten der Dünger des Neuen!
      Vielleicht auch für die, von Ihnen geforderte Wiederbelebung des Raiffeisen-Gedankens.

      In diesem Sinne die besten Wünsche für die Zukunft!

      And by the way:
      irgendwie gewöhnt man sich nach ein paar Mal an das Reißleinen-Ziehen…:-)))

  15. Obstbau Feedback sagt

    Mein Beileid an die betroffenen Ackerbauern in Norddeutschland. Ganz so schlimm ist es bei uns in Süddeutschland im Obstbau nicht – aber ein gutes Jahr wird es auch nicht.
    Meine Hauptkultur sind Heidelbeeren. Die Ernte begann dieses Jahr bereits 3 Wochen früher wodurch viele zur Ernte vorbereitende Arbeiten und Verkaufsvorbereitungen noch gar nicht abgeschlossen waren. In der Regel arbeite ich während der Vegetationszeit sowieso schon am zeitlichen Anschlag und kann dann kaum mehr Zeitreserven mobilisieren. Nun gut, noch ein wenig mehr mit Stirnlampe in der Nacht wäre möglich, solange der Körper es packt …
    Die Sorten reifen bei mir folgernd über ca. 8 Wochen – heuer konzentriert sich aufgrund der schnellen Reife die Ernte auf ca. 3,5 Wochen. Viele Beeren werden vom Strauch fallen, da die Ernte in so kurzer Zeit nicht bewältigt werden kann. Ein weiteres Problem: Auch wenn ich doppelte Menge an Beeren / Woche ernten könnte, die Nachfrage verdoppelt sich deswegen auch nicht. Der Preis geht völlig in den Keller. Neben meinen regionalen Beeren stellt der Handel zum halben Preis auf – preislich habe ich aber keinen Spielraum mehr, der Preis ist immer noch der gleiche wie vor 11 Jahren und viele Kosten sind in diesem Zeitraum zw. 30 – 50 % gestiegen.
    Ein Hauptproblem ist der Mindestlohn, bei dem ich bei 95 % der Arbeiter drauf zahlen müsste weil sie bei den derzeitigen Preisen das gar nicht erwirtschaften. Wo bleibt ein entsprechend angepasster Mindestpreis? So habe ich bereits in den letzten Jahren ca. 1/3 meiner Ernte am Strauch hängen lassen müssen, und heuer wird das nochmal mehr …

    Schwierigkeiten gibt es noch mit der eingeschleppten Fruchtfliege. Heuer zwar nicht (vielleicht sind die Beeren zu früh gereift), aber vor zwei Jahren konnte ich die letzten 2 Wochen nichts mehr ernten, da alles vermadet war.
    Und dann gibt es immer wieder Banden die über Nacht in die Plantage einbrechen, fast alles abräumen (sogar unreife Beeren) und hohen Schaden hinterlassen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Deiner Aussprache nach (Heuer) muss dein Betrieb nahe an Österreich liegen, weiß natürlich nicht wie du dein Obst vermarktest.
      Wenn ich sehe. dass der Obstgroßmarkt derzeit bei Heidelbeeren keine 3 Euro je kg ausbezahlt, da muss man Geld bringen.
      Einzig die Zwetschgen und Frühäpfel haben noch befriedigte Preise.

      Jammern tue ich persönlich nicht, da ich mit beginn meines Rentenalters ausgestiegen bin.

  16. Ehrlicher sagt

    Ja die Wetterkapriolen werden heftiger und einige Betriebe hart getroffen. Ich hab eine Versicherung gegen Hagel und Sturm die könnte man um Trockenschäden erweitern! Die Versicherungen werden die Kosten treiben! wer in gefährdeten Regionen lebt wird mehr bezahlen müssen wenn er denn den gleichen Versicherungsschutz benötigt! Der Staat sollte sich daraus halten! Und die Betriebsleiter sollten das mit einkalkulieren! Wer bei Pachtpreisen hoch pokert muss auch mal verlieren, sonst können das ja alle! Am Ende müssen wir Landwirte endlich kapieren, dass wir Risiken haben in allen Bereichen, die müssen entlohnt werden, Bauer Willi spricht von Reserven auch gut, nur dann kanns funktionieren!

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  17. Ich hab den Bericht von Bauer Willi über die Top Agrar Online Seite gelesen, da wird dieser Beitrag total anders dargestellt. Was man mit paar Veränderungen alles erzeugen kann, der helle Wahnsinn. und schon gibt es wieder Krieg.
    Eines ist aber schwierig. Und das sind die Pachtpreise. Den kann man nicht einfach aus dem Weg gehen. Als ganzer Pächter weiß ich das genau. Da kann man nur leise betteln und am ende leise sterben. Nach uns gibt es so oder so nur noch Konzerne. Weil die Bauern die falschen Menschen sind die das Land als Eigentum haben. Ihr müsst leise und langsam enteignet werden, dann wehrt sich auch keiner, sondern arbeitet sogar in höherer Position weiter auf “seinem Betrieb”.

    Arme Bauerndenke

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  18. Friedrich sagt

    Lieber Willi . Hier hast due eine wirklich tolle Rakete abgesetzt. Man muß wohl so stark auftreten , daß uns Bauern überhaupt einer wahrnimmt. Toll !! Heute in der WAMS erste Seite, bezeichnet ein ehemaliger Berliner Bezirksbürgermeister die SPD als “Klugscheißerpartei” ! Bravo , daß trifft aber für alle die du oben erwähnt hast auch zu.
    Wir sind von Klugscheißern umgeben. Solidarität , Mitgefühl oder Moral gelten hier nichts mehr. Die weltweite Finanzwirtschaft überdeckt auch bei uns alles. Leute, die noch Dinge erschaffen wie die Handwerker,Pflegekräfte Bauern, Industriearbeiter usw. haben keine Stimme mehr, obwohl sie es sind, die alle Durchfüttern und sich auf deren Arbeit unser Lebensstandard begründet. Die Schreibtischtäter beuten uns alle aus und machen sich einen schlanken Fuß. Dieses Pak gehört weg, damit sich erst einmal wieder ein ordentliches Gemeinwesen entwickeln kann. — Habe extra diese harschen Worte gewählt , weil es ja sonst heute keiner mehr ernst nimmt. Willi , auch du kanst dich bestätigt fühlen , denn mit über 6000 Zugriffen hast du voll ins “Schwarze” getroffen.

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      • Inga sagt

        Weißt du wie sauber ein moderner Schweinestall ist? Die Kühe fressen Silo, die Schweine nur Schrot und Wasser aus Automaten. Das Silo zu beschafften macht schon Dreck. Schweine sind auch auch von Natur her sauberere Tiere als Kühe! Kennst du auch die Hygienevorschriften vom Veterinäramt an die Bauern und ihre Milchkammern? auch der Hof in dem Film, der 1070 rum erneuert worden ist, der hatte bestimmt eine Milchkammer und eine Rohrmelkanlage. Da kann man von außen nicht einfach so verurteilen!

        Wenn man diese Vorschriften nicht einhält, darf man die Milch gar nicht verkaufen!

        Hauptsache das Eis mit Sahne in der Eisdiele schmeckt gut!

        Warum unterirdisch?

        Natürlich haben die Schreibtischtäter einen einfacheren Beruf und verdienen ihr Geld leichter als die oben erwähnten Berufe.

        Deswegen sind sie auch soziologisch weit von den verantwortungsvolleren praktisch arbeitenden Menschen entfernt! Dazu gehören vielelicht auch Politiker.

        Deswegen ist es sehr unmoralisch, wenn diese Leute den mit der Hand arbeitenden Menschen noch Vorschriften u. Vorwürfe machen, obwohl ist davon keine Ahnung haben. Manche vieleicht auch nur, weil sie mit eigenem Leben nicht zu recht kommen!

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Hallo Inga, ich verstehe den Zusammenhang nicht! Welcher Film, welcher Kuhstall, worauf bezieht sich das alles?
          Warum ich die Aussagen von Friedrich unterirdisch finde, habe ich weiter unter erklärt.

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          • Inga sagt

            Der Zusammenhang, dass Kuhstall schmutziger ist als ein Schweinestall, das hat ein Städter geschrieben, der Angst hat, dass er schmutzige Milch bekommt!
            Eben, weil er keine Ahnung hat. haben kann.
            Aber bevor er so etwas behauptet, muß er sich erst mal erkundigen.

            So etwas passiert nur, weil er nicht weiß, wo die Lebensmittel herkommen, und deswegen ist er misstrauisch und klagt die Hersteller, die Bauern an.

            Dadurch liegt vieles im Argen, und manche bezeichnen diese Leute dann als “Pak”!
            Wer hat für das “Unterirdische” die Verantwortung?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Jahrelang haben sich die Bauern demütigen lassen und Machen es zum größten Teil immer noch.

        Erst wenn man mal auf die Pauke haut, nimmt unsere Gesellschaft die Bauern wahr.

        Eine Frage hätte ich noch, warum wird alles von Dir kritisiert, was Berufskollegen schreiben?

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Diese Wahrnehmung stimmt nicht. An Friedrichs Aussagen finde ich besonders den Stil problematisch, wenn es z.B. heißt “Dieses Pak gehört weg”. So spricht man nicht über Menschen, auch wenn sie einem nicht passen. Das ist eine Verrohung der Sprache, die unserer Gesellschaft nicht gut tut. Und im gleichen Atemzug von Solidarität, Mitgefühl und Moral zu schreiben – das finde ich unterirdisch.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Na ja mit dem Pack hat er tief in die Kiste gegriffen.

            In seinen Beiträgen ist eine tiefe Enttäuschung verbunden mit viel Frust zu erkennen.

            Wenn ich mir Beiträge von Foristen im Spiegel ansehe, da ist diese Ausdrucksweise Standard wenn es um Bauern geht.

  19. Der Brandenburgbauer sagt

    Willi, eine Sache muß ich doch noch los werden “”wenn man die Nachrichten aus dem Norden der Republik hört”. Ich verstehe zwar das Du auf deutsch gesagt nicht auf jedes “Kuhnest” eingehen kannst, aber die ostdeutschen Bundelsänder wie Sachsen, Sachsen-Anhal, Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern sind ebenfalls extrem von dieser Situation betroffen. Von Thüringen habe ich keine Infos.Keine Kritik , wollte ich nur zusätzlich bemerkt haben.

    • Brötchen sagt

      Brandenburgbauer, es ist regional sehr unterschiedlich, ich habe in Franken sehr guten mais aber auch sehr schlechten gesehen. Bei uns Mittelmark steht er teilweise auch noch recht gut. Zur Zeit ziehen Gewitter durch, in Wittenberge gehen gerade 40 l runter kW hat wohl letzte Woche auch 40 l gekriegt. Ich vermute Mal es wird wohl bis Ende August so bleiben, können wir nur hoffen, das wir noch ab und an was Gewitter abbekommen, so dass vielleicht noch etwas Gras wächst und der mais noch Kolben bilden kann. In Ziesar sollen sie wohl die ersten Tiere reduzieren, stand in der Zeitung.

    • Bauer Willi sagt

      @Brandenburgbauer
      Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegt im Norden der Republik. 🙂
      Bauer Willi

  20. Günter Peßler sagt

    JA Willi du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gab halt sieben biblische Plagen und in der Neuzeit kam eine neue dazu die Bürokratie, denn sie wussten noch was Sie taten. Klar übertreiben,wie überall auch, manche Landwirte, nur wie die Ressource Beamtentum verschwendet wird für geregelten Schwachsinn( Düngerverordnung, mehr Amtstierärzte bei immer weniger Tieren, Mehrfachantrag usw.). Man hat das Augenmaß verloren und Sinn und Ziel in der Wohlstandsgesellschaft. Jetzt nur noch ein kleiner Vulkanausbruch oder eine elektrische Störung durch ein anderes Naturereignis und wir haben Anarchie, Mord und Totschlag. Kurzfristig geht alles gut nur ein zusätzlicher Tropfen führt bei der Spannung zum Riss der Sehne, bringt das Fass zum Überlaufen.

  21. Obstbäuerin sagt

    Die Schaffung einer steuerfreien Risikorücklage wäre eine Forderung, die branchenübergreifend sicher die größte Zustimmung erhalten würde. Sie müsste allerdings rückwirkend in Kraft treten, weil die Notlage jetzt sehr viele trifft. Wie wäre es mal mit einer »Notfallpetition« an unseren Bundestag, die von allen unterschrieben wird?

    • Stimmt. Ich bin keine Bäuerin, sondern mittelständige Einzelhändlerin und unterstütze die Forderung der steuerfreien Risikoanlage.

      Ich würde auch Gewinne IN der Firma lassen, wenn sie, wie z.B. in Estland, nicht besteuert würden. Dann könnte man darauf später zurückgreifen, wenn es brenzlig wird – oder man schüttet sie später mit Steuerabgaben aus, wenn es weiterhin gut läuft – oder investiert damit in den Betrieb. Aber solche vernünftige Unternehmerdenke ist ja in diesem Staat nicht möglich.

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Katja Triebel, ich hatte in dieser schwierigen Situation eher an die verschiedenen Branchen innerhalb der Landwirtschaft gedacht.

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      • Regine Lehmeier sagt

        Die Möglichkeit einer steuerfreien Rücklage würde ALLEN Mittelständlern, egal ob Landwirtschaft, Handwerk oder Dienstleistung enorm helfen um solche Zeiten besser überstehen zu können. Und in guten Jahren manche, vielleicht doch nicht unbedingt notwendige, Investition zur Senkung der Steuerlast überflüssig machen. Was die Firmen des Landhandels dann gerne bedauern dürfen….

        Die Situation hier in der Mitte Bayerns ist extrem unterschiedlich, je nachdem, wo die Gewitter eben niedergingen.
        Gras: 1. Schnitt war erträglich, 2. Schnitt schon sehr “konzentriert”,
        der 3. Schnitt fällt komplett aus, nur die Luzerne ist noch grün,
        der Mais mogelt sich relativ erfolgreich durch….relativ…
        mal sehen was nach dieser Woche sein wird…
        Mit viel Glück kommen wir also mit einem oder zwei blauen Augen davon…

        Ich wünsche den Kollegen, die wohl mehr als diese zwei blauen Augen verkraften müssen einfach REGEN…viele Kraft und gute Nerven.

