Bauer Willi
Kommentare 111

Bio schädlich für die Umwelt…?!

Auch ökologisch erzeugte Produkte können Nachteile für die Umwelt darstellen. Dies ergab eine Studie der Chalmers University of Technology. Ein Beitrag von Galileo.tv

Vorher aber 30 Sekunden Werbung aushalten…

https://www.galileo.tv/video/studie-wer-das-klima-retten-will-sollte-keine-bio-lebensmittel-kaufen/?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_term=social_post_buzz&utm_campaign=Galileo&utm_content=Health+Food_studie-wer-das-klima-retten-will-sollte-keine-bio-lebensmittel-kaufen&fbclid=IwAR2O4rDHnrA_HbVJ3j3g6uR9-ah8v2DBNyEAQubnm5-OXwWu9trKDY6GVqA

Hier der Link zum Original:

https://www.chalmers.se/en/departments/see/news/Pages/Organic-food-worse-for-the-climate.aspx

 

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111 Kommentare

  1. Bergbäuerin sagt

    “Pork, chicken, fish and eggs also have a substantially lower climate impact than beef and lamb.”
    Ich bin sehr wohl für Reduktion des Fleischkonsums, aber nicht wegen des Methans. Schon grundsätzlich, emotional widerstrebt es mir, wenn Lebewesen ihre Ausdünstungen vorgeworfen werden. Wir kämpfen um die Weiterexistenz von Lebewesen wie eben uns Menschen auf diesem Planeten. Wann wird uns dann auch unsere Ausatemluft vorgeworfen?
    Allan Savory zeigt auf, wie Weidewirtschaft dem Klimawandel entgegen wirken könnte: https://www.youtube.com/watch?v=vpTHi7O66pI&t=785s
    Ich bleibe gegenüber seinen Darstellungen nicht unkritisch: Wenn man 25.000 Schafe rasch über eine Halbwüste jagt, dann ist wohl Gewichtsabnahme nicht zu vermeiden. Und womit gleicht man die dann wieder aus? Kurz- und mittelfristig verbraucht das wohl zunächst zusätzliche Ressourcen. Langfristig leuchtet mir der positive Effekt schon ein, aber haben wir die Zeit noch? Trotzdem berührt mich dieses Video emotional. Der Archetyp des Viehzüchters war ja stets der Nomade, der seine jährliche Wanderung vollzieht. Auch in den Alpen gibt es diese jährliche Wanderung vom Tal über Nieder- und Mittelalm zur Hochalm und wieder zurück. Wenn heute der Ackerbauer mit dem schnellen Ertrag seiner Fläche gegen den Weidetierhalter argumentiert, ist da am Ende Kain wieder dabei, seinen Bruder Abel zu erschlagen, dessen Opfer Gott wohlgefälliger war? Savory schlägt vor, Weidetiere ins Ackerbausystem zu integrieren, sie Gründüngung und Stoppelfelder abweiden und Dung ablegen zu lassen, ehe das Material eingearbeitet wird.

  2. Liberaler sagt

    Hier ein Zitat von Dr. Bauer Willi das ihn auf ewig disqualifiziert:
    „@Eckehard
    Ich habe das Buch „Foodcrash“ von Felix zu Löwenstein zwei Mal gelesen und mich auch mit ihm unterhalten. Seine, die Aussage von Müller und der FAO stimmen natürlich. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnte man die Welt mit Bio ernähren, wenn weniger Fleisch gegessen würde und es weniger Lebensmittelabfälle geben würde…“

    Richtig ist, dass man solche Berechnungen anstellen kann aber der entscheidende Faktor sind Seuchen die Pflanzen befallen können und wie in der jüngeren Geschichte dann zu Hungersnöten führt oder Engländer zu Teetrinkern gemacht hat.

    Es ist nicht nur unseriös sondern erschütternd, wie sich der Agrarpopulist menschenverachtende Ideologien aneignet.

    • fingerphilosoph sagt

      Im Zeitraum, der zwischen 3,3 und 1,8 Mio. Jahre zurückliegt, kam es zu einer erstaunlichen Volumennahme des menschlichen Gehirns, von ca. 400 cm³ beim Australopithecus zu über 1000 cm³ beim Homo erectus. Der Homo sapiens hat dann nochmal ca. 300 cm³ zugelegt. Das Gehirn ist ein absoluter Energiefresser: bei 2% Körperanteil verbraucht es 25% aller zugeführten Energie, beim Säugling sind es 60%.

      Paläoanthropologen, Biologen und Gehirnforscher sind sich einig darin, dass dieses enorme Wachstum einer grundlegenden Veränderung der Nahrungsgewohnheiten zu verdanken ist, in erster Linie dem Umstieg von Früchten/Blättern mit gelegentlich Fleisch auf hauptsächlich Fleisch.

      Das menschliche Gehirn ist erstaunlich flexibel. Beim Individuum sagt die Größe des Gehirns nichts über dessen Leistungsfähigkeit aus. Auch Menschen mit einem kleinen Gehirn können sehr intelligent sein. Was die Spezies insgesamt angeht, ist es jedoch anders. Die Spezies Mensch unterscheidet sich von allen anderen Säugetieren durch ihr enorm großes Gehirn im Verhältnis zur sonstigen Körpermasse. Der Fleischverzehr hat uns zu dem gemacht, was wir als Spezies sind: Menschen.

      Im Gegenzug ist unser menschlicher Verdauungstrakt erheblich geschrumpft, das heißt, er ist gar nicht mehr in der Lage, der pflanzlichen Kost alle notwendigen Nährstoffe zu entziehen. Auch dies gilt wiederum nicht für das Individuum, sondern für die Spezies.

      Sicher kann der Mensch auf der Ebene der Spezies sich im Laufe von ca. 20.000 Jahren wieder an hauptsächlich pflanzliche Kost anpassen. Das geht schon. Nur ist das Ergebnis nicht so ganz vorhersehbar. Wenn Alexa & Co. uns zunehmend das Denken abnehmen, ist ein großes Gehirn überflüssig und steht bei geringerer Energiezufuhr als Erstes zur Disposition. Nur, wer bedient dann die Maschinen und behält den Überblick?

        • fingerphilosoph sagt

          Das Interessante an Alexa ist ja, dass sie nicht nur Maschinen, sondern in genau demselben Sinne auch Menschen “bedient” und dabei die Nutzer glauben macht, sie würden Maschinen “bedienen”, was sie ja auch tun, bloß eben nicht in demselben Sinne. “Bedienen” … welch ein schillernder Begriff im Vexierspiel der Herrschaftsverhältnisse! 🙂

      • Bergbäuerin sagt

        Es gibt Hinweise darauf, dass es individuelle Unterschiede gibt, was die Notwendigkeit von Fleischnahrung betrifft. Tatsache ist, dass es Veganer ohne Gesundheitsprobleme gibt, zumindest bei künstlicher Zufuhr von B12. Ich persönlich komm nicht ganz ohne Fleisch aus. Das täglich Fleisch für irgendjemanden lebensnotwendig ist, kann ich mir aber nicht vorstellen.

        • fingerphilosoph sagt

          Ich habe nicht gesagt, dass Fleisch für das Individuum lebensnotwendig ist, sondern dass der Fleischverzehr ebenso wie der Verzicht auf Fleisch auf die Spezies Auswirkungen hat. Für die Spezies gelten nicht dieselben Gesetzmäßigkeiten wie für das Individuum.

          • Bergbäuerin sagt

            Welche Auswirkungen hat Ihres Wissens der jahrhundertelange Vegetarismus der asiatischen Buddhisten und Hindus auf die Spezies Mensch? Auf das Gehirn?

            • fingerphilosoph sagt

              Gar keine. Was die Spezies Mensch heute als Ganzes kennzeichnet, ist die von Carnivoren zur Blüte gebrachte technische Zivilisation, die auch das Leben asiatischer Buddhisten und Hindus prägt.

