Bauer Willi
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Fragen an Greenpeace

Martin Hofstetter ist der Agrarexperte und Political Advisor bei Greenpeace Deutschland. https://blog.greenpeace.de/autor/martin-hofstetter

Ich habe ihn im Frühjahr auf einer Podiumsdiskussion getroffen. Im Nachgang hat er mir einige Fragen beantwortet.

Herr Hofstetter, Greenpeace ist bei Bauern nicht gerade beliebt und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Können Sie das verstehen?

Natürlich werden wir nicht von allen Landwirten geliebt, aber von vielen respektiert. Wobei es da ja durchaus Unterschiede gibt. Meiner Erfahrung nach honorieren viele Landwirte, dass wir sehr aktiv gegen die Klimaerwärmung, z.B. gegen die Kohle-Industrie arbeiten und uns für den Ausbau erneuerbarer Energien einsetzten. Der Ausbau der Wind- und Solarenergie hat ja auch manchen Landwirten durchaus finanziell glücklich gemacht, da gibt es also gemeinsame Interessen. Und auch bei unseren Landwirtschafts-Kampagnen gegen die Grüne Gentechnik, die Macht von Agrarkonzernen, die Patentierung von Ackerpflanzen habe ich viel Unterstützung aus der Landwirtschaft erfahren. Auf der anderen Seite gibt es Themen wie den Einsatz von Pestiziden, Umbau der CAP oder auch Veränderungen bei der Tierhaltung, da  tun sich manche Landwirte mit unseren Forderungen deutlich schwerer. Vermutlich weil sie uns da als „Anspruchsgruppe“ sehen, durch die bei ihnen Mehraufwand und Kosten steigen oder Besitzstände angegriffen werden.

Nach außen müssen wir unsere Kampagnenthemen auch manchmal recht einfach runterbrechen um verstanden zu werden. Da hab ich als ehemaliger Wissenschaftler und Agraringenieur auch manchmal noch meine Probleme mit und verstehe wenn sich  Landwirte über die vereinfachte Darstellung ärgern.

Ob es der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist, die Greenpeace ja bewusst „Pestizide“ nennt, ob es „Massentierhaltung“ ist und die „Verseuchung des Grundwassers“, beklagt Greenpeace stets die unhaltbaren Zustände. Das ist ja wohl auch das Geschäftsmodell. Wenn es aber um Lösungen geht, wird es dünn in der Argumentation. Außer nur noch Bio zu kaufen, Vegetarier oder Veganer zu werden oder zumindest den Fleischkonsum zu halbieren, kommt da nicht viel. Skizieren Sie bitte die einzelnen Schritte, mit denen Sie einen Umbau der Landwirtschaft realisieren wollen ohne dass noch mehr Betriebe frustriert aufgeben.

Dass Betriebe frustriert aufgeben bzw. es an Hofnachfolgern fehlt liegt ja vor allem an den mangelhaften wirtschaftlichen Perspektiven. Der Beruf des Landwirts ist trotz der Arbeitsbelastung ja immer noch extrem attraktiv, und auch die soziale Anerkennung aus der Bevölkerung insgesamt recht hoch. Aber die Anforderungen steigen, die Verbraucher werden heute zu sehr günstigen Preisen satt, es gibt ein riesiges Lebensmittelangebot und Lebensmittel können zumindest theoretisch auch vollständig aus dem Ausland kommen. Da muß man schon gut erklären, warum sie trotzdem heimische Produkte bevorzugen sollten. Wir sind in kaum einem Agrarmarkt Kostenführer, also muß es letztendlich über die Qualität der Erzeugung und der Produkte gehen.

Unserer Vorstellung ist daher: dort wo es ökologische Defizite gibt müssen sie benannt und offensiv abgestellt werden. Ich finde es schwer erträglich, dass zum Beispiel vier Jahre über eine neue Düngeverordnung gestritten wird obwohl von Anfang an völlig klar war, dass da vieles deutlich verbessert werden musste. Das ist vertane Zeit, ähnlich erlebe ich es bei Tierschutzthemen, bei der notwendigen Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, bei Ammoniak und Klimagasen. Da könnten wir schon viel weiter sein. Natürlich müssen wir auch immer auf die hiesige Wettbewerbssituation innerhalb der EU achten.  Für die Umwelt ist ja nichts gewonnen, wenn es nur zu Verlagerungseffekten raus aus Deutschland in Nachbarstaaten kommt. Dagegen hilft eine Zusammenarbeit mit den Nachbarländern aber auch eine bessere Produktkennzeichnung auf Herkunft und Tierhaltung. Bei der Grünen Gentechnik ist es doch heute ein Standortvorteil, dass  sich die deutsche Landwirtschaft geschlossen entschieden hat, keine GVO Pflanzen anzubauen. Lebensmittel mit GVO müssen gekennzeichnet werden, der Handel hat sie ausgelistet weil er sie nicht verkaufen kann, zum Vorteil der heimischen Landwirtschaft. Der Verzicht auf antibiotische Leistungsförderer und auf Wachstumshormone bei der Milch- und Fleischerzeugung ist ein ähnliches Beispiel. Wird alles bei uns nicht mehr eingesetzt und ist heute auch ein wichtiges Vermarktungsargument.

Es geht doch heute nicht mehr darum hier eine Produktionsschlacht mit Maximalerträgen durchzuführen, sondern wir brauche eine  hohe ökologische Effizienz in der Produktion, beim Ackerbau wie in der Tierhaltung. Beim Pflanzenbau müssen wir Kompromisse mit dem Naturschutz wegen der Artenvielfalt machen, in der Tierhaltung brauchen wir sinnvolle Kompromisse zwischen guter Leistung und Tierwohl.

Auch mir ist klar, dass dies nicht kostenneutral ist. Aber einerseits haben wir ja immer noch – 25 Jahre nach Einführung von Ausgleichszahlungen – heute erhebliche Finanzmittel aus Brüssel für die Landwirtschaft, die wir geschickt einsetzen könnten. Und auf der anderen Seite wird der europäische Agrarmarkt ja noch über Zölle und Einfuhrkontingente geschützt, so dass wir Gestaltungsspielraum haben. Mir schwebt ein neuer Gesellschaftsvertrag zwischen Landwirtschaft und Verbraucher/Steuerzahlern vor: eine Landwirtschaft, die den gesellschaftlichen Anforderungen   – also hochwertigen Lebensmitteln, gesunde Umwelt, gute Tierhaltung – entgegenkommt, dafür aber auch besser entlohnt wird als es der Weltmarkt bietet.

Verbände, Agrarindustrie und Agrarpolitik sind ja Ihrer Meinung nach ja die Treiber dieser Entwicklung. Doch wie ist es mit dem Lebensmitteleinzelhandel, der nur auf seine Marge schielt, ansonsten aber die Verantwortung auf den „mündigen Verbraucher“ schiebt, von dem Richard David Precht neulich sagte, dass dies nur ein Fake wäre? Und der einerseits immer neue Forderungen gegenüber dem Erzeuger stellt, sich aber bei der Bezahlung einen „schlanken Fuß“ macht. Warum lässt Greenpeace dem Lebensmitteleinzelhandel alles durchgehen? Oder bestehen da etwa finanzielle Abhängigkeiten?

Wir lassen dem LEH nichts durchgehen. Es gibt das geflügelte Wort: „der Verbraucher ist König, der Einkäufer des LEH ist Kaiser“. Schon darum arbeiten wir uns am Lebensmittelhandel ab, da dieser die Macht hat, Dinge in der Landwirtschaft zu verändern. Wir haben Gentechnik- und Pestizidkampagnen sehr erfolgreich gegen den LEH durchgeführt. Momentan arbeiten wir uns an den Discountern mit ihren Billigstfleischangeboten ab. Da würde ich mir manchmal mehr Unterstützung auch aus der Landwirtschaft wünschen.

Problem ist, dass der LEH sich freiwillig nicht auf stabile Lieferbeziehungen festlegen will, die Erzeuger gerne austauschbar hält um seine Marktmacht besser ausspielen zu können. Es ist daher richtig und dringend notwendig, dass sich die Landwirte besser organisieren. Und auch, dass das Kartellamt genauer hinschaut bei Zusammenschlüssen. Das Hauptproblem aber bleibt: dort wo austauschbare Ware am Markt im Überfluss vorhanden ist (siehe Schweinefleisch, Milch, etc.) ist die  Position der Landwirte beschissen. Da muß man sich dann vielleicht auch mal von der Idee verabschieden, dass  eine Ausdehnung der Produktion und der Weltmarkt die richtige Strategie ist.

Ich verstehe nicht, wieso von Seiten des Bauernverbandes gegen Mengenregulierungen gewettert wird. Das Geld wird doch hier verdient im EU Markt mit 450 Millionen zahlkräftigen Verbrauchern und nicht in China.

Zurück zu ihrer Frage:  der mündige Verbraucher ist doch weitgehend eine Fiktion.

  1. Erhält der Verbraucher am Point of Sale kaum Informationen durch den LEH, wenn es um Unterschiede in der Produktion gibt.
  2. Ist ein Großteil der Verbraucher extrem auf Preisangebote fixiert. Das ist auch eine Leistung des LEH, der ja mit Lockangeboten und Geiz ist Geil Werbung macht. Da schaltet dann das Hirn des mündigen Bürgers aus und er wird zum Ramschkäufer. Ich habe mitten in der Milchkrise erlebt, wie Milchbauern bei Aldi H-Milch im 10er Pack gekauft haben. Völlig Hirnlos. So scheinen wir Menschen zu ticken und der LEH weiß das natürlich ganz genau.

 

Ihre Idee, einen EU-Außenschutz dahingehend aufzubauen, dass nur noch Importe zugelassen werden, die den europäischen Normen bei Lohn- und Sozialstandards, bei Tier- und Umweltschutz entsprechen, ansonsten an den Grenzen abgewiesen werden, finde ich eine gute Idee. Das dürfte die Importe von Soja und Palmöl deutlich reduzieren. Aber auch bei Kaffee, Kakao und Bananen, um nur mal einige Produkte zu nennen, dürfte es Engpässe geben. Und wie wollen Sie eine solche Idee umsetzen? Fordern ist ja immer einfach.

Richtig, das wird auch nicht einfach. Wie gesagt gibt es aber auch heute schon einen EU Außenschutz über Zölle. Aber auch BSE- Milch, Hormonfleisch, Obst mit erhöhten Pflanzenschutzmittelrückständen, etc. darf in die EU nicht eingeführt werden, weil wir höhere Standards als andere haben. Beim Biosprit gibt es konkrete Nachhaltigkeitsanforderungen, die eingehalten werden müssen, damit die Rohstoffe hier auf die Beimischungsquote  angerechnet werden dürfen. Außerdem schaffen wir zunehmend über die heimische Kennzeichnungen auch Druck auf den Handel schlecht produzierte Produkte auszulisten (z.B. Käfigeier). Es gibt also verschiedene Möglichkeiten.

Voraussetzung ist dabei immer, dass die heimische Erzeugung auch wirklich besser ist als dass, was uns da am Weltmarkt angeboten wird. Wenn Rindfleisch aus Argentinien vom Weiderind stammt, bei uns aber aus Intensivmast, also Maissilage, Kraftfutter, Vollspaltenboden etc. dann fehlten mir da auch die Argumente die hiesige Erzeugung zu verteidigen. Deswegen ist es wichtig, dass sich die Landwirtschaft bei uns bewegt und besser wird. Stillstand ist Rückschritt.

Wenn man Ihre Forderungen konsequent weiterdenkt, würden Lebensmittel deutlich teurer. Das erkennt man ja allein schon an den teureren Bio-Produkten, die zudem noch deutlich höher subventioniert werden. Von der Logik her müssten dann die Hartz IV-Sätze erhöht werden. Niedriglohnempfänger müssten einen noch höheren Anteil ihres Einkommens ausgeben und auch die Verpflegung in Kindergärten, Schulen und Altenheimen würde teurer. Befürchten Sie keinen Aufstand der „kleinen Leute“? Ihr Klientel ist ja wohl eher im gehobenen Bürgertum zu finden.

Also, wir beklagen uns doch eigentlich immer, dass die Verbraucher nur noch so wenig für Lebensmittel ausgeben. Im Moment sind es wohl im Durchschnitt nur 12 % des verfügbaren Einkommens . Richtig ist, dass derzeit ärmere Haushalte einen höheren Anteil ihres Geldes  für Lebensmittel ausgeben als Reiche.  Aber wenn die Erzeugungspreise wegen höherer Umwelt/Tierschutzanforderungen meinetwegen 30% höher würden als heute, dann werden ja nicht automatisch auch Lebensmittel 30% teurer. Denn die Verarbeitungs- und Vermarktungskosten verändern sich ja nicht  Die Agrarrohstoffe machen nur einen Teil des Lebensmittelpreises aus, im Schnitt sind es etwa 25%. https://www.thuenen.de/de/ma/projekte/analyse-der-agrar-und-ernaehrungswirtschaft/immer-weniger-cent-von-einem-euro/

Die Lebensmittelmehrkosten für Verbraucher lägen also eher 10 % und nicht 30% höher. Ich bin kein Sozialpolitiker. Aber ich würde es für richtig halten, wenn in Kindergärten und Schulen und in Altenheimen gesundes Essen stärker bezuschusst würde vom Staat. Dann gäbe es auch keine Nachteile für ärmere, sondern die Vermögenden würden die Mehrkosten überproportional tragen

Letzte Frage: wann haben Sie zum letzten Mal mit Herrn Rukwied (DBV) gesprochen? Gibt es Kontakte zwischen DBV und Greenpeace?

Es gibt Kontakte zwischen dem DBV und Greenpeace. Allerdings waren die schon mal deutlich besser. Unter Sonnleitner hat man sich regelmäßig getroffen, unter Rukwied herrscht mit der Verbandsspitze Funkstille. Auf der Länderebene und mit Kreisverbänden geht das deutlich besser. Beispielsweise besucht uns jedes Jahr eine große Gruppe junger Landwirte des Landvolkes in unserer Hamburger Zentrale. Da läuft der Kontakt ungezwungen und es wird Klartext gesprochen von beiden Seiten.

Bei Rukwied hab ich den Eindruck, dass er den Abstand zu den NGOs kultiviert um den Bauern zu sagen: das da sind die bösen Anspruchsgruppen, die wollen euch fertig machen und darum müssen wir uns eng zusammenschließen. Dass diese Strategie auf Dauer völlig nach hinten los geht liegt auf der Hand. Mir tut das in der Seele weh. Wir brauchen konstruktive Gespräche und eine offensive Auseinandersetzung um die besten Wege für die Zukunft, und nicht dieses mittelalterliche „Wagenburgdenken“.

 

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54 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Grennpaece stößt in die Lücke , die wir Bauern nicht besetzt haben. Leider nehmen das die Politiker in Bund und Land an und meinen das wäre die Landwirtschaft. Realitätsfremde Politik nenne ich das. In einer Fachdiskussion waren doch tatsächlich die” Fachpolitiker” der Meinung , daß über 90% der Sauen im Deckzentrum nicht im Kastenstand stehen . Die Realität ist genau umgekehrt !! Die politischen Einschätzungen im Bund und Land sind koatisch. Man geht lieber dort hin , wo man sich mediengerecht positionieren kann, aber nicht dort hin , wo es laut , ungemütlich oder auch ein wenig riecht.
    Wir Bauern haben viele Möglichkeiten uns medial darzustellen. Mit Plakaten im Feld, an Gebäudewänden, Anhängern usw.haben wir viel Werbefläche. Keiner hat diese Möglichkeit !! Müßte nur der DBV zu kaufende Werbeflächen anbieten !! Jeder kann dann nach seinen Möglichkeiten , ohne ein Wort zu sagen aktiv werden.

  2. Dorfmensch sagt

    Hallo,
    GP ist als Spendensammelorganisation doch relativ wenig glaubwürdig. Bauer Willi fragt zu recht, wo die die Verbesserungsvorschläge bleiben. Die alten Schlagworte sind doch nicht zielführend.
    GP könnte doch einmal einen Landwirtschaftsbetrieb gründen, der aus eigener Kraft überlegt und allen GP-Forderungen gerecht wird.

    • AdT sagt

      Falsch. Gemeinnützige Vereine sind besonders glaubwürdig.

      Mit dieser Tatsache kann man unterschiedlich umgehen. Entweder streitet man in der Sache, oder man streitet es einfach ab. Letzteres auch gern zusammen mit dem pausenlosen Drehen an der Gebetsmühle. Das hat den Vorteil, dass man zugleich auch den Menschen vor den Kopf stößt, die sich selbst in “Spendensammelvereinen” engagieren oder diesen etwas zuwenden. Aber das sind ja nur drei. 🙂

      Gibt der DBV eigentlich keine professionellen Broschüren für richtige Kommunikation und PR heraus? Das macht doch jede Veganerorganisation. Ups, jetzt habe ich es verraten. Aber Augenhöhe wäre nicht schlecht.

      • Bauer Willi sagt

        Nein, ich kenne keine solche Broschüren. Schulungen in Kommunikation könnten aber auch einige im DBV benötigen. Siehe Interview in der TAZ, auch nachzulesen bei top agrar online “Wir Bauern sind nicht alleine Schuld am Artensterben”….
        Bauer Willi

        • AdT sagt

          Tierschutz- und Umweltschutzvereine haben ja zuweilen gewisse Haarprobleme bei ihren Spendensammel-Mitgliedern in der Fußgängerzone. Darüber kursiert folgender Selbsterkenntnis-fördernder Witz:

          You wanna fight for it?
          – YEAAAAAH!!!!!!

          You wanna die for it?
          – YEEAAAAH!!!!!

          You wanna have your hair cut for it?
          – what??!

          Also selbst am Äußeren wird grarbeitet.

        • Paulus sagt

          Au ja, die Aussage von Herrn Rukwied in der top agrar online war, sagen wir mal freundlich suboptimal.

      • Dorfmensch sagt

        Hallo AdT,
        wenn zum Spendensammeln besondere Action oder nicht differenzierte Schuldzuweisungen notwendig sind, ist das für mich nicht glaubwürdig.
        Spendensammeln z. B. für humanitäre Zwecke kann andererseits nicht hoch genug angesehen werden, hat aber wohl wenig mit NGO´s analog GP zu tun.
        Das “pausenlosen Drehen an der Gebetsmühle” betrifft ja wohl viele “Landwirtschaftskritiker”.
        Wo bleiben die zielführenden Vorschläge und der Landwirtschaftsbetrieb, der aus eigener Kraft überlebt und allen GP-Forderungen gerecht wird?

      • Die gemeinnützigen Vereine, denen ich gespendet habe, haben mich nachher jahrelang mit ihrem Papiermüll zugeschüttet. Teilweise habe ich monatlich irgendeinen Newsletter im Briefkasten gehabt. Das hat in mehr als einem Fall selbst dann nicht aufgehört, als ich denen geschrieben habe, mir bitte nichts mehr zu senden.

        Von daher habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Großteil der Spenden nicht in konkrete Projekte, sondern in Meinungsmanipulation fließt.

        Den Vorschlag, dass Greenpeace am konkreten Beispiel mal vorführt, wie so ein Landwirtschaftsbetrieb nach den eigenen Anforderungen funktionieren soll, finde ich sehr gut.

        • Zenzi sagt

          Setz deine Adresse auf die “Robinson-Liste.” Vielleicht hilft es gegen die Spam-Werbung im Briefkasten. https://www.robinsonliste.de/
          Natürlich solle man beim Unterschreiben gegen/für Irgendetwas auch schauen ob das Kästchen: “Informieren sie mich weiter….” auch tatsächlich nicht angehakt ist.

  3. Ich seh das so sagt

    An ihren Taten sollt ihr sie messen !
    *) Wie wäre es mal mit einem Konzept des aufeinander Zugehens, wo GP auch mal Bauern bei Tag besucht (muß ja nicht immer nachts eingebrochen werden oder so).
    *) Wie wäre es mal mit gemeinsamen Arbeitskreisen von engagierten Bauern (und zwar nicht nur Biobauern), wo dann auch GP-Leute mit dabei (ohne daß man dabei Angst haben muß, es wird mit versteckter Kamera mitgefilmt). Und dann vielleicht in gemeinsamen Aussendungen über die Erfahrungen und Ergebnisse zu berichten.
    *) Wie wäre es mal mit echten Zeichen von vertrauensbildenden Maßnahmen seitens GP gegenüber der Landwirtschaft.
    *) Wie wäre es mal mit einem Reden mit und nicht nur über Bauern.
    *) Wie wäre es mit normaler Sprache und Wortwahl statt ständigem Drehen nach amerikanischen Muster an der Spirale des “Entrüstungsporno” (als Bezeichnung für eine selbstzweckhafte, vielfach ohne sachliche Gründe und nur auf die bloße Erregung von Affekten abzielende Kritik).
    *) Liste bitte durch andere Bauern ergänzbar ……

    Scheiben kann man viel, vor allem in Wahlkampfzeiten.
    An ihren Taten sollt ihr sie messen !

    • AdT sagt

      Es wird so getan, als bestünde der Nahostkonflikt zwischen GP und Bauern. Für Härte in der Sache muss man sich nie entschuldigen. Härte in der Sache steht jedem frei. Sie sollte in einer Zivilgesellschaft kein Grund sein, Beziehungen abzubrechen oder auszuschließen. Oder nur eingeschnappt zu sein. Wenn’s passiert, was menschlich ist, ist es an einem selbst, es abzuschütteln und sich nicht so anzustellen. Schmollen zu kultivieren geht gar nicht.

      Ansonsten ist man verantwortlich für eine Eskalationsspirale, für die es keinen vernünftigen Grund gibt.

      Ich finde gut, was Alois gesagt hat: “Wir müssen es irgendwie schaffen, diese unheilvollen Bashing-Kreisläufe zu durchbrechen.” Dazu sollte sich jede Seite fragen: Liegt überhaupt Bashing vor? Hat die Gegenseite ein Problem mit mir als Person oder als Vertreter eines Berufstandes? Oder bin ich nur pikiert, weil sie einen Glaubenssatz von mir angreift? Glaubenssätze stehen aber in einer Zivilgesellschaft IMMER zur Disposition, müssen kritisierbar sein.

      • Ich seh das so sagt

        Nun kann aber wohl von Beziehungen abbrechen nicht wirklich die Rede sein, wenn ein solche de facto nie bestanden hat. Es sieht wohl eher so aus, als wenn GP sagt: “Hallo Leute, wir haben euch jetzt wirklich jahrelang grün und blau geschlagen und es war auch vieles falsch, was wir euch angehängt haben. Uns hat´s Spaß gemacht, euch klarerweise nicht so. Aber jetzt Schwamm drüber, und spielt mal nicht den Beleidigten, seid nicht eingeschnappt und Schmollen geht schon gar nicht.”

        Ich denke bei solchen “Beziehungen” gibt es zuerst mal seitens GP Bringschulden und das ehrliche Bemühen um vertrauensbildende Maßnahmen – und nicht noch mehr leere Worte. Wäre ja sicher auch eine Form des Kreislaufunterbrechens.

      • Bauer Willi sagt

        Richtig. Härte in der Sache darf immer sein. Glaubensätze müssen diskutiert werden, sonst ist Stillstand.
        Dazu muss aber von beiden Seiten der Dialog auch gesucht werden. Da haben unsere Interessenvertretungen meiner Meinung nach noch sehr viel Nachholbedarf. Wo ist das Streitgespräch zwischen Rukwied und Greenpeace? Warum werden die nicht auch zum Bauerntag eingeladen? Das macht der LEH wesentlich besser und geschickter, weil die auch ihre Kritiker zu ihren Veranstaltungen einladen. Habe es selber erlebt…und nicht nur von jemandem gehört der einen kennt…
        Bauer Willi

      • Paulus sagt

        Hallo AdT, vielleicht ist Bashing ein etwas unglücklich gewählter Begriff. Als -ich sag jetzt mal Naturnutzer- habe ich nun wirklich etliche Diskussionen mit Vertretern bestimmter Gruppierungen geführt. Die vertraten eine Ideologie und behaupteten einen nahezu dogmatischen Wahrheitsanspruch für sich. Das ist nach meiner Auffassung etwas anderes als ein Glaubenssatz. Wenn Ideologie einen totalitären Anspruch erhebt kommt man nur äußerst schwer zu einem konstruktiven Dialog. Ganz so einfach wie Alois und Du es darstellt scheint die Sache nicht zu sein.

        • AdT sagt

          Ich weiß, da kann es sehr dogmatisch zugehen. Aber man muss auch nicht darauf warten, bis der andere so ist, wie man ihn haben möchte. Und sich von früherem Verhalten distanziert und verspricht, so etwas nie wieder zu tun.

          Denken wir alle ein bisschen “machtpolitisch”: Es gibt keine Bündnisse, es gibt nur gemeinsame Interessen, partiell und temporär. Das bringt beide Seiten weiter. Und sogar einander näher, partiell und temporär. Nebenbei entdämonisiert es den anderen, dauerhaft. 🙂

          • Paulus sagt

            Ist ja alles gut und schön und trifft im diplomatischen Geschäft des gemeinsamen Interessensausgleichs auch zu. Aber …, nein ich komme jetzt nicht mit „ja aber“ weil ich dies hasse. Versuch mal mit ideologisch Festgefahrenen auch nur annähernd zu einem Konsens zu kommen. Irgendwann ist mit dem Kopp runternehmen auch mal Schluss.

  4. bauerhans sagt

    es ist wahlkampf und die grünen haben gemerkt,dass ihnen (der bevormunderpartei) “der wind entgegen bläst”(siehe landtagswahl nrw)
    da müssen die jetzt gegenhalten,auch der dialog mit dem bauernverband wird gesucht (diese woche ist deutscher bauerntag in berlin)

  5. Ein Interview mit fundierten Fragen und Antworten. Da ist von gemeinsamen Interessen die Rede und das Eingeständnis “Nach außen müssen wir unsere Kampagnenthemen auch manchmal recht einfach runterbrechen um verstanden zu werden. Da hab ich als ehemaliger Wissenschaftler und Agraringenieur auch manchmal noch meine Probleme mit und verstehe wenn sich Landwirte über die vereinfachte Darstellung ärgern.”

    Ob Greenpeace einen Hinweis bzw. das Interview auf der eigenen Webseite veröffentlicht?
    Bisher habe ich dazu bei Greenpeace nichts gefunden! Es wäre wünschenswert, würde die Glaubwürdigkeit, ja das Interesse an gemeinsamen Lösungen zeigen und Konsenzbereitschaft verdeutlichen. Miteinander und nicht Gegeneinander ist die Maxime.

  6. Ich seh das so sagt

    a) “Nach außen müssen wir unsere Kampagnenthemen auch manchmal recht einfach runterbrechen um verstanden zu werden. Da hab ich als ehemaliger Wissenschaftler und Agraringenieur auch manchmal noch meine Probleme mit und verstehe wenn sich Landwirte über die vereinfachte Darstellung ärgern.”

    Wie darf man das denn verstehen: Wir wissen eigentlich, daß die Sache anders, diffiziler, komplexer ist. Aber nachdem alle außer uns von Greenpeace blöd sind, müssen wir halt das Thema “stark vereinfachen”. Für uns hat das den Vorteil, wir können dann auch leichter einfache Lösungen anbieten. Ein Zweizeiler für ein Plakat, ein Spruch für einen TV-Spot(t). Schon ist die Welt wieder gerettet. Wir wissen zwar, daß wir lügen, aber mit der Begründung, daß wir ja die Welt retten ist es bestenfalls eine Notlüge. Und von den Bauern haben wir ohnhin nichts zu befürchten. Die können es sich nicht so leisten uns jahrelang zu klagen.
    Wird da eigentlich abgestimmt im Gremium, bis zu welchem “Wahrheitsgehalt” man runtergeht (10%, 8%, 4%) ?
    Das Beispiel Neonicotinoide hat es ja gezeigt: Das Bienensterben ist teilweise sogar mehr geworden, aber es müssen die Bauern sein, die Bienen killen – weil alle anderen Menschen lieben ja Bienen. Und die Imker selbst können schon gar nicht Schuld haben an der Anfälligkeit einer Hochzucht-, Inzucht-Fehlzucht-Bienenrasse.

    b) “Wenn Rindfleisch aus Argentinien vom Weiderind stammt, bei uns aber aus Intensivmast….”
    Sie sagen aber damit eigentlich, daß sie in der Anwendung ihrer “Kriterien” sehr “situationselastisch” sind. Steht “Weide….” davor ist der ökologische Fußabdruck des Transportes völlig egal, auch die sonstigen Haltungsbedingungen, die “Massentierhaltung”, der Umgang mit dem Personal…..
    “Weide….” entschädigt für alles.

    Kontakte zu Bauernvertretungen
    Wenn man sich die von ihnen geschriebenen Blogs ansieht (ich greife mal einen heraus z.B. Prosit Gülleneujahr! Warum es jetzt wieder stinkt) fragt man sich wirklich wie es mit der Lernfähigkeit von Greenpeace aussieht. Weil bei vielen Themen egal ist , was seitens der Bauern oder deren Vertretern gesagt wird. Das nächste Mal verzapfen sie wieder genau den selben Müll wie zuvor – ohne wenn und aber.

    Generell mein Eindruck: viel Kreide in der Stimme, aber doch den groben Hammer immer im Rücken.

    • Zenzi sagt

      @ Ich seh das so: „Wenn Rindfleisch aus Argentinien vom Weiderind stammt, bei uns aber aus Intensivmast….“ Sie sagen aber damit eigentlich, daß sie in der Anwendung ihrer „Kriterien“ sehr „situationselastisch“ sind. Steht „Weide….“ davor ist der ökologische Fußabdruck des Transportes völlig egal…”

      “Weide” in Argentinien sieht wahrscheinlich nicht so nett Grün aus wie “Weidehaltung” in Bayern. Zudem haben wir in Deutschland nicht genügend Flächen. Ausserdem müssten die anderen Kriterien wie Zufütterung im Winter auch ein Kriterium sein, was schwer zu überprüfen ist. http://www.transgen.de/aktuell/1469.argentinien-gentechnik-zulassungen.html (Soja 100% GVO)

      Bei den Transportkosten gibt es das Beispiel der Äpfel aus Neuseeland. Ab Jahrebeginn weisen diese Importfrüchte eine bessere Ökobilanz auf als z.B. Bodenseeobst, dass nun bereits in Kühlcontainern liegt.
      Gegengerechnet ist es bei Weiderind Argentinien und Mastbetrieb Deutschland ähnlich.
      http://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/umwelt-apfel-regional-neuseeland-100.html

      Komplexe Zusammenhänge (die du ja auch einforderst) sind auf einem Plakat in 1 Satz nicht darstellbar. Aus vielen Zusammenhängen die Essenz vereinfacht dargestellt mag in deinen Augen falsch sein, da du nochmal um die Ecke denkst. Öffentlichkeitsarbeit besteht aber aus dem Versuch komplexe Zusammenhänge verständlich und damit vereinfacht darzustellen.
      Wer mehr wissen will muss sich selber informieren und Fachliteratur zum Thema lesen.

