Statement
Kommentare 70

Indianer-Weisheit

Die zeitgenössische Adaption der Aussage eines Indianer-Häuptlings. Damals bezog sich der letzte Teil des Satzes auf Geld. Aber davon haben wir ja genug…

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70 Kommentare

  1. Andreas sagt

    Wie kann man das hier nun zusammenfassen. Der von einem jungen Unerfahrenen deplatzierte Begriff “Ideologie” hat hier für Aufregung gesorgt.
    Kann man das nicht alles unkomplizierter angehen?

    Es geht doch im Großen und Ganzen um die Frage, wie Fleischesser +Massentierhalter und Veganer mit “Zurück zur Natur” Menschen” miteinander leben wollen. Ich glaube, dass das im realen Leben NOCH halbwegs funktioniert.
    Problematisch wird es dann, wenn ein Mensch oder Gruppe versucht andere Menschen zu ändern. Dann eskaliert es oft und Medien die einseitig berichten wirken wie Brandbeschleuniger im Volk. Feindbilder entstehen und Emotionen entladen sich in Demonstrationen wie die Demonstration “Wir haben es satt” in Berlin.

    Mein “Therapievorschlag” wäre, reden, reden, reden. Ich bin selber Tierhalter und die Haltungsform unterscheidet sich nicht von der Massentierhaltung die bei einer – mir unbekannten Größe – anfängt.
    Wenn ich demnächst mit Personen rede die ein ehrliches Gefühl des Mitleids haben wenn sie Schweinetransporter sehen, werde ich im Gespräch nicht versuchen dieses ehrliche Gefühl als falsch zu deklarieren sondern im Hinblick auf Missstände in der Tierproduktion eine gemeinsames Zukunftsziel erarbeiten wie was besser laufen kann. Kurz gesagt: Ideen kanalisieren in einer (!) Fließrichtung.

    Gegenseitige Schulzuweisungen bringen Frustabbau aber keine Lösungen. Mit dem großen “Runden Tisch” wird es wohl noch dauern. Also ist jeder Bürger und Bauer selbst gefragt nachzudenken und Dinge zu überdenken. Die wichtigsten Baustellen sind aus meiner Sicht die Ferkelkastration und die Betäubung im Schlachthof.

    • bauerhans sagt

      “die ein ehrliches Gefühl des Mitleids haben wenn sie Schweinetransporter sehen”

      ich fahr zum schlachthof durch ein naturschutzgebiet,wo hundehalter unterwegs sind und da wurde mal mitleidig festgestellt: die armen tiere (schweine aufem viehanhänger) frieren ja!
      hatte ich gerufen:die kommen gleich ins heisse bad!

      • Andreas sagt

        Bauer Hans, wenn die Außentemperatur -10 Grad war und Du die Klappen voll geöffnet hattest, haben die Passanten recht gehabt. Ich kann Dich verstehen, dass das nervig ist. Beim nächsten Mal einfach 10 Minuten Zeit nehmen und mit denen quatschen.

        Das ist ein super Beispiel. Tiertransporte – insbesondere Ferkel – ist was für Vollprofis. Genau beim Ferkeltransport fängt die Reduzierung von Antibiotika in der Schweinemast an. Deshalb brauchen wir eine Wertschätzung dieser Arbeiten die mit Tieren zu tun haben. Einen echten Sinneswandel mit mehr Qualität statt Quantität.

    • Schmeckt Gut sagt

      Mein Vorschlag: Es ist genug geredet worden (undiplomatisch ausgedrückt “gelabert”). Denn es passiert für den Erhalt der gewünschten maximal mittleren Betriebsgrößen sogut wie nichts. Anforderungen erhöhen, Gesetze verschärfen, gesellschaftliche Belange berücksichtigen…. ja – bin ich sofort dafür. Aber es wird von den meisten nicht erkannt, dass fast alle Betriebsgrößen mittlerweile hiermit alleingelassen werden und überfordert sind. Eine Lösung ist aber relativ einfach. Die Einkäufer des LEHs müssen endlich angemessene Preise zahlen. Ich sage ausdrücklich die Einkäufer, denn diese bestimmen letztendlich den Verkaufspreis. Es gibt aber leider zu viele Argumente dagegen: die Konkurrenzsituation lässt dies nicht zu, der Verbraucher ist nicht bereit, mehr zu bezahlen und das Kartellamt passt auf, wie ein Schlosshund. Ja,ja – wird also nichts draus. Liebe Politik, sagt es endlich rechtzeitig zur Bundestagswahl – der bäuerliche Hof ist nicht unser Leitbild. Seit wenigstens ehrlich. Ach – habe ich übersehen. Dies ist ja auch nicht gewünscht 🙁 .

