Bauer Willi
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Rübensaat – besser spät als nie

In diesem Jahr mussten wir lange auf günstiges Wetter für die Rübensaat warten. Der Boden war durch die Winterniederschläge gut mit Wasser gefüllt. Das ist ja eigentlich gut, aber dadurch wollte er auch nicht abtrocknen und es kamen immer wieder neue Regenschauern.

Nachdem wir Gärsubstrat bekommen haben, das mit der Scheibenegge eingearbeitet wurde (wir haben das Video ja gezeigt) haben wir mit der Kreiselegge in einer Überfahrt das Saatbett bereitet und am 19. und 20. April gesät. Wir legen das Saatgut in einer Reihenweite von 45 cm ab, in der Reihe liegt alle 21 cm eine “Rübenpille”. Bei den derzeitigen Bodentemperaturen dürften nach etwa 7-8 Tagen die ersten Pflanzen zu sehen sein. Was wir jetzt nicht gebrauchen können, ist ein heftiger Gewitterregen, der den Boden “verschlämmen” würde. Eine nachfolgende Kruste würde es den Keimlingen schwer machen. Ein schöner Landregen von 5 mm wäre dagegen ideal, damit auch das Saatgut, das eventuell keinen Anschluss an die Bodenfeuchte hat, keimen kann. Aber sonst habe ich keine besonderen Wünsche. Jedenfalls fallen mir derzeit keine ein, aber das kann sich noch ändern 🙂

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Euer Bauer Willi

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34 Kommentare

  1. Brandenburgbauer sagt

    Moin Willi,ich habe des öfteren schon, unter solchen Bedinungen wie sie bei Dir sind Rübendrillen müssen. Da bin ich von der klassischen Aussaattiefe die normal bei 2 cm liegt auf 4 cm gegangen. der Vorteil ist das wenn kein Regen absehbar ist Du beim Drillen in einen Bereich im Boden kommst der noch genügend Feuchte aufweist.Das Auflaufen verzögert sich zwar um einige Tage aber dieRübenpille die ja viel Wasser zum Keimen braucht verdrocknet Dir nicht. Wenn der Wetterbericht das hält was er verspricht mußt Du keine Angst haben.

  2. Friedrich sagt

    Besser später als nie ist ein guter Spruch. Wir sollten nicht vergessen , daß im letzten Jahr am 20.4. hier in Südhannover – 5 Grad waren und wir um die Rüben gezittert haben. In diesem Jahr haben wir den wärmsten April seit den 1960er Jahren. Unsere ersten Rüben , am 9. + 10.4. gedrillt , stehen schon in der Reihe. Auch die in dieser Woche gedrillten Rüben haben bei dieser Wärme gute Startbedingungen. Wenn es so warm bleibt geht das Wachstum ruckzuck und man muß sehen , daß man mit der Unkrautbekämpfung schnell hinter herkommt.– Das große Problem in diesem Jahr ist , daß die Rübenpreise so schlecht sind , daß man fast Geld für die abzuliefernden Rüben mitbringen muß, während die Zuckerfabriken und die Zuckerweiterverarbeiter sich das zusätzliche Geld in die Tasche stecken. Während die Politik den Familienbetrieb fördern will mit Worten , tut sie alles um diesen fertig zu machen. Seit die Politik mit den Flächenprämien , Vorschriften und Gesetzen bei uns eingegriffen hat , geht doch alles wirtschaftlich , ökologisch und sozial zu Boden. Letztlich blutet das Land aus , weil die Städter die Politik machen und keine Ahnung von der Landbevölkerung und Landwirtschaft haben. Denen geht es nur um mein Haus , mein Boot, mein Auto und die nächste Urlaubsreise. Vor den Wahlen wurden 5 Mrd. Euro fürs Land versprochen . Jetzt wird nur noch von 1,5 Mrd.
    geredet. Diese Regierung entscheidet eh nur nach Umfragen und da haben die Leute auf dem Land sowieso keine Chance.

  3. Gurkenhobel sagt

    Moin Willi, schönes Video! Respekt für den alten Herrn! Wir hatten auch mal einen Herrn Holzkamp in Titz, der hatte ein Glasauge (!!!) und war steinalt, hat aber immer unsere Leistungs- und Wertprüfungen gedrillt, weil der sowas von geradeaus fahren konnte… herrlich! Meine DLG-Feldtagsrüben zeigen die ersten Anzeichen von Laubblättern, aber da wird ja auch mit anderen Tricks und Zielen gearbeitet. Alles Gute für eure Rüben!

    • Gurkenhobel sagt

      Herr Knolle hat die erfunden. Und immer noch in Familienhand. Tolles Unternehmen!

      • Inga sagt

        Danke für die Richtigstellung.

        Wie hat er es gemacht, wie kam er auf die Idee?

        Und wie heißt wieder der urspsrüngliche unpillierte Rübensamen?

        • Gurkenhobel sagt

          Die Idee war, das seinerzeit technisch monogerme Saatgut mechanisch in Einzelablage drillen zu können. Unpilliert hießen und heißen die kleinen kantigen Dinger Knäuel. Herr Knolle hat sie zunächst poliert (die äußere Schicht des Perikarp abgeschliffen) und dann pilliert, um eine einheitliche Form und Kaliber zu erhalten. Das Polieren entfernt die Kanten des Knäuels und einen Großteil des Perikarps, welches (auch) keimhemmende Stoffe enthält. Die Keimrate und -geschwindigkeit wird dadurch verbessert. Falls du die DLG Feldtage besuchst, komm bei uns auf dem Stand vorbei, da kannst du dir das alles anschauen und anfassen. Ich darf hier glaube ich keine Firma nennen. Recherchiere ein wenig zu Rübenzüchtern, Rübenpillierern aus Eschwege und deren jüngster Geschichte, dann wirst du schon sehen 🙂

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