Deutscher Spargel – deutsche Moral
Seit Corona ist deutscher Spargel ein umstrittenes Lebensmittel geworden. An ihm entzünden sich Diskussionen. Diese Diskussionen sind aber nur Stellvertreter für Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Saisonarbeiter für ein „Luxusgemüse“? Damit eines klar ist: Spargel wurde schon immer von ausländischen Saisonarbeitskräften geerntet. Das ist in Biobetrieben nicht anders als in konventionellen Betrieben. Klar packen in den Betrieben auch Familienangehörige mit an, aber ganz ohne fremde Hilfe geht es nie. Die Arbeit ist anstrengend, man braucht Ausdauer und die Bezahlung ist alles andere als attraktiv. Alles Gründe, warum Deutsche bisher nicht zu gewinnen waren, zumal der Lohn auf staatliche Zuwendungen angerechnet wurde. Dies ist jetzt bedingt ausgesetzt. Für einen osteuropäischen Bürger ist der Zuerwerb in der deutschen Landwirtschaft lukrativ, da in seiner Heimat der Mindestlohn nur bei 2,80 € (Rumänien) bzw. 3.50 € (Polen) pro Stunde liegt. Hier bei uns liegt er also beim Drei- bis Vierfachen. Von daher haben nicht nur deutsche Betriebe Interesse, sondern auch die Osteuropäer, die mit dem Lohn ihre Familien unterstützen können. Übrigens kommen viele von ihnen schon seit Jahren und sind …