Bauer Willi
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7.700 Liter Wasser…

pro Kopf und Tag verbraucht jeder deutsche Bürger. Wenn man die Importe von Produkten, die in der Herstellung Wasser benötigen, mit einrechnet. Das ist die Aussage von Maria Krautzberger vom Bundesumweltamt. Noch einmal zum Mitschreiben: 7.700 Liter Wasser pro Kopf und Tag!

https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1683219/umweltbundesamt-es-steht-schlecht-um-deutschands-gewaesser#

Was die Belastung angeht, so hat sie vor allem einen Verursacher ausgemacht: die Landwirtschaft.

Auf die Fragen zum Messnetz äußert sie sich wie folgt: (Zitat)

Es gibt massive Kritik seitens der Landwirtschaft an Ihren Messergebnissen, weil Sie nur dort messen, wo die Werte erwartbar schlecht sind.

Die Kritik kennen wir. Ja, wir messen dort, wo besondere Belastungen zu erwarten sind oder sie tatsächlich hoch sind. Da werden wir auch weiter messen. Wir müssen eben in den belasteten Regionen wissen, ob sich die Situation dort verbessert.

Aber repräsentativ ist das nicht. Und auf Basis dieser Daten ist Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof verurteilt worden…

Es ist so repräsentativ, wie die EU es fordert. Die Länder betreiben es entsprechend der Regeln seit 20 Jahren. Die EU-Nitratrichtlinie fordert, dass wir dort messen, wo die Belastung vermutlich hoch ist. Genau das machen wir.

Zur Information: die wesentlich kleineren Niederlande messen an über 4.000 Punkten, Deutschland hat die Zahl seiner Meßstellen vor kurzem von 162 auf ca. 700 erweitert. Wenn die Zahlen vergleichbar werden sollten, müsste das Messnetz auch in Deutschland deutlich erweitert werden. Das wird aber nicht gemacht. Warum?

Hier noch einmal die Auswertung der Mess-Stellen in der EU. Die Zahlen dürften im Zusammenhang mit der erneuten Verschärfung der Düngeverordnung von Interesse sein. Sie haben sich seit 2016 nicht verändert.

Nicht repräsentativ…

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27 Kommentare

  1. Eckehard Niemann sagt

    Lieber Willi,
    die von Dir eingeforderte Einbeziehung/Schaffung flächendeckender Mess-Stellen kann sicher zu einer angenehmeren Durchschnitts-Optik führen – würde aber an der Brisanz der Grundwasser-Probleme in vielen Regionen (und deren Lösung) nichts ändern – sondern davon ablenken. Ist dies Dein Ziel????

    • Thomas Apfel sagt

      Guten Morgen Herr Niemann.
      Messwerte (Nitratgehalt im Grundwasser) sind erst einmal Messwerte. Sie zeigen an, wie das was ich erwarte (wenn ich zum Beispiel unter Acker im oberen Bereich messe) sich in Zahlen abbildet. In Bezug auf die kritischen Stellen ist es selbstverständlich sinnvoll so zu messen, dass man Entwicklungen beurteilen kann.
      An den entsprechend betroffenen Stellen muss selbstverständlich an Lösungen gearbeitet werden. Schwierig wird es, wenn man anfängt das Ganze Deutschlandweit mit N- Überschusssalden zu vergleichen. Die sind nämlich eben keine Messwerte sondern mehr oder weniger genaue Schätzungen. Auf Zeiträume von 25 – 30 Jahren bezogen kommen Holland von 200 kg/ha Bilanzüberschuss, England von 150 kg/ha Bilanzüberschuss und Dänemark von 130 kg/ha Bilanzüberschuss jetzt in etwa dort an wo wir( je nach Betrachtungsweise 100 oder 75 kg/ha) seit 25 Jahren schon sind. Solche Reduzierungen haben wir nicht erreicht. Trotzdem befinden wir uns absolut gesehen auf gleichem Level.
      Daher ist das Instrument des Nitratmessnetzes wie es Deutschland betreibt für punktuelle Probleme gut, für einen Europäischen bewertenden Vergleich aber überhaupt nicht geeignet. Das weiß auch Frau Krautzberger, nur nutzt sie und ihre Einrichtung die Werte in schönster NGO Kampagnenmanier um Druck aufzubauen und Deutschlandweit ganz andere Ziele, nämlich den Umbau der Landwirtschaft am Markt vorbei auf ÖKO voranzutreiben. Die Millionenbeträge, die dadurch möglicherweise an Strafzahlungen entstehen zahlt ja der Steuerzahler.

    • Arnold Krämer sagt

      Es geht nicht um Ablenkung, Herr Niemann, es geht um Zielgenauigkeit, es geht um Gerechtigkeit, um sachgerechte Politik, es geht darum, die „Schrotschusswirkung“ der auf falschen Annahmen basierenden „Strukturpolitik durch die Hintertür“ der Düngeverordnung oder auch der TA-Luft im Interesse der gerade von Ihnen immer wieder zum Leitbild erhobenen bäuerlichen Familienbetriebe noch zu verhindern.

    • Obstbäuerin sagt

      Lieber Herr Niemann, andersherum lenken diese gezielt falsch interpretierbaren Messwerte durch nicht flächendeckende Mess-Stellen zu manipulierten Handlungsempfehlungen. In Brandenburg werden die Höchstwerte nur an etwa 8% der Mess-Stellen über- und an 92% unterschritten. Keiner würde auf die Idee kommen, dass an den besagten 8% nichts getan werden muss aber die restlichen 92% mit unsinnigen Auflagen zu belasten, ist schon mehr als fragwürdig.

    • Karl Timme sagt

      Was sagen Sie dann zu meinen Werten und dem Ansinnen das ich 20% unter Bedarf Düngen soll. Ein Abwärtsspirale Richtung Nulldüngung.

    • Berthold Lauer sagt

      Eben genau darum geht es nicht, Herr Niemann. Wenn wir im europäischen Maßstab reglementiert werden sollen, muss die Vergleichbarkeit der Basis gewährleistet sein. Wenn aus Dummheit, Naivität oder doch aus politischem bzw. ideologischem Kalkül eine selektive Auswahl gemeldet wurde, ist diese gemeinsame Grundlage nicht gegeben. Zudem erweist man der eigentlichen Zielsetzung einen Bärendienst. Keine Frage: niemand hat das Recht, die Umwelt vorsätzlich zu verschmutzen. Obwohl dies für unsere Industrie anscheinend nicht gilt, die darf sich Verschmutzungsrechte kaufen. Die Probleme der Nitratwerte sind konkret vor Ort zu analysieren und zu lösen. Da haben viele in der Vergangenheit versagt und weggeschaut. Mit der DüVo bzw. ihrer Verschärfung trifft man alle Regionen und alle Betriebe. Kapitalintensive große Betriebe mit hohen Investitionen werden Lösungen finden, um das eingesetzte Kapital zu retten, eher extensive Regionen bzw. Betriebe, die schon in der Vergangenheit zurückhaltend investiert haben, werden sich von Betriebszweigen verabschieden oder ganz aussteigen. Der klassisch-romantische Familienbetrieb, wie er in den Hinterköpfen vieler Zeitgenossen existiert, wird sich unter anderem auch deshalb verabschieden.

  2. Thomas Eiden sagt

    Kann uns denn in Straßburg keiner weiter helfen?
    #Diskriminierung einer Minderheit
    #Gleichheit vor dem Gesetz

  3. Alexander Borchert sagt

    Wasser wird nie verbraucht, sondern geht nur in eine andere Form über!!!!

    Was wollen wir Bauern eigentlich erreichen, wenn das Netzwerk der Messstellen ausgedehnt wird?
    Wollen wir uns ein Freifahrtschein für eine ldw. Produktion besorgen, die nur dazu dient, dass wir weiterhin auf Kosten unserer Böden Überschüsse produzieren?

