Bauer Willi
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Ackergifte…

Wer bestimmt, welche Bedeutung einem Wort zukommt? Eine schon fast philosophische Frage. Mit Sicherheit werden jetzt wieder einige entrüstet schreiben, dass doch vollkommen klar ist was Ackergifte sind und das damit natürlich “Pestizide” gemeint sind, die den Boden und unsere Lebensmittel “verseuchen”.  Auch wieder so ein Begriff. Eine Seuche ist laut Wikipedia “eine hochansteckende Infektionskrankheit” und nichts anderes. https://de.wikipedia.org/wiki/Seuche. 

Im engen Wortsinn sind Ackergifte Gifte, die vom Acker kommen. Genau so wie Pflanzengifte Gifte sind, die von Pflanzen stammen. Wenn man sich die Gifte, die in Pflanzen vorkommen, einmal durchliest, kann einem im wahrsten Sinne des Wortes “schlecht werden”. Und im Falle von Tollkirsche, Buchsbaum, Maiglöckchen oder Alpenveilchen kann man auch schon mal nach dem Verzehr “den Löffel abgeben”. Für immer.   https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_giftiger_Pflanzen

Wenn euch also mal jemand sagt, dass man Ackergifte doch verbieten müsste, so könnt ihr ihm getrost sagen, dass ihr das auch so seht. Nur dass es leider nicht möglich ist. Ackergifte, wie ich sie meine, sind etwas vollkommen Natürliches. Mit Sicherheit wird sich daraus eine interessante Diskussion ergeben. 🙂

Übrigens: wer nicht weiß, was Fusarium ist: Fusariosen sind eine Gattung der Schlauchpilze, die meist auf pflanzlichem Gewebe wachsen und damit auch in unseren Lebensmitteln (meist in Getreide) vorkommen können. Ihre Giftwirkung ist enorm und sie können zum Tod von Mensch und Tier führen. https://de.wikipedia.org/wiki/Fusarium

Fusarium-Pilze lassen sich durch Fungizide (Mittel zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten) in gewisser Weise kontrollieren. In besonderen Befallsjahren wird Getreide (und Mais) auf die Giftstoffe getestet, so dass befallene Ware nicht in den Handel gelangen sollte. Ähnliches gilt auch für Mutterkorn (der Name stammt von der blutstillenden Wirkung nach einer Geburt), das auch zu den Mykotoxinen (Gifte aus Pilzen) gehören. Allerdings können bereits 5 bis 10 g Mutterkorn für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.

Ich will keine Mykotoxine in meinem Essen!

Bauer Willi

 

 

 

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44 Kommentare

  1. Astorianer sagt

    Das Bio Getreide stärker mit Pilsgiften ( Toxienen )belastet ist, wie in einigen Kommentaren geschrieben wurde, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich bin Mitglied einer Erzeugergemeinschaft aus Bauern, Bäckern und einem Müller. Es wird in dieser Gemeinschaft Roggen, Weizen und Dinkel erzeugt,da jede Pflenzenschutzspritzung untersagt ist, wird gegen das Unkraut, gestriegelt, mit teils mäßigem Erfolg. Im Frühjahr hatte ich keine Zeit zum striegeln und habe deshalb mit Kalkstickstoff gedüngt, was mein Roggen und Weizen Unkraut frei hielt. Als ich bei der Mühle mit meiner Fuhre angekommen war, konnte ich den Unterschied zwischen gestriegelten und meinem Roggen und Weizen einsehen. Das gestriegelde Getreide war verseucht mit Unkrautsamen und viel zu viel Mutterkorn. Bei einer Mühlenbesichtigung konnte ich sehen wie das Mutterkorn mit Fotozellen aussortiert wurde, aber die Bruchstucke und den Abrieb konnte man nicht aussortieren. Nach ein paar Jahren, als auch der Kalkstickstoff ,zum düngen nicht mehr erlaubt wurde, bin ich ausgestiegen, bin aber noch Mitglied dieser Gemeinschaft. Ich denke durch das Striegeln werden die Getreidehalme verletzt und das öffnet die Eintrittspforden für den Mutterkornpils. Ich finde es erbärmlich, dass diese Belastungen beim Bio Anbau einfach todgeschwiegen werden.

