Bauer Willi
Kommentare 127

Schuldig!

Wer ist schuld am Klimawandel?

Wer ist schuld am Insektensterben?

Wer ist schuld am Feinstaub?

Wer ist schuld an der Massentierhaltung?

Wer ist schuld am Artensterben?

Wer ist schuld an verunreinigtem Wasser?

Wer ist schuld am Gammelfleisch?

Wer ist schuld am Waldsterben?

Wer ist schuld an BSE, Schweinepest und Vogelgrippe?

Wer ist schuld an Soja aus Südamerika?

Wer ist schuld, dass afrikanische Bauern arm sind?

Wer ist schuld am CO2-Anstieg?

Wer ist schuld, dass es immer weniger Bauern gibt?

Was ist Schuld? Schon fast eine philosophische Frage. Sind die Dinge so einfach, wie sie auf den ersten Blick erscheinen? Gibt es auf die vielen Fragen immer nur eine Antwort? Und warum finden wir die vermeintlichen Antworten schnell bei anderen, aber selten bei uns? Und ist die Wahrheit vielleicht doch komplizierter?

Einfache Lügen haben es leichter als komplizierte Wahrheiten.

Vielen erscheint doch die Antwort auf einige der oben gestellten Fragen relativ einfach: Es ist die Landwirtschaft, es sind die Landwirte. Und wenn wir Bauern selbstkritisch genug sind, werden wir feststellen, dass wir auf einige der oben genannten Entwicklungen durchaus einen Einfluß haben. Unser Wirtschaften in der Natur ist nicht folgenlos. Spätestens nach der Periode der Jäger und Sammler und dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht haben Landwirte begonnen, auf die Natur nach ihrem Willen Einfluss zu nehmen. Mein Professor sagte in der ersten Vorlesung einen Satz, der uns junge Agrarstudenten damals geschockt hat: Landwirtschaft ist der ständige Kampf des Menschen gegen die Natur. Heute, vierzig Jahre später, verstehe ich diesen Satz. Denn er ist wahr. Jeder Bauer (und nicht nur jeder Bauer!) weltweit verändert auch heute noch die Umwelt nach seinem Willen, unabhängig davon, ob er in Äthiopien oder Zimbabwe, in Finnland oder Südafrika arbeitet. Und unabhängig davon, ob er synthetische Herbizide oder den Getreidestriegel einsetzt. Sein Ziel ist immer, einen Ertrag zu erzielen. Und nicht nur den Naturalertrag, sondern auch den finanziellen Ertrag. Der vermeintliche Vorwurf von Kritikern, wir wären auf Gewinn aus, ist kein Vorwurf sondern Realität. Ich kenne keinen Beruf, der ohne Entgelt arbeitet.

Warum machen wir Bauern das? Weil wir die, die ihre Nahrungsmittel nicht selbst produzieren, damit versorgen. Es ist unser Beruf, Lebens-Mittel zur Verfügung zu stellen. Jeder Konsument hat die freie Wahl, sich die entsprechende Wirtschaftsweise, unter der diese Lebensmittel hergestellt wurden, selbst auszusuchen. Egal ob Bio oder konventionell, alles wird angeboten, er/sie muss es nur tun. Und entsprechend bezahlen.

Es würde helfen, wenn Bauern und Bürger sich über strittige Themen konstruktiv austauschen und ehrlich miteinander umgehen würden. Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen keine Seite weiter. Bauern brauchen sich für ihr Tun nicht ent-schuldigen, Bürger sollten die Bauern nicht be-schuldigen. Bauern sollten die Bürger nach Alternativen fragen und überprüfen, ob diese für sie machbar sind. Und Bürger sollten die Realität der Bauern anerkennen, die eben nicht von heute auf morgen alles ändern können, auch wenn sie es wollen.

Weiter so wie bisher kann es auf beiden Seiten nicht gehen, wenn wir es ernst meinen. Und noch einmal: Gegenseitige Schuld-Zuweisung bringt niemand weiter. Weder Bauern noch Bürger. Statt Konfrontation wäre es besser, nach gemeinsamen Lösungen suchen. Ja, das ist mühsam, für beide Seiten. Aber es bringt auch beide Seiten weiter.

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_bibel_thema_schuld_zitat_18420.html

Euer Bauer Willi

P.S: Lesenswert ist auch der Kommentar, der unter dem Spruch des Zitates steht.

 

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127 Kommentare

  1. Eckehard Niemann sagt

    Die Verwendung von Galgen-Symbolen ist völlig unangemessen und zudem gefährlich für unsere Demokratie – gerade angesichts der Tatsache, dass in demokratiefernen und -feindlichen Gruppierungen derlei Symbole verwendet werden. Und statt “Schuld” wäre besser zu reden von “Ursachen und Verursachern von Missständen” und vor allem von “Maßnahmen zur Beseitigung dieser Missstände”…

    • Dorfmensch sagt

      @Eckehard Niemann
      Angesichts von Haß und Beleidigungen gegen die Landwirte ist doch ein Galgenfoto doch noch vergleichsweise human. Nach meinem Empfinden hat die Seite, zu der die Mehrzahl der Landwirtschaftsgegner gehört, doch selbst die Gesellschaft gespalten: in Gutmenschen und Retter auf der einen Seite und Landwirte auf den anderen Seite.

    • Paulus sagt

      @Josef Schmid
      @Eckehard Nieman
      Jaja, was in den Bauernköppen einmal drin ist drin, sagte meine Mutter (Bauersfrau) schon in meiner Kindheit.
      Ich gab mir die Mühe Bauern als ganz normale Mitbürger anzusehen. Bauer Willi
      gibt des Öfteren Anlass daran zu zweifeln, weil er dazu neigt die eigene Zunft zu überhöhen. Ich habe keine Lust mehr mir die immer gleiche Arie von den undankbaren Verbrauchen anzuhören. Mein Wohlwollen, was ich der LW entgegenbringe stößt bei dem zu häufig angewandten Duktus an Grenzen.

      Gemeinsame Lösungen, mit wem auch immer zu suchen halte ich für Unfug. Alle die keine Ahnung von LW haben sollten es denen überlassen die etwas davon verstehen. Als Ingenieur frage ich die Allgemeinheit auch nicht ob etwas richtig oder falsch ist. Es würde eh keiner verstehen.
      Verursacher irgendwelcher oder vermeintlicher Missstände was die LW betrifft sind wir alle, und zwar weitgehend unwissend – so sehe ich es jedenfalls.

      OK, ich habe es jetzt bewusst sehr vereinfacht und trivial ausgedrückt.

      • Du hast doch Recht Paulus,

        Der normale Bürger kann in der Landwirtschaft keine Lösungen bieten, weil er kein Fachwissen hat.

        Von anderen Berufen wird das ja respektiert, nur von den Bauern nicht, weil man ja deren Arbeit draußen sieht.
        Von unseren Großmüttern haben noch viel im Feld gearbeitet, die kannten sich auch in den Kartoffelsorten aus.
        Die konnten mitreden.
        Aber nach 3 Generationen ist das nicht mehr da.

        Aber sie wollen noch….

        Geht leider nicht mehr, weil auch jeder andere Beruf anstrengend und voll mit Wissen ist. Aber da redet keiner rein, weil die ja im Versteckten ausgeführt werden.

        Und wenn man sonst nicht viel im Leben zu sagen hat, dann als drauf…

        Und wenn Deine Mutter meinte meinte, die Bauernköppe sind etwas besonderes, dann doch nur, weil sie den ganzen Tag mit der Verantwortung, neben dem Fachwissen dafür belastet sind.

        Das prägt und deswegen haben die bestimmt andere Inhalte in den Köppen!

        Aber ich denke Bauer Willi bietet auch hier den Städtern, den Verbrauchern , egal ob dankbar oder undankbar, die schon seid Generationen nichts mehr mit der Landwirtschaft zu tun haben, die Möglichkeit sich hier mal zu erkundigen.
        Und wer wirklich an den Zusammen hängen ist3eresiert ist, der lernt dabei!

        Vielleicht gibt es auch noch ein paar notorische Störenfriede (undankbare Verbraucher) oder Meckerer, aber ich glaube die werden weniger. Weil sie eingesehen haben, dass das alles nicht so einfach ist und man kann in Lw nicht so machen als ob man wie mit toter Materie arbeitet.
        Das erfordert Fachwissen, Vorausdenken und Nachhaltigkeit!

        Und wenn man seid Generationen so einen Hof hat, und auch noch den Auftrag von den Vorfahren ihn weiter zu führen,
        dann darf man doch Zukunftsangst haben, oder?

        Und wenn der Familienbetrieb nach und nach hierzulande stirbt, dann kommen die Großkonzerne, wie man gestern bei der großen Geschichte um die ARLA Molkerei in der ATR Mediathek sehen konnte.

        Willst du DDR Verhältnisse, da gab es auch nur Großbetriebe von oben gesteuert.
        Welche Wirtschaft war erfolgreicher? Wer hat Ökologischer gearbeitet?
        Wo gibt oder gab es die strengsten ökologische und andere Gesetze?
        Wo hatten die Verbraucher mehr Auswahl?
        Wo gab es die miese Kinderarbeit?