            • fingerphilosoph sagt

              Große Gruppen von Lebewesen verhalten sich ähnlich wie Quanten in der Quantenphysik. Über das einzelne Teilchen kann man nichts aussagen, wohl aber über die Summe aller Teilchen. Dem einzelnen Teilchen stehen alle Möglichkeiten offen: es kann im nächsten Augenblick zerfallen oder aber erst in x Millionen Jahren sowie zu jedem Zeitpunkt dazwischen, für die Summe aller Teilchen lassen sich jedoch Halbwertszeiten berechnen.

              Dem einzelnen Menschen stehen alle Möglichkeiten offen: er kann auch bei kleinem Gehirn trotzdem sehr intelligent oder bei miserabler genetischer Ausstattung trotzdem sehr gesund sein, das gilt aber nicht für die Summe aller Menschen.

              In einer Gruppe von Menschen mit identischer Ernährung/Lebensweise reicht das Spektrum auf individueller Ebene von sehr gesund bis sehr krank, in summa lassen sich jedoch Aussagen über den Zusammenhang von Gesundheit und Ernährung/Lebensweise treffen.

        • Obstbäuerin sagt

          Gibt es denn schon Beispiele, wo mehrere Generationen vegan gelebt haben? Wenn also vegan so natürlich ist, warum gibt es dann keine Vollversorgung durch die Natur?

            • Wenn man nichts “Neues” “Unnatürliches” ohne Langzeitempirie toleriert, können Kinder mit Biolebensmitteln, die höchstens nur natürliche Pestizide gesehen haben, ernährt werden. 😉 Siehe auch den Link hinter meinen Nickname.

            • Obstbäuerin sagt

              Zwischen vegan und Bio ist aber ein großer Unterschied und es geht hier doch um vegan!!!

            • In meinem Beispiel geht es um Pestizide. Sie haben oben allen Eltern, die Ihre Kinder vegan ernähren, Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Ohne stichhaltigen Beleg. Stellen Sie sich vor, man wirft Ihnen vor, eine Vielzahl von Menschen durch Pestizide zu vergiften oder geistig/körperlich zurückbleiben zu lassen. Nicht schön, oder

            • fingerphilosoph sagt

              Eine Person, die auf einen Artikel über Pestizide verlinkt, der sich mit so vagen Angaben wie “zahlreiche Laborstudien”, “Langzeitbeobachtungen dänischer Untersuchungen”, “Studie aus dem Jahr 2004”, “weitere Studie aus den USA” begnügt, ist meiner Ansicht nach nicht skeptisch. Eine skeptische Person würde die Verfasser der Studien nennen, sodass sie nachprüfbar sind. So viel zu Geschwurbel.

            • Das mit dem Link war ja auch ironisch gemeint. ….ebenso dass die EU uns vergiften (konventionelle Landw und Chemtrails-Link) und mangelernähren will (EU-Vegandeklaration). /// Zu Ihrer obigen Frage: Wenn eine Auswirkung von etwas sich in der Gruppe zeigt, zeigt sie sich logischerweise auch an mindestens einem Individuum der Gruppe, deswegen zeigt sie sich ja in der Gruppe – wenn sie sich nicht darin “verliert”…. Daher Widerspruch, Eso-Geschwurbel!

            • fingerphilosoph sagt

              Was ich behauptet habe, ist, dass die gemittelten Werte für die gesamte Gruppe die Bandbreite der jeweiligen Einzelwerte nivelliert, wobei es durchaus vorkommen kann, dass der gemittelte Gruppenwert keinem individuellen Wert entspricht. Wenn bei einer Gruppe aus 10 Individuen fünf Hochbegabte einen Wert von 140 erreichen und die restlichen fünf einen Normalwert von 100, ergibt das für diese Gruppe einen mittleren IQ-Wert von 120, wobei niemand aus der Gruppe speziell einen IQ von 120 hat.

              Wenn Sie wissen möchten, zu welchem Teil der Gruppe Sie gehören, habe ich hier einen kleinen Test für Sie: Wenn in derselben Gruppe nach 20 Jahren nur noch einer den Wert von 140 erreicht, vier den Wert von 120, drei den Wert 100 und zwei nur noch 80, ist die Gruppe insgesamt dann klüger oder dümmer geworden?

          • Sabine sagt

            Es gibt in Indien Volksgruppen, die schon sehr lange vegan leben. Das hat einmal was mit dem Klima zu tun, aber auch mit dem nicht ganz so hohen hygienischen Ansprüchen. Dort wird z.B. kein Vitaminzusatz benötigt, weil die Bakterien in Wasser und auf frischem Obst und Gemüse genügend Vitamin B12 bereitstellen. Allerdings ist das dann gleichzeitig auch mit ein Grund, warum dort generell mehr Menschen an anderen Mangelerkrankungen leiden, weil halt auch Parasiten und Krankheitserreger mit gegessen werden.
            In Indien gibt es seit einigen Jahren eine staatliche Kampagne, die Toiletten bewirbt, um vor allem Frauen vor Krankheiten zu schützen, die mit Stuhl- und Urin aufhalten und mangelnder Menstruationshygiene zu tun haben. Denn Frauen ist es oft nicht erlaubt tagsüber in den Feldern ihr Geschäft zu verrichten und die monatlichen Blutung wird dort als Gift angesehen, dass die Feldfrüchte verdirbt und Tiere oder sogar Kinder tötet, wenn sie damit in Berührung kommen.
            Wer jetzt darüber lacht, sollte sich an ähnlichen Unsinn erinnern, der hier auch mal zum Allgemeinwissen gehörte. Mein Opa war 1900er-Jahrgang und ihm hat man noch für wahr erzählt, dass wenn Frauen ihre Blutung haben, sie auf keinen Fall Obst ernten dürfen, weil das sonst noch am selben Tag verdirbt und man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche zum Trocknen aufhängen darf, weil sonst jemand im Haus stirbt.

            • Obstbäuerin sagt

              Da würde mich aber die Lebenserwartung interessieren, Sabine. Gibt es da verlässliche Aussagen?

            • Sabine sagt

              Jains sind Größtenteils voll-vegan, allerdings ist das echt verzwickt, weil die auch eigentlich keinen Ackerbau betreiben dürfen, weil man da ja die Bodenlebewesen verletzen könnte. Daher läuft es irgendwie auf frugan raus, wenigstens bei den Mönchen.
              Bishnoi sind offiziell lakto-vegetarisch, aber da in dem Siedlungsgebiet Milchviehhaltung echt schwierig ist, läuft es bei den meisten auf vegan raus.
              Bei den meisten anderen Stämmen angeblich veganen Volksgruppen wie Hunzukuc ist in der Tat Ghee oft das einzig verfügbare tierische Nahrungsmittel und mit der oft von europäischen Veganern angeführten Gesundheit und Langlebigkeit ist es auch nicht so weit her.
              Allerdings ist wer in solchen Gegenden die Geschlechtsreife erlangt, sowas von zäh, das er gute Chancen hat recht alt zu werden.
              Aus meiner eigenen Anschauung weiß ich, dass viele von den von uns als alt und fit identifizierten Leuten, es sich in Wirklichkeit um fröhliche Fünfziger handelt. Wir halten die für alt, weil sie so ausschauen und uns freundlich ihre erwachsenen Enkel vorstellen, aber wer mit vierzehn eine Familie gründet, kann mit 50 schon erwachsene Enkel vorstellen. Der Legendenbildung um 100 Jährige aus Irgendwo spielt auch in die Hände, das die Leute häufig ihre ‘Geburtsdatum nicht kennen und man nicht unser Konzept von Zeit teilt. Das ist ungefähr so, wie bei den ersten Einwanderern aus Anatolien, die sind alle am 01.01. geboren, weil ein Geburtstag in der Kultur so gar keine Rolle spielt und man vor wenigen Jahrzehnten nicht kilometerweit gelaufen ist, nur um ein Baby auf dem Amt in der Stadt zu registrieren, von dem man nicht weiß, ob es noch lebt, wenn man vom Amt zurück ist.

      • Gephard sagt

        Müssten nach der Feischtheorie nicht Raubtiere die größten Hirne haben und Gorillas strunzdumm sein?