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    • Ackerbauer sagt

      Sag ich ja, die meisten (Neu)Biobauern greifen aus der wirtschaftlichen Not nach dem staatlichen Prämienstrohalm.

  2. bauerhans sagt

    Monitor ARD heute 21.45

    “gifte aufem acker nehmen immer mehr zu und frau Klöckner unternimmt nix!”

  3. Friedrich sagt

    Leider wissen unsere Mitmenschen fast nichts über diese Gifte. Bei allen Naturgiften gibt es Grenzwerte, sonst wird z.B. das Getreide nicht abgenommen oder vergiftet die Nutztiere.
    Hühner und Rinder können höhere , Schweine geringere Grenzwerte vertragen. Um das Jahr 2000 hatten wir Mykotoxingehalte von 2,5. Für die Schweine schon zuviel, weil auch bitter und damit geringere Futteraufnahme. Da aber Hühner mit diesem Wert keine Probleme haben ,wurde das nicht gebrauchte Getreide an Hühnerfuttermühlen verkauft. Das Getreide für die eigenen Schweine haben wir dreimal über die Hofreinigung gefahren und so den Wert auf 0,5 gesenkt . Das haben die Schweine dann problemlos gefressen. –Wenn ich mir so die ganzen Gesetze und Vorschriften der letzten 20 Jahre so anschaue und sehe wie hier die Energiewirtschaft , jetzt die Automobilwirtschaft , Landwirtschaft schon lange, anschaue , dann muß hier eine gezielte Kraft in unserem Lande erkennen , die hier den Wohlstand plattmachen will. Diese Kraft kommt aus den vielen Entscheidungen der Politik so nach und nach hier alles kaputt zu machen. Dieses Handeln entspricht ganz genau der aufmuckenden 68 er Generation. Diese Generation hat alles ökonomosche abgegriffen und hinterläßt uns heute einen Scherbenhaufen. Die Renten werden immer kleiner und alles hart erarbeitete Geld wird in Eu-Europa versenkt. So kann man ein prosberierendes Gemeinwesen in die Pleite fahren.Wenn Freiheit und Werte in einer Gesellschaft nichts mehr Wert sind, ist der Niedergang vorprogramiert. Die Zeit wird es uns lehren.

    • Stadtmensch sagt

      Keine Angst. Niemand wird an unserem Wohlstand (150kWh/d und Person) rumschrauben, Gerade vorgestern haben wir doch im Beitrag ARD “Gekaufte Agrarpolitik” gelernt, dass an der geballten Schwarz\Schwarzen ökonomischen Sachkompentenz kein Weg vorbei führt. Weder im Bundestag noch im EU-Ausschuss für das Gerangel um die Verteilung der Mittel aus der ersten Säule.
      Die Zahlen für BayWa, Raiffeisen, usw. müssen stimmen! Darum gehts! Also, “Keine Experimente” – da kann der Wähler auf und nieder springen. Wozu etwas mehr Steuermittel für Forschung im Bereich Alternative LW investieren? Das ist doch alles linksgrünes 68er Gespinne. Wo wären wir heute, wenn es im landwirtschaftlichen Wissenssystem so etwas Ungezogenes wie Open Source gäbe. Hottentotten!! Gewinnwarnung!!
      In Ungarn und der Türkei herrscht die Eisenstange, da muckt keiner mehr auf…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Die Zahlen für die Industrie und das billige Fressen müssen stimmen.

        Für den Bauern sind nicht die Gewinne von BayWa, Raiffeisen interessant, sondern seine Erlöse, dass er sich auch das leisten kann, was für den Angestellten bei Siemens ganz selbstverständlich ist.

        • Stadtmensch sagt

          Soso, das billige Fressen kippt ihr uns in den Trog. Das ist WMES in Vollendung. Ihr schafft euch zum Glück selbst ab. Kein Bedauern von meiner Seite. Agrarindustrie in den Händen von ein paar wenigen Hauptaktionären irgendeines Rentenfonds kann man gesellschaftlich besser angreifen als wenn man Rücksicht nehmen muss auf die nurmehr 0.7% der Bevölkerung, die dann alle glückliche Angestellte in der Tributökonomie sind.
          Was soll diese ständige ad hominem Sch…e? Macht echt keinen Spaß mit Ihnen. Wie kommen sie drauf, dass ich bei Siemens bin? So jetzt können sie die Forensuche bemühen…
          Meine Güte!

