Bauer Willi
Kommentare 116

Was die Medien verschweigen…

…und auch sonst wohl keinem auffällt.

Manchmal erscheint es mir, als ob niemand einen Bericht richtig liest und nur noch vom anderen abschreibt. So auch beim Nitratbericht 2016. Denn dort gibt es auch ausgesprochen gute Botschaften!!!

Mir ist in genau diesem Bericht, der mit unvollständigen und selektierten Messstellen arbeitet, auf den Seiten 53 und 54 eine sehr interessante Tabelle aufgefallen, die ich mal in einer Grafik dargestellt habe. Seit 1990 wird jährlich eine bundesweite Stickstoffbilanz erstellt, genau so, wie sie jeder einzelne Landwirt auch macht. Und wer nicht weiß, was eine Bilanz ist: da wird alles aufgeschrieben, was hineinkommt und alles was herausgeht. Die Differenz ist der Saldo.

Das Ergebnis

Die Zufuhr von Stickstoff hat von Jahr zu Jahr abgenommen, die Abfuhr von Stickstoff (durch die Ernte-Erträge) hat zugenommen. Logische Konsequenz: wenn man in ein System kontinuierlich weniger hineingibt und laufend mehr hinausnimmt, wird der Saldo immer kleiner.

Und genau das zeigt die Grafik aus dem Nitratbericht 2016: von 1990 bis 2014 hat sich der Saldo an Stickstoff halbiert! Bundesweit! Ermittelt über 24 Jahre! Von staatlicher Stelle! Wenn das nicht toll ist!

Damit stehe ich allerdings vor einem wissenschaftlichen Rätsel (Ironie!) : Die Vorräte an Nitrat im Boden werden immer kleiner, der Nitratgehalt im Grundwasser soll sich aber nicht verändern? Wie geht das?

Vielleicht kann mir das mal ein Journalist, der NABU und andere NGOs oder auch Ministerin Barbara Hendricks mal erklären. Die pustet doch gerade wieder die Backen auf, um den Landwirten am Zeug zu flicken. (Ihr merkt: die wird in diesem Leben nicht mehr meine Freundin)

Viel besser wäre es aber, wenn die Medien diese gute Botschaft auch mal transportieren. Schickt doch einfach diesen Artikel an eure Zeitung und teilt ihn fleißig, wenn ihr bei Facebook seit.  Gute Nachrichten gehören hinausposaunt!!!

Euer Bauer Willi

(Aufrufe 6.848 gesamt, 1 heute)

116 Kommentare

  1. Neue Osnabrücker Zeitung vom 13.01.2017

    Aussage der Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger:
    Ziel in Deutschland sei, den Stickstoffüberschuss in den Böden von derzeit 92 Kilo Stickstoff pro Hektar auf 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar bis 2030 zu senken. Besser für die Umwelt wären 50 Kilogramm pro Hektar. „Davon ist Deutschland meilenweit entfernt”

    Woher hat die Dame die Zahlen? Das Ziel ist doch laut obiger Grafik doch schon längst mehr als erreicht!

  2. Wilfied Furchert sagt

    Wenn ich im Frühjahr ins Nachbardorf fahre und sehe Granulatkörner auf der Straße liegen, frage ich mich ob mein Berufskollege weiß was er da tut.
    Es gibt Randstreuscheiben. Wir Bauern haben schon noch Möglichkeiten zu beweisen, dass wir echt daran arbeiten die Nitratbelastung im Grundwasser zu reduzieren. Bei der Ausbringung von Gülle/Gärrest setzen wir im Frühjahr und im Herbst schon seit Jahren Nitrifikationhemmer ein. Auch der Einsatz von Lohnunternehmern, die ja in der Regel über modernste und genaueste Applikationstechnik verfügen, bringt viel und es ist bei genauem Rechnen auch kostengünstiger. Mineralischen Stickstoff applizieren wir seit mehr als 10 Jahren über N-Sensor. Logisch, dass diese Art der Technik richtig Geld kostet und sich eher in größeren Betrieben bezahlt macht. Da man die Masse der Bauern am Existenzminimum rumkrepeln lässt, ist die Motivation größer, das Geld eher in die Ausbildung der Kinder zu stecken als in teure Elektronik.
    Hier hätte die Politik einen prima Ansatz im Sinne der eigenen Interessen den Bauern unter die Arme zu greifen.

    • Mark Rössler sagt

      Abseits der Felder gehört natürlich kein Dünger.

      Man darf aber auch nicht vergessen, das Salzstreuen, damit die Straßen Eis und Schnee frei gehalten werden setzt Unmengen an Stickstoff im Boden frei.
      Neben der maroden Kanalistion ein ebenso verschwiegenes Kapitel zum Thema Stickstoff.

      In diese Bereiche gehören eigentlich keine Messbrunnen, die an die EU gemeldet werden.
      Vielleicht sollte die EU ein “urbanes Messnetz” einführen, damit sich auch andere an der Nitratreduktion beteiligen.

  3. Besser-Wasser sagt

    Um mal einen kritischen Blick auf die Grafik zu werfen:
    Ein positiver Nitrat-Saldo bedeutet doch, dass weiterhin (deutlich) mehr Nitrat in den Boden eingebracht, als durch die Ernte aufgebracht wird. Demzufolge ist natürlich weiterhin das Grundwasser belastet (Erklärungen zu einer konstanten Konzentration wären zu ausschweifend). Man kann also höchstens von einem positiven Trend reden. Die Nachricht abzufeiern, wie hier geschehen, ist sehr voreilig und sehr populistisch.
    Also: Anscheinend hat Bauer Willi das Konzept von Bilanzen leider selbst nicht so ganz verstanden.

    • Biobauer Andreas Fendt sagt

      es obliegt den Populisten eine an sich schlechte Nachricht als Erfolg zu feiern…

    • Bauer Willi sagt

      Ich empfehle Ihnen das Studium des Buches “Bodenkunde” von Mückenhausen. Wenn Sie mit den 500 Seiten durch sind, können wir uns auf fachlichem gleichen Niveau weiter unterhalten. So ist mir das einfach zu blöd. Ich muss doch nicht jedem Döddel die Grundlagen der Naturwissenschaften erklären.
      Bauer Willi

      • Andreas sagt

        @Bauerwilli,
        kann man verstehen den Frust. Aber vermutlich haben 99% der Bauern wie ich, das Buch auch nicht gelesen und müssen sich nun als Döddel fühlen.

        Es wäre Ratsam zu erklären wie die Düngeverordnung laufen soll statt zu sagen was nicht ist. Wichtig ist, dass man sich den Feldversuch in Dänemark anschaut der wieder rückgängig gemacht wurde.

        Halten wir uns wirklich an die von Dir beschrieben Lehre der Bodenkunde? Ist es Bodenkunde, wenn mit 12 Reihigen Maishäcklern und 40t Transportfahrzeuge der Mais runter geballert wird. Und weil die Maschinen so groß und teuer sind gibt es kein Schlechtwetter Tag?
        Was hat Bodenkunde mit Gemüseanbau zu tun? Der Supermarkt bestimmt den Ernte und Liefertermin und nicht das Wetter oder die Befahrbarkeit.

        Ist man ehrlich, so entfernt sich die Landwirtschaft immer mehr von dieser Lehre je schneller der Strukturwandel läuft.

        Also Bauer Willi, nicht über Döddel ärgern sondern sagen wie es laufen soll. Auch in Kenntnis der Tatsache, dass Döddel nie zufrieden zustellen sind…

        • Mark Rössler sagt

          Warum ist Stickstoff für den Boden wichtig,
          das sollte eigentlich jeder Landwirt wissen.

          Wenn Andreas und Andreas das nicht tun, dann sollten die beiden ihrem Boden etwas gutes tun und diesen abgeben.
          Einen größeren Offenbarungseid kann man nicht leisten,

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        Apropro Grundlagen erklären. Willi warst Du nicht noch die Erklärung schuldig warum ausgerechnet der biovegane Landbau im Vergleich zur Tierhaltung der grössere Raubbau sein sollte? PS: In Dein Buch musst Du da nicht gucken, das steht da nämlich garantiert nicht drin… Gut nacht!

        • Mark Rössler sagt

          Bäcker, ich hatte Dich gestern schon gefragt, was mit dem Boden passiert, wenn man dauerhaft eine negative N-Bilanz hat.
          Ich würde mich um eine Antwort freuen!