        Und wenn sich Bauer Willi darum sorgt, dann überhöht er die eigene Zukunft nicht, sondern die von allen, Verbraucher und Bauern.

  2. Eva-Maria sagt

    Wenn das Bauernsterben so weitergeht, dann sind sie bald so wenige, dass sie sich leichter für diverse Streiks organisieren können.
    Ein Kollege hat zu mir gesagt, ich würde die Mächtigen überschätzen, sie sind dümmer und unfähiger, als wir alle glauben. Ob er recht hat?

    • Ja, die wenigen Großgrundbewirtschafter brauchen dann vielleicht auch nicht mehr zu streiken, die werden vielleicht mehr Macht gegenüber der Politik haben!?!

      Und sie können sich auch mehr oder weniger von der chemischen Industrie (Monsanto) abhängig machen, beeinflussen lassen oder nicht!

      • Berthold Lauer sagt

        Ich fühle mich nicht abhängig, weder von Monsanto noch von sonst irgendeinem Konzern, und das gilt glaube ich für alle meine Berufkollegen. Wir nutzen Betriebsmittel und wählen sie gezielt nach Bedarf aus unter Kosten/Nutzenanalysen zur Erzielung eines Betriebsertrags. Im übrigen sollte sich jeder, der uns Bauern Abhängigkeit vorwirft, selbst mal fragen, von wem oder was er selbst abhängig ist: Vielleicht von Apple, Sony, etc.????

        • Wenn sie, die wenigen Großgrundbewirtschafter mehr Macht gegenüber der Politik haben,
          dann haben die wenige auch mehr Macht gegenüber der Wirtschaft, oder?

          Vielleicht könnten sie besser durchdrücken, dass keine Nachbaugebühren mehr gezahlt werden, oder so.

          Man steht sich dann von Aug zu Aug gegenüber und kann ganz anders verhandeln,
          so meinte ich das,
          und auch die Konkurrenz leben lassen, damit nicht so leicht ein Monopol der Handelsriesen entsteht!?

          Damit die Unabhängigkeit und die Freiheit, sich zu entscheiden gewahrt bleibt.

  3. Kirsten Wosnitza sagt

    Dem Inhalt kann ich folgen. Warum durch die Aufmachung schon wieder die Opferrolle der Bauern bedient werden muss erschließt sich mit nicht. Als Bild für eine gemeinsame Lösungsuche hatte es viele andere Möglichkeiten gegeben.

    • Bauer Willi sagt

      Jetzt wo Sie es sagen: Ich warte immer noch auf den versprochenen Artikel…. 🙂
      Bauer Willi

    • Aber die Bauern haben ein schlechtes Gewissen, deswegen könnten sie sich als Opfer fühlen.

      Wer weiß wie viel schon als Kind in der Schule wegen den Bauernhofs ihrer Eltern gemobbt worden sind!
      Das prägt.

      Als trägt das Bild zur gemeinsamen Lösung bei!

  4. Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

    Wie wäre es wenn ihr alle es unterlasst die Schuld bei den Bauern zu suchen und ihre Arbeit zu kritisieren, stattessen den Bauern für ihre risikoreiche Arbeit und das umfangreiche Nahrungsmittel Angebot das sie euch bieten einmal euren herzlichen Dank auszusprechen. Es ist leicht Wein zu trinken, aber wasser zu prediken.

    • Wenigstens die Leistung an zu erkennen,

      Die Wir4tschaft boomt, alle Bauern finden in der freien Wirtschaft eine Arbeit zum Broterwerb.
      Da lebt es sich leichter.

      Die Milch und das Bier kommt aus dem Ausland irgendwo in der Welt, wo die Pflanzenschutzbestimmungen nicht so hoch sind und nicht so erst genommen werden.

      Auch Milchpulver aus China schmeckt gut, Milch ist Milch!
      ARLA macht es möglich!

  5. bauerhans sagt

    mal was erfreuliches,was auch mit dem thema zu tun hat:

    ROBERT HABECK kandidiert für den GRÜNEN-vorsitz.
    als pragmatiker ist der für uns gut zu gebrauchen.

    • Sabine sagt

      Och Hans, der ist doch kein Pragmatiker, der lebt in einer ganz anderem Universum. Als ihm vor ein paar Monaten wütende Geflügelzüchter die Tiere bzw. deren Federn geschickt haben, die ihnen wegen der Stallpflicht eingegangen waren, hat der sich und seine Familie hochgradig bedroht gefühlt und vor der Presse so getan als hätte sich der BDRG über Nacht ne Terrorgruppe gewandelt. An was glaubt der noch? Guerilla Gardening als bewaffneten Arm der Schrebergärtner, oder was?

  6. Walter Parthon sagt

    Lügen für den guten Zweck?
    Der Autor ist Journalist und Vegetarier. Quelle: F.A.S.
    Für eine bessere Welt erfinden Veggie-Blogs und -Magazine Statistiken und verdrehen Tatsachen. Das schadet einer eigentlich guten Sache. Ein Textauszug
    „Die strengen Regeln des Journalismus und der Wissenschaft scheinen für einige vegane wie vegetarische Medien nicht zu gelten. Während ein Teil der Veggie-Medien in Rechtfertigungseifer jedes Zitat mit wissenschaftlichen Publikationen stützt (die jedoch meist eher pseudowissenschaftlich sind), verzichtet der andere gänzlich darauf. Meist, weil sich diese Aussagen nicht nachprüfen lassen. Statistiken dieser Blogs und Magazine müssen passen – wenn nicht, werden sie passend gemacht.
    Die optisch schmackhafte „vegan world“verkündet: „Jede*r Veganer*in rettet bis zu 95 Tiere im Jahr im Vergleich zu einem Mischköstler*in.“ Eine schöne Vorstellung. Die einzige halbwegs verlässliche Schätzung über den Fleischverzehr in Deutschland findet sich im Fleischatlas der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung. Ihr zufolge isst ein Mensch im Laufe seines Lebens im Schnitt 1094 Tiere. Entweder also setzt die Zahl der „vegan world“ Menschen voraus, die nach 11,5 Jahren, in denen sie je 95 Tiere essen, an Fleischkonsum sterben – oder sie redet nicht belegten Nonsens und macht sich unangreifbar durch die Formulierung „bis zu“.
    Die Vegan-Homepage „7-gute-gruende.de“ (Betreiberin: Bloggerin Maria Rabia Rossmanith, die auch veganes Tierfutter verkauft) vermag das noch zu toppen. Ohne Quellenangabe behauptet sie, für jeden Hamburger würden vier bis fünf Quadratmeter Regenwald in Acker- und Weideland verwandelt. Allein McDonald’s verkauft nach eigenen Angaben jährlich 2,4 Milliarden Burger, Burger King 1,7 Milliarden Whopper. Damit wäre der Regenwald schon jetzt eine einzige Fastfood-Farm.
    Die fleischlose Krone der Ballaballa-Argumentation darf jedoch der Seite „erkenne-den-zusammenhang.de“ der Tierschutzorganisation Peta aufgesetzt werden, auf der nur wenige der dargestellten Zusammenhänge einen Zusammenhang darstellen. Auch sie macht Fleischkonsum für den massiven Anstieg von Herzerkrankungen verantwortlich. Rotes Fleisch erhöhe das Herzinfarktrisiko einer Studie zufolge um sechzig Prozent. Was Peta nicht sagt: Diese Studie ist umstritten, der Ursache-Wirkungs-Zusammenhang nicht gewiss – und ein leicht erhöhtes Risiko gilt nur für Menschen mit einem sehr hohen täglichen Konsum roten Fleisches, was wahrscheinlich jedoch nicht am Fleisch, sondern an den Fleischzusatzstoffen liegt.
    Der Gefasel-Gipfel ist beim Thema Welthunger erreicht. Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind infolge hungerbedingter Krankheiten, ist auf der Seite zu lesen. Ein Hintergrundprogramm zählt, wie viele süße Babys gestorben sind, seitdem die Seite besucht wurde. Es werden schnell viele. Und ihre Tode hätten verhindert werden können, wenn wir weniger Fleisch äßen, dann nämlich wäre endlich genug für alle da. Die Tatsachen ignorierend, dass es Weltmarkt und Machtinteressen gibt, dass kein Bauer gern Getreide verschenkt und zusätzlich Verpackung und Transport nach Afrika bezahlt, wo er denn auch die faire Verteilung selbst organisieren müsste. Schon jetzt ist genug Wasser und Nahrung für alle da – trotzdem gibt es in vielen Regionen der Welt viel zu wenig davon.
    Jede Zeitung würde für solch bewusste Falschdarstellungen gerügt, gehasst, beleidigt; jede andere Interessengruppe/Lobby als manipulatives, geldgeiles Lügenkartell geschmäht. Vegane Medien hingegen lügen offensichtlich für einen zu guten Zweck, obwohl auch hier ein Millionenmarkt die Hochglanzmagazine zum Schönreden verlockt. Oder ist allen Veggie-Magazin-Lesern die Matcha-Latte zu Kopf gestiegen, so dass sie Zahlen unbedacht schlucken wie Chia-Samen, mit denen man sich laut Attila Hildmann übrigens „wissenschaftlich nachweislich“ verjüngen kann? Anders ausgedrückt: Wo bleibt der Shitstorm?“
    Julius Heinrichs