        Und auch wenn man seinen Mitmenschen ja wirklich nichts böses will….
        den Schönwetter-Trullas im Radio könnte man dann doch gelegentlich vor die Füße kotzen…oder so…:-)

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Regine, Sie wie Du sagst, Schönwetter – Trullas, könnten Ihre Wetterdaten auch etwas bauernfreundlicher rüber bringen, als immer nur, in der gleichen Textformel: Ich und viele Menschen finden diesen Sommer einfach herrlich.
          Denke daran, die kaufen Ihr Brot beim Bäcker, muß ich noch mehr sagen?

      • Bauer Willi sagt

        @Katja
        Dann lass uns doch eine gemeinsame Petition anschieben, die von allen mittelständischen Betrieben (Handwerke, Einzelhändler etc.) unterschrieben wird. Was hältst Du davon?
        Bauer Willi

        • @Bauer Willi,

          da wäre ich dabei. Das müsste aber VORHER in unseren Verbänden abgesprochen werden, damit ZEITGLEICH die Werbung zum Unterschreiben gemacht wird. Sonst wird das wieder nur ein “Schuss in den Ofen”.

          Am besten zu einer Zeit, wo auch viele Messen des Mittelstands stattfinden und die Möglichkeit der Offline-Mitschreibung. Wir hatten so was mal mit Open Petition gemacht und über 74.000 Unterschriften erhalten, wobei viele Offline waren.

    • Andi sagt

      Ich glaube auch, dass uns mit einer steuerfreien Rücklage am effektivsten geholfen wäre.
      Aber wie Bauer Willi schon anmerkte, von politischer Seite passiert hier leider gar nichts.
      Von Mehrgefahrenversicherungen (Hitze, Dürre usw.) halte ich wenig bis nichts. Warum sollten wir das Geld der Versicherungswirtschaft in den Rachen werfen?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Die steuerfreie betriebliche Risikoausgleichsrücklage stand in den jährlichen Gesprächen mit dem ehemaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auf der Agenda, genauer gesagt schon früher. Leider bewegte sich in dieser Gelegenheit nichts.

  22. Moin Willi,

    alles schön und gut, die Kernaussagen auch wirklich auf den Punkt gebracht – ich hätte es nicht treffender formulieren können. Insbesondere Dein Vorschlag, die Urlaubszeit der drei zerstreuten Professoren auf unbestimmte Zeit zu verlängern, trifft den Nagel auf den Kopf! Aber müsste es nicht statt “Der Regen fällt, die Sonne brennt…” nicht vielmehr heißen “Der Regen fehlt, die Sonne brennt…”?

  23. Rainer Henking sagt

    Toller Beitrag! Als Laie finde ich hier die andere Sicht der Dinge, die ich im “Mainstream” vermisse. Eine “dumme” Frage als Laie: Unterscheiden sich die Auswirkungen der Dürre beim Bioanbau im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft?

    • Bauer Fritz sagt

      Antwort aus faktischer Sicht: “Nein”. Als Begründung weil heute Sonntag ist. Aus der Bergpredigt, Mt. 5-45 “….denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.”

      Damit haben sie gleich auch die übliche Rollenverteilung in der medialen Wahrnehmung und Kommentierung dargestellt. Wer Gut und Böse ist und die Bösen sind ohnehin selber schuld an allem Möglichen.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Auf jeden Fall, z.B. bei der Tierhaltung. Biobauern können nicht irgendwelches konventionelles Futter vom Nachbarn zukaufen, wenn sie zu wenig haben, sondern der Zukauf ist prozentual begrenzt und es muss Futter in Bioqualität sein. Dadurch verschärft sich der Futtermangel bei Biobetrieben noch mal.

      • Obstbäuerin sagt

        Wenn man diesen Gedankengang weiterverfolgt, müssten die Tiere verhungern selbst wenn es genügend »irgendwelches konventionelles« Futter gäbe? Was sagt der Tierschutz dazu?

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Gute Frage, vielleicht erfordert eine Ausnahmesituation auch Ausnahmen von an sich guten Regeln. Aber darüber müssen die Bioverbände nachdenken.
          Verhungern werden die Tiere ja im Übrigen nicht, sondern vor der Zeit geschlachtet. Auch nicht schön, z.B. ein weibliches Jungrind, eigentlich zur Nachzucht vorgesehen, aus Futtermangel weggeben zu müssen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Hier ist die Politik gefordert.

            Die Tiere und auch die Verbraucher würden das fachfremde Futter überleben.

  24. Altbauer Jochen sagt

    Hallo Willi,
    sehr treffend beschrieben ,finde ich.
    Bei all den harten Ertragseinbußen bei den Feldfrüchten
    sehe ich tief besorgt auf die Rinderhalter die einfach nicht genug
    Futter zusammenbekommen. Ich bin jeden Tag noch auf dem Hof
    meines Sohnes und bei den Tieren auf der “Steppe” um die
    Wasserversorgung zu kontrollieren.(Die meisten sind eingestallt)
    Und das Ende der Silage Vorräte rückt auch näher.
    Notschlachtung ist eine NOT-Maßnahme die man im Nachhinein
    nicht im Handumdrehen korrigieren kann.
    Die Auswirkungen werden sich hier wie da in die Zukunft ziehen.
    Wie sie im Einzelfall auch aussehen mögen.

  25. Willi beschreibt die Situation treffend. Auch meine volle Zustimmung. Dass hier etwas Dickes auf uns zu kommt, hatten wir schon im Frühjahr befürchtet. Der erste Grasaufwuchs war von der Menge und Qualität gut. Aber dann wuchs nichts mehr. Wir haben Triticale siliert und dann einjähriges Weidelgras gesät, in der Hoffnung auf einen guten Schnitt Ende des Sommers. Nach der Gerstenernte haben wir die Fruchtfolge zulasten Raps umgestellt und eine weitere Fläche mit Weidelgras gesät, weil sich auf unseren Wiesen einfach nichts rührte. Am 12.07. hatte es 30 mm geregnet. Das Gras ist aufgelaufen. Es ist schon deprimierend. Was mann an Vorsorge treffen konnte um unsere Futtergrundlage zu sichern, haben wir getan. Nur die Natur spielt nicht mit. Bleibt es so trocken, haben wir das teure Saatgut in den Sand gesetzt. Wer jetzt schnell noch Presssschnitzel einkaufen will, wird kaum welche bekommen, denn auch deren Lieferanten gehen in den Schlafmodus. Weil unseren Silomais wohl auch noch eine lange Durstphase erwartet, haben wir schon mal Körnermais eingekauft.

  26. Jensen, Angelika sagt

    Bin nicht in der Landwirtschaft tätig, lebe aber auf dem Land in Schleswig-Holstein und als Jägerin und Naturschutzwartin in meinem Heimatdorf verantwortlich. Stimme Dir voll zu.
    Freue mich, wenn Du Dich der drohenden Langzeitgefahren wie z. B. Xylella fastidiosa (Feuerbrand) = Schadbakterium mit EU-Quarantäneverordnung ab 2020 annehmen magst.
    (Mein Kommentar:
    Wenn wir für viele Bereiche in der Landwirtschaft noch die neuen Quarantäneschädlinge und -bakterien wie Xylella fastidiosa (ab 2020, EU-Quarantäne-Schadbakterium, das in Gräser, Getreide, Raps (auch Konsequenz: Erstnahrung Bienen fällt weg), Wein, Italien siehe Olivenhain-Vernichtungen, Zierpflanzen, Obstbau, viele Baumarten, Lavendel…. und ….einberechnen wird es allerhöchste Zeit, dass klare Vorsorge, Hilfen und Denken sowie Handeln in Konsequenzen eingeplant werden….. Diese Schäden werden in Milliardenhöhen gehen!…..

  27. Thea S sagt

    Der gescholtene Verbraucher soll also den Bauern helfen. Und wer hilft uns? Ich habe keinen großen Bauernhof mit Grundbesitz, mein Auto ist auch 10 Jahre alt, ich bekomme keinerlei Zuschüsse für irgendwas, und muß sehen, wie ich mit meiner Rente über die Runde komme. Und wieviel soll ich da den regionalen Bauern abgeben? Halt, natürlich muß ich auch noch die Armen der Welt unterstützen, den Bettlern auf der Straße etwas geben, dem Roten Kreuz, dem Behindertenhilfswerk und so weiter. Viele halten die Hände auf. Ich verstehe, daß die Bauern es derzeit schwer haben. Es war aber sicher schon bei der Berufsentscheidung klar, daß man von Wetter und Weltwirtschaft abhängig sein wird. So wie Bauer Willi sagt, vernünftig planen und haushalten. Muß ich auch. Ich hätte mir auch einen schöneren Beruf vorstellen können, als in der Stadt im Büro zu sitzen, bin aber den sicheren Weg gegangen. Aus politischer Sicht ist die Erhaltung der Landwirtschaft zur Ernährungssicherung für Krisenzeiten sicher wichtig, deshalb könnten staatliche Notprogramme ggf in Betracht gezogen werden. Für den Verbraucher, der den Euro auch zweimal umdrehen muß, um über die Runden zu kommen, ist es keine akzeptable Lösung einfach mehr für Lebensmittel auszugeben (und ja, es gibt auch reiche Verbraucher, so wie es reiche Bauern gibt).

    • Bauer Willi sagt

      Der Verbraucher wird den Bauern nicht helfen. Was mich nervt, ist die Verlogenheit auf allen Seiten. Auch bei vielen Bauern, die einerseits höhere Preise fordern, dann aber selbst beim Discounter einkaufen.
      Ich will keine staatlichen Notfallprogramme. Ich wusste bei der Berufswahl, dass ich meine Werkstatt unter freiem Himmel habe. Wenn dann aber der Handel auf indische Gewürzgurken ausweicht, ist das einfach nur irre. Europäische Bauern können bei Mindestlohn und den hiesigen Umweltauflagen nicht zu Weltmarktpreisen produzieren. Also braucht es einen wirksamen Außenschutz.
      Der Lebensmittelhandel (ein Oligopol, das so trotz Kartellamt bestehen darf) macht sich einen schlanken Fuß, predigt Regionalität und kauft dann in aller Welt. Auch das ist verlogen.
      Bauer Willi

      • Inga sagt

        Also dann hat der Handel von der “Werkstatt unter freien Himmel”, der Ökologie keine Ahnung.

        Dann arbeiten da lauter, vielleicht verantwortungslose und ungebildete Leute…

        Kann ich unser Staat das leisten?
        Eine Ökonomie ohne Ökologie?

        Gibt es nicht so Schlauberger, die die beiden in unserem Wirtschaftssystem zusammenbringen können, ohne dass eines von beiden leidet?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga,
          der Handel fragt nur nach der Ökologie wenn der Verbraucher danach fragt.

          Sonst heißt das ich will es nicht selbst essen, sondern nur verkaufen.

          • Inga sagt

            Genau, das habe ich unten beschrieben.

            Das müssen auch RentnerInnen aus aus anderen Berufen verstehen, selbst die im Handel tätig waren.
            Vielleicht verstehen es die weiblichen Wesen besser als die männlichen im Handel!

            Ohne gesunde Ökologie können wir gar nichts, noch nicht mal Handel treiben!
            Hängt doch eins am anderen,
            dass müßte in der Schule zum Hauptfach werden, und zur Allgemeinbildung gehören.

        • Franke sagt

          Auch die industrielle Produktion wurde zu großen Teilen ins Ausland, vorallem China verlagert. Da kann man leicht von Erfolgen im Umweltschutz sprechen, wenn der Dreck wo anders gemacht wird. Eine ähnliche Richtung Entwicklung nimmt die Landschaft.

          • Inga sagt

            Was wird dann aus unseren Feldern,

            aus der Produktionstätte oder
            Werkstatt unter freien Himmel?

            Sonstige Produktionshallen kann man abreisen, oder für etwas anderes benutzen!

            Das ist doch ein Unterschied, Franke, oder?

      • fingerphilosoph sagt

        Im Rahmen der Beseitigung von Verlogenheit gehe ich davon aus, dass der wirksame Außenschutz nicht nur indische Gewürzgurken, sondern auch brasilianisches Soja für Tierfutter umfasst.

        • Mark sagt

          Der Weg von der Verlogenheit zur Wahrheit geht über die Halbwahrheit, deshalb wird Soja wohl (zunächst) bleiben … 😉

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Das wäre machbar, wenn ein Außenschutz für Eier, Fleisch und Milchprodukte vorhanden wäre.

        • Bauer Willi sagt

          @Fingerphilosoph
          Natürliches umfasst es auch brasilianisches Soja. Und indonesisches Palmöl. Dann ist aber nix mehr mit Nutella! Willst Du das? 🙂
          Die Liste der Verlogenheit lässt sich problemlos erweitern.
          Bauer Willi

          • fingerphilosoph sagt

            Bevor wir uns in endlosen Listen der Verlogenheit verlieren, überlege ich mal, was nicht verlogen ist.
            Nicht verlogen ist, dass ich mich am liebsten um mein persönliches Wohlergehen kümmere (wofür ich allerdings kein Nutella brauche).
            Bist Du Dir nicht auch selbst der Nächste, Bauer Willi?

            Sag mir also einen triftigen Grund, warum ich als Verbraucher freiwillig mehr Geld für weniger Menge zahlen soll.
            Etwa die Qualität? Ich glaube nicht, dass BIO qualitativ so viel besser ist. Und das habe ich hier auf dem Blog ja auch schon bestätigt gefunden.
            Etwa die Nahrungsmittelsicherheit im Falle einer Krise? Ich glaube nicht, dass Du mir im Falle einer Krise was abgibst, wenn Du Deine Ernte dann woanders für mehr Geld verkaufen kannst.
            Etwa Tierwohl? Bauern, die ihre Tiere mies halten, um mir eine angemessene Haltung als Sonderleistung verkaufen zu können, können mich mal.
            Umweltschutz? Wenn der Bauer nicht bereit ist, von sich aus die Umwelt zu schützen, warum soll dann ich bereit sein, ihm für diese Leistung extra was zu bezahlen, vor allem, wenn man den Umweltschutz auch kostengünstig per Gesetz erzwingen kann, indem man die Grünen wählt.
            Egoismus gegen Egoismus.
            Was hast Du als Bauer mir als Verbraucher denn tatsächlich anzubieten, damit eine win-win-Situation entsteht?

            • Bauer Willi sagt

              Ich kümmere mich um mich selbst und andere. Nutella gibt es bei uns im Haushalt auch nicht. Schon zwei Gemeinsamkeiten 🙂

              Es gibt kaum einen triftigen Grund, für etwas mehr zu bezahlen, ausser, es ist einem selbst mehr wert! Dafür gibt es eine Reihe von Beispielen, dass Menschen sich dann anders verhalten. Nicht nur bei Nahrungsmitteln.

              Krise: ja genau, ich verkaufe es so teuer wie es geht und besonders Knappheit ist für mich die helle Freude. Weil es dann teuer wird und das meinen Betrieb am Leben hält.
              Umweltschutz: Wenn Dir die Umwelt nichts wert ist, brauchst Du dafür auch nix zahlen. Dann aber auch “Maul halten”. Ist das deutlich genug?

              Ich liefere Dir einwandfreie, kostengünstige und gesunde Lebensmittel. Dafür will ich einen auskömmlichen Preis. Das ist eine ideale win-win-Situation. Wenn Du mir das nicht zahlst, ist es ein win-loose-Situation.
              Bauer Willi

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Bei einer Lebensmittelkriese braucht Du weder bei Willi noch bei mir nachfragen, die werden beim Bauer beschlagnahmt, für den Fall dass noch nicht alles vom Feld geklaut ist.

              Für diesen Fall habe ich mit ein paar Krügerrand zugelegt, damit ich abhauen kann, bevor mir der Mob beim klauen auf die Fresse schlägt.

            • fingerphilosoph sagt

              Ich habe drei Optionen: Markt, Hofladen, Supermarkt. Hofladen scheidet aus, weil ich ohne im Gegenzug was dafür zu bekommen, Zeit und Fahrkosten investieren muss.

              Ich kaufe regelmäßig auf dem Markt. Da kaufe ich selbst beim Bio-Bauern preiswert ein, weil frische Ware alles in allem sehr viel günstiger ist als verarbeitete und haltbar gemachte.

              Was bereits verarbeitete und haltbar gemachte Nahrungsmittel angeht, sind die qualitativen Minimalstunterschiede keinen zusätzlichen Aufwand wert. Es stimmt einfach nicht, dass nach alten Handwerksmethoden gefertigte Nahrungsmittel immer besser sind als Supermarktware. Gerade so oft ist auch das Gegenteil der Fall.

              Unzerstörte Natur war das, was wir vor der Sesshaftwerdung und Ackerbau mal hatten. Seitdem wird Natur kontinuierlich zerstört und seit der industriellen Revolution in sich beschleunigendem Tempo. Der Prozess ist nicht aufzuhalten, weil Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum, Industrialisierung der Landwirtschaft und damit letztendlich Wohlstand gleichbedeutend mit Natur- und Umweltzerstörung sind. Machen wir uns da mal nichts vor. Und das darf ich im Rahmen der Beseitigung von Verlogenheit eben schon sagen.

              Wenn Du für Deine einwandfreien Lebensmittel einen auskömmlichen Preis willst, musst Du den eben verlangen. Es ist nicht mein Problem, wenn Du Deine Nahrungsmittel zu billig verkaufst. Wenn Du Deine Nahrungsmittel zu billig verkaufst, warum soll ich Dir freiwillig mehr geben? Der Fehler liegt auf Seite der Bauern, wenn sie sich die Preise vom LEH vorschreiben lassen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “”Wenn Du für Deine einwandfreien Lebensmittel einen auskömmlichen Preis willst, musst Du den eben verlangen. Es ist nicht mein Problem, wenn Du Deine Nahrungsmittel zu billig verkaufst. Wenn Du Deine Nahrungsmittel zu billig verkaufst, warum soll ich Dir freiwillig mehr geben? Der Fehler liegt auf Seite der Bauern, wenn sie sich die Preise vom LEH vorschreiben lassen.””

              Der fingerphilosoph macht sich wieder seine Welt wie es ihm gefällt.

            • Inga sagt

              Klar doch, ehemaliger Landwirt,
              denn der Fingerphilosoph ist sich ja selbst de Nächste, also ohne auf jemanden oder irgend etwas Rücksicht zu nehmen,
              geht er doch Recht in der Annahme:

              “Der fingerphilosoph macht sich wieder seine Welt wie es ihm gefällt.”

              Also kennt er weder unser Sozialsystem noch die Ökologie, denn dafür hat er, der Egoist gar nichts übrig! Dafür wird er bestimmt auch keinen Sinn haben.
              Er weiß natürlich auch nicht, wie unsere Umwelt aussehen würde, wenn es keine Bauern gäbe!

              Wenn er auf dem Dorf wohnen würde, ob er den Nachbarn anzeigt, weil sein Hahn sein aller Frühe kräht?

              Er hat deswegen extra für sein Haus ganz viel Geld bezahlt, damit er auf dem Dorf seine Ruhe hat,
              er nimmt ja deswegen auch den weiten Weg in die Stadt zum Arbeitsplatz in Kauf und da soll der Hahn gefälligst seinen Schnabel halten.
              Der Besitzer ist verantwortlich dafür.
              Dass der Hahn zur Ökologie gehört, weiß er natürlich nicht!

              Der Bäcker hat auch keinen Brötchenbackgestank zu verbreiten, dafür hat er, der Neubürger Fingeph. ja mit dem Preis des Hauskaufes und den Kosten des weiten Weges in die Stadt zum Arbeitsplatz bezahlt!

              Hat er wirklich, sind da die Kosten für die Ökologie drin?
              Er hat den Preis für das Haus bezahlt, aber da sind die Kosten für die Umwelt nicht mit drin.

              Sind diese Kosten in einem Liter Milch oder anderen Nahrungsmitteln mit drin?

            • fingerphilosoph sagt

              Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ging es um die Beseitigung der Verlogenheit. Wenn man dann von eurer Seite aus nichts anderes als offene und versteckte Vorwürfe bzw. Angriffe einkassiert, braucht ihr euch nicht wundern, dass im Rahmen des grassierenden Egoismus munter gelogen wird. Soll das dann Dialog sein?

              Und erzählt mir jetzt nicht, dass ihr Bauern Altruisten seid. Wenn ihr Umweltschutzmaßnahmen von mir als Verbraucher bezahlt haben wollt, geht es euch nicht im Geringsten um die Umwelt, sondern ums Geld. Sonst könntet ihr euch ja freiwillig und kostenfrei zu Umweltschutz verpflichten. Macht ihr aber nicht. Stattdessen verlangt ihr von mir, dass ich euch freiwillig Geld dafür zahlen soll. Ihr verlangt von mir eine Freiwilligkeit, für die ihr selbst nicht bereit seid.

              Da dreh ich doch die Hand nicht um, wer der größere Egoist ist.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              fingerphilosoph,
              nur für die Umwelt arbeiten, davon kann kein Bauer leben,
              aber, warum verlangst Du von Bauern Umweltmaßnahmen und du selbst bist nicht bereit einen finanziellen Beitrag zu leisten?

            • fingerphilosoph sagt

              Siehst Du, Ehemaliger LW, so endet es immer, wenn zwei Egoisten miteinander reden: Der Eine verlangt vom Anderen, dass sich der Andere altruistisch verhalten soll, während er selber viele Gründe und Entschuldigungen hat, es nicht zu tun.

              Ich könnte Dir jetzt entgegenhalten, dass ich genausowenig davon leben kann, wenn ich mein Geld für Umweltschutzmaßnahmen ausgebe, wie Du davon leben kannst, wenn Du als Bauer kostenlos die Umwelt schützt. Da sind wir doch in der gleichen Position und schieben uns jetzt eifrig den Schwarzen Peter zu, im Sinne von: “Mach Du mal zuerst, Du bist besser dran als ich.”

              Und damit fängt es eben schon wieder an, verlogen zu werden, wenn man vom Anderen etwas erwartet, was man selbst nicht bereit ist zu tun.

              Deshalb sind diese ganzen Diskussionen hier auch total sinnlos. Weil keiner der Teilnehmer auch nur im Geringsten dran denkt, sich selbst zu verändern, sondern Veränderungen immer bloß vom Anderen erwartet. Mir geht es aber so, dass wenn ein Anderer von mir Veränderungen erwartet, ohne im Geringsten bereit zu sein, sich selbst zu ändern, dann schalte ich auf stur.

            • Mark sagt

              “Deshalb sind diese ganzen Diskussionen hier auch total sinnlos.”
              Die Erwartungen sind sicherlich zu hoch gesteckt, wenn man meint man könne mit einer Diskussion hier oder gar einem Kommentar sofort Verhaltenänderungen herbei führen. Für mich ist es hoch interssant, wenn hier zunächst mal unterschiedliche Sichtweisen oder Standpunkte aufeinander treffen. Wenn dies zur jeweiligen Erweiterung der “Horzionte” beiträgt, wäre dies für mich schon ein erster Erfolg. Deswegen halte ich die Diskussionen auch nicht für total sinnlos.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @fingerphilosoph

              Es dürfte dir wohl bekannt sein, dass ich Rentner bin und nur einen kleinen Restbetrieb noch habe.

              Auf diesem Restbetrieb stehen Apfelbäume die nur wenig Pflanzenschutz benötigen. Diese Bäume haben nur einen schmalen Herbizidstreifen, auf 80 % der Fläche befindet sich Gras, das wird gemulcht. Es wird schon umweltfreundlich produziert und die Äpfel gehen in die Industrie, deshalb ist die äußerliche Qualität (die beim Tafelobst der Verbraucher verlangt) nicht so entscheidend. Dazu kommt noch der Kreutergarten meiner Frau, da kann man Insekten wie die Holzbiene und Schmetterlinge sehen, Tiere die du noch nie gesehen hast.

              Und was macht du für die Umwelt?

              Du sagst nur, wenn du nichts machst, mache ich auch nichts, aber von euch verlange ich es.

              Ps: Hast du auf deinem Grundstück wo Du wohnst auch Fischreiher, Eichelhäher, Eichhörnchen, Saatkrähen, Stockenten, Zauneidechsen?

          • fingerphilosoph sagt

            @ Brötchen

            “nur für die Umwelt arbeiten” entspricht nicht den Tatsachen, wenn bei einem konventionellen Betrieb 60% und bei einem Bio-Hof 100% der Einnahmen aus Subventionen, u.a. Direktzahlungen kommen. Also ist das doch Wortgeklingel seitens des Ehemaligen.

            @ Mark
            Ich verstehe den Artikel schon so, dass Bauer Willi eine Verhaltensänderung beim Verbraucher erzielen oder sich zumindest mal so richtig auskotzen will. Er ist schnell dabei, dem Verbraucher “Verlogenheit” zu unterstellen. Ich probiere in dieser Diskussion hier gerade mal aus, wie es zu dieser “Verlogenheit” kommt und inwieweit der Bauer vor dieser “Verlogenheit”, die er dem Verbraucher vorwirft, selber gefeit ist. Das muss ja schon erlaubt sein. 🙂

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @fingerphilosoph

              Wenn du mir deine Kontonummer mitteilst, dann schenke ich dir 50 % von meinen Subventionen der letzten 15 Jahre.
              Erwarte jedoch nicht zu viel, der Betrag wäre 25.- Euro.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Sehr geehrte Frau Thea S,
      ohne ihre genaue Lebenslage zu kennen, kann ich ihnen nicht sagen wer ihnen helfen kann zumindest glaube ich dass ihre Rente über der meinigen liegt.
      Ich habe auch keinen großen Bauernhof, sondern einen kleinen, die meine Söhne nicht übernehmen möchten.
      Selbstverständlich könnte ich jetzt mein Ererbtes verkaufen und dem Fiskus eine Freude bereiten, mit dem Geld könnte der Staat HarzIV Empfänger unterstützen, in diesem Fall die Arbeitsunwilligen.

      Ich selbst hätte mir auch einen schöneren Beruf vorstellen können, wo man im klimatisierten Büro sitzt und nicht bei 35 Grad im Schatten Zwetschgen ernten muss. Auch die 5 Tage Woche wäre schön gewesen, ebenso 30 Tage bezahlten Urlaub. Leider waren meine Eltern anderer Meinung und der schlechten Gesundheit meiner Mutter wegen, habe ich die Landwirtschaft übernommen.
      Auf die vielen Unterstützungsgelder aus meiner aktiven Zeit warte ich immer noch, für mich hätte es soviel gegeben, dass sich ein Antrag nicht lohnte. ( in meinem Fall für Brennkirschen 50 Euro je Ha, Zwetschgen und Weinbau nichts)

      Mir ist schon bekannt, dass Grund und Boden einen hohen Wert darstellt, will man den Betrieb an Nachfolger übergeben, dann taugt der Wert nur etwas, wenn man ihn für einen Kredit belasten will.

      • Inga sagt

        Also dann hat der Handel von der “Werkstatt unter freien Himmel”, der Ökologie keine Ahnung.

        Dann arbeiten da lauter, vielleicht verantwortungslose und ungebildete Leute…

        Kann ich unser Staat das leisten?
        Eine Ökonomie ohne Ökologie?

        Gibt es nicht so Schlauberger, die die beiden zusammenbringen können, ohne dass eines von beiden leidet?

