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Ein Gesellschaftsvertrag mit der Landwirtschaft

“Gesellschaftsvertrag”. Eigentlich ein alter Begriff, der in letzter Zeit aber auch im Zusammenhang mit Landwirtschaft und Gesellschaft benutzt wird. Was ist  das Ziel eines solchen Vertrages? Wenn man sich die Texte dazu ansieht, dann soll es darum gehen, zwischen den Wünschen der Gesellschaft und der praktischen Landwirtschaft einen Konsens herzustellen. So nach dem Motto: Wir reden solange miteinander, bis wir uns einig sind, wie und unter welchen Voraussetzungen unsere Lebensmittel erzeugt werden. Beispiele für solche Ansätze findet ihr am Ende des Artikels reichlich. Nun finde ich Dialog ja gut und so ein Gesellschaftsvertrag wäre eine gute Sache für beide Seiten, damit die Kritik aneinander weniger wird. Doch ich habe da ein paar Fragen: Die Gesellschaft, wer ist das? Wer sitzt am Tisch, wenn dieser Vertrag ausgehandelt wird? Wer vertritt die diversen Gruppierungen, wer nimmt für sich in Anspruch, “die Gesellschaft” zu vertreten? Sind das politische Parteien, sind es die Kirchen, sind es NGO´s, ist es die Wissenschaft?  Nun könnte man ja sagen, dass alle oben genannten Gruppen zu einem solchen Dialog eingeladen werden. Aber wo …

Anders denken – Design Thinking

Ich gebe es ja ehrlich zu, dass es mir schwerfällt, anders als in den gewohnten Bahnen zu denken. Und genau das war gefragt bei einem Workshop, der auf Einladung des Forum Moderne Landwirtschaft kürzlich in Düsseldorf stattfand und der von zwei Mitarbeiterinnen der Andreas-Hermes-Akademie geleitet wurde. Die mir bisher unbekannte Methode: “Design Thinking”.  Das Thema: “Landwirte und Verbraucher – Wie wollen wir zukünftig unsere Beziehung miteinander gestalten”. Dazu hatte das Forum eine paritätisch besetzte Gruppe von Landwirten und Verbrauchern eingeladen. In den vier Stunden ging es Schlag auf Schlag, immer war die Uhr im Rücken, die erbarmungslos die Zeit stoppte, die für die einzelnen Schritte zur Verfügung standen. Wir hätten eigentlich bei jeder Stufe gerne etwas mehr Zeit gehabt, weil wir so schön ins Plaudern kamen. Im Nachhinein habe ich aber auch selbst gemerkt, dass man unter Zeitdruck effektiver und konzentrierter arbeitet. Es ist zwar anstrengend, aber lohnend. Wie lief das ganze nun ab? Kurze Vorstellungsrunde, für jeden eine Minute. Der Wecker klingelt. Dann ein Austausch darüber, wie die Situation von Landwirten und Verbrauchern sich darstellt, …

Kartellamt: gegen Bauern und Verbraucher

Ob das ernst gemeint ist? Ja, vollkommen ernst. Und das ist nicht nur meine Meinung: http://www.theeuropean.de/florian-josef-hoffmann/13292-wie-das-kartellamt-unsere-lebensmittel-verdirbt Man kann oft den Eindruck gewinnen, dass das Kartellamt vorrangig die Agrarbranche  “auf dem Kicker” hat. In den meisten Fällen kommt es nicht zum Prozess, weil das Kartellamt eigentlich immer das (unmoralische) Angebot macht, gegen Zahlung einer Millionensumme auf  eine Verurteilung zu verzichten. Und welches Unternehmen kann es sich leisten, auch wenn es sich für unschuldig hält, dies durch jahrelange Anwesenheit im Gerichtssaal und Abwesenheit im Unternehmen, auch zu beweisen? Zum Prozess kommt es nur selten. Die Lebensmittelketten lachen sich angesichts des Vorgehens des Kartellamtes ins Fäustchen und diktieren den Herstellern währenddessen die Preise. Meist geht Aldi voran, alle anderen folgen in kürzester Zeit. Gerade bei Grundnahrungsmittel sind die Preise innerhalb von Stunden bundesweit zwischen Rewe, Edeka und Lidl und ihren Töchtern standardisiert. Mehl kostet dann überall 39 Cent. Gleiches bei Milch und Zucker. Das ist dann aber keine Preisabsprache sondern nennt  man “Marktforschung”. Den Preisdruck geben die Verarbeiter schließlich an die Lieferanten der Rohstoffe weiter. Und die müssen sehen, wie sie die …