  3. Friedrich sagt

    Für mich ist der Bioanbau eine Marktnische für ideologisch nachfragende Verbraucher. Diese Nische wird von unseren Berufskollegen bedient und das ist gut so. Wir Bauern liefern halt das , was der Käufer wünscht. — Vor zwei Jahren habe i´ch mich mit der ldw. Ermittlung der Klimabilanz sehr intensiv beschäftigt. War auch “Projektpartner” in Niedersachsen. Durch das Wissen wie die Klimabilanz berechnet wird , weis ich , daß ein Biobetrieb , gleich welcher Produktion fast keine positive Klimabilanz erreichen kann, weil kaum Ertragssteigerungen erreicht werden. Ohne Flächenprämien würde ein Biobetrieb noch schlechter in der Wirtschaftlichkeit dastehen , als ein konv. Betrieb. Dies wird aber durch die höheren Flächenprämien im Bioanbau verdeckt, sodaß dadurch die Betriebsgewinne im Bioanbau mind. gleich groß sind wie bei den anderen Betrieben.

    • Bergbäuerin sagt

      Die Ernährung von 10 Milliarden Menschen ohne den Planeten zu zerstören, ist sicher eine knifflige Herausforderung. Trotzdem kann man Bio nicht nur über die Klimabilanz und den Flächenertrag beurteilen. Kürzlich waren Bekannte in Südkorea. Dort gibts keine Bienen mehr, Obst wird von Hand bestäubt und ist so zum Luxusgut für Reiche geworden. Viele Obstlagen an den Hängen sind landwirtschaftlich tot. Da lobe ich mir wissenschaftliche Abhandlungen, die nachweisen, dass die Ernährung der Menschheit bio möglich wäre – auch wenn das zu 100% vielleicht übertrieben dargestellt, unrealistisch und auch nicht überall notwendig ist.

  4. Thomas Apfel sagt

    Hallo Herr Niemann,
    – kurzer Faktencheck: (Datengrundlage BÖLW und AMI Marktbilanz Ökolandbau)
    In Deutschland produziert die Öko Landwirtschaft auf 7 % der Fläche etwas über 2 % der Nahrungsmittel. Die reale Produktivität liegt bei rund einem Drittel der konv. Landwirtschaft. Hierfür werden 82 % der Flächen Tier- bezogen genutzt.
    Aus verschiedensten Versuchen in Deutschland ist bekannt, das sich die Erträge je nach Kultur (bei entsprechendem Input) auf 50 bis 60 % der Erträge der konv. LW bringen lassen. Ich will auch nochmal Eines betonen,: Der vermeidbare Abfall bei Lebensmitteln liegt nur bei 9 % der verbrauchten Gesamtmenge (nicht wie in der von Ihnen angeführten Studie unterstellt bei 50 %).
    Mit dieser Ausgangsdatenlage lässt sich die Ernährung wohl nicht sichern. Zumal die Nahrung bei dem hohen Anteil Tier im Bio-Bereich wohl auch nicht weniger Fleischbetont organisieren lässt (zu jedem Liter Bio- Milch gehören 60 g Rindfleisch – die verbraucht werden müssen).
    Damit wären wir aber wieder beim Grabenkampf.
    Die Sachlage sieht aber anders aus, wenn man wahrnimmt, dass die von Willi eingestellte Studie eigentlich auf den im Öko-Bereich verbotenen Mineraldüngereinsatz zielt.
    In Zusammenhang mit der Nitratdiskussion ist dies ja ein Hauptkriterium der Abgrenzung auf dem Markt. Die bisherigen Ertragssteigerungen, die die Menschen fast in ihrer Gesamtheit satt machen (können), basieren aber genau auf Züchtung und Stickstoffdüngung.
    Deshalb ist ein moderater Einsatz von Mineraldünger jenseits aller Dogmatik auch für den Öko-Anbau überlebenswichtig (wird in Japan im Öko-Anbau auch so praktiziert).
    Dann hätten sogar Veganer wieder eine Chanche in Richtung Umsetzbarkeit ihrer Ideen zu träumen!
    Das Problem der Nitratauswaschung ins Grundwasser ist beherrschbar, wenn man Sandstandorte mit hohem Grundwasserstand mal außen vorlässt.

    • Bergbäuerin sagt

      Der hohe Tieranteil am Biolandbau gilt vor allem für die biodynamische Landwirtschaft. Andere Konzepte arbeiten durchaus auch viehlos nur mit Fruchtfolge. Es sei denn, man spricht von Regionen wie den Alpen, wo Ackerbau nicht sinnvoll ist, und wo sich über die Weidewirtschaft Biokonzepte besonders leicht verwirklichen lassen.

      • Thomas Apfel sagt

        Liebe Bergbäuerin,
        Eine einfache Frage: Kann man sich auf eine moderate mineralische Stickstoffdüngung auf dem Acker einigen? Was spricht (außer Abgrenzungs- Strategie) dagegen ?

        • Bergbäuerin sagt

          Ich habe die konventionelle Landwirtschaft ja nicht grundsätzlich angegriffen. Warum muss man sich unbedingt einigen? Jeder Hof ist anders, jeder hat die Verantwortung, nachhaltig und möglichst ertragreich zu arbeiten. Da gibt es unterschiedliche Wege auf unterschiedlichen Flächen. Mehr wollte ich nicht sagen.

          • Bergbäuerin sagt

            Ich denke da an eine Kollegin, die auf Rendsina nur mit Fruchtfolge und wenig Schweinemist dieselben Maiserträge erzielt hat wie ihre konventionellen Kollegen. Besondere Situation eben.

  5. Bauer Fritz sagt

    Eine lesenswerte Ergänzung zum Thema:
    “Die Ziele des Biolandbaus sind nicht falsch und auch nicht alle seine Methoden. …… Falsch ist der Dogmatismus des Biolandbaus, und es wäre verheerend, wenn er, wie seine Verfechter immer wieder verlangen, weltweit und flächendeckend praktiziert würde. Mit Bio lässt sich die Welt nicht ernähren, es sei denn, alle Menschen würden Vegetarier, die Feucht- und Almwiesen sowie die Steppen dieser Welt könnten für den Getreideanbau genutzt werden, es würden keine Lebensmittel mehr verderben und weggeworfen werden (zur Erinnerung: im Biolandbau vergammeln Jahr für Jahr Tonnen von Lebensmitteln auf den Feldern, weil die Biobauern keine wirksamen Pflanzenschutzmittel einsetzen), man würde auf den Anbau von Treibstoffpflanzen und Genussmitteln verzichten (Tee, Kaffee, Wein und Hopfen sind nicht überlebensnotwendig) und niemand würde mehr als die Kalorien zu sich nehmen, die in Ernährungsempfehlungen der WHO errechnet wurden.
    Im Klartext: …….. Man kann sich das wünschen, aber es erinnert an den Lösungsvorschlag der katholischen Kirche zur Bekämpfung von AIDS: Wenn alle Menschen auf vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr verzichten, benötigen wir keine Hightech-Medizin gegen HIV mehr, denn die Seuche findet ein natürliches Ende.

    Aus “BIOLANDBAU: GLAUBE STATT WISSENSCHAFT” https://www.salonkolumnisten.com/GLAUBE-STATT-WISSENSCHAFT/

  6. Eckehard Niemann sagt

    Fairerweise sollte man aber auch folgende Gegenargumente prüfen:

    “Bio-markt.info – 21.12.2018 von Leo Frühschütz
    Neue Studie: Bio schlecht fürs Klima?

