Bauer Willi
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Nix als Widersprüche…

Ein Gastartikel von Sandra, die ganz schön verärgert ist über die Forderungen des Umweltministeriums. Und die vernünftige Lösungsansätze vermisst.

Mir läuft gerade einmal mehr die Galle über, meine Stirn zieht Falten und ansprechen sollte man mich besser auch nicht. Denn unsere allseits bekannte Frau Ministerin Dr. Barbara Hendricks und ihr Ministerium bringen mich zur Weißglut – logisches Denken, Folgen abschätzen, Ursachen zu erkennen – bislang suche ich das im Bundesumweltministerium vergeblich. Ich frage mich, was wollen die eigentlich?

Heute geht es einmal mehr darum, die weitere Zulassung von Glyphosat zu verhindern. Gut, ok. Soll sie versuchen, aber STOP! War da nicht etwas mit dem Emissionsausstoß in der Landwirtschaft, der ihr sauer aufstößt, und den sie gerne weg haben möchte…? Dumm nur, dass Glyphosat mit der Feldspritze ausgebracht 3 mal weniger CO2 ausstößt als die Alternative, das Pflügen.

Blühstreifen, Brache und Zwischenfrüchte findet die gute Frau Hendricks ganz toll, ihre Leute natürlich auch… aber STOP ZUM ZWEITEN MAL! Blühstreifen und Greening machen wir Bauern ja. Dumm nur, dass keiner aus dem Ministerium, in der Lage ist zu sagen, wie man seinen Acker nach Beendigung einer solchen Maßnahme wieder sauber bekommen soll, ohne Glyphosat, ohne enormen CO2-Ausstoß und ohne Mehrkosten für mich. Dumm auch, dass Zwischenfrüchte, die nach der Ernte der Hauptfrucht die im Boden noch vorhandenen Nährstoffe aufnehmen und als Biomasse speichern. Tja, so funktioniert aktiver Grundwasserschutz nun mal.

Erosion mag man nicht im Umweltministerium, die mögen wir Landwirte auch nicht, das wäre ja mal etwas, was man gemeinsam hat, aber STOP! Dumm nur, dass so eine Zwischenfrucht, z.B. Ölrettich, wenn er z.B. abgefroren ist oder mit Glyphosat tot gespritzt wurde, ein prima Erosionsschutz ist, z.B. in Zuckerrüben oder Mais. Zu dumm, dass das ohne Glyphosat wohl in Zukunft weniger werden wird mit den Zwischenfrüchten, dafür aber mit der Erosion mehr.

Sauberes Grundwasser mit wenig Nitrat wollen wir alle… aber STOP! War da nicht die neue Düngeverordnung? Richtig! Dumm nur, dass es wieder einmal die kleinen Landwirte hart treffen wird, wenn sie nicht genügend Speicherkapazität für ihre Gülle haben. Werden wohl bald viele kleine Betriebe die Viehhaltung aufgeben müssen, denn unsere Bauministerin war fleißig und hat sich allerlei einfallen lassen, sodass einem die Lust vergeht, etwas zu investieren oder schlicht und einfach das nötige Geld dazu fehlt. Blöd nur, dass Frau Dr. Hendricks gerade die kleinen Betriebe erhalten wollte.

Demnächst wird das Umweltministerium sicher wieder drauf aufmerksam machen, wie schlecht wir Landwirte doch unsere Tiere halten. Aber STOP! War da nicht die Bundesbauministerin, die am Anfang des Jahres per Video verkündet hat, der Landwirtschaft gewisse Privilegien im Baurecht zu entziehen und einige Vorschriften zu verschärfen? Dumm nur, dass jeder neue Stall auch einen Gewinn beim Tierwohl bedeutet gegenüber einem alten. Und viel dümmer ist die Annahme, dass kleine Betriebe auf dem neuesten Stand mit dem Tierwohl sind. Anbindehaltung bei Kühen, dunkle und miefige Schweineställe findet man hier, da und dort noch auf kleinen Betrieben…

Tja, und dann mag man in der Umweltpolitik Bienen, Krabbelkäfer und Insekten. Logisch, dass man da keine Pestizide mag. Aber STOP! War da nicht eine Alternative? Jupp! Die Gentechnik. Dumm nur, dass man diese verteufelt, wo sie doch in kurzer Zeit schon dafür sorgen könnte, dass den Getreidehähnchen, Rapsglanzkäfer, Kartoffelkäfer und Blattläusen die Pflanzen nicht mehr schmecken… Dumm auch, dass man damit unzählige Tonnen an Pestiziden einsparen könnte, die jetzt auch nützliche Insekten mit umhauen können.

Nach so vielen Dingen, die man nicht will, bekommt man dann aber mal Hunger – auch im Umweltministerium. Und zu einer richtigen Mahlzeit gehören auch Kartoffeln und Gemüse dazu. Aber STOP! War da nicht auch noch etwas? Jo! Die bösen Pflanzenkrankheiten, denen begegnet man mit Fungiziden oder zB. Kupfersulfat im Bioanbau, Dumm nur, dass man leckeres und makelloses Obst und Gemüse essen will – und das ohne Fungizide und Schwermetalle, denn das ist ja Teufelszeug.

Die Alternative wäre die Gentechnik, Kartoffeln ohne Krautfäule, Getreide ohne Rost und Fusarien, Äpfel ohne Schorf…. tja, ist halt Teufelszeug, die Gentechnik, dann lieber Fungizide und Kupfer, die auch nützliche Pilze und Sporen im Boden töten…

Nichts als Widersprüche…. Langsam bin ich echt ratlos, wo die Vernunft im Umwelt-Ministerium abgeblieben ist.

Eure Sandra

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53 Kommentare

  1. Paulus sagt

    Da ich auf die weiter unten stehenden Beiträge des Ehemaligen und Bauerhans nicht mehr antworten kann kurz Folgendes:
    Zum allgemeinen Erkenntnisgewinn haben weder der Ehemalige noch ein gewisser Bauer aus OWL nach meiner Wahrnehmung etwas Wesentliches beigetragen. Sie schleichen sich gerne hinzu, vermeiden es aber geschickt ihre Meinung als Erste zu vertreten. Ja, das ist einfach.
    Aber keine Sorge, ich verschwinde hier.
    „Hallo, hier ist der Alois“ und „Hallo Leute“ werde ich mir trotzdem weiter anschauen, sofern es mir gestattet wird. Ist immer kurz und bündig und informativ – unabhängig davon ob ich als allseits erklärter „Nichtwissender“ mit Willis Auffassungen konform gehe oder nicht. Das mit dem Dialog zwischen Bauern und Verbrauchern nehme ich mittlerweile nicht mehr so Ernst. Der findet schlicht und ergreifend gar nicht oder bestenfalls in marginalem Umfang statt.
    So, liebe Bauern, jetzt unterhaltet euch weiter unter Euresgleichen. Die Verbraucher habt ihr in diesem Blog doch eh schon weitgehend verloren.

  2. Lieber Bauerwilli,

    ich kann deinen Frust verstehen. In den zuständigen Behörden regiert die Inkompetenz.

    Doch nur dagegen zu wettern bringt leider nichts.

    Es geht doch überhaupt nicht um Glyphosat ja/ nein, sondern wie Ihr Landwirte es schaffen könnt die Vielfalt unserer heimischen Natur zu bewahren und zu fördern. Mit dem derzeitigen Konzept sind wir bald bei 0. Also läuft etwas ganz gehörig schief. Und mir kann kein Bauer erzählen er würde das nicht mitbekommen. Also was wären eure konkreten Vorschläge?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Denke mal wir sind uns einig, dass die LKWs einen Schadstoffausstoß haben?

      Dies könnte man umgehen, wen alles mit dem Hand, oder Schubkarren transportiert würde.
      Was mich wundert, dass noch niemand auf diese Idee der Emmisionseinsparung gekommen ist?
      Man kann mir doch niemand ernsthaft erzählen, das dis noch niemand mitbekommen hat?
      Also was wären ihre konkreten Vorschläge?

  3. Sandra Harms sagt

    Um noch eines klar zu stellen, denn einige möchten mich gerne teeren und federn…
    ich Halte gen technisch veränderte pflanzen, wie zb die roundup ready mais und soja sorten für einen irrweg, und lehne diese ab, da diese nur dazu verleiten auf teufel komm raus glyphosat anzuwenden. genau so skeptisch gegenüber stehe ich pflanzen die ihr eigenes insektizid produzieren und so alle insekten die sich an der planze zu schaffen machen abtöten, auch das halte ich für nicht richtig. genauso halte ich es für absolut falsch die gene einer erdbeere in eine zwiebel einzubauen, das ist vermischung von arten und somit abzulehen.
    in meinen augen, kann die gentechnik ihren nutzen für die umwelt bringen wenn resistenzgene aus der wildformen der einzelnen pflanzen gesucht und verwendet werden, zb bei kartoffel aus peru wo es noch wildformen gibt die resistent sind gegen krautfäule,und wo es auch sorten gibt an die der kartoffelkäfer nicht heran geht. gleiches beim getreide,bei rüben,kohl usw usw.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Zenzi,
      da gibt es einiges an Lösungen.

      – Eine absolute Höchstgrenze unabhängig vom Ertragsniveau ist nicht besonders logisch. Wenn ich 100 kg Stickstoff dünge, auf dem einen Feld aber aufgrund der natürlichen Gegebenheiten wenig, auf dem anderen viel ernte, können die 100 kg auf dem einen Feld schon zu viel sein, auf dem anderen Feld mit dem höheren Ertragsniveau ist es definitiv zu wenig. Gilt übrigens auch für Bio-Betriebe.

      – Die Grenzen für die Düngerausbringung an ein festes Datum zu binden, macht wenig Sinn. Wenn es am letzten Tag vor dem Datum gutes Wetter ist und der Boden ohne Bodenschäden befahrbar ist, mache ich mich strafbar. Wenn es dann erlaubt ist und es regnet zwei Wochen, habe ich ein Problem. Nicht die Behörde. Die hat nur ein Problem mit der Kontrolle. Gilt übrigens auch für Bio-Betriebe.

      – Wir hatten letztes Jahr eine miserable Ernte, weil es im Juni nur geregnet hat. Die letzte Düngung im Mai kann ich aber nicht mehr runterholen. Ich habe aber so gedüngt, als würde es eine normale Ernte. Was jetzt? Bin ich schuld, dass das Wetter so scheiße war? In der Bilanz sieht das dann so aus. Hier braucht es eine Ausnahmeregelung, die ich ja auch mit Lieferscheinen belegen kann. Gilt übrigens auch für Bio-Betriebe.

      – Bei 8 Wochen Trockenheit wie in diesem Frühjahr werden die Nährstoffe auch im organischen Dünger nicht mobilisiert, weil das Wasser fehlt. Da ruht auch sämtliches Bodenleben, was für die Umsetzung sorgen sollte. Ohne Wasser nimmt die Pflanze auch keine Nährstoffe auf. Das versteht jeder, kann ich aber in der Bilanz nicht unterbringen. Gilt übrigens auch für Bio-Betriebe.

      – Klar ist auch, dass Nährstoffe bei Niederschlägen wie in den letzten Tagen in Deutschland nach unten ausgewaschen werden können. Getreide und Raps sind ja reif und nehmen nichts mehr auf. Bei 200 mm in zwei Tagen ist die Auswaschung auch logisch und natürlich. Wie soll ich denn dann die Nährstoffe fixieren? Mir fällt da nix ein. Gilt übrigens auf für Bio-Betriebe. Und im Wald und auf der Heide.
      Bauer Willi

      • Paulus sagt

        Die Einhaltung gesetzesähnlicher Vorschriften oder Verordnungen vom Wetter abhängig zu machen ist eine durchaus interessante Vorstellung. Da würden sich andere Branchen gerne anschließen. Ich hoffe allerdings, dass kein Verordnungsgeber und keine Regierung dieser etwas ungewöhnlichen Auffassung folgt. Mit derart kruden Gedanken bringen sich die Bauern nur noch mehr ins Abseits.

        • Jochen Böhrer sagt

          Sie scheinen keinerlei Ahnung von Biologie und dem Einfluß der Witterung auf Ertrag, Stickstoffentzug und Auswaschung zu haben. Wieso fühlen Sie sich dann bemüßigt, sich hier mit Ihrem Unwissen dermaßen zu blamieren?

        • Mark sagt

          Bauer Willi hat die Schwächen der Düngeverordnung ziemlich auf den Punkt gebracht, das sind keine “kruden Gedanken”, sondern eher “krude” Verordnungen. Wer glaubt, er könne Natur und Wetter in einen starren Verordnungsrahmen pressen, wird zwangsläufig Schiffbruch erleiden. Eine Branche, die die Werkstatt unter freiem Himmel hat ist eben nicht vergleichbar mit denen, die in der warmen Stube hocken.

          • Inga sagt

            “Eine Branche, die die Werkstatt unter freiem Himmel hat ist eben nicht vergleichbar mit denen, die in der warmen Stube hocken.”

            das ist so was von wahr!

        • Bauer Willi sagt

          So, Paulus, und jetzt die Vorschläge…Kritik ist immer einfacher…
          Bauer Willi

          • Paulus sagt

            Sorry Willi, da hatte ich mich in der Schnelle unglücklich ausgedrückt und leiste Abbitte.
            Allerdings war und ist mir immer noch nicht klar, welche Kriterien für Ausnahmegenehmigungen gelten können und wie das in der Praxis zu bewerkstelligen ist. Amtlicher Wetternachweis einschl. Nachweis der Wasserdurchlässigkeit bzw. Versickerungsfähigkeit des Bodens und der Restnährstoffgehalte auf einzelnen Parzellen, etc.? Regionale Ausnahmegenehmigungen mit der Festlegung von Grenzen? Zur korrekten Beurteilung sind doch wohl etliche Parameter erforderlich und mit der Gegenüberstellung von Lieferscheinen dürfte es wohl kaum getan sein. Da wäre dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Nach meiner Auffassung sollte man auch als Bauer zumindest versuchen die Dinge bis zum Ende denken.

            Wenn sich derartige Verordnungen als nicht praktikabel oder als ungeeignet erweisen, kann es doch nur so sein, diese grundlegend zu ändern statt das Ganze noch zu verkomplizieren. Da vertrete ich die Auffassung von Mark. Darauf aufmerksam zu machen, dass gewisse Verordnungen schlicht schwachsinnig sind und auf deren Änderung zu drängen betrachte ich als Aufgabe der entsprechenden Verbände.

            An Herrn Jochen Böhrer richte ich folgende Worte:
            Da Alois und Willi um einen Dialog baten, fühlte ich mich durchaus bemüßigt mich hier mit meinem Unwissen einzubringen und ggf. auch zu blamieren. Das nehme ich gerne in Kauf. Jeder Dialog beinhaltet allerdings auch Fragen und Kritik und Denkverbote waren schon immer kontraproduktiv. Wenn mein bescheidener Beitrag derart unreflektiert abgebügelt wird könnt ihr auch gerne unter Euch bleiben.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Von Elektroinstallation verstehe ich viel, schließlich kommt bei mir auch Strom aus der Steckdose, würde ich einem Elektriker sagen, dass er von der Verdrahtung nichts versteht, würde er Empört antworten: Was willst du Bauer schon von einer Elektroinstallation verstehen, du hast das gar nicht gelernt.

              Genau so kommen mir manche Beiträge rüber, da wird nicht gefragt, sondern mitgeteilt, dass diejenige, die das gelernt und manchmal jahrzehntelang ausgeübt haben, eigentlich von Landwirtschaft nichts verstehen.

              Dann kommt noch der Vorwurf, man ist nicht lernfähig, obwohl nichts beständiger ist, als der fast tägliche Umbruch im Pflanzenschutzbereich.

              Ps. Damit sind alle User gemeint, nicht nur Einzelpersonen.

            • bauerhans sagt

              “…..könnt ihr auch gerne unter Euch bleiben.”

              wie oft hast du hier ähnliches schon geschrieben…..

