Bauer Willi
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Subventionen streichen

Mir als Bauer gehen die Diskussionen über die Subventionen gewaltig auf den Zeiger. Deshalb bin ich persönlich dafür, dass alle Subventionen für alle Landwirte in ganz Europa gestrichen werden. Und nicht nur die Subventionen, sondern auch alle Vorschriften und Auflagen, die sich mittlerweile zu einem bürokratischen Monster entwickelt haben, durch die selbst Fachleute kaum noch durchblicken. Einzige Bedingung: Alle Importe von Lebensmitteln, die nicht den europäischen Normen und Wünschen entsprechen (Bewirtschaftungsweise, Löhne, Sozial- und  Umweltstandards) werden an den europäischen Grenzen abgewiesen.

Wie das gehen kann?

In einem Zeitraum von z.B. 5 Jahren werden die Zahlungen jedes Jahr um 20% abgeschmolzen, gleichzeitig wird die Steuerbelastung für die Bürger Zug um Zug um den dann frei werdenden Betrag gesenkt. Jeder hätte mehr Geld in der Tasche, niemand muss mehr schimpfen.

Was könnte passieren?

Nach Bekanntgabe dieser Nachricht werden viele Landwirte europaweit überlegen, ob sie unter diesen Konditionen noch wirtschaftlich arbeiten können. Viele werden zu dem Entschluss kommen, dass dies nicht mehr der Fall ist und werden ihren Betrieb verpachten oder verkaufen. Schlagartig wird es ein großes Angebot an Flächen auf dem Markt geben. Ohne die flächenbezogenen Zahlungen werden sich die Preise entsprechend anpassen und fallen. Kaufen oder pachten werden nur noch diejenigen Betriebe, die niedrigste Stückkosten haben oder eine sehr lukrative Marktnische besetzen. Flächen, die eine niedrige Produktivität (Ertragslage) aufweisen, sind ohne Prämienzahlung nahezu unverkäuflich und werden nicht mehr bewirtschaftet. Dies wirkt sich nicht nur senkend auf das Angebot an Lebensmittel aus sondern ist auch positiv für die Biodiversität. Allerdings werden sich auch Bio-Betriebe fragen müssen, ob sie ohne staatliche Transferleistungen noch wettbewerbsfähig sind.

Importe nur mit Auflagen

Die Kontrolle der Importe auf Erfüllung der europäisch einheitlichen Normen wird eine bedeutende Rolle spielen. Da der europäische Bürger z.B. keine Gentechnik wünscht, werden Importe aus denjenigen Regionen der Welt, die mit Gentechnik arbeiten, deutlich eingeschränkt. Dies betrifft vor allem Soja und Mais aus Übersee.

Da aber auch Umwelt-, Lohn- und Sozialstandards überprüft werden, werden auch Importe von Obst, Gemüse, Blumen, Zierpflanzen, Kaffee, Kakao und anderen Kulturen deutlich eingeschränkt. Auch Palmöl wird betroffen sein, sofern es die Umweltstandards nicht einhalten kann. Für die Tierhaltung gilt all dies in gleicher Weise.

Da Europa eine Eiweiß-Lücke hat, werden Kulturen, die einen hohen Proteingehalt aufweisen, eine deutliche Wertsteigerung erfahren (z.B. Raps) Da bestimmte Aminosäuren (z.B. Lysin) knapp werden, könnte der Anbau von Soja in Europa lohnend werden. In jedem Falle wird sich auch die Fütterung von Kühen, Schweinen, Geflügel etc. auf die neuen Verhältnisse einstellen müssen.

Preisentwicklung für Lebensmittel

Es steht zu vermuten, dass die landwirtschaftlichen Produkte in Europa deutlich teurer werden. Da der Bürger aber durch die oben genannten Steuersenkungen entlastet wird, steht ihm mehr Geld für den Konsum zur Verfügung.

Was haltet ihr von dem Vorschlag? Das fragt euch

Euer Bauer Willi

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127 Kommentare

  1. Josef sagt

    Subventionen streichen und alle Regelungen und Auflagen fallen weg……ein blöder Traum, und jeder kann dann Boden und Grundwasser schädigen wie er will ?

    • bauerhans sagt

      nur bauern wird permanent unterstellt,sie schädigten boden und grundwasser,bei alle anderen (verkehr,abwasseranlagen,erschliessungen) wird darüber hinweg gesehen.

    • Heinrich Graf sagt

      Lieber Josef,
      wie kommen Sie denn darauf, dass bei einem Wegfall von landwirtschaftlichen Subventionen und damit verbundenen Regelwerken die gesetzlichen Grundlagen zum Boden- und Wasserschutz wegfallen bzw. nicht mehr beachtet werden müssen?

  2. Friedrich sagt

    @ Willi. Ich bin der Meinung, daß ohne Flächenprämien die Bauern besser dastehen werden, als mit. Auch habe ich Dir einmal eine Mail mit dem Text gesendet : Wer subventioniert eigentlich wen ? Unsere Politiker haben mit der Flächenprämie viele Verwaltungsstellen schaffen können , die ohne die Prämien wegfallen könnten. Reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme , die wir jetzt bei Vollbeschäftigung nicht mehr brauchen. Diese Stellen müßen nachhaltig in die Wirtschaft umgeleitet werden damit der Fachkräftemangel beseitigt wird. Bei kräftiger Durchforstung der öffentl. Verwaltung wären eh 50% der Stellen überflüssig. Gegenüber der Wirtschaft ist dort eh nur eine Effektivität von unter 50 % vorhanden. Deshalb haben wir auch so viele Politiker (rd.60%) in den Parlamenten , weil die alle in der Verwaltung unterfordert sind.

    • AdT sagt

      “Gegenüber der Wirtschaft ist dort eh nur eine Effektivität von unter 50 % vorhanden.”

      Jetzt wird aber kräftig über Verwaltungsangestellte und Beamte hergezogen. In der Schule jedenfalls gehörten Beamte der gehobenen und höheren Beamtenlaufbahn jedenfalls zu den Effektiven.

      Wie sich die Abschaffung der Subventionen auswirkt, kann ich momentan nicht überblicken. Die Aussage von Bauer Willi, “da der Bürger aber durch die oben genannten Steuersenkungen entlastet wird, steht ihm mehr Geld für den Konsum zur Verfügung,” trifft jedenfalls nicht für Menschen mit geringerem Einkommen und/oder Kindern zu, da sie ohnehin wenig bis keine Steuern zahlen (sie bleiben schon auf ihren Spritkosten sitzen, da sie deshalb auch nichts von der Pendlerpauschale haben wie von sonstigem Werbungskostenansatz). Sie im Gegenzug zu Aufstockern zu machen, dürften die wenigsten als prickelnd empfinden.

      Die Abschaffung der Agrarsubventionen träfe am stärksten wohl Bauern und viele Normalverdiener im europäischen Süden und Osten. Die betreffenden Länder sollten erst mal ihren Staatshaushalt und Arbeitsmarkt in Ordnung bringen dürfen (wie das Merkel über die EU z.B. für Griechenland zu unterstützen versucht). Erst wenn das einigermaßen gelungen ist, könnten die GAP-Direktzahlungen angegangen werden. Sonst sprengt es das gemeinsame Friedens- und Freiheitsprojekt Europa.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        ” Die Aussage von Bauer Willi, „da der Bürger aber durch die oben genannten Steuersenkungen entlastet wird, steht ihm mehr Geld für den Konsum zur Verfügung,“ trifft jedenfalls nicht für Menschen mit geringerem Einkommen und/oder Kindern zu, da sie ohnehin wenig bis keine Steuern zahlen (sie bleiben schon auf ihren Spritkosten sitzen, da sie deshalb auch nichts von der Pendlerpauschale haben wie von sonstigem Werbungskostenansatz). Sie im Gegenzug zu Aufstockern zu machen, dürften die wenigsten als prickelnd empfinden.”

        In der Tat, wer keine Steuern bezahlt, hat nichts von einer Senkung der Einkommensteuer, so ähnlich ist es auch beim Kindergeld, wer keine Kinder hat, bekommt kein Kindergeld.

        Das ist eindeutig eine Benachteiligung kinderloser Menschen. 😉

        • AdT sagt

          Etwas beispielhafter: Außer Pendeln träfe dann auch Essen finanzschwächere Menschen ÜBERPROPORTIONAL zum Einkommensgefälle – darin liegt soziale Sprengkraft. Die Ärztin, die schon als Berufsanfängerin im Spitzensteuersatz hängt, was auch ein Unding ist!, würde richtigerweise steuerlich entlastet – die Krankenschwester aber kaum, müsste aber trotzdem mehr für Lebensmittel zahlen. Kindergeld ist für beide gleich. Das wäre ein gefundenes Fressen für Rot und Grün. Das wollen wir doch nicht!

      • Heinrich Graf sagt

        Das es geht, quasi über Nacht Agrarsubventionen zu beenden, hat zumindest Neuseeland in den Achtziger Jahren bewiesen:
        http://www.stern.de/wirtschaft/news/bauern-neuseeland–ein-leben-ohne-agrarsubventionen-3900012.html

        Dort musste es allerdings fast bis zum Haushaltsnotstand kommen, so dass sich die neuseeländische Regierung dazu entschied. Heute will kein neuseeländischer Landwirt mehr zurück zum System mit Agrarsubventionen.
        Da können wir noch lange warten.

  3. Paulus sagt

    Wenn ich es richtig verstanden habe, spricht Willi von den Subventionen die allein die Landwirtschaft betreffen. Mit der Betrachtung von Teilaspekten dürfte es aber nicht getan sein. Somit enden derartige Diskussionen schlicht im Nirwana.
    Selbst wenn man das gesamtwirtschaftliche System hinterfragt, dürfte dabei auch nicht mehr herauskommen.

    Subventionen, Erleichterungen, steuerliche Begünstigungen oder wie man es auch immer nennen mag, sind nach meiner Auffassung zumindest überwiegend notwendige Steuerungsinstrumente um das marktwirtschaftliche System überhaupt am Laufen zu halten. Gleichwohl vertrete ich die Auffassung, dass es einer Vereinfachung bedarf. Das betrifft aber nicht nur die Landwirtschaft.

    Ohne “ordnungspolitische” Steuerung und Eingriffe kann ich mir nur vorstellen, dass allein der blanke Markt- und Sozialdarwinismus herrschen würde und das möchte ich nun wirklich nicht.
    Ich warte immer noch auf die großen Entwürfe unserer Wirtschafts- und Gesellschafts- bzw. Geisteswissenschaftler. Warum kommt da nur nichts?
    Um auf die Landwirtschaft zurückzukommen: Die Weisheiten und Ansichten irgendwelcher Studienabbrecher oder bärtiger Madonnendarsteller scheinen mir eher nicht zielführend zu sein. Das aber nur am Rande.

  4. Ich seh das so sagt

    Da bisher viele Subventionen (als Synonym für Föderungen, Ausgleichszahlungen etc.) der Landwirtschaft /den Bauern zugerechnet /angehängt werden, aber eigentlich Durchlaufposten = Quersubventionierungen für den Handel /die gewerbliche Wirtschaft sind, wäre es gerade im Fall der Bergbauernbetriebe ohnehin fairer, wenn jene die Bereiche, die den größten Nutzen aus der Bewirtschaftung dieser Gebiete ziehen (v.a. Tourismus) mal zeigen, was ihnen das Offenhalten der Landschaft wert ist.

    Der entscheidende Punkt, ob eine Abschaffung von Subventionen in der LW möglich sein kann, wird aber sicher daran liegen, ob ein Importregime aufgerichtet bzw. gegen zu erwartende Widerstände aufrecht erhalten werden kann, in dem sichergestellt ist, daß genau jene Standards, die hier gelten, eben auch für Importware gelten müssen – ohne Wenn und Aber.

    Übrigens interessanterweise etwas, was ja CETA-/TTIP- Gegner kürzlich der europäischen Landwirtschaft attestierten, nämlich, daß sie im internationalen Vergleich ohnehin die weitaus besseren Standards und Qualitäten vorweisen kann.

    Da ja mehrfach schon angeregt wurde, auch die Subventionen in anderen Bereichen gleich mit abzuschaffen, hier eine Aufstellung der 111 (!!!) unsinnigsten Subventionen. (N.B. diese obgleich lange so doch umso verblüffendere und lesenswerte Auflistung ist aus dem Jahre 2010; es könnte also sein, daß die Beträge (Summe: 35,29 MILLIARDEN) inzwischen höher sind. Vor allem lesenswert, weil man ja durch die veröffentlichte Meinung den Eindruck vermittelt hat, daß gleichsam sowieso nur Bauern Subventionen bekommen).
    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/staatshilfen-die-111-unsinnigsten-subventionen/3452556.html?share=mail

  5. Friedrich sagt

    Ohne die Flächenprämien würde es allen Bauern nicht schlechter gehen. Zuerst würden die Pachten sinken , dann wäre die Prämie schon wieder neutra lisiert. Also die Prämie beträgt rd. 290 Euro/ha . Davon muß die Greeningprämie von 90 Euro abgezogen werden , da hierfür ja eine Zwischenfrucht oder ä. angebaut werden müßen und das kostet eben die 90 Euro/ha. Die 200 Euro/ha Pacht wäre dann die eigentliche Prämiensenkung. Entsprechend fallen die Pachten. Wenn dann die Kontrollen und gesetzl. Auflagen auf den Stand von 2000 zurück geführt werden ,haben die Bauern wieder mehr Luft zum atmen. In dem Zuge sollte auch die Agrardieselvergütung gestrichen werden und Diesel zum Heizölpreis für die Bauern zur Verfügung stehen .Das wäre dann eine Anpassung an unsere EU- Länder. Die großen Verlierer wären dann die ganzen Kontrollöre , Flugüberwacher, Landvermesser,Bürokraten usw. Das würde tausende Stellen kosten.Auch die Landverpächter müßten sich nach anderen Einkünften umsehen, denn die bekommen über die Pacht, ohne Arbeit , mehr Geld als die bäuerlichen Bewirtschafter. Durch die Prämie war der Bauer auch an bestimmte Früchte gebunden. Das würde sich dann ändern. Er könnte mal Grünland , mal Nachwachsende Rohstoffe , Gemüse usw. anbauen. Zeitliche Begrenzungen wären dann weg. Unwirtschaftliche Flächen , die nur wegen der Prämie geackert wurden , fallen dann sofort aus der Produktion. Die Geflügel- und Schweinehaltung hat nie Prämie bekommen
    und darf deshalb nicht bestraft werden indem dann Soyaimporte begrenzt werden. Z.Zt.
    wird in die EU rd. 12 Mill. Tonnen Soya importiert. Das wäre hier eine Fläche von mind. 4 Mill. Hektar. Auch in der EU ist diese Fläche so schnell nicht zu generieren. Dazu müßen auch erst einmal entspr. Soyasorten vorhanden sein. Insgesamt würde die EU-Getreideproduktion sinken ( 10- 20%). Export wäre dann kaum noch nötig. Strukturschwache Gebiete , wie Berg- ,Alm- Moor- gebiete usw. sind regional zu fördern, jedenfalls nicht zu Lasten der Landwirtschaft. Die Rahmenbedingungen für die Bauern müßen so sein , daß eine wirtschaftliche Bewirtschaftung der Höfe ohne Prämien im Wettbewerb möglich ist. Die Importe und Exporte sind entsprechend zu steuern. Das ganze würde viel weniger kosten , wie das jetzige System. Dann würde Neid und Mißgunst der VErgangenheit angehören.

    • Bauer Willi sagt

      Friedrich, Du hast es kapiert!!! (Die Idee zu diesem Artikel stammt übrigens von Dir…)
      Bauer Willi

    • bauerhans sagt

      “Ohne die Flächenprämien würde es allen Bauern nicht schlechter gehen..”

      aber der firma FENDT!

    • Heinrich Graf sagt

      “Die Geflügel- und Schweinehaltung hat nie Prämie bekommen”

      Friedrich,
      das stimmt so nicht. Schweine- u. Geflügelstallneubauten, ob für Biobetriebe oder für konventionell wirtschaftende Betriebe wurden und werden, wie in der Rindviehhaltung auch, durch die Agrarinvestitionsförderung subventioniert. Allerdings sind dabei in der Regel baukostenerhöhende Auflagen z.B. zu mehr Tierwohl etc. verbunden.

      • Josef sagt

        Die Geflügel- und Schweinehaltung ist auch weitgehend industriealisiert und der Verdrängungskampf ist noch nicht beendet. Wenn das Ziel eine Landwirtschaft wie in Nordamerika oder Australien sein soll, brauchen wir wirklich keine Subventionen mehr.

        • bauerhans sagt

          “Nordamerika oder Australien”

          die werden staatlich unterstützt z.b. ernteausfallversicherung.

  6. Zahn sagt

    sehr gute Idee, dann hört das auch auf mit den Subventionen von schwachsinnigen Ideen wie Biogasanlagen, dann gibt es keine mehr.

    • Inga sagt

      Warum sind Biogasanlagen schwachsinning?

      Sie haben doch eine Bedeutung bei den Regenerativen Energien

      und sie sind eventuel naturfreundliche rasl Winderergie, oder?
      ach die Subventinen dafür fallen dann ja auch weg, oder?