    Bio-Landwirtschaft ist schädlicher für das Klima als konventionelle. Das behaupten Wissenschaftler aus Schweden und den USA. Was ist dran?
    Warum Bio-Landbau das Klima schädigen könnte
    In einem Aufsatz für das Fachmagazin Nature machen sich die Forscher Gedanken darüber, wie sich die landwirtschaftliche Fläche möglichst effektiv nutzen lässt, um einerseits die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und andererseits Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden und damit der Erderwärmung entgegenzuwirken. Aus diesem Blickwinkel heraus kommen sie zu dem Ergebnis, dass der Ökolandbau dem Klima schaden könnte, weil er für die gleichen Erträge mehr Fläche benötigt als der konventionelle Anbau und diesen Flächenbedarf zu weiterer Entwaldung führe.
    Beispiel: Erbsen und Winterweizen in Schweden
    Als Beispiel dafür dient ihnen der Anbau von Erbsen und Winterweizen in Schweden, für den sie einen 50 und 70 Prozent höheren Klimafußabdruck berechnen. In der Arbeit selbst spielt dieser Vergleich nur eine untergeordnete Rolle, um einen komplexen wissenschaftlichen Ansatz zu verdeutlichen. Allerdings stellte der schwedische Mitautor der Studie das Beispiel prominent in einer Pressemitteilung vor und vermittelte dabei den Eindruck, die Studie hätte umfassend die ökologische und konventionelle Landwirtschaft im Hinblick auf ihre Klimawirkungen verglichen.
    Was ein Klimaexperte zur Studie sagt
    „Die Studie liefert keinen Vergleich der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft auf globaler oder einer anderen großflächigen Ebene“, sagt Adrian Müller, Klimaexperte am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL).
    Sie decke bei ihrer Betrachtung zum Biolandbau auch keine relevante Zahl an Nutzpflanzen oder tierischen Lebensmitteln ab, sondern nenne lediglich zwei Beispiele. Müller merkt auch an, dass die Studie sich nur auf Klimawirkungen beschränke, andere Aspekte einer nachhaltigen Landwirtschaft aber vernachlässige.
    Zudem gingen die Autoren davon aus, dass das Ernährungssystem als Ganzes stabil bleibe und sich nicht ändere. „Der weltweite Bedarf an Lebensmitteln, gemessen in Kalorien und Eiweiß kann ohne einen Anstieg der Treibhausgase gedeckt werden, vorausgesetzt, wir reduzieren den Verbrauch an tierischen Lebensmitteln und an Lebensmittelabfällen“, hält Müller entgegen.
    Unter diesen Rahmenbedingungen sei es auch möglich, die Welt mit 100 Prozent Bio-Landbau zu ernähren. Zu diesem Ergebnis kamen Müller sowie Wissenschaftler mehrerer Universitäten und der Welternährungsorganisation FAO in einer Studie, die 2017 in Nature veröffentlicht wurde.”

    • Obstbäuerin sagt

      Es steht schon im Namen FORSCHUNGSINSTITUT FÜR BIOLOGISCHEN ANBAU. Da erwarte ich keine unabhängigen Ergebnisse. Interessant wären Beurteilungen von Wissenschaftlern, die das ergebnisoffen sehen und nicht von vornherein einer Produktionsweise den Vorzug geben. Was die Lebensmittelabfälle der Haushalte betrifft, reicht die Vermeidung der nicht einmal 10% vermeidbarer Lebensmittelabfälle nicht, um die zwischen 30% und 60% geringere Produktivität auszugleichen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      ” „Der weltweite Bedarf an Lebensmitteln, gemessen in Kalorien und Eiweiß kann ohne einen Anstieg der Treibhausgase gedeckt werden, vorausgesetzt, wir reduzieren den Verbrauch an tierischen Lebensmitteln und an Lebensmittelabfällen“, hält Müller entgegen.”

      Und was sagen die fleischessenden Menschen dazu und die Hundehalter unter den Veganern/Vegetariern?

      • Bergbäuerin sagt

        Die Vegetarier/Veganer haben vegetarische bzw. vegane Hunde!
        Wenn wir so weitermachen, kommt irgendwann sowieso die Lebensmittelrationierung, zuerst bei den tierischen Produkten.

            • Warum? Fühlen Sie sich von Ihrem Hund durchschaut, dem Tier, dessen Instinkte eins mit der Natur sind und es sofort merkt, wenn Sie es von einer Natur abbringen? Das wollen Sie so glauben. Glauben… Und für die fast 60.000.000 Schweine allein in Deutschland (pro Jahr!), meines Wissens auch Allesfresser, ist es keine Tierquälerei, wenn sie mit Soja und Getreide gefüttert werden?! oder Rinder mit Kraftfutter? Glauben sie nicht, gell? Glauben…

              Sie sind schon ein lustiges Völkchen hier…

            • bauerhans sagt

              “…oder Rinder mit Kraftfutter?”

              rinder werden mit TMR gefüttert.
              gras,heulage,maislage,stroh,sojaschrot,treber,getreideschrot,rapsschrot,
              leguminosen bei bio.
              moderne magerschweine würden hungern,bekämen sie abfälle,gras oder eicheln.
              die bekommen neben sojaschrot auch erbsen-,bohnen-,rapsschrot und getreide.

            • Andi sagt

              An skeptische Person, also das Schweine heute rein pflanzlich ernährt werden m ü s s e n, liegt nicht an uns Landwirten, sondern an der BSE-Krise aus dem Jahr 2001, wo der Allesfresser Schwein über Nacht zum Pflanzenfresser gemacht wurde, was damals nicht ganz unproblematisch war. Ich wage zu behaupten, dass wir einige Probleme bei nicht ausschließlich pflanzlicher Ernährung nicht hätten.

    • Christian Bothe sagt

      Lesen Sie mal unter agrarfakten.de nach H.Niemann.Da gibt es interessante Analysen dazu.

    • Bauer Willi sagt

      @Eckehard
      Ich habe das Buch “Foodcrash” von Felix zu Löwenstein zwei Mal gelesen und mich auch mit ihm unterhalten. Seine, die Aussage von Müller und der FAO stimmen natürlich. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnte man die Welt mit Bio ernähren, wenn weniger Fleisch gegessen würde und es weniger Lebensmittelabfälle geben würde. Es gibt auch dazu eine Studie des FiBL, die neben Fleischverzehr und Abfällen noch den Klimawandel mit einbezieht, was auch sehr spannend ist. Ich habe darüber schon mal berichtet.

      Was mir bisher noch niemand schlüssig erläutert hat: Wie bekommt man das hin? Ich habe hier auf dem Schreibtisch die Zahlen zur Fleischerzeugung weltweit liegen. Die Tendenz ist – weltweit – eine ganz andere. Soll jetzt nicht als Entschuldigung verstanden werden, hier bei uns in Deutschland nichts zu machen.
      Lass uns also weiter um den Weg ringen, der möglichst viele Faktoren in Einklang bringen kann. 🙂
      Bauer Willi

      • Thomas Apfel sagt

        Guten Abend Willi,
        Ich habe daraufhin “Foodcrash” gleich nochmal aus dem Regal genommen und überflogen um nochmal wachzurufen was mich beim ersten und 2. lesen gestört hat.
        Abgesehen von der doch recht einseitigen Quellenauswahl und dem pastoralen Ton, stört mich vor allem der Blick auf die Kleinbauern im tropischen Bereich.
        Nachdem die westliche Welt in der Stellvertreterauseinandersetzung im Kalten Krieg alle genossenschaftlichen Ansätze zerstört hat, wird die Rolle der Kleinbauern und der Subsistenzwirtschaft völlig fehlinterprätiert. Keiner ist freiwillig und gern armer Kleinbauer. Bei der extrem geringen Produktivität (und Lebensmittelsicherheit!!) ist es relativ wohlfeil Öko- Methoden als Rettung anzupreisen weil jedwede Form von Bildung und Hilfe hier sofort Verbesserungen erzeugt. Abgesehen davon, das wir uns am allerbesten mal nicht in die Entwicklung in diesen Länder einmischen sollten, geht der Weg der Verstädterung auch an diesen Ländern nicht vorbei. Ich habe einen Bericht des EED über Kenia und Nairobi vorliegen, der ähnliche Entwicklungen wie bei uns aufzeigt: Die Versorgung läuft zunehmend über Einkaufsstätten von (meist afrikanischen) Ketten. Versorgten sich vor 25 Jahren noch 80 % der Menschen über Wochenmärkte, so sind es heute weniger als die Hälfte. Vielleicht sollten wir dafür sorgen das auf den besten Böden nicht Blumen für unseren Luxus wachsen, sondern kenianische Bauern sich zu modernen mittelständische Betrieben entwickeln können.

        • Bauer Willi sagt

          @Thomas
          In einer Podiumsdiskussion mit Felix zu Löwenstein kam auch immer das Argument des Kleinbauern in Afrika. Auf die Frage, wer den ein typisch deutscher Kleinbauer aussehen würde, kam die Antwort: Na, der Bauer Willi ist doch einer. Stimmt. Darauf die Frage: Warum reden Sie dann nicht über den deutschen Kleinbauern? Da war aber einer platt…
          Das Thema Afrika ist sehr komplex und dann doch wieder sehr einfach: Würden die afrikanischen Regierungen mit Importsteuern den Markt abschotten (was Kamerun macht) ginge es den Bauern dort besser. Wer verhindert das? Die afrikanischen Regierungen selbst, weil es eben noch keine echten Demokratien sind. Aber darüber ließe sich lange philosophieren und eigentlich habe ich davon keine Ahnung. Eine nahe Verwandte schon, die hat vier Jahre in Afrika gelebt und gearbeitet, auch in Kamerun

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Pro Tag ziehen etwa 180.000 Menschen in eine Stadt. 164.000 in Entwicklungsländern,16.000 in Industrieländern. In Entwicklungsländern sind es jedes Jahr 60 Millionen Menschen, die auf Arbeit und ein besseres Leben in der Stadt hoffen. Aus dieser Bewegung heraus wird sich die Bevölkerungszahl vieler Städte in Afrika und Asien in den kommenden 15 bis 20 Jahren verdoppeln.

  7. Günter - ich kann nicht schweigen sagt

    Wieder eine Studie, die diverse wissenschaftliche und statistische Untersuchungen zusammenführt und interpretiert. Es würde wahrscheinlich nicht schwer fallen, anderen Untersuchungen zu finden, die gerade das Gegenteil behaupten.
    Wir kommen nicht weiter, wenn wir nicht die Beteiebsweisen und das Gesamtsystem betrachten. Bio-Landbau ist nicht ausschließlich der Verzicht auf synthetische Dünger und PSM.
    Wir kommen nicht weiter, wenn wir nicht die Vermarktungsstrukturen mit einbeziehen, also am besten regionale Vermarktng, am besten mit wenig Zwischenhändlern. Es gibt gute Beispiele dafür, auch wenn Lidl, Aldi und Co. durchaus was dagegen haben und tun.
    Wir kommen nicht weiter, wenn wir den gesunden Menschenverstand außen vor lassen. Bio-Landbau als Raubbau an unseren Wäldern zu bezeichnen und das Potenzial für Natuschutzgebiete in der konventionellen Landwirtschaft hervorzuheben ist schon krass. Der Regenwald wird abgeholzt, weil die Mastergebnisse und Milchleistungen der konventionellen Landwirtschaft nach Aussagen der Agrarwissenschaft mit einheimischen Eiweißlieferanten nicht wirtschaftlich gedeckt werden können. So schaut es aus!

    • Bauer Willi sagt

      Bei den Vermarktungsstrukturen bin ich sofort mit dabei. Regionale Vermarktung mit möglichst wenig Zwischenhändlern finde ich klasse. Leider sagen die Zahlen der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), die das seit vielen Jahren machen, etwas ganz anderes: Die Marktanteile des Lebensmittelhandels steigen, die der Direktvermarktung fallen. Das deckt sich nicht mit den Umfragen, in denen regelmäßig ausgesagt wird, “dass man ja regional und saisonal” einkauft. Gehe morgen früh mal in die Obst- und Gemüseabteilung eines x-beliebigen Supermarktes und suche nach deutschen Herkünften. Und es wird fleißig gekauft…

      • Günter - ich kann nicht schweigen sagt

        Klar, kenne ich: Wasser predigen und Wein trinken ist weit verbreitet, mach ich ja auch viel zu oft. Aber ich finde auch Beispiele, die gut funktionieren.
        Ich kaufe öfter im Markt der „Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall BESH“ ein, da werden neben den Dingen des Lebens vor allem regionale Produkte Obst, Gemüse und Fleisch und Wurst vom Schäbisch-Hällischen Schwein und Boeuf de Hohenlohe angeboten. Und nach meinem Eindruck läuft das ganz gut.
        Ein weiters Beispiel: Ein guter Freund stand vor 25 Jahren vor der Entscheidung, massiv zu Wachsen oder – wie es die Offizialberatung angeraten hatte – aufzuhören und doch lieber als Hilfsarbeiter in die Fabrik nebenan zu gehen. Er hat sich für eine Hofkäserei und Direktvermarktung entschieden, arbeitet viel und gewissenhaft, macht leckeren Käse (und verkauft in seinen Marktständen meinen Wein). Mittlerweile leben zwei Generationen von diesem Hof.
        Was mich aber am meisten beeindruckt ist ein Satz auf seiner Website „Und noch was. Mit den geänderten Methoden ist etwas zurückgekehrt zu uns. Die Freude an der Landwirtschaft“
        Vielleicht sollten wir mehr daran arbeiten, den Verbrauchern dieses Gefühl rüberzubringen, dass der Beruf des Landwirts, des Bauern der vielfältigste, interessanteste und nachhaltigste von allen ist, als uns Studien über Sinn oder Unsinn des Ökolandbaus um die Ohren zu hauen.

        • bauerhans sagt

          der nachbar hat ein gut laufendes hofcafe,auch,weil die nächste generation mitgezogen hat.
          arbeit ohne ende,besonders am wochenende.
          auch stress ohne ende,was die besucher nicht merken.
          NEIN DANKE!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Sehr schön,
          wenn es diesem Betrieb gelungen ist, über den Hofladen ein erforderliches Einkommen zu erwirtschaften. Jeder Betrieb kann das nicht tun, er muss Verkehrsgünstig liegen und die entsprechende Qualität liefern, das ist nicht immer vorhanden, wie ich aus eigener Erfahrung (als Kunde) weiß.

          Wenn der Hofladen in seinen Marktständen Günters Wein verkauft, dann muss Günters Weingut nicht so gut laufen, die Weingüter unserer Gegend vermarkten keinen Wein am Wochenmarkt.

          • Günter - ich kann nicht schweigen sagt

            Sorry konnte nicht früher antworten, musste heute noch einiges im Weinkeller erledigen. Ich bin bei einigen Weinen ausverkauft und muss jetzt schleunigst den neuen Jahrgang abfüllen – nur so nebenbei zu meinem Weingut, dass nicht so gut laufen soll😉
            Ehemaliger Landwirt: wie sieht denn Deine Vorstellung von einer zukunftsfähigen Landwirtschaft aus? Würde mich echt interessieren!
            Und im übrigen wohnt mein Freund in einem Dorf mit ca. 50. Einwohnern und verkauft seine Produkte auf insgesamt drei Wochenmärkten in den umliegenden Mittelzentren.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Die Zukunft sieht so aus, dass wir nur noch große Betriebe haben, weil die bäuerliche Landwirtschaft an die Wand gefahren wird.

            Für mich ist es wichtig, dass sich für mein Obstgelände und meine Weinberge noch Pächter finden.

        • Obstbäuerin sagt

          Die nächsten Tage werden uns vor Augen führen, wer wem was um die Ohren haut. Und wer glaubt, im Ökoverband geht es nur um Ideale, dem sei die Liste der Forderungen des Bölw zur GAP empfohlen – https://www.boelw.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/EU-Agrarpolitik/180921_B%C3%96LW_Position_GAP_Legislativvoschl%C3%A4ge_KOM.PDF. Die Geldmittel, die hier zusätzlich für den Ökoanbau gefordert werden, müssen zwangsweise den konventionellen Betrieben entzogen werden.

        • Sabine sagt

          Nur mal so am Rande, der Initiator der SH-Erzeugergemeinschaft ist eigentlich Entwicklungshelfer und hat da nur das angewendet, was nach seiner Berufserfahrung funktioniert. ‘

    • bauerhans sagt

      “Der Regenwald wird abgeholzt….”

      weil korrupte regierungen das zulassen und weil dort z.b. weizen sehr schlecht wächst.

  8. Bergbäuerin sagt

    Richtig an diesem Beitrag ist, dass wer bio kauft, gleichzeitig seinen Konsum tierischer Produkte drastisch reduzieren muss, um nicht noch größeren Schaden anzurichten. Dass Schwein und Huhn besser ist als Rind und Lamm, stimmt aber so nicht, im Gegenteil. Schwein und Huhn verbrauchen zwar bis zur Schlachtreife weniger Kalorien als Wiederkäuer, sie fressen aber hauptsächlich Futter, welches auf Ackerflächen erzeugt wird, die genauso gut für menschliche Nahrungsmittel genutzt werden könnten – ausgenommen ein paar Haushühner, die man mit Küchenabfällen einer ganzen Großfamilie füttert oder ein Schwein, welches die Küchen- und Essensabfälle eines Altersheims, Krankenhauses oder Gasthauses fressen darf, was aber derzeit nicht erlaubt ist. Rind und Schaf können auf Flächen leben, die für Ackerbau gar nicht geeignet sind, z.B. in den Alpen. Im Mittelalter schon wurden dort Wälder gerodet für Weideflächen. Diese Weideflächen produzieren nicht nur genau so viel Biomasse wie Wälder, sie weisen eine weitaus höhere Biodiversität auf: unzählige Pflanzen- und Tierarten sind in Folge der Rodung aus den Steppengebieten eingewandert und nehmen ihre ökologischen Rollen in dieser Kulturlandschaft ein. Wer darauf achtet, sein Fleisch aus solchen Regionen zu beziehen, der handelt sehr wohl ökologisch. Allerdings geht sich dann für uns alle gewiss nicht mehr als der Sonntagsbraten aus, wenn überhaupt. Darauf auch noch zu verzichten und damit für ein Ende dieser Landwirtschaft zu sorgen, wäre aber sehr fragwürdig: erstens können diese Flächen anders nicht genutzt werden, und die äußerst hochwertigen Produkte sehr gesunder Tiere fehlen auf dem Weltmarkt und tragen zum Hunger bei. Zweitens profitieren diese Flächen von einem Boden, der unter weitaus wärmeren Klimabedingungen entstanden ist als heute, und der entsprechend mächtig ist. Wird die jahrhundertelange Weidewirtschaft aufgegeben, dann bestocken die weniger als 22,5° geneigten hochgelegenen Hänge sich wieder mit Wäldern, die energiewirtschaftlich aber nicht sinnvoll nutzbar sind. Die steileren Hänge aber werden von den Lawinen geschädigt, sodass die Bodendecke abgetragen wird und eine Wüste entsteht. Eine natürliche Wiederbegrünung würde unter den gegenwärtigen Klmabedingungen Jahrhunderte dauern. Um Wüstenbildung zu verhindern, müsste man unter Lawinenschutz aufforsten, was auf diesen Riesenflächen finanziell nicht machbar wäre und ebenso Flächen schaffen würde, die nicht nutzbar sind. Der Viehtritt ist für die Aufrechterhaltung dieser landwirtschaftlichen Nutzflächen essentiell: er verdichtet den Boden, sorgt für eine kleinräumige Terrassierung der Hänge und hält die Vegetation kurz. Damit verhindert er den Abgang von Grundlawinen, es gehen nur Oberlawinen ab, die den Boden nicht schädigen. Das Vieh tritt Hohlräume im Boden zu, sodass das Oberflächenwasser bei Schneeschmelze oder Starkregen den Boden nicht unterspülen kann. Damit werden Murenabgänge verhindert. Allerdings sind zusätzlich Pflegemaßnahmen notwendig: Schwendung von Einzelbäumen, deren Wurzelteller von den Lawinen ausgerissen werden kann; Ausbessern von Trittschäden, Unkrautbekämpfung etc.
    Man kennt diese Zusammenhänge seit den 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts und hat mit entsprechenden öffentlichen Geldern die Almwirtschaft am Leben gehalten. Bedroht wird sie jetzt durch den Wolf, denn Herdenschutz ist, wenn überhaupt, nur bei Herden von mindestens 500 Tieren praktikabel. Dafür sind beispielsweise 80% der österreichischen Weideflächen schlicht zu klein.
    Die Evolution hat die Schachtelhalmwälder hinter sich gelassen, aber es gibt nach wie vor Schachtelhalme, welche wichtige ökologische Nischen besetzen. Die Evolution hat die Saurier hinter sich gelassen, aber es gibt nach wie vor Schlangen und Echsen, welche ihre Rolle in den Ökosystemen einnehmen. Analog kann man sagen: Es gibt Regionen dieser Erde, wo der Wald unter den gegebenen Bedingungen die sinnvollste Bodenbedeckung darstellt. In diesen Regionen sind wir nach wie vor Jäger und Sammler: Wir schlagen Holz, jagen das Wild und sammeln Beeren und Pilze. Dann gibt es Regionen, die sich für Ackerbau nicht eignen, sehr wohl aber für Viehzucht. Das sind die äußerst biodiversen Grasländer, die alte Kulturlandschaft. Und dann gibt es Regionen, wo die effizienteste Form der Nahrungsmittelproduktion möglich ist, der Ackerbau: Dort müssen wir sorgfältig abwägen, wie viel Viehbesatz (hier v.a. Schweine und Geflügel) wir uns angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung leisten können. Deutschland ist primär Ackerbaugebiet, kann sich aber bei den herrschenden Konsumgewohnheiten nur zu 85% mit Kalorien versorgen. (Diese Rate wäre durch Hintanhaltung von Verschwendung und Überernährung sowie mit mehr Verzicht auf tierische Produkte zweifellos auf mehr als 100% anhebbar, ist aber politisch schwer durchzusetzen) So herrscht weiter großer Intensivierungsbedarf in der Landwirtschaft. Zu den alten Weidelandschaften sagt der Wolfsschützer Ulrich Wotschikowsky: „Man wird also wohl auch die Programme, die man hat, bestimmte Landschaftsbilder durch Schafbeweidung zu erhalten, auf den Prüfstand stellen, wenn man es mit den Wölfen ernst nimmt, und man muss sich irgendwann einmal entscheiden: Wollen wir die Wölfe, oder wollen wir unbedingt dort die Schafe? Geht es dann mit den Wölfen oder geht es nicht? Und gelegentlich muss man da vielleicht auch einmal einen harten Schnitt zu Lasten der Wölfe machen“
    (Wölfe in Bayern – Was kommt da auf uns zu? – veröffentlicht von SPD Bayern Landtag am 07.08. 2017 https://www.youtube.com/watch?v=PbiDM-RS4Eg Zugriff am 09. 12. 2017)
    Die staatliche Förderung der bislang beweideten Landschaftsschutzgebiete bevorzugt jetzt schon Konzepte mit der ertragreicheren Mahd gegenüber der Weide. Der Wolf begünstigt die weitere Intensivierung, weil sich sein Schutz politisch besser vermarkten lässt, als wenn man ehrlich sagen würde: Leider müssen wir die Lüneburger Heide unter den Pflug nehmen. Es geht beim Wolf nicht wirklich um Wildnis oder Artenschutz. Der gelegentliche harte Schnitt zu Lasten der Wölfe betrifft die nördlichen Deichlandschaften, wo Weide bisher essentiell ist, und den Alpenstreifen. Dass kleine Herden nicht vor dem Wolf geschützt werden können, weiß auch Wotschikowsky: „Da ist für mich das Problem nicht ein Schäfer, der 3, 4, 500 Schafe hat, also einer, der gewerblich von seinen Schafen lebt … das größere Problem sind die vielen Hobbyschafhalter … von diesen Leuten kommt dann natürlich der politische Druck.“
    (ARD alpha: Ulrich Wotschikowsky, Wildbiologe und Wolfsexperte; veröffentlicht am 24. 3. 2016 https://www.youtube.com/watch?v=a8AkgTiGDv8; Zugriff am 13. 8. 2018)
    Global betrachtet hat Deutschland eine moralische Verpflichtung, sich auf den Ackerbau zu konzentrieren, und der Wolf hilft zunächst dabei.
    Wie essentiell aber in bestimmten Regionen der Erde eine planvolle Viehwirtschaft wäre, das zeigt der folgende Beitrag, auch wenn so manches darin auch hinterfragt werden müsste: https://www.youtube.com/watch?v=wHzA9w0b7io

    • Thomas Apfel sagt

      Danke, sehr schönes und für mich als Nicht-Tierhalter sehr interessantes Plädoyer für Weidetierhaltung.