        “dann taugt der Wert nur etwas, wenn man ihn für einen Kredit belasten will. ”

        Genau und darum beneiden uns die Städter, die von Landwirtschaft keine Ahnung haben.
        Die kennen weder den Unterschied zwischen Privat- und Betriebsvermögen nicht, noch den von Bauland- und Ackerlandpreisen.

        Eigentlich gar nicht so schlimm, aber wir wollen das nicht als zu vor geschmissenen bekommen.

        Die andere Leute bekommen doch von ihrem Chef auch den Arbeitsplatz gestellt und der ist vielleicht viel mehr Wert!

        Aber gegen das Privatvermögen einer Rentnerin kann man das schon gar nciht vergleichen und das ist auch nicht schlimm.

        Frau Rentnerin Thea,
        du sollst nicht für Bauern spenden, wie für eine Wohltätige Institution, sondern mit deinem Kundenverhalten dem Handel zeigen, das wir aus Ökologischen Gründen die heimischen Früchte verbrauchen sollten. Nicht damit die von hiesigen Bauern teuer hergestellte Früchte nicht -weggemischen werden müssen, denn das nicht nur ökologisch doppelt ungeschickt, weil da für viel Diesel, Pflanzenschutzmittel, Dünger, Maschinen- u. Menschenkraft eingesetzt wurden und damit „für die Katz“ sind, sondern es treibt die hiesige bäuerliche Landwirtschaft auch in ein industrielles Wirtschaftssystem , was ja ökologisch auch fatal ist.

        Das müssen auch Rentnerinnen bei ihrem Kaufverhalten bedenken!

        Weniger ist mehr,

        Klasse statt Masse,

        Qualität statt Quantität

  28. Obstbäuerin sagt

    Hallo Bauer Willi, topagrar hat den Brandbrief übernommen und so wird er noch weiter verbreitet. In den meisten Punkten stimme ich voll zu und wenn ich anderer Meinung bin, ist das eher branchenbedingt. Viele Obstbauern hatten voriges Jahr wegen des Frostes ein schlechtes bis sehr schlechtes Ernteergebnis aber die Preise waren hoch, weil in Osteuropa fast Totalausfall war. Dieses Jahr haben alle vollen Ertrag aber die Früchte sind trotz Beregnung klein und die Preise werden im Keller sein. Für Industrieware wird ein Preis erwartet, der unter den Erntekosten liegt. Vielleicht haben wir auch falsch gewirtschaftet aber die Sondersituation hier an der polnischen Grenze bringt noch mal einen zusätzlichen negativen betriebswirtschaftlichen Effekt. Ich glaube, bei den Obstbauern im Osten gibt es nur wenige, die es geschafft haben, eine Ernte auf dem Baum, eine im Lager und eine auf der Bank zu haben.

    • Bauer Willi sagt

      Ich weiß von der schwierigen Situation der Obstbauern. Hat es da ein Hilfsprogramm gegeben? Nein, hat es nicht. Gibt es einen Schutz vor billigem polnischen Obst? Nein, gibt es auch nicht.
      Wozu führt das alles? Das wäre noch mal ein eigener Artikel… 🙁
      Bauer Willi

  29. Alexander Renz sagt

    Danke Bauer Willi, das du das Thema “Dürre 2018″, so gut auf den Punkt gebracht hast.
    Besonders der Abschnitt ” Eine Ernte auf dem Feld, …” hat mir besonders gut gefallen, weil das auch mein Prinzip ist. Seit 2003 hatten wir bei uns in der Gegend alle 3-4 Jahre ein sehr trockenes Jahr (2007, 2011 & 2015), und auch dieses Jahr hat es sich für mich gelohnt das ich etwa 1/4 das benötigten Grundfutters noch vom letzten Jahr übrig hatte.

  30. Sandra Harms sagt

    Willi, du nennst es wider einmal beim namen.
    ich sehe grad bei der DüV eine abwärtsspirale auf uns zukommen, also quasi die weitestgehende einschränkung der düngung im allgemeinen durch die hintertür. wenn nach dieser bescheidenen ernte ein nasser winter mit extremen niederschlagsmengen kommen sollte, haben wir folgendes szenario.
    1. durch die bei der ernte geringeren abfuhren an nährstoffen darf im anschluss nur die abgefahrene menge gedüngt werden. kommt es nun zu einem nassen winter in dem die nährstoffe die im boden ungenutzt verblieben sind, ausgewaschen werden, haben wir
    den beginn der abwärtsspirale. Denn die nährstoffe die eigentlich im boden sein sollten sind weggespült und es wird weniger gedüngt, die folge wird sein das wider eine ernte unterhalb vom durchschnitt kommt, dh dann wider, noch weniger düngen…. und das widerholt sich bis man theoretisch bei 0 angekommen ist.
    2. ein gegensteuern mit zwischenfrüchten um die nährstoffe in biomasse umzuwandeln und so über einen möglichen nassen winter ins nächste jahr zu retten, fällt wegen der trockenheit aus. Denn was soll denn an zwischenfrüchten wachsen wenns wasser fehlt…

    • Bauer Willi sagt

      Sandra, so ist es. Man kann eine Düngeverordnung machen, sollte dabei aber den gesunden Menschenverstand und fachliches Wissen zur Grundlage nehmen. Und die fehlt bei der DÜV.
      Es kommt noch ein Problem auf uns zu: Durch den fehlenden Regen läuft Ausfallraps und Ausfallgetreide nicht auf. Da wir ja Mulchsaat machen, steht das dann alles in der Folgefrucht. Wie kann man das da wegbekommen? Mit Striegeln wohl kaum…
      Bauer Willi

  31. bauerhans sagt

    beim pachten und beim treckerkauf drehen bauern “am rad” und schimpfen anschliessend,sie würden genötigt,die agrarknete durchzureichen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Solche Kommentare liefern die MOTION für die Verbraucher.

      Als nur Verbraucher würde ich denken, eigentlich hätten die genug Geld, wenn sie weniger Pacht und ein kleineren Traktor kaufen würden.
      Die Bauern zerfleischen sich mal wieder untereinander.
      Ein weiterer Gedanke erspare ich mir hier niederzuschreiben.

      • Inga sagt

        Warum müssen wir denn auf den Verbraucher hören?

        Wir haben natürlich mehr Geld auf dem Konto, weil wir uns das mit den Teirn im Stall und dem restlichen Bauernhof teilen müssen.
        Und was Maschinen kosten, das sollte der Verbraucher auch wissen, er ha tja selber ein Auto..
        Bauer Willi meint ja, dass wir uns das Geld einteilen sollen, damit wir mal ja so ein Jahr wir dieses überleben können.
        Das muß jeder Unternehmer auf seine Art!
        Der Verbraucher muß auch haushalten, mehr oder weniger, das ist aber seine Privatsache und keinen geht das was an.

        Vielleicht gibt es ja viele von denen, die denken, es wäre alles unser Privatvermögen, manche können das ja nicht unterscheiden!
        Und die wollen adäquat mitreden können?

        Und wenn nicht, dann müssen wir uns deswegen einen Kopf machen?

        Machen die sich wegen uns auch einen Kopf?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga,
          wenn wir untereinander auf die Köppe hauen, weil mir meinen der Nachbar hat 10 Ps zu viel gekauft, dann fliegt dies auf uns zurück.

          • Inga sagt

            Ich dachte diese Zeiten sind vorbei?

            Das war früher einmal, kann sein,
            aber in Zeiten der Maschinenrings und-gemeinschaft,

            da gibt es das doch nicht mehr so, oder?

            Ob das die Städter noch machen, nur mit Autos, weiß ich nicht?

            Gebildete und aufgeklärte Leute machen das nicht!
            Wir haben doch andere Sorgen!

      • bauerhans sagt

        der verbraucher sieht die schönen grossen trecker und stellt fest:
        so schlecht kanns euch doch nicht gehen!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Als Berufskollegen sollten wir in der Öffentlichkeit nicht den Nachbarn wegen eines zu großen Treckers kritisieren, sondern verteidigen, sonst kommen die Verbraucher zwangeweise zu dem Ergebnis, dass wir immer jammern.

  32. werner locher sagt

    Ich denke, du sprichst vielen aus dem Herzen. Wir Bauern haben eben verlernt, die Dinge beim Namen zu nennen. Vielleicht aus Angst davor, dass wir dann angreifbar werden. Das werden wir ja ohnehin dauernd. Es braucht mehr Bauer Willi’s!

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Werner,
      dann müssen wir das halt wieder lernen! Die Dinge beim Namen zu nennen. Und zwar symphatisch-aggressiv. Also dem Mitbürger nicht “vor den Koffer knallen”, sondern ihm mit gesundem Selbstbewusstsein unsere Dinge erzählen. Nicht jeder wird das verstehen, aber viele. Und wir müssen damit anfangen!
      Bauer Willi

  33. Anne Mareile sagt

    Lieber Bauer Willi. Ein großartiger Beitrag. Wie immer. Ich versichere Landwirte und Gärtner und höre taäglich von den Sorgen.
    Anfang des Jahres nahm ich an einer Veranstaltung des Bauerverbandes Teil. Hier gab es einen Vortrag vom Wetterman des HR und natürlich sprach er über das Wetter und unternehmerische Risiken. Beendet hat er den Beitrag mit den Worten:“ Und liebe Landwirte hört auf zu jammern. „
    Großer Applaus und lautes Lachen (im Februar 2018)

    Ich finde aber in diesem Jahr dürft ihr jammern. Sehr sogar.

  34. Bauer Rolf sagt

    ja, Willi deine Gedanken und Kritik kann ich als aktiver Ldw. in MV nur unterstreichen und würde sie auf jeder Versammlung auch selber äußern. Wir im Norden verdursten und die Felder sehen nicht anders aus. Die Weizenernte ist erst in vollem Gange Gerste und Raps fertig.. Erträge sehr stark schwankend von – 10 bis – 50 %..
    Deine Kritik an den immer sofort investierenden Bauern ( keine Rücklagen ) aber auch an den Finanzbehörden ( Rücklagenbildung ) ist mehr als angebracht. Den Spruch mit den 3 Ernten kenne und beherzige ich schon lange.

  35. Mark sagt

    Weitgehende Zustimmung! Zwei Dinge möchte ich aber ergänzen. Erstens: Die Bauern müssen sich auch etwas mehr an die eigene Nase fassen. Gerade bei Pachtgeboten wird, wenn überhaupt kalkuliert wird, immer vom Optimum ausgegangen. Nur, die Natur liefert nicht jedes Jahr Optimum. Das heißt, bei Pachtgeboten müsste das Risiko mit eingepreist werden. Wer das nicht macht, dem sollte in einer solchen Situation auch nicht geholfen werden! Zweitens: Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass die witterungsunabhängen! Direktzahlungen schon eine gewisse Einkommenstabilisierung und damit eine Verminderung der Risikos darstellen.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Einspruch Mark. Sinn der EU Direktzahlungen: Dierektzahlungen dienen in erster Linie dazu , die gegenüber den anderen Ararregionen der Welt erhöhten europäischen Anforderungenan die Erzeugung zu kompensieren. Da dass aber Deutschland wissendlich nicht genügt, veschärfen sie diese Anforderungen noch einmal bei vielen Dingen.

      • Mark sagt

        Schon klar Br..er. Trotzdem haben die Direktzahlungen eine gewisse risikominimierende Wirkung. Dies wird gerne in der Diskussion vergessen. Und bevor das Steuergeld für irgendwelche dämliche Mehrgefahrenversicherungen vergeudet wird (von denen letztlich nur die Versicherungswirtschaft profitert), dann lieber so.

    • bauerhans sagt

      “Die Bauern müssen sich auch etwas mehr an die eigene Nase fassen.”

      bauern müssen vor allem lernen,NICHT zu jammern,weil das kontraproduktiv ist!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        2 Männer sitzen am Stammtisch und reden über ihr schlechtes Einkommen, beide verdienen das Gleiche.
        Jedoch nur einer jammert, was hat der für einen Beruf?

  36. Willy Toft sagt

    Lieber Bauer Willi,
    Du schreibst vielen Lesern aus der Seele, an eine Dürre hat Keiner gedacht, als die Vorgaben und Gesetze formuliert wurden. Jeder Mensch für sich, sieht eben nur sein eigenes Umfeld, Kritisiert Andere, weil es so einfach ist, seinen eigenen Frust somit abzubauen. Wenn man den Menschen einen Spiegel vorhält, reagieren sie oft verärgert, und hören nicht mehr zu, aber gerade daran krankt unsere Gesellschaft. Jeder meint sein Patentrezept ist das Non plus ultra, haben aber nicht das System bis zu Ende gedacht!
    Weiterhin noch eine angeregte Diskussion, und bleibe dran Bauer Willi

  37. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, pah Willi, dieser” Brandbrief” sitzt. Hier hast Du Deinem Herzen richtig Luft gemacht.
    Ist ja fast ählich wie damals bei” Sauerrei”. Aus meiner Sicht kann ich das hier dargelegte
    voll unterstützen. Auch Deine Meinung, was die Unterstützung für den Berufsstand betrifft.
    Da wird sicher von dem ein oder anderem Kritik kommen, aber in der Sache gebe ich Dir Recht. Wer Grethe vom wissenschaftlichen Beirat ist weiß ich. Mit Spiller und Taube kann ich leider garnichts anfangen . Bin sehr gespannt auf die Reaktionen heute im Block!

  38. Karin sagt

    Aber eins würde ich doch noch gerne anmerken: es sind eher die TierRECHTsorgas als die TierSCHUTZorgas, die Theater machen und Forderungen stellen. Siehe auch aktuell wieder SOKO Tier”schutz” und Deutsches Tier”schutz”büro. Klingt jetzt kleinkariert, da gibt es aber einen Unterschied.
    Und ich finde deine Ausdrucksweise in der momentanen Situation absolut angemessen, eher noch gemäßigt. Richtig so! Und: Bei uns bist du übrigens sehr beliebt! Mach weiter so!

    • Der Beitrag einfach genial!
      Stimme dir 100 % zu.
      unsere “Elite ” in Berlin ist Gottseidank im Urlaub, da käme sowieso nur Schrott raus.

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