Monate: Oktober 2016

…und die Frau ist das Herz

“Der Mann ist der Kopf, die Frau ist das Herz”. So in etwa würde man wohl die Rollenbeschreibung in der Landwirtschaft schildern. Dass dies heute aber nicht mehr so stimmt, hat die Studie “Frauen in der Landwirtschaft” herausgefunden, die von den rheinischen und westfälischen Landfrauen in Auftrag gegeben wurde. Hier ein paar Auszüge: Betriebsführung Rund jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb wird heute von einer Frau geführt, 60% sind mitarbeitende Familienangehörige. Ausbildung Mit 81 % dominiert die berufspraktische Ausbildung (Lehre, Meister-/Technikerausbildung) bei den Befragten. 5 % haben nach dem Schulabschluss keine Berufsausbildung begonnen, sondern sind direkt (z.B. als mitarbeitende Familienangehörige) tätig geworden. Jede achte Befragte besitzt einen Hochschulabschluss. 37 % der befragten Frauen absolvierten eine Ausbildung in „Grünen Berufen“ (land- und/oder hauswirtschaftliche Ausbildung, Gärtnerin, Pferdewirtin u.a.). Je ein Viertel der Frauen hat einen kaufmännischen (27 %) oder medizinisch-pflegerischen Beruf (24 %) erlernt. Jede zehnte Frau hat eine Ausbildung in sog. MINT-Berufen (technisch-handwerkliche Berufe). Die Rolle im Betrieb Von den Frauen, die im landwirtschaftlichen Betrieb tätig sind, hat mehr als jede fünfte Frau eine Leitungsfunktion. 11 % der Befragten leiten den gesamten …

Bildungsnotstand Natur…

Die Universität Köln hat ihren 7. Jugendreport Natur veröffentlicht. Eine wissenschaftliche Arbeit, bei der auch ein Agraringenieur beteiligt war.  Hier ein paar Auszüge, die zu Denken geben: Auf die offene Frage, in welcher Himmelsrichtung die Sonne aufgeht, konnten 24% der Schüler in der 6. und 9. Jahrgangsstufe keine Antwort geben. 35% antworteten “im Osten” (richtig!), 18% im Norden, 11% im Westen und 12% im Süden. Welche Vorstellung diese Schüler vom Globus haben? Ich weiß es nicht. Die Frage, ob sie drei essbare Früchte nennen könnten, die man bei uns im Wald oder am Waldrand findet, konnten ebenfalls 24% nicht beantworten. 12% wussten, dass man Brombeeren, Blaubeeren, verschiedene Nüsse oder auch Pilze dort findet. 32% konnten zwei Früchte benennen und ebenso viele eine Frucht. Aber auch Kokosnuss und Zitrone fanden Erwähnung. Bei Getreide sah es schon etwas besser aus. Immerhin konnten 32% drei Getreidearten nennen, allen voran Weizen, Roggen, Gerste, 26% konnten zwei nennen und 17% eine Getreideart. 20% hatten keine Antwort parat. Einige wenige ordneten auch Hopfen, Kartoffeln und Sonnenblumen dem Getreide zu. Aber wirklich nur …

Hühner – Rentabilität

Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn hier der letzte Teil unserer Hühner-Serie, in der es um die Rentabilität geht. Wird unseren Leser aber wohl nicht befriedigen 🙂 Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Wir bemühen uns aber weiter um konkrete Zahlen. Wer aber welche kennt oder besorgen kann: Bitte unbedingt unter Kommentare einfügen. Erspart mir Arbeit und Zeit. Und Zeit habe ich keine, bin ja Rentner 😉 Euer Bauer Willi

Das Leben ist kein Ponyhof…

Wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die nichts mit Landwirtschaft am Hut haben, wünschen sie sich eine bäuerliche Landwirtschaft (zurück). Wenn man dann weiter nachfragt, was sie sich genauer darunter vorstellen, kommen Aussagen wie diese zustande: „Ich hätte gerne einen Bauernhof, auf dem es noch viel Vieh gibt: Kühe, Schweine, ein paar Hühner, gerne auch ein Pferd. Ziegen und Schafe wären ebenfalls nicht schlecht. Neben dem Hof liegt ein Teich, auf dem die Enten schwimmen. Um den Hof herum sind die Äcker, Wiesen und Weiden, auf denen die Tiere laufen. Und der Hofhund passt auf alles auf, auch auf die jungen Kätzchen, die gerade in der Fachwerkscheune geboren wurden. Und der Bauer steht mit Gummistiefeln und Mistgabel am Tor und hat viel Zeit, sich mit mir zu unterhalten, wenn ich bei ihm die zehn Eier für diese Woche einkaufe.“ So einen Hof hätte ich auch gerne. Nur passt diese Idylle leider überhaupt nicht mehr zur Realität. Oder doch? Wenn wir Urlaub auf dem Bauernhof in den Bergen machen, gibt es das alles schließlich noch. Beziehungsweise …

Einfach mal ehrlich sein…

Ein Gastartikel, diesmal von  Harm Böckmann. Ganz schön kess, aber er belässt es eben nicht bei klugen Ratschlägen. „Situationsanalyse und Vorschläge für eine nachhaltige Verbesserung des Verbrauchervertrauens gegenüber Schweinefleischprodukten“; “Neue Perspektiven für Schweinefleisch – Marketingstrategie für transparente und innovative Schweinefleischprodukte für den Deutschen Markt” – das sind die unfassbar sperrigen Titel meines Studienprojektes und meiner Masterarbeit, geschrieben an der Humboldt-Universität in Berlin, Fach Agrarökonomie. Der Inhalt ist leichter verdaulich; hier der Versuch einer kleinen Zusammenfassung. #Foodhipster in Berlin Aufgewachsen auf dem Land in Niedersachsen in Vechta (der familiäre Hof schon ewig verpachtet, aber trotzdem immer beim Nachbarn auf dem Deutz gesessen) und angekommen in der großen Stadt, ist man erstmal schockiert, wie krass der gemeine #Foodhipster (Ja, es gibt sie wirklich, und auch wirklich viele davon) von der normalen Landwirtschaft denkt (“Massentierhaltung”). Aus meinem persönlichen Kontakten in Berlin und dann auch während meiner wissenschaftlichen Arbeit kann ich bestätigen: Zwischen dem, was auf dem Land wirklich passiert und dem, was in den Köpfen von Unbeteiligten so vorgeht, liegen derzeit noch Welten. Kommunikation und Wirklichkeit Wieso kritisiert …

Hart aber fair…

Sarah Dhem ist Metzgersfrau und vermarktet unter anderem auch Schweine aus dem Aktivstall von Gabi Mörixmann. Zwei Frauen also, die sich auf den Weg gemacht haben, mehr Tierwohl in die Praxis umzusetzen. Doch von den vielen Anstrengungen kommt in den Medien nicht viel an. Hier wird weiter munter das bisherige Klischee bedient. Und das regt Sarah auf. Hier ihr Brief an die Medien: Liebe Panorama-Redaktion, liebe stern TV-Redaktion, liebes hart aber fair, ZDF, ARD, NDR.de und wie ihr alle so versammelt seid. Ich bin ein Befürworter der heutigen Medien und ich weiß es sehr zu schätzen, wenn bei allen Geschehnissen Menschen hinter Fassaden schauen. Wenn dabei allerdings Gesetze gebrochen werden, um an medienwirksame Bilder zu kommen, dabei ein ganzer Branchenzweig in Verruf kommt durch Organisationen, denen es nicht um Recht, sondern um Geld geht, dann finde ich das rein gar nicht mehr schätzenswert. Wo bleibt die objektive Berichterstattung über einen der größten Wirtschaftszweige Deutschlands? Wo bleibt das Interesse an den Landwirten, Schlachtern und Verarbeitern – den Menschen, die nach Recht und Gesetz arbeiten – vielleicht …

Franzosen in Bayern

Gemeint sind Charolais-Rinder, die von Robert Allmannsberger in Fürstenzell bei Passau gezüchtet werden. Er hält 400 Tiere auf 18 Standorten. Alles andere erzählt euch Robert selbst, ich habe nur ein paar dumme Fragen gestellt Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

Kühe werden fettarm gefüttert…

Es ist ja gut, wenn bei Kinder und Jugendliche früh mit der Wissensvermittlung über Lebensmittel  begonnen wird. Aber bitte nicht so. Denn ich wollte es ja erst nicht glauben, als ein Kommentator mich auf die Seite von HEUREKA aufmerksam gemacht hat. Und da ist tatsächlich zu lesen, das Kühe deshalb fettarme Milch geben, weil sie fettarm ernährt werden. Eine Frage, die für die Klassenstufen 7 und 8 bestimmt ist. Wer die Antwort c) ankreuzt, bekommt einen Punkt abgezogen. Richtig ist allerdings die Auflösung auf die nachfolgende Frage benannt, die für die Klassenstufen 3 und 4 bestimmt ist. Was für ein Tier ist das Dönertier? a) ein besonders großes Rind, das nur in der Türkei und Griechenland lebt b) ein ganz normales Schwein, das nur zum Spaß so genannt wird c) Es gibt gar kein Dönertier Die Lösung müsst ihr allerdings selbst herausfinden… Wer das alles nicht glauben will kann hier weiterstöbern: http://www.inkas-berlin.de/heureka_aufgaben.html Die Aufgaben werden Lehrern zur Unterrichtsgestaltung zur Verfügung gestellt.   Kennt ihr noch mehr solcher Fragen? Dann her damit und in die Kommentare schreiben… Euer …

Das Gift-Kartell

Hier ein Interview, das Vandana Shiva mit einem Fernsehteam in Den Haag am Rande der People´s Assembly auf dem Monsanto Tribunal führte. Ich habe  zugehört.  Trotz ernsthaftem Bemühen habe ich nicht alle Worte verstanden, mich aber um eine möglichst wortgleiche Übersetzung bemüht. Für die Richtigkeit kann ich deshalb nicht haften. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Hier  ihre übersetzten Ausführungen (Angabe der Sekunde zu Beginn des Textes)  0 – 0:17 Das erste ist: dies sind die Giganten, die in Chemikalien involviert sind. In den Konzentrationslagern und in den Kriegen. IG Farben war die Gesellschaft und alle waren Partner. 0:18 Nun ist Bayer mit Monsanto fusioniert, sie waren immer zusammen als MoBay. Dow und DuPont wurden eins, Syngenta ging mit ChemChina zusammen. In jedem Fall, wenn sie sich die Eigentümerstruktur  ansehen sind sie das eine Prozent, die den Wohlstand der Welt kontrollieren. 0:33 Sie nutzen Patente auf Saatgut um Lizenzen zu sammeln, Dadurch, dass sie Chemikalien auf den Markt werfen, die wir in unserer Nahrung nicht brauchen, machen sie …