Bauer Willi
Kommentare 13

2019: Weniger Raps, weniger Blüten…

Aufgrund der schlechten Bedingungen während der Aussaat im Herbst 2018, aber auch der geringen Erträge und der Probleme, die die fehlende insektizide Beize bereitet, wurde der Rapsanbau für die Ernte 2019 eingeschränkt. Aktuell wird in Deutschland von einer Raps-Anbaufläche von rund 1 Mio. Hektar ausgegangen.  Das bedeutet einen nochmaligen Rückgang gegenüber den Vorjahren, gegenüber 2018 sind es etwa 20%. Alle Bundesländer sind betroffen. Und auch in Frankreich ging die Anbaufläche deutlich zurück.

Was bedeutet das?

Zum einen werden wir alle weniger der im Frühjahr gelb blühenden Felder sehen. Für die Bienen bedeutet dies ein eingeschränktes Nahrungsangebot, denn der Raps ist eine der zuverlässigsten Honiglieferanten. 

https://www.bienenwanderung.de/article/raps

Raps ist aber auch eine wertvolle Blattfrucht, die einen hohen Vorfruchtwert für die nachfolgenden Kulturen bedeutet. Auch dafür gibt es keinen Ersatz in der Fruchtfolge. 

Rapsschrot ist ein wertvolles Eiweiß-Futtermittel. Da er in Deutschland gentechnik-frei angebaut wird, fehlt in 2019 diese Menge als Ersatz für GVO-Soja. Da immer mehr Futtermittel-Hersteller aber Wert auf Gentechnik-Freiheit legen, wird die Beschaffung schwieriger.

Die Trockenheit 2018 hat also Auswirkungen auch auf 2019. Und das nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Insekten.

Danke an die Kleffmann-Group für die Bereitstellung der Grafik

Bauer Willi

https://www.topagrar.com/markt/news/auch-in-frankreich-winterrapsflaeche-deutlich-eingeschraenkt-10128862.html

(Aufrufe 1.681 gesamt, 1 heute)

13 Kommentare

  1. Bauer Fritz sagt

    REWE wird den Bienen sicher wieder helfen und von womöglich mehr als 20.000 m² wird in den Zeitungen stehen, die REWE “angebaut” hat.
    Und Lidl wird die Regale wieder leerräumen, sonst aber nichts tun, weil schließlich “Lidl ist immer billiger…”
    Und sonst wird man wohl an Jänner wieder von den Monokulturfeldern lesen ….

    • Paulus sagt

      @Bauer Fritz
      20.000 m² wahrscheinlich bundesweit, hören sich für manch Minderbegabte (wenn sie nicht rechnen können sollen sie halt malen) so an als sei es sehr viel. So wird aus einem Fliegenschiss mit halbwegs geschicktem Marketing ein Elefantenhaufen.
      Im Werbebudget der Rewe bewegen sich die dazu aufzuwendenden Kosten mit Sicherheit im ppm-Bereich. Es zeigt sich allerdings der Unterschied zwischen semiprofessionellem und eher erbärmlichen Marketing des LEH und den Fähigkeiten der Bauernverbände.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es kommt immer darauf an, wie es kommuniziert wird.

        Wenn der Apfelbauer den Apfelwickler mit Coragen bekämpft, verwendet er je 10.000 Quadratmeter (1 Ha) 43 Gramm Wirkstoff. Dies hört sich mickrig an, deshalb nehmen die selbsternannten Umweltschützer die 400 Liter Wasser noch dazu, das gibt bei denen 400 Liter Giftbrühe. So wird der Verbraucher verängstigt und sieht den Krebs schon vor der Haustüre. 🙁

      • Bauer Fritz sagt

        Das (verbesserungsfähige) Unvermögen der Einen sollte nicht zwingend herhalten müssen um den Fliegenschiss der Anderen als Beitrag für die Weltenrettung schlucken zu müssen.

        (Ich neige auch zur Ansicht, daß der ppm-Bereich im Werbebudget Letzterer das Marketingbudget Ersterer immer noch um ein zig-Faches übersteigt. Ist nicht als relativierende Entschuldigung gedacht sondern einfach eine Behauptung. Der “Bauernlobby” werden von Gegnern und Befürwortern gerne Wunderkräfte der gesamten Marvel-Truppe angedichtet um dann bei jeder Gelegenheit motzen zu können, wenn etwas erreicht oder eben nicht erreicht wurde – aber das ist ein anderes Thema).

  2. bauerhans sagt

    bei uns hier wurde der zuckerrübenanbau seit 2016 stark ausgedehnt,auf kosten von raps und mais.

    • Daher wird der drastische Anbaurückgang in Deutschland am Markt (Preise) kaum auswirken. Ein Problem könnte sich ergeben, die starke Nachfrage nach “gen”freien Eiweissfuttermitteln wird kaum durch heimisches Rapsschrot zu decken sein.

      • Altbauer Jochen sagt

        Wenn sie dann bei Tschernobyl Pollen sammeln
        reicht der nuklear Antrieb auch für den Rückflug.
        Entschuldige Willi, das klingt jetzt vielleicht blöd
        ist aber wohl die traurige Realität dort .
        Bei uns sieht der Raps gut aus und unsere
        Dauer-Imker werden im nächsten Jahr ,
        so glaube ich, wieder einen zufriedenstellenden Ertrag
        vom Raps bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert