Monate: August 2024

Wer jammert denn da?

Bauer Fritz aus Oberösterreich hat aus einem Zeitungsartikel folgende Zitate herausgefiltert: “Es ist ein Risiko, wenn der Markteintritt unter Bedingungen stattfindet, die es bei uns nicht gibt. Ein europäischer Hersteller ist viel höheren Energiepreisen ausgesetzt. Hier herrscht ein eklatantes Ungleichgewicht. Zweiter Punkt: Europa ist ein Sammelsurium von überbordenden Regulierungen. Wir haben viel zu viel Bürokratie. Um dieser zu entsprechen, müssen wir Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen beschäftigen. Was braucht es in Europa? Wir wollen fairen Wettbewerb zu gleichen Bedingungen. Die richtige Maßnahme wäre, wenn man in Europa vernünftige Wettbewerbsbedingungen ermöglichen würde. Also weg mit Regularien, die gar nichts bringen! Für jeden Industriezweig ist entscheidend, langfristige Rahmenbedingungen zu haben. Wenn sich das Regelwerk ständig ändert, werden die Investitionen signifikant zurückgefahren. Gewisse Industriezweige werden sogar komplett aussteigen. Es ist Gift für die gesamte europäische Industrie, wenn mittelfristige Rahmenbedingungen immer wieder in Frage gestellt werden” Gelesen hat er diese Sätze, die auch aus der Landwirtschaft kommen könnten, hier: Stellantis-Europa-Chef: „Ändert sich das EU-Regelwerk ständig, ist das Gift für die Industrie und Jobs“ | Nachrichten.at Stellantis ist ja nun …

Unbequem, verrückt oder ehrlich: Naturschützer hinterfragt die „Krise“

Nachdem ich nachfolgenden Artikel gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut: endlich mal jemand, der hinterfragt, ob es 1. mit der Umwelt wirklich so schlecht bestellt ist und 2. was die starren Maßnahmen für Umweltschutz eigentlich bringen. https://www.nzz.ch/schweiz/biologe-kritisiert-umweltbuerokratie-man-sollte-jedem-naturschuetzer-kuendigen-der-mehr-als-einen-tag-pro-woche-im-buero-sitzt-ld.1839051 Die Antwort von Marcel Züger (mit dem ich ein langes Telefongespräch hatte) ist klar: Der Umwelt geht es heute besser als noch vor vierzig Jahren. Und: die starren und bürokratischen Maßnahmen bringen nicht der erwarteten / erwünschten Erfolg. So lautet auch die Aussage des nachfolgenden Interviews: Einheitsbrei bringt Einfalt, zumindest, was die Biodiversität angeht. https://www.lid.ch/artikel/pflege-einheitsbrei-bringt-arten-einfalt Der „Nebelspalter“ hat das Thema auch aufgegriffen und stellt die verschiedenen Positionen von Landwirtschaft und Umweltschützer gegenüber: Biodiversitätskrise FAKTENCHECK Hier die Biodiversitätsstudie in voller Länge, mit Zahlen und Fakten für die einzelnen Arten. Biodiversitaetsstudie_Bericht_ohne_Anhang_15122023(3) Aus journalistischer Sorgfaltspflicht hier auch die Bemerkungen der Kritiker dieser Studie. Replik USOs Auch die Medien greifen das Thema auf und diskreditieren Marcel Züger persönlich. Im September 2024 wird in der Schweiz über die „Biodiversitätsinitiative“ abgestimmt. Hier die Ankündigung der Schweizer Regierung: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/abstimmungen/20240922/biodiversitaetsinitiative.html Die Abstimmung im National- und …

„Giftige Äpfel“ – ein Sommer-Schmierentheater…

Darsteller in diesem Theater: BUND e.V in Person von Corinna Hölzel, die schon mit ihrem Versuch im Sommer 2023 bei Erdbeeren einen Skandal zu inszenieren, gescheitert ist Süddeutsche Zeitung in  Person von Michael Bauchmüller, der Umstände, die seit mehr als einem Jahrzehnt bekannt sind, aufgreift und als neu verkauft. Dankbar zitiert er Corinna Hölzel vom BUND e.V. mit ihrem dummen wie falschen Spruch von den Schneewittchen-Äpfel (nachzulesen im Artikel) Landespolitik Baden-Württemberg, der die Fakten seit Jahren bekannt sind und die sich um eine zufriedenstellende Lösung für alle Seiten drückt. Doch was wird gespielt? Hier der Artikel der Süddeutschen Zeitung, der mit der Überschrift „Verbotene Früchte“ die Klickzahlen nach oben bringen soll. Dazu ein Bild von makellosen Äpfel, so wie sie sich der Verbraucher wünscht. https://www.sueddeutsche.de/politik/bodensee-pflanzenschutz-aepfel-ernaehrung-bund-pilzbefall-obstbauer-lux.KiEUQjfnj5wA9Xw7ng75Ft Der erste Satz ist dann schon die erste Ohrfeige für die Landwirte und Obstbauern: „Grund zur vollen Zufriedenheit haben Landwirte naturgemäß selten. Mal ist es zu kalt, mal zu heiß, mal ist es zu trocken, mal zu nass.“ Für einen Journalisten wie Michael Bauchmüller spielt das Wetter ja keine Rolle …

Nein, es sind nicht die Kühe! Ihr seid es!

Ich bin die Behauptungen der Medien, der NGO´s und bestimmter Parteien, die Landwirtschaft würde die Umwelt zerstören, so was von satt! Wir sind es, die euch satt machen und was macht ihr? Ihr kümmert euch einen Scheißdreck um die Umwelt, sonst würde es solche Zahlen nicht geben. Der Umsatz mit Flügen weltweit ist auf 646 Milliarden Euro gestiegen und liegt damit 6 % über dem Niveau von vor Corona. Der höchste Wert aller Zeiten. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4366/umfrage/weltweiter-umsatz-mit-passagieren-im-flugverkehr/ Auch wenn die Zahl der Passagier-Flüge nicht im gleichen Maße zugenommen hat: Wo sind die guten Vorsätze, mehr für das Klima zu tun? Jeder ist nur auf sein persönliches Vergnügen und seine Bequemlichkeit bedacht, obwohl jeder weiß, dass der Flugverkehr schädliche Emissionen verursacht. Noch gravierender wird die Verlogenheit meiner Mitbürger, wenn es um Kreuzfahren geht, die nur dem Vergnügen dienen. https://de.statista.com/infografik/32819/umsatz-der-groessten-kreuzfahrtunternehmen/ Zitat: „Der Umsatz der drei größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt hat das Corona-Tief verlassen und im vergangenen Jahr sogar das Vor-Pandemie-Niveau übertroffen. Die Entwicklung zeigt, dass sich Kreuzfahrten trotz hoher Emissionen weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Laut Umweltbundesamt fallen bei einer …

Heute schon gelobt?

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder mit Mirjam telefoniert, die als „Schweineflüsterin“ unterwegs ist. Ich denke, ich darf das so despektierlich sagen, weil Sie wirklich für das Thema Tierhaltung brennt und damit im gesamten deutschsprachlichen Raum unterwegs ist. Aber nicht nur die Schweine liegen ihr am Herzen sondern auch die Menschen, die mit der Tierhaltung verbunden sind. Wir haben ein Thema diskutiert, dass nicht einfach zu thematisieren ist, ohne dass man schnell missverstanden wird. Es geht um Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die als Tierärzte und Tierärztinnen, als Berater oder auch als Angestellte eines Handelshauses oft mit Landwirten zu tun haben. Mirjam selbst hat das Problem nicht, bekommt es aber mit, wenn sie mit Ihresgleichen spricht. Wenn solche Menschen zu uns auf den Hof kommen, müssen sie sich oft den Frust des Alltags, das Unverständnis über die Politik, die schlechten Preise oder die unnötige Bürokratie anhören. Natürlich ist es normal, sich die Sorgen der Landwirte anzuhören. Allerdings hört meines Erachtens das Verständnis dann auf, wenn es dem Berater mehr oder weniger vorgeworfen wird. Ein …

Wie ist die Stimmung in der Landwirtschaft?

„Wie ist Ihre Stimmung heute?“ Allein schon die Frage zeigt, dass eine Stimmung eine subjektive Einschätzung ist. Wenn diese Frage aber alle drei Monate gestellt wird, sind die Veränderungen zu den vorherigen Erhebungen schon interessant.  So sollte man also auch das Agrarbarometer interpretieren, das kürzlich erschienen ist und die Stimmungslage und die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft wiedergibt. PowerPoint-Präsentation – rentenbank-agrarbarometer-fruehjahr-2024.pdf

Warum es immer weniger für den Staat zu verteilen gibt

Die Gründe dafür schildert der Volkswirtschaftler Volker Caspari aus Frankfurt in einem Artikel der FAZ, leider hinter der Bezahlschranke. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/wirtschaftswachstum-europa-und-deutschland-mit-gravierendem-produktivitaetsproblem-19900118.html Hier kann er aber in ganzer Länge trotzdem nachgelesen werden: https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/neues-vom-produktivit%C3%A4tsr%C3%A4tsel/ar-AA1orJEs?ocid=finance-verthp-feeds Arnold Krämer unternimmt eine Zusammenfassung und Bewertung. Ein Gastbeitrag. Die wenigsten Leser werden vermutlich schon vom „Produktivitätsrätsel“ gehört oder gelesen haben, aber als Landwirt (gern auch weiblich) mit den dahinter stehenden Fakten intuitiv vertraut sein. Das Wirtschaftswachstum in D und der EU ist schon seit vielen Jahren rückläufig, also immer geringer werdend: Die Zuwächse in der Arbeitsproduktivität und auch die Zuwächse in der totalen Faktorproduktivität (berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren aus den Bereichen Arbeit und Kapital) fallen zunehmend kleiner aus. Die Nettoinvestitionen der Privatwirtschaft als weiterer wichtiger Treiber des Wirtschaftswachstums gehen seit Jahrzehnten stetig zurück, genauso wie die staatlichen Nettoinvestitionen, (weil das Steuergeld von den Politikern nach wie vor lieber in den konsumptiven Bereich gelenkt wird.) Das Arbeitsvolumen sinkt (Stichworte: 35 Stunden-Woche, demografischer Wandel) und die Arbeitsproduktivität sinkt in Teilbereichen sogar. Caspari nennt hier die unternehmensnahmen Dienstleistungen, die Versicherungs- und Finanzdienstleistungen und Teile der …

Wozu mache ich das eigentlich noch?

Diese und ähnliche Sätze höre ich immer wieder, wenn ich mich mit Berufskollegen und -kolleginnen unterhalte. Die Antwort darauf ist nicht einfach. Vor die Welle kommen Ich hatte 2018 eine Einladung von Julia Klöckner zu einem Gespräch im Ministerium. In diesem Gespräch (es ging um die Grünen Kreuze) meinte die Ministerin, dass „ihr Bauern vor die Welle kommen müsst“. Wer könnte diesem Satz nicht zustimmen? Fakt ist aber, dass es eine Utopie ist und das aus mehreren Gründen. Investitionen in der Landwirtschaft haben meist eine Nutzungszeit von 20 Jahren und mehr. Ein Umbau eines Stalles, z.B. aus Gründen des Tierwohls, kann also nicht nach 5 oder 8 Jahren wieder erfolgen. Wer vor 5 Jahren einen Sauenstall mit 6 Quadratmeter pro Sau gebaut hat, kann nicht „mal so eben“ auf den neuen Standard von 6,5 qm umbauen, zumal noch Kredite getilgt werden müssen. Der „Erfindungsreichtum“ von NGO´s ist immer schneller als die Reaktionszeit in der landwirtschaftlichen Praxis. Deshalb lautet auch die Standardantwort der NGO´s  auf eine Verbesserung: „das geht uns noch nicht weit genug“. Und schon …

Bauernproteste – und nun?

Der Bayrische Rundfunk hat einige Monate nach den Bauernprotesten nachgehört, was die Politik daraus gemacht hat. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. https://www.br.de/nachrichten/bayern/ernuechternde-bilanz-was-haben-die-bauernproteste-gebracht,UJWoOfW Bauernpräsident Rukwied hat beim Bauerntag im Juni 2024 für den Herbst und Winter wieder Demonstrationen angekündigt, wenn die Politik nicht reagiert.

Partnerschaften…

Der WWF hat finanzielle Probleme und das trotz zahlreicher Spenden. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wwf-umweltschutz-entlassungen-spenden-lux.PBc2ELUHkfaSdtU3bTiNMJ?reduced=true Nahezu gleichzeitig zu dieser Meldung wird bekannt, dass er einen Kooperation mit Lidl eingeht. https://www.agrarticker.de/nachrichten/detail/mehr-nachhaltigkeit-durch-wwf/ Zitat aus der Meldung: „Ziele der Kooperation sind der Schutz der Biodiversität, verantwortungsvoller Umgang mit Wasserressourcen, wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele, entwaldungsfreie Lieferketten, verantwortungsvolle Beschaffung kritischer Rohstoffe, nachhaltige Fischerei sowie die Förderung bewusster Ernährung. Lidl wird zusätzlich Umweltschutzprojekte des WWF in den Regionen seiner Lieferanten unterstützen, um eine nachhaltige Transformation aktiv mitzugestalten.“ Auch Edeka nennt als Partner den WWF. Die Kooperation besteht sogar schon seit 2009. https://www.edeka.de/nachhaltigkeit.jsp Eine wirklich große Anzahl an Kooperationen listet REWE auf ihrer Homepage auf. Es sind auffallend viele Bio-Verbände dabei und natürlich auch der NABU e.V. https://www.rewe-group.com/de/nachhaltigkeit/kooperationen-und-auszeichnungen/ Und wie sieht es bei Aldi aus? Trotz eifrigster Suche kann ich keine Kooperation mit einem Umweltverband finden. Lediglich der Biologische Landbau wird gelobt, aber Spenden an einen bestimmten Verein scheint es nicht zu geben. Die Produkte von Naturland werden bei Aldi vertrieben. https://www.aldi-sued.de/de/nachhaltigkeit/klimaschutz-umwelt.html Fazit: die Big Four des Lebensmitteleinzelhandels (Aldi, Lidl, Edeka, Rewe) sind alle direkt oder indirekt mit …