    Uns Bauern kann gar nichts Besseres passieren als dass die Düngung um 20-30% eingeschränkt wird.
    Wir brauchen endlich eine wirksame Marktentlastung. Wir brauchen sinkende Erträge. Wir brauchen Selbstversorgungsgrade von 98 % und darunter. Und glaubt nicht, dass das “Ausland” dann nicht weiss, wie viel der Weizen wert sein muss.
    Das mag zwar den Einzelbetrieb hart treffen, aber mittelfristig bringt das vielleicht 3-4 €/ dt Weizen. Noch besser wäre eine Forderung unsersseits 20 % der Flächen (Acker, Grünland, Sonderkultur) gegen eine entsprechende Prämie still zu legen, um dort Artenschutz zu betreiben.
    50 Jahre fahren wir die Strategie höher, schneller, weiter…. Doch dabei ist die Landwirtschaft, sind die Landwirte und ist z.T. die Natur aufgerieben worden. Hat es uns wirklich was gebracht? Weil wir Überschüsse ohne Ende produzieren, weil wir der Agrarchemie das Wort reden, weil wir die Tierhaltung immer mehr konzentrieren, stehen wir am Pranger der Nation. Bei 120% Selbstversorgungsgrad braucht uns scheinbar kein Mensch, weil der Mensch erst bei 98% den Mangel bezahlen muss…..

    Eigentlich sollten wir uns alle auf die Seite der Wasser- Vogel, Tier- und Umweltschützer schlagen und uns diesen Schutz sauber vergüten lassen. Der freie Welthandel reibt neben der Natur irgendwann auch den letzten Bauern auf…. Wachsen oder Weichen heisst immer, dass einer wächst und drei andere dafür sterben….

    • Bauer Fritz sagt

      Das klitzekleine Problem dabei: die deutsche Landwirtschaft ist ein offener Markt.
      Beispiele aus anderen Ländern, was passiert, wenn es zu teuer wird oder es nichts oder zu wenig gibt:

      a) Brexit: die USA verkünden, daß sie froh sind wenn GB die EU verläßt und sie nicht mehr zum Lebensmittelhandel mit der EU “gezwungen” sind. Die USA wird GB gerne “auffangen” und alle Güter liefern. Raten sie welche Auswirkungen das hat für dt. Bauern ?

      b) Frankreich: hat eine große Lieferausschreibung von Weizen nach Ägypten verloren, weil die USA billiger sind (durch zusätzliche Exportstützungen für lw. Produkte). Die Preise für europ. Weizen fangen sofort an zu fallen. Raten sie welche Auswirkungen das hat für dt. Bauern ? D müßte wohl heuer nur 50% der Weizenmenge produzieren, sonst wird das vermutlich nicht mal was mit den Preisen vom Vorjahr.

      c) Österreich/Deutschland: Die Lagerkartoffeln gehen wegen schlechter Ernte 2018 mehrere Wochen früher zu Ende. Handel hat sich mit billiger Ware aus Ägypten, Spanien und anderen Ländern eingedeckt. Merkt keiner, wenn “das Zeug” nicht von dt. (oder österr.) Bauern kommt. Der Kunde braucht den “Mangel” nicht zu bezahlen. Raten sie mal wem der Mangel 2x auf den Kopf fällt.