  7. Schweinebauer Piet sagt

    Das ist ja ein starker Gedanke, wenn der hier noch mehr Zuspruch bekommt, wirst Du dann EU Kommissar Willi? ?

    • Ich seh das so sagt

      Ich denke die Truppe wird er sich ersparen. Die würden bei seinem Arbeitstempo sofort ins Burn-out fallen. 🙂

      Andererseits: so eine Liste Kommissar “Bauer Willi” ….. hätte was für sich

    • Bauer Willi sagt

      Ja, drei Monate würde ich das machen und dann lebenslang das letzte Gehalt kassieren…

      Ach ne, geht doch nicht. Wer schreibt denn dann hier die Artikel??? 🙂
      Bauer Willi

  8. Regine Diepold sagt

    Die Subventionen nützen doch in erster Linie dem Bürger weil Nahrungsmittel so deutlich günstiger abgegeben werden können. Wem täte man also mit dem Wegfall der Subventionen einen Gefallen? Der Natur nicht, den Bürgern nicht und den Landwirten auch nicht.

  9. Bruddler sagt

    Schöne Idee, leider wird sich die Politik darauf niemals einlassen, denn sie würde unmittelbar den direkten Zugriff auf die Landwirtschaft mit allen Drangsalierungs- und Regulierungsmöglichkeiten verlieren. Die ganze EU ist doch um die gemeinsame Landwirtschaftspolitik herum entstanden und aufgebaut worden – ohne dies würde sie zerbrechen…

  10. Willi, mit diesem Programm gehörst Du an die Spitze der europäischen Kommission oder mindestens ins Bundeskanzleramt! Dafür gibt es jede Menge Zustimmung und in Zukunft auch politische Mehrheiten, weil allen dämmert, dass die Lage mit kleinkarierten Einzelmaßnahmen und Förderung und Beihilfen mit der Gießkanne nur immer verfahrener wird und alle in Abhängigkeit bringt. Das nützt der Obrigkeit, aber nicht dem Volk. Was kann man tun, um Dein persönliches Programm zu unterstützen?

  11. Christian sagt

    Die Subventionen abschaffen und dadurch aus dem Bürokratiedschungel entkommen? Gerne!
    Eine Steigerung der Lebensmittelpreise nur durch eine Einfuhrbeschränkung halte ich für unrealistisch, weil wir Europäer doch zu viele Lebendmittel produzieren. Somit würden wir uns innerhalb der EU also die Preise weiterhin “kaputt” machen.
    Außerdem wäre dies ein riesengroßer und nicht mehr gut zu machender Einschnitt in die freie Marktwirtschaft, ähnlich Trumps Vorstellungen um Amerika wieder “Great Again” zu machen. Und was passiert dann mit unseren Exporten? Erheben wir dann trotzdem den Anspruch weiter unsere Lebensmittel in alle Welt zu exportieren? Ich denke das wird kein Land der Welt mitmachen .
    Eine Politik der Abschottung nimmt der einer wachsenden Weltbevölkerung die Chance am westlichen Wohlstand teilzuhaben.

    • Europa produziert derzeit vielleicht zu viele Lebensmittel, aber nur aufgrund entsprechender Protein-Importe. Wenn Europa die eigene Proteinversorgung selbst übernehmen müsste, hätte die Landwirtschaft sehr viel zu tun und für Subventionsbrachen wären keine Flächen übrig.

  12. bauerhans sagt

    warum wird immer wieder der begriff SUBVENTION gebraucht?!
    subvention bedeuted zuwendung ohne gegenleistung!
    wir müssen aber doch die CROSS COMPLIANCE bestimmungen einhalten.
    andererseits gibts jetzt viele möglichkeiten z.b. VIELFÄLTIGE FRUCHTFOLGEN oder VERTRAGSNATURSCHUTZ wo wir verpflichtungen übernehmen,die uns vergütet werden.
    dass alle zahlungen und kontrollen eingestellt werden könnten,glaube ich nicht,weil gerade wir in D seit friederich dem grossen einen ausgeklügelten beamtenapparat haben,der sicherlich auch zu unserer weltweit einmaligen wirtschaftskraft beigetragen hat.

