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Kein Gewinn und kein Verlust…

…Aber ein sicheres Einkommen. Das verspricht das Konzept der “Solidarischen Landwirtschaft” den Bauern. Das klingt gut. Aber “SoLaWi” scheint immer noch nur eine Randerscheinung zu sein. Oder täusche ich mich da? Postet doch Eure Erfahrungen mit “Solidarischer Landwirtschaft”.

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2017-04/solidarische-landwirtschaft-bauern-nachwuchs-jobalternativen/komplettansicht

Bildquelle: Facebook

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42 Kommentare

  1. Ich finde die Solawi eine Super Sache. Wir haben Milchkühe ( bereits von 110 auf 90 reduziert wegen Milchpreisdesaster). 40 Pensionspferde, 2 Pensionsrinder (Ex-Milchkühe), und Kinderreitferien; weils Spass macht, aber auch als sichere Einnahmequelle. Die Solawi gründen wir, weil wir damit – anders als mit den Kühen – wieder selber etwas bewirken können. Wir bauen unser Gemüse genau so an, wie wir und die Mitglieder es wollen. Die Mitglieder helfen überall mit, sei es auf dem Feld, im Stall oder auch finanziell… es sind längst nicht mehr nur Kunden, sondern ( immer für jeweils ein Jahr ) Mitbauern und Freunde. Wenn bei einer Solawi kein anständiger Lohn ausgezahlt werden kann steht diese vielleicht noch ganz am Anfang oder es geht was schief…denn eigentlich ist genau das der Grundgedanke: die Mitglieder kümmern sich um *Ihren Bauern, ihre Tiere und ihr Land* auch finanziell. Im Gegenzug erhalten sie hochwertige Lebensmittel sodass sie davon gut leben können. Wir könnten fast Vollversorgung anbieten mit Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Milch und Milchprod., Fleisch, Eier, Geflügel und Brot. Solawi ist übrigens in unserer Gegend noch so unbekannt, dass das Gerücht umgeht, wir würden “so eine komische Sekte gründen” 🙂 ! Wir stehen noch ganz am Anfang, das heisst wir sind noch auf der Suche nach Mitgliedern und üben schon mal die Gartenarbeit in “gross”.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hallo Sonja, vielen Dank für Deinen interessanten Einblick in Deine “SoLaWi”. Schön, dass Du wieder lachen kannst 🙂 http://www.kaiserhof-buehl.com/solawi_die_idee.htm
      Ich glaube auch daran, dass man sich als Bauer mit verbraucherbezogenen “Produkten der Bäuerlichkeit” eine sichere Perspektive aufbauen kann, jenseits von “Wachsen oder Weichen” und Weltmarktgedöns. Erzähl uns doch ein bisschen mehr. Hast Du Unterstützung durch Beratung oder Bio-Verband? Woher kam die Idee?
      Alois

  2. Lieschen Müller sagt

    Die Solawis bieten immer nur Gemüse an, das können aber viele Kleingärtner selber. Was ist denn mit Haferflocken, Mehl, Zucker, Öl?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Gemüse anbauen könnten viele, nur wenige machen das.
      Eine befreundete Familie wollten das auch machen, bereits im ersten Jahr stellte die Ehefrau fest, da verdient man ja nichts, damit war der eigene Gemüseanbau erledigt.
      Arbeitskolleginnen meiner Frau meinen, bei den Preisen kaufen sie das Gemüse lieber bei Aldi.

      • Lieschen Müller sagt

        Sind sie da sicher? In meinem Umfeld haben alle einen Garten, ein paar Beerensträucher, Tomaten, Obstbäume. Und deswegen ist dann schade, dass man der Solawi im August einfach keine Tomaten abkaufen will.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Unser Ort ist ländlich geprägt, hat 5.000 Einwohner, meistens Eigenheime mit etwas Garten. Gemüseanbau hat Seltenheitswert, obwohl bei uns vom Klima her Pflanzen im Freiland wachsen, die in den meisten Gegenden nicht gedeihen.(Gewächshausgurken, Auberginen, Chayote usw.)

          • Lieschen Müller sagt

            Ich finde das so unglaublich. Hier ist es wirklich anders. Neue Eigenheimsiedlung: Beete, mal ein kleines Gewächshaus, Erdbeeren.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Darf man nachfragen aus welcher Gegend sie kommen?
              Ich wohne im der Mitte von Baden.

              In meinem Garten werden 4 Sorten Kartoffeln, 4 Sorten Bohnen, 4 Sorten Tomaten, 3 Sorten Zwiebeln, Karotten, Auberginen, Chayote, Kürbisse, Zucchini und im Spätjahr Feldsalat angebaut.

              Weiter Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Himbeeren und Johannisbeeren habe ich gerodet, werden nächsten Winter wieder gepflanzt.

            • bauerhans sagt

              bei mir in der nachbarschaft: viel rasen,paar bodendecker,ein grillplatz und plastikspielzeug für die kinder.
              da ist kein platz für gemüsebeete.
              ach ja,der rasenschnitt wird gern an den feldrand geworfen (ist ja guter dünger) und wenn die quecken dann wachsen,kommt der bauer mit der “bösen” spritze.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              >>>Ganz im Osten.<<<

              Der Unterschied ist vermutlich der, dass bei uns Vollbeschäftigung herrscht und überdurchschnittliche Löhne bezahlt werden. Da ist kaum jemand bereit, in der Freizeit Gemüse anzupflanzen.

              Reife Tomaten, Karotten, die noch nach Karotten schmecken, erntefrische Gurken und Bohnen zubereiten ist ein Stück Lebensqualität, die ich nicht missen möchte.

    • bauerhans sagt

      “Haferflocken, Mehl, Zucker, Öl?”

      ein biobauer hier hatte einen laden im discounter und bot alle sorten getreide,mehl etc. an,bis das vetamt den laden wegen “tierischer invasion” schliessen musste.

      • Lieschen Müller sagt

        Es geht doch um Solawi, da würde man das dann in vorher vereinbarten Mengen abkaufen. Lebensmittelschädlinge (Motten) hat man immer mal wieder. Ich glaube nicht, dass das beim Biobauern schlimmer ist. Im Öl sowieso nicht 🙂

    • Die Solawi bietet das an, was sie selber machen kann. Getreide bauen viele Gärtnereien nicht an, ist zu “Maschinenintensiv, Flächenintensiv…”, Zucker und Oel müsste sogar noch raffiniert werden, das ist für die meisten wohl nicht machbar. Das kann die Industrie besser.

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