      • bauerhans sagt

        “Die……LEHs müssen endlich angemessene Preise zahlen.”

        WARUM sollten sie das,die landwirtschaft besteht aus einzelkämpfern,die in der mehrheit nicht bereit sind, kostenvorteile durch gemeinschaft zu nutzen.

  2. Friedrich sagt

    @schmeckt gut. Ich war in vielen Großbetrieben im Westen , wie im Osten. Die suchten alle Mitarbeiter von Familienbetrieben , weil die die Landwirtschaft von Kindesbeinen erlebt haben und wissen , wo es drauf ankommt. Ein angelernter Maschinenführer lernt das nie . Über alles muß der Betriebsleiter wachen , weil das Selbstverständliche in der Landwirtschaft gelernt werden muß . Am besten von klein an. Je weniger Profis und je mehr angelernte Kräfte in den Betrieben arbeiten ,desto mehr geht schief und die Betriebe haben
    Schwierigkeiten den Betrieb in der Gewinnzone zu halten. Wir arbeiten schließlich in der Natur und nicht am Fließband, aber das wird ein Außenstehender nie begreifen. Leider kann man das auch an den vielen ahnungslosen Kommentaren hier erleben. Nur wer mal einige Monate in der Vegetationszeit auf einem ldw. Betrieb gearbeitet hat, wird das bestätigen können, daß man keine Ahnung hat. Alle Anderen reden klug daher. Wir sollten auch nicht immer von anderen Ländern reden , sondern von hier vor Ort. In Deutschland haben wir inzwischen wegen der vielen Vorschriften und Gesetze einen wirtschaftlichen Nachteil von mehren hundert Euro/ha zu anderen EU-Ländern und darum gehts hier. Da träumen die Leute und die Politik in diesem Land . In der warmen Stube sitzen und gute Vorschläge machen , wie wir zu wirtschaften haben, daß hab ich gerne .
    Ich bin nicht mehr bereit auf die 5% Schreihälse , die hier alles auf den Kopf stellen, zu hören. Denn ich weiss , daß die Masse der Verbraucher eine andere Meinung vertritt. Leute wie PETA usw. sind nur eine kleine Minderheit und es ist ein Skandal , daß diese Stalleinbrecher auch noch als gemeinnützig anerkannt sind.

    • Schmeckt gut sagt

      Danke für den Link. Sag mal hast du die Arbeit gelesen? Meiner Meinung nach sagt die Arbeit ziemlich deutlich, dass es sehr schwierig ist und auch für die mittelfistige Zukunft bleibt, bioveganen Landbau zu betreiben. Es bedarf eines enormen Beratungs- und Forschungsaufwands, diese Betriebe überhaupt ökonomisch auf sichere Füße zu stellen. Das wiederum heißt für mich, dass andere, hochbezahlte Außenstehende Geld an dieser Form der Landwirtschaft verdienen und die Bauern zu Malochern degradiert werden. Prima. Alles wie gehabt oder was? Und genau das will Lars (ich hoffe, ich liege richtig) sagen. Früher produzierten wir “hinterwäldnerisch” und unproduktiv – für viele Hofnachfolger war es interessanter in der Industrie eine Zukunft zu suchen – und den Hof zu verpachten. Heute wird uns diese Weiterentwicklung zu einer technisierten, teilweise industrialisierten Landwirtschaft vorgeworfen und zwar sehr viel aggressiver und für unsere nachfolgende Generation belastender als früher. Ausgeblendet wird die Ökonomie. Denn wenn es sich zusätzlich zu der Kritik dann auch noch nicht einmal mehr rechnet, seinen Lieblingsberuf auszuüben, ist Schluß. Fahr´ doch mal durch ländliche Regionen und achte auf die Betriebe. Mittlerweile kann man deutlich erkennen, welcher Betrieb einen Nachfolger hat. Und das sind nicht mehr allzu viele. Ausdrücklich noch einmal: Das gilt meiner Meinung nach für Konvi und Bio. Nachhaltige Landwirtschaft funktioniert nicht mit irgendwelchen Hypes. Das böse Erwachen kommt, wenn am Ende des Jahres eine tiefrote Zahl steht. Ich denke, genau so meinen es Lars und Willi.

  3. Friedrich sagt

    Soweit sollten wir es nicht kommen lassen. Da wird dann wirklich der Markt einschreiten. Auch die Politik kann sich das nicht erlauben. Vorher müßen aber auch erst einmal die Bauern zusammenstehen. Das beginnt auch schon damit die “Organisation” zu unterstützen,
    oder die Konkuurenz im Dorf mit höheren Pachtpreisen auszustechen , anstatt sich vorher gemeinsam zu einigen usw. . Unser Bäuerlicher Auftritt muß einheitlicher sein. Miteinander und nicht Gegeneinander ist wichtig. Neid und Mißgunst bringen uns nicht weiter. Dazu werden wir immer weniger. Tue Gutes und rede darüber , so muß es laufen. Wir sollten nie etwas gegen Bio oder Konventionell sagen , jeder hat sein Geschäftsmodell. Auch Vegan o. so , sollte nicht angegangen werden. Essen tuen alle.
    Schlimm ist z.B.. , daß PETA gemeinnützig ist . Da sollten wir was gegen tun. Auch die vom Wolf angefallenen Schafe sollten einmal durch die Stadt gefahren und den Grünen vor die Tür gelegt werden , so wie es die Franzosen gemacht haben. Wir Bauern ob bio oder konv. müßen zusammenhalten , sonst geht alles den Bach runter. Das muß doch langsam mal kapiert werden.

  4. Lars Henken sagt

    Eigentlich wollte ich zu diesem Spruch gar nichts schreiben und mich zurück halten, aber bei dem was ich hier gerade so lese kann ich mich nicht mehr zurück halten. Ich habe diesen Spruch vor kurzem verfasst. Er stammt aus einem meiner Kommentare bei Top Agrar. Alois hat mich gefragt, ob er genutzt werden kann und ich habe zugestimmt.

    Ich muss mich doch sehr wundern, wie hier manche wie der Teufel aus der Kiste springen. In diesem Text ist nicht ein Wort, um welche Ideologie es sich handelt. Es steht dort nichts, warum die Äcker brach liegen, die Ställe verwaist sind und die Wiesen zu Biotopen wurden. Jeder der sich von diesen Zeilen angegriffen fühlt, hat den Angriff selber hinein interpretiert. Die einzige kernige Aussage in diesem Spruch lautet: “Ohne Bauern, keine Nahrung.” Zur Ideologie kann man so ziemliche alles erklären und es geht dabei doch gar nicht darum welche Ideologie die bessere ist. Aus meiner Sicht geht es bei dem Spruch eher darum das Erreichen des Ziels (genug Nahrung und Erhalt einer funktionsfähigen Landwirtschaft) nicht irgendeiner Ideologie zu opfern. Es geht darum gemeinsam praxistaugliche Wege zu finden. Einige Kommentare hier lassen wirklich tief blicken.

    • Andreas sagt

      Nun komm mal wieder runter, Lars Henken. So jung und schon so ein Phrasendrescher.
      Diese Indianer Geschichte wurde schon x Mal umgedichtet. Nix besonderes.
      Ein Beispiel:
      “Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt und die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, daß man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.”

    • Anwalt der Tiere sagt

      Was sollen die “Ideologie”-Anwürfe bringen (und als solche werden sie gern verwendet)? Das ist unredlich, weil es die Position, die einem nicht passt, in ein bestimmtes Lager rückt, und die Person, die sie vertritt, gleich mit. Wenn ich zum Beispiel für Veganismus bin, muss ich noch lange nicht grün wählen oder links sein. Das wird aber impliziert, wenn dann wieder das I-Wort fällt. Die Feststellung “ohne Bauern keine Nahrung” ist auch kindisch, wenn sie zur Abwehr von Kritik an bestimmten landwirtschaftlichen Methoden gebraucht wird. Auch wenn Sie persönlich wegen strengerer Gesetze aufgeben, wird es weiterhin noch Nahrung geben.

  5. Viele Milchviehbetriebe müssen zur Zeit die Erfahrung machen, dass man von der alten Wachstumsideologie auch nicht abbeißen kann….
    Von schuldenfinanzierter Konsumideologie übrigens auch nicht. Und von gutem Willen und Weltverbesserungsideologie leider auch nicht.
    Wie wäre es mit praktischer Vernunft?

  6. Anwalt der Tiere sagt

    Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt und die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, daß man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann. (Herkunft mir unbekannt)

    • Walter Parthon sagt

      Verbraucher schlemmen nachhaltig – in Frankreich.
      Mögen andere das Leben gedankenlos genießen, wir sind zumindest nachhaltiger. Stimmt leider nicht. Franzosen schlemmen und sind dabei noch besser zur Umwelt!
      Deutschland muss seine Ernährungsgesundheit verbessern und die Lebensmittelverschwendung verringern. Deutschlands Bauern sind dagegen die nachhaltigsten – weltweit! Durch moderne Landwirtschaft.
      Das sind die Ergebnisse des Food Sustainability Index (FSI) 2016. er analysiert Landwirtschaft, Ernährung und Lebensmittelverschwendung in 25 Ländern. Es geht um den Einfluss von Lebensmitteln auf Klima und Gesundheit.
      Deutschland erzielt das beste Ergebnis für nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere aufgrund des nachhaltigen Wasserverbrauchs und des relativ geringen Einsatzes von Düngemitteln und Pestiziden. Wer hätte das gedacht?
      Mithilfe der modernen Präzisionslandwirtschaft haben deutsche Landwirte den Düngemitteleinsatz um 10-15 % reduziert, ohne die Erträge zu reduzieren. Ertragssteigerungen trotz geringeren Aufwandes sind angesichts von 800 Millionen Hungernden ein moralisches Gebot. Ackerland wird weltweit immer knapper. Deutschlands Bauern dienen dem FSI als Paradebeispiel für Ertragssteigerungen, die durch Innovation erzielt werden und nicht durch eine Ausweitung von Ackerflächen. So bleibt zugleich mehr Platz für Natur und Erholung.
      Klassenbester in Bezug auf den Umgang mit Wasser: Deutschlands Bauern. Hätte das jemand vermutet? Der Anteil an regenerativen Wasserressourcen, der in der Landwirtschaft gebraucht wird, liegt bei lediglich 0,14 %. Effizienz in der Landwirtschaft ist gut für die Umwelt.
      Bei den Faktoren Ernährung und Lebensmittelverschwendung erreicht Deutschland dagegen nur Platz 11. Bei allem, was nach der Landwirtschaft geschieht, besteht also akuter Nachholbedarf. In beiden Fällen dient Frankreich als Vorbild. Wer hätte das gedacht…
      da schlemmen die Franzosen wie Gott in Frankreich und sind dabei nachhaltiger als wir!
      Der 2016 Food Sustainability Index (FSI) bewertet die G20, plus fünf weitere Länder (Israel, die Vereinten Arabischen Emirate, Kolumbien, Äthiopien und Nigeria) für ihre Nachhaltigkeit anhand von drei Faktoren: Nahrungsmittelverschwendung und -abfall, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung. Ein zusätzliches White Paper „Fixing Food“ analysiert die Ergebnisse, unterstützt von einem Interview-Programm, darunter die Food and Agriculture Organisation (FAO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Internationale Forschungsinstitut für Lebensmittelpolitik.

  7. Anwalt der Tiere sagt

    Politik ist immer mit Ideologie verbunden, eine unideologische, rein technokratische Politik ist realitätsfremd. Politische Programme basieren auf bestimmten Wertesystemen. Die grundlegenden politischen Ideologien sind Liberalismus (Betonung der Freiheit auf Grundlage der Marktwirtschaft), Sozialismus (Betonung der Gleichheit) und Konservatismus (Betonung von gesellschaftlichen Traditionen).
    So Wikipedia zu Ideologie – auch zum Nachdenken über einige Erscheinungen der “Diskussionskultur”.

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