    • AdT sagt

      Ja, die Stein-Hardenberg`sche Reformen in der Verwaltung! Wir sind ja auch Exportweltmeister im Verwaltungsverfahrensrecht (auch im Strafrecht und vor allem im Zivilrecht –> Japan, Osteuropa nach dem eisernen Vorhang)! 🙂

  13. Neulich hast Du in einem Artikel gesagt, dass Du nichts dagegen hättest, Angestellter beim Staat zu sein. Damit wärst Du doch sozusagen vollsubventioniert. Wie passt das jetzt mit diesem Artikel zusammen?

  14. Thomas Köhler sagt

    Letztendlich würde das bedeuten, der ungeregelte Markt so alles regeln. Ich zweifle ob das wirklich funktioniert. Vor allem in den Bereich, wo der Boden nicht so ertragreich ist, wird die Landwirtschaft aussterben. Die Flächen werden, wenn keine Alternativnutzungen erfolgen entweder verwahrlosen oder verbuschen. Im Grunde würden dann ganze Landschaften von der Landkarte verschwinden. Oder der Bauer der mit den Billigproduzenten mit den besseren Böden und Standorten nicht mehr mithalten kann, pflastert dann seine Flächen mit Windräder oder Solarpanels. Ja auch das wäre dann eine Alternative für den Bauern. Wenn er merkt, dass er mit Mais für Biogas oder Rapsöl oder auch irgendeiner anderen Pflanze die er zur Energiegewinnung verbrennt, Solarpanels oder Windrädern mehr Gewinn auf seiner Fläche macht, dann wird er darauf umsteigen. Der Bauer macht dann Landwirtschaft in dem Sinne, in dem er aus dem Land Wirtschaft macht. Kann man machen, könnte jedoch zur Folge haben, dass wir nicht mehr genügend Flächen für Nahrungsmittel haben. Die könnten dann vielleicht auf anderen Flächen zu besseren Preisen produziert werden, aber wer weiß. Es gibt immer was lukrativeres.

    • rebecca sagt

      Für Bauer Will, bekennender Fan der FDP und die FDP wäre der ungeregelte Markt doch der Himmel auf Erden. Zumindest so lange bis er die negativen Folgen selber spürt. Vermutlich schreibt er dann wieder ein Buch Sauerei 2 oder so.

    • Claudia sagt

      Ja genau , was soll mit den vielen Beamten in der EU und den Ländern passieren ? die hättest Du ,lieber Bauer Willi ,dann auf dem Gewissen –

  15. Moin Willi,

    Das Thema hab ich bei vier Veranstaltung öffentlich angesprochen. Beim Bauernverband, Agravis Hauptversammlung, Grünlandtag der Grünen und Kommunalpolitik. Alle Politiker sagen, die Regelungen werden bleiben. Aber alle waren sich einig, besonders die Bauern: Sie wollen mit Lebensmitteln und Ackerfrüchten ihr Auskommen verdienen. Vielleicht auch mit Dienstleistungen. Aber die Funktionen sollte dann z.B. der Tourismus Verband oder das Wasserverband ausgleichen. Wir geben die Direktzahlungen an die Grundstückseigentümer weiter. Alle Bauern und Bewirtschafter müssen sie durchreichen. Wenn es um ein ländliche Strukturstützung geht, dann sollte man vielleicht überlegen, ob der Eigentümer direkt den Förderantrag stellt.

  16. Klemens sagt

    Auch mir gehen die Vorwürfe der Subventionen gewaltig auf den Nerv sind sie doch nur noch Arbeitsbeschaffungsmasnahmen für Bürokraten.
    Ob der Veebraucher allerdings verstehen will welche Auswirkung das auf sein täglich Brot hat bleibt zu bezweifeln. Denkt doch bald jeder nur noch an den nächsten Urlaub und ein neues Auto.

  17. Jochen Schurg sagt

    Ich denke der Vorschlag hat Vorteile, z.b. dass es keinen Subventionsmisbrauch mehr oder dass Steuergelder für Investitionen in Märkte gezahlt werden die voll sind. Zum anderen hat der Vorschlag Nachteile, weil z.b. Auch viele andere Wirtschaftsbereiche gefördert werden und warum soll dann die Landwirtschaft nicht auch unterstützt werden.
    Aber entscheidend ist, dass der Vorschlag schon deshalb unrealistisch ist, weil es selbst in Europa keine einheitliche soziale, Umwelt Lohn usw Standards hat. Es ist auch nicht sinnvoll alle gesetzlichen Vorgaben zu streichen. Auch können die vorgeschlagenen Handelstegulierungen nie gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen und Staaten durchgesetzt werden.

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