          Vermutlich werde ich auch in Zukunft keine bekommen, denn das bedeutet Naturwissenschaft…
          Das ist für einen Bäcker vermutlich zu viel.

          • Andreas sagt

            @MarkRössler
            Du würdest der konventionellen Landwirtschaft mehr helfen wenn Du diese permanenten aggressiven Wortgefechte sein lässt. Kein Mensch versteht das hier noch.

            Um Deine Frage zu beantworten: Wenn weniger Stickstoff (Nitrat) gedüngt wird als die Pflanze braucht, kommt es zum Humusabbau und zum Ausmergeln der Böden. Der größte Biobauer ist ja schon pleite. Wenn du sagen willst, dass Humusabbau zu Nitratbelastungen führt, ist das aber gewagt.
            Das Wort “negative N-Bilanz” ist schwierig. Wenn man die Stickstoffmenge reduziert und somit den Ertrag reduziert, kann man nicht von einer Bilanz sprechen. Denn die Bilanz ist dann immer ausgeglichen weil Stickstoff den Ertrag bestimmt.

            Ich sage es noch einmal. Eine haargenaue Düngung kann es nicht geben. Der Mais z.B. ist eine Pflanze die davon profitiert, dass der späte jahreszeitlich hohe Stickstoffbedarf zeitgleich mit der hohen Nitrifikation in warmen Sommermonaten einhergeht. Deshalb düngen wir den Mais au entsprechend niedrig wie die Kammer das empfiehlt.

            Starre Vorschriften zu Düngemengen sind auch deshalb quatsch, weil sich Pflanzenzucht ändert. Wir haben hier 2014 17t Feuchtmais (35%Wasser) geerntet. Vor 20 Jahren war man stolz mit 12t. Natürlich muss man da mehr düngen.

    • Heinrich sagt

      Das Bodenleben schaut nicht nach oben, ob noch Nitratbedarf für die Pflanzen besteht. Der Bodenvorrat an organisch gebundenem Stickstoff beträgt mehrere tausend Kilogramm pro Hektar und pendelt sich bei gleichbleibender Bewirtschaftung auf ein gewisses Niveau ein. Das Bodenleben zerlegt fast ganzjährig einen kleinen Teil dieses Vorrates in Nitrat, je wärmer und passend feucht, um so mehr. Auch in der Zeit wenn Pflanzen abreifen bis zum Wachstumsbeginn der Folgefrucht in der eigentlich keine Nitratbereitstellung durch das Bodenleben nötig wäre. Dieser Vorrat an organisch gebundenem Stickstoff wird durch Erntereste und organischen Dünger aber auch durch Gründüngungspflanzen wieder aufgefüllt. Die Herausforderung für uns Landwirte ist nun kulturartspezifisch die richtige Menge an schnell pflanzenverfügbaren Stickstoffdüngern möglichst just in time bis an die Pflanzenwurzel zu bringen um die natürliche Stickstoffbereitstellung des Bodenlebens um den Wert zu ergänzen, damit die Pflanzen in keiner Phase ihres Wachstums hungern muss und damit im Ertrag abfällt und somit auch insgesamt nicht die gesamte mögliche Stickstoffmenge abschöpft. Es wird immer eine gewisse Menge an Nitrat mit dem Wasser zur Grundwasserneubildung ausgewaschen und zwar hauptsächlich in den Zeiten, wenn kein Pflanzenwachstum stattfindet, aber Nitrat durchs Bodenleben bereitgestellt wird. Die tatsächlichen Zusammenhänge sind deutlich komplexer als hier dargestellt. Der Stickstoff-Saldo gibt Anhaltspunkte zur Verbesserung der Stickstoffeffizienz (möglichst geringe aber zeitlich passgenaue Mineraldüngerergänzung), aber ist keine Zahl für die ” Goldwaage “, da wir unter freiem Himmel arbeiten und jedes Jahr mit anderen Witterungsverhältnissen zurecht kommen müssen.

  4. Friedrich sagt

    @ Biofendt. Wenn wir die direkte Schuldfrage beantworten wollen ,dann sage ich ganz klar,die Politik. Wer hat in den 1970er Jahren aus den heutigen Ackerbaugebieten das Vieh rausgekauft , oder wer hat die Biogasanlagen haben wollen ? Die BGAs sind von den Grünen in Gang gebracht worden und damit tragen die Grünen auch die Verantwortung für die Nitrate heute im Grundwasser ! Bei der ganzen BGA-Aktion hat die Folgenabschätzung gefehlt. Hier wurde frei nach Ideologie gearbeitet. Mit dem heutigen Ergebnis. Die BGAs hätten in die Ackerbaugebiete gehört und nicht in Viehintensivregionen. Heute dürfen sich gerade nicht die Grünen über Vermaisung der Landschaft oder die Nitratwerte beschweren.
    Aber das will heute keiner mehr hören. Nur immer dagegen sein und in die Büsche schlagen , so läuft das bei den Grünen.

    • Andreas sagt

      @Friedrich
      Ich möchte mich nicht einmischen oder gar Biofendts verteidigen. Was Du sagst ist nicht korrekt.
      Es gibt beim Thema Biogas eine klare nachprüfbare Chronologie. Zuerst waren es die Grünen die Druck gemacht haben und für die Energiewende den politischen Raum geschaffen haben.
      Um 2007 bis 2008 gab es bei den Biogasern lange Gesichter weil das Getreide teurer wurde. Man bedenke, als die ersten Anlagen gebaut wurden hatten wir noch eine staatliche Flächenstilllegung!!!
      Nun kommen die “Bauernkiller” die dafür gesorgt haben, dass mit dem EEG 2009 die Anzahl Anlagen von 2000 auf 8500 gestiegen ist und von 12 Mio ha Acker 1,4 Mio für Biogas drauf gehen.
      Täter: Bauernpräsident Sonnleitner (Zitat: “Kornkraft statt Kernkraft)
      Bundestagsabgeordneter Johannes Röring (war 2008 schon im Bundestag)
      Große Koalition CDU CSU/SPD und Linkspartei haben pro EEG 2009 gestimmt.
      (Grüne – Enthaltung und FDP dagegen)

      Noch nie hat es einen größeren Schlag ins Gesicht der Bauern gegeben. Und die Herren vom Bauernverband (Biogaslobbyisten) haben gewusst was sie tun. Den Grünen kann man noch Naivität unterstellen.

        • Andreas sagt

          Andreas, Du versuchst das Wasser schlecht zu reden die anderen zünden auch eine Nebelkerze nach der anderen. Recht hat keiner weil es keine vernünftige Wissenschaftliche Grundlage gibt.
          Es wurde noch nicht angesprochen, dass es schnell und langsam wirkenden Stickstoff gibt. Rindergülle kann man getrost Mitte März unterpflügen damit der Mais im Mai davon wächst. Jagt man das durch die BGA, hat man Gärsubstrat mit schnell wirkendem Stickstoff .

          Gesunder Menschenverstand – also gute fachliche Praxis hilft uns weiter.
          Extreme sind umweltschädlich

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            ich rede nix schlecht, sondern versuche die Dinge zu sehen wie sie sind. Dazu mach ich mir ein eigenes Bild und das, indem ich auf keine der hier genannten Quellen, also weder Keckl noch UBA Bereicht zurückgreife, sondern auf einen m.A. unparteiischen Dritten zurückgreife: die Wasserwirtschaft. Deren Aussagen kann jeder googeln. Und was ich da lese, gibt Anlass zur Sorge, die Konsequenzen in landwirtschaftliche Gesetzgebung zu überführen überlass ich anderen, ich bin sicher, die Agrarlobby wird ohnehin Mittel und Wege finden das wieder zu beeinflussen im Sinne von verharmlosen.

            • bauerhans sagt

              “….auf einen m.A. unparteiischen Dritten zurückgreife: die Wasserwirtschaft.”

              mit der hiesigen arbeite ich jetzt über 20 jahre zusammen,meine flächen werden regelmässig beprobt(immer angemeldet) und ich bekomme reichlich beratung und finanzielle zuwendung.
              vorwürfe hatte es noch nie gegeben.
              ich bewirtschafte flächen direkt zwischen 3 tiefbrunnen.