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Nein, das billige Fressen wird euch nicht in den Trog gekippt, das kauft und bezahlt ihr selber.

            Wie hat mal ein Großhändler gesagt, die besten Qualitäten gehen nach England, die guten nach Frankreich und der Abfall nach Deutschland, weil die für Qualität nichts bezahlen wollen.

            Wie geschrieben, das stammt von einem Import Lebensmittelhändler und der muss es wohl wissen.

            Wenn sie nicht bei Siemens arbeiten, dann muss ich mich Fragen, warum sie das mal in diesem Forum behauptet haben.

            • Stadtmensch sagt

              Warum sollte ich das behaupten? Bitte richtig lesen (bei vs. für).
              Und bitte langweilen sie die Welt nicht weiter mit Details zu meiner Person.
              Sie kennen ja den Spruch, wer Leute, wer Geschehnisse und wer Ideen diskutiert.

          • Thomas Apfel sagt

            @Stadtmensch. Das nenne ich doch mal eine Ansage, die marginalen “nurmehr 0,7 % der Bevölkerung”, auf die man bei Umstellung auf “Agrarindustrie” glücklicherweise “keine Rücksicht mehr nehmen muss”. Dann doch bitte auch eine klare Forderung nach “Agrarindustrie” in den Händen weniger Eigentümer, weil die sowohl besser angreifbar, als auch besser steuerbar ist. Es wird ohnehin so kommen, Bio-Agrarindustrie in dem einen Marktsegment und wissenschaftsbasierte Agrarindustrie mit Nutzung der Erkenntnisse der gesamten Forschung ohne Dogmen im Hautmarktsegment (90 % der Waren). Was soll also das ganze Gebember nach “mehr Natur”, mehr kleinen Generalisten versus Spezialisten und mehr Biodiversität.
            Ist doch ganz einfach und läuft lägst: Bauern enteignen und Landwirtschaft zentral staatlich steuern und den Profit am Kapitalmarkt belassen, die Kosten der Öko-Systemdienstleistungen vergesellschaften.
            Die werden zu Gunsten niedriger Nahrungsmittelpreise zur Zeit noch durch die Bauern durch Selbstausbeutung erbracht. Im Angestelltenverhältnis wir Keiner mehr unter Mindestlohnniveau arbeiten, und auch nicht 60 Stunden pro Woche. Aber das erforderliche Mehr an Steuermitteln wird man dann ja durch Besteuerung von Kapitalerträgen und Vermögen hereinholen, oder? Oder zahlt das am Ende doch wieder der Kleine Mann ?

      • Dorfmensch sagt

        Sehr geehrter Herr Stadtmensch,
        kann es sein, dass Sie den Beitrag von Bauer Willi nicht verstanden haben?
        Die Zusammenhänge zwischen Fusarien und Mykotoxinen lernen die Landwirte während ihrer Ausbildung und lernen auch wie man den Gehalt an Mykotoxinen im Getreidekorn kontrolliert. Diese Thema kommt in “Die Wahrheit auf dem Feld” natürlich nicht vor, gibt es aber im wirklichen Leben. Ich bin kein Gegner des ökologischen Landbaus, aber hier ist das Mykotoxinrisiko erheblich höher im Vergleich zum konventionellen Landbau. Das liegt am bedarfsgerechten Einsatz von Fungiziden, die durch Unwissende als Pestizide verurteilt werden.