  4. Ich seh das so sagt

    Liebe Landwirte
    Es kann doch nicht so schwer sein für die Konsumenten eine nicht genmanipulierte, freilebende, eierlegende Wollmilchsau anzubauen, die sich von Schädlingen und Beikräutern ernährt, wodurch ihr künftig nichts mehr spritzen braucht. In ihrem Fell werden sich Bienen und Insekten wohlfühlen, die somit nicht nur zusätzlich Honig und Alternatives für die vielen schönen wöchentlich neuen Ernährungstrends zur Verfügung stellen, sondern auch für die Bestäubung oder sonstwie Vermehrung diese Innovativproduktes sorgen und es zudem von Fusarien und all dem Zeug freihalten, vor dem ihr Bauern euch immer so unverständlicherweise fürchtet. Es produziert keine CO2-Belastung für die Umwelt, weil es anscheinend nur Sauerstoff von sich gibt und seine Exkremente zur Düngung gleich direkt wieder in den Boden abgibt.
    Es braucht auch dann keine Schlachthöfe mehr, weil es der Konsument entweder direkt am Feld pflücken kann und das Geld in ein nettes Bastkörbchen mit Stickereien legen kann. Was auf die Deckchen gestickt sein kann, hab ich ja heuer mal ein paar Ideen vorgelegt.
    Für Supermärkte können die gewünschten Teile sehr leicht von der Wollmilchsau durch Abschütteln entnommen werden. Was die euch dann dafür zahlen, werdet ihr ja dann sehen – da würde sich also auch nichts groß verändern für euch.

    So. Jetzt hab ich euch ohnehin schon fast alles verraten. Eurer neues Praktiker-Netzwerk braucht es jetzt doch wirklich nur noch umzusetzen.
    Alles Liebe und viel Erfolg bei der Umsetzung
    Eure Barbara H. xxx

    P.S. Wichtige Ergänzung: Hitze oder Regen machen diesem natürlichen Naturprodukte natürlich nichts aus.

  5. Friedrich sagt

    @bauerhans. Im ersten Fall von Glyphosat bei einer Kontrolle erfolgt 5% Abzug von der Prämie. Dann erfolgt jährlich eine Kontrolle. Im Wiederholungsfall wird es erheblich teuerer. Ich habe in den letzten 13 Jahren, 56 Kontrollen von sechs verschiedenen Behörden oder Organisationen hinter mir. Hatte noch nie weniger als drei Kontrollen/Jahr. Beispiel:
    2/2017 = QS-Kontrolle , 12/2016 Tiergesundheitsamt, 10/2016 Greeningkontrolle , 1/2016 Veterinäramtskontrolle. Dann kommt noch das LAVES, die LK mit CC-Kontrolle und die ISO 9000 -Kontrolle. Wir haben hier in Niedersachsen einen kaotischen Landwirtschaftsminister , der, wenn er jeden Morgen aufsteht , sich wieder eine neue Schweinerei gegen die Bauern einfallen läßt. So ist unser Eindruck hier. Die FDP hatte im letzten Jahr einen fachlich und sachgerechten Entwurf für die Düngeverordnung in den Landtag eingebracht , den ich auch unterschrieben hätte , aber die jetzige Düngeverordnung ist das Gegenteil davon mit irre viel Bürokratie. So sorgen unsere GRÜNEN NGO-Minister für viele Stellen in den Ämtern mit dem Ziel auch beschäftigt zu werden. Alle reden vom Fachkräftemangel , aber wenn wir die Stellen im “Öffentlichen Dienst”auf ein Normalmaß abbauen würden und die Effizienz steigern würden , dann hätten wir kein Fachkräfteproblem. Aus meiner Sicht sind 50% in diesem Bereich an Arbeitsplätzen unnötig.

    • Mark sagt

      “…wenn wir die Stellen im „Öffentlichen Dienst“auf ein Normalmaß abbauen würden und die Effizienz steigern würden , dann hätten wir kein Fachkräfteproblem. ” Die Fage ist, ob die freigesetzen AK´s zu etwas anderem (sinvollem) zu gebrauchen sind!

  6. Friedrich sagt

    Unsere Politik wiederspricht sich in vielen Punkten und zeigt auch damit ihre Unfähigkeit.
    In den Städten ist ein NOx wert von 50 als Grenzwert vorgegeben. Der Höchstwert am Arbeitsplatz ist aber mit 950 als Grenzwert gesetzt. Also das 19.fache . Der Grenzwert in den Städten ist also nur da , um die ausländischen Autos vom Markt in der EU fern zu halten.
    Früher habe ich im Jahr 2 ltr. Glyphosphat für unsere Hofstelle zur Unkrautvernichtung gebraucht. Heute setzte ich den Propangasbrenner nur noch auf einem Drittel der Fläche ein und brauche über 40 kg Propangas. Ich kann mir nicht vorstellen , daß das alles für die Umwelt von Vorteil ist. So gibt es noch viele Dinge , die unsere unfähigen Politiker aus lauter Populismus und Wahlkampf uns Wahlbürgern unterjubeln. Nach den Wahlen im Oktober sieht die Welt dann sowieso wieder anders aus. Dann ist wieder keiner mehr von unseren Kandidaten drei Jahre zu sehen. Es geht also mal wieder nur um Posten , Geld und Macht. Also geht zur Wahl und wählt für Euch das “Kleinere Übel”.

    • bauerhans sagt

      “Früher habe ich im Jahr 2 ltr. Glyphosphat für unsere Hofstelle zur Unkrautvernichtung gebraucht.”

      friedrich,stimmt es eigentlich,dass ein niedersächsischer landwirt sämtliches agrargeld zurück zahlen musste,weil sein senior sich unbefugt am giftschrank bedient hatte und den hofplatz mit glyphosat gespritzt hatte??

  7. Sebastian D. sagt

    Selektive Insektizide, die gegen bestimmte Schädlinge wirken, beruhen immer auf den selben Wirkstoffen! Würde man nur auf solche Insektizide setzen, so würde man sehr schnell Resistenzen fördern! Daher werden in der konventionellen Landwirtschaft heutzutage stets die Wirkstoffe/Wirkstoffgruppen gewechselt, um eben die Bildung von Resistenzen zu vermeiden. Hier muss der Landwirt eben schon Kompromisse in der Wirkung eingehen und auch auf Erträge verzichten, was aber jeder von uns Landwirten gerne tut, denn wir lieben und leben unseren Beruf und wollen ihn auch noch weiter zum Wohle aller ausüben.
    Die Landwirtschaft heutzutage tut alles ihr Mögliche um dem Naturschutz und der Artenvielfalt gerecht zu werden, nur ist wie von Sandra beschrieben, nicht immer alles möglich, so muss man eben auch Abstriche machen und Kompromisse eingehen können!

    Die neue Düngeverordnung ist zum Beispiel insofern schlecht durchdacht, da nicht mehr immer nach Entzug gedüngt werden kann, was zu einer Ausbeutung des Bodens führt! Das ist sicher nicht im Interesse der Landwirtschaft und des Naturschutzes!
    Und falls es dann weitergeht mit der Landwirt muss auf Erträge verzichten, etc. dann sollte man bedenken, das die Natur die Erträge bestimmt und nicht der Landwirt. Die Pflanze wird immer so viele Nähr- und Mineralstoffe aufnehmen, wie sie nur kann. Wenn der Boden dann einmal ausgelaugt ist, da wir nicht mehr ausreichend, sprich nach Entzug, düngen dürfen, so werden die Erträge auf lange Zeit deutlich schlechter und wir werden gezwungen sein, unsere landwirtschaftlichen Produkte aus Ländern zu importieren, in denen nicht ansatzweise unsere Bestimmungen zur Produktion eingehalten werden und wir schon gar nicht darauf Einfluss haben werden!
    Im Moment tut Frau Dr. Hendriks leider alles was der Natur und der Landwirtschaft in Deutschland schadet. Schade das viele auf ihre Parolen und Propaganda hineinfallen und sich nicht wirklich informieren, bevor sie zu dem Thema Stellung beziehen.

    Ich kann jedem nur empfehlen sich einfach mal mit einem Landwirt zu unterhalten, warum er was und wie macht, ohne ständig die so oft gehörten Unwahrheiten und Hypothesen im Kopf zu haben. Denn nur wer sich wirklich anhört was der Landwirt ihm sagt, kann dann auch anfangen sich ernsthafte Gedanken dazu zu machen und auch dann erst über Folgen und Lösungen nachdenken.

  8. Zenzi sagt

    Entschuldigung dass ich dich anspreche Sandra, aber kannst du bitte kurz die neue Düngeverordnung erklären, dass ist den Verbrauchern mit denen ihr hier diskutieren wollt nicht klar, warum die schlecht sein soll. Viele denken wahrscheinlich noch an den Misthaufen den es ja sogut wie nicht mehr gibt. Heutzutage scheißen die Kühe ja fast nur flüssig….
    Und wieso soll es dumm sein, dass man Gemüse und Obst ohne Fungizide und Schwermetalle (und ohne Glyphosatrückstände) essen möchte. Ich versteh deine Schlussfolgerungen zum großen Teil nicht, weiß aber was du meinst und dich ärgerlich macht.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Tiere scheißen immer noch so, wie vor 100 Jahren, damals halt auf Stroh, heute geht es halt in die Güllegrube.

      Bei Obst kann ich etwas mitreden, bei der Anlieferung an den Obstgroßmarkt wurde nicht gefragt, ob ich Spritzmittel eingespart habe (Dass die Gesetze eingehalten werden, ist selbstverständlich),, nein, die äußerliche Qualität muss so Beschaffen sein, wie sie die Natur nicht von alleine liefert.

      Äpfel werden in der Sortieranlage 48 mal Photographiert, ein Pünktchen in der Größe einer Stecknadel (Stecknadelspitze) führt unweigerlich in die Saftindustrie.

      Das ist die Realität und der Verbraucher bestätigt die bei ihren Einkäufen.

      Für die Bioanhänger,
      Kupferhydroxid, Schwefel, Pyrethrine und Spinosad , selbst eine Brennesseljauche ist ein Pestizid.

      Wollen sie dem aus dem Wege gehen, bleibt ihnen nur noch über, dies alles selbst anzubauen.
      Außerdem sollte man die Zutaten verarbeiteter Lebensmittel genau ansehen, was da alles hineingemischt wird, das wird von den meisten Gesundheitsanhängern gerne übersehen.

      • Paulus sagt

        Ach Ehemaliger, von wegen die Tiere scheißen immer noch so wie vor 100 Jahren.
        Du glaubst ja gar nicht was man gewissen Leuten alles aufbinden kann. Einer studierten Besucherin unseres Nebenerwerbsbetriebes habe ich nebst ihren Kindern (im Scherz und auch ein wenig stinkig) mal erzählt, dass wir nitrat- und phosphatfrei sowie ohne jegliche PSM wirtschaften und die Ausscheidungen unserer Freilandrinder sowie unser Gemüse ebenso nitrat- und phosphatfrei frei sind. Die Dame zeigte sich beeindruckt und hat es wohl tatsächlich geglaubt. Zum Abschied habe ich ihr, selbstredend ökologisch korrekt verpackt, noch ordentlich was von dem N-haltigen Rucola mitgegeben.
        Nein, ich erzähle hier kein Märchen aber es ist vielleicht ein einfaches Beispiel dafür, wie die gesellschaftliche Diskussion aus den Fugen gerät.

    • Sandra Harms sagt

      @ zenzi
      meine aussage “ohne fungizide und schwermetalle” bezieht sich darauf das der verbraucher und natürlich auch das BMBU das nicht möchte, der Verbraucher möchte ja laut lippenbekenntnis am liebsten nur bio… das ist soweit nichts neues, auch das verhalten vom verbraucher ist nichts neues. aber nach wie vor sind aber obst und genüse die nicht 100% makellos sind in der regel unverkäuflich…

    • Martin Grube sagt

      Da wäre z.B. die Pflicht für eine Festmistlagerplatte. Kann ich mir nach dieser kleinen Preisdelle bei der Milch gerade nicht leisten.
      Das heisst ich werde bis kurz vor Sperrfrist den Mist auseinander streuen und einarbeiten.
      Dabei entsteht Nitrat das ausgewaschen wird weil im Winter kein Wachstum stattfindet.
      Klasse oder?