            • Mark Rössler sagt

              “unparteiische Dritte”, die Wasserwirtschaft…

              Also, beim Genmais wäre das dann Monsanto…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es ist merkwürdig, dass der Bauernpräsident Sonnleitner und Bundestagsabgeordneter Johannes Röring als Täter genannt werden.

        Sicher ist, das Biogasanlagen politisch gewollt wurden und mit der Einspeisevergütung diesen Willen untermauert haben, zumal man damals über zu viel erzeugte landw. Rohstoffe geklagt wurde.

        Die Beschaffung der Ausgangsstoffe wie Abfälle als auch nachwachsende Rohstoffe ist unternehmerisches Risiko.

        • Andreas sagt

          @Ehemaliger
          Sicher ist, dass Massentierhaltung abgeschafft werden soll und Biolandwirtschaft gewollt ist. Nach Deiner Logik wäre klar was zu tun ist.

          Falsch ist Deine Aussage, dass mit dem EEG 2009 auf zu reichliche Agrarrohstoffe reagiert wurde. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Biogaser waren 2008 am jammern über zu hohe Getreidepreise und der Nawaro und Güllebonus plus Kraftwärmekopplungsbonus müsste hoch in der Summe 1000€ je Hektar. Als das EEG am 1.01.2009 in Kraft trat, war der Getreidepreis schon wieder im Sturzflug und insofern müsste man nicht nur von Tätern sondern von “Betrügern” sprechen. Betrug am Stromkunden.

          Und dann noch der Güllebonus, der dafür gesorgt hat, dass BGA`s da gebaut werden wo viel Vieh ist und Fläche knapp.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Sicher ist, dass die Abschaffung sogenannter Massentierhaltung gewollt ist, zumindest sagen die das, an der Ladentheke haben die meisten ihren Wunsch vergessen.

            Die Einspeisevergütung ist eine politische Entscheidung, daher sollte man nicht die Investoren als Betrüger am Stromkunden beschimpfen, oder meinten sie die Politiker?

            • Sabine sagt

              Nun…. das die Verbraucher ihre guten Vorsätze vergessen, Schwamm drüber. Aber was wäre, wenn die Task Force der UN z.B. in Sachen Geflügelgrippe recht hat und wir durch unsere Art zu produzieren und zu konsumieren einen gefährlichen Virus weltweit verteilen? In Korea hat H5N8 schon in Hunden gefunden, es gibt also Hinweise, dass er Art-Schranken überwinden kann. Was ist wenn es im Grunde nicht darum geht, ob das Ei jetzt von einem glücklichen Huhn und der Weihnachtsbraten von ner fröhlichen Gans kommt, sondern ob es demnächst überhaupt noch Eier und Geflügel im Supermarkt gibt? Das massenhafte Keulen findet im Moment in vielen Ländern statt, ohne dass es große Beachtung in der Öffentlichkeit findet. Genaue Zahlen sind schwierig zu validieren. In Ungarn sollen über 2 Millionen Tiere gekeult worden sein. Nitrat kann man aus dem Trinkwasser filtern, das Virus, um das es geht, scheint sich an jeder Vorsichtsmaßnahme vorbei zu mogeln. Mir als Hobbyhalter fällt es schwer meine Tiere bis April einzusperren, aber was ist, wenn in den Hotspots bis April die Sperrbezirke bestand haben und die Arbeit für Zucht- und Mastbetriebe verunmöglichen? Was macht man mit einem Virus, der allen Bemühungen und allen wissenschaftlichen Theorien den Vogel zeigt?

          • Mark Rössler sagt

            Andreas,
            dann solltest Du mal nachdenken, denn die Grünen dachten die Nährstoffe, verfliegen…

            Komischer weise verfliegen auf diesem Planeten keine chemischen Elemente, die ändern höchstens ihren Zustand.

            Warum ist heute eigentlich die geschaffene, geistlilche Grundlage, die rund 200 Jahre bekannt ist wieder unbekannt?
            Sind die Menschen in den Industrieländern in den letzten 30 Jahren zu Gemüse fressenden Neandertalern geworden?

  5. Schweinebauer Piet sagt

    Moin Willi, das ist wirklich interessant und bestimmt einen Leserbrief wert, wenn es passt! !!

  6. Friedrich sagt

    @Biobauer A.Fendt. Andreas wir haben bei Sandra gelesen , daß ein Zeitfaktor von 20/30 Jahren zu sehen ist. Wenn wir heute das Düngungsziel von rd. 50 Kg N/ha schon erreicht haben , wird sich das aber erst in vielen Jahren im Grundwasser bemerkbar machen. Dabei sollte nicht vergessen werden , welches Wissen in der Wasserwirtschaft und in der Landwirtschaft vor 20/30 Jahren vorhanden war. Man muß erst was erkennen ,um es auch dann zu verbessern. Das erleben wir doch bei den ganzen Klugscheißern doch immer wieder , speziell im geschichtlichen Bereich , daß von heute das beurteilt wird, was vor 30 ,50 oder 80 Jahren falsch gelaufen ist , mit der Sicht von heute. Genauso ist das mit dem Nitrat. Das Wissen ist doch heute viel weiter. Denk nur einmal an die Analysemethoden , oder auch die Nmin-Proben wurden doch erst in den 1980 er Jahren in die Praxis verbreitet. Auch die ganze Pflanzenernährung ist doch erst in den letzten 20 Jahren erst richtig untersucht worden. Jede Generation macht ausSicht der nachfolgenden Generation Fehler. Das ist doch eigentlich ein ganz normaler Vorgang ,oder ?

    • Biobauer Andreas Fendt sagt

      ja, aber heute wird von einigen sich “modern” nennenden Landwirten quasi behauptet, man mache doch selbst keinerlei Fehler und Schuld seien immer die anderen, die NGOs, die Verbraucher, das UBA, die Grünen, die Biobauern. Scheint sich um eine Genmutation unter den Landwirten zu handeln: “garantiert genetisch schuldfrei”.

      Sicher kann man anführen, daß hier viel über Fehler der Vergangenheit debattiert wird aber anstatt nun eine Scheindebatte über ein mißratenes Meßstellennetz zu führen, sollte man die von mir zitierte Wasserwirtschaft doch einfach mal zur Kenntnis nehmen und die warnen: es gibt keine Trendwende, die Werte steigen wieder u.a durch BGA, was ja auch Keckl feststellt. Auf Basis dieser Erkenntnis kann man dann Debatten führen, z.B. ob es wirklich diese grosse Menge Futtermittel die auf Sojaimporten beruhen braucht, ob die Flächenbindung nicht auf < 2 GV/ha gesenkt werden muss, usw.

      • Mark Rössler sagt

        Was haben importierte Futtermittel mit der Nährstoffversorgung zu tun?
        Die anfallenden Wirtschaftsdünger werden nicht anders bilanziert, wie heimische oder mineralische.

        Wir importieren sehr, sehr viel mehr Nährstoffe durch Mineraldünger, dagegen ist der Futtermittelimport unbedeutend.
        Warum immer diese falschen Aussagen Herr Fendt?

        Und die Wasserwirtschaft vermeldet eigenartiger Weise beim Thema Qualität jedes Jahr besseres Wasser aus ihren Brunnen.
        Wenn es aber um Kooperationen geht, die kosten Geld, dann erzählen die gerne andere Dinge…
        Am liebsten das Wasser umsonst von den Flächen der Bauern pumpen und teuer verkaufen. Der Landwirt hat die Probleme, der Versorger oder die Getränkeindustrie den Gewinn.

        • Biobauer Andreas Fendt sagt

          Der Zusammenhang mit Futtermittel ist doch so trivial, daß es jeder ausser intellektuell unterbegabte Vollgasbauern verstehen, die anderen erst mal großkotzig falsche Aussagen unterstellen.

          Wir importieren Futter beuten die Böden der Herkunftsländer aus und exportieren das hieraus erzeugte Fleisch und Milchpulver und das noch subventioniert, weil man hier nicht zu Weltmarktpreisen erzeugen kann. Das macht ökonomisch und ökologisch überhaupt keinen Sinn und eine der Folge ist, daß der Wirtschaftsdünger, der bei diesem Unsinn anfällt offensichtlich nicht so ausgebracht werden kann, daß das Wasser keinen Schaden nimmt.