      Danke an @Willi an dieser Stelle für seine gut gewählten Fragen.
      Es ist auch eine Kunst, die Fragen gut zu formulieren. Nicht zu provokant und nicht zu lasch und zu gefällig.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Der Schiffstransport aus Übersee weist zwar nur geringe Umweltlasten pro Kilometer auf, schlägt aber auf Grund der großen Transportentfernung ähnlich stark wie der innerdeutsche Transport zu Buche. Gerade bei ausländischen Äpfeln sind die Vertriebsstrukturen (Lastwagen, Schiff, Bahn, Flugzeug, und ggf. alles in Kombination) zudem oft unklar und die Auswirkungen schwer zu beziffern.

        http://www.umweltbundesamt.de/themen/gut-fuers-klima-frisches-obst-aus-der-region

        Die 5-monatige Obstlagerung im Winter in Deutschland verbrauchte 0,8 MJ/kg Äpfel im Vergleich zum Überseetransport mit dem Kühlschiff aus Neuseeland bzw. Südafrika mit 2,83 bzw. 1,45 MJ/kg Äpfel. Der Energieaufwand fr die Lagerung der heimischen Äpfel in Deutschland kompensierte somit einen Teil des Energieaufwandes für den Schiffstransport. Heimische Äpfelmüssten ca. 9 bzw. 18 Monate – d.h. im letzten Fall über die nächste Ernte hinaus – gelagert werden, um den höheren Energieverbrauch für den Schiffstransport aus Südafrika bzw. Neuseeland zu kompensieren. Für frisch geerntete Früchte der gleichen Apfelsorte aus Neuseeland bzw. Südafrika wurde mit 7,2–7,5 MJ/kg ca. 22–27%
        mehr Energie aufgewendet als für gelagerte, heimische Äpfel mit fast 6 MJ/kg.

        http://www.univie.ac.at/photovoltaik/umwelt/ws2012/unit6/blanke_2005.pdf

        Wie sie sehen, man darf nicht alles Glauben.

        Effekte wie das Landschaftbild, die Arbeitsplatzsicherung, Wertschöpfung, und Produktsicherheit z. B. durch QS oder EUREP-GA für regionale Produkte sollten für sich sprechen.

  7. Lieschen Müller sagt

    Das ist doch fundiert, was er sagt. Ich finde nicht, dass er auf den Bauern rumhackt. Er hat natürlich seine Vision einer Zukunft, mit einer ökologischen Landwirtschaft. Und er hat es doch auch deutlich gesagt: der Verbraucher kann es nicht richten, es muss in der Gesellschaft gewollt sein. Er sagt auch deutlich, dass nicht der Rohstoffpreis die Preise für Lebensmittel hauptsächlich beeinflusst. In vielen Kommunen ist das Essen in Kitas und Schulen übrigens für Arme schon bezuschusst und kostet die Eltern pro Tag 1 Euro. Den Rest zahlt die Kommune für bedürftige Familien (Hartz 4, Aufstocker, Wohngeld). Das ist Teil des Teilhabepaketes.

    • bauerhans sagt

      “…kostet die Eltern pro Tag 1 Euro.”

      kriegen die nicht auf die reihe,diesen € täglich zu zahlen,weil die wissen,dass die kita die kinder nicht “im regen stehen lässt”.

      • Lieschen Müller sagt

        Ist das bei euch so? Bei uns wird der Betreuungsvertrag ausgesetzt, wenn Schulden beim Caterer anstehen.

  8. Franz sagt

    Wovon lebt den dieser Hofstetter? Richtig von Spendern! Seit dem Mittelalter ist klar: Die meisten Spenden gibt es in dem man Feindbilder schafft und pflegt! Selbst wenn man es schafft bei diesen Unternehmen Verständnis für die Landwirtschaft zu wecken wird sich an deren Geschäftsmodel nichts ändern. Man sollte diesen Leuten möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken!

    • Hallo Franz,

      macht man es sich mit solchen Anreihungen von Behauptungen nicht etwas leicht?

      Ich glaube nicht, dass “Brot für Welt” oder “SOS-Kinderdörfer” sich durch “Feindbilder” Spenden besorgen. Es hat eher etwas mit Überzeugungen zu tun. Das ist wiederum legitim.

      Hier sehe ich eher in Umkehrung Anfeindungen. Mir fehlen nachvollziehbare Argumente.

      Im Übrigen könnte man auch die “staatlichen Spenden” in Form von vielfältigen Förderungen thematisieren und behaupten, die Landwirte wären nur darauf aus.

      Viele dieser Förderungen kommen eben nicht im Verbraucherpreis an, sondern landen in Mitnahmeeffekten oder werden zum Beispiel in Abstandsprämien bzw. Pachtpreisen kompensiert.

      Wäre das nicht auch unfair verkürzt?

      Nur eine gute Streitkultur bringt Fortschritt, sonst muss es wohl stimmen, das mit dem “Wagenburgdenken.”

        • AdT sagt

          Feindbild, wenn man Marktbeherrschung verhindern möchte? Dann sollte man das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) – ein Instrument zum Schutz der freien Marktwirtschaft – vielleicht in “Feindbilderzeugungsgesetz” umbenennen. Nach § 18 Abs. 1 GWB ist ein Unternehmen marktbeherrschend, soweit es als Anbieter oder Nachfrager einer bestimmten Art von Waren oder gewerblichen Leistungen auf dem sachlich und räumlich relevanten Markt ohne Wettbewerber ist, keinem wesentlichen Wettbewerb ausgesetzt ist oder eine im Verhältnis zu seinen Wettbewerbern überragende Marktstellung hat. Nach § 18 Abs. 2 GWB kann der räumlich relevante Markt im Sinne dieses Gesetzes weiter sein als der Geltungsbereich des GWB. Die Kartellbehörden werden es zu entscheiden haben. Aber den Vorgang kritisch zu begleiten, soll noch erlaubt sein?

          • Stadtmensch sagt

            >>Aber den Vorgang kritisch zu begleiten, soll noch erlaubt sein?
            Nein, ist nicht erlaubt (siehe Wagenburg).

  9. Josef sagt

    Bauernfeindlich sind nicht Kritiken an Agrarpolitik und Produktion, wirklich bauernfeindlich sind alle, die die bisherige Entwicklung einfach fortschreiben wollen.

  10. Ehemaliger Landwirt sagt

    >>Voraussetzung ist dabei immer, dass die heimische Erzeugung auch wirklich besser ist als dass, was uns da am Weltmarkt angeboten wird. Wenn Rindfleisch aus Argentinien vom Weiderind stammt, bei uns aber aus Intensivmast, also Maissilage, Kraftfutter, Vollspaltenboden etc. dann fehlten mir da auch die Argumente die hiesige Erzeugung zu verteidigen.<<

    Ist die Übliche Praxis der Endmast in argentinischen Feedlots nicht bekannt, oder wird das dem deutschen Verbraucher absichtlich verschwiegen?

    http://www.travelbook.de/artikel/masse-statt-klasse-die-bittere-wahrheit-ueber-argentinisches-rindfleisch-721949.html

    http://www.taz.de/!5032134/

    http://diepresse.com/home/leben/ausgehen/743222/Steak_Den-Dreck-duerfen-die-Argentinier-essen

    • Zenzi sagt

      “Ist die Übliche Praxis der Endmast in argentinischen Feedlots nicht bekannt, oder wird das dem deutschen Verbraucher absichtlich verschwiegen?”
      Scheint, noch nicht mal die Zuständigen bei GP wissen um diese Zustände.
      Es gibt ein paar Filme, die sich dem Thema widmen, aber klar dürfte das den wenigsten sein.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Cowspiracy

      Argentinien und Brasilien wird schon versuchen sein Image a la “Glückliches Rind” möglichst lange noch zu erhalten.
      Ähnlich wie unsere Milchprodukte mit Kühen auf der Wiese…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Jede Nacht karren die diesel-rußenden Tiertransporter Ochsen,Bullen, Kühe und Kälber an. Hinter den grauen Betonmauern desMercados werden sie gewogen, taxiert und bei Sonnenaufgangversteigert. Die lauten, stinkenden Lastwagen haben in denvergangenen Jahren immer wieder Anwohner auf die Barrikadengetrieben, aber geändert hat sich nichts. Schließlich garantiert der Mercado Arbeitsplätze für mehr als 2000 Familien. Eine Schließung werde höchstens dazu führen, dass sich das nach der Wirtschaftskrise 2001 entstandene, angrenzende Elendsviertel «Villa Oscura» (DunklesDorf) noch weiter ausbreitet, sagen die Leute. –
        Quelle:
        http://www.mz-web.de/panorama/argentinien-groesster-viehmarkt-der-welt-8809288

        Und ich war immer der Meinung, dass die Viecher freiwillig zum Schlachthof laufen. 😉

    • Stadtmensch sagt

      …bestimmt ein Fehler beim Transkribieren. Hat Willi sicher mit Absicht gemacht, damit soche Kommentare kommen…
      duckundwech

        • Stadtmensch sagt

          Ok ich verstehe. Beim DLF haben die jetzt auch schon Nachichten in “einfacher Sprache”. Das haben wir doch hier nicht nötig – oder?
          Ich muss auch immer erst bei “Latein für Angeber” suchen, wenn die Herren Landwirte mit markigen Sprüchen daher kommen.
          🙂

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Hendriks Postquam enim linguae habet simplex et homines loci illius (si sus die altero crure mutilus) ad considerandum urget, ut expectes a linguam intelligere, quod est simplex agrestium.

    • Martin Hofstetter sagt

      Sorry Mark, du hast völlig recht. Ich meinte natürlich BST/Bovines Somatotropin. Sollte ich eigentlich wissen, hab vor vielen Jahren meine Diplomarbeit über das Thema geschrieben.

  11. Die Ansätze sind nicht unbedingt schlecht die Herr Hofstätter da von sich gibt, nur kommen diese meiner Meinung nach erst spät so deutlich rüber, vor Jahren wurde von den sogenanten NGO’S alles mit der Brechstange versucht um die Landwirtschaft schlecht zu machen, auch fehlte es immer wieder an Sachkundigen Menschen, die wiederum meiner Meinung nach heute in der Politik fehlen, dort sitzen heute eher Unternehmensberater und Akademiker, anstelle Menschen aus grünen Berufen.
    Fachkräfte sind gefühlt nicht in diesen Germien gewollt oder haben keine Zeit um sich in einer solchen Position zu angagieren, da sie entweder in ihren Betrieben stark eingebunden sind oder diesen noch im Nebenerwerb (so wie ich) bewirtschaften.
    Es wäre vieleicht ein Anfang wenn die NGO’S auf die Ortsbauernschaften zugingen wie es zun Beispiel die Biologische Station getan hat (ich war angenehm überrascht) und dann halt über die Landwirte zu den Verbänden geht, denn die Ĺandwirte stellen oder wählen ihre Verbände, von Oben herab läuft nur Wasser gut….

    Gruß Klaus Weber

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