    • Thomas Apfel sagt

      Lieber Herr Borchert, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir auch nur einen Cent mehr bekommen, als der Weltmarkt es hergibt. Ihre Strategie geht auf, wenn ich meinen nationalen Markt dicht machen kann. Ansonsten bestimmt der “Kostenführer” den Preis und nicht anders. Ich möchte nicht noch mehr auf die Gnade und Deutungshoheit von Vereinen angewiesen sein, die für Ihre (auch finanziellen) Interessen lügen, dass sich die Balken biegen. Der von Frau Krautzberger behauptete “Schlechte Zustand aller Gewässer in Deutschland” begründet sich auf einer Verschärfung der Beurteilungskriterien. Nachdem fast alle Oberflächengewässer von der Belastung mit Nitrat und Phosphor her Trinkwasserqualität haben, werden klammheimlich die Werte verschärft und neue Beurteilungskriterien erfunden, um alle Flüsse wieder der Farbe rot zuordnen zu können.
      Um es deutlich zu sagen: Wenn ein Fließgewässer mit Trinkwasserqualität leicht begradigt ist und nicht die vom UBA festgelegte “natürliche” Ufervegetation hat und nicht die Fische drin sind, die drin sein “könnten”, ist der Fluss im “schlechten Zustand”. Was von der ganzen verlogenen Bande z.B. die Norddeutschen Seen betreffend bezüglich des Fischbestandes moniert wird, hat seine Ursache genau im ABNEHMENDEN Nährstoffgehalt. Die Seen sind mittlerweile so durchsichtig, dass die Wasserraben, Kormorane und Fischreiher wirklich jeden Fisch sehen. Oder was denken Sie, weshalb gerade der Bestand dieser Vogelarten so exorbitant zugenommen hat. Bezüglich der Struktur in der Agrarlandschaft stimme ich Ihnen bedingt zu. Der Vorschlag von Oppermann und Co. über 10 % ÖVF sollte umgesetzt werden. Vor Allem auch, damit klar wird, dass nicht der chemische Pflanzenschutz, sondern das Fehlen von Strukturelementen den teilweisen Artenrückgang der “wilden” Pflanzen und Tiere verursacht. Es sollte sich aber Jeder mal klarmachen (seinen Betrieb als Luftbild im Kopf) , wie sein Betrieb aussieht, wenn nicht mehr auf Kante zum Nachbarfeld geackert wird. 10 % sind eine Hausnummer, deren Finanzierung dann vom Wohl oder Wehe irgendwelcher NGO´s und sonstiger nicht gewählter Lügenvereine abhängig ist, na dann Prost Mahlzeit.!

      • Alexander Borchert sagt

        Herr Apfel,

        die ÖVF-Maßnahmen werden im Artenschutz nicht viel bringen. Bei Artenschutz geht es um die Art der Grünlandbewirtschaftung. Da geht es um Misthäufen und Tierhaltungsysteme. Da geht es um das Verkehrsaufkommen und um Lichtverschmutzung. Reine Brachflächen bringen auch nicht viel. Usw.
        Mir geht es eigentlich um etwas anderes: Ich habe als junger Mann gelernt, man muss alles durchrationalisieren, um die Kostenführerschaft zu erhalten. Ich habe 1993 gelernt, dass wir uns für den Weltmarkt fit machen müssen. Ich habe gesehen, dass ein Betrieb wachsen muss und dafür 3 andere aufhören müssen. usw.
        Doch ich sehe jetzt nach 26 Jahren, dass uns dieser Irrglaube auf die Füße fällt: Warum?
        Weil ab einer gewissen Größe, das Wachstum nichts mehr bringt. Ob Du 2000 Mastplätze betreibst oder 4000 spielt irgendwann keine Rolle mehr, weil Du immer die doppelten Kosten produzierst. Genauso ist es bei der Milch oder im Ackerbau. Unsere Familien hatten vor 30 Jahren Arbeitsreserven. Die Maschinenparks waren noch lange nicht ausgelastet. Doch wir sind an dem Punkt, wo diese Reserven nicht mehr da sind. Jährliche Ertrags- und Leistungssteigerungen gehen auch nicht mehr so wie vor 20 Jahren. Bessere Fungizide, bessere Beizen, bessere Dünger,….. ja wo sind denn diese Dinge??? Und gleichzeitig steigen die Kosten weiter. Vergleichen Sie doch mal die Getrieberechnung vom Vario 2018 mit der vom Favorit im Jahr 1995……
        Doch ist das beim Amerikaner soviel anders? Wissen Sie, dass die höher subventioniert sind als wir? Gleichzeitig kommen diese “Umweltheinis” daher und halten uns ständig den Spiegel vor. Aber wenn diese Leute nur zu 20% recht hätten, dann sind einige Belange von uns Landwirten ernst zu nehmen.
        Ist es noch normal, dass wir wegen lauter Rationalisierung am 10. September schon Weizen drillen und dann im Herbst zwei Wellen Ackerfuchsschwanz auflaufen und eine Insektizidspritzung notwendig ist? Ist es noch normal, dass Betriebe dafür Geld ausgeben müssen, dass ihnen jemand die wertvolle Gülle abnimmt? Ist es normal, dass in viehstarken Regionen Biogasanlagen gefördert haben, die zusätzliche organische Düngemengen ausstoßen? Ist es normal, dass Landwirte die Zuckerrübenfläche 2017 ausdehnen und damit erst recht Druck auf dem Weltmarkt ausüben?
        Wir begründen das immer mit dem Weltmarkt, doch dieser Markt fordert noch mehr Rationalisierung und noch mehr Ertragssteigerungen. Und gleichzeitig bedeutet das immer mehr Eingriffe in die natürlichen Grundlagen.
        Für jeden Einzelbetrieb ist dieses Szenario eine echte Herausforderung, aber für die gesamte Landwirtschaft braucht es eine echte Diskussion, was wir in Zukunft wirklich wollen.
        Für mich gäbe es da nur eine Antwort: Wir müssen unsere Böden und unser Wasser so gesund wie möglich halten und alle kurzfristigen, ökonomisch erzwungenen Auswüchse einstellen. Es bringt doch nichts, wenn 28 Jahre nach dem Verbot im Grundwasser immer noch Atrazin gefunden wird. Es bringt doch nichts Tierhaltungsanlagen zu verteidigen, die die Gülle auf naheliegenden Flächen nicht
        sinnvoll verwerten können. Es bringt doch nichts NeoNics und ähnliches zu verteidigen, wenn es scheinbar doch nicht so ungefährlich für die Natur und die Anwender ist. Es bringt doch nichts über Grenzwerte in der DüVO zu diskutieren, wenn hinter den bisherigen Zahlen nur die Absicht gestanden hat, möglichst viel Gülle gesetzeskonform unterzubringen. Wir müssten doch vom echten Pflanzenbedarf ausgehen.
        Ich glaube, dass wir uns entscheiden müssen. Wollen wir weiter mit Billiglohnländern und einer umweltbelastenden Landbewirtschaftung konkurrieren oder schaffen wir es durch eine großangelegte Kampagne unsere Verbraucher auch für unsere Produkt zu begeistern. Beide Produktionsrichtungen nebeneinander wird es nicht zu gleichen Bedingungen geben. Irgendwann bekommen nur noch diejenigen Prämien, die für den heimischen Markt produzieren und die anderen werden leer ausgehen. Warten wir mal die nächsten Urteile zum Thema Glyphosat ab. Das wird Dämme zum brechen bringen.
        Ich würde gerne genau das schreiben, was ich noch vor 25 Jahren als die Wahrheit geglaubt habe. Doch die reine Ökonomie ist langfristig der Tod für eine Landbewirtschaftung. Eine ökonomisch ausgereizte Landbewirtschaftung hat keine Reserven, um die Launen der Natur auszugleichen. Die Bauernfamilien sind nervlich so ausgereizt, dass die Burn-Outs rasant zunehmen. Unsere Böden und Tiere zeigen uns ja auch, dass gewisse Produktionsmittel nicht mehr richtig wirken (Resistenzen etc.).
        Was mir am meisten zu bedenken gibt, ist die Geschwindigkeit in der sich dieser Wandel vollziehen wird. Für unsere landwirtschaftlichen Planungszeiträume passt das heutige kurzfristige Handeln nicht.

        • Berthold Lauer sagt

          Schöne Utopie, die aber leider Utopie bleiben wird! Wir leben nicht auf einer weltmarktpolitischen Insel! Glauben sie, das Exportland Deutschland würde seine Grenzen der Landwirtschaft zuliebe dicht machen?
          “schaffen wir es durch eine großangelegte Kampagne unsere Verbraucher auch für unsere Produkt zu begeistern.”?
          Können sie sich eine größere Kampagne als die seit Jahrzehnten politisch unterstütze Kampagne für mehr Bio vorstellen? Und wo stehen die heute? Im Supermarkt zu Konvi-preisen konkurrieren sie mit Billiglohnländern! Und nur deshalb können sie sich mit Zuwächsen rühmen, wobei der Anteil trotz dieser massiven Unterstützung immer noch bescheiden ist. Die Begeisterung unsrer Verbraucher hört beim Preis schlagartig auf! Das lässt sich im Lebensmittelbereich immer wieder belegen! Und ohne Ökonomie geht auch in diesem Sektor nichts.
          Ich habe nichts dagegen, wenn problematische Stoffe verboten werden oder problematischer Tierbesatz reguliert wird, aber bitte für alle, die hierher zu uns liefern! Aber nicht bei uns heile Welt und bei Importen die Bedingungen nicht wissen wollen! Das kennen wir aus anderen Wirtschaftsbereichen zur Genüge!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          “Unsere Böden und Tiere zeigen uns ja auch, dass gewisse Produktionsmittel nicht mehr richtig wirken (Resistenzen etc.).
          Was mir am meisten zu bedenken gibt, ist die Geschwindigkeit in der sich dieser Wandel vollziehen wird. Für unsere landwirtschaftlichen Planungszeiträume passt das heutige kurzfristige Handeln nicht.”

          Das es Resistenzen gibt, das ist nichts neues, im Weinbau kennen wir das schon über 50 Jahren.
          Das ist ein gutes Zeichen, auch wenn wir selbst nicht begeistert sind. Pilze und Tiere können sich wehren, sie bilden eine Resistenz. Aber nicht bei allen Mitteln, bei Kupfer ist keine Resistenz bekannt.

  4. Friedrich sagt

    Die Politik lügt und betrügt uns Bauern.
    Bei der EU-Wahl sollte jeder Bauer sich genau überlegen , daß er nicht den Ast absägt , auf dem er sitzt .

  5. Bergbäuerin sagt

    So lange der Pro-Kopf-Fleischkonsum über den geforderten 25 bis 30 kg pro Jahr liegt, so lange so viel Fleisch exportiert wird, so lang so viele Lebensmittel weggeworfen werden, wird sich halt nichts ändern.

    Frage an die Redaktion:
    Warum kriege ich eigentlich per Mail keine Benachrichtigungen über Beiträge mehr?

    • Obstbäuerin sagt

      Meinen Sie, Bergbäuerin, wenn die Beamten im UBA weniger Fleisch essen, werden sie im Umgang mit den Messwerten ehrlicher?

    • Bauer Willi sagt

      @Bergbäuerin
      Gehe der Sache mit der Mail-Benachrichtigung nach. Kann aber etwas dauern.
      Vielleicht das Häkchen noch mal setzen und dann ins Mail-Postfach schauen und bestätigen
      Bauer Willi

  6. Mausschubser sagt

    Nein der Bürger verbraucht nicht so viel Wasser, er benutzt es. Das wenigste Wasser wird in Form einer chemischen Reaktion “verbraucht” und geht als Wasser verloren. Auch das Wasser, das die Landwirtschaft bei der Erzeugung ihrer Produkte verbraucht ist am Ende wieder da.
    Verbrauchen suggeriert, dass das Wasser anschließend nicht mehr existiert.

    • Inga sagt

      Ja, darüber is tzu diskutieren,

      aber man mußte ja in der Vergangenheit vom Wasserverbrauch reden,
      weil es um das Grundwasser ging, und deren Spiegel abzusenken drohte!

  7. Karl Timme sagt

    Hier die Werte aus meinem Nachbarort (1 km):
    Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
    Grundwassermessstelle: NA 075 Spechtshorn
    Geländeoberkante [NN + m]: 61,90
    Messstellen-Id: 500000265 UTM Zone: 32 Filteroberkante [m u GOK]: 49,00
    NLWKN-Betriebsstelle: Verden Rechtswert: 593318 Filterunterkante [m u GOK]: 51,00
    Hochwert: 5830009 GW-Flurabstand [m u GOK]: 7,38
    Grundwasserkörper: Örtze Lockergestein links Grundwassermessnetz: Güte
    Teilraum: Lüneburger Heide Ost Messprogramm: WRRL Güte
    Aktueller Jahresmittelwert [mg/l]: 0,23 Jahr: 2016
    Trendauswertung:
    von: 01.01.2011 Trend: nicht angegeben Maximalwert [mg/l]: 0,23
    bis: 31.12.2016 Signifikanz: nicht angegeben Minimalwert [mg/l]: 0,22
    Anzahl Messwerte: 7
    Ausreißer: 0
    Zähler Jahr Jahresmittelwert Jahr Grenzwert 50 mg/l Beobachtungswert 37,5 mg/l Beobachtungswert 10 mg/l
    Wenn der neue Vorschlag zur Düngeverordnung durch kommt werde ich trotz dieser Werte bei der Stickstoffdüngung einen Abzug von 20% machen müssen und das bei 0,22 mg/l (Grenzwert 50 mg/l)

  8. Hartmut Keller sagt

    Ist für mich auch Absicht. Die EU- Kommission lacht sich doch schlapp und versucht doch jetzt erst recht, wie weit sie gehen kann. Ich habe auch schon an vielen Stellen nachgefragt, ob das jetzige Verfahren immer noch auf den “alten” Zahlen beruhen. Habe leider nie eine Antwort bekommen.

  9. bauerhans sagt

    wenn die wasserwerker das lesen,werden die die politik dafür sensibilisieren und darauf drängen,die wasserpreise vorsorglich anzuheben.
    der normverbrauch an trinkwasser liegt um 120 L pro tag und person.

  10. Brötchen sagt

    Wasser ist ein regenierbarer Lebensstoff. Aus diesem Grund ist es Nonsens von einem Verbrauch zu reden. bsp. Ob die kuh das Gras was zum wachsen wassser braucht oder nicht, das Gras wächst trotzdem! Fische leben ja auch im Wasser und das verbrauchte sich dadurch nicht. Problematisch ist es nur, wenn Wasser knapp ist.

    • Bauer Willi sagt

      Mir geht es bei diesem Artikel mehr darum, dass Frau Krautzberger sehr wohl weiß, dass Deutschland eben nicht so misst wie andere Länder auch, es aber trotzdem nicht ändert. Deshalb auch noch mal der Link auf den früheren Artikel. Statt 700 “Belastungs-Meßstellen” müssten es dann in Deutschland mehrere Tausend sein!

      Schon bei der Erweiterung von 162 auf 700 Meßstellen ging der prozentuale Anteil mit Überschreitung deutlich zurück. Das ist auch zu erwarten, wenn man so misst, wie in anderen Ländern auch. Das ist meine Kritik am UBA.

      Doch jetzt ist das “Kind in den Brunnen gefallen”. Die Diskussion um die Meßstellen müsste aber weiter geführt werden, gerade auch von den berufsständischen Vertretungen. Die haben sich aber seit 2016 nicht mehr dazu geäußert und jetzt ist die Aufregung groß.

      • Brötchen sagt

        Willi das ist doch alles Absicht!
        Am Anfang habe ich auch an ein Versehen geglaubt, dass einer falsch gemeldet hat.
        ist doch bei den Insekten nicht anders.
        ich gehe jetzt Wiese nachsäen mit blühmischung und lasse die Hühner raus, dann reg ich mich nicht auf.

      • Arnold Krämer sagt

        Traurig aber wahr..
        Minister und Leiter oberster Bundesbehörden verstoßen immer wieder, oft auch wissentlich gegen ihren Amtseid . …..Schaden von ihm wenden….
        Die ländlichen Räume, die jetzt noch wirtschaftlich intakt sind (aktuelle Arbeitslosenquote im Emsland 2,3 %) werden kaputt gemacht.
        Ich will hier strukturelle Fehlentwickungen und konkrete Probleme nicht leugnen. Aber die Analysen und Schlussfolgerungen auf höchster Ebene sind oft (bewusst) falsch. Leider.

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