    • Stadtmesnch sagt

      Danke ebenfalls für den aufschlussreichen Text. Ich höre immer von Landwirten, dass wir noch nie so wenig Tierhaltung wie jetzt hatten (früher halt Traktorersatz) und dass wir den anfallenden Wirtschaftsdünger der Nutztiere unbedingt für die organische Stickstoffdüngung brauchen.
      Ergo muss jemand das ganze Fleisch essen (80g pro Liter Bio-Milch usw.) Oder wir finden einen Weg, die Stoffwechselendprodukte der Konsumenten wieder als “Wirtschaftsdünger” verwenden zu können (anstatt Todeszonen in den Meeren damit zu fabrizieren). Andererseits heißt es auch, dass der Kohlenstoffanteil zur Herstellung einer Einheit mineralischen N-Düngers aus fossilen Energieträgern von dem Anteil des damit in der Nutzpflanze gebundenen Kohlenstoffs mehr als ausgeglichen wird. Außerdem würde wohl viel mehr Wurzelmasse gebildet, die nach der Ernte auf dem Acker verbleibt.
      Ich glaube, wir haben noch viel Arbeit mit dem Aufstellen der Kriterien, um Bio- und Konvi-Wirtschaftsweise richtig vergleichen zu können.

    • Stadtmensch sagt

      Danke ebenfalls für den aufschlussreichen Text. Ich höre immer von Landwirten, dass wir noch nie so wenig Tierhaltung wie jetzt hatten (früher halt Traktorersatz) und dass wir den anfallenden Wirtschaftsdünger der Nutztiere unbedingt für die organische Stickstoffdüngung brauchen.
      Ergo muss jemand das ganze Fleisch essen (80g pro Liter Bio-Milch usw.) Oder wir finden einen Weg, die Stoffwechselendprodukte der Konsumenten wieder als “Wirtschaftsdünger” verwenden zu können (anstatt Todeszonen in den Meeren damit zu fabrizieren). Andererseits heißt es auch, dass der Kohlenstoffanteil zur Herstellung einer Einheit mineralischen N-Düngers aus fossilen Energieträgern, von dem Anteil des damit in der Nutzpflanze gebundenen Kohlenstoffs, mehr als ausgeglichen wird. Außerdem würde wohl viel mehr Wurzelmasse gebildet, die nach der Ernte auf dem Acker verbleibt.
      Ich glaube, wir haben noch viel Arbeit mit dem Aufstellen der Kriterien, um Bio- und Konvi-Wirtschaftsweise richtig vergleichen zu können.

      • Bauer Willi sagt

        Der letzte Satz ist sehr wahr. Und die Stoffwechselprodukte der Konsumenten zu verwenden, wäre auch ein sehr sinnvoller Weg. Unser Hof wurde vor 40 Jahren gezwungen, uns an die Kanalisation anzuschließen. Bis dahin haben wir das eigene Dreikammer-System mit dem Gülle-Faß auf dem Acker verteilt, was bei nachfolgenden Zuckerrüben auch hygienisch kein Problem war.

        Der Klärschlamm aus der Kläranlage sammelt heute aber alles, bis hin zu Industrie-Abwässern. Deshalb kommen die nicht auf meinen Acker.

        Lange vor meiner Zeit ging man aufs Plumpsklo, das auch heute noch existiert, aber nicht mehr in Nutzung ist. Aber es bleibt. Man weiß ja nie…
        Bauer Willi

        • Paulus sagt

          Plumsklo hin oder her. Ich gehe mal davon aus, dass sich im Hause Kremer-Schillings eine Spül- und eine Waschmaschine befinden. Würdest Du deren Abwässer nebst dem Übrigen, gesammelt in einer Dreikammergrube auch auf deinem Acker verklappen?
          Das unerwünschte Zeugs mal so eben in den Gillbach einzuleiten geht ja wohl nicht.

      • Bergbäuerin sagt

        Leider bin ich nur eine dumme Bäuerin, Ihre Kommentare finden sich auf einem für mich zu hohen intellektuellen Niveau.

        • Brötchen sagt

          Nein der stadtmensch hat es noch nicht begriffen, es liegt nicht an der zugnutzung, es liegt an der Leistung. Wenn eine Sau pro Jahr 20 Ferkel wirft oder 34, dann brauche ich ein Drittel weniger Sauen, für die gleiche Anzahl Mastschweine. Oder wenn ein Zweinutzungshähnchen 4 kg Futter braucht, um ein kg Lebendmasse zu erzeugen, dann kann ich mit dem gleichen Futter fast 2 schnellwachsende hähnchen füttern.

    • Heinrich Steggemann sagt

      Stimme den Ausführungen zu. Die Zusammenhänge in der Natur sind sehr komplex. Die Zukunft liegt meiner Meinung nach zwischen Bio und Konvi. Dazu braucht es aber mehr industrieunabhängige Forschung kombiniert mit querdenkenden Praktikern und Beratern, die dieses Spezialwissen aus der Forschung kombiniert mit dem ackerbaulichem Wissen von vor hundert Jahren und davor auf praxistaugliche Konzepte herunterbrechen und weiterentwickeln. Als Sauenhalter mit Ackerbau sehe ich die Schweine auch heute noch als Resteverwerter. Wo sollen wir denn sonst mit all den Nebenprodukten aus der Nahrungsmittelerzeugung hin oder den schlechteren Getreidequalitäten? Brotgetreide von hoher Qualität geht auf unseren leichten Sandböden nicht. Wegwerfen oder doch was höherwertiges daraus machen? Wohin mit dem Rapsschrot und dem Sojaschrot als Nebenprodukt der Pflanzenölherstellung? Wohin mit dem Apfeltrester oder dem Biertreber?
      Hier noch ein Beitrag mit deutschem Untertitel zu nicht ackerfähigen Gebieten auf unserem Planeten.https://www.ted.com/talks/allan_savory_how_to_green_the_world_s_deserts_and_reverse_climate_change/transcript?language=de#t-26592

      • Bergbäuerin sagt

        Es wird schon ein gewisses Maß an Geflügel und Schweinen bleiben können, das glaub ich auch. Allerdings brauchen auch meine Weide-Schafmütter in der Laktation Kraftfutter, ich mische Rübenschnitzel mit Kürbiskern-Presskuchen. (Letzterer ist im Gewürzausmaß aber auch für den Menschen sehr schmackhaft und gesund)
        Und “Qualitätsgetreide” bedeutet heute einen hohen Anteil an Gluten. Letzteres steht im Verdacht, Heißhunger und somit Adipositas zu verursachen, auch als Ursache der sich ausbreitenden Hashimoto-Krankheit ist es im Gespräch. Die Vermeidung von Brotgetreide zu Gunsten von Fleisch (“Paleo”) ist schon ein gesellschaftlicher Trend. Vielleicht wäre so manches “Viehfutter” auch für den Menschen gesünder.

  9. Liberaler sagt

    Respekt, im neuen Jahr ein sinnvoller Denkanstoß von Dr. Bauer Willi!

    Man muss das Thema vom Ende aus denken und dann rettet Bio die Erde.
    Bio weltweit würde die Menschheit dahinraffen und wir hätten weniger Autos, warme Wohnungen etc.. Also weniger Menschen weniger Belastungen…

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      @ Liberaler
      Derzeit betreibe ich meine Heizung zu 100% Biologisch, zumindest beim Brennmaterial

      100 % aus dem eigenen Wald, ohne Düngung, ohne Pflanzenschutz, sogar ohne Bodenbearbeitung.

      Kein Mensch interessiert das, kein Mensch lobt dies, ich glaube ich muss auf Gas umstellen, das soll ja umweltfreundlicher sein, als Heizöl. 😉

      • Inga sagt

        ein paat Hundert Jahre alte Bäume sind auch nicht auch nicht umweltfreundlich, CO2neutral,

        denn das CO2 das die in diesen vielen Jahren während ihres Wachstums gefangen haben, pußtet Dein Schornstein in einem Jahr wieder raus.

        Neutral ist echt Stroh,
        denn das CO2, dass das in dem einem Jahr gesammelt hat pußtet man auch in einem Jahr weder raus und das neue wächst in der Zeift auf den Acker!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga, das Holz hat einen längeren Umtrieb als dein Getreide, das stimmt.
          Aber ich schlage und verfeuere das Holz nicht in einem Jahr sondern daneben stehen auch noch Waldbäume, die CO2 speichern.
          Daneben habe ich noch Nadelbäume die in Häusern verbaut werden, da wird das CO2 für 50 und mehr Jahre gespeichert.

          Ach so,
          hab noch einige wenige Fichten, gepflanzt 1894, die speichern schon in paar Jährchen das CO2.

    • Günter - ich kann nicht schweigen sagt

      Lieber Liberaler,

      da ich nicht schweigen kann, wollte ich nur mal schreiben, dass ich selten einen größeren Schwachsinn zum Thema „Bio“ gelesen habe als Ihren Beitrag!
      Ich empfehle soweit vorhanden und mal das Hirn einschalten soweit verfügbar!

  10. Sabine sagt

    Also spätestens bei der Empfehlung doch bitte Huhn zu futtern statt Rind sollte einem auffallen, dass da jemand Gedanken konsequent nicht zu Ende denkt.
    Vor allem frag ich mich, was genau die unter bio und konventionell verstehen. Dabei kann ja wohl kaum das Rind im us-style Feedlot und das Demeterfreiland-Huhn verglichen worden sein, oder?
    Da fragt man sich schon, wer hat den die Studie wieder bezahlt?

      • Sabine sagt

        Rinder brauchen keinen zusätzlichen Ackerbau, die können ganz wunderbar mit Weiden und Heuwiesen zurecht kommen. Was sie hinten rauswerfen, ist ein recht gut zu managender Dünger für genau dieses Grünland.
        Hühner, gerade die Turbomasthähnchen, brauchen richtig, richtig viel einfach verfügbares Eiweiß und schmeißen “Heißen Mist” hinten raus. Hühner haben eigentlich die schlechteste Futterverwertung aller Nutztiere. Der Mist ist so reich an Stickstoff, dass man ihn entweder mit Brandkalk künstlich abreagieren lassen muss, oder jede Menge Kohlenstoff braucht, damit er einigermaßen schnell verwendet werden kann. Wenn Du selbst bei so kleinen Hobbyhaltungen wie meiner die Hühnerscheiße nicht richtig behandelst, hast Du im nu ne Ammoniakfabrik.
        Nichts kocht so schnell wie feuchter Hühnermist.
        Den Eiweißbedarf dieser Tiere ohne Soja zu decken ist so gut wie nicht mach bzw. bezahlbar und Schweden ist ja jetzt nicht gerade das weltweite Zentrum für den Sojaanbau.
        Aber wenn man nur den Platzbedarf betrachtet, klar, die kann man theoretisch auf nem DINA 4 Blatt halten, nur atmen ist da halt nicht mehr drin.
        Während Kühe keine Heizung möchten und sehr gut auch im Winter mit ungeheizten Ställen auskommen, braucht Broiler-Produktion zusätzliche Energie. Küken schlüpfen nun mal nicht aus kalten Eiern, die brauchen 3 Wochen künstliche Tropen. Die Tiere müssen gewärmt und belüftet werden, auch weil die Mastküken ja nie wirklich ganz ausfedern. In 5 Wochen kann man halt kein vernünftiges Gefieder ausbilden und gleichzeitig einen 1,5 kg Braten heranbilden.

        • Bergbäuerin sagt

          Dass Huhn und Schwein automatisch ökologischer ist als Rind und Schaf, stelle ich auch in Frage. Früher hat man Schweine mit Abfällen gefüttert, aber sie heute mit den Resten aus Altersheimen, Krankenhäusern, Gastronomiebetrieben etc. zu füttern, ist meines Wissens nicht mehr erlaubt. So werden sie hauptsächlich mit etwas gefüttert, was auf dem Acker wächst, wo auch menschliche Nahrung wachsen könnte. Zwar brauchen sie weniger Futter bis zum Schlachten, dafür aber können Wiederkäuer Flächen nutzen, die für Ackerbau gar nicht geeignet sind.
          Richtig an dem Beitrag ist, dass wer sich biologisch ernährt ohne seinen Konsum tierischer Produkte deutlich zu reduzieren, die Probleme unter Umständen noch verstärkt.

          • Obstbäuerin sagt

            Die Besetzung der Ernährung und Landwirtschaft eines kleinen Segmentes derselben (nicht einmal 10%) mit Frames wie bio und öko, lassen mich ratlos zurück. Ich habe kein adäquates Wort mehr für meine Ernährung, die weder bio noch öko ist. Bios ist das Leben – also suggeriert das Gegenteil tot oder künstlich. Irgendwas stimmt da nicht.

            • Obstbäuerin sagt

              Die drei Ziele der holistischen Landwirtschaft verfolgen wir schon lange, ohne uns dessen als Alleinstellungsmerkmal bewusst zu sein. Und wie ich viele meiner konventionellen und auch Bio-Bauern Kollegen kenne, tun die das auch. Welcher Bauer hat denn ernsthaft ein Interesse daran, die Bodenfruchtbarkeit zu mindern, wenn er von den Erträgen noch viele Jahre leben muss und nach ihm die Hofnachfolger?

            • Bergbäuerin sagt

              Ja die 3 Ziele Wirtschaftlichkeit, Lebensqualität und Nachhaltigkeit
              Wobei wirtschaftlich auch heißen kann, sich bei ausreichend Einkommen aus einem anderen Bereich sich eine nachhaltige teure Hobbylandwirtschaft auf kleiner Fläche leisten zu können.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Unter Wirtschaftlichkeit verstehe ich, dass man aus der Landwirtschaft auch Einkommen erzielt, die Frage ist natürlich, ob uns die Gesellschaft die Mindestlohnhöhe zugesteht.

            • Sabine sagt

              Bei Allan Savorys ganzheitlicher Methode geht es nicht nur darum, was man mit dem Land, Pflanzen oder Tieren macht, da geht es auch darum auch was eine Gesellschaft strukturiert. Die erste Frage ist nicht, ob man einen Baum pflanzt oder PSM nutzt, es geht auch darum was die Leute wollen.
              Wenn er auf deinen Hof kommen würde, würde er wohl als letztes sich mit Dir über deine Anbaumethoden unterhalten.
              Er würde er fragen, was Du dir für deinen Alltag wünscht. Ob Du mehr Zeit für deine Familie willst, etc.

  11. Mark sagt

    Eigentlich ist alles schädlich für die Umwelt. Wir sollten uns einen neuen Planeten suchen. Let´s go.

    • bauerhans sagt

      Elon Musk hat das schon erkannt und bevorzugt den MARS.
      ein auto,TESLA modell 3 ist wohl auf dem weg dorthin,aber gibts dort auch ne steckdose???

    • Arnold Krämer sagt

      Der (moderne) Mensch ist eine Belastung für die Erde!
      Aber: Er braucht sie, sie ihn nicht. Irgendwie und irgendwann wird sich die Erde zu helfen wissen.

      • bauerhans sagt

        der mensch ist auch unendlich erfinderisch,obwohl einige immer “ein haar in der suppe finden” müssen.

      • Bergbäuerin sagt

        Ich bin nicht sicher, dass die Erde den Menschen nicht braucht. Die Evolution geht immer vorwärts, nicht zurück. Die Frage ist eher, welchen Menschen die Erde braucht, unter welcher Bedingung sie ihn braucht. Was sie von ihm will und was nicht.

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