34 Kommentare

  1. Der Artikel – und auch die dazu gehörige wissenschaftliche Studie – sagt letztendlich wenig aus, da die Rolle des für den Methanabbau wichtigen Hydroxyl-Ions nicht weiter erwähnt wird.
    Ich hatte dieser Tage mal versucht, dazu ein wenig zu recherchieren:

    Das Hydroxyl-Ion wird in erster Linie aus Ozon beim Einwirken von UV-Strahlung in der Atmosphäre erzeugt. Die Halbwertszeit von Hydroxyl liegt dabei im Sekundenbereich.
    Entscheidend für das Verständnis dessen, was im Artikel beschrieben wird, dürfte also sein, wie sich der Ozonanteil in der Atmosphäre verändert hat. Und zwar in den Luftschichten, in die das Methan zwar noch gelangt, aber gleichzeitig die UV-Strahlung ausreichend ist, um genügend Ozon zu zerlegen.

    Blöderweise ist der Ozonanteil in den höheren Luftschichten zwar wieder angestiegen (Schließen des Ozonlochs), in den niedrigeren aber gesunken (Sauberere Verbrennungsmotoren).
    Es ist also für mich nicht wirklich einschätzbar, ob der beobachtete Anstieg des Methangehalts eher auf zunehmende Methanemissionen zurückzuführen ist oder auf eine längere Verweildauer des Methans in der Luft.

    • Ergänzung:
      Die üblicherweise kommunizierten emittierten Methanmengen basieren natürlich nur auf einer theoretischen Aufsummierung der in die Rechnung einfließenden Emissionsquellen, die anhand von Laborergebnissen hochgerechnet werden und damit einen recht hohen Unsicherheitsfaktor aufweisen.
      Von daher gebe ich z.B. wenig auf die Aussage von Frau Hendricks, die globalen Methanemissionen würden seit vier Jahren nicht mehr ansteigen.

      Den Methangehalt in der Luft kann man dagegen relativ einfach messen. Wenn die Verweildauer des Methans in der Luft konstant wäre, könnte man so also die rechnerischen Zahlen zur globalen Methanemission überprüfen.
      Dummerweise hängt die Verweildauer aber davon ab, wie viel Ozon und damit Hydroxyl in den jeweiligen Luftschichten vorhanden sind. Und diese Werte sind eben variabel, wie z.B. die Ozonlochdebatte zeigt.

  2. Friedrich sagt

    Die Ursache des Methanrückgangs sind sicherlich die vielen in Deutschland gebauten Biogasanlagen. Meine Schätzrechnung ist wie folgt :
    Eine Biogasanlage mit durchschn. 350 KW x 8000 Std./Jahr, 5 KW/m3 Gas, =70 m3/Std.Methangas, x 8000 Std Laufzeit = 560.000 m3 Methangas/Jahr x 7000 Anlagen =
    3.920.000.000 m3 Methangas im Jahr wird verbrannt in Deutschland in den Biogasanlagen.
    Also gibt es auch mal etwas gutes von den Biogasnalagen zu berichten.
    Auch wäre mal zu erkunden , wieviel Methan unsere Wiederkäuer im Jahr produzieren.
    Das Ergebnis müßte man dann saldieren. Leider werden der Landwirtschaft bei der Klimabilanz die “Grüne Energie ” nicht gutgeschrieben.
    Es gibt eben nicht nur immer “Eine Wahrheit” !!

  3. Moritz sagt

    Ja und jetzt, das ist doch wohl kein Freibrief für die Landwirtschaft den bisherigen Ausstoß an Methangas aus z.B. unfähig betreuten Biogasanlagen und Ammoniak aus tausenden Mastställen und mittelalterlicher .Düngetechnik beizubehalten?

    • Pflanzenernährer sagt

      Sehr geehrter Herr Moritz,
      bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass sich die Düngetechnik seit dem Mittelalter weiterentwickelt hat und die Landwirte immer bessere Techniken einsetzen.
      Hinweis: Schauen Sie bitte mal auf die regelmäßigen Verschärfungen der Düngeverordnung hinsichtlich Düngetechnik. Der häufig in den Medien zu sehende Prallteller mit Abstrahlung nach oben ist seit dem 1.1.2016 verboten!

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