    • Aufklärer sagt

      Peta ist nicht Tierschutz sondern aggressiver Tierrechtsverein. Der Unterschied ist immens: Tierschützer wollen dem Rind ein schönes Leben lassen, das find ich gut.
      Tierrechtler Marke PETA wollen das das Tier dieselben Rechte hat, wie der Mensch – natürlich muss Peta dann Anwalt der Tiere sein, wie sie es demonstrierten bei der wirtschaftlichen Zerstörung des Makake-Fotografen.

      Faktisch will Peta wie alle Tierrechtler die TIerhaltung und noch viel früher die Fleischproduktion bzw. Nutztierhaltung abschaffen und bei schweren Strafen verboten sehen.

      PETA stellt Holocaust mit Tierhaltung in größeren Mastanlagen auf eine Stufe. Ihre Aktivisten und teils gedungene oder unterstützte Kriminelle gehören zu Öko- und Tierretterterroristenszene. Diese brechen bei Landwirten ein, verüben Anschläge auf Tierhaltungs- und Produktionseinrichtungen zur Weiterverarbeitung oder stören Jagd und gefährden Jäger.

      Dieser Verein ist nicht Tierrechte orientiert, sondern ganz im Gegenteil hat er andere Ziele. Er ist auf Grund seiner extremistischen Ausrichtung eigentlich gar nicht diskurstauglich. Leider muss man diesen Leuten lassen, das sie eine produktive PR haben und durch die Unwissenheit und mangelnde Differenzierung und bescheuerte Journalisten und eine rücksichtslose Medienindustrie immer wieder ins Gespräch kommen.

      Sie mischen sich überall ein, versuchen überall durch ihre Handlanger als eine Alternative im Diskurs zu erscheinen. In Wirklichkeit tut dieser Verein GAR NICHTS für den Tierschutz.

      Wer diese Leute unterstützt bekämpft Tierschutz, weil er dem Tierschutz die Mittel entzieht, die dieser wirklich bräuchte um aktiv arbeiten zu können.

      Leider kapieren auch die Schreiber bei Wikipedia nicht, das es etwa dasselbe ist bei Berichten bzw. Diskursen über Tierschutz auf Peta und ihre Meinung zu kommen, wie es das wäre, wenn die Polizei auf die Meinung der Mafia zurückgreift.

      Mehr unter: http://www.gerati.de

  7. Nicht nur die Landwirtschaft ist der ständige Kampf des Menschen gegen die Natur. Auch die Technik ist der ständige Kampf des Menschen gegen die Natur. Dito Religionen. Wir Menschen sind dabei, uns aus der Natur herauszulösen. Wir schaffen die Natur ab, um in einer von uns selbstgeschaffenen Technosphäre zu leben.

    Als Menschen können wir offenbar nichts so annehmen, wie es ist. Wir müssen alles verändern, verbessern, optimieren, effizienter machen. Sogar uns selber. Bald werden wir nur noch von Tieren und Pflanzen umgeben sein, die wir selbst designt haben.

    Den Anderen so zu nehmen, wie er ist, und mit ihm zurechtzukommen: das ist Liebe. Und genau daran mangelt es uns. An Liebe zur Natur. Zum Leben. Zu Anderen, die nicht wir selber sind. Wir lieben nur uns selbst, unsere Technik, das war wir selbst geschaffen haben. Und auf diesen Mangel an Liebe sind wir noch unendlich stolz.

    Was wir nicht selbst geschaffen haben, vernichten wir.

    Und dabei erzählen wir uns gegenseitig pausenlos, dass wir die mitfühlendsten und liebevollsten Wesen sind, die dieser Planet je hervorgebracht hat. Soviel Dreistigkeit muss uns erst mal einer nachmachen.

  8. Friedrich sagt

    Schuldig ist unser aller Lebensstil. Der ist auf Weltsubstanzverlust angelegt . Wir sind so etwas von wiedersprüchlich , Wahnsinn. Die Leute demonstrieren gegen Fluglärm, fliegen aber kurze Zeit später in den Südseeurlaub. Genauso ist das mit dem Stahlwerk , daß Rohmaterial fürs Auto liefert . Das könnte man so weiter schreiben. Wir betrügen uns selbst. Immer sind die “Anderen” Schuld. Wir Verbraucher entscheiden mit unserem Konsumverhalten was produziert wird. Es ist natürlich einfacher auf dem Sofa vor dem Fernseher liegend , alle anderen für Schuldig zu erklären , als selbst den Hintern hoch zu bekommen und was zu tun , aber hinterher neidisch auf das Getane der anderen zu blicken. Ja , viele von uns sind faul, bequem und gleich- gültig geworden. Nur mit Bewegung läßt sich was ändern. Da sind unsere Beiden ,Willi und Alois ,die richtigen Vorbilder , wie man, ohne es zu müßen , was tut.– Einen schönen , hier weißen , zweiten Adventssonntag, euch allen.

    • komisch,
      dass Willi und Alois Bauern sind;

      ob man, wenn man mit der Scholle oder in Gottes Natur arbeitet mehr Wahrheit sieht?
      Oder einen größeren Gerechtigkeitssinn hat?

  9. Sabine sagt

    Es gibt zwei Dinge, die ein Problem noch nie gelöst haben: Sich mit der Suche nach einem Schuldigen aufhalten und das Problem bewundern.

  10. Freispruch!
    Der Freispruch ist der Abschluss einer Anklage, wenn dem Angeklagten die vorgeworfene Tat nicht nachgewiesen werden kann oder wenn die vorgeworfene Tat nicht strafbar ist oder andere Gründe einem Schuldspruch entgegenstehen.

  11. Altbauer Jochen sagt

    Wer ist schuld, das der Homo Erectus den aufrechten Gang erlernte,
    sich weiterentwickelte und seine Fähigkeiten und Bedürfnisse
    an uns ,als seine Nachfahren weitergab ???
    Wäre die Welt besser, wenn wir “auf den Bäumen” geblieben wären ?
    Vermutlich würden wir uns gegenseitig fressen und das
    als ganz natürlich ansehen.
    Da lohnt es sich doch unsere heutigen Probleme mit unseren
    geistigen Fähigkeiten und den Möglichkeiten die wir haben
    anzupacken .
    Ich weiß, anfangen sollen immer die anderen .
    Selbst möchte man doch nicht seine Bequemlichkeit aufgeben !

    • Der Homo erectus entwickelte seine “menschlichen” Fähigkeiten und Bedürfnisse in Ko-Evolution mit dem Feuer. Die erste der Feuer-Eigenschaften, die der Mensch im Umgang mit dem Feuer entwickelt hat, war das Umwegverhalten, d.h. die Befriedigung eines Bedürfnisses (Hunger stillen) aufzuschieben und zuerst Holz zu sammeln und Glut zu erzeugen. Das ist der Anfang der Menschwerdung. Sozialverhalten, Todesbewusstsein und -bestattung, Sprache, Werkzeug, Kochen, sogar anatomische Unterschiede inklusive der Mutation, die unser Gehirn wachsen ließ, und vieles andere mehr, entwickelte sich durch den Umgang mit dem Feuer.

      Doch Feuer ist nun mal zerstörerisch. Deshalb sind die Eigenschaften und Fähigkeiten, die wir im Umgang mit dem Feuer und in der weiteren Entwicklung mit der Technik entwickelt haben, ebenfalls zerstörerisch. Allem voran unsere sogenannte Intelligenz, auf die wir so wahnsinnig stolz sind.

      Kannibalismus ist vor allem bei Menschen und Krabben bekannt. Bei Ratten unter Stress. Sonst kommt es in der Natur höchst selten vor, dass Tiere ihresgleichen fressen.
      Wir Menschen fressen Schweine, die anatomisch nahe mit uns verwandt sind. Und genau das sehen wir durchaus als normal an. Affen nehmen Affenähnlichen nicht ihr Leben weg und züchten sie unter unwürdigen Bedingungen mit dem Ziel, sie zu fressen. Das ist jedoch genau der Fortschritt, auf den die Menschen so unglaublich stolz sind. Ich nenne das Blindheit. Und finde den Stolz auf uns und unsere angebliche Intelligenz und Fähigkeiten ziemlich dumm.

      Wir sind übrigens die Letzten unserer Art. Die einzige Überlebenschance, die wir haben, ist: unser Zerstörungspotenzial zu erkennen und selber die Bremse zu ziehen. Feuer ist eine prima Sache, wenn es in einem Ofen brennt, wo seiner Ausbreitung Grenzen gesetzt sind.

      • “Doch Feuer ist nun mal zerstörerisch. Deshalb sind die Eigenschaften und Fähigkeiten, die wir im Umgang mit dem Feuer und in der weiteren Entwicklung mit der Technik entwickelt haben, ebenfalls zerstörerisch. Allem voran unsere sogenannte Intelligenz, auf die wir so wahnsinnig stolz sind.” Die Kausalität, die hier aufgebaut wird, ist schlicht falsch.

          • Doch, Deine Monokausalität bezüglich Feuer ist falsch. Feuer ist nicht immer zerstörerisch, Feuer ist auch Wärme und Energie. Und Feuer kann Platz schaffen für neues Leben. Nicht alle Fähigkeiten, die wir “mit der weiteren Entwicklung der Technik entwickelt haben” sind zerstörerisch.

            Was den Menschen ausmacht ist nicht allein seine Intelligenz, sondern die Intelligenz gepaart mit Vernunft. Dabei will ich nicht in Abrede stellen, dass die Vernunft bei einigen in der Vergangenheit und auch heute (zu) schwach ausgeprägt ist.

            Dass die Menschen zu Nahrungszwecken Schweine halten ist doch letztendlich ebenfalls der Vernunft geschuldet, Würden die Menschen ihren Bedarf an tierischem Eiweiß so decken, wie dies in der Natur üblich ist, wäre das Plündern der Natur wesentlich dramatischer.

            • Der unmittelbare Effekt von Feuer ist zerstörerisch. Es zerstört die komplexen Strukturen organischer Substanzen und reduziert sie zu Asche und Rauch. In den Sekundäreffekten ist Feuer positiv. Und ja, vielleicht hat die Evolution den Menschen hervorgebracht, um den in der Erde nutzlos gespeicherten Kohlenstoff wieder in die großen Kreisläufe zurückzuführen. Vielleicht war auch ein Jäger nötig, um die Zahl der großen Wildtiere zu begrenzen. Sicher bestand eine Notwendigkeit für unser Erscheinen auf diesem Planeten.

              Auch Zerstörung ist positiv. Das Stoffwechselgeschehen funktioniert ja nur über Ana- und Katabolismus. Wo sich Strukturen aufbauen, müssen sie auch wieder zerstört werden. Bestreite ich ja gar nicht. Ich finde nur, dass es allmählich Zeit wird, zu erkennen, wer und was der Mensch ist. Und das geht nicht, wenn man sich bloß ständig selbst beweihräuchert. Es geht dann auch drum, uns als die zu akzeptieren, die wir sind, selbst wenn der Blick in den Spiegel keinen Spaß macht.

              In toto ist der Mensch zerstörerisch. Auch wenn er Musik macht. Das kann man ja wohl nicht leugnen.

              Heutzutage ist die Nutztierhaltung aufgrund unserer Entwicklung in den letzten 10.000 Jahren tatsächlich eine Sache der Notwendigkeit bzw. Vernunft, da stimme ich Dir ja gerne zu, das war sie aber nicht von Anfang an. Die ganze Agrarisierung war keine Sache der Notwendigkeit, sondern der Religion.

              Der “Feuer”-Weg des Menschen geht vom pyro-religiösen zum religiös-agrarischen zum agrarisch-militärischen zum militärisch-industriellen Komplex.

              Irgendwann muss man mit der Zerstörung aufhören. Wenn man den Punkt nicht findet, heißt es “exit und out”. Die Frage ist, ob wir diesen Punkt nicht bereits überschritten haben.

          • “Die Frage ist, ob wir diesen Punkt nicht bereits überschritten haben.” Diese Frage stellten sich die Menschen schon seit vielen hundert Jahren. Und immer gab es welche, die die Frage mit ja beantworteten und solche die mit nein antworteten. Wer hatte recht?

            • Auf jeden Fall müssen wir zu immer energieintensiveren, weitreichenderen und tiefer ins Leben eingreifenden Mitteln schreiten, um so weiterzumachen, wie wir es tun. Und dabei wird die Natur immer umfassender zerstört. Und der Berg von ungelösten Problemen, die wir vor uns herschieben, wird immer größer.

              Eine Welt, in der sich der Mensch zunehmend als Gott aufspielt und Pflanzen und Tiere nach seinem Willen designt, finde ich zudem nicht besonders attraktiv. Eine Welt, in der Städte wie Krebsgeschwüre wuchern, auch nicht. Eine Welt, in der ich überall, wo ich hinkomme, denselben langweiligen technischen Strukturen wie Flughäfen, Straßen, Verkehrsstaus, Banken, Abgasen usw. begegne, auch nicht. Eine Welt, die zunehmend kleiner, überfüllter und enger wird, auch nicht. Die vom Menschen geschaffenen Produkte gefallen mir auch nur bedingt. Was da durch das permanente Schaffen der Menschen entsteht, ist in meinen Augen eine ziemlich hässliche Welt. Ja, und auch die Landwirtschaft mit ihren Monokulturen hat da ihren Anteil dran.

            • Attraktivität, Gefallen und Häßlichkeit, dies zu beurteilen liegt immer im Auge des Betrachters. Man kannz.B. designte Tiere nicht attraktiv finden, ich finde eine schöne Fleckviehkuhkollektion auf einer Zuchtviehschau etwas wunderbares, die Holsteins sind meines Erachtens über das Ziel hinausgeschossen (jetzt bekomm ich Prügel).

              Will damit sagen:
              Was wir brauchen, sind Leitplanken der Vernunft für menschliches Handeln. Permanenter Alarmismus ist diesbezüglich eher kontraproduktiv.

            • Ursachenforschung ist kein Alarmismus. Eine kritische Selbstanalyse als Alarmismus hinzustellen ist jedoch wiederum ein Symptom, das deutlich auf eine Sucht verweist. Wird ein Süchtiger auf die negativen Folgen seines Tuns hingewiesen, reagiert er mit Verdrängung, Schönrederei, Ablenkungen, Beschwichtigungen.

              Hässlich ist, wenn man seinen Weg auf Kosten anderer Lebewesen geht und das noch nicht mal wahrhaben will. Hässlich ist, wenn man wie selbstverständlich davon ausgeht, Tiere und Pflanzen beliebig zu seinem eigenen Vorteil verändern und umgestalten zu dürfen. Das bedeutet nämlich, dass man anderen Lebewesen ihr eigenes Lebensrecht und damit ihre Würde nimmt.

              Das tut der Mensch jedoch seit 10.000 Jahren. Diese Rücksichtslosigkeit zeigt sich nun immer deutlicher in unseren Städten, in unseren Produkten, im Geldsystem, in den Wissenschaften, in der Landwirtschaft.

              Hässlichkeit liegt nicht im Auge des Betrachters. Hässlichkeit entsteht immer da, wo sich ein Lebewesen über ein anderes erhebt und dem Anderen seine Würde nimmt. So einfach ist das. Um das zu erkennen, braucht es noch nicht mal sehr viel Vernunft. Das kann sogar ein Blinder mit Krückstock erkennen, bloß der von einem Wahn Geschlagene sieht es nicht.

            • “Erst wenn man weiß, was an einem Schönen hässlich ist oder was an einem Hässlichen schön ist, dann kann man Schönheit und Hässlichkeit wirklich erkennen.”
              Bisher hast Du nur über die Hässlichkeit philosophiert, jetzt wärs mal Zeit für die Schönheit. Erst dann kann ich Deiner Argumentation folgen…

            • Im kanadischen Urwald mit einem selbstgebauten Kanu durch unberührte Seen gleiten, in denen sich die Wolken spiegeln, sodass man geneigt ist zu glauben, dass der Himmel die Erde berührt, sich durch grüne Kathedralen tragen lassen, und dabei die tiefe, räumlich anmutende Stille spüren, die bisweilen vom Schrei des Loon gebrochen wird, was die Stille umso tiefer werden lässt. Das ist für mich der Inbegriff von Schönheit.

      • “Sozialverhalten, Todesbewusstsein und -bestattung, Sprache, Werkzeug, Kochen, sogar anatomische Unterschiede inklusive der Mutation, die unser Gehirn wachsen ließ, und vieles andere mehr, entwickelte sich durch den Umgang mit dem Feuer. ”

        Da kam mit der Koexistenz mit dem Feuer?
        Ja, dann haben wir ja damit auch das Böse kennengelernt, oder?

        Aber auch zu bekämpfen gelernt?

        Das Bewusstsein, dass alles 2 Seiten hat, eine gute und eine Böse, man kann das Feuer im Ofen nutzen, oder auch um uns damit zu vernichten, genau wie mit dem Messer, wir können uns damit vernichten, aber
        auch Brot damit schneiden!

        • Gut ist, was uns nützt. Böse ist, was uns schadet. Was uns nützt und schadet, ist in der Regel eine Frage der Dosierung. Oder eben des Gebrauchs, genau wie du sagst. Oder auch des Respekts vor anderen Lebensformen.

          Die Frage ist, ob uns Respekt vor anderen Lebewesen nützt oder schadet. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass uns dieser Respekt nützt. Gentechnik lässt diesen Respekt leider aber total vermissen. Deshalb glaube ich, dass gentechnische Methoden uns langfristig schaden.

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