        • Stadtmensch sagt

          Ich lese immer nur (in Quellen, die hier als wilde VT gelten), dass bestimmte Wirkstoffe, systematisch verabreichter Agrarchemie, auch Einfluss auf die EPSPS verschiedener bodenbürtiger Bakterien haben. z.B. kann der interessierte Laie eine Menge lesen zu Hemmungen von nützlichen Pilzen (Mykorrhiza, falls es mal wieder mit Glomalin nicht klappt), Hemmung von Bakterien für die Aufnahme von Mikronährstoffen (Pflanzengesundheit), Begünstigung von schädlichen Pilzen (s.o.), usw.
          Ich ahne nur, das Bauer Willi bewusst dieses Stöckchen hingehalten hat, damit Leute wie ich sich hier mit profundem Viertelwissen blamieren. Warte auch auf Leute mit Hintergrundinfos. So, muss jetzt weiter “Die Erdzerstörer” auf diesem linksgrünen, Zwangsgebühr- finanzierten Wohlstandszersetzersender ARTE gucken…
          (Obwohl Streaming im Vergleich zu Sat-Broadcast die reinste Energieverschwendung ist)

          • Dorfmensch sagt

            Sehr geehrter Herr Stadtmensch,
            Entschuldigung, Sie haben das wirklich nicht verstanden! Mykotoxine im Essen oder im Futter sind kein Spass. Im ökologisch produziertem Getreide ist der Mykotoxingehalt überwiegend höher als im konventionell erzeugtem. (Ich bin kein Gegner der ÖLB!!!) Woran das wohl liegen mag? Jedenfalls nicht an den Mikronährstoffen, da diese nur zu einem geringem Anteil in das Getreidekorn verlagert wird. Glauben Sie mir, die Pflanzenernährung ist keine Alchemie sondern eine Ernst zu nehmende Wissenschaft, auch wenn Teile der Dorfbevölkerung damit befasst ist. Schon gar nicht ist die Pflanzenernährung eine Ideologie.
            Übringens: Leute mit “profundem Viertelwissen” können sich ja gern bei den Landwirten oder der landwirtschaftlichen Fachliteratur informieren. Ist wirklich nicht verboten!

            • Stadtmensch sagt

              Irgendwie klingt die für mich die Erklärung von den FiBL-Leuten einleuchtender als ihre:
              https://shop.fibl.org/CHde/mwdownloads/download/link/id/197/?ref=1

              Es gehört halt viel Wissen dazu, das Risiko des Pilzbefalls zu minimieren. Da gebe ich ihnen recht. Bayer beackert das Feld Integrated Pest Management gerade sehr intensiv und scheint mit sog. Biologika voll auf den “Bio-Ökonomie”-Zug aufzuspringen.
              Die nächste Hybris, wenn man mich fragt. Irgendwann heißt es dann: “Es gibt fast kein natürliches Edaphon mehr – wir müssen jetzt Edaphon gentechnisch optimieren oder wir können die erneut gewachsene Masse Mensch nicht satt kriegen”.

              • Thomas Apfel sagt

                Die Notwendigkeit von Fungizidbehandlungen im Getreide am Beispiel der Mycotoxine zu beweisen ist nur eine Seite der Medaille. Rostpilze können für den Weizenanbau tödlich sein. Es haben sich gerade bei Weizen aggressive Rassen in Afrika gebildet, die den Weizenanbau in Nordafrika und auch in den indischen Anbaugebieten bedrohen aktuell bedrohen.
                “Natürliches Edaphon” haben wir sowenig, wie wir überhaupt Natur in der Landschaft haben, nämlich fast gar keins. In Mitteleuropa ist fast jeder Quadratmeter durch den Menschen verändert. Es ist durch die ackerbaulichen Maßnahmen, die Weidewirtschaft und durch Abholzung und Neuaufforstung fast überall beeinflusst.
                Ob man da aus “moralischen Bedenken” eine Bremse einbauen kann wage ich zu bezweifeln. Man muss sicherlich über das “WIE” der Beeinflussung des Edaphon reden, als über das “OB”. Die Frage, ob wir es beeinflussen oder nicht, ist längst beantwortet.

