Bauer Willi, Medien
Kommentare 40

Reiche Tiere – arme Tiere

Ein “interessanter” Beitrag von “scobel” in 3Sat über Haustiere. Doch auch die Nutztiere werden ins Visier genommen und es wirklich nichts ausgelassen: “Gentechnik, Antibiotika, auf Höchstleistung getrimmte Milch- und Fleischmaschinen, Gewinnmaximierung unter qualvollen Bedingungen, Gülle und die Gefahr von Seuchen” usw.. usw. Besonders “interessant” neben der Wortwahl auch die musikalische Untermalung, die immer dann einsetzt, wenn es um die Haustiere geht.
Was die Haustiermode angeht, unbedingt bis zum Schluss sehen. Wegen dem “süßen kleinen Bademantel” für den Hund…
Normalerweise enthalte ich mich ja einer Stellungnahme, aber diesmal mache ich eine Ausnahme: Ich finde den Beitrag von 3Sat erschreckend. Und das ist noch sehr vornehm ausgedrückt…

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=38345

Bild: Facebook

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40 Kommentare

  1. Paulus sagt

    Auch nach mehrmaliger Betrachtung und einer Weile des Nachdenkens empfinde ich dieses Filmchen als nahezu obszön. Ich bin mir allerdings gar nicht so sicher, ob der Autor dieses entfernt an einen Hund erinnernde Wesen mit den komischen Hütchen, welches zweifelsfrei einer als pervers anzusehenden Qualzucht entstammt, sowie das Hündchen mit der Harley Davidson Kappe und dem Bademäntelchen, nicht sogar schärfer aufs Korn genommen hat als den Umgang mit den dargestellten Nutztieren, der anhand der Aufnahmen von PETA gezeigt wurde.
    Ich weiß es nicht und bin unschlüssig, aber meine Brille hat immer noch zwei Linsen und sollte ich voll daneben liegen werdet Ihr mich schon aufklären.

  2. Heinrich Ostrick sagt

    Habe gerade am Radio die Nachricht gehört das die Zahl der Singvögel in den letzten 10 Jahren um15% zurück gegangen sei . Schuld sei laut Nabu die intensive Landwirtschaft.

    Viele unserer zugvögel auch typische ” Farmland Birds ” landen meiner Ansicht nach in Ägyptischen Gefriertruhen u. Bratpfannen. 700 km Netze entspechen mindestens 15 % unserer Zugvogelpopulation. Es gibt seriös erstellte Fime hierzu u.a vom bayrischen Fernsehen, diese Mittelmeer Dokumentation. Allein die Dimension ist erschreckend. Mir ist in den letzten Jahren das völlige Ausbleiben von typischen Bauernhofvögel aufgefallen. ich vermisse diese Tiere sehr. Sie gehörten einfach mit dazu, man war immer froh wenn man sie im Frühjahr sah

    • Sabine sagt

      Vorgestern wurde die Auswertung der Insektenbeobachtungen des Entomologischen Vereins Krefeld durch die Uni Nijmegen veröffentlicht. Egal wer oder was jetzt Schuld ist, die Zahlen sind dramatischer als erwartet. Forscher halten die Methode der Datenerhebung für zulässig und sehen dringenden Forschungs- und Handlungsbedarf. Das alle Daten auf geschützten Flurstücken erhoben wurden, macht m.M. nach das ganze noch dramatischer. Der Bauernverband könnte sich jetzt an die Spitze einer Bewegung setzten und statt nur auf abwehrend auf die schnellen Schuldzuweisungen zu reagieren, ihre Mitglieder – die ja eh ihre Felder regelmäßig monitoren- zu einer flächendeckenden Langzeitbeobachtung aufrufen. Insektenfallen aufstellen und Vogelzähungen sind jetzt nicht so schwierig. Ich weiß, dass viele Landwirte hier seit Jahren aktiv im Insekten und Vogelschutz sind. Willis Bienenhotel ist ja nicht das einzige im Land.

      • Heinrich Ostrick sagt

        Es ist in der Tat so das noch erheblicher Forschungsbedarf besteht. Es gibt keine Erklärung dafür das heute bei weniger Insektizid Einsatz wie vor 40 Jahren das grosse Sterben darauf zurückzuführen ist. Tatsache ist in meinen Umfeld ich interessiere mich seit Kindertagen für Vögel das Verschwinden kompletter Vogelpopulationen z.b. typische Zugvögel Rauchschwalben, Kuckuck, Feldlerche, Goldammern,. Noch vor einigen Jahren hatte mabei Nachtfahrten mit dem LKW laufend tote Insekten auf der Windschutzscheibe, speziell Anfang Mai bis Juni. Das Reinigungsproblem hat sich in deletzten 2Jahren auf ein erträgliches Mass relativiert. Das sind so meine Wahrnehmungen,

  3. Friedrich sagt

    Wer die Nutztierhaltung anprangert , der muß dasselbe auch bei den im Haus gehaltenen Tieren machen. Leider wird hier immer nur einseitig gegen die Nutztierhaltung berichtet , denn man will ja von den”tierlieben Leuten” die Spenden oder auch Wählerstimmen haben.
    Fast jegliche Heimtierhaltung ist nicht tiergerecht und dient meistens nur der Erbauung der Halter , während die Nutztierhaltung uns Menschen ernährt. Das ist der wesentliche Unterschied. Grundsätzlich halten 90% aller Tierhalter ihre Tiere in Haus und Hof schon ordentlich. Es geht , wie immer um die 10% Problemfälle gegen die man angehen sollte. Leider lebt von der Angstmache ums Tierleid inzwischen eine ganze Branche. Glyphosat läßt grüßen. Es geht immer ums Geldmachen, deshalb ist es immer schwierig wem man glauben soll.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Lasst uns doch erstmal das töten, quälen, missachten ,verachten
    von Menschen rund um den Globus beenden.
    (Wer glaubt, das wir das jemals schaffen ?)
    Ich stelle jedenfalls in der Ethik den Menschen vor das Tier !
    Das heißt nicht das ich für Tierquälerei bin ! , aber die
    Relation muss passen.

    • sonnenblume sagt

      Meine volle Zustimmung Bauer Jochen. Aber ist es nicht viel, viel einfacher hier Tierschützer zu sein, als sich um andere Menschen zu kümmern? Tiere machen im Umgang in der Regel nicht so viele Probleme. Menschen haben ihren eigenen Kopf und sind bisweilen auch ziemlich widerspenstig. Diese Kraft, dieses Geld und der Einsatz der jetzt in den Tierschutz geht, z.B. ein Jahr lang in die Unterstützung von Obdachlosen einbringen. Das wäre doch ein Anfang.

      • Thomas Müller sagt

        Man müsste für mehr Tierschutz einfach nur die Gesetze oder die Haltungsverordnungen ändern. Mit einer Ethik-Abhakliste, auf der Tiere ganz unten stehen, kann man einen Aufschub nicht begründen.

        • sonnenblume sagt

          Mein Eindruck geht dahin, dass die Tierhaltung aktuell einen viel höheren Stellenwert in der Wahrnehmung in der Gesellschaft hat, wie die Randgruppen. Wenn man sich an die derzeitigen Gesetze für Tierhaltung hält und diese auch wirklich ausfüllt, dann geht es denen heute schon besser, wie den Menschen, die auf der Straße leben. Das soll nicht heißen, dass es in der Tierhaltung nicht besser werden soll. Andererseits haben diese Menschen auch ein Recht auf Würde und menschenwürdiges Leben. Und wer kümmert sich da? Also müsste das dann auch gesetzlich geregelt werden. Davon spricht niemand! Diese Menschen stehen doch heute noch unterhalb der Tiere in der Liste.

          • Thomas Müller sagt

            Obdachlosigkeit ist hier ein spezielles Problem. Vielleicht kann ich Dich beruhigen. Die Gesetze sind vorhanden. Obdachlose haben Anspruch auf Existenzminimum einschl. Wohnung. In leerstehende Wohnungen werden sie von der zuständigen Ordnungsbehörde notfalls auch gegen den Willen des Eigentümers im Wege des unmittelbaren Zwangs eingewiesen.

            Das muss der oder die Obdachlose aber wollen. Das Problem ist ein persönliches. Fraglich, inwieweit man da bei der Verweigerung von Hilfe wirklich von Freiwilligkeit der Obdachlosigkeit sprechen kann. Aber von jedem Passanten bemitleidet werden, will wohl keiner. An Obdachlose kommen wohl nur sehr wenige heran, und am wenigsten Charity-orientierte Latte-macchiato-Mütter.

            • sonnenblume sagt

              Sie haben recht, diese Personengruppe ist schwierig und nicht jeder kann die Arbeit mit diesen Menschen leisten. Die besagten Charity-Damen bringen uns aber auch beim Tierschutz nicht weiter. In beiden Fällen muss man sich intensiv mit der Thematik auseinander setzen. Man muss schon über einen längeren Zeitraum in den Bereichen arbeiten um einen wirklichen Einblick zu bekommen. Von Außen betrachtet sieht häufig vieles einfacher aus, als es in Wirklichkeit ist. Das wird oft vergessen.

    • Richtig Altbauer Jochen!

      Na ja, es wird ja schon darüber nachgedacht, wie die Menschen in der 3. Welt für unserer
      Textilien ausgenutzt werden!
      Sogar Fernsehsendungen gibt es schon dafür!

  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    300.000 Tiere werden in Deutschland jährlich ausgesetzt,
    wo bleibt da der Aufschrei?

  6. Der Film zeigt die beiden Extreme: das gequälte Nutztier einerseits, das verhätschelte Haustier andererseits. Ich finde es schon gut, die Extreme mal ganz krass vorzuführen, weil an den Extremen die Tendenzen zu erkennen sind, auch wenn die Tendenzen in der Realität meist nicht bis ins Extrem gehen.

    Das gequälte Nutztier steht für einen Mangel an Beziehung zwischen Mensch und Tier. Wer in einem Tier nur den Nutzen sieht, kann keine Gefühle gegenüber dem Tier zulassen und wird den Bedürfnissen des Tieres gegenüber blind.

    Das verhätschelte Haustier steht für einen Beziehungs-Überschuss, es muss für ein unbefriedigtes Liebesbedürfnis herhalten. Wer das Tier nur mit unerfüllter Liebe überhäuft, wird den Bedürfnissen des Tieres gegenüber ebenfalls blind.

    In beiden Fällen hat das Tier kein Existenzrecht, unabhängig von den Ansprüchen des Menschen. Nur, wenn das Tier Ansprüche erfüllt, darf es existieren, um den Preis, dass der Mensch damit machen kann, was er will. Die beiden Extreme unterscheiden sich im Grunde gar nicht sehr voneinander. In beiden Fällen wird das Tier gleichermaßen seiner natürlichen Würde beraubt.

  7. Lieschen Müller sagt

    Soviele Beiträge. Über was soll ich nun zuerst nachdenken um mir eine Meinung zu bilden?

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