  9. bauerhans sagt

    frau hendricks ist im wahlkampfmodus und versucht für ihre partei zu punkten!
    sie wird sicherlich einer neuen regierung ab herbst 2017 nicht mehr angehören.
    ob sich unter einer neuen regierung(ohne die grünen)etwas für die landwirtschaft ändern wird…..

  10. Mark sagt

    Dumm nur, dass konventionelle Landwirtschaft ohne Glyphosat und Gentechnik und neue Ställe scheiße ist! Wer so agrumentiert, schießt sich selbst ins Bein und merkt es anscheinend noch nicht mal!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Neue Ställe in konv. Betrieben sollen Scheiße sein?

      Manchmal ist klares Denken vor dem Schreiben von Vorteil.

      • Mark sagt

        “Manchmal ist klares Denken vor dem Schreiben von Vorteil.” Richtig!
        Vielleicht nochmals zum Verständniss. Gemeint war:Nicht alle alten Ställe sind schlecht. Und wenn wir keine gentechnisch veränderten Sorten zur Verfügung haben, spritzen wir deshalb nicht alle Insekten tot (schon mal was von Nützling schonenden (selektiven) Insektiziden gehört), etc. Es geht um die Argumentationsweise von Sandra nach dem Motto: wenn wir nicht dies und jenes bekommen, machen wir weiterhin alles kaputt. Das tun wir nicht, und deshalb ist eine solche Argumentation sch…. schlecht.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          >>(schon mal was von Nützling schonenden (selektiven) Insektiziden gehört),<<
          Sie werden es kaum glauben, ich habe nicht nur davon gehört, sondern die Anwendung dieser Insektizide ist Standard.
          Sandra hat die Widersprüchlichkeit der Argumente dargelegt, allein die Gentechnik in Deutschland in den Mund zu nehmen. erntet heftigste Kritik, es sei denn, es handelt sich um Medikamente.
          Wenn man ein bisschen über den eigenen Horizont blickt, genmanipulierte Lebensmittel werden kommen, wenn nicht über die deutschen Felder, dann mit den Schiffen über deutsche Häfen.

          • Berglens, Peter sagt

            … klar werden die kommen, sie sind zudem schon da. Wenn eine Kennzeichnungspflicht bestünde, könnte sich jeder Verbraucher für oder gegen den Kauf entscheiden. Damit wäre doch allen gedient, oder?

            • Bauer Willi sagt

              Genau. Deshalb sollten sich alle Landwirte und Verbände dafür einsetzen, dass Lebensmittel, bei denen gentechnische Verfahren und Produkte eingesetzt wurden, gekennzeichnet werden.
              Bauer Willi

            • Andreas Schmid sagt

              Bisher sind doch die Gentechnikgegner gegen eine Kennzeichnung. Weil mit dieser jeder wüsste wo bisher überall Gentechnik schon drin ist. Da würde der Wiederstand ganz schnell bröckeln.

            • Mark Rössler sagt

              Für pflanzliche Produkte, die aus GVO vom Feld erzeugt wurden gilt eine Kennzeichnungspflicht.
              Ausnahmen gibt es zB beim Sojalecithin, das darf auch in Produkten unter dem Bio-Label oder bei VLOG als “ohne Gentechnik” dem Kunden untergeschoben werden.

    • Sandra Harms sagt

      @ mark
      dümmer ist noch ihre aussage, es geht hier nicht um pro und kontra gentechnik oder glyphosat, sondern einmal aufzuzeigen wie wiedersprüchlich die von frau hendricks und ihrem ministerium bzw nachgeschaltet dem bundesumweltamt sind. mir gehts darum das jeder der diese widersprüche liest sich mal gedanken macht, was uns da für leute regieren und verwalten und ob es nicht sinnfoller ist, sich mal die meinung anderer anzuhören,anstatt mit vorgefertigter meinung so wie sie aufzutreten, denn alles hat bekanntlich immer 2 seiten..

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