                • Stadtmensch sagt

                  “Die Frage, ob wir es beeinflussen oder nicht, ist längst beantwortet.”
                  Sicher kann man als Außenstehender mit ungenügendem Überblick über tatsächliche Zusammenhänge wenig ausrichten. Gerade zum Thema Getreiderost steht viel Interessantes in “Der Keim unserer Zivilistation” von Peter Thompson. Dass sich Rost so schnell ausbreiten kann und zur weltweiten Gefahr für die Anbaugebiete werden kann ist der Preis für die gemachte Sortenarmut. Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten umfangreich über die Folgen ihres Tuns Rückmeldung bekommen. Positive und Negative (Aufgabe der Medien). Der Raubbaukapitalismus ist der Spiegel in den wir schauen. Sonst läuft es wie beim Milgram-Experiment – allerdings mit verzögerter Rückkopplung.

  4. Thomas Apfel sagt

    Das Thema Mycotoxine in Getreide wurde von Prinz Löwenherz in einem Interview für den Bio-Bereich als nicht relevant und eher als ein Problem der modernen Landwirtschaft wegen der dichten Bestände abgebügelt. In den weiter gesäten lichteren Beständen des Ökoanbaus gäbe es das Problem nicht. Da das gesamte Mittelalter mit seinem St. Antonius-Fieber (Mutterkorn) quasi Öko war, glaube ich das nicht. Hat Jemand Hintergrundinformationen zur Mycotoxinbelastung in Bio-Getreide.

    • Arnold Krämer sagt

      Mykotoxin-Belastung beim Öko-Getreide ist, was den Anbau und die eigentliche Ernte betrifft, offensichtlich tatsächlich kein wirkliches Problem. Durch die Wiederbefeuchtung der Getreidekörner beim Drusch durch Unkräuter und Ungräser kann das Thema Pilzbelastung aber dann doch bedeutsam werden. Wenn nach der Ernte nicht ausreichend schnell und stark getrocknet oder anderweitig stabil konserviert wird, wachsen Lagerpilze heran, deren Toxine belastend sind in der Tierernährung.
      Vielleicht kann man bei Prof. Sundrum, Tierernährer an der Hochschule Kassel-Witzenhausen mehr erfahren.

      • Brötchen sagt

        Herr Krämer!
        Ich hatte mit solchen Proben zu tun. War alles unter der Nachweisgrenze!
        Aber aus einer trockenen Gegend!
        Kann ich bestätigen.

    • Bauer Willi sagt

      https://fachportal-gesundheit.de/2017/08/24/schimmelpilzgifte/

      Letzter Absatz: “Bei dem Foto handelt es sich um Bio-Getreide, dass zu über 60 Prozent mit unterschiedlichen Schimmelpilzen verunreinigt ist. Frau Dr. Fink-Gremmels hatte schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass Bio-Getreide weit mehr mit Mykotoxinen belastet sei als konventionell geworbenes Getreide. Dieses Foto wurde im August 2017 geschossen. Das vorliegende Getreide wird entweder für den menschlichen Verzehr weiterverarbeitet oder an Schweine verfüttert, bei denen sich die Mykotoxine dann in der Leber ablagern.”

      • Arnold Krämer sagt

        Stark mykotoxinbelastetes Futter führt zu erheblichen Fruchtbarkeitsproblemen in der Sauenhaltung und zu deutlich verminderter Futteraufnahme, entsprechend geringeren Zuahmen und schlechterer Futterverwertung in der Schweinemast.

        • Brötchen sagt

          Fütterung ist bei Kenntnis verboten, es gilt verschneidungsverbot!
          Geltendes Futtermittelrecht.
          Die Behauptung oben ist Unsinn!

          • Arnold Krämer sagt

            Brötchen:
            Ich habe da nichts behauptet sondern nur beschrieben. Und das ist kein Unsinn.
            Sie haben ja Recht, was die Theorie (geltendes Recht) betrifft. Die Praxis weicht aber im (Wirtschafts-) Leben auch immer wieder vom Recht ab.
            Das kann man an sehr vielen Beispielen verdeutlichen. Sonst gäbe es z.B. keine Bußgeldbescheide, Führerscheinentzüge und tödliche Unfälle wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen.
            Und nicht jede geerntete Getreidepartie lässt der selbst mischende und fütternde Landwirt auf Pilzgifte untersuchen. Das wäre in den meisten Jahren auch völlig unangemessen, weil überflüssig, und es kostet nämlich auch richtig Geld. Es sind dann oft “Verdachtsuntersuchungen”, die bei den LUFEN (= Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten, für den Nichtlandwirt hier im Blog) von Landwirten veranlasst werden.

            • Brötchen sagt

              Ja Arnold ist schon klar. Ich wollte das nur nicht so stehen lassen.
              Wir hatten flächendeckend alles aus dem Betrieb beprobt und konnten das untersuchen lassen (kostet viel geld) und war alles negativ. Ich hatte auch anderes erwartet.
              Wie gesagt Mythen und Legenden gibt es derer viele.

          • Ferkelhebamme sagt

            Oh, da kann ich ein Lied von singen! Es ist etwa zehn Jahre her, nasser Sommer, wir bezogen für Sauen und Ferkel Fertigfutter. Es begann in der Aufzucht: Ohrrandnekrosen, Schwanzbeißen, nicht in den Griff zu bekommen. Ursachenforschung mit Tierärzten und Beratern. Da es sich um Fertigfutter handelte, dass zudem sensorisch in Ordnung war, dachten wir auch erstmal nicht an Mykotoxine, alle Maßnahmen blieben aber erfolglos. Ich hab im Stall gestanden und geheult.
            Dann ging es bei den Sauen los: sie nahmen nicht mehr auf, die Umrauschquote stieg exorbitant und als die ersten Ferkel mit roten geschwollenen Scheiden und Zitzen auf die Welt kamen, erhärtete sich der Verdacht auf Mykotoxine. Futterproben zeigten erhöhte Werte von DON und Zearalenon. Die östrogene Wirkung ist für einen Zuchtbetrieb katastrophal, der wirtschaftliche Schaden existenzbedrohend , von der psychischen Belastung garnicht zu reden. Ein Nachweis vor Gericht ist schwer, da die Rückstellproben nicht von einem amtlichen Probennehmer genommen wurden!
            Seitdem sind wir Selbstmischer, das Getreide wird untersucht. Und auch Soja soll nun aus dem eigenen Anbau kommen, die Legemaschine ist gerade fleißig.

  5. Wolfgang Rühmkorf sagt

    Ich denke, man muß da nicht nur nach Naturgiften fragen, sondern es spielen schon Parasitierungen der Nahrungspflanze durch natürliche Organismen eine bedeutende Rolle.
    Diese mindern die Vollwertigkeit der Nahrungsmittel für die menschliche Ernährung.

    Komisch nur, das heute aber gerade naturbelassenen, oft parasitierten Nahrungsmitteln die Vollwertigkeit zugesprochen wird?!

  6. Wolfgang Rühmkorf sagt

    Der Begriff Petizid stammt aus dem englischen Sprachgebrauch von Pest = Krankheit ..sbekämpfungsmittel!

  7. Carmen sagt

    Danke für die super Erklärung, da kann man gleich wieder besser argumentieren 👏🏻

  8. Ackerbauer sagt

    Genau lasst Steinbrande, Mutterkorn , Fusarium den freien Lauf und wie im Mittelalter ganze Ortschaften dahinraffen!

  9. Heinrich. Krüger sagt

    Pestizide heissenin der Wandfarbe Biozide,das klingt doch viel freundlicher

    • Inga sagt

      Ich denke mal das Wort “Pestizide” ist vom Journalismus, der von dieser Materie keine Ahnung hat erfunden worden!

      So hat sich dieser Negativbegriff unter der Bevölkerung verbreitet.
      Passt gut ins Bauernbashing!

      • Obstbäuerin sagt

        Ich glaube eher, dass er zwar von den Medien bereitwillig genutzt wird, um die konventionelle Landwirtschaft zu diffamieren aber bösartig ins Spiel gebracht wurde er von der Biobranche. Die Anwendung von Bio-Pestiziden: Pyrethrine, Neemazole oder Kupfer, die die gleiche Wirkung wie unsere Pflanzenschutzmittel haben, werden entweder verheimlicht oder idealisiert, weil biologisch Schädlinge beseitigen nicht so schlimm ist, wie chemisch zum gleichen Ergebnis zu kommen. Wobei gerade die Pyrethrine ein äußerst breit wirkendes Mittel und nicht nützlingschonend ist. Zum Nachlesen:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrethrine

        • Bauer Fritz sagt

          Leider fahren die Kollegen aus der Biobranche noch immer diese Schiene der vorsätzlichen Verunglimpfung durch Bestärkung von selektiven Wahrnehmungen. Es gibt demnach keinerlei im Bioanbau verwendete Pestizide (selbst wenn sie dem Pflanzenschutz dienen). Auch wenn jede Menge davon offiziell zugelassen sind, das verwendet ja keiner von den Bios.
          Und so sieht dann die Werbung dazu aus: https://twitter.com/beautiinfo/status/1123204907417382912

          Bleibt zu hoffen, daß den Bio-Kollegen diese vorsätzliche Falschinformation nicht mal auf den Kopf fällt.

          • Astorianer sagt

            Wir nennen die Mittel zum Schutz der Kulturpflanzen vor Schadorganismen Pflanzenschutzmittel. Das von den Grünen und NGO,s benutzte Wort Pestiziden, das aus dem Englischen stammt und das Todbringende Wort Pest enthält, soll aus deren Sichtweise suggerieren wie gefährlich, die eingesetzten Spritzmittel sind und die Menschen damit verunsichern. Jeder Sollte wissen, das es kein bessere Möglichkeit gibt die Nahrungsmittel vor den tausenden Schadorganismen zu schützen, als mit den entsprechenden Mitteln, auch beim Bioanbei nicht.Niemand würde Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen usw. mit Würmern kaufen. Alles muss gesund, gnackig und ohne Pilsbefall aussehen. Aber was ich besonders verwerflich finde, das die NGO,s mit ihren Internetauftritten und ihren Erklärungen wie schädlich die Pestiziden ( Pflanzenschutzmittel ) für die Verbraucher und die damit arbeiteten Bauern sind und gleichzeitig dazu aufrufen für ihre Organisation eine Spende zu überweisen. Ich als Bauer, der mit seinen 79 Jahren so gut wie nie krank war, dürfte schon lange nicht mehr leben, wenn ich deren Einträge im Internet mit ihrer Meinung zu den Pestiziden verfolge. Alle denen die dem Bund, Nabu, Greenpiss usw. Spenden überweisen sollte eines klar sein, dass sie der Landwirtschaft einen großen Vertrauensschaden zufügen und sich mitverantwortlich machen, an dem dramatischen Strukturwandel in der Landwirtschaft, in der heutigen Zeit. Zu dem Oberbegriff Pestiziden zählen z.B. auch viele Arzneimittel, die auch den Menschen vor Krankheiten bewahren soll.

        • Stadtmensch sagt

          Es wird nicht verheimlicht, dass Pyrethrine teurer in der Herstellung sind und sich schneller abbauen als Pyrethroide:

          https://oekologischerlandbau.julius-kuehn.de/index.php?menuid=50

          Hat doch den Vorteil, dass der Schädling in einem bestimmten Stadium fix samt minimalem “Nützlingsbeifang” eliminiert werden kann und nach der Aktion ist gleich wieder gut. Die hochwirksamen synthetischen Gifte wirken hingegen länger am Nichtzielorganismus.
          So zumindest mein laienhaftes Verständnis.

          • Dorfmensch sagt

            Sehr geehrter Herr Stadtmensch,

            wie erkennt die Natur, ob das chemisch identische Insektizid natürlichen oder synthetischen Ursprung ist. Auf die Antwort bin ich mal gespannt! Oder gilt auch hier: Wer lesen kann (auf dem Beipackzettel) ist im Vorteil.

      • Thomas Apfel sagt

        Pestizid ist der im englischsprachigen Raum übliche Oberbegriff vergleichbar mit unserem “Pflanzenschutzmittel” für alle Insektizide, Fungizide, Akarizide, Herbizide usw. . Ursprünglich war dieser Begriff positiv belegt “Mittel gegen die Pest” (kommt von der Kartoffelpest). Dieses Wort, das im englischen Raum schon beim Hören weniger negativ besetzt ist als bei uns, lässt sich in unserem Sprachraum so wunderbar mit dem gängigen Wort “verpesten” assoziieren. Genau das Ist der Grund warum es vorrangig verwendet wird.

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