Bauer Willi
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Landwirtschaft mit Zukunft

Mehr durch Zufall bin ich auf das Video des Bundesumweltministeriums (Fehler: es ist das Umweltbundesamt) gestoßen, das am 18. Januar hochgeladen wurde. Es ist für Bauern und Bürger durchaus sehenswert und die Illustrationen sind leicht verständlich. Ich habe im nachfolgenden Text einige Zitate aus dem Video gebracht.

Die erste Minute erläutert, wie Landwirtschaft und Ernährung in früheren Zeiten mehr oder weniger gut funktionierte.

In der zweiten Minute wird erläutert, wie sich Ackerbau und Viehhaltung spezialisierte und sich in bestimmten Regionen ansiedelte. Der Futterbau wurde von der Viehhaltung entkoppelt.

In der dritten Minute wird erläutert, wie die riesigen Mengen an Gülle, Jauche oder Mist von den Pflanzen nicht aufgenommen werden können und so unsere Flüsse, Seen und das Grundwasser verunreinigen. Es wird geschildert, wie große, homogene Felder und der Einsatz von Pflanzenschutzmittel die Artenvielfalt verringern. Intensive Bodenbearbeitung, schwere Maschinen und einseitige Fruchtfolgen reduzieren die Bodenfruchtbarkeit, fördern Bodenverdichtungen und führen zu Erosion.

In der vierten Minute wird erklärt, dass die Landwirtschaft der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen ist, vor allem durch Methan aus der Rinderhaltung. Über das ursprüngliche Ziel der Nahrungsmittelversorgung sei man inzwischen weit hinausgeschossen. In den Industrieländern werden jährlich über 220 Mio. Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Die Überproduktion führt zu sinkenden Preisen und um dies in den Kosten aufzufangen produzieren die Landwirte noch mehr, was zu weiter sinkenden Preisen und einem Teufelskreis führt.

Ab der fünften Minute wird klargemacht, dass die Landwirte für diese Entwicklung nicht allein verantwortlich gemacht werden können, dass aber jetzt eine Wende eingeläutet werden muss. Gesetze und Ordnungsrecht müssen schärfer kontrolliert und Verstöße sanktioniert werden. Für Nährstoffüberschüsse und Pflanzenschutzmittel sollen Abgaben eingeführt werden. Die Steuerzahler haben das Recht, Leistungen für die Umwelt zu erwarten, die auch der Höhe dieser Zahlung entspricht.

In der sechsten Minute wird den Landwirten das Recht zugesprochen, für ihre Leistungen auch adäquat entlohnt zu werden. Es wird erläutert, dass der Bürger dreimal zahlt: einmal an der Ladentheke, zum zweiten in Form von Steuern für die Subventionierung der Landwirtschaft und zum dritten für die Beseitigung der Umweltschäden durch die Landwirtschaft. Es sei jetzt Zeit, zu handeln um auch den nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen.

Wie schon oben gesagt, handelt es sich um Zitate aus dem Video. Wer mich kennt, sollte ahnen, dass ich in einigen Punkten anderer Ansicht bin. Und jetzt habt ihr das Wort.

Euer Bauer Willi

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121 Kommentare

  1. Bauer Claus sagt

    Zu der 2 Minute: Die Viehhaltung konzentrierte sich in einigen Regionen. Der LEH listete danach die Fleischproduktion in anderen Regionen aus. Zum Beispiel Rheinland-Pfalz und Saarland. (Die Schlachtunternehmen sind in diesem Gebiet zu klein um viele hundert Filialen von der Menge her zu beliefern).
    Zu der 3 Minute: Was zu viel Gülle bei Fließgewässern anrichten kann sieht man bei Googel unter ” Kläranlage Brüssel, Kläranlage Madrid und Kläranlage London.”
    Zu der 4 Minute: Im nahe gelegen Saarland wurde früher Steinkohle abgebaut. Die hatten riesige Gebläsehallen, denn der Methangehalt musste unter Tage gering gehalten werden, damit sich kein explosives Gasgemisch bilden konnte.
    Bei Mülldeponien entweicht auch Metangas. Manche Deponien fangen das Deponiegas auf und produzieren Strom.
    Auch Sümpfe geben Methangas an die Atmosphäre ab. Legen wir die Sümpfe trocken zerstören wir wertvolle Biotope. Außerdem wird dann viel CO2 frei. Egal was wir machen es ist falsch.

    • bauerhans sagt

      “Egal was wir machen es ist falsch.”

      aber wir in D leben doch besonders gut damit.

  2. Ehrlicher sagt

    Das UBA hat mal wieder übers Ziel hinausgeschossen mit Wertungen, Meinungen und Schlussfolgerungen. Es ist nicht Aufgabe des UBAs aktiv Politik zu machen, sondern den Willen der Politik umzusetzen und nicht diesen zu interpretieren oder gar am Ende als Behörde noch bestimmen zu wollen. Einen soolch tendenzösen Beitrag zur Diskussion sollte sich mal z.B. das BfR beim Thema Gentechnik oder Glyphosat leisten und zwar jeweils nur die Wissenschaftliche Meinung ohne Aufforderung bzw. konkreten Auftrag, das Geschrei aus der Ökoecke und dem UBA wäre bis zum Mond zu hören. Behörden sollen ihren Job machen, Politiker beraten und verwalten und ansonsten sich auf sicher Fakten berufen und nicht polemisch, einseitig bestimmte Gruppen der Bevölkerung diffamieren.

    • Martin Gork sagt

      Grüne Ideologen dürfen das.
      Mich würde mal interessieren, wie das beim auswärtigem Amt aussehen würde, wenn Petrys dort die Geschicke leisten würden.

  3. Schweinebauer Piet sagt

    In dem Film wird vieles weggelassen und die landwirtschaft schlecht dargestellt. Der Zinkenfritz hätte das aufgeführt Willi!

  4. Friedrich sagt

    Unser Umweltbundesamt verhält sich so , wie eine NGO ! Die Flächenprämien gibt es nur für die Fläche und nicht für die Tiere. Die Prämien kommen von der EU und sollen den Unterschied zum Weltmarkt ausgleichen . Umweltentlohnungen sind nicht enthalten ! Deshalb ist die Aussage auch falsch . Wenn was geändert werden soll muß Extrageld aus Berlin kommen. Haben wir aber außer Sprüchen noch nicht gesehen. Jetzt habe ich mal gerechnet. Grundlage sind der Fischer Weltalmanach und die Beiträge hier vom 17.2.17+22.2.17+15.3.17. Kalkulatorisch bin ich von 1. 80% Land-+Forstfläche , 2. 5% Industrie/Gewerbefläche + 3. 15% Verkehrs-Häuser/Wohnungen,AbfallAbwasserfläche ausgegangen. Von 902 Mill. Tonnen CO2 entfallen zu 1.= 63 Mill. zu 2.= 54 Mill. und zu 3.= 785 Mill.Tonnen CO2. Das sind per 10.000 m2/ein ha = Zu 1.= 2,2 to , Zu 2.= 30 to und zu 3.= 146 To . Auf die Bauern schlägt man bei 2,2 to/ha ein , während man bei den anderen
    Bereichen mehr erreichen könnte. Das ist die Verlogenheit unserer Demagogen. Da wird mit Zahlen herumhantiert , ohne den Ansatzpunkt zufinden , oder den auch nicht finden zu wollen. Den Bauern wird das Methan vorgehalten , da aber die Biogasanlagen nicht der Landwirtschaft zugerechnet werden , wo das Methan als Energie eingesetzt wird , müßen wir ja schlecht dastehen. Genauso ist das mit der grünen Energie von insgesamt 30%. Das wird doch zum großen Teil auf ldw. Flächen erzeugt. Damit ist die Ldw. doch heute schon Klimaneutral !! Unsere Ideologen drehen den Spieß um , um sich nicht an die Verbraucher und Industrie heranmachen zu müßen. Unsere Bundesumwelt- und Kraftfahrtbundesämter haben doch im Dieselskandal so tief den Kopf in den Sand gesteckt , um die kriminellen Machenschaften der Autoindustrie nicht zu erkennen. Somit kann man denen allen nicht mehr trauen. Aber auf die USA einschlagen ! Ist das nicht alles sehr verlogen ??

    • Stimmt nicht ganz, Umwelt-Prämie gibt’s auch von der EU und die Bundesländer legen sehr unterschiedlich noch etwas ober drauf. Dort sind dann auch Tiere mit berücksichtigt, und eine Obergrenze(1,4GV) für Tiere je Ha ist auch dabei. Es ist also schon dafür gesorgt, aber der Reitz zum „Wachstum“ scheint größer zu sein. 3% der Betriebe bekommen schon 50% der Prämien. Na das sind doch Ziele, die muss man doch verfolgen, es scheint nichts schöneres zu geben als “Wachsen oder Weichen”. Seit 1.04.2015 bis heute sind 5600 Höfe geschlossen, wenn das so weiter geht, was dann?

      • Martin Gork sagt

        3% bekommen 50%?
        Wie sollte das funktionieren, da schon mehr als 50% in den Ämtern stecken bleiben?
        Und es hindert niemand jemanden daran mehr Fläche zu bekommen und mehr Prämie einzustreichen, denn in Deutschland bedeutet das auch meist mehr Ausgaben, es sei denn man ist der NABU der in der Top 10 der deutschen “Betriebe” ganz oben mitspielt und rund 4 Millionen an GAP-Geldern einstreicht aber nicht wirklich Landwirtschaft betreibt. Das sollte zu denken geben.

  5. Heinrich Steggemann sagt

    Wie können wir langfristig die menschlichen Ausscheidungen in den Nährstoffkreislauf zurückführen? Der Mensch mit seinen natürlichen Hinterlassenschaften wird gerne bei solchen Betrachtungen ausgeblendet. Das UBA sollte mal anfangen Stadttorbilanzen zu rechnen und zu veröffentlichen. Es fallen meines Wissens ca. 320 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Wirtschaftdünger pro Jahr in Deutschland an. Davon werden geschätzt mehr als 90% pflanzenbaulich sinnvoll im Nahbereich der Betriebe verwertet (Feintuning läuft). Der Rest findet überregional seine Nährstoffverwertungsflächen. Unter der Annahme, das jeder Bundesbürger ein Plumpsklo benutzt und jeden Tag mit einem Liter Wasser nachspült, erhalten wir jedes Jahr ca. 80 Millionen Tonnen Wirtschaftdünger menschlichen Ursprungs (ohne Beimischung zusätzlicher unerwünschter Stoffe aus dem sonstigen Abwasser). Wo sind dafür die Nährstoffverwertungsflächen? Die Landwirtschaft sollte die genauen Zahlen ermitteln, ein entsprechendes Nährstoffverwertungskonzept entwickeln und dann der Allgemeinheit den Spiegel vorhalten. Ich persönlich sehe dabei sogar die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen den unverdünnten menschlichen Urin nach Phosphorreduzierung als Mineraldüngerersatz für die Stickstoff und Kali Düngung in viehdichten Regionen einzusetzen.

    • Paulus sagt

      Warum nur kaufen wir z.B. keine Biokartoffeln aus Ägypten? Soll ich das mal jetzt vertiefen?

      • Martin Gork sagt

        Biokartoffeln aus Ägypten machen im deutschen LEH aber eine nicht zu verachtende Größe aus.
        Anscheinend werden diese gekauft, ökologischer als deutsche Ware sind die auch meist.

  6. Ich seh das so sagt

    Da Zeichentrickfilme in zu sein scheinen, hier noch 2 Filme zur Ergänzung:
    https://www.youtube.com/watch?v=NfeVuNcVShY Was ist eigentlich die EU-Agrarpolitik? (Anm. heuer 70 Jahre gemeinsame Agrarpolitik)
    https://www.youtube.com/watch?v=c5VOmIMqQpo Einfach erklärt: Die Zukunft der Landwirtschaft

    Auffallend in allen 3 Filmen: Die Bauern haben in all den Jahrzehnten immer das gemacht, was “die Gesellschaft” erwartete und die Gesetze erlaubten. An der Wohlfahrtssteigerung Aller haben sie selbst meist immer weniger teilnehmen können und gleichzeitig ist die Wertschätzung dieses (günstig bereitgestellten) Wohlstandes immer geringer geworden.

    Für mich zumindest auffallend im UBA-Film der Satz: “Die Bauern sind an der Situation nicht schuld.” Ist zumindest mal das Gegenteil dessen, was in den vielen letzten Jahren von der selben UBA und “befreundeten” Organisationen öffentlich zu hören war und ist .
    Ist das die eigentliche Agrarwende ?

  7. Ehemaliger Landwirt sagt

    Abgaben auf Pflanzenschutzmittel werden im Video gefordert.

    Wenn man die Anforderungen an die äußere Schönheit des Obstes sieht, dann heißt das höhere Kosten für den Erzeuger, weil geringerer Pflanzenschutz nicht möglich ist. Die Natur liefert die vom Handel/Verbraucher geforderte äußerliche Qualität nicht von alleine .

    Inzwischen geben Obstbaubetriebe mit 20 Ha und mehr auf, einer verdient jetzt seine Brötchen als LKW Fahrer.

    • Brötchen sagt

      Denke auch vieles hat sich sowieso bald erledigt, weil die Betriebe aufgeben. AM schlimmsten ist die Bürokratie!

      • Paulus sagt

        Es wird selbstredend zu weiteren Betriebsaufgaben kommen. Ich habe noch ein erschreckendes Beispiel aus dem klimatisch und aufgrund der Geländeformation benachteiligten Sauerland. Dort finden sich aufgrund des Hofsterbens zunehmend keine Pächter mehr. In Ostbelgien stelle ich mit Schrecken das Gleiche fest. Und was dann? Aufforsten darf ich nicht.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          In erster Linie werden Betriebe in landschaftlich schönen Mittelgebirgslagen aufgeben.

          Früher wurden die Betriebe hauptberuflich betrieben, (das waren diejenige, die immer gewarnt haben, das in Zukunft nicht mehr alles bewirtschaftet wird, nicht landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung nannten dies jammern), die nächste Generation ging in die Industrie, die Landwirtschaft wurde nebenberuflich betrieben. Die jetzigen Erben gehen lieber mit ihren Kindern in das Schwimmbad, nach der Frühschicht.

          Hatte erst letzte Woche eine heiße Diskussion mit dem Bürgermeister und erklärte ihm, dass die Aufforderungen der Gemeinde die Bewirtschaftungspflicht ernst zu nehmen mal in das Leere laufen, wenn immer mehr Flächen der Natur überlassen werden.

          • Paulus sagt

            Ja, aber was kommt dann? Meiner Bewirtschaftungspflicht kann ich nur nachkommen wenn ich es mir leisten kann. Ich kenne Grundeigentümer die lassen auf durchaus großen und ebenen Flächen einmal im Jahr das Gras mähen und dann bleibt es liegen. Beispiele gefällig? Kann ich liefern.

  8. Ich denke schon, dass einiges zu erwarten ist. Und es ist so einfach, sich von Industrie und dessen Lobby zu lösen. Nehmen wir nur mal den Stickstoff (N)! Viehhaltende Höfe bauen jetzt Mais und Weidelgrase an. Die brauchen sehr viel N um zu einem guten ertrag zu kommen. Die gleichen Flächen mit Kleegras und oder nur Rotklee/ Luzerne angepflanzt, Null N nötig, im Gegenteil sie hinterlassen noch für die nachfolgenden Früchte so viel N, das im ersten Jahr danach auf die N-Düngung verzichtet werden kann. Einfach mal das kleine 1×1 der Leguminosen beachten, dann geht’s ab im Boden, und zwar richtig gut für Umwelt und auch für euch Kollegen. Nur die Düngerindustrie leidet, na und? Klee/Gras Mischungen sind in der Lage über mehrere Jahre gut Erträge zu liefern, wenn es richtig gemacht wir! Viel Freude und Erfolg wünscht euch Reinhard Nagel Der Bio-Bauer
    PS; Es macht einfach Spaß, zuzuschauen was die Natur so alles kann, wenn wir es gut vorbereiten und „Sie“ dann auch mal in Ruhe arbeiten lassen!

    • Ehrlicher sagt

      Wenn man das so liest könnte man meinen das viele Bauern ihr Geld zum Fenster rausschmeißen für Chemie und andere industrielle Vorleistungen. Warum wurde denn dann überhaupt chemischer Dünger entwickelt und chemischer Pflanzenschutz, wenn die Welt so einfach ist wie Du meinst. Die Erträge bei Kleegras sind doch ehr dürftig je ha und man kann sich dass vor allem bei niedrigen Pachtpreisen bzw Flächenkosten leisten. Ob füer die Folgefrucht wirklich viel N im Boden verfügbat ist kommt aber auch auf die Folgefrucht und den damit verbunden Winter (N-Verlagerung) an. Auch ein Kleegras im falschen Moment vor Winter gepflügt kann zu N-Ausswaschungen führen.

      • Ja, in gewissen Bereichen stimmt das sogar, ich kann es manchmal gar nicht nachvollziehen, warum meine Kollegen nicht mal etwas neues ausprobieren, was ja eigentlich ganz alt ist. Dieses Wissen ist verloren gegangen, steht auch in keinem Lehrbuch der Fachschulen, könnte sein das dieses ein Grund dafür ist. Ein schönes Beispiel: für Milchviehhaltende Betriebe wäre statt Weidelgrase ansäen, Klee/Gras ansäen. Der Rotklee bringt den Stickstoff (N) über seine Blätter in den Boden (Knöllchenbakterien), wo schon die wurzeln vom Weidegras auf den (N) warten. Das braucht aber etwas Zeit, hier liegt das Problem. Im ersten Jahr hat eigentlich nur der Rotklee die Herrschaft, er muss sich erst entwickeln, dh. Wurzel mit den Knöllchenbakterien bilden. Nach dem er aber im ersten Jahr seine Wurzeln auf 0,50 Meter und mehr in die Erde geschoben hat, kommt die Leistung im 2.+3. Jahr. Bei guten Bedingungen (PH Wert 6,5 bis 7) bringt er uns dann 200 bis 300 kg/ha Rein N. Den größten Fehler den die Kollegen machen, ist das An Düngen mit N, der Rotklee verkümmert, er muss sich gar nicht anstrengen N zu suchen oder gar zu produzieren um selbst zu wachsen. Auch die hohe N-Reste im Boden machen Ihm das Überleben schwer, das sind alles Fehler, die einfach ohne das „Hintergrundwissen“ gemacht werden somit heißt es dann wie Sie sagen: „Die Erträge bei Kleegras sind doch ehr dürftig je ha“! Na, und schon ist alles gesagt dann lassen wir dieses lieber mal, wir kaufen lieber N, der mit hohen CO2 Belastungen Produziert wird. 1kg N = 2,6 kg CO2 (1LÖl) Ausstoß bei Haber-Bosch Verfahren. Im Gegenzug Klee verbraucht 2,6 kg CO2 für 1kg N. Und das wiederum macht das Industrie schon sorge, wenn die Bauern wieder selbst anfanden N zu produzieren, das wird eben nicht nach vorn gebracht, dann haben „Sie“ auch kein Wachstum mehr. Also wo sind nun die Interessen, Mensch, Kollegen WACHT doch endlich mal auf, oder habt „Ihr“ alle Aktien bei den BASF & COKG s, ja dann weiter so!

        • bauerhans sagt

          mais bringt aber die meiste energie vom acker,schon nach 6 monaten,preisgünstig gedüngt mit gülle.

          • Das ist ja richtig, aber Mais verbraucht auch den meisten Humus,(1200kg/ha/Jahr) von einer Artenvielfalt ganz zu schweigen. Die ein zigsten Tiere die sich im Mais sehr wohlfühlen sind die unbeliebtesten für uns Bauer, das sind die Wildschweine. Rotklee blüht, und dann ist richtig was los auf dem Feld, Bienen, Insekten dann die vielen Vögel ,die dort gute Nahrung finden, und trotzdem hat er einen sehr hohen Futterwert. Als nächstes, ich bearbeite das Feld erst nach 3 Jahren wieder, habe jede Menge Humusbildung (ca.3000kg/ha) gutgemacht. Der Vorfruchtwert ist auch nicht zu verachten. Zusätzlich in der 3 Jahres-Phase keine Chemie und trotzdem kein „Unkraut“ mehr, durch den hohen Fein Erde Anteil (Humus) bessere Wasserspeicherung (Schwamm Effekt),automatische Winter Begrünung, geschweige Erosionen oder Schlamm-Lavieren in den Mittelgebirgslagen. Was jeder direkt merkt, ist die leichtere Bodenbearbeitung, Diesel, Zeitersparnis, usw. und dann natürlich Pflug los wegen der Auswaschung von N. Nun können wir mal rechnen wie günstig oder teuer die ach so tolle Energie vom Mais so ist. Ich höre immer von meinen Kollegen wir „Denken“ nicht in Jahren sondern in Generationen?
            Ach und das mit der Gülle billig gedüngt, mal schauen wie billig wenn es denn erst mal eingeritzt werden muss.

            • bauerhans sagt

              “von einer Artenvielfalt ganz zu schweigen.”

              jetzt,wo hier in nrw das programm “vielfältige fruchtfolgen” aufgelegt wurde,gibts endlich ausgleich für entgangene erträge!
              vorher z.b. bei “ackerrandstreifen” gabs nur almosen.
              aber für artenvielfalt sind ALLE verantwortlich,nicht nur die landwirtschaft.

            • Ehrlicher sagt

              Wenn man drei Jahre hintereinander Kleegras stehen hat auf der selben Fläche und drei Jahre hintereinander fast die Hälfte an Ertag, was wiederum 1,5 Erntejahren entspricht, kann ich hier den Mehrwert nicht erkennen zumal man vier bis fünf mal im Jahr ernten muss und damit hohe Kosten je ha zusätzlich hat. Kurzum das Kleegras als mehrjärige Hauptfrucht ist betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich kritisch zu sehen. alternativ könnte man in den Jahren in denen 1 ha Kleegras genutzt wird auch auch ca. einen halben ha stilllegen oder richtig extensivieren als Blühfläche oder so und selbst der vermeintliche ökologische Mehrwert wäre ausgeglichen. Die anderen vermeintlichen vorteile kann ich ersteinmal auch nicht erkennen, weil sie nur dann gelten wenn der Kleegrassbewirtschafter alles richtig macht und sein Kollege ohne Kleegtras vieles falsch von der Bodenbearbeitung, Humusbilanzierung bis hin zur Aussaat. Ganz nebenbeui, wer Kleegras hat hat auch Rindviecher oder eine BGA beides bedeutet Mist, Gülle oder Substrat und alle drei organischen Düngerformen werden demnächst mit höheren Lager- und Ausbringkosten belastet durch die neue Düngereform, warum man sich darüber freut ist doch mehr als merkwürdig, denn es wird einen ja selber auch treffen. Mit der Artenvielfalt ist das auch soo eine Sache, wenn man mehrmals jährlich über den Acker fährt zum ernten, ich denke der halbe ha Blüchfläche bringt da ein vielfaches. Wir müssen einfach mal anfangen Dinge differenziert und unideologisch und vorurteilsfrei zu betrachten

        • Martin Gork sagt

          Zu mindest in Niedersachsen hat der Landwirtschaftsminister dafür gesorgt, dass man Leguminosen nicht wirklich mehr anbauen kann,
          die N-Bilanzierung ist jenseits von gut und böse.

          • bauerhans! „vielfältige Fruchtfolgen“ ist doch im höchsten Eigeninteresse, oder ist es nur leeres Gerede mit dem “in Generationen” denken?

            • bauerhans sagt

              früher waren zuckerrüben die wichtigste frucht bei mir,daneben weizen,gerste,roggen,mais und hafer.
              ackerbohnen hatte ich in den 80er jahren angebaut,wollte dann aber keiner mehr dreschen.
              mais als ccm war dann auch uninteressant,weil hybridroggen hohe erträge bei geringen kosten bringt.

            • Martin Gork sagt

              Hier in der Region sind nach 2 Jahren rund 1/3 der Betriebe von diesem Förderprogramm wieder ausgestiegen.
              Die Gründe:
              – die Regenperiode 2017 auf die Reifen Erbsen führten zum Ertragsverlust bis zu 90%
              – Virus
              – das vermutlich 2017 eintretende Verbot von Pflanzenschutz auf Greeningflächen, die Erbsen wurden zum Greening genutzt
              – in Niedersachsen die hohe N-Bilanzierung von 155KG N/ha, da kann man in der Folgefrucht kaum noch Stickstoff düngen…

              Es wurde Braugerste ausgesät.

              Landwirtschaftspolitik ist heute sprunghaft, nicht mal 5 Jahre (eine Fruchtfolge) schafft man mehr ohne grundlegende Änderung.

          • Und wer Mais anbaut hat keine Viecher oder ein BGA? Wer wiesen bewirtschaftet, fährt auch 3 bis 5 mal zum Ernten darüber.
            Es soll doch nur eine alternative sein ist doch kein Muss, aber wer so stöhnt und jammert wie derzeit sehr viele Bauern in unserm Land, braucht manchmal einen Iden Anschub und das soll es sein!

            • Martin Gork sagt

              Für Körnermais braucht man keine BGA oder Viecher, es reicht ein Landhändler, der diese abnimmt.

  9. Hubert Müller sagt

    Auch wenn das UBA eine nachgeordnete Behörde ist, untersteht sie mehr oder weniger dem Umweltministerium und wird natürlich von unser aller Steuergelder bezahlt. Und bis auf wenige annähernd korrekte Aussagen strotzt das bestimmt nicht billige Filmchen von “Fake News” die ein Normalbürger dann gerne als die reine Wahrheit zur Kenntnis nimmt. ??

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