        • Mark Rössler sagt

          Die brasilianschiche Steppe beuten wir aus, weil dort außer Magergras oder Soja nichts wächst?
          Ich bitte um klare Ausführungen Andreas!

          Und Brasilien erzeugt noch mal wieviel Schweinefleisch?
          Deutschland?

          Und was hat das mit Nährstoffen zu tun Andreas?
          Wir importieren aus Brasilien mehr Kalium durch Kali aus Bergwerken, als alle anderen Nährstoffe zusammen durch Soja, Kaffee und Bananen.
          Trotzdem werden die paar Tonnen Soja, die durch den Tiermagen gehen Nährstoffmässig bilanziert, dein Kaffeesatz wird es nicht.

  7. Friedrich sagt

    Die Trendlinie wird kaum noch weiter runter gehen können. Vieleicht um 10 kg N/ha. Die ldw. Betriebe sollen ja im dreijährigen Mittel in diesem Bereich liegen. Also ist das Ziel im Mittel schon erreicht. Jetzt muß in den höheren Gebieten nachgearbeitet werden. Durch
    Beratung und der Mitnahme der Landwirte erreicht man immer mehr , als Gesetze vor sich her zu tragen. Durch Förderung von Nmin-Untersuchengen oder Gülle-und Gärsubstratanalysen kann man sehr viel erreichen. So wird das hier bei uns in der Wasserkooperation mit Erfolg gemacht. Ohne Druck ,sondern gemeinsam. Es gibt aber auch geologische Formationen , die von Natur aus höhere Nitratwerte haben. So kann das unter Wäldern oder unterirdischen Wasserseen vorkommen. Auch die verschiedenen Böden enthalten naturbedingt zwischen 5.000 – 20.000 kg N/ha . Durch verschiedene Einflüße ,z.B. Trockenheit oder Nässe kann dort mehr oder weniger N freigesetzt oder gespeichert werden. Wir Bauern versuchen mit Nmin-Bodenuntersuchungen den N-Vorrat zu ermitteln und danach zu Düngen. Aber wir produzieren in freier Natur und nicht in der Halle. Auch muß man feststellen , daß vor der EU wir hier in Deutschland einen Nitratgrenzwert von 80 mg hatten und heute sind es 50 mg . Beide Werte sind sicherlich richtig aus Vorsorgesicht. Eine Gefahr für die Gesundheit liegt sicherlich erst bei einem mehrfach höheren Grenzwert. Das sollte nicht vergessen werden.

    • Biobauer Andreas Fendt sagt

      Friedrich sagt “Also ist das Ziel im Mittel schon erreicht.”
      Die Wasserwirtschaft sagt: “Eine Trendwende ist NICHT in Sicht. So setzt sich z. B. die zunächst positive Entwicklung der Nitratkonzentrationen in den Oberflächengewässern und im Grundwasser im ersten Bewirtschaftungszyklus nach EU-WRRL in vielen Regionen nicht fort, teilweise kehrte sich der Trend um”

      wer hat wohl Recht?

    • Stadtmensch sagt

      “Auch muß man feststellen , daß vor der EU wir hier in Deutschland einen Nitratgrenzwert von 80 mg hatten und heute sind es 50 mg .”

      “Auch bei Wiederkäuern besteht durch Nitratreduktion im Pansen eine akute Gefahr der Nitritbildung. Hier werden sogar Nitratkonzentrationen über 20 mg/l im Trinkwasser als schädlich betrachtet.”
      https://de.wikipedia.org/wiki/Nitrate

      • Mark Rössler sagt

        Als Nitratbewusster Stadtmensch verzichten Sie hoffentlich auf Gemüse,
        denn 97% aller Gemüsearten halten den Grenzwert von 50mg/l nicht ein, rein natürlich.
        Beim Wasser gilt die eigentliche “alte” Nachweisgrenze,
        1948 hatte ein Wissenschaftler Nitrat mal als gesundheitsgefährdend eingestuft.
        Damals konnte er das im Wasser nachweisen aber nicht in Lebenmitteln.
        Damals ging man noch davon aus, dass CO² zur Eiszeit führt.
        Damals wusste man noch nicht wie wichtig Nitrat für lebende Organismen ist.

        Vielleicht sollte man weniger Panik schieben und mal die weiter gewachsene Wissenschaft betrachten.
        Menschen haben mehrere Jahrtausende ihr Fleisch mit Nitrit gepökelt, ausgestorben sind die nicht, daher können wir heute Diskutieren und die Furcht vor dem Tot durch Nitrat oder Nitrit als lächerlich oder real betrachten…

        Jeder wie er mag.

  8. Biobauer Andreas Fendt sagt

    Was die Medien verschweigen und was Keckl uns suggerieren will…

    da kann man ja schon mal ein wenig recherieren. Da behauptet Keckl doch allen Ernstes öffentlich: “Vorübergehend betriebene Nitratentfernungsanlagen sind abgeschaltet, nur selten wird belastetes Waser noch mit gering belasteten Wasser verschnitten”
    Eine Quelle dafür hat er nicht und daher habe ich mich mal auf die Suche gemacht, bei denen die es wissen müssen: der Wasserwirtschaft!

    Ich meine, die Wasserwerke und ihr Bundesverband stehen nicht irgendwie im Verdacht abhängig von NGOs zu sein oder dem UBA Gefälligkeiten zu tun. Deren Job ist uns mit Wasser zu versorgen, das machen sie gut und zuverlässig und glücklicherweise auch transparent!

    Da liest man dann Zitat “Dabei ist die Ausrichtung der eigenen Nutzung auf wasserwirtschaftliche Ziele oder sogar die Bereitschaft zur Einschränkung der Nutzung äußerst gering. Dies ist in besonderem Maße bei der Landwirtschaft der Fall. Dabei ist deren Einfluss auf den chemischen und ökologischen Zustand der Oberflächengewässer und den chemischen Zustand des Grundwassers signifikant. Eine Trendwende ist NICHT in Sicht. So setzt sich z. B. die zunächst positive Entwicklung der Nitratkonzentrationen in den Oberflächengewässern und im Grundwasser im ersten Bewirtschaftungszyklus nach EU-WRRL in vielen Regionen nicht fort, teilweise kehrte sich der Trend um. Die zunehmende, intensive Flächennutzung für Energiepflanzenanbau als Folge politischer Weichenstellungen und struktureller Veränderungen im Energie- und Agrarmarkt leistet einen weiteren Beitrag zum N-Eintrag in das Grundwasser. Die Energiewirtschaft hat auch direkt auf unterschiedliche Weise einen zum Teil erheblichen Einfluss auf die Beschaffenheit von Gewässern, z. B. aufgrund der Nutzung von Oberflächenwasser für Kühlungszwecke.
    Kontakte mit Landwirten zeigen, dass diese ihren signifikanten N-Eintrag oftmals anzweifeln. Oftmals ist mangelnde Akzeptanz als Hinderungsgrund einer substanziellen Verbesserung festzustellen. Neben Stickstoff spielen aber auch diffuse Einträge von Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Veterinärarzneimittel (u.a. Antibiotika) aus der Landwirtschaft eine Rolle. Darüber hinaus verursacht die intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung von Gewässerrandstreifen, Aueflächen und Flächen im direkten Einzugsgebiet von Oberflächengewässern über strukturelle Defizite sowie Stoffeintrag nach Erosion infolge ackerbaulicher Nutzung und Beweidung vielfach erhebliche Störungen des ökologischen Zustands.”

    Quelle DWA/DVGW Forschungsbedarf in der Wasserwirtschaft 15.11.2016

    Beim BDEW findet man einen Fachvortrag von Prof. Oelmann zu den Kosten der Nitratbelastung vom 13.09.2016
    Zitat ”
    Die Wasserversorger, die Rückmeldungen zu ihren Kosten gegeben haben, wenden insgesamt knapp 18
    Mio. € pro Jahr auf. Dies sind 137.200 € pro Wassergewinnungsgebiet oder 34.400 € pro 1 Mio.
    geförderter m³. Wasserversorger investieren dabei mehr, als sie über das Wasserentnahmeentgelt
    zurückbekommen (ca. 23 % im Durchschnitt vor allem für vorsorgende Maßnahmen).”

    Die Maßnahmen sind hauptsächlich freiwillige Vereinbarungen mit Landwirten, die laut Vortrag sich
    zu 12,4% sogar weigern mit der Wasserwirtschaft zusammenzuarbeiten.

    Insgesamt geht die Wasserwirtschaft aufgrund der mittleren Verweildauer des gewonnenen Wassers im Grund von 35 Jahren davon aus, daß sich Nitrat noch in naher Zukunft zur “Zeitbombe” entwickelt, was die Kosten zur Aufbereitung von Trinkwasser angeht.

    • Mark Rössler sagt

      ” Zukunft zur „Zeitbombe“ ”

      Wer so eine Aussage trifft, mit dem würde ich persönlich auch nicht zusammen arbeiten wollen.
      Die Wasserwerke machen die versifften städtischen Brunnen dicht und bedienen sich auf dem Land, wo ja eine “Zeitbombe” schlummert?
      Die dürften momentan das Wasser aus den Tiefbrunnen holen, das zu Zeiten der höchsten N-Überschüsse versickerte.

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        übrigends war mit Problemen der Zukunft ausdrücklich auch der Eintrag durch zunehmende BGA gemeint, interessant daß Dein Freund Keckl dieses Problem auch sieht (wenn auch als quasi Einziges)

        • Mark Rössler sagt

          In vieharmen Regionen wird Biogas kein Problem sein.

          Und wenn die Zukunft des Trinkwassers ein Problem ist auf dem Land, warum bohren die Wasserversorger und Getränkehersteller dann dort und nicht in den Städten?

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            sie bohren oft in Rheinnähe, weil Rheinwasser sauberer ist als Grundwasser aus landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten!

            BGA kein Problem? Das sieht Freund Keckl aber ganz anders! Und nun, nicht mehr Dein Freund?

            • Mark Rössler sagt

              Hier bohrt keiner am Rhein, der liegt zu weit weg.
              Zu dem stehen in diesen Rhein-Wassergebieten überraschender Weise die meisten Denitrifikationsanlagen.

              Warum sollten BGAs ein Problem sein, wenn das “Grüne Privileg” abgeschafft ist?
              Beschäftige Dich doch bitte mal mit den Verordnungen der Düngeverordnung, bevor Du hier immer weiter Deine Fantasie verbreitest. Du blamierst Dich mit Deinen Vorstellungen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Unser Trinkwasser soll vom Rhein kommen, der 15 Km weg ist und 15 Meter tiefer liegt?

              Schon mal was von der Schwerkraft gehört?

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              also hier ist der Rhein 20 km weg und liegt 300 m tiefer, was das Schluchseewerk nicht hindert gleichnamigen See mit Rheinwasser vollzupumpen, aber das ist eine andere Geschichte.

  9. Andreas sagt

    Das führt zu keinen Ergebnissen. Nicht nur dies wird verschwiegen sondern viele andere Dinge. Es ist überhaupt nicht möglich haargenau auf Entzug zu düngen. Man düngt auf Ertragserwartung x mit dem zu erwartenden Entzug y. Im Sommer kann die Ernte vertrocknen und man hat 50% überdüngt weil das nicht vorhersehbar war.

    Was ist mit Spinat oder Porree. Wer da auf Entzug düngt, wird das schrumpelige Gemüse nicht los. So ist das und somit sind Veganer mindestens genau wie andere für Nitratüberschuss verantwortlich.

    Der Kreis Borken ist der Intensivkreis schlechthin. Hohe Viehdichte, hohe Biogasdichte und unglaublich viel Gemüseanbau (Iglo und andere). Einige Professoren sprechen von einer “Intensivstation”. Trotz dieser Faktoren und der Bodenbeschaffenheit (Sand), sind die Messwerte im Vergleich zu anderen Kreisen top.

    Dennoch müssen wird uns anstrengen und immer besser werden. Weil es ja solange dauert bis Nitrat unten ist und so lange stehen die Biogasanlagen noch nicht.

    Es gibt Sorge und Hoffnung.

      • Andreas sagt

        @ bauerhans
        Bevor Du immer persönlich wirst solltest Du Dich fragen ob Du Texte verstehst oder nicht. Das ist die klassische Bauernkrankheit, Kollegen lieber das Wort im Munde umzudrehen als sich zu bemühen Argumente/Meinungen anderer zu verstehen.

        “Sorge” kommt von “Führsorge”. In diesem Fall im Interesse nachfolgender Generationen. Vor Tagen hat Bauerhans von Röring geschwärmt der gesagt hat, Zitat: “Wir haben Wasser, Boden , Luft und Tiere geschädigt.”
        Wer so sprunghaft und unseriös schreibt wie Du, so Leuten geht es nicht um die Sache.

          • Mark Rössler sagt

            Er wollte ja nicht persönlich werden, daher unterstellt er anderen Dinge.
            Bauern sind eben krank, wie Andreas meint…

          • Andreas sagt

            Zitat auf Bauerwilli.com , unter Neujahrsgruß Mirjam Lechner Titel “Neue Ehrlichkeit”
            dazu schreibt “bauerhans” o Ton:

            “der WLV (präsident röring)hatte den anfang gemacht,schauen mer mal.”

  10. Biobauer Andreas Fendt sagt

    Was soll daran eine gute Nachricht sein?
    Daß früher die Bauern ohne Sinn und Verstand gedüngt haben und heute nur noch auf jedem Hektar im Schnitt 60 kg N zuviel düngen?

    Die Kosten für Trinkwasseraufbereitung sind doch vorhanden, auch wenn da manche wie der olle Pollmer im Verbund mit Keckl die Verschwörungstheoretiker geben und gar behaupten, die teuer angeschafften Denitrifizierunsganlagen bei den Wasserwerken würden still stehen, weil die Werte gesunken seien. Das Gegenteil ist der Fall und das habe ich aus zuverlässiger 1. Quelle, denn ein guter Freund arbeitet als Leiter der Technik in einem sehr großen Trinkwasserverbund in Süddeutschland und kennt tausende Brunnenwerte.

    Die Landwirtschaft verursacht Kosten, welche die Allgemeinheit zu tragen hat und das muß endlich aufhören! Wenn die Kosten bei Nitrat heute geringer sind als noch vor 30 Jahren, dann umso besser für die Bauern, da andere Kosten , wie dir für Artensterben Jahr für Jahr ansteigen. Es wird also spannend, wie lange der Agrarlobby Minister Schmidt sich noch schützend vor die Bauern stellt wenn die Hendricks klar aufzeigt was Sache ist und Konsequenzen fordert. Heute kam in der Süddeutschen schon der Vorschlag die Mwst. bei Milch und Fleisch auf 19% zu erhöhen und das wäre in der Tat ein richtiger Schritt.

    • Mark Rössler sagt

      Die Werte der Brunnen sind auch kein Hexenwerk und auch ein Herr Fendt könnte diese ohne einen Freund mit “Insiderwissen” einsehen.

    • bauerhans sagt

      “Die Landwirtschaft verursacht Kosten, welche die Allgemeinheit zu tragen hat und das muß endlich aufhören! ”

      die allgemeinheit profitiert enorm von den günstigen lebensmitteln und ist auch sonst sehr positiv der landwirtschaft gegenüber gestimmt.
      einige wenige versuchen stimmung gegen die landwirtschaft zu machen und das mit unredlichen methoden.
      seit jahren wird bio besonders stark gefördert,kommt allerdings nicht vom fleck,weil es zu wenig nachfrage gibt.
      warum der bauernverband sich nicht mal positioniert,sondern schuldeingeständnisse formuliert,wie der wlv(röring)es gemacht hatte,verstehe ich nicht.
      an eine erhöhung der mwstr. auf 19% glaube ich nicht,weil dann das essen erheblich teurer wird.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Es kann halt intellektuell keiner mit dem Herrn Fendt mithalten, außer meinem Vater, der hat früher seine Wiesen auch nicht gedüngt, somit konnte er seine Wiesen auch nicht Überdüngen.

      Eine Frage hätte ich noch, wie viel kg N braucht eine Zwetschgenanlage, damit die vom Markt erforderliche Größe der Zwetschgen erreicht werden kann?

    • Andreas Schmid sagt

      “dann umso besser für die Bauern, da andere Kosten , wie dir für Artensterben Jahr für Jahr ansteigen.”

      Die Kosten steigen, das stimmt. Es sind die Folgekosten des Wolfes(qualvoll gerissene Tiere), der Wildgänse(verschmutztes und zerstörtes Grünland), des Bibers(Hochwasserschäden in Millionenhöhe)……….

    • Walter Parthon sagt

      @Biobauer Andreas Fendt, offensicht hast du wenig Ahnung von Landwirtschaft
      du schreibst
      “Was soll daran eine gute Nachricht sein?
      Daß früher die Bauern ohne Sinn und Verstand gedüngt haben und heute nur noch auf jedem Hektar im Schnitt 60 kg N zuviel düngen”
      Du müsset doch wissen das Landwirte kontrolliert werden, auch die Düngemenge.
      Bei Verstöße werden die Zuschüsse gekürzt.

      Zurück zum Nitrat: Spitzenreiter sind nicht etwa Regionen mit viel Tierhaltung, wie gern unterstellt wird, sondern viehlose Gebiete in Rheinland-Pfalz – und das schon seit Jahrzehnten. Für die Belastung des Wassers sind dort der Gemüse- und der Weinbau verantwortlich, sie benötigen reichlich Stickstoff und gedeihen auf Böden, die ziemlich nitratdurchlässig sind. Auch wenn der Wein praktisch frei von Nitrat ist, so kann das Grundwasser deutlich belastet sein. Wäre es da nicht angebrachter, als Verursacher statt dem üblichen Güllefass doch lieber ein Weinfass zu zeigen?
      Die Gülle wird nämlich von Spezialfirmen aus viehreichen Gebieten – also solchen, in denen die Böden nicht für Brotgetreide oder Gemüse taugen – in jene Regionen gefahren, die keine Tiere mehr halten und Dünger brauchen. Sie halten keine Tiere, weil ihre Äcker zu schade dafür sind. Der Landwirt produziert wo immer möglich Nahrung für den Menschen, denn die wird gut bezahlt. Futtermittel baut er nur an, wenn es nicht anders geht. Futtermittel müssen billig sein, wenn Fleisch billig sein soll.

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        wie schreibt da einer aus der Wasserwirtschaft so schön Zitat “Kontakte mit Landwirten zeigen, dass diese ihren signifikanten N-Eintrag oftmals anzweifeln.”

        Walter Parthon gibt hier gerade diese Paraderolle!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Das Einzugsgebiet von unserem Wasser stammt größtenteils aus einem intensiven Obst und Weinbaugebiet. Der Nitratgehalt beträgt 25 Milligramm pro Liter.
        Der immer gehörte Vorwurf, der Weinbau hat einen hohen Stickstoffbedarf, kann man in die Märchenkiste kloppen.

        Der Winzer, wo meint er müsse seine Reben mit zu viel N beglücken, wird noch vor der Ernte mit viel Fäulnis bestraft.

        Habe auch noch nie gesehen, dass Gülle im Weinbau ausgebracht wird, zumindest nicht in Mittelbaden.

  11. Sandra Harms sagt

    Willi, vielleicht greife ich dir jetzt vor, denn du weist es sicher wie sich das mit dem nitrat im boden im bezug aufs grundwasser verhält.
    wir wissen ja, wenn wir stickstoffhaltigen dünger ausbringen, egal welchen, wird der im boden umgesetzt zu nitrat welches die pflanzen aufnehmen,die geschwindigkeit in der das passiert ist abhängig von der temperatur und der feuchte des bodens. soweit nichts neues für den landwirt.
    nun ist es ja so, das die pflazen nicht alles aufnehmen was sich an nährstoffen im boden befindet, daher sprechen wir von einem nährstoff überschuss, auch das ist nichts neues.
    jetzt kommt aber der knackpunkt, diese nährstoffe die über sind werden durch regen ausgewaschen, die einen schneller die anderen langsamer, und genau das ist der punkt…. wird nitrat ausgewaschen so sinkt das je nach bodentyp (bei Sandböden schneller als zb bei Lehmigen Böden) in den bodenschichten ab, bis es das grundwasser erreicht, und dort gemessen werden kann. Nitrat ist aber relativ langsam was das betrifft, und sinkt im boden im durchschnitt langsam ab bis es auf das grundwasser trifft. die folge dieser tatsache ist das man heute nitrat im grundwasser mißt welche im zeitraum von ca 1985 bis 1995 als Dünger ausgebracht wurde, oder durch eine andere ursache in den boden gelangte.
    Wenn man sich jetzt einmal zurückerinnert was denn in diesem zeitraum so los war in der landwirtschaft, kann man heute sagen, damals wurde gedüngt nach dem motto Viel hilft Viel… das hat sich seit dem grundlegend verändert.
    Guckt man aber mal in die zukunft, und ist so verwegen das man theoretisch sagt, man düngt nicht mehr,und bekommt auch alle anderen nitrat quellen wie zb undichte kanalisationen in den griff, so wird sich, ich sag mal nach 3 jahren, ein phänomen einstellen welches den grünen und sämtlichen andern NGO´s in dieser richtung überhaupt nicht schmecken wird…. man würde unter diesen umständen nämlich nur minimal sinkende Nitrat werte im grundwasser messen, und zwar werden die werte genau um den prozentsatz sinken wie man es oben willis grafik entnehmen kann.
    Um zu dieser erkenntnis zu gelangen, brauch ich nur ein wenig grundwissen, und logisches denken, aber das scheint bei unseren hochbezahlten bundesministern mittlerweile komplett durch idiologie ersetzt worden zu sein, mich würd ja echt mal interessieren was wohl wolfgang schäuble als finanzminister dazu sagt demnächst milliärden wegen eines falschen messnetzes nach brüssel überweisen zu müssen….

    • Marv sagt

      Der Kommentar ist top geschrieben und auch für jeden einfach zu verstehen wenn man mal den Weitblick nimmt und die Engstirnigkeit weg lässt.

      Auf
      Wir gegen PETA (Facebook Seite)
      Wird momentan genau dieses Thema diskutiert. Schreiben Sie doch ihren Kommentar dort noch einmal. Ich würde mich darüber freuen

    • Stadtmensch sagt

      Ohne NGO würden viele wahrscheinlich heute noch nach dem Motto “Viel hilft viel” düngen. Zumindest da, wo es ein Überangebot an organischem N-Dünger gibt.
      Die Wirtschaft sieht gerne über externalisierbare Kosten (Trinkwasseraufbereitung) oder Umweltschäden (Eutrophierung) hinweg (weil dummerweise alle Konkurrenz mehr mögen als Kooperation). Friedrich hats doch selber gesagt: um im 3jährigen Mittel mit 50kg/ha und Jahr den Badarf an N-Dünger decken zu können, muss man sehr genau wissen was man tut. Zuviel Stickstoff zur falschen Zeit kann außerdem zu krankheitsanfälligem Pflanzenwachstum führen (hab ich irgendwo aufgeschnappt).
      Wenn ich Bauer wäre und es tatsächlich besser wüsste, würde ich das alles sportlich sehen und mir um meinen Ruf keine Gedanken machen.

      • Mark Rössler sagt

        Du hast es doch aufgeschnappt,
        zu viel bringt gar nichts außer Nachteile. Zu dem ist Dünger heute relativ teuer.

        Und nein, die NGOs hatten damit nichts zu tun,
        die Industrie, wie zB Zuckerwirtschaft und die amtliche Beratung haben die Stickstoffoptimierung und somit Reguktion erreicht.
        Bis die NGOs und Grünen meinten, dass Biogas die Welt rettet…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Also, ich verstehe auch was von einer Elektroinstallation, schließlich verwende ich täglich Strom, würde jedoch nie einem Elektriker vorschreiben, wie er seine Arbeit zu tun hat.

        Genau das tun die NGOs und die Städter glauben noch, die können es besser, als die es gelernt haben.

        Wenn der Friedrich mit 50 Kg N auskommt, dann wird das stimmen, es kommt aber auf die Frucht an, die angebaut wird.

        Übrigens, es hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, nicht jeder Landwirt sucht seine Frau bei “Bauer sucht Frau”, auch nicht wenn die meisten Städter es meinen.

        • Stadtmensch sagt

          ” würde jedoch nie einem Elektriker vorschreiben”

          Neulich meinte ein Heizungsinstallateur sinngemäß “das korrosive Medium (der Sauerstoff) im Heizkreislauf käme aus dem Wasser, weil es ja H2O ist”. Und deshalb müsse man hin und wieder entlüften 🙂
          Nee nee, beim Thema naturwissenschaftlicher Durchdringung von Phänomenen, seitens der Praktiker bin ich schon längst vom Glauben abgefallen…

          • Philip sagt

            vielleicht haben sie da auch was falsch verstanden 🙂
            Ich würde mal wild raten, dass das korrosive Medium im Heizkreislauf das Wasser ist 🙂 Vielleicht meinte er das so?

            Und sollte der gute Mann das so gesagt haben, hat er sogar trotzdem recht. Der Sauerstoff stammt immer aus dem Wasser.
            Vielleicht haben sie ja ein paar Bakterien in der Leitung, die das auch ohne Licht hinkriegen 🙂

            Aber trotzdem eine schöne Analogie; man weiss bei beidem nicht wie es genau dazu kommt.
            Vielleicht sind ganz einfach bei dem einen sowie dem anderen die Stadtmenschen der eigentliche Grund, wenn sie laienhaft an komplexen Systemen rummanipulieren :p

            • Stadtmensch sagt

              Sie wollen, dass ich ihnen das jetzt genau erkläre? Fragen sie doch die Fische, wo der Sauerstoff im Wasser herkommt. Aus Tierschutzgründen kann ich ihnen leider nicht raten, ein Aquarium mit Heizungswasser zu füllen. Jetzt ist aber auch mal gut…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Im Heizungskreislauf gibt es keine Korrosion, der braucht auch nur entlüftet werden, wenn durch das nachfüllen Luft in das System kommt. Das sollte jedem Heizungsinstallateur bewusst sein.

            Mein Heizungskreislauf entlüftet sich automatisch.

            Viel leicht wollte er einem Fachfremden das System erklären, dass diese Menschen es auch verstehen.

            Na ja, ganz gelungen ist das nicht.;)

      • Sandra Harms sagt

        @ stadtmensch
        zu viel hilft viel, das kann sich kein landwirt finanziell mehr leisten, da die preise für mineraldünger seit jahren permant steigen, klar liegt der verdacht nahe dort wo ein überangebot an organischem dünger vorhanden ist, das man nach dem motto viel hilf viel agiert, aber es gibt gesetze und vorschriften an die man sich als landwirt halten muss, und das wird überprüft auf kosten des landwirtes, und wehe dem da stimmen die zahlen nicht zueinander…. nicht umsost sind güllebörsen und ähnliches in den letzten 15-20 jahren entstanden… es wird und vor allem es muss alles und jedes dokumentiert werden.
        aber hier liegt ein problem gaanz anderer natur vor, nämlich das man sich es entweder einfach macht im umweltministerium oder ganz gezielt aus purer idiologie tausende von existierenden messtellen nicht beprobt… bzw deren messwerte unter den tisch fallen lässt.
        zum sportlich sehen, wir landwirte stehen zum großten teil finanziell nicht besonders gut da, das ist kein geheimnis, wir wissen auch was durch eine überzogene düngeverordnung passieren wird, nämlich das gleiche wie in dänemark, das man von jetzt auf gleich keinen backfähigen weizen mehr ernten konnte…. und genau auf eine solche vorgabe wird mit aller macht hingearbeitet, es denkt niemand über die folgen nach, was wird wohl passieren wenn wir hier nicht mehr so düngen können wie es zum erreichen bestimmter qualitäten erforderlich ist, dann wird das getreide was wir bisher hier produzieren aus dem ausland kommen… die großen betriebe wird das natürlich weniger treffen wie all die kleinen, und das ist wider genau das gegenteil von dem was man eigentlich haben will, namlich kleine betriebe…. auch wenn mans sportlich sehen kann, es hängen immer existenzen dran… und das nicht nur auf dem bauernhof, sondern auch weit in die industrie herein…. so gibt es nur noch einen einzigen hersteller von traktoren der in deutschland ansässig ist, die firma Claas, ein familien unternehmen. alle anderen Fendt,Deutz und wie sie alles einmal hiessen, sind lange von firmen aus dem ausland aufgekauft worden, oder sind schon vor langer zeit pleite gegangen….. das mal so am rande.

  12. Maik sagt

    Nur weil die landwirtschaftliche Bilanz negativ ist, heißt das ja nicht automatisch, dass der Eintrag in den Boden auch negativ ist. Und selbst da: wer weiß denn von jedem Kubikmeter Gülle die genauen Werte? Das sind alles Durchschnittswerte.
    Aber darum geht es nicht. Die Sache ist doch, dass es noch andere Faktoren für Nitratauswaschung gibt, die du, Willi, in einem anderen Beitrag ja auch schon thematisiert hast.
    Ich sehe die Debatte auch sehr kritisch und ähnlich wie du, aber aus der obigen Statistik direkt auf die Grundwasserwerte zu schließen, halte ich genauso für mediale Meinungsbeeinflussung der Verbraucher wie es die Zeitungen in die andere Richtung der Debatte tun.
    Du hast nichts falsches gesagt, aber wie so oft, zählt ja das, was zwischen den Zeilen steht. Und das kann man eindeutig beeinflussen, wie Willi sicher weiß.
    Bleib sachlich korrekt und ehrlich, dann kann man dir nichts ankreiden 😉

    • Bauer Willi sagt

      Hallo? Wo habe ich behauptet, dass es keine Probleme gibt? Wo steht, dass man anhand dieser Werte auf die Wasserqualität schließen kann, darf oder soll?. Jetzt aber mal ganz vorsichtig, sonst werd ich noch sauer.

      Und dann noch eine Frage: wo sonst ist diese Grafik zu sehen? Die Zahlen sind seit Wochen für jedermann verfügbar. Warum hat die bisher noch keiner entdeckt und thematisiert.
      Nur mal so für all die Klugscheisser hier, die selbst nichts zuwege bringen, anderen aber sagen, wie sie es richtig machen sollen.

      Bauer Willi

      • Maik sagt

        Wo genau habe ich dir unterstellt, dass du sagst es gäbe keine Probleme? Nirgends. Im Gegenteil. Ich habe gesagt dass du nirgendwo etwas falsches gesagt hast bzw. alle so relevante schon mal in einem Artikel erwähnt hast.

        Warum sollte diese Zahlen jemand thematisieren? Das interessiert doch keinen. Und auf die Grundwasserwerte kann man eben von diesen Zahlen nicht schließen. Deshalb haben die auch in der Debatte überhaupt nichts zu suchen und deshalb thematisiert sie keiner.

        Als übertriebenes Gegenbeispiel könnte man genauso eine Tabelle über die Zahl der Biogasanlagen seit 2004 mit der Überschrift “nitrat in biogasgülle, ausgebrachte Menge steigt” veröffentlichen. Der Otto Normalverbraucher sieht den fadenscheinigen Zusammenhang und glaubt was zwischen den Zeilen steht. Nämlich dass durch die Biogasanlagen vermehrt nitrat in das Wasser gelangt. Natürlich völlig haltlos und ich möchte dir auch ungern unterstellen, dass du solche Beeinflussung der Verbrauchermeinung im Sinn hattest.

        Nur deshalb habe ich dich darauf aufmerksam gemacht, wie man das ganze interpretieren könnte. Ich habe dich nicht angeschwärzt, nicht beleidigt,nicht angegriffen und dir auch nichts vorgeschrieben. Ich wollte lediglich, dass du den Artikel auch mal “aus einer anderen Sicht” siehst, denn ich weiß selber, dass man nicht nur in solchen Dingen gerne betriebsblind wird mit der Zeit.

        Aber deine Reaktion spricht Bände. Du wirst sauer, beinahe ausfallend, bezeichnest mich als Klugscheisser (dabei kann ich nicht erkennen woran du diese Erkenntnis festmachst) und gehst nicht sachlich auf meine Hinweise ein. Du bist anscheinend nicht kritikfähig (wohlgemerkt konstruktive Kritik!). Das ist ein sehr großes Manko, wenn man so in der Öffentlichkeit steht und in Diskussionen klare Position bezieht. Sehr schade.

        Ich wünsch dir trotzdem, dass du So weiter machst wie bisher, sachlich bleibst und deine Arbeit Erfolg hat.

  13. Walter Parthon sagt

    Bleibt die Frage: Warum soll sich dann Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen des Nitrats im Wasser verantworten? Das haben unsere Umweltpolitiker geschickt eingefädelt: Sie haben erwirkt, dass von den vorhandenen abertausenden Messstellen nur 162 nach Brüssel gemeldet wurden, nämlich solche, die deutlich belastet sind. Die sauberen Brunnen wurden der EU verschwiegen. So kann man sich später durch drastische Auflagen für die Landwirte als Retter der Umwelt inszenieren.
    Vor Jahren haben die Wasserwerke teure Anlagen installiert, mit denen sich das Nitrat zuverlässig entfernen lässt. Heute sind nahezu alle Anlagen stillgelegt. Warum wohl? Mahlzeit!

  14. Crux sagt

    Mit der Statistik ist es so eine Sache… Natürlich kann man durch die Beobachtungen von 1990 bis 2014 eine Trendlinie ziehen. Dann hat man beispielsweise die Abstockung der Tierbestände der früheren DDR mit drin. Dann ist allerdings die Frage, was man damit aussagen kann. Wenn man allerdings nur die Jahre seit 2004 betrachtet, tut sich nichts. Darauf hat vor allem Prof. Taube aus Kiel mehrfach hingewiesen.

    • Bauer Willi sagt

      Logisch!? Denn wenn er 2003 mit reinnimmt, ist die Trendgerade fast die gleiche wie davor …Folglich beginnt er die Betrachtung in 2004 und schon wird sie flacher…Ist halt ein Professor und weiß, wie man so was macht. 🙁
      Bauer Willi

      • Crux sagt

        Nun, er kann immerhin sagen, dass sich in den letzten 10 Jahren nichts verbessert hat. Und 10 Jahre sind eine nicht unerheblich Zeitspanne. Sich auf den Lorbeeren von vorgestern auszuruhen hilft ohnehin nicht weiter. Die spannende Frage ist, warum sich die Überschüsse nicht weiter vermindert haben. Liegt es an den recht hohen Getreidepreisen, am Klimawandel, am Ausbau der Bioenergie, an den niedrigen Zinsen, geringen technischen Fortschritten? Oder an den Bauern selber?

        PS: 2003 in eine Trendlinie seit 2004 zu integrieren, würde an der Steigung nicht viel ändern. Es wäre nur eine weitere Beobachtung.

        • Mark Rössler sagt

          Dann solltest Du und der Prof mal betrachten was die Grünen da geleistet haben.
          Wenn man Biogas mit allen Mitteln etablieren will, dann eben zu lasten der N-Bilanz.
          Ab 2004 begann der Grüne Biogasboom.
          Das sollte eigentlich mittlerweile bekannt sein.

          Warum sollen eigentlich immer andere die Köpfe hinhalten für Grünen Schmarrn?
          Tretet den Grünen auf die Füße und stellt Fragen.

            • Stadtmensch sagt

              “Horst Demmler, der 26 Jahre lang Volkswirtschaftslehre an der Justus-Liebig-Universität Gießen gelehrt hat”

              Sieh an ein Volkswirt…
              Wenn hier etwas Wahn ist, dann ist es unser Wirtschaftssystem ihr Wahnsinnigen 😉
              Nicht nur ich hab die Nase von Volkswirten gestrichen voll!

              http://www.sr.de/sr/sr2/sendungen_a-z/uebersicht/fragen_an_den_autor/20161002_fragen_an_den_autor_niessen_entmachtet_die_oekonomen100.html

              Was ist schlecht daran, eine Debatte zum sensiblen Umgang mit anthropogen fixiertem Stickstoff zu führen?

            • Ich seh das so sagt

              @Stadtmensch
              Häckeln sie bitte ruhig weiter an ihrem privaten Welt-Wirtschaftssystem. Ohne Volkswirte, ohne uns Wahnsinnige und ohne sämtliche sonstigen Unzukömmlichkeiten. Wenn sie fertig sind, melden sie sich bitte hier bei Willi, damit er sie als Entdeckung des Jahres für den alternativen Nobelpreis vorschlagen kann.

              Bis dahin gehen wir Bauern weiterhin sensibel mit dem von den Anthropos Haber und Bosch technisch (!!) fixierten Stickstoff um. Die haben übrigens den echten Nobelpreis dafür bekommen.

              Und wenn Zeit ist diskutieren wir auch gerne mit jedem darüber, wie sie ja hier täglich sehen.

            • Stadtmensch sagt

              Auch die Stickstoffverbindungen in der Gülle sind letzendlich anthropogen fixiert. Es sind ja Nutztiere des Menschen. Und dem Menschen wird jetzt erst (nach 9000 Jahren) Nutztierhaltung bewusst, welchen Einfluss sein Gemähre mit Stickstoff auf das Ökosystem hat, das seine Lebensgrundlagen reproduziert.
              Haber hatte eigentlich nach einer schönen Giftgaswaffe gesucht. Von mir aus sollen sich diese Waffennarren mit ihrer kriegsrelevanten Forschung gegenseitig mit Nobelpreisen behängen.

              Nochwas zu deinem herablassenden:
              “Häckeln sie bitte ruhig weiter an ihrem privaten…”

              „Meistens sind die Führer keine Denker, sondern Männer der Tat. Sie haben wenig Scharfblick und könnten auch nicht anders sein, da der Scharfblick im allgemeinen zu Zweifel und Unfähigkeit führt. Man findet sie namentlich unter den Nervösen, Reizbaren, Halbverrückten, die sich an der Grenze des Irrsinns befinden.“ (Gustave Le Bon)

            • Ich seh das so sagt

              @Stadtmensch
              Die Herablassung scheint ja wohl von ihnen ausgegangen sein, wenn sie schreiben “….ihr Wahnsinnigen…”

              Dann nehmen sie einen – gelinde gesagt, als krude beschriebenen – “alternativen” Wirtschaftstheoretiker als Maß für ihr ökonomisches Weltbild.

              Zu guter Letzt zitieren sie einen Psychologen, dessen Gedanken insbesondere auf den Nationalsozialismus und seine Protagonisten großen Einfluß hatten. Und zum Drüberstreuen ist für sie alles Tierische “letztendlich anthropogen”.

              Es macht das diskutieren in ihrer – wohl auch für andere Stadtmenschen reichlich ungewöhnlichen – Blasenwelt etwas schwierig für einfache, ungebildete Landmenschen mit gewöhnlichen Alltagsproblemen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Das mit den angeblichen ungebildeten Landmenschen schwirrt in den meisten Köpfen der Städter.

              Meine Frau und ich gehen mal gerne raus aus unserem ländlicher Umgebung, das heißt nicht nur zu den Erhabenen in deutschen Städten, sondern auch mal zu Rundreisen nach Amerika, Afrika und Asien.

              Wenn nach ca. einer Woche die Frage nach dem Beruf kam und man sagte, man ist, oder war Landwirt, dann war in der Mimik klar zu erkennen, wir sind die grünen Männchen vom Mars. 🙂

            • Mark Rössler sagt

              Wenn der “Stadtmensch” mir erklärt, warum kein Lebewesen oberhalb der Lichtgrenze ohne Nitrat auskommt und ohne Nitrat nicht leben könnte,
              dann können wir uns um zu wenig oder zu viel unterhalten.

              Wenn der Stadtmensch Nitrat als den Untergang der Welt ansieht, dann sollte er Grünenwähler werden und Naturwissenschaften, die Natur und Lebensmittel ablehnen.
              Man braucht ja als Grüner oder Ziegenbäcker nur Naturphänomene.

              Nitrat ist nach dem Sonnenlicht der Treibstoff DES Lebens.

    • Mark Rössler sagt

      Wenn wir nur das Jahr 2004 betrachten, dann ist der “Trend” gleichbleibend.

      Die Frage ist in der Tat was man aussagen will.
      Will man die Entwicklung betrachten, dann muss man auch um 1990 anfangen.
      Irgendwann ist die Talsohle erreicht und es kann nicht ohne Folgen für die Erträge und Böden noch mehr Stickstoff eingespart werden.

    • Andreas Schmid sagt

      Kann mir einer erklären warum das 2003 so hoch war und 2004 so niedrig? Hatte da das Wetter einen Einfluss?

      • Bauer Willi sagt

        2003 war eine Jahr mit extremer Hitze und Trockenheit im Sommer und mit sehr niedrigen Erträgen. Die Düngung war aber schon vor der Trockenheit…Tja, weiß man als Bauer ja vorher nicht